Was ist neu

Joey

Kat

Mitglied
Beitritt
14.01.2016
Beiträge
10
Zuletzt bearbeitet:

Joey

Überall Blut. Und diese Schmerzen!
Immer noch total perplex von der Leichtigkeit, mit der das Messer durch meine Haut, mein Fleisch, meine Muskeln gestoßen wurde, starre ich voller Ehrfurcht auf die blutende Wunde. Ich wurde noch nie ernsthaft verletzt. Auch diese Verletzung ist nicht lebensbedrohlich, aber das ändert nichts daran, dass es verdammt noch mal höllisch schmerzt. Ich weiß nicht, was ich tun soll, wo ich hin soll. Wie ich aus dieser Scheiße wieder rauskomme.
Langsam sehe ich mich um. Derjenige, der mir das Messer in die Schulter gestoßen hatte, ist weit und breit nicht zu sehen.
Noch nicht.
Das kann sich aber schnell ändern. Er sah wütend aus. Sehr wütend. Und dabei kenne ich den Kerl nicht mal. Bin ihm vor fünf Minuten an der Tankstelle um die Ecke begegnet, als er plötzlich anfängt, mit einer mitgebrachten Knarre die Leute abzuballern. Als die Munition alle ist, und rund um mich durchlöcherte Leichen in ihrem eigenen Blut baden, lässt er die Pistole fallen, schnappt sich das Teppich-Messer hinterm Verkaufstresen und noch bevor ich reagieren kann, hat er dem jungen Mädchen neben dem Regal mit den Zeitschriften, das den Kugel-Hagel interessanterweise überlebt hatte, die Kehle aufgeschlitzt. Und noch bevor die Leiche zu Boden ging, habe ich auch schon das Messer in der Schulter stecken. Es ging alles so schnell, dass ich nicht mal mitbekommen habe, dass ich mich nach draußen bewegt habe, immer schneller wurde, und schließlich nur noch daran dachte, zu laufen, rennen, sprinten – bloß weg von dem Kerl.
Und nun bin ich hier – in dieser dunklen Gasse, darauf hoffend, dass dieser Scheißkerl in die andere Richtung davon gerauscht ist.
Ich nehme all meinen Mut zusammen, verkrampfe meinen Kiefer so dermaßen, dass der Schmerz den anderen beinahe übertrifft und presse meine Hand auf die Wunde. Ich muss dringend in ein Krankenhaus. Aber zuerst muss ich weg von hier. Weg von dem Grauen, das mir immer noch eine Gänsehaut verursacht.
Und dabei wollte ich doch nur Zigaretten kaufen, verdammt!
Plötzlich höre ich ein Geräusch, das mich zusammenfahren lässt. Es kommt aus der Richtung, aus der ich gekommen bin.
Das ist er, das ist er, das ist er! Oh Gott, das ist er! Er wird mich töten! Was soll ich nur tun? Schnell sehe ich mich nach meinen Möglichkeiten um.
Ich befinde mich in einer schmalen Gasse, links und rechts kein Ausweg. Sämtliche Türen sind geschlossen, hinter den wenigen Fenstern ist es dunkel. Kein Wunder, es ist ja auch drei Uhr Nachts.
Vielleicht kann ich jemanden aus den Häusern um Hilfe bitten.
Nein, keine gute Idee. Er könnte mich hören. Es bleibt also nur der Weg nach hinten oder in die Arme des Killers.
Ich brauche nicht lange zu überlegen, denn wer ist schon so blöd und läuft geradewegs auf das Unheil zu? Langsam beginne ich, weiter in die dunkle Gasse hineinzuschleichen, immer darauf bedacht, nur ja kein Geräusch zu machen.
Ich kann seine schlurfenden Schritte hören, und obwohl er sich langsamer bewegt als ich, habe ich das Gefühl, dass er dennoch schneller ist. Mit jedem Schritt, den ich mache, macht er zwei und kommt immer näher. Ich spüre bereits seine Hand in meinem Nacken, als mich seine Stimme plötzlich innehalten lässt.
„Oh, Joooeeeeyyyy!“
Er kennt meinen Namen.
Woher, zum Teufel, kennt dieser Wixer meinen Namen?
Ich verharre in meiner derzeitigen Position, darauf wartend, was er als Nächstes vorhat.
„Es hat keinen Sinn, davonzulaufen“, setzt er fort. „Du musst wieder zurück zur Tankstelle. Dort ist dein Platz.“
Wovon zum Teufel redet er da? Auf keinen Fall gehe ich wieder zurück zur Tankstelle. Da liegen überall Leichen rum. Es war schon schlimm genug, dabei sein zu müssen, als all diese Menschen den Tod fanden. Dorthin wieder zurückkehren zu müssen kommt gar nicht in Frage.
„Komm schon, Joey. Tu dir selbst einen Gefallen. Ich weiß, dass du hier bist. Der rote Faden folgt dir überall hin.“
Er beginnt zu kichern. Wie ein kleines Kind. Fuck, was stimmt mit dem Kerl nicht?
Nach einem Blick auf meine Schulter erkenne ich, dass meine Hand das Blut nicht wirklich daran hindert, weiter meinen Körper hinab zu fließen. Es ist mir bis jetzt gar nicht aufgefallen. Muss wohl am Schock liegen. Aber er hat Recht; wenn ich weiter so blute, kann ich mich auch gleich ergeben – früher oder später würde er mich finden. Lautlos ziehe ich mein Hemd aus und presse es auf die Wunde. Es schmerzt höllisch aber ich beiße die Zähne zusammen und unterdrücke ein Stöhnen.
Nachdem der Schmerz etwas nachgelassen hat, bewege ich mich langsam weiter. Nur weg von ihm. Ich weiß nicht, ob er – wieder – bewaffnet ist, aber ich will es, ehrlich gesagt, auch gar nicht erst herausfinden.
