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Isabel

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25.03.2003
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Isabel

Isabel ( überarbeitete Fassung weiter hinten)

Segovia, im Jahre des Herrn 1474

Ich weiß, dass mein Ende nah ist, denn ich spüre schon seit geraumer Zeit, wie der kalte Atemhauch des Todes über meinen Körper streicht. Bald werde ich für immer die Augen schließen und mein geliebtes Kastilien verlassen, um vor das Angesicht des Schöpfers zu treten. Nur diesen einen Tag will ich noch erleben, den Tag, der für Isabel so vieles verändern wird. Ich weiß, dass er nicht mehr fern ist.

Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, so bereue ich nichts. Alles verlief ruhig, ohne nennenswerte Ereignisse, bis zu jener Zeit vor dreiundzwanzig Jahren, als mich das Schicksal am Hof von König Juan II von Kastilien mit Isabel zusammenführte. Nachdem ich Witwe geworden war, hatte ich wieder auf dem Anwesen meines Vaters Luis del Rio gelebt, welcher gute Beziehungen zum Hof unterhielt. Auf diese Weise war der König auf mich aufmerksam geworden und hatte mich zur Erzieherin des Kindes auserkoren, welches seine zweite Frau, Isabel von Portugal erwartete.

Ich erinnere mich noch genau an das Gefühl, als ich Isabel in Madrigal de las Altas Torres zum ersten Mal in den Armen hielt. Ein kleines Bündel Mensch, dessen kräftiges Geschrei schon damals die enorme Willenskraft erahnen ließ, welche Isabel in ihrem zukünftigen Leben niemals verlassen sollte, und die ihr stets von großem Nutzen sein würde.
Es war keine leichte Geburt für ihre Mutter gewesen. Fast drei Tage hatte diese in den Wehen gelegen, und schließlich am zweiundzwanzigsten April im Jahre des Herrn 1451 mit letzter Kraft die Frucht aus ihrem Leib gepresst.

Etliche Zuschauer waren bei der Geburt zugegen gewesen. Ich sehe es noch genau vor mir, die Königin mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Gebärstuhl, rechts und links von ihren Hofdamen gestützt, davor die Hebammen, sowie zwei Bürger und drei Notare aus Madrigal. Letztere hatten, wie es der Brauch bei königlichen Geburten erforderte, zu bezeugen, dass das Kind auch wirklich aus dem Schoß der Gebärenden gekommen war und nicht etwa im Falle einer Todgeburt durch ein fremdes ausgetauscht wurde. Selbst unter die Röcke der Hebammen hatten die Herren Notare geschaut, um sicher zu stellen, dass diese dort nicht ein anderes Kindlein verbargen.

Ich hatte währenddessen an der Seite gestanden, jederzeit bereit, das Neugeborene in Empfang zu nehmen. Die Königin tat mir von Herzen Leid. Obgleich ihrer gesellschaftlichen Stellung, hatte sie die Geburt wie jede andere Frau zu durchleben und musste zusätzlich zu den Qualen des Wehenschmerzes auch noch die Scham ertragen, ihre intimsten Körperteile fremden Männerblicken zu offenbaren. Die Notare kamen jedoch nur ihrer Pflicht nach, den Hergang der Geburt genau zu protokollieren und den Bericht sofort nach Beendigung dem König zu überbringen.

Die ersten Jahre in Isabels jungem Leben verliefen recht freudlos. Nach dem Tod ihres Vaters bestieg Isabels Halbbruder Enrique IV den kastilischen Thron und so gingen wir zusammen mit ihrer Mutter und ihrem jüngeren Bruder Alfonso nach Arévalo. Dort lebten wir sehr zurückgezogen in einem düsteren Schloss. Isabels Mutter wurde immer schwermütiger und zeigte bald darauf erste Anzeichen einer Geisteskrankheit, die bereits in vorherigen Familienzweigen vorgekommen war.
Ich war mehr als froh, als König Enrique seine Halbgeschwister an den königlichen Hof nach Segovia holte.

Zu diesem Zeitpunkt war Isabel dreizehn Jahre alt gewesen, ein molliges junges Mädchen mit hellem Teint, blaugrünen Augen und blondem langem Haar. Schon damals zeigte sich, dass sie über einen klaren Geist, ein ausgeprägtes sittliches Gefühl und einen festen Willen verfügte – Eigenschaften, die ihr in dem beginnenden Kampf um die Thronfolge zu Gute kamen.

Isabels jüngerer Bruder Alfonso war unverhofft gestorben und so war Isabel die nächste Anwärterin auf den kastilischen Thron.
Meine Isabel – Königin von Kastilien – was für ein Gedanke!
Allerdings gab es noch eine Widersacherin. Juana, die Tochter Enriques aus seiner zweiten Ehe beanspruchte ebenfalls den Titel der Erbprinzessin von Kastilien.
Dabei war sie nichts anderes als ein illegitimer Bastard. Jedermann wusste doch, dass Enrique impotent war und eher dem anderen Geschlecht zusprach. Juana war die Tochter des Grafen Beltrán de la Cueva, des bevorzugten Bettgesellen der Königin. Der König wollte davon natürlich nichts wissen, er setzte alles daran, um seiner Tochter die Thronfolge zu sichern. Doch Isabel hatte ihrerseits viele Fürsprecher unter den Adeligen, unter anderem den Erzbischof von Toledo, Don Alfonso Carrillo, und so musste der König sie schließlich als seine Nachfolgerin anerkennen.
Bald darauf standen die ersten Heiratskandidaten vor der Tür. Der König von Portugal, der Herzog von Berry, ein französischer Kandidat und schließlich Fernando, der Thronfolger aus unserem Nachbarland Aragon, für den sich Isabel schließlich entschied. Ich erinnere mich noch genau, unter welch seltsamen Umständen der Prinz nach Kastilien gelangte, da Isabels Widersacher dessen Ankunft verhindern wollten. Palencia, einer der Berater der Prinzessin hatte alles bestens organisiert.

„Ich soll mich als Maultiertreiber verkleiden?“, entrüstete sich Prinz Fernando von Aragon. „Das kann doch nicht Euer Ernst sein.“ Ärgerlich blickte er auf Palencia, den Boten seiner zukünftigen Braut, der ihn in Zaragoza aufgesucht hatte.
„Euer Gnaden, dies ist die sicherste Möglichkeit, Euch wohlbehalten nach Kastilien zu bringen. Wie ich Euch bereits erklärt habe, müssen wir zum einen die Mendozas und zum anderen ein paar von Euren aragonesischen Granden fürchten, welche die Hochzeit Eurer Hoheit mit Prinzessin Isabel verhindern wollen. In dieser Verkleidung würdet ihr keinerlei Aufsehen erregen.“
Fernando bedachte Palencia mit einem stechenden Blick aus seinen dunklen Augen. Sein knabenhaftes Antlitz wollte nicht so recht zu dem hochgewachsenen, kräftigen Körperbau passen und sein braunes, glattes Haar ließ bereits trotz seines jugendlichen Alters von siebzehn Jahren, lichte Stellen über der Stirn erkennen. Sein üppiger Mund mit der etwas wulstigen Unterlippe zog sich zu einem spöttischen Lächeln nach oben. „Nun gut, Palencia, dann werde ich also Euer kleines Theaterstück mitspielen. Erklärt mir, wie wir vorgehen werden.“ Zufrieden lächelnd betrachtete Palencia Isabels zukünftigen Gemahl. Fernando schien eine starke Persönlichkeit zu sein, und hinter seiner hohen Denkerstirn vermutete Palencia einen klaren Verstand. Geduldig begann er, dem Prinzen seinen Plan zu erläutern.

