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Im Schein der Sonne [Frankreich 1711]

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26.11.2006
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Im Schein der Sonne [Frankreich 1711]

Ich Hoffe dass ich nicht so viele Rechtschreibfehler habe :)


Im Schein der Sonne​
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Frankreich, 1711​

Monsieur Guspin Bartis, Vogt der äußeren Bezirke Paris, schlenderte über den Marktplatz. Immer wieder musste er stehen bleiben, denn es herrschte, trotz schon später Stunde, dichtes Gedränge um die Stände, an denen es magere Hühner und fette Gänse gab, eingelegtes Kraut in Fässern, Gewürze und Süßspeisen. Auf der anderen Seite standen Madame Giselle's Dienstmägde mit Töpfen und Schüsseln, mit Garn, Nadeln und Scheuerbürsten. Auch der Messerschleifer war da und ein eigenartiges Männlein, das kleine Fläschchen mit einer Wundermedizien anpries. Der Vogt Guspin machte einen Bogen um die ihm andächtig lauschende Menge und lenkte seine Schritte Richtung Verließ. Er stieg die steilen Stufen zur Behausung des Oberwächters hinauf und trat, ohne anzuklopfen, ein. Der Gestank nach ranzigem Fett und Kohl schlug ihm entgegen, doch er unterdrückte das Bedürfnis, sich sein wohlriechendes Taschentuch an die Nase zu pressen. Als seine Augen sich an die verrauchte Düsternis gewöhnt hatten, entdeckte er den Oberwächter Gerald tu`s Grand, der eben noch in der Ecke auf der Bank gelegen hatte, beim Anblick des Vogts jedoch aufsprang. Der Wächter wischte sich seine schmierigen Hände an seinem wenig sauberen Kittel ab, begrüßte den hohen Herrn und bot ihm einen wackligen Schemel an.
"Klarin wird Euch gerne etwas zu trinken geben", bot er an. Erst jetzt entdeckte der Vogt ein dickes Weib, das, in ein unförmiges Kleid gehüllt, vor dem Ofen stand und in einem Topf rührte, aus dem unangenehme Gerüche aufstiegen. Dankend lehnte der Vogt ab und ließ sich vorsichtig auf dem Schemel nieder.
"Ich möchte mit dir reden, Gerald, allein!"
Der Oberwächter des Pariser Folterturms verstand und schickte sein Weib mit strengen Worten hinaus. Nervös senkte er die Augen unter dem strengen Blick des Adeligen. Die Stille dehnte sich unangenehm aus, nur das Feuer knisterte und knackte. "Was wollen Euer Gnaden denn mit mir besprechen? Ich kann mir nicht denken, wozu ihr Euch hierher bemüht habt. Weiß gar nicht, wie lange es schon her ist, dass Ihr das Gefängnis inspiziert habt.
Der Vogt erhob sich. Seine kräftige Hand legte sich auf des Wächters Schulter. Bedrückt starrte der Vogt in die Flammen des Kachelofens.
"Gewiss hast du nicht vergessen wie ich dich einst vor dem Galgen bewahrt habe, Gerald, und du mir seit da an, einen Gefallen schuldigt bist".
"Worauf wollt Ihr hinaus, Monsieur?", gab der Wächter mit nervöser werdender Stimme von sich.
"Ganz einfach. Ich will dass du Helena de Darliòn auf die Liste der Besagten setzt!".
Empörd spuckte Gerald den Gewürztrank, den er soeben zu sich genommen hatte über den Parkettboden. "Ich verstehe nicht Monsieur! Helena? Eure Geliebte?".
"Sie ist eine Hure! Gemeiner Abschaum! Wirft sich scharmlos an den Hals meines nichtsnützigen Bruders, obwohl sie Mir versprochen war. Sie sollen Beide für ihre Untat bezahlen!". Der Wächter schien wie gelähmt.
"Aber wie soll ich das machen? Ich verstehe Euer Leid, aber ich habe keinerlei Einfluss darauf, wer in den Listen genannt wird". Ein paar Münzen glänzten im trüben Feuerschein. Gerald betrachtete sie gierig.
"Ich kann es nicht versprechen, Herr Vogt, ich geb' mein Bestes...".
Plötzlich legte sich die Hand des Vogts um den Hals des Wächters, dass dieser Rot anlief und ein röchelndes Geräusch von sich gab. Dann erst gab er ihn frei.
"Du hast wohl nicht richtig gehört. Ihr Name wird auf der Liste erscheinen!".
"Ja, Euer Gnaden, dafür sorge ich", röchelte der Wächter aus seiner Kehle.
Bedrückt starrte er auf das Säckchen Münzen dass der Vogt auf den Kaminsims gelegen hatte und hörte nur noch dass Krachen der Tür, als Guspin den Raum verließ.

