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Israel

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14.05.2006
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Israel

Sie schlug die Zeitung auf. Es war heute ziemlich genau der 28. Februar 1933.
»Hast du schon gehört. Am Bahnhof wurden zwei Ausländer zusammengeschlagen.
Sie wissen nicht, wer es war.«
»Hmm«, erwiderte er.
»Ich finde es geht mit diesem Land schon viel zu lang bergab.
Wo soll das denn mal hinführen. Bald verbrennen sie die armen Ausländer wie die Hexen auf dem Scheiterhaufen oder vergraben Sie in Massengräbern.«
»Sehe ich nicht so. Hmm, ich meine doch nur, warum nisten sich diese Menschen auch bei uns ein.
Können ja auch in ihrem Land bleiben.«
>Nein<, dachte sie sich.
Sie war sicher, dass draußen gerade ein Auto vorgefahren war.
Sie sprang auf, der Stuhl fiel um.

Als sie aus dem Fenster sah, sah sie nichts.
Die Straße war leer. »Mir wär so, als sei, ach nichts...«
Sie zog die Gardine zu.

»Hast du den Brief schon geschrieben? Wir wollten sie doch nicht warten lassen, wenn Sie uns schon mal schreiben.«
»Nee, lass mal Frau. Briefe ins Ausland sind teuer geworden. An die zwei Mark ein Brief.«
Er spielte mit dem Zuckerpott.
»Ich finde wir sollten schreiben.« Sie zog die Gardine wieder auf, das Licht strahlte ihr ins Gesicht.
»Ich glaub ich schau heut noch mal bei Marianne vorbei. Hab sie schon seit einem Monat nicht mehr gesehen.«
»Hmm, red nicht über den Brand. Arme Regierung.«
»Doch, werd ich.«
»Aha. Mach die Gardine zu. Mein Kopf tut weh.«
Sie seufzte. »Es ist so ein schöner Tag. Mir ist kalt. Wann fahren wir nach
Jerusalem?

Hattest du mir versprochen, oder nicht!« Er schüttete noch ein Löffel mit Zucker in den Tee.
Zucker war teuer.
Er wusste das. Er dachte sicher nicht an
Jerusalem!

»Heut nicht, Frau. Morgen oder später.« Der Zuckerpott fiel um, er war eh nur noch halb voll.
Sie zog die Gardine zu und drehte sich um. Er wurde dunkel.
»Wollen Sie die Steine aus den Schutthaufen wieder zum Leben bringen? Sie sind doch verbrannt!
Holt Jesus vom Kreuz. Bringt ihn zu seinen Brüdern.«

Er erschlug mit ihrer Zeitung eine Fliege.
»Verrecken sollen sie alle«

»Hast du das gehört?«
»Hmm. Glaub schon. Kam von der Straße. Ein Auto?«
Vor dem Haus hielt ein Wagen.

Edit: Habe noch (hoffentlich) letzte Fehler beseitigt.

 

Hallo Andre.S,
ich will hier nicht auf den Inhalt Deiner Geschichte eingehen, weil dafür die Form einfach noch nicht hinhaut.

Sie schlug die Zeitung auf.
(Wie man den fehlenden Punkt übersehen kann?)

»Ich finde es geht mit diesem Land schon viel zu lang Berg ab.
Meiner Meinung nach muss es "bergab" heißen. Bin mir aber nicht 100% sicher.

Bald verbrennen Sie die armen Ausländer wie die Hexen auf dem Scheiterhaufen oder vergraben Sie in Massengräbern.«
"Sie" klein

Sie war sicher, dass draußen gerade ein Auto vorgefahren ist.
"Vorfuhr" oder "vorgefahren war".

Wir wollten Sie doch nicht warten lassen, wenn Sie uns schon mal schreiben.«

Sie seufzte. »Es ist so ein schöner Tag. Mir ist kalt. Wann fahren wir nach
Israel ?
Vor dem Satzzeichen kein Leerzeichen.

>>Zeitl.HG: 1933ff.<<
Wozu dieser Kommentar? Das sollte eher aus Deiner Geschichte hervorgehen.

Das Layout haut auch noch nicht so richtig hin.

O.k. dann, sei gegrüßt, Rodion.

 
Zuletzt bearbeitet:

Danke für deine ehrliche Kritik Rodion.
Bei einigem muss ich dir recht geben. Hab ich wohl überlesen. Jedoch einiges war schon so gewollt. Ich werde es nochmal überarbeiten.:shy:

 

Nach eingehender dreiminütiger Analyse des Textes weiß ich noch immer nicht, worin das Experiment besteht. Bin schon gespannt auf die Auflösung!