Am dritten Oktober verließ Fernando in militärischem Aufzug, offiziell mit einer Gruppe von Soldaten, Zaragoza in Richtung Osten. Es sollte den Anschein erwecken, als ob er auf dem Weg nach Katalonien sei, um dort seinem Vater bei dem Niederschlag eines Aufstandes beizustehen. Zur gleichen Zeit brach eine prunkvoll ausgestattete Reisegruppe gen Süden auf, welche sich angeblich in Andalusien mit König Enrique treffen wollte. In Wirklichkeit würde der Tross aber kurz nach der kastilischen Grenze auf den verkleideten Prinzen stoßen, um diesem einen angemessenen Rahmen zu geben, wenn er zum ersten Mal seine junge Braut sehen würde.
Sobald sich der Prinz außerhalb der aragonesischen Hauptstadt befand, legte er im sicheren Schutz eines Waldstückes die ärmliche Kleidung eines Maultiertreibers an. Bis auf sechs zuverlässige Männer, unter ihnen Palencia, die sich ihrerseits als Kaufleute verkleideten, ritt die restliche Soldatentruppe wieder zurück nach Zaragoza.
Fernando spielte seine Rolle vorzüglich. Wann immer die Männer in Herbergen einkehrten, bediente er seine Mitreisenden bei Tisch und versorgte die Maultiere. Es schien dem jungen Prinzen sogar Spaß zu bereiten, einmal in diese, seinem bisherigen Leben so völlig unähnliche Rolle, zu schlüpfen.
Vier Tage nach ihrer Abreise aus Valladolid betrat die Gruppe zum ersten Mal kastilischen Boden. Die Grenzüberschreitung war ihnen gefahrlos gelungen, ohne dass sie einem der angekündigten Störenfriede begegnet waren. Sie ritten auf einen kleinen Marktflecken namens Burgo de Osma zu, deren Einwohner mit Isabel sympathisierten und unter äußerster Geheimhaltungsstufe auf die Ankunft des hohen Besuches vorbereitet worden waren. Am Vortag war bereits die Gesandtschaft eingetroffen, die offiziell auf dem Weg nach Andalusien sein sollte. Außerdem hatte Carillo dreihundert Lanzen nach Burgo de Osma geschickt, die den zukünftigen Gemahl der Thronerbin Kastiliens auf dem letzten Stück seines Weges zu derselbigen begleiten sollten.

Die Sonne war bereits seit ein paar Stunden hinter dem sich am Horizont auftürmenden Bergrücken verschwunden und die Tore der Stadt verriegelt, als sich die kleine Reisegruppe mit dem Prinzen der Stadtmauer näherte. Da sie auf Grund der immer größer werdenden Ungeduld Fernandos, in der letzten Nacht nicht eingekehrt, sondern in einem fort geritten waren, erreichten sie den Marktflecken früher als geplant.
„Endlich“, rief Fernando, der sich mittlerweile danach sehnte, die verschlissene Kleidung des Maultiertreibers wieder gegen seine eigenen feinen Prinzengewänder einzutauschen.
„Kommt, Don Alonso“, forderte er Palencia auf, „lasst uns den Torwächter bitten, uns einzulassen.“ Übermütig sprang der Prinz von seinem Maultier und lief auf die Mauer zu.
„He, Ihr da oben, öffnet das Tor!“, rief er. Der Wächter beugte sich über die Mauer und erblickte im schwachen Schein des Mondes eine Gestalt in zerlumpter Kleidung und ein paar sich nähernde Schatten.
„Verschwindet, oder ihr könnt etwas erleben“, brüllte der Torwächter zurück, und um seine Worte noch zu bekräftigen, warf er mit Steinen nach den Eindringlingen. Palencia gelang es gerade noch rechtzeitig, den Prinzen zu Boden zu reißen und somit zu verhindern, dass dieser an der Schläfe getroffen worden wäre.
„Seid Ihr des Wahnsinns, Mann?“, schrie Palencia den Werfer an. „Das ist Prinz Fernando von Aragon, der Bräutigam der Prinzessin Isabel. Wir sind einen Tag früher als erwartet eingetroffen. Lasst uns sofort eintreten!“
Nach einer halben Ewigkeit, wie es schien, ertönten Trompeten und Fanfarenstöße, und das Stadttor öffnete sich. In aller Schnelle hatte man sich bemüht, dem Prinzen doch noch einen angemessenen Empfang zu bereiten. Nachdem sich die Männer die Nacht über ausgeruht hatten, zogen sie am nächsten Morgen, nun mit der stattlichen Eskorte, die einem Prinzen von Aragon und König von Sizilien geziemte, weiter in Richtung Valladolid. Dreißig Kilometer vor der Stadt, in Dueñas, wurde der Tross von Pedro de Acuña, einem treuen Anhänger Isabels, empfangen.

Am vierzehnten Oktober im Jahre des Herrn 1469 war es endlich soweit: Die Ankunft Fernandos in Valladolid war für den Abend angekündigt worden. Die Prinzessin war sichtlich nervös, als sie in dem intimen Salon in Viveros Herrenhaus auf ihren Bräutigam wartete. Sie hatte mit Bedacht ein schlicht geschnittenes, aber von edlem Material gefertigtes Kleid gewählt, damit nichts das Augenmerk von den funkelnden Rubinen und glänzenden Perlen ihres Verlobungsgeschenks ablenkte, welches ihren weißen Hals schmückte. An den Wänden befestigte Kienspäne gaben dem Raum durch ihre Beleuchtung eine angenehme Atmosphäre. Die glühenden Kohlen der braseros verströmten behagliche Wärme.
Isabel hatte auf einem mit rotem Brokatstoff überzogenem Kanapee Platz genommen. Hinter ihr standen Gutierre de Cardenas, Juan de Viver, in dessen Haus wir uns damals aufhielten und meine Wenigkeit. Zu ihrer Rechten saßen Viveros Gemahlin und dessen älteste Tochter. Auf einem kleinen, mit Holzintarsien verzierten Tischchen waren ein Krug mit Wein und ein paar Leckereien zur Stärkung der Gäste platziert. Der Erzbischof, der dazu ausersehen war, den Prinzen vor dem Haus in Empfang zu nehmen, hatte sich bereits nach unten begeben.
„Don Gutierre“, flüsterte Isabel dem hinter ihr Stehenden zu.
„Sobald die Gruppe mit dem Prinzen den Raum betritt, müsst Ihr mir sagen, welcher mein Bräutigam ist. Ihr habt ihn ja bereits persönlich gesehen.“
„Natürlich, Eure Hoheit. Ihr könnt Euch auf mich verlassen.“
Und dann, kurz vor Mitternacht, führte Carrillo den Prinzen und drei weitere Männer in den Salon.
„Ése es, ése es! Der da ist es!“, rief Cardenas. Er zeigte auf den Prinzen und vergaß vor lauter Aufregung seine Stimme zu dämpfen. Isabel rettete die peinliche Situation, indem sie die Hand vor den Mund schlug und zu lachen begann. Wir anderen Anwesenden schauten uns unsicher an, doch schon bald fielen wir in das Gelächter ein. Dank dieses heiteren Zwischenspiels war die Angespanntheit der ersten Minuten verflogen. Die Prinzessin erhob sich und ging auf ihren zukünftigen Gemahl zu. Dieser nahm ihre Hände und küsste sie auf die Wangen. Neugierig betrachtete Isabel den Prinzen. Was sie sah, gefiel ihr, und auch Fernando schien von seiner jungen Braut, die gleichzeitig seine Cousine dritten Grades war, angenehm überrascht zu sein. Zufrieden nahm er zur Kenntnis, dass sie sein Verlobungsgeschenk trug, die Kette seiner Mutter, Königin Joana. Es war nicht einfach gewesen, Isabel dieses Geschenk zukommen zu lassen, da das Geschmeide bereits bei valenzianischen Pfandleihern verpfändet gewesen war, und Fernandos Vater es nur unter größten Schwierigkeiten wieder hatte auslösen können.
Der Prinz trug einen mit Otternfellen gefütterten Samtumhang, den er nun ablegte. Darunter kam ein dunkelblaues Brokatwams zum Vorschein, welches mit kostbaren Stickereien verziert war. Eine schwere Goldkette mit dem aragonesischen Wappen ruhte auf Fernandos Brust, sein dunkles Haupthaar schmückte die Königskrone von Sizilien.