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Eine Woche lang hatte es gestürmt und geschneit, manches Mal auch geregnet.
Der Wind heulte durch die Gassen und rüttelte an den Fensterläden. Der Mond hatte die Dächer von Paris in einen silbernen Schein getaucht. Von Weitem erleuchteten die Augen der grauen Eule, die auf den vom Schnee hinabgedrückten Ast, vor dem Fenster des Gemachs von Helena und Ilias, ihr Quartier einrichtete. Zu später Stunde brannte darin das flackernde Kaminfeuer.
"Bleib bei mir!"
Sanft zog Helena ihn am Arm zu sich hinab. Ilias lies sich willenlos neben ihr nieder, legte seinen Kopf in ihren Schoß. Helena, die auf dem Boden saß, am Kamin lehnend, strich ihm liebevoll durchs kurze schwarze Haar. Langsam neigte sie ihren Kopf zu ihm nieder und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. Ilias schloss die Augen.
"Es ist so schön bei dir!".
"Dann bleib!", forderte Helena mit leiser Stimme.
"Es geht nicht!", protestierte Ilias. "Was ist, wenn mein Bruder nach Hause kommt. Er wird nicht gerade erfreut sein, dass ich in deinem Zimmer bin".
Helena nahm seine Hand und schob sie unter ihre Bluse. "Spürst du mein Herz? Es schlägt bloß für dich!". Sanft glitt der Seidenstoff von ihren Schultern. Ilias saß sich auf und blickte in ihr schönes Gesicht. Sie lächelte, dann zog auch er sein verknitterdes Leinenhemd aus. Mit nacktem Oberkörper saßen sie sich gegenüber und blickten in ihre Augen. Helena's blondes Haar, dass bis zu ihren Hüften reichte und zu einem eleganten Zopf gebunden war, erhellte im Schein des Feuers, dass sich auf ihrer schmalen Tailie wiederspiegelte. Behutsam legte sie ihre Hand auf Ilias maskuline Brust. Vernarrt in des anderen Lippen liebkosteten sie sich bis tief in die Nacht hinein.