Eine Weile schleiche ich die Gasse weiter nach hinten. Ich entdecke eine Nebengasse, die nach einigen Metern auf die Hauptstraße führt. Und die Hauptstraße bietet bessere Fluchtmöglichkeiten. Nach einem kurzen Blick hinter mich, mache ich einen Satz und sprinte durch die Nebengasse auf die Hauptstraße zu. Ich verschwende keine Gedanken mehr daran, ob er mich hört oder sieht, sondern laufe, wie ich noch nie zuvor gelaufen bin. Bereits nach wenigen Metern beginnt meine Lunge zu brennen. Liegt wohl an den zwanzig Zigaretten pro Tag, aber das kümmert mich nicht, da ich meine Freiheit bereits förmlich riechen kann. Nur noch wenige Meter trennen mich von der Hauptstraße, als plötzlich eine Gestalt am Ende der Gasse auftaucht. Noch bevor ich registriere, um wen es sich handelt, versuche ich, abzubremsen, um in die andere Richtung davonzulaufen. Es gelingt mir nicht. Ich stolpere über eine am Boden liegende leere Getränkedose, falle in vollem Lauf auf die Knie und rutsche noch ein paar Meter auf dem rutschigen Boden, bis ich schließlich kurz vor der Gestalt, auf allen Vieren, zum Halten komme. Ich blicke nach oben und erkenne ihn. Den Hurensohn aus der Tankstelle. Der mehrere Menschen umgebracht hat. Der meinen Namen kennt.
Resigniert, und mit Tränen in den Augen frage ich ihn, was er von mir will, denn ich habe einfach nicht mehr die Kraft, mich jetzt nochmal aufzurappeln und in die andere Richtung davonzustürmen.
Er kommt mit seinem Gesicht ganz nah an meines. Ich kann seinen fauligen Atem riechen und doch, obwohl er so nah ist, kann ich nicht erkennen, wie er aussieht, mit welchem Ausdruck er mich anblickt.
Eine Weile verharrt er so vor mir, sagt kein Wort.
Plötzlich richtet er sich ruckartig auf und sagt: „Du hast deine Brieftasche vergessen. Hier.“
Er wirft mir die Brieftasche in den Schoß. Irritiert blicke ich auf das kleine, blutbefleckte, Lederquadrat.
Das kann doch wohl nicht sein Ernst sein, oder? Diese ganze Scheiße weil er mir die Brieftasche zurückgeben will?
Ich blicke wieder auf, doch er ist weg. Keine Ahnung, wie er das gemacht hat, aber er ist weg. Weit und breit nichts von ihm zu sehen. Ich schüttle den Kopf, blinzle mehrmals mit den Augen, aber er bleibt verschwunden. Und doch kann ich immer noch seinen fauligen Atem riechen.
Ich stecke die Brieftasche in meine Hosentasche und richte mich langsam auf. Bevor ich auf die Hauptstraße gehe, drehe ich mich einmal um die eigene Achse, um zu prüfen, ob er vielleicht hinter mir lauert – Fehlanzeige.
Ich sammle mein Hemd, das ich während meiner tollen Stolpereinlage fallen gelassen hatte, wieder ein und presse es erneut auf meine schmerzende Schulter. Während ich auf die Hauptstraße zugehe, beginne ich mich zu fragen, ob ich mir das Ereignis an der Tankstelle vielleicht nur eingebildet habe, aber ein Blick auf meine blutende Schulter überzeugt mich davon, dass das alles tatsächlich passiert ist. Ich beschließe, auf schnellstem Wege von hier zu verschwinden, stelle aber fest, dass mein Wagen immer noch bei der Tankstelle parkt.
Fuck!
Was mache ich jetzt nur? Zurück kann ich nicht, denn er wird definitiv dort auf mich warten. Ich blicke mich um, auf der Suche nach einem sicheren Ort oder jemandem, der mir helfen kann.
Wo bin ich hier nur gelandet? Klar, es ist drei Uhr Nachts, aber deswegen muss dieses Kaff ja nicht zur Geisterstadt mutieren, oder?
Während ich mir die Gegend ansehe, entdecke ich plötzlich eine Tür, die einen Spalt weit offen ist. Ich laufe darauf zu, doch bevor ich sie erreichen kann, wird sie schnell geschlossen.
„Bitte! Ich brauche Hilfe!“, flehe ich denjenigen an, der hinter der Tür stehen musste.
Als niemand reagiert, klopfe ich an die Tür. Zuerst leise, damit der Killer mich nicht hört. Doch dann packt mich die Angst und ich hämmere heftig dagegen. So heftig es mit einer verletzten Schulter eben geht.
„Bitte! Jemand verfolgt mich! Er hat Leute umgebracht, und jetzt ist er hinter mir her!“
Keine Reaktion.
Ich blicke mich erneut um. Die Wunde schmerzt nun wieder stärker und die Angst beginnt, mich zu beherrschen. Ich spüre, wie sich meine Augen langsam mit Tränen füllen.
Wie komme ich hier nur wieder raus?
Auf der ganzen Straße ist weit und breit niemand zu sehen, kein einziges Licht brennt. Wie kann das sein? Irgendjemand muss doch den Krach bei der Tankstelle gehört haben. Gibt es hier keine Polizei-Station?
„Wir können dir nicht helfen“, höre ich plötzlich eine Stimme sagen. Es klingt dumpf und muss von der Person kommen, die anscheinend immer noch hinter der Tür steht.
Ich drehe mich um und frage: „Warum nicht? Sie brauchen mich doch nur hineinzulassen, damit ich die Polizei rufen kann.“
„Das geht nicht. Du gehörst nicht hierher.“
„Öffnen Sie die Tür! Bitte!“
Keine Antwort. Verdammt!
Ich blicke auf meine Schulter und stelle fest, dass die Blutung langsam nachlässt. Wenigstens etwas. Da ich zu frösteln beginne, streife ich mein Hemd wieder über und beginne, die Hauptstraße entlang zu laufen. Wenn mir hier niemand helfen will, dann muss ich eben irgendwie aus diesem Kaff rauskommen. Die Straße führt ja schließlich irgendwohin.
Panisch laufe ich, bis mir die Luft langsam ausgeht, dann trotte ich weiter.
Dieses Kaff scheint nicht enden zu wollen!
Plötzlich höre ich wieder die, inzwischen vertraute, Stimme.