So verlief also jene erste Begegnung der beiden jungen Thronfolger, die es allen Widersachern zum Trotz schafften, sich zu vermählen; am achtzehnten Oktober des gleichen Jahres wurden sie von Erzbischof Carrillo getraut.

Und nun ist geschehen, worauf wir schon lange gewartet haben, König Enrique, Isabels Halbbruder, hat für immer die Augen geschlossen, und meine Isabel wird Königin von Kastilien werden. Ich habe sie genau vor Augen, wie sie auf ihrem kostbar geschmückten Schimmel durch Segovia reitet, um die Krone und das Zepter Kastiliens zu empfangen, das rotblonde Haar wie ein Schleier über ihren Rücken wallend, in ihrem, mit goldenen Löwen und Türmen bestickten weißen Brokatkleid unter dem mit Hermelin verbrämten Pelzumhang. Ich sehe den Ausdruck auf ihrem Gesicht, der Stärke und Entschlossenheit widerspiegelt, Entschlossenheit, alles für ihr Land zu geben, für unser Kastilien, welches nun mit Aragon vereint ist.
Nun kann ich beruhigt sein und vor das Angesicht meines Schöpfers treten. Ich weiß, dass Isabel ihren Weg gehen wird, und dass für Kastilien neue Zeiten anbrechen werden, bessere Zeiten...

 

Hola Blanca,
ich lese deine Historik-Geschichten gerne, die sich mit Themen der spanischen Geschichte auseinandersetzen. Also war es für mich klar, dass ich auch „Isabel“ anklicke.
Allerdings lässt mich die Geschichte etwas zwiegespalten zurück.
Inhaltlich gefällt sie mir, kein Zweifel, und vor allem verrät sie ein reiches historisches Detailwissen.
Leider habe ich hier das Problem, das ich auch bei deiner Geschichte „Das heilige Kind von La Guardia“ hatte (hab ich die eigentlich kommentiert oder nur gelesen?).
Der gewählte Blickwinkel der Erzieherin von Isabel ist zwar sehr interessant, aber der Erzählstil ist über lange Strecken extrem, wie soll ich sagen, historisch. Es kommt keine Nähe auf. Die Geschichte ist an diesen Stellen sicher interessant und informativ, was ich aber erfahre, kommt mir eher so vor, als könnte ich es auch in einem Geschichtsbuch nachlesen.
Dabei gibt es so viele Stellen, an denen du direkt ins Geschehen einsteigen könntest. Bei der Episode mit Fernando nutzt du deren Potential ja auch. Die Szenen mit ihm und Palencia gefallen mir mit am besten, weil du den Leser in ihnen direkt in die Vergangenheit hineinführst.
Dadurch, dass die Geschichte eigentlich aber aus dem Blickwinkel von Isabels Erzieherin erzählt ist, wirkt der völlige Perspektivwechsel in der erwähnten Episode eher unglücklich und inkonsequent.
Das klingt jetzt alles recht negativ. Ich finde aber, dass die Geschichte in ihrer jetzigen Form sehr viel Potential verschenkt, weil einfach runter erzählt wird. Vielleicht solltest du das Ganze wechselnd aus der Sicht von Fernando und Isabel erzählen oder zumindest die Erzieherin sich in Rückblenden erinnern lassen, anstatt die Informationen in einem inneren Monolog herunterzubeten. Nach meinem Empfinden würde die Geschichte dadurch enorm gewinnen. Mal sehen, was andere sagen. :)
Insgesamt aber doch gerne gelesen, ist eine schöne Idee.
Ein wenig Textkram (wirklich nur Kleinigkeiten):

Obgleich ihrer gesellschaftlichen Stellung, hatte sie die Geburt wie jede andere Frau zu durchleben
Ich fände „trotz“ schöner, irgendwie assoziiere ich „obgleich“ eher mit Verben, also: Obgleich sie die Königin war …
Don Alfonso Carillo
*pingelig* Hieß der gute Mann nicht Carrillo? ;)
Am dritten Oktober verlies Fernando in militärischem Aufzug
verließ
Vier Tage nach ihrer Abreise aus Valladolid, betrat die Gruppe zum ersten Mal kastilischen Boden.
ohne Komma

Liebe Grüße,
ciao
Malinche

 

Hallo Malinche,
freut mich, dass du meine historischen Geschichten gerne liest. Es ist echt schwer, die trockene Materie lebhaft zu vermitteln. Ich hab da leider auch so meine Probleme.
Diese Geschichte ist eigentlich so eine Art Experiment gewesen. Die Idee, die Erzieherin der Königin Isabel aus deren Leben erzählen zu lassen, schlummerte schon eine ganze Weile (schon in angefangener Form) auf meiner Festplatte.
Der mittlere Teil, wo Prinz Fernando nach Kastilien kommt und die erste Begegnung mit Isabel ist ein Teil des Romanes, den ich gerade schreibe. Du hast wahrscheinlich recht, dass der Perspektivebruch zu groß ist.
Die Szene ist übrigens historisch belegt, soll sich wirklich laut der Chronisten so zugetragen haben.
Du schreibst, dass man vielleicht Szenen aus der Sicht von Isabel oder Fernando schreiben könnte, ich möchte die Beschreibungen aber schon aus der Sicht der Erzieherin lassen. Mmh, mal schauen.
Danke für das Verbessern der Fehler. Carrillo mit einem r - da lese ich seit Monaten nix anderes - und dann sowas, wie peinlich. :D

LG
Blanca :)

 

Hallo Blanca,

ich hatte während des Lesens ständig im Kopf, warum du wohl aus dieser Perspektive erzählst. Schön, dass du dann hier geschrieben hast, dass es sich um ein Experiment handelt.
Ehrlich gesagt, hat mir diese Perspektive nicht so gut gefallen, vor allem, weil deswegen die Spannung manchmal auf der Strecke bleibt. Das Kindermädchen ist eben nicht persönlich betroffen, sie ist eben nicht Isabell. Mir hätte die Geschichte besser gefallen, wäre sie von ihrer Sicht erzählt worden.