Am nächsten Morgen schien schon früh dass grelle Licht der Wintersonne in die Stube. Helena rückte mit ihrem Schemel ans Fenster, dass die Wintersonne ihr wärmend ins Gesicht scheinen konnte, und nahm ihre Stickerei zur Hand, an der sie letzte Feinheiten zu erledigen hatte. Durch das Fenster hatte sie besten Blick auf den Marktplatz. Vor dem Rathaus hatte sich eine Menschenmenge gesammelt. Geschprächsfetzen schwirrten durch die Luft, doch das fröhliche Lachen der Menschen, das bei Märkten zu hören war, fehlte an diesem Morgen. An der Wand des Rathauses war ein Schreiben ausgestellt, dass für großen Aufruhr sorgte. Helena dachte es wäre vielleicht etwas wichtiges, eine Botschaft vom König zum Volk, und beschloss sich den Aushang anzusehen. Kurz bevor sie aufstehen wollte, erblickte sie Guspin, der gefolgt von dem Wächter Jean Grimaldiòn und dem Oberwächter Gerald tu`s Grand, aus dem Rathaus trat. Gespannt beobachtete sie Guspin. Seit drei Tagen schon, kam er nicht mehr nach Hause, sondern musste, laut seiner Worte, an einem speziellen Fall arbeiten. Wenigstens wurden Ilias somit unerkannte nächtliche Besuche gewehrt.
Es schien war Guspin auf den Weg zu ihr. Sie lag die Stickerei beiseite, rückte den Schemel in die Ecke und machte sich kurzer Hand Salonfähig. Das Haar schnell zurückgesteckt und in ein luftiges Kleid geschlüpft, stieg sie die Stufen der knarrenden Treppe hinab zum Tor, an dem es bereits ein zweites mal klopfte.
"Guspin...", tat Helena Überrascht. Doch der erwiederte ihr Auftreten bloß mit finsterer Miene. Der Oberwächter trat neben Guspin und rollte einen Schriftzug vor sich aus. "Lady Helena de Darliòn, Ihr seit des innigsten Satanbundes und der durch Hexerei herbeigeführten Verführung des Ilias Bartis beschuldigt...Abführen!", gröllte er aus seiner Lunge. Wild wurde sie vom Wächter am Arm gepackt. "Was!...Guspin!".
Streng wurden ihr Fesseln angelegt. Guspin trat vor ihr und packte sie am Kinn. "Hure!". Die Stufen des Eingangtores hinabgeworfen, gezerrt durch den Marktplatz, von den ehrenwerten Bürgern angegafft, von den Gassenjungen verhöhnt und bespuckt. Dort, in fetter Schrift auf dem Aushang, die Liste der Besagten, am Rathaus, stand es;
Für alle sichtbar; Helena de Darliòn...verurteilt als Hexe.
Schritt für Schritt kamen sie dem Gefängniss näher. Luft und Licht, die Frische eines jungen Morgens, nocheinmal sog Helena ihre Lungen voll. Mit flehenden Worten an Guspin, der sie jedoch nicht beachtete, gestoßen durch die finsteren Gänge des Verließes. "Folgt mir nur, meine Teuerste, hier herein. Macht es Euch bequem und sammelt Kräfte. Ihr werdet sie brauchen!". Das gehässige Lachen Guspin's war das letzte was sie von dort draußen hörte. Dann fiel die Tür ins Schloss.
Nur langsam gewöhnten sich Helena's Augen an die Dunkelheit. In einer Ecke raschelte das feuchte Stroh. "Ist da Jemand?". Es ertönte eine raue Frauenstimme, die sich durch den feuchten Raum hallte. "Verurteilt hatten sie mich. Eingesperrt. Meiner Sünden bestraft! Den Kopf geschoren, die Knochen gebrochen und die Haut verbrannt!". Keuchte und ächzte, "Tief ins Fleisch geschnitten...und heißes Wax über meinen Körper gegossen...doch ich werde nicht Heute, noch sonst an irgendeinem Tag meiner Verdammnis gestehen, mit dem Teufel einen Pakt geschlossen zu haben...Niemals...gestehe ich!". Behutsam näherte sich Helena ihr. "Wer bist du?".
"Ich habe schon lange keinen Namen mehr! Eine Aussätzige, von der Niemand was wissen will." Helena griff nach ihrer Hand, die dick verbunden war. "O was haben die dir nur angetan!". Die Frau weinte, ob aus Schmerz oder Angst, konnte Helena nicht sagen. Sanft zog sie den kahlen Kopf an ihre Schulter und streichelte ihn, bis das Schluchzen nachließ. So kauerten die beiden Frauen beieinander und hielten sich umschlungen.

Am nächsten Tag wurden die beiden vom klirrenden Lärm des Schlüsselbundes, der an des Wächters Gürtel hing, geweckt. Er steckte den Schlüssel in dass Schloss und öffnete die Tür. Das grelle Licht von Außen ließ die beiden für kurze Zeit erblinden.
In der Hand ein Binsenlicht trat ein Mann in die Zelle. Die Tür wieder verschlossen, trat er vor die Frauen und besegnete sich. Der Besucher war der Jesuit Pierre Restrè, der die Angeklagten und Verurteilten aufforderte, ihre Sünden frei zu bekennen, und befahl ihnen Buße. Er trat vor die Frau, die sich fest in Helena's Armen klammerte.
"Du hast die Wahl elender Unhold!", sagte er dann leise, "Du kannst ohne meinen Segen sterben und direkt zu deinem höllischen Buhlen fahren, oder du gestest und bereust, dann kann ich etwas für deine Seele tun".
"Aber ich habe nichts getan!", jammerte die Frau. "Warum soll ich Sünden beichten die ich nicht begangen habe? Nie habe ich mit Unholden zu tun gehabt, nie habe ich einen Menschen geschadet..."
"Lüg mich nicht an!", donnerte er und kam drohend näher. "Sonst ist deine Seele verloren...".
Helena stellte sich zwischen die zusammengekauerte Frau und den drohend aufgerichteten Pater. "Hört auf damit!", fuhr sie ihn an. "Ihr Leid ist schon schlimm genug, da müsst Ihr es nicht noch vergrößern. Trost und Hoffnung solltet ihr spenden, nicht Angst und Schrecken verbreiten!".
"Oh, eine Hexe will mich lehren, meine Arbeit zu tun.", höhnte er und sah sie voll Abscheu an.
"Wenn Ihr droht, statt zu trösten, Ja! wer seid Ihr, dass Ihr Euch erdreistet zu entscheiden, Wem Gott verzeiht und Wen er verstößt?"
Seine Hände ballten sich zu Fäußten, Helena merkte, wie schwer es ihm viel, sich zu beherrschen. Pierre Restrè taumelte zurück. Entsetzen stand in seiner Miene.
"Du bist der schlimmste Leibhaftige, der schlimmste Teufel, den ich je getroffen habe".
"Dann haltet Euch von mir fern, denn eines sage ich Euch schon jetzt: Ich werde nicht bei Euch beichten und ich verzichte gern auf Eure frommen Sprüche. ich überlasse es Gott selbst, über mich zu richten, und brauche, um vor meinen Herrn zu treten, keinen heuchlerischen Knecht des Propstes und seines Kanzlers".
Fast panisch hämmerte der Jesuit an die Tür, um herausgelassen zu werden, und lief dann mit großen Schritten davon, als seien die Dämonen der Hölle hinter ihm her.
"Das hättest du nicht tun sollen", murmelte die Frau. "Nun muss ich ohne Segen sterben. Wie soll ich da jemals aus dem Fegefeuer entlassen werden?"
"Sollte es das fegefeuer tatsächlich geben, dann liegt es sicher nicht an diesem Schergen, wie kurz oder wie lang du darin verweilen musst".
Seufzend ließ sich Helena an die feuchte Wand sinken und schloss die Augen.
"Wir verdienen nicht den Tod.", schluchzte die Frau.
"Vielleicht verdiene ich ihn.", sprach Helena. "Man hatte mich dem Vogt versprochen, und was tue ich, anstatt Seiner zu würdigen und zu ehren, als gebundene Frau an seine Seite zu treten,...ich verliebe mich in seinen Bruder!".
"Dies sei doch noch lange kein Grund sterben zu müssen!", entgegnete ihr die Frau.