„Oh, Joooeeeeyyyy!“
Verdammt.
Ich bin verletzt, habe keine Ahnung, wo ich eigentlich bin und ein Psycho-Killer ist hinter mir her. Man könnte meinen, ich sei in einem schlechten Horror-Film. Aber auch wenn ich versuche, cool zu bleiben und klar zu denken, verspüre ich einfach nur den Drang, mich irgendwo zu verstecken und mir vor lauter Angst die Hosen voll zu pinkeln. Definitiv kein Film, sondern Realität.
„Du bist der Nächste!“
Wieder dieses kindliche Kichern.
Er ist in der Nähe, hat mich aber wahrscheinlich noch nicht entdeckt. Oder er spielt mit mir. Wenn es letzteres ist, habe ich so gut wie verloren.
Ich muss mir einen Ort suchen, an dem ich vorläufig sicher bin. Die Hauptstraße scheidet da definitiv aus. Aber wo kann ich mich verstecken? Schnell blicke ich mich um. Aber alles, was ich sehe, sind dunkle Gassen und verschlossene Türen und Fenster. Ich schleiche zu einer Nebengasse und gehe hinter einer Mülltonne in Deckung.
Und was jetzt? Das ist nicht gerade das beste Versteck. Vor allem dann nicht, wenn er hinter mir ist. Da sieht er mich doch sofort. Ich drehe mich um und blicke in die dunkle Gasse. Niemand zu sehen.
Denk nach, denk nach, denk nach, sage ich mir immer wieder in Gedanken. Es muss einen Weg hier raus geben.
„Wo steckst du?“
Scheiße! Er kommt näher.
Ich schrecke hoch, und trete dabei gegen die Mülltonne. Da sie aus Stahlblech besteht, macht es einen ordentlichen Knall, der in der Gasse widerhallt.
Das hat er bestimmt gehört.
Ich laufe weiter in die Gasse hinein, auf der Suche nach einem Versteck. Nach einigen Schritten bin ich beim Ende angelangt – Sackgasse. Verdammt!
Panisch suche ich nach einem Ausweg, Schweißperlen bilden sich auf meiner Stirn und meiner Oberlippe. Nein, mir ist nicht heiß. Ich habe höllische Angst. Angst vor dem, was gleich in dieser Gasse auftauchen wird. Angst vor dem, was dieser Killer gleich mit mir tun wird.
Dann entdecke ich meine Rettung – ein Ziegelstein. Ich hebe ihn vom Boden auf und stelle fest, dass er ganz schön schwer ist.
Na los, komm schon, du Wixer! Ich bin bewaffnet und werde mich wehren. Klar, das würde ich sagen, wenn ich nicht so ein Schisser wäre. Aber ich habe Angst und lege es nicht darauf an, dem Psycho-Killer nochmal über den Weg zu laufen. Also mache ich das, was jeder an meiner Stelle tun würde; ich schlage das Fenster ein, das sich mir am nächsten befindet.
Natürlich ist das laute Geräusch einer zerspringenden Glasscheibe nicht gerade förderlich, um unentdeckt zu entkommen, aber da ich keine andere Möglichkeit sehe, muss ich darauf hoffen, dass der Killer nicht sofort weiß, wo ich mich gerade befinde.
Ich versuche, die verbliebenen Scherben im Fensterrahmen, so gut es geht, zu entfernen. Als ich fast fertig bin, biegt er auf einmal in die Gasse.
„Ich sehe dich!“
Scheiße!
Er kommt auf mich zu. Zuerst langsam, dann immer schneller. Als er näher kommt, entdecke ich das Teppich-Messer in seiner Hand.
Verdammt! Was soll ich nur tun? Ich blicke mich panisch um und entdecke die Glasscherben auf dem Boden. Schnell schnappe ich mir eine und schneide mir dabei selbst in die Handfläche – Autsch!
Als ich mich wieder aufrichte, ist der Killer schon gefährlich nahe. Er hebt das Messer über den Kopf und läuft auf mich zu.
Er ist jetzt nah genug, um mich mit dem Messer zu verletzen, und das versucht er auch. Das Messer schnellt in meine Richtung. Ich versuche auszuweichen, doch er erwischt mich an der Wange. Es brennt, und Blut rinnt meine Wange hinab, aber ich habe jetzt keine Zeit, um mir über den Schmerz Gedanken zu machen. Ich ziele mit der Glasscherbe auf den Killer und stoße zu. Er hält abrupt inne. Ich blicke hinab und sehe, dass ich die Scherbe in seinen Bauch gestoßen habe. Ich ziehe sie wieder hinaus und steche erneut zu. Blut quillt aus der ersten Wunde. Es ist fast so, als wäre ich in eine Art Rausch verfallen, denn ich steche immer wieder zu. Solange, bis der Killer schließlich zusammensackt und auf den Boden fällt. Um ihn herum ist Blut. So viel Blut. Mir wird schlecht und ich muss mich übergeben.
„Du hast ihn getötet!“
Ich erschrecke und drehe mich um. Aus dem Fenster, das ich vorhin zerschlagen hatte, sieht ein Mann auf den toten Killer hinab.
„Du hast ihn getötet!“, rief er erneut und sieht jetzt mich dabei an.
Aber sein Blick wirkt nicht erleichtert, sondern zornig. Verwirrt starre ich ihn an. Dann verschwindet er aus meinem Blickfeld.
Ich muss hier verschwinden! Die sind doch alle irre hier!
Ich steige über die Leiche, darauf bedacht, ihn ja nicht anzusehen – kein schöner Anblick! – und gehe wieder auf die Hauptstraße zu. Plötzlich steht der Mann vor mir. Der Mann, der gerade noch am Fenster stand.
Er starrt mich wütend an.
„Du musst seinen Platz einnehmen.“
„Wie bitte?“, frage ich verwirrt.
„Er hat dafür gesorgt, dass keine Fremden in unsere Stadt kommen. Wir hassen Fremde und wollen Sie nicht in unserer Stadt. Du hast ihn getötet, also musst du nun seinen Platz einnehmen.“
Er hebt seine Hand und legt sie mir auf die Stirn.
„He, halt mal! Was soll …“