Andererseits finde ich das Experiment dann doch wieder gelungen, denn du hast es geschafft, dass ich dieses Kindermädchen richtig vor mir hatte, wie sie in einem Kämmerchen sitzt und dieses Schreiben verfasst. Auch die Sprach hast du, meiner Meinung nach, sehr authentisch getroffen.

Liebe Grüße, Bella

 

Hallo Blanca,

leider kann ich mich Bella nicht so ganz anschließen.

Ich bin mir, bei dem was ich jetzt kritisiere aber nicht 100%ig sicher. In der Schreibwerkstatt, in der ich z.Z. teilnehme, habe wir uns gerade über die Erzähl-Perspektive unterhalten.
Also, wenn ich richtig aufgepasst habe, dann kann ein Ich-Erzähler, und das wäre in deinem Fall ja die Erzieherin, nicht Dinge erzählen, die er nicht selbst miterlebt hat. Es sei denn, sie werden ihm von anderen Personen erzählt.
Deshalb würde ich die Dialoge ab dem Satz "Ich soll mich als Maultiertreiber verkleiden usw...." als Stilbruch bezeichnen, der sich bis zu dem Absatz "Am vierzehnten Oktober....." hinzieht. Dann kann es durchaus wieder sein, dass es die Erzählerin, sprich Erzieherin, mitbekommen hat.

Wenn ich hier richtig liege, dann könntest du die Sache ändern, indem du die Erzieherin in ein Tagebuch schreiben lässt und den Rest von einem Erzähler oder in der 3.Person berichten lässt. Aber da besteht wieder die Gefahr, war die Erzieherin in der damaligen Zeit fähig zu schreiben? Das war ja besonders bei Frauen so gut wie nie der Fall. Ja, ja, das finstere Mittelalter.

Wenn ich hier mit meiner Meinung über die Erzählperspektive falsch liege, lasse ich mich gerne eines Besseren belehren.

Inhaltlich würde ich auch noch einige spannende Momente einbauen. Spontan fällt mir die Stelle an, an der der verkleidete Prinz ans Tor kommt. Das ging mir ein bisschen zu reibungslos von statten. Wenn ein in Lumpen gehüllter Mensch einherkommt und mit lauter befehlender Stimme fordert, dass man ihm das Tor aufmacht und dann obendrein noch behauptet, dass er ein Prinz sei, glaube ich nicht, dass die Torwachen da so schnell einlenken und ihm Tor und Tür öffnen.

Ich hoffe, du bist nicht ganz enttäuscht von meiner Kritik.

Viele Grüße
bambu

 

Hallo Bambu,

kurze Rückmeldung, ich habe mich wohl in meinem Kommentar missverständlich ausgedrückt.
Ich meinte nicht, dass im Falle eines Perspektivenwechsels die ganze Geschichte so 1:1 übernommen werden könnte.

Liebe Grüße, Bella

 

Hallo Bella,

ich glaube, ich muss mich entschuldigen, denn ich habe falsche Rückschlüsse aus dem Satz "Andererseits finde ich das Experiment dann doch wieder gelungen, ..." gezogen. Du hast dich da auf die Person des Kindermädchens beschränkt, das durch die Erzählweise dir näher gebracht wurde. Ich habe es fälschlicherweise auf die gesamte Geschichte bezogen.
Natürlich muss die Geschichte, wenn aus einer anderen Perspektive erzählt, auch in sich umgeschrieben werden und kann so nicht übernommen werden.

Ich hoffe, das Missverständnis ist nun aufgeklärt. *smile*

Viele Grüße
bambu

 

Hallo Bella und bamboo,
ihr habt Recht, bei der Geschichte stimmt so die Perspektive nicht. Ich habe bereits begonnen, die Geschichte umzuschreiben. Hoffe, sie morgen oder spätestens Montag online zu setzen. Würde mich freuen, wenn ihr sie dann noch mal lesen würdet.
LG
Blanca :)

 
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Isabel und Fernando

Kastilien, im Jahre des Herrn 1468

Die untergehende Sonne hatte ein wunderschönes Farbenspiel auf dem Himmel über Avila gezaubert. Vor einem rot-orangen Hintergrund zeichneten sich gestochen scharf die schwarzen Silhouetten der Stadtmauer ab.
Isabel, Thronfolgerin von Kastilien, schaute nachdenklich aus dem Fenster. Sie trug ein schlichtes, dunkelgraues Gewand, welches ihre etwas mollige Statur verbarg. Die rot-blonde Haarpracht hatte sie, einer Nonne gleich, unter einem weißen Schleier verborgen. Sie wartete auf Alonso Carrillo, den Erzbischof von Toledo, der sie in einer dringenden Angelegenheit zu sprechen wünschte. Harte Zeiten lagen hinter der Prinzessin und nicht eben leichtere vor ihr. Nur mit großen Mühen war es ihr gelungen, ihren Halbbruder, König Enrique IV., der seit dem Tod ihres Vaters den kastilischen Thron innehielt, zu überzeugen, sie selbst als seine Thronerbin anzuerkennen. Der König hätte lieber seine eigene Tochter Juana als seine Nachfolgerin gesehen, doch wurde deren Legitimität von vielen Seiten angezweifelt, da der König allgemein als impotent galt, und seiner Frau eine Affäre mit Don Beltrán de la Cueva nachgesagt wurde. Schließlich hatte Enrique im letzten Jahr, im Pakt von Toros de Guisando seine Tochter offiziell enterbt und seine Schwester Isabel zur Thronerbin erklärt.
Der Erzbischof von Toledo hatte Isabel bei ihrem Kampf stets zur Seite gestanden, und sie konnte sich auch nun, da gewisse Heiratskandidaten begonnen hatten, die Prinzessin zu belagern, auf seinen Rat und seine Hilfe verlassen. Neben dem König von Portugal und dem Herzog von Berry, dem Bruder des französischen Königs, hatte auch noch König Juan II. von Aragon die Prinzessin für seinen Sohn, Prinz Fernando, in Augenschein genommen.