 

Hi Andre.S,
noch ein paar wenige Worte zum Inhalt. Zuerst frage ich mich, warum Du die Geschichte nicht unter "Historik" postest, sie hat doch einen eindeutig historischen Bezug?
Du beschreibst die Stimmung, die 1933 mit dem Nationalsozialismus aufzieht. Deine Protagonisten überlegen, nach Israel auszuwandern - oder nur zu reisen.
Der Mann scheint nicht so richtig zu wollen. Seine Gründe, aber auch die der Frau hätte ich mir noch ein wenig detaillierter beschrieben gewünscht. In der Hinsicht hat Deine Geschichte Potential und ist ausbaufähig.
Dann haben sie offensichtlich Angst vor einer Bedrohung. Zum Schluß hält ein Wagen vor dem Haus. Ich hab mich hier gefragt, ob die Situation für jüdische Deutsche 1933 wirklich schon so prekär war, dass sie Angst haben mussten, zu Hause besucht zu werden. Aber vielleicht hast Du auch etwas anderes gemeint.
Du siehst: Mir erschließt nicht so ganz der Sinn deiner Geschichte, die Grundaussage. Du könntest sie mir jetzt natürlich mitteilen, aber sie muss allein aus der Geschichte hervorgehen. Vielleicht bin ich gerade auch einfach zu müde. ;-)
Grüße, Rodion.

 

Hallo Andre.S,

das Experiment erschließt sich mir nicht, es sei denn, es bezieht sich auf Gedankensprünge. („»Wollen Sie die Steine aus den Schutthaufen wieder zum Leben bringen?“)

Der Zuckerpott mag eine Chiffrierung sein, vielleicht das Süße, Angenehme.


„Es war heute ziemlich genau der 4. Januar 1933.“

- das „ziemlich genau“ wirkt wie eine unfreiwillige Absurdität.

Bin gespannt auf deine Erläuterungen,

l G,

tschüß Woltochinon

 

ich warte auch schon auf Erklärungen, da sich mir hier nur sehr wenig erschließt. der Herr hat ja keinen Spannungsbogen in seiner Geschichte, da muss er außerhalb einen ziehen.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo alle zusammen. Ich frage mich auch, warum ich die Geschichte nicht in Historik gepostet habe. Ist aber auch finde ich ein Experiment.
Irgendwie finde ich es schade, dass es nicht viele Leute gibt, die ihn verstehen. Was entweder heißt, dass ich die Verständisgrenze zu hoch gelegt habe, oder dass die Geschichte nicht ausgereift , vielleicht sogar schlecht, ist.
Muss ein Experiment oder eine historische Geschichte wirklich einen Spannungsbogen besitzen? Lest ihr z.B.: Geschichtsbücher mit einer solchen Hingabe wie spannende Bücher oder Kurzgeschichten.
So nun zur Interpretation (Vorweggenommen: Ich werde nicht alles sagen, sodass Nachfolgende sich vielleicht auch noch mal dran versuchen können):

Es handelt sich bei den beiden Protagonisten um ein Ehepaar, dass in der Zeit kurz vor Ausbruch des Nationalsozialismuses in ihrer Küche beim Frühstück sitzt und sich über die Ausländerprobleme(Spezieller: Juden) unterhält.
Mit dem "Brand" ist hierbei der Reichstagsbrand um 1933 gemeint, mit dem es Hitler gelingt an die Macht zu kommen. Die Frau spricht mir ihren schrecklichen Vorraussagungen "verbrennen" etc. schon genau das an, was auch passieren wird.
Und in der Tat hatte Rodion recht. Es handelt sich bei der Frau und auch bei ihrer Freundin Marianne um eine Jüdin. Sie einerseits hat Angst von der Regierung abgeholt zu werden... und hat Angst um ihre Freundin, der, da sie sie schon lange nicht mehr gesehen hatte, das gleiche zugestoßen sein könnte.
Es kann noch nicht passieren, da die NSDAP noch GAR nicht im Amt ist, aber es soll auf ihre Anmerkung des baldigen Rassismusses anspielen.

Zu Woltochinon: Der Satz : („»Wollen Sie die Steine aus den Schutthaufen wieder zum Leben bringen?“) stammt aus der Bibel, ihr könnt ja mal danach suchen und schauen, was sie für eine Bedeutung hat.

Der Zuckerpott war tatsächlich als ein positiver Gegenstand, quasi ein Gegengewicht, gedacht, jedoch fällt er um und "Es wurde dunkel".

Auch die Gardine spielt in der Geschichte eine bedeutende Rolle. Licht steht für Hoffnung und Sicherheit, jedoch kippt mit dem Glück auch die Sicherheit.

Mit dem letzten Satz wurde dann noch mal das ganze Unglück bestätigt.

Auch die Absätze und die Wortgruppierungen sollte man sich mal anschauen. :-)

Ich hoffe meine "halbfertige" Auflösung war wenigstens etwas zufriedenstellend und nicht allzu sehr aus der Luft gegriffen.

Ich möchte mich jedoch bei allen Mitgliedern bedanken, die sich der Geschichte angenommen haben.

Für weitere Kritiken oder Fragen stehe ich noch zur Verfügung

MfG Andre

 

Das passt doch ausgezeichnet in "Historik". Verschoben.

 

Ausländer werden verprügelt und da macht sich ein Ehepaar Gedanken, ob es nicht besser wäre, ins gelobte Land auszuwandern. Der Mann sieht das Geschehen weniger schlimm, will beschwichtigen und lediglich vorsichtiger sein. Das ist der Grundgedanke, doch leider hast du, Andre.S, bei der Ausführung einige gravierenden Fehler gemacht.

1. Juden im damaligen deutschen Reich waren keine Ausländer, sondern Deutsche, die meisten seit Jahrhunderten hier lebend. Man könnte dagegen einwenden, auch in jüngster Zeit wurde Deutsche ausländischer Herkunft verprügelt, doch diese Parallele kann man heute ziehen, nicht aber im Jahre 1933 – deutsche Juden waren und fühlten sich auch damals als Deutsche, d.h. sie würden nie von sich aus auf den Gedanken kommen, sich mit den verprügelten Ausländern zu identifizieren oder daraus eine Bedrohung für sich abzuleiten.

2. Reichstagsbrand gab es erst am 27. Februar 1933, man konnte nicht schon am 4. Januar 1933 darüber sprechen – es sei denn, man war einer der zukünftigen Brandstifter, aber das ist wenig wahrscheinlich.

Die Absicht des Autors ist klar und sie verstimmt. Diese Geschichte ist tendenziös und kümmert sich nicht um historischen Details. Weil sie anprangern will. Um jeden Preis.

Ab in die Schule, Andre.S, Geschichte büffeln - Bibel zu studieren bringt dich beim Schreiben von Kurzgeschichten weniger weit!

Dion

 

@Dion:
1. Das mit dem Brand stimmt, ich hatte mich verschrieben ... bzw von einer falschen Quelle übernommen.

2. Das mit den Juden war, nur in der Auflösung angesprochen, ein Teil der Gruppen, die von Hitler nicht als rein angesehen wurden. Da hab ich mich vielleicht in der Auflösung falsch ausgedrückt.

3. :) Was ich bis jetzt in der Schule drüber gebüffelt habe ... naja, tut nichts zur Sache.

Hast recht, ich steck nächstes Mal mehr Mühe in die Kg. Ich bin ja auch noch ein Newbie. Trotzdem danke.

MfG Andre

 

hatte schon jemand darauf hingewiesen, dass israel erst im jahre 1948 gegründet wurde.

hallo andre,

vieles ist schon gesagt.

Hast du schon gehört. Am Bahnhof wurden zwei Ausländer zusammengeschlagen.
damit wolltest du wohl eine parallele zu den zeitungsartikeln in der heutigen zeit ziehen. oder irre ich mich?
was im experiment noch verzeilich war, geht in historik natürlich gar nicht klar: die historischen ungenauigkeiten.
na du meinst ja selber, dass du sie nochmal überarbeitest.

positiv möchte ich doch noch anmerken, dass deine schreibe recht sauber ist und bei einigem training auf mehr hoffen lässt. (das sagt der richtige)

beste grüße
krilliam Bolderson

 
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Andre.S schrieb:
@Dion:
1. Das mit dem Brand stimmt, ich hatte mich verschrieben ... bzw von einer falschen Quelle übernommen.
Ach so war das gedacht. Ich hätte gemeint, dass während der Geschichte ziemlich viel Zeit vergeht und der eine Tag symbolisch gemeint sei, weil am Ende auch dieses Auto anhält.

2. Das mit den Juden war, nur in der Auflösung angesprochen, ein Teil der Gruppen, die von Hitler nicht als rein angesehen wurden. Da hab ich mich vielleicht in der Auflösung falsch ausgedrückt.
In den 30ern hat man die Ausländer nicht verprügelt, weil es eben auch diese armen Immigranten aus anderen Kulturkreisen nicht wirklich gab. Die Nazis beschäftigten sich mit den Einheimischen, nicht mit irgendwelchen Touristen.

Dion schrieb:
Bibel zu studieren bringt dich beim Schreiben von Kurzgeschichten weniger weit!
Würde ich nicht unbedingt meinen. :hmm:

 

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