„Oh, Jaaannneett!“
Sie läuft von der Hauptstraße in die dunkle Nebengasse – die Sackgasse. Sie machen alle immer den gleichen Fehler.
Niemand entkommt mir.
Niemand entkommt Joey.

 

Hallo Kat!

Das ist nun also schon deine zweite Horror-Story in kurzer Zeit - schön, dass du scheinbar Horror magst!;) Dennoch ein kleiner Hinweis schon mal an dieser Stelle - ich würde dir empfehlen, trotzdem auch die Geschichten anderer Autoren zu lesen und zu kritisieren, weil das Forum von einem breiten Austausch lebt.

So, jetzt zu Joey....

also mir hat diese Geschichte leider deutlich weniger gefallen als die "Mitfahrgelegenheit". Und zwar liegt das daran, dass ich Joeys Verhalten und seine Gedankengänge ausgesprochen unglaubwürdig, wenig authentisch und nicht besonders nachvollziehbar halte. Ein paar Beispiele:

Allein schon, wie cool und klinisch er die Tatsache betrachtet, dass er 1) Zeuge eines Amoklaufs geworden ist und 2) auch noch ein Teppichmesser in der Schulter stecken hat. Ich glaube, bei so einer massiven Wunde würde man nich sagen "Fuck! Tut das weh!" Sowas sagt man, wenn man sich am Herd verbrennt, aber nicht, wenn ein Messer Muskeln, Gewebe, Fleisch und Blutgefäße durchschnitten hat.

Dann seine Überlegungen zum Gemetzel an der Tanke selbst: er denkt bei den Leichen/dem Blutbad dort: "Da liegen überall Leichen rum. Widerlich. Ekelerregend. Zum Kotzen."
Auch diese Formulierungen fand ich unpassend und unglaubwürdig. Wenn es sich bei Joey um den psychopathischen Killer handeln würde, dann mag er so vielleicht denken. In diesem Kontext jedoch eine vollkommen unangemessene Denkweise.

Auch sein Gedanke, er könne seinen Wagen "doch nicht diesem Freak überlassen". Sonst keine Probleme?! Ich glaube, mein Auto wär mir in so einer lebensbedrohenden Situation aber so was von egal!

Und wo spielt dieses Szenario eigentlich, dass weit und breit nur verlassene Straßen zu finden sind und keine anderen Menschen, Polizei, Notarzt oder sonst was auftauchen?
Ein Großteil der typischen Horror- und Splatter-Themen (z.B. "Wolf Creek", "Hostel", "Wrong Turn", "I spit on your grave") funtionieren nur unter einer einzigen Grundprämissen - Opfer befindet sich mitten in der Pampa ohne jede Hilfe. In Australien, den Sümpfen Louisianas oder Ostblockwäldern mag das klappen. In westeuropäischen Gefilden mehr oder weniger unmöglich - viel zu dicht besiedelt. Deine Figur heißt zwar "Joey" und das legt den Verdacht nahe, dass die Handlung in anglophonen Gebieten spielt, aber dennoch ist es insgesamt schon ziemlich merkwürdig, dass es einerseits Tankstellen, Haupt- und Nebenstraßen gibt, und trotzdem alles eine einzige Geisterstadt ist.

Das Ende mit dem Killer auf der Rückbank - obwohl er ihm vorher seine Brieftasche gibt. War das jetzt so ne Art Katz und Maus Spiel? Auch diese gesamte Sequenz fand ich insgesamt unlogisch und das Ende zu abgedroschen und viel zu typisch. Da fehlt der Witz.