Ein Bediensteter kündete Carrillos Erscheinen an.
„Tretet ein, Don Alonso!“, forderte Isabel den kirchlichen Würdenträger auf.
„Euer Gnaden“, der Erzbischof deutete eine Verbeugung an. „Wir müssen endlich weitere Maßnahmen in Bezug auf Eure Heirat ergreifen, nun, da auch noch die Franzosen die Hand nach Eurer Hoheit ausstrecken.“
„Gewiss, Don Alonso, und doch muss dieser Schritt gut überlegt sein. Ich muss genau abwägen, was für mein Volk und für Kastilien das Beste ist.“
„Es gibt keinen geeigneteren Kandidaten, als Fernando, den Prinzen von Aragon. Führt Euch doch nur einmal vor Augen, was eine solche Allianz für unser Land bedeuten würde. Kastilien und Aragon unter einer Krone vereinigt!“ ,schwärmte der Erzbischof.
„Eine Verbindung mit Portugal könnte eine genauso starke politische Einheit auf der Halbinsel darstellen“, wandte Isabel ein und erhob sich aus dem mit karmesinrotem Samt bezogenen Sessel, der hinter dem mahagonifarbenen Sekretär stand. „Zumal Portugal bereits mit beachtlichen Besitzungen in Afrika aufwarten kann.“
„Versteht Ihr denn nicht, was es hieße, wenn Ihr eine Vereinigung mit Portugal anstrebtet?“, ereiferte sich Carrillo. „Die portugiesische Partei Kastiliens bekäme Überhand, und wie ihr wisst, sympathisiert diese mit Prinzessin Juana. Ehe Ihr Euch versehen würdet, wäre Juana wieder an der Macht und zu gegebener Zeit auf dem kastilischen Thron.“ Carrillos Augen hatten sich vor Aufregung zu Schlitzen verengt, und die Haut seines Gesichts war fast so rot, wie die Farbe seines hemdartigen Überziehkleides, der Dalmatica, welche er über der weißen Alba trug.
„Don Alonso, beruhigt Euch!“ Isabel legte ihre Hand auf die Schulter des Erzbischofs. „Ich habe meine Entscheidung längst zugunsten des Aragonesen getroffen. Obwohl mein Bruder Enrique und Fernandos Vater, König Juan II., sich hassen. Enrique wird mir vorwerfen, den Vertrag von Toros de Guisandos gebrochen zu haben, weil darin festgelegt worden ist, dass ich mich nicht ohne meines Bruders Einverständnis vermählen darf. Dabei hat er sich selbst auch nicht an die Vereinbarungen gehalten. Er hat bisher weder veranlasst, dass die cortes den Eid auf mich als Thronerbin schwören, noch ist der alcazar von Madrid in meinen Besitz übergegangen. Von Juana hat er sich auch noch nicht getrennt, geschweige denn, sie, wie verabredet, nach Portugal geschickt.“
Carrillo, sichtlich erleichtert über die Entscheidung der Prinzessin, strich sich über seine Tonsur. „Ihr habt Recht, doch nun lasst uns alles Weitere in die Wege leiten. Der Zeitpunkt ist gut, da sich Euer Bruder, der König, zur Zeit in Andalusien aufhält. Wir müssen schnellstmöglich Boten nach Aragon schicken, die König Juan Euer Einverständnis zur Ehe mit seinem Sohn übermitteln. Außerdem muss ein Abkommen über diese zukünftige Eheschließung verfasst werden, welches Eure Hoheit und Fernando unterzeichnen müssen. Ich schlage Gutierre de Cardenas, Alonso de Palencia und Gonzalo de Chacón als Boten vor. Diese drei sind absolut zuverlässig und stehen auf unserer Seite.“
„Gut, Don Alonso, ich verlasse mich darauf, dass ihr alles Nötige arrangiert. Und nun entschuldigt mich bitte, ich möchte mich zum Gebet in die Kapelle zurückziehen.“ Isabel reichte Carrillo ihre Hand zum Kuss. Schnellen Schrittes verließ der Erzbischof die Prinzessin, um sogleich damit zu beginnen, das Erforderliche in die Wege zu leiten.

Schließlich war der Ehevertrag aufgesetzt, von Isabel abgesegnet den Boten ausgehändigt worden. Diese machten sich auf den Weg nach Aragon, wo König Juan II. und sein Sohn Fernando in Zaragoza residierten. Nun musste Isabel abwarten, wie die Aragonesen auf die im Vertrag festgelegten Verpflichtungen reagieren würden, und ob sie bereit wären, die Forderungen der Prinzessin nach einem angemessenen Verlobungsgeschenk zu erfüllen.
In der Zwischenzeit waren Enriques Spione nicht untätig gewesen und hatten dem König, der in Sevilla im erzbischöflichen Palast weilte, von den Heiratsabsichten der Prinzessin berichtet. Er hatte sich fürchterlich aufgeregt, ob der Dreistigkeit seiner Schwester. Da er aber bei einem zu drastischen Eingreifens seinerseits einen Volksaufstand befürchtete, hatte der ansonsten friedliebende König erst einmal eine abwartende, beobachtende Stellung eingenommen, obwohl ihn seine Sympathisanten, der Marqués von Villena und die Mendozas dazu drängten, sofort militärische Schritte einzuleiten.

Nicht nur der König verfügte über ein weit gespanntes Spionagenetz, auch Isabel konnte auf zuverlässige Spitzel zählen, die sie über die Vorgänge an Enriques Hof unterrichteten. So hielt es Carrillo für sicherer, den Standort der Prinzessin zu verlegen. Isabel gab vor, ihre Mutter in Madrigal de las Altas Torres besuchen zu wollen und brach mit ihrem Gefolge, in Begleitung Carrillos und dessen Soldateneskorte, in Richtung des Marktfleckens auf. Da die Prinzessin keinen festen Wohnsitz hatte, reiste sie stets mit ihrem gesamten Haushalt. Teppiche, Tapisserien, Truhen, Kisten, Möbel und Koffer mit Kleidung und Wäsche wurden von den Dienern auf die Wagen geladen.
Sie erreichten Madrigal de las Altas Torres mit der ersten Abenddämmerung. Schon von weitem waren die hohen Türme, denen der Ort seinen Namen verdankte, zu sehen.
Hier war Isabel vor achtzehn Jahren geboren worden, in einem kleinen unscheinbaren Haus, in dem sie auch diesmal, wie bei jedem ihrer Aufenthalte in Madrigal, weilte. Aber kaum hatte sich die Prinzessin mit ihren Bediensteten in der Wohnstätte häuslich eingerichtet, da musste sie diese auch schon wieder verlassen. Es war das Gerücht bis zu Carrillo vorgedrungen, dass der Marqués de Villena auf dem Vormarsch sei, um Madrigal zu umstellen und die Prinzessin in Gewahrsam zu nehmen.
Diesmal wählte der Erzbischof von Toledo einen Ort, von dem er ausgehen konnte, dass Isabel dort sicher sein würde – Valladolid. Die Stadt stand unter der Befehlsgewalt des Admirals von Kastilien – Don Fadrique Enríques, welcher der aragonesischen Partei angehörte und zudem Prinz Fernandos Großvater mütterlicherseits war.
Einer der dort ansässigen Adeligen, Juan de Vivero, stellte der Prinzessin seinen Herrensitz zur Verfügung.
Schon bald hatte sich Isabel in ihrer neuen Umgebung gut eingelebt. Zusammen mit ihrer Gefährtin, Beatríz de Bobadilla, erkundete sie die Stadt, bewunderte Kirchen und Klöster und die vielen Brücken, welche die beiden Flüsse Pisuerga und Esgueva überspannten und den Charme dieser Stadt ausmachten. Isabel kannte Beatriz bereits seit ihrer Kindheit. Damals war die Prinzessin nach dem Tod ihres Vaters mit ihrer Mutter in das Schloss von Àrevalo gezogen. Der dortige Kastellan hatte eine Tochter namens Beatriz. Die beiden Mädchen hatten sofort in der düsteren, trostlosen Atmosphäre des Schlosses Freundschaft geschlossen und waren seitdem unzertrennlich gewesen.