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Die Tage schlichen dahin, nur unterbrochen von den Mahlzeiten, die man kaum so nennen durfte. "Könntest du mir Leinentücher und heißes Wasser besorgen?", bat Helena den Wächter Jean Grimaldiòn vergeblich. Der Wunden ihrer Mitbewohnerin eiterten. Ihre Stirn glühte. Helena versuchte es noch einmal bei dem Wächter.
"Hast du Geld?", fragte er und grinste sie an. Helena schüttelte den Kopf.
"Ich akzeptiere auch andere Währung!". Seine Hände umschlossen Helena's Brüste.
Er grinste breit. Obwohl er kaum die Vierzig überschritten hatte, gab es nur noch schwarze Zahnstummeln in seinen Mund. Ein fauliger Geruch strömte Helena entgegen.
Sie holte aus und schlug ihn ins Gesicht. "Hier hast du meine Antwort!".
"Verfluchte Hexe!", kreischte er und knallte die Zellentür zu.
Erst nach einigen Stunden öffnete sich die Tür wieder. Von draußen trat bloß schwaches Lampenlicht in die Zelle. "Helena, los, komm her!", raunte eine Stimme.
Zögerlich aufgestanden, das Heu vom Kleid geschlagen, dem Licht entgegentretend,
wurde sie am Arm gepackt und nach draußen gezogen.
Zusammengeschlagen. Am Boden keuchend, endlos um Luft ringend. Mit einem Male grobe Hände auf ihren Körper. Umschlungen von der Finsternis. Sie wehrte sich, ringte erneut um Luft. Hände rissen an ihrem Kleid, drückten ihre Schenkel auseinander; ist nackt; ein Tier, dass um sich biss, sich verzweifelt bemühte zu entkommen. Ein bekanntes Gesicht, bärtig,..."Guspin!"... der letzte Fetzen wird ihr vom Leib gerissen.
Gespalten, eingedrungen. Die Lippen grob auf die ihren gepresst.
"Du verdammtes Schwein! Was willst du eigentlich? Mich töten oder lieben?" schrie sie Guspin an.
"Du gehörst mir. Du wirst mich lieben und ehren, wie es sich für eine Ehefrau gehören mag. Ich werde dich schon nicht töten!. Deine Schönheit ist Grund wieso noch nichts um dich geschehen ist."
"Und weshalb klagst du mich an als eine Verbündete Satans! Bastard!"
Er warf ihr ein weißes Kleid das mit prachtvollen Emblemen verziert war vor die Füße.
"Zieh dich an! Wir verschwinden von hier."
"Ich bin eine angeklagte Hexe, selbst Du kannst mich nicht hier wegbringen." flüsterte Helena. Er kniete sich vor ihr und packte ihr Kinn, zog ihren Blick auf den seinen. "Warum glaubst du wieso bis jetzt noch nichts mit deiner Zimmerkollegin geschehen ist?". Er sah den Hass und den Zorn in ihren Augen.
"Nein!...sie soll an meiner Stelle am Mast brennen? Verdammter Hurensohn...".
"Ich sehe dass so, wenn du erst mal offiziel nicht mehr existierst, habe ich dich ganz allein für mich! Aus Helena de Darliòn wird dann Danjelle Valais, oder wenn dir ein anderer Name besser gefällt..."