Ich hatte zwischendurch mal den Verdacht, dass Joey eigentlich der Killer ist, sich seine Verfolgung nur einbildet und nur sein alter ego/gespaltene Persönlichkeit sieht. Wenn es so sein sollte, dann solltest du das aber noch etwas besser herausarbeiten.
Und falls es sich bei Joey tatsächlich um eine eigene Person handelt, dann würde ich versuchen, sein Verhalten etwas weniger "cool" und abgeklärt darzustellen. Denn ich glaube nicht, dass ein normaler Mensch, der nicht täglich mit Gewalt und Brutalität konfrontiert wird, angesichts einer derart extrem blutrünstigen Situation so stoisch reagieren würde.

Puh... das alles klingt jetzt nach nem ziemlichen Veriss, stimmt's?;) Ganz ehrlich, Kat, das soll keiner sein - denn ich habe durchaus auch positive Aspekt anzumerken.
Deine Story liest sich flüssig, temporeich und du kannst gut Bilder beschreiben. Auch die Idee finde ich nicht schlecht, abgedroschenes Ende hin oder her. Heutzutage kann man ja nicht jedes mal das Rad neu erfinden - und altbekannten Stoff gut zu verarbeiten ist ja nicht das schlechteste!:)

Von daher - nimm dir meine Kritik nicht persönlich an und lass dich entmutigen, sondern denk einfach mal über die Punkte nach, die ich angesprochen habe. Und vergiss dabei auch vor allen Dingen nicht, dass es sich um deine Geschichte handelt und sie an erster Stelle dir gefallen muss. Wenn das der Fall ist, kommt das positive Feedback ja meist von ganz allein!

In diesem Sinne viele Heavy-Metal-Greetings vom Eisenmann:D

 

Hallo Kat,

hier mein subjektiver Leseeindruck und ein paar Dinge, die meiner Meinung nach korrigiert gehören.

Alles in allem hat mir die Geschichte gefallen. Am Anfang störte mich die Ich-Perspektive des Erzählers, bin dann aber reingekommen. Die Geschichte hat Tempo. Mir gefällt die Überraschung mit der Brieftasche.

So, und hier meine Verbesserungsvorschläge:

Ich nehme all meinen Mut zusammen, verkrampfe meinen Kiefer so dermaßen, dass der Schmerz den anderen beinahe übertrifft und ziehe das Scheißding aus meiner Schulter. Mit einem Klirren fällt es zu Boden, und erst jetzt bemerke ich, dass ich die Luft angehalten habe.
Logikfehler. Ein Teppichmesser bleibt sicher nicht stecken. Es hat eine kurze Klinge und einen langen, meist schweren Griff. Entweder die Schwerkraft oder die Hebelwirkung beim Rennen, ziehen es schnell aus der Wunde.


[...] rutsche noch ein paar Meter bis ich schließlich kurz vor der Gestalt, auf den Knien, zum Halten komme. Ich blicke nach oben und erkenne ihn. Den Hurensohn aus der Tankstelle. Der mehrere Menschen umgebracht hat. Der meinen Namen kennt.
„Was willst du von mir?“, frage ich ihn, Tränen in den Augen, [...]
Das Verhalten passt meiner Meinung nach nicht. Wer panisch vor jemanden flieht, der wird, auch wenn er auf die Knie gegangen ist, doch sofort wieder aufspringen und wegrennen und nicht sitzen bleiben und Fragen, was der andere will.


Ich habe also zwei Möglichkeiten: Den Wagen stehen lassen und zu Fuß zu verschwinden, oder zurück zum Ort des Geschehens und damit riskieren, diesem Psycho erneut über den Weg zu laufen. Ich entscheide mich für die zweite Möglichkeit – ich kann meinen Wagen doch nicht diesem Freak überlassen!
Der Wagen ist doch abgeschlossen und Joey hat den Schlüssel. Wie sollte der Psychopath ihn dann stehlen?


Beim Wagen angekommen, verfehle ich dreimal das Schloss – komm schon, komm schon, komm schon! - bevor der Schlüssel endlich steckt und die Wagentür aufschließt.
Der Wagen ist also abgeschlossen ...


Als ich in den Rückspiegel blicke, entdecke ich etwas auf dem Rücksitz. Noch bevor ich genauer hinsehen kann, schießt eine Hand aus der Dunkelheit hervor und packt meinen Hals, drückt mir die Kehle zu.
... aber trotzdem sitzt der Killer im Wagen.


Das Ende mit dem Killer im Wagen stört mich etwas. Auf der einen Seite finde ich gut, dass am Ende noch etwas passiert, auf der anderen Seite war es so offensichtlich, dass er auf der Rückbank sitzt. Das passiert doch in jedem zweiten Film... ;)

 

Danke für euer Feedback.
Zu Eisenmann:
Ich bin ja noch nicht so lange hier registriert, hatte erst gestern mal die Zeit gefunden, auch ein bisschen in die anderen Geschichten "hineinzulesen", werde mich aber bemühen, in naher Zukunft auch mal Feedback abzugeben. Und ja, ich mag Horror. Meine Geschichten drehen sich fast ausschließlich darum.

Wie jemand auf so eine Situation reagiert, kann man eigentlich nicht wirklich pauschal sagen, oder? Da ich den Charakter nicht genau beschrieben habe, kann man vielleicht auch davon ausgehen, dass er eine hohe Schmerz-Toleranz hat. Vielleicht befindet er sich aber auch in einer Art Schock-Zustand - was naheliegend ist. Und bei einem Schock reagiert man ja nicht unbedingt so, wie man reagieren soll.