Im Sommer des Jahres 1469 kehrten Cardenas, Palencia und Chacón aus Aragon zurück, im Gepäck das unterschriebene Heiratsabkommen und zudem die Verlobungsgeschenke Fernandos für seine junge Braut, ein Rubinhalsband im Wert von vierzigtausend Golddukaten und achttausend Golddukaten in Bar als Anzahlung von insgesamt zwanzigtausend. Was sie Isabel allerdings nicht verrieten, war, dass der junge Prinz bereits zwei Kinder mit einer seiner Mätressen gezeugt hatte. Großzügig verteilte die Prinzessin die Hälfte der achttausend Dukaten an die drei Verlöbnisvermittler.
Kurz darauf saß Isabel mit Beatríz de Bobadilla in Viveros Garten über einer Stickarbeit. Es war Anfang September und die Sonne brannte heiß von einem wolkenlosen Himmel. Die beiden Frauen hatten sich in einen schattigen Pavillon zurückgezogen, von dem aus man auf blühende Oleandersträucher und Springbrunnen blickte. Ein Dienstbote brachte einen Teller mit Datteln und einen Krug kühlen, mit Wasser verdünnten Wein. Mit einem Seufzer legte Isabel den Stickrahmen beiseite.
„Es ist einfach zu heiß“, stöhnte sie, „mir will heute kein Stich gut gelingen.“
„Dann lasst es lieber bleiben“, riet ihr Beatríz, „sonst müsst Ihr später wieder alles auftrennen.“
„Was glaubst du, Beatríz, wie wird Fernando sein?“, fragte Isabel und benetzte ihre trockenen Lippen mit dem kühlen Wein. „Wie mag er wohl aussehen?“
„Ich weiß es nicht, Eure Hoheit. Zumindest ist er Euch im Alter gleich, kein betagter Witwer, wie der König von Portugal und auch nicht missgestaltet, wie es der französische Herzog von Berry sein soll.“
„Ist die Halskette, die Fernando mir geschenkt hat, nicht wunderschön?“, schwärmte Isabel. „Cardenas sagte mir, dass der Schmuck Fernandos verstorbener Mutter gehört hätte.“
„Ein herrliches Geschmeide – diese Kombination der blutroten Rubine mit dem unschuldigen Weiß der Perlen – einfach einzigartig. Und doch“, Beatríz biss in eine der kandierten Datteln, „habe ich große Angst bei dem Gedanken, dass Ihr Fernando heiraten werdet. Eure Gegner sind dabei, sich zu formieren, die Mendozas warten nur darauf, zuzuschlagen. Enrique wird Euch wieder enterben und ins Kloster stecken und wer weiß, was dann aus mir werden wird.“
„Nun lass doch diese Schwarzmalerei, Beatríz!“, rief die Prinzessin ungeduldig. „Die Hochzeit muss so schnell wie möglich erfolgen. Ich habe mich außerdem entschlossen, Enrique offiziell in einem Brief über mein Vorhaben zu informieren.“
„Oh, mein Gott! Das wird unser aller Schicksal besiegeln!“ Beatríz erhob sich und legte ihre Stickarbeit in den neben ihr stehenden Korb. „Bitte entschuldigt mich, Eure Hoheit, ich habe das Gefühl, dass die Hitze meinen Kopf zerspringen lässt. Ich werde mich ein wenig in die Kühle meiner Kammer zurückziehen.“ Nachdenklich blickte Isabel der Freundin hinterher, wie diese auf dem mit Naturstein gepflasterten Weg zurück zum Haus ging. Ist es richtig, was ich vorhabe?, dachte die Prinzessin. Würde es das Beste für Kastilien sein? Niemand konnte ihr diese Entscheidung abnehmen, doch tief in ihrem Herzen wusste sie, dass sie auf dem richtigen Weg war.
Beatríz de Bobadilla war gegangen. Zwei Tage, nachdem Isabel den Brief an ihren Halbbruder abgeschickt hatte, verließ Beatríz Viveros Haus bei Nacht und Nebel und wechselte ins feinliche Lager über. Isabel traf dieser Vertrauensbruch sehr. Tagelang schloss sie sich in ihren Gemächern ein und war für niemanden zu sprechen. Noch nicht einmal Carrillo gelang es, zu ihr vorzudringen. Sie verließ die Räumlichkeiten nur, um in der kleinen Hauskapelle zu beten. „Warum hast du mir das angetan, Beatriz?“, flüsterte die Prinzessin, während sie vor der Statue der heiligen Jungfrau Maria kniete. „Ich habe dich wie meine eigene Schwester behandelt. Nun ist mir, außer dem Erzbischof, niemand mehr geblieben, dem ich vertrauen kann.“ Tränen des Selbstmitleids glänzten in Isabels Augen. „Heilige Mutter Gottes, ich weiß, dass du mir die Kraft geben wirst, das Richtige für mein Land zu tun, und meinen Widersachern mit Stolz entgegenzutreten.“ Isabel bekreuzigte sich, küsste die nackten Füße der hölzernen Statue und verweilte so einen Moment. Als sie sich aufrichtete, waren ihre Augen wieder klar. Entschlossenheit und ein Anflug von Härte war in ihnen zu lesen.

Ende des Monats September saß die Prinzessin erneut mit Carrillo und ihrem Sekretär Alvaro de Salvatierra zusammen, um die letzten Kleinigkeiten bezüglich ihrer bevorstehenden Hochzeit mit dem Prinzen von Aragon zu besprechen.
„Bitte nimm dir einen Bogen Papier, Federkiel und Tinte findest du auf dem Pult dort hinten und schreibe mit, was wir besprechen,“ wies sie Alvaro an. „Also, wo waren wir stehen geblieben?“
„Die Hochzeit muss so schnell wie möglich erfolgen, Eure Hoheit, am besten gleich im nächsten Monat“, ergriff der Erzbischof das Wort. „Auf jeden Fall noch, bevor Euer Bruder, König Enrique, von Andalusien wieder in den Norden zurückkehrt. Ich selbst werde Euren Bräutigam, zusammen mit ein paar hundert aragonesischen Lanzen nach Kastilien begleiten. Wir werden ihm einen triumphalen Empfang in unserem Land bereiten, und gleich darauf kann die Trauung stattfinden.“
„Soweit, so gut, Don Alonso“, stimmte Isabel zu. „Wobei aber noch die finanzielle Seite abzuklären wäre. Wie Ihr wisst, sind meine Kassen leer, ich weiß kaum, wie ich meinen Hofstaat über Wasser halten, geschweige denn, von was ich einen triumphalen Empfang Fernandos und eine pompöse Hochzeit bezahlen soll.“
„Verzeihung, Eure Hoheit“, mischte sich Alvaro ein, „wenn ich hierzu etwas anmerken dürfte. Warum leiht Ihr Euch nicht Geld von den jüdischen Untertanen. Es gibt ein paar sehr reiche Juden, die Euch bestimmt helfen würden. Wenn Ihr wollt, nehme ich Kontakt zu Abraham Seneor auf, er ist der Oberrabbiner der kastilischen Juden.“
„Das ist eine gute Idee, Alvaro. Tu dies so schnell du kannst! Dann müssen wir noch einmal einen genauen Ehevertrag ...“ Ein Klopfen an der Tür unterbrach Isabel. Nach ihrer Aufforderung betrat ein völlig verschwitzter, rotgesichtiger Palencia den Raum. Er verbeugte sich kurz in Carrillos Richtung und küsste Isabels Hand.
„Euer Gnaden, ich habe soeben Nachricht von unseren Spitzeln erhalten, dass die Mendozas ihre Truppen an der Grenze zu Aragon zusammenziehen. Sie wollen auf jeden Fall verhindern, dass Fernando kastilischen Boden betritt. Ich bin sofort hierher geritten, um Eure Hoheit davon zu unterrichten.“
„Das war sehr klug von Euch, Don Alonso. Ihr seit ja ganz erhitzt. Alvaro“, wandte sich Isabel an den jungen Salvatierra, „besorge bitte eine Erfrischung für Don Alonso!“ Alvaro tat sofort, wie ihm geheißen, und kurze Zeit später labte sich Palencia an kühlem Wein und biss in ein Stück saftigen Mandelkuchen.
„Das bringt natürlich unsere Pläne vollkommen durcheinander.“ Der Erzbischof kratzte sich am Kinn und blickte nachdenklich auf ein Ölportrait des Königs, welches an der Wand hinter dem Schreibpult hing.
„Wir müssen unsere Pläne ändern. Auf keinen Fall dürfen wir riskieren, dass Fernando in die Hände der Mendozas gerät.“
„Ich hätte eine Idee, wie es bestimmt klappen müsste, den Prinzen ungesehen auf kastilischen Boden zu schmuggeln“, meldete sich Palencia zu Wort. Mit leiser Stimme, als ob er sich vor ungebetenen Zuhörern nicht sicher währte, begann er, seinen Plan darzulegen.

„Ich soll mich als Maultiertreiber verkleiden?“, entrüstete sich Prinz Fernando von Aragon. „Das kann doch nicht Euer Ernst sein.“ Ärgerlich blickte er auf Palencia, den Boten seiner zukünftigen Braut, der ihn in Zaragoza aufgesucht hatte.
„Euer Gnaden, dies ist die sicherste Möglichkeit, Euch wohlbehalten nach Kastilien zu bringen. Wie ich Euch bereits erklärt habe, müssen wir zum einen die Mendozas und zum anderen ein paar von Euren aragonesischen Granden fürchten, welche die Hochzeit Eurer Hoheit mit Prinzessin Isabel verhindern wollen. In dieser Verkleidung würdet ihr keinerlei Aufsehen erregen.“
Fernando bedachte Palencia mit einem stechenden Blick aus seinen dunklen Augen. Sein knabenhaftes Antlitz wollte nicht so recht zu dem hochgewachsenen, kräftigen Körperbau passen und sein braunes, glattes Haar ließ bereits trotz seines jugendlichen Alters von siebzehn Jahren, lichte Stellen über der Stirn erkennen. Sein üppiger Mund mit der etwas wulstigen Unterlippe zog sich zu einem spöttischen Lächeln nach oben. „Nun gut, Palencia, dann werde ich also Euer kleines Theaterstück mitspielen. Erklärt mir, wie wir vorgehen werden.“ Zufrieden lächelnd betrachtete Palencia Isabels zukünftigen Gemahl. Fernando schien eine starke Persönlichkeit zu sein, und hinter seiner hohen Denkerstirn vermutete Palencia einen klaren Verstand. Geduldig begann er, dem Prinzen seinen Plan zu erläutern.

Am dritten Oktober verließ Fernando in militärischem Aufzug, offiziell mit einer Gruppe von Soldaten Zaragoza in Richtung Osten. Es sollte den Anschein erwecken, als ob er auf dem Weg nach Katalonien sei, um dort seinem Vater bei dem Niederschlag eines Aufstandes beizustehen. Zur gleichen Zeit brach eine prunkvoll ausgestattete Reisegruppe gen Süden auf, welche sich angeblich in Andalusien mit König Enrique treffen wollte. In Wirklichkeit würde der Tross aber kurz nach der kastilischen Grenze auf den verkleideten Prinzen stoßen, um diesem einen angemessenen Rahmen zu geben, wenn er zum ersten Mal seine junge Braut sehen würde.
Sobald sich der Prinz außerhalb der aragonesischen Hauptstadt befand, legte er im sicheren Schutz eines Waldstückes die ärmliche Kleidung eines Maultiertreibers an. Bis auf sechs zuverlässige Männer, unter ihnen Palencia, die sich ihrerseits als Kaufleute verkleideten, ritt die restliche Soldatentruppe wieder zurück nach Zaragoza.
Fernando spielte seine Rolle vorzüglich. Wann immer die Männer in Herbergen einkehrten, bediente er seine Mitreisenden bei Tisch und versorgte die Maultiere. Es schien dem jungen Prinzen sogar Spaß zu bereiten, einmal in diese, seinem bisherigen Leben so völlig unähnliche Rolle, zu schlüpfen.
Vier Tage nach ihrer Abreise aus Valladolid betrat die Gruppe zum ersten Mal kastilischen Boden. Die Grenzüberschreitung war ihnen gefahrlos gelungen, ohne dass sie einem der angekündigten Störenfriede begegnet waren. Sie ritten auf einen kleinen Marktflecken namens Burgo de Osma zu, deren Einwohner mit Isabel sympathisierten und unter äußerster Geheimhaltungsstufe auf die Ankunft des hohen Besuches vorbereitet worden waren. Am Vortag war bereits die Gesandtschaft eingetroffen, die offiziell auf dem Weg nach Andalusien sein sollte. Außerdem hatte Carrillo dreihundert Lanzen nach Burgo de Osma geschickt, die den zukünftigen Gemahl der Thronerbin Kastiliens auf dem letzten Stück seines Weges zu derselbigen begleiten sollten.
Die Sonne war bereits seit ein paar Stunden hinter dem sich am Horizont auftürmenden Bergrücken verschwunden und die Tore der Stadt verriegelt, als sich die kleine Reisegruppe mit dem Prinzen der Stadtmauer näherte. Da sie auf Grund der immer größer werdenden Ungeduld Fernandos, in der letzten Nacht nicht eingekehrt, sondern in einem fort geritten waren, erreichten sie den Marktflecken früher als geplant.
„Endlich“, rief Fernando, der sich mittlerweile danach sehnte, die verschlissene Kleidung des Maultiertreibers wieder gegen seine eigenen, feinen Prinzengewänder einzutauschen.
„Kommt, Don Alonso“, forderte er Palencia auf, „lasst uns den Torwächter bitten, uns einzulassen.“ Übermütig sprang der Prinz von seinem Maultier und lief auf die Mauer zu.
„He, Ihr da oben, öffnet das Tor!“, rief er. Der Wächter beugte sich über die Mauer und erblickte im schwachen Schein des Mondes eine Gestalt in zerlumpter Kleidung und ein paar sich nähernde Schatten.
„Verschwindet, oder ihr könnt etwas erleben“, brüllte der Torwächter zurück, und um seine Worte noch zu bekräftigen, warf er mit Steinen nach den Eindringlingen. Palencia gelang es gerade noch rechtzeitig, den Prinzen zu Boden zu reißen und somit zu verhindern, dass dieser an der Schläfe getroffen worden wäre.
„Seid Ihr des Wahnsinns, Mann?“, schrie Palencia den Werfer an. „Das ist Prinz Fernando von Aragon, der Bräutigam der Prinzessin Isabel. Wir sind einen Tag früher als erwartet eingetroffen. Lasst uns sofort eintreten!“
Nach einer halben Ewigkeit, wie es schien, ertönten Trompeten und Fanfarenstöße, und das Stadttor öffnete sich. In aller Schnelle hatte man sich bemüht, dem Prinzen doch noch einen angemessenen Empfang zu bereiten. Nachdem sich die Männer die Nacht über ausgeruht hatten, zogen sie am nächsten Morgen, nun mit der stattlichen Eskorte, die einem Prinzen von Aragon und König von Sizilien geziemte, weiter in Richtung Valladolid. Dreißig Kilometer vor der Stadt, in Dueñas, wurde der Tross von Pedro de Acuña, einem treuen Anhänger Isabels, empfangen.

Am vierzehnten Oktober im Jahre des Herrn 1469 war es endlich soweit: Die Ankunft Fernandos in Valladolid war für den Abend angekündigt worden. Die Prinzessin war sichtlich nervös, als sie in dem intimen Salon in Viveros Herrenhaus auf ihren Bräutigam wartete. Sie hatte mit Bedacht ein schlicht geschnittenes, aber von edlem Material gefertigtes Kleid gewählt, damit nichts das Augenmerk von den funkelnden Rubinen und glänzenden Perlen ihres Verlobungsgeschenks ablenkte, welches ihren weißen Hals schmückte. An den Wänden befestigte Kienspäne gaben dem Raum durch ihre Beleuchtung eine angenehme Atmosphäre. Die glühenden Kohlen der braseros verströmten behagliche Wärme.
Isabel hatte auf einem mit rotem Brokatstoff überzogenen Kanapee Platz genommen. Hinter ihr standen Gutierre de Cardenas, Juan de Vivero und Alvaro, ihr Sekretär. Zu ihrer Rechten saßen Viveros Gemahlin und dessen älteste Tochter. Auf einem kleinen, mit Holzintarsien verzierten Tischchen waren ein Krug mit Wein und ein paar Leckereien zur Stärkung der Gäste platziert. Der Erzbischof, der dazu ausersehen war, den Prinzen vor dem Haus in Empfang zu nehmen, hatte sich bereits nach unten begeben.
„Don Gutierre“, flüsterte Isabel dem hinter ihr Stehenden zu.
„Sobald die Gruppe mit dem Prinzen den Raum betritt, müsst Ihr mir sagen, welcher mein Bräutigam ist. Ihr habt ihn ja bereits persönlich gesehen.“
„Natürlich, Eure Hoheit. Ihr könnt Euch auf mich verlassen.“
Und dann, kurz vor Mitternacht, führte Carrillo den Prinzen und drei weitere Männer in den Salon.
„Ése es, ése es! Der da ist es!“, rief Cardenas. Er zeigte auf den Prinzen und vergaß vor lauter Aufregung seine Stimme zu dämpfen. Isabel rettete die peinliche Situation, indem sie die Hand vor den Mund schlug und zu lachen begann. Die Anwesenden schauten sich unsicher an, doch schon bald fielen sie in das Gelächter ein. Dank dieses heiteren Zwischenspiels war die Angespanntheit der ersten Minuten verflogen. Die Prinzessin erhob sich und ging auf ihren zukünftigen Gemahl zu. Dieser nahm ihre Hände und küsste sie auf die Wangen. Neugierig betrachtete Isabel den Prinzen. Was sie sah, gefiel ihr, und auch Fernando schien von seiner jungen Braut, die gleichzeitig seine Cousine zweiten Grades war, angenehm überrascht zu sein. Zufrieden nahm er zur Kenntnis, dass sie sein Verlobungsgeschenk trug, die Kette seiner Mutter, Königin Joana. Es war nicht einfach gewesen, Isabel dieses Geschenk zukommen zu lassen, da das Geschmeide bereits bei valenzianischen Pfandleihern verpfändet gewesen war, und Fernandos Vater es nur unter größten Schwierigkeiten wieder hatte auslösen können.
Der Prinz trug einen mit Otternfellen gefütterten Samtumhang, den er nun ablegte. Darunter kam ein dunkelblaues Brokatwams zum Vorschein, welches mit kostbaren Stickereien verziert war. Eine schwere Goldkette mit dem aragonesischen Wappen ruhte auf Fernandos Brust, sein dunkles Haupthaar schmückte die Königskrone von Sizilien.
Nachdem man sich eine Weile locker unterhalten hatte, verließen bis auf das junge Paar, Carrillo, Alvaro und den Berater des Prinzen, alle anderen Anwesenden den Raum. Nun kam man zu dem eigentlichen Grund der Zusammenkunft, der Besprechung des Eheabkommens mit den darin festgehaltenen Klauseln.
„Alvaro ..., Alvaro!“ forderte der Erzbischof den Angesprochenen auf.
„Würdest du bitte die Vereinbarungen des Ehevertrages vorlesen!“ Alvaro nahm einige Papierbogen von dem an der hinteren Wand stehenden Sekretär und begann mit lauter Stimme die einzelnen Punkte vorzutragen. Unter anderem war dort festgehalten, dass Ferdinand in Kastilien residieren müsse und sich den kastilischen Gesetzen zu unterwerfen habe. Er verpflichte sich, die Freiheiten und Privilegien des Klerus zu respektieren und weder kirchliche Schenkungen, noch zivile oder militärische Ernennungen alleine vorzunehmen. Des weiteren wollten sowohl die Prinzessin, als auch der Prinz, den Kampf gegen die Mauren weiterführen. Verfügungen und Beschlüsse müssten immer von beiden Thronfolgern unterzeichnet werden.
Die Verhandlungen über die Vereinbarungen nahmen mehrere Stunden in Anspruch, Stunden, die nicht, wie es sich für ein kurz vor der Hochzeit stehendes Paar gehörte, mit Liebesgeplänkel ausgefüllt waren, sondern mit sachlichen Diskussionen darüber, wer von den beiden zukünftigen Herrschern Kastiliens das Zepter in der Hand halten würde. Am Horizont kündigte bereits ein erster rötlicher Schimmer den Anbruch des neuen Tages an, als Fernando endlich Viveros Haus verlies und zurück nach Dueñas ritt.

Schließlich wurden die beiden jungen Thronfolger am Abend des neunzehnten Oktobers im Jahre des Herrn 1469 vom Erzbischof Carrillo getraut, ein Ereignis, das weitreichende Veränderungen für das nunmehr mit Aragon vereinte Kastilien mit sich bringen sollte ...

 

So. habe die Geschichte jetzt mal in einer neutralen Erzählerperspektive geschrieben. Würde mich freuen, wenn ihr noch mal drüber schaut.

LG
Blanca

 

Hola Blanca,
nur ganz kurz, weil ich gerade nicht so viel Zeit habe für eine ausführlichere Antwort. Aber diese Version der Geschichte gefällt mir viel besser. Du hast zwar die Perspektive der Erzieherin opfern müssen, bist aber jetzt viel näher dran. Und für mich persönlich ist es auch viel interessanter zu wissen, was Isabel fühlt. Der Perspektivwechsel wirkt jetzt nicht mehr so extrem, weil die Geschichte ja "Isabel und Fernando" heißt. Wenn ich Zeit habe, kann ich vielleicht noch mal genauer drüber schauen, aber vom ersten Eindruck her: prima, das lässt sich angenehm lesen und ist viel lebendiger als die Urversion. :)
Liebe Grüße,
ciao
Malinche

 

Hallo Malinche,
danke, dass du noch mal drüber geschaut hast. Ja, ich denke auch, dass die Geschichte jetzt lebendiger ist. Schön, dass dies jetzt so rüber kommt.

LG
Blanca :)

 

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