Plötzlich stieß hecktisch der Wächter Grimaldiòn zu ihnen. Nahm seinen Hut in die Hand und verbeugte sich vor dem Vogt.
"Wir...wir haben jetzt alles fertig, Herr Vogt!".
Guspin streckte seinen Arm und ließ ein paar Goldstücke auf den Boden fallen.
Gierig stürtzte sich der Wächter darauf.
Zugleich traten zwei kräftige Männer in den Raum, denen Guspin kurz zunickte.
Sie traten in die feuchte Zelle und zerrten die Frau nach draußen. "Nein!". Helena flehte um das Leben der Frau. Vom Fiber zu schwach um sich wehren zu können, wurde die Frau von den Männern in den Vorhof geschleppt und auf den Karren geworfen. Dann wurde ihr ein Baumwollsack über den Kopf gestülpt. Die Hände gefesselt und die Robe vom Leib gerissen. Helena, gesteckt in das weiße Kleid, bemerkte, als sie von Guspin ebenfalls in den Vorhof gezerrt worden war, lautes Menschengeschrei hinter den Mauern des Verließes. Der Mond ließ den Mast auf den Heuballen am Richtplatz erleuchten. Der Karren, auf dem, schluchtzend und weinend, sich die Frau gefesselt reckelte, wurde durch die Mengen, die sie bespuckten und mit fauligem Obst und Gemüse bewarfen, Richtung Scheiterhaufen gezogen.
Durch die Gassen gezogen und geworfen, versuchte Helena vergebens aus den Klauen Guspin's zu entkommen. Plötzlich brach das Volksgeschrei in Jubel aus. Helena blickte zurück. In ihren Augen spiegelte sich das entfachte Feuer. Feuer welches ihre Freundin, Verbündete umschloss. Ein paar Schritte weiter standen die Beiden vor der kleinen Bezirgskapelle. Guspin öffnete die Tore und warf seine Geliebte auf den kalten Marmorboden der Kirche. "Und jetzt heiraten wir, meine Teure!".
Er riss sie vom Boden und zerrte sie zum Altar. Der Priester, den Guspin erpresst hatte um die Trauung durchzuführen, trat nach vorne. Zitternd sah er in das Gesicht der jungen Helena, auf deren Wange eine Träne floss. Stotternd, mit nervöser Stimme begann er mit der Trauung.
"Wir sind hier heute versammelt...".
"Sparen sie sich den Kram, Pater! Kommen wir gleich zum Punkt", unterbrach ihn Guspin.
"Nun gut, wollt Ihr Gustin Valais, die hier anwesende Helena de Darliòn zum Eheweib nehmen, sie lieben und ehren bis der Tod euch scheide?"
"Ja, will ich!".
"Jetzt zu Euch Helena de Darliòn, wollt auch Ihr den hier anwesenden Guspin Valais zum Ehegatten nehmen, ihn lieben und ehren bis der Tod euch scheide?"
"Ja, dass will sie!", antwortete Guspin und ließ Helena erst gar nicht zu Worte kommen.
"Na los, weiter!", forderte Guspin und wühlte in seinen Taschen nach den Eheringen.
Plötzlich zog der Pater einen Dolch hinter seiner Kutte empor und stürtzte sich mit aller Gewalt auf den Vogt. Mit einen Hieb stoß er den Dolch in Guspin's Brust. Erschrocken wich er von dem Niedergestochenen, "Möge mir der Herr mir vergeben!" und taumelte auf die Stufen des Alltars. Guspin am Boden. Helena lehnte sich über ihn. Auf ihren weißen Kleid waren Blutspritzer. Sie zog den Dolch aus seinem Leib und legte ihn beiseite. Fragende Blicke warf sie dem Pater zu.
"Flieht mein Kind! Er kann Euch nichts mehr anhaben".
Doch plötzlich. Die Augen aufgerissen. Den Körper erhoben. Griff Guspin nach Helena's Hand und schleuderte sie zum Priester. Keuchte Blut. Trat vor dem erstarrten Pater. "So leicht besiege man mich nicht!". Guspin packte den Pater, schleppte ihn hinüber zum Taufbecken. Mit kräftigen Druck presste er das Gesicht des Paters auf den Grund des geweihten Wassers. Immer stärker, immer fester, bis Blut aufstieg und seine Gliedmaßen zu zappeln aufhörten. "Ich hätte Ihn nach der Trauung sowiso töten lassen".
Guspin packte Helena's Arm und steckte ihr den Ring an den Finger. Danach lehnte er sich an die steinernde Statue des Leibhaftigen, zog sein Taschentuch und stoppte seine Blutung damit. Ihm gegenüber lag Helena, erstarrt vor Angt, Verzweiflung und auch Wut. "Hast du Ilias auch getötet, oder... lebt er noch?", kam sie ihm entgegen.
"Was glaubst du wohl?", schmunzelte Guspin.
"Und jetzt, verlassen wir beide diese verdammte Stadt!".
Guspin richtete sich auf, riss Helena an seine Seite und ging mit ihr den Korridor entlang zu den Toren. Helena fiel zu Boden. Unter ihrem weitem Kleid verschwand der Dolch, den sie dort beiseite gelegen hatte. Guspin zog sie wieder an sich. Weiter zu den Toren. Das knirrende Tor öffnete sich und die Strahlen der aufgehenden Sonne trat in die dunkle Weite der Kirche. Dem Licht entgegentretend verließen die Beiden die Kapelle. Verschwunden im roten Schein des blendenden Lichtes. Und dann...zog sie den Dolch...