Was die Denkweise über das Gemetzel angeht, verstehe ich deine Aussage nicht ganz: Also, ich würde es nicht gerade angenehm finden, solch eine Szene zu sehen. Und schon gar nicht zweimal. Da können einem schon Worte wie "Ekelerregend" und "Widerlich" durch den Kopf gehen.

Was das Szenario angeht: Ich habe bei vielen meiner Kurzgeschichten bewusst keine genauen Angaben zum Ort des Geschehens gemacht, sodass der Leser dabei selbst seine Fantasie einsetzen kann. In dieser Geschichte kann es sich durchaus um ein kleines Kaff mitten in der Pampa handeln, dabei muss es sich auch nicht um West-Europa handeln. Vielleicht ist es auch so, dass dieser Killer hier öfter sein Unwesen treibt und die Einheimischen daher Nachts das Haus nicht verlassen, und auch niemandem helfen, der in seine Fänge gerät. Und wenn es sich in so einer Gegen abspielt, dann wird Joey ohne Auto nicht gerade weit kommen.

Alles in allem kann man sagen, dass die Geschichte durchaus verbesserungswürdig ist, ich stehe ja noch ganz am Anfang ;)
Ich nehme die Kritik auch nicht persönlich - schließlich will ich mich ja verbessern, daher bin ich für jede Kritik dankbar.

-------------------

Zu Henrik Sturmbluth:

Logikfehler: Das kann schon stimmen, allerdings hatte ich noch nie ein Teppichmesser in der Schulter stecken, um herauszufinden, wie schnell es wieder aus der Schulter gleitet ;) Werde das aber in Zukunft bedenken.

Verhalten: Auch das mag stimmen, aber vielleicht hatte er auch einfach keine Kraft mehr, um sich nochmals aufzurappeln und davon zu stürmen. Immerhin raucht er ja ziemlich viel ;)

Wagen: Autos werden jeden Tag gestohlen, abgeschlossen oder nicht - nicht wahr? ;)

Ich habe mir den Killer immer als eine Art "Freddy", "Jason" oder "Michael Myers" vorgestellt - typischer Splatter-Horror-Charakter eben. Daher fand ich es jetzt nicht so unlogisch, dass er auf der Rückbank auf Joey gewartet hat. In vielen dieser Filme tauchen die "Bösen" an Orten auf, wo sie eigentlich gar nicht sein dürften.
Und ja, du hast recht, es ist zu offensichtlich - da habe ich mich wohl von diesen vielen Splatter-Filmen beeinflussen lassen.


Wie gesagt, ich stehe noch ganz am Anfang. Mir macht das Schreiben Spaß, wobei ich auch oft feststelle, dass ich unbedingt zum Ende kommen will und dann ein Ende erzwinge, das nicht unbedingt das Beste ist.
Vielleicht schaffe ich es ja, mir zukünftig mehr Zeit zu lassen und eine Geschichte nicht unbedingt in einem durchzuschreiben.

Gruß, Kat

 

Hallo Kat.

Hm... also ehrlich gesagt haben deine Reaktion und Ausführungen auf meine Anmerkungen jetzt eine Augenbraue hochgehen lassen.:susp:

Du erklärst die Aspekte, die ich negativ bewerte und nicht nachvollziehbar finde, lapidar mit einem: "Na ja, wer weiß schon, wie die Realität aussieht und es kann ja vielleicht trotzdem so sein, wie ich es geschrieben habe."
Ob es jetzt um Verletzungen oder verlassene Geisterstädte geht - da machst du es dir als Autor aber sehr einfach, handlungsmäßige Ungereimtheiten bzw. logische Defizite einfach nur mit einem "vielleicht hat er ja, vielleicht ist er ja, vielleicht kann er ja...." wegzuerklären.
Nö, sorry - das kauf' ich so nicht, denn selbst für meinen Geschmack als Splatter-Fan ist das ein wenig zu hemdsärmelig.

Was meine sprachliche Anmerkung betrifft: Also wenn du deine Formulierungen für diese Situation passend findest, muss ich mein Lob an einen gelungene Schreibstil sogar noch revidieren. Denn so, wie du die Denkweise von Joey beschreibst, empfindet er bezüglich der Toten und des Gemetzels ja kein Entsetzen oder emotionale Betroffenheit, sondern eher Ekel. Aber damit lässt du ihn doch in einem völlig anderen Licht dastehen - das ist so, als würde er Zeuge eines Verkehrsunfalls werden und dann nicht sagen: "Oh Gott, wie schrecklich, der arme Verletzte!", sondern vielmehr: "Ihh, das ganze Blut - ist ja ekelhaft!"

Na ja, wie dem auch sei - an meinem Schlußstatement ändert das nichts: Die Geschichte muss ja am Ende dir gefallen.

In diesem Sinne
Eisenmann

 

Du hast natürlich vollkommen recht - klar, ich habe es mir einfach gemacht, Erklärungen zu finden. Auch mit dem Entsetzen; daran habe ich gar nicht gedacht, und jetzt verstehe ich auch deine Anmerkung, dass das nicht passt. Beim Schreiben hatte ich das bildlich vor mir und konnte dann nur an "Widerlich" und "Ekelhaft" denken. Was anderes kam mir in dem Moment nicht in den Sinn.
Aber ich werde dein und natürlich auch Henriks Feedback zum Anlass nehmen, die Geschichte zu überarbeiten - sobald ich die Zeit dazu finde.
Gruß, Kat

 

Verhalten: Auch das mag stimmen, aber vielleicht hatte er auch einfach keine Kraft mehr, um sich nochmals aufzurappeln und davon zu stürmen. Immerhin raucht er ja ziemlich viel ;)t
Vielleicht habe ich mich zu ungenau ausgedrückt. Es kann natürlich vieles sein. Aber ich finde es besser, wenn das was ist, auch beschrieben wird. Wenn er keine Kraft mehr hat, um aufzustehen und wegzurennen, könntest du z.B. schreiben "Mir fehlte die Kraft mich aufzurappeln. Um Zeit zu kaufen, versuchte ich ihn in ein Gespräch zu verwickeln". Sowas in der Art. In deinen eigenen Worten natürlich :)

Verstehst du, was ich meine?

