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Joseph und seine Last

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31.01.2018
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Joseph und seine Last

Am frühen Morgen erwachte Joseph mit einem Druck auf der Brust. Das Atmen fiel ihm schwer. Es war mit einer großen Mühe verbunden, als ob ihm einer die Luft zum Atmen wegnahm. Dieser Gefühlszustand war ungewöhnlich. So ungewöhnlich und zugleich beängstigend. "Das beklemmende Gefühl in meiner Brust, woher das wohl kommen mag?". dachte er sich für einen Moment. Von außen betrachtet, machte Joseph keinen nervösen Eindruck, aber sein Innenleben schien das Gegenteil zu offenbaren.

War es auch nicht öfters so, dass es Menschen nicht leicht fiel, über einen anderen Menschen etwas zu erfahren, sobald es um Gefühle und Gedanken ging? Jeden Tag sehen wir andere Menschen auf der Straße, die vor Heiterkeit strotzen oder eine angenehme Aura