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Immer haben die anderen Schuld!

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16.09.2004
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Immer haben die anderen Schuld!

Immer haben die anderen Schuld. Was soll dieses Selbstmitleid? Wie lange willst du dich noch hinter deinen selbstgefälligen Illusionen verstecken und das Leben an dir vorbeiziehen lassen? Gestern hast du auf die gefühlslose Gesellschaft gezeigt, vorgestern waren deine konservativen Eltern dran, wer ist es morgen?
Von zuviel Druck sprichst du. Die heutige Welt ist dir zu kalt, zu feindlich, des Lebens nicht wert. Niemand würde auf deine Bedürfnisse eingehen, niemand würde deinen labilen Zustand erkennen, die Sensibilität und Zeit besitzen, sich mit deinen Problem auseinander zusetzten. Ja, und? Steht auf der Stirn der anderen Leute „Psychiater“ oder „Messias“ geschrieben? Sie haben alle selbst ihre kleinen hässlichen Probleme, mit denen sie jeden Tag aufs neue einen Kampf auf Leben und Tod ausfechten müssen. Wie kannst du auch nur einen Augenblick verlangen, dass sie sich auch noch um dich kümmern sollen.
Diese Welt ist kein Zuckerschlecken, sie ist das härteste, was du je erleben wirst, aber wache erst einmal aus deinen süßen Träumen auf. Ich kann ihren verfaulten Gestank nicht mehr ertragen. Sie gehören nicht in diese Realität. Möglicherweise fängst du dann auch mal an, deine Fähigkeiten realistisch einzuschätzen. Natürlich, du wirst merken, du bist kein Superstar und wirst zu 99 Prozent auch nie zu einem werden. Aber wenn du dich nur ein einziges Mal aufmerksam im Spiegel betrachten würdest - ohne ein Hochglanzmagazin als Vergleich daneben zu legen - dann würdest du merken, dass du eine Schönheit bist. Deine Ecken und Kanten sind nicht verschwunden, aber erst sie geben dir Charakter. Durch eine, zwei Schönheitsoperationen und einer erfolgreich abgebrochenen Magersucht kann jeder zum Topmodell werden, aber dich wird keiner nachahmen können. Wenn dich jemand im Bus anlächelt, dann ist es nicht, weil du irgendeinem alltäglichen Massenideal folgst, sondern weil diese Person in dich sieht, dir als unvollkommene Kunst begegnet und genau darin diesen unvorstellbar hohen Wert sieht. Er sieht dich! Abstrahiert von Ängsten und Druck nicht in diese Gesellschaft zu passen. Er sieht eine kleines Veilchen zwischen tausenden von leblosen Steinen.

Nein, ich kann das nicht! Traurig und müde sehe ich in den Spiegel. Ich versuche es ja. Ich versuche mich nicht mit anderen zu messen. Ich versuche mit mir zufrieden zu sein. Aber dadurch werde ich immer noch nicht schöner oder besser. Schon öfters habe ich versucht ein anderer Mensch zu werden. Loszulassen von meinem alten Leben. Aber die Gesellschaft, sie hat mich nicht gelassen. Ich habe extra versucht, noch netter zu den anderen zu sein. Aber was hat es gebracht? Nichts! Ich habe nicht einmal erwartet, dass ich etwas zurückbekomme. Das soll man ja auch gar nicht. Aber es hat nicht funktioniert. Es muss doch irgendwann auch mal wieder etwas zurückfließen! Wozu lebe ich sonst? Haste letztens von dem Attentat gehört? Computerspiele und gewaltverherrlichende Musik sollen daran Schuld gewesen sein? Ha, das ich nicht lache. Die bringen mir vielleicht bei, dass ich auch durch geschlossene Türen schießen kann, das war’s dann aber auch. Vielleicht sollte ich es auch mal machen.

Du hast es einfach nicht verstanden, oder? Du verfällst einfach wieder in deine alten Verhaltensmuster. Wen wolltest du soeben in deinen ewigen Tagträumen erschießen? Die Gesellschaft?!

Stimmt, tut mir leid, das war ein Fehler. Nicht die Gesellschaft bringe ich zum verstummen, sondern dich!

 

Hallo Tommy!

Was soll ich zu Deiner Geschichte sagen? Wer spricht hier miteinander? Ein Pärchen. Mutter und Tochter? Psychaiter und Patientin?

In allen Fällen würde ich aus eigener leidvoller Erfahrung sagen: diese Gespräche drehen sich im Kreis und führen zu nichts. Deshalb ist der Schluß

Stimmt, tut mir leid, das war ein Fehler. Nicht die Gesellschaft bringe ich zum verstummen, sondern dich!
für mich auch unlgosch und unwahrscheinlich - es sei denn die Prot. redet halt so daher, um endlich aus dieser Gesprächsfalle herauszukommen und weiterträumen zu können.

Eine Augenblicksaufnahme aus einer (psychotischen?) Beziehung - ohne Ausblick, ohne wirkliches Ende. Die langen Sätze sind manchmal nicht einfach zu lesen, sonst aber eine flüssige Sprache.

Also was soll ich zu Deiner Geschichte sagen?

Lieben Gruß

Jo

 

Hi Tommy,

vielleicht liege ich mit meiner Vermutung total falsch, aber ich hatte das Gefühl, dass der Prot. mit sich selbst spricht. Mit einer vernünftigen und einer unvernünftigen Stelle.

Den Anfang fand ich sehr gut. Ich hatte eine Freundin, die auch so war. Egal, was ihr passierte. Die anderen waren Schuld. Sie hatte das Gefühl, dass jeder es nur auf sie abgesehen hat. Und so etwas nervt. Jeder hat Probleme, jeder fällt manchmal hin - und meistens stellt man fest, dass es die eigene Schuld war. Dadurch lernt man. Wenn man immer den anderen die Schuld gibt, dann weigert man sich, etwas zu lernen. Man tritt auf der selben Stelle und kommt nicht voran...

Das Nachjagen von irgendwelchen Schönheitsidealen kennt wahrscheinlich jeder. Das ist ja leider ein Trend, der von den Medien vorgegeben wird. In den Schulen ist es ja leider so, dass man ausgegrenzt wird, wenn man sich seinen eigenen Stil leistet. (Ich bekomme das immer wieder mal von meiner kleinen Schwester mit.) Gerade Jugendliche haben oft noch nicht die nötige Willenskraft trotzdem ihren eigenen Weg zu gehen.

Gut fand ich auch, dass du dann im nächsten Absatz sagst, dass man trotzdem weiterhin diesen Idealen nachjagen wird.

Unnötig fand ich ehrlich gesagt, den Schockeffekt am Ende. Meiner Meinung nach hat die Geschichte den nicht gebraucht.

LG
Bella

 

Sorry, dass ich nicht geantwortet habe:-(.
@jobär. Dafür, dass du nicht wusstest, was du sagen solltest, hast du aber ganz schön viel geschrieben ;) ! Was ich damit sagen wollte? Das, was du in etwa gesagt hast, mit der einschränkung von Bella. Es ist ein Art selbst Gespräch. Er weiß genau, was seine Probleme sind, kann sie aber in der Realität nicht lösen, da nicht immer rational gehandeln werden kann. Letztendlich möchte er aber seine eine Stimme ausschalten, da sein schlimmstes Problem eigentlich ist, dass er sich seiner schlechten Lage bewusst ist. Über das Ende kann man streiten, aber ich brauchte irgendwas am Ende, damits nicht zu langweilig wird ;-).
Insgesamt wollte ich eigentlich damit zeigen, dass das Problem nicht nur daran liegt, dass er seine Fehler erkennt und sie nicht umsetzen kann. Sondern, dass er nur denkt sie zu erkennen. Denn in beiden seiner Stimmen liegen Fehler. Sowohl in der eher vernüftigen, als auch in der anderen. Dadurch kann er halt nie diesen Kreislauf durchbrechen, da er immer in einer Illusion lebt, selbst wenn die Illusion ihm Realität vorgaukelt, außer er bringt eine Stimme und damit sich selbst zum Schweigen.

 

Schade, dass es dich so anödet. Aber was soll man machen;-). Ich bin leider nie in den Genuß gekommen, dein nettes Büchlein zu lesen, daher kann ich mit deinem Vergleich auch nicht viel anfangen. Aber ich hab mich mal so eben schlau gemacht, unter welches Genre dieses Büchlein fällt. Kinderabenteuer. Also, da tut es mir wirklich leid, dass ich dir damit nicht dienen kann, genauso leid tut es mir, dass es für dich schrecklich langweilig gewesen sein muss, den Apell der Tante zu lesen. Vielleicht schaust du nach Fantasy oder Sciencefiction oder Spannung oder, oder, wenn du solche Geschichten suchst. (sorry für die Kritik an der Kritik, aber als ich hab schon einen im Kahn und deine Kritik ist auch nicht gerade konstruktuiv oder? Falls ich morgen merken werde, dass ich falsch lag, dann ändere ich noch schnell alles. Ansonsten sei mir bidde nicht böse!)

 

Wie auch immer. Trotzdem kann man meiner Ansicht nach nicht zwei Genres vergleichen. Wobei sowieso klar sein sollte, dass, selbst wenn es im selben Genre liegen würde, ich mich nicht mit diesem Buch vergleich würde, soweit reicht meine Arroganz dann nun auch wieder nicht;-). :)

 

Heißt es nicht Genre? Du kannst mich natürlich gerne verbessern;-).

Fröhliche Weihnachten. Wo bidde schön ist storeyville? oder storyville? Lol

 

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