 

Ich bin gerade dabei, die Geschichte zu überarbeiten, Henrik, und habe das Verhalten, sowie einige andere Punkte, natürlich berücksichtigt.
Wenn alles gut geht, sollte die neue Version morgen online sein.
Gruß, Kat

 

Ich bin gerade dabei, die Geschichte zu überarbeiten, Henrik, und habe das Verhalten, sowie einige andere Punkte, natürlich berücksichtigt.
Wenn alles gut geht, sollte die neue Version morgen online sein.
Tipp von mir: Lass dir lieber Zeit. Wenn du fertig bist, lass den Text mal 1-2 Tage "abhängen". Dann liest du ihn nochmal. Wenn du ihn dann immer noch gut findest, stellst du ihn ein. Als Autor ist man immer betriebsblind, d.h. man findet alles spitze, was man selbst schreibt. Mit etwas Abstand, gelingt die Eigenbewertung meist besser.

 
  • Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:
Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Danke für den Tipp - werde ich auf jeden Fall beherzigen.

Habe die Geschichte überarbeitet und soeben hochgeladen.
Das Ende wurde von mir nun komplett geändert, da das Ursprüngliche beim neuerlichen Lesen so gar nicht mehr passte und auch zu Vorhersehbar war.

Freue mich auf Feedback!
Gruß, Kat

 

Hi Kat!

Wow, da hast du deiner Geschichte ja einen ganz anderen Twist und Drive verliehen!:)
Also ich finde sie jetzt wesentlich nachvollziehbarer und Joey auch viel glaubwürdiger. Nicht nur, was seine Gedanken und Ängste angeht, sondern auch sein Verhalten und die Flucht. Wirklich gut abgewandelt - jedenfalls für meinen Geschmack.;)
Und das Ende finde ich jetzt so richtig klasse! Das Joey jetzt den Platz des City-Rausschmeissers übernimmt hat mir sehr gut gefallen! Cool!!

Stilistisch eine kleine Anmerkung, die Bas ja schon angemerkt hat - bau besser ein paar abwechselnde Formulierungen für das Wort "Gasse" ein.

Also für meinen Teil gefällt mir die Geschichte (jetzt) - Gut gemacht!:)

Grüße vom Eisenmann

 

Das neue Ende gefällt mir gut. Erinnert an den Kopflosen Reiter.

Ich würde mir aber wünschen, dass es von "Du hast ihn getötet" bis zur Auflösung etwas länger dauert. Es geht doch schon ganz schön schnell. Hier, du hast ihn getötet, bang, nun bist du dran. Die Idee ist gut, aber die Umsetzung würde mehr Spannung vertragen.

Beim Endkampf musste ich schmuntzeln, dass der Killer das Teppichmesser(!) über dem Kopf hält. In meinem Kopf habe ich dann doch eher das Bild eines Fleischermessers ;-)

Und wie man jemanden mit einer Glasscherbe erstechen kann, erschließt sich mir nicht. Lass die beiden doch miteinander ringen und dann sitzt Joey auf ihm drauf, hat das Messer und überlegt, ob er ihn töten soll oder nicht. Dann tut er es und, tja, blöd gelaufen ;) So irgendwie.


Aber wie gesagt, das neue Ende ist spitze. Besonders gefällt mir das hier.

Er hebt seine Hand und legt sie mir auf die Stirn.
„He, halt mal! Was soll …“
Da hast du in zwei Zeilen auch gleich noch einen Magier gepackt. Find ich cool.

 

Vielen Dank für euer Feedback!

Ich habe lange überlegt, wie ich das Ende verbessern kann und mich schließlich dafür entschieden, es komplett zu ändern, da es einfach zu vorhersehbar war.

Ja, das mit den vielen Gassen, daran werde ich noch feilen. Auch die Stellen, die nicht so ganz passend waren (danke Bas für die Anmerkungen betreffend fehlende Panik und "gesellige Runde").

Ich habe das Ende deswegen kurz gehalten, weil die Geschichte nicht zu lange werden sollte. Aber auch daran kann ich noch arbeiten, Henrik.
Beim "Teppichmesser über den Kopf" habe ich mir vorgestellt, dass er es Joey in den Kopf rammen will. Ich wusste nicht, wie ich das am besten beschreibe, denn Joey kann ja schlecht die Gedanken des Killers lesen. Vielleicht so: "Er hebt das Messer über den Kopf und läuft auf mich zu. Wenn ich jetzt nicht schnell handle, rammt er mir dieses Ding in den Kopf."
Ich dachte auch an eine spitze Glasscherbe, ähnlich einem Messer. Vielleicht arbeite ich das noch besser aus, oder ich mache wirklich einen Kampf daraus - danke für die Idee. Gefällt mir sehr.

Ich werde die Geschichte jetzt mal etwas liegen/wirken lassen und mich vielleicht am Wochenende nochmal dran setzen.