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Hallo Grabräuber

ein herzliches Willkommen erstmal, ich fang mal damit an am Text entlang zu gehen.


Ich Hoffe dass ich nicht so viele Rechtschreibfehler habe

solche Kommentare bitte immer in ein extra-Posting.

Immer wieder musste er stehen bleiben, denn es herrschte, trotz schon später Stunde, dichtes Gedränge um die Stände, an denen es magere Hühner und fette Gänse gab, eingelegtes Kraut in Fässern, Gewürze und Süßspeisen.

Kleinigkeit: Das „schon" würde ich weglassen.
Und vielleicht noch als Vorschlag: Bei Marktatmosphäre macht es sich immer gut Sinneseindrücke (z.B. Geruch) zu schildern um die Assoziationen des Lesers zu bedienen.

Auf der anderen Seite standen Madame Giselle's Dienstmägde mit Töpfen und Schüsseln, mit Garn, Nadeln und Scheuerbürsten.

Welche andere Seite? - genauer

Auch der Messerschleifer war da und ein eigenartiges Männlein, das kleine Fläschchen mit einer Wundermedizien anpries.

Auch lediglich ein Vorschlag: „eigenartig" ist zwar ok, aber besser wäre ein Detail, dass ihn als eigenartig erkennen lässt.

Der Vogt Guspin machte einen Bogen um die ihm andächtig lauschende Menge und lenkte seine Schritte Richtung Verließ.

„ihm" kann man weglassen (bezieht sich nämlich eigentlich auf letztgenannte Person, in dem Fall der Vogt.)

Der Gestank nach ranzigem Fett und Kohl schlug ihm entgegen, doch er unterdrückte das Bedürfnis, sich sein wohlriechendes Taschentuch an die Nase zu pressen.

Hier bedienst du die Assoziationen. Gute Stelle.

Der Wächter wischte sich seine schmierigen Hände an seinem wenig sauberen Kittel ab, begrüßte den hohen Herrn und bot ihm einen wackligen Schemel an.

„seine" und „seinem" klingt so dicht hintereinander nicht schön. Mach lieber „die Hände" draus.

Sie sollen Beide für ihre Untat bezahlen!". Der Wächter schien wie gelähmt.

Absatz nach „bezahlen"

Ein paar Münzen glänzten im trüben Feuerschein. Gerald betrachtete sie gierig.

Vor diesen zwei Sätzen einen Absatz. Ansonsten ein schönes Bild, aber du solltest vielleicht erwähnen, das der Vogt sie herausholt.

Bedrückt starrte er auf das Säckchen Münzen dass der Vogt auf den Kaminsims gelegen hatte und hörte nur noch dass Krachen der Tür, als Guspin den Raum verließ.

gelegt

Von Weitem erleuchteten die Augen der grauen Eule, die auf den vom Schnee hinabgedrückten Ast, vor dem Fenster des Gemachs von Helena und Ilias, ihr Quartier einrichtete.

leuchteten

Helena nahm seine Hand und schob sie unter ihre Bluse. "Spürst du mein Herz? Es schlägt bloß für dich!".

Geschmackssache, aber ich würde ein bisschen weniger Schmalz auftragen.

erhellte im Schein des Feuers, dass sich auf ihrer schmalen Tailie wiederspiegelte.

Hm, ich weis nicht recht: der Zopf erhellt?

Behutsam legte sie ihre Hand auf Ilias maskuline Brust. Vernarrt in des anderen Lippen liebkosteten sie sich bis tief in die Nacht hinein.

Huh, das sind aber mal artige Leute. „liebkosen" ja,ja... :D

Es schien war Guspin auf den Weg zu ihr.

Äh, was? Wie es schien... oder?

gröllte er aus seiner Lunge.

grölte es aus...

Wild wurde sie vom Wächter am Arm gepackt.

Vielleicht lieber „grob"

Für alle sichtbar; Helena de Darliòn...verurteilt als Hexe

jetzt schon verurteilt? Gabs nicht wenigstens sowas wie nen Schauprozess?

Es ertönte eine raue Frauenstimme, die sich durch den feuchten Raum hallte.

Das „sich" kann weg.

Meiner Sünden bestraft!

Meiner Sünden wegen...

Keuchte und ächzte, "Tief ins Fleisch geschnitten...und heißes Wax über meinen Körper gegossen...

der Anfang ist nicht so gut und verwirrend.

doch ich werde nicht Heute, noch sonst an irgendeinem Tag meiner Verdammnis gestehen, mit dem Teufel einen Pakt geschlossen zu haben...Niemals...gestehe ich!".

Klingt ein bisschen so, als ob sie paktiert hätte, es aber nicht zugeben will. Kann man besser formulieren.

Sanft zog sie den kahlen Kopf an ihre Schulter und streichelte ihn, bis das Schluchzen nachließ. So kauerten die beiden Frauen beieinander und hielten sich umschlungen

och neee. Das ist mir zuviel Kitsch an dieser Stelle.

zu deinem höllischen Buhlen fahren,

sehr schön formuliert. :thumbsup:


Fast panisch hämmerte der Jesuit an die Tür, um herausgelassen zu werden, und lief dann mit großen Schritten davon, als seien die Dämonen der Hölle hinter ihm her.

Na, der lässt sich aber schnell verschrecken. Ein bisschen mehr Kampfgeist hätte ich von ihm schob erwartet.

Sollte es das fegefeuer tatsächlich geben,

Fegefeuer

kreischte er und knallte die Zellentür zu.
Erst nach einigen Stunden öffnete sich die Tür wieder.

Um die wiederholung von „tür" zu umgehen, könntest du beim zweiten mal einfach „sie sich" schreiben.

Zusammengeschlagen. Am Boden keuchend, endlos um Luft ringend. Mit einem Male grobe Hände auf ihren Körper. Umschlungen von der Finsternis. Sie wehrte sich, ringte erneut um Luft. Hände rissen an ihrem Kleid, drückten ihre Schenkel auseinander; ist nackt; ein Tier, dass um sich biss, sich verzweifelt bemühte zu entkommen.

rang erneut um Luft. Ausserdem sind hier ein paar Perspektivfehler glaube ich.

Deine Schönheit ist Grund wieso noch nichts um dich geschehen ist."

Ha, ha, ha ... witzige Prollsprache :lol: , aber war nicht so gemeint oder?

Er kniete sich vor ihr und packte ihr Kinn, zog ihren Blick auf den seinen. "Warum glaubst du wieso bis jetzt noch nichts mit deiner Zimmerkollegin geschehen ist?". Er sah den Hass und den Zorn in ihren Augen.

kniete sich vor sie hin
und dann fehlen noch ein paar Komma, sonst liest sich die wörtliche Rede sehr komisch.


"Ich sehe dass so, wenn du erst mal offiziel nicht mehr existierst, habe ich dich ganz allein für mich! Aus Helena de Darliòn wird dann Danjelle Valais, oder wenn dir ein anderer Name besser gefällt..."

ok, er ist blind vor Hass, da kann man schon mal abgedrehte Einfälle haben. Aber mal ehrlich, dass hätte er doch auch leichter haben können.

Richtung Scheiterhaufen gezogen.
Durch die Gassen gezogen und geworfen,

wortwiederholung von gezogen

"Möge mir der Herr mir vergeben!"

ok... :dozey:

"Flieht mein Kind! Er kann Euch nichts mehr anhaben".
Doch plötzlich. Die Augen aufgerissen. Den Körper erhoben. Griff Guspin nach Helena's Hand und schleuderte sie zum Priester. Keuchte Blut. Trat vor dem erstarrten Pater. "So leicht besiege man mich nicht!".

Sorry das ich das so deutlich sagen muss aber, diese Stelle ist billigster Hollywoodkitsch und macht einiges kaputt.

Das knirrende Tor öffnete sich

knarrend.

Ok, soviel zum Textkram. Allgemein fand ich die Geschichte gar nicht mal übel. Sprachlich hast du durchaus Potential und da sind ein paar schöne Bilder drin. Auch gelingt es dir Atmosphäre einzufangen und inhaltlich ist die Sache recht sauber konstruiert. Die Fehler die drin sind, sind hauptsächlich Flüchtigkeitsfehler.
Das Hauptdefizit sehe ich in den sehr abgedroschenen und kitschigen Elementen (vor allem am Ende), das muss echt nicht sein. Ich glaub das kannst du besser.
Auf jeden Fall wirds interessant zukünftige Geschichten von dir zu lesen. :)

Gruß, Skalde.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Grabräuber,
es sind nicht nur die Rechtschreibfehler, die du gemacht zu haben befürchtest (um in deiner Sprache zu bleiben), sondern vor allem die Grammatikfehler, die mich an deinen Texten verzweifeln lassen.

Da es derer zu viele sind: Hier nur einige Beispiele für fehlerhafte Rechtschreibung und Grammatik:

einer Wundermedizien (Wundermedizin) / Verließ (das Verlies) empörd (empört) / scharmlos (schamlos)/ …… etc.
Das waren nur einige Rechtschreibfehler aus dem ersten Abschnitt

Grammatik:
Bedrückt starrte er auf das Säckchen Münzen dass (das) der Vogt auf den Kaminsims gelegen (gelegt) hatte und

und du mir seit da an/ (von da an)

„….Lippen liebkosteten (liebkosten) sie sich bis tief in die Nacht


„Guspin trat vor ihr (vor sie) und packte sie am Kinn.“

Die Tür wieder verschlossen, trat er vor die Frauen und besegnete (das Wort gibt es nicht/ bekreuzigte) sich.

mit Unholden zu tun gehabt, nie habe ich einen (einem) Menschen geschadet..."

. Er kniete sich vor ihr ( sie) und packte ihr Kinn, zog ihren Blick auf


Sie holte aus und schlug ihn ( ihm) ins Gesicht

Sie wehrte sich, ringte (rang) erneut um Luft.

Mit einen (einem) Hieb stoß (stieß) er den Dolch in Guspin's Brust.

Unter ihrem weitem (weiten) Kleid verschwand der Dolch, den sie dort beiseite gelegen (gelegt) hatte.

Das sind nur einige wenige Beispiele…

Der Text wimmelt geradezu von Rechtschreib- und Grammatikfehlern.

Also:
Bitte dringend überarbeiten!
Versuche auch einmal, deine Texte VOR dem Posten zu korrigieren, damit man sich als Leser sich auf den Inhalt konzentrieren kann.
Das wäre nett von dir!

Gruß
kathso

 

..

Wahrscheinlich lese ich im Moment einfach zu viel *lach*

Rechtschreibfehler etc. sind ja schon genug angesprochen worden, wie gesagt, das ist jetzt keine direkte Kritik, weil ich nicht glaube, dass es Absicht ist, aber für mich ist das ganze eine Mischung aus: "Die Tochter des Salzsieders" "Die Hexe und die Heilige" und das Szenario aus Robin Hood (dem Film), nur dass es eben in Frankreich spielt.

Die Verurteilung der Hexe ist in jedem Fall zu früh auf "schwarz-weiß gedruckt", in jedem Fall war es erst eine Anklage! Das würde ich noch ändern, weil sonst ist es einfach geschichtlich nicht korrekt.

Nimm meine Kritik nicht ernst, betreffend der Wiederholung, im Großen und Ganzen finde ich die Geschichte gut. Wahrscheinlich hast du einfach nur einen ähnlichen Schreibstil wie Ulrike Schweikert, aber viele der Formulierungen habe ich in den letzten 14 Tagen sehr oft gelesen ^^

LG
Ramona

 

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