Gruß, Kat

 

Hallo Kat,

das neue Ende macht Deine Geschichte deutlich besser, als sie vorher war. (Hatte sie schon mal gelesen, aber noch nicht kommentiert.) Das erinnert mich ein bisschen an einen Film, den ich dieser Tage gesehen habe: Population 436. Dort geht es um ein kleines Kaff, das seine Einwohnerzahl seit vielen Jahren bei konstant 436 hält - Fremde mögen die da auch nicht. :D Und der Prot, den es doch in dieses Kaff verschlägt, soll auch den Platz von jemand anderem einnehmen. Der Film war so mittelprächtig, aber die Idee hat mir gefallen. Und auch Deine Geschichte hat mir (in der überarbeiteten Fassung) gefallen, auch wenn sie noch ein bisschen weiteren Schliff vertragen kann.

Zum Stilistischen hast Du schon eine Menge Hinweise bekommen, da hast Du auch schon Fortschritte gemacht, könntest aber durchaus noch ein ganzes Stück konsequenter vorgehen. Mir sind vor allem eine ganze Reihe Schreibfehler aufgefallen, insbesondere mit Kommas scheinst Du auf Kriegsfuß zu stehen:

Als die Munition alle istKomma raus und rund um mich durchlöcherte Leichen in ihrem eigenen Blut baden, lässt er die Pistole fallen, schnappt sich das Teppichmesser hinterm Verkaufstresen und noch bevor ich reagieren kann, hat er dem jungen Mädchen neben dem Regal mit den Zeitschriften, das den Kugelhagel interessanterweise überlebt hatte, die Kehle aufgeschlitzt.
Du schreibst manche Wortzusammensetzungen unnötigerweise mit Bindestrich. Den braucht man nur, wenn ein Wort sonst zu lang oder unübersichtlich wird. Neben den beiden obigen solltest Du auch "Polizei-Station" und "Psycho-Killer" in jeweils einem Wort schreiben. Manche dieser Wörter kommen mehr als einmal vor.

darauf hoffend, dass dieser Scheißkerl in die andere Richtung davongerauscht ist.
Ich nehme all meinen Mut zusammen, verkrampfe meinen Kiefer so dermaßen, dass der Schmerz den anderen beinahe übertrifftKomma und presse meine Hand auf die Wunde.
"So" und "dermaßen" sagt dasselbe aus, "so dermaßen" ist also doppelt gemoppelt. Streiche eins von beiden.

Kein Wunder, es ist ja auch drei Uhr nachts.
Kommt später nochmals vor.

obwohl er sich langsamer bewegt als ich, habe ich das Gefühl, dass er dennoch schneller ist. Mit jedem Schritt, den ich mache, macht er zwei
Wenn er für jeden Schritt von Joey zwei macht, kann man wohl nicht wirklich sagen, dass er sich langsamer bewegt.

Woher, zum Teufel, kennt dieser Wichser meinen Namen?
Der Wixxer ist eine Hörspiel- und Filmfigur. :D Kommt später nochmals vor.

Dorthin wieder zurückkehren zu müssenKomma kommt gar nicht in Frage.

dass meine Hand das Blut nicht wirklich daran hindert, weiter meinen Körper hinabzufließen.

Lautlos ziehe ich mein Hemd aus und presse es auf die Wunde. Es schmerzt höllischKomma aber ich beiße die Zähne zusammen und unterdrücke ein Stöhnen.
Ich bezweifle, dass er das Hemd lautlos ausziehen kann. Vielleicht "so leise wie möglich"?

Nach einem kurzen Blick hinter michKomma raus mache ich einen Satz und sprinte durch die Nebengasse auf die Hauptstraße zu.

Bereits nach wenigen Metern beginnt meine Lunge zu brennen. Liegt wohl an den zwanzig Zigaretten pro Tag, aber das kümmert mich nicht
"Kümmert mich nicht" scheint mir unpassend, wenn seine Lunge brennt. Eher "ich versuche es zu ignorieren" oder "ich kämpfe mich trotzdem weiter" oder etwas in der Richtung.

ResigniertKomma raus und mit Tränen in den Augen frage ich ihn, was er von mir will

Irritiert blicke ich auf das kleine, blutbefleckteKomma raus Lederquadrat.
Das kann doch wohl nicht sein Ernst sein, oder? Diese ganze ScheißeKomma rein weil er mir die Brieftasche zurückgeben will?

„Bitte! Ich brauche Hilfe!“, flehe ich denjenigen an, der hinter der Tür stehen muss.
Falsche Zeitform.

Ich bin verletzt, habe keine Ahnung, wo ich eigentlich binKomma und ein Psycho-Killer ist hinter mir her.

Ich schrecke hochKomma raus und trete dabei gegen die Mülltonne.

Dann entdecke ich meine Rettung – einen Ziegelstein.

So lange, bis der Killer schließlich zusammensackt und auf den Boden fällt.

Grüße vom Holg ...

 

Hallo Kat,

bin eben über deine Geschichte gestolpert. Inhaltlich hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Das Szenario ist schön schaurig ^^
Ich könnte mir aber gut vorstellen, etwas mehr von dem Ort zu erfahren. Wie kommt dein Protagonist dorthin? Ist dieser Ort abgeschieden? Was genau stimmt mit den Leuten dort nicht?

Die Geschichte erinnerte mich ein wenig an Midnight Meat Train von Clive Barker. Hast du dich davon eventuell inspirieren lassen?

Zu Rechtschreibung, Kommas, Zeit usw. haben die Vorredner ja bereits alles gepostet.

Also kurz und knapp, hat mir gefallen :-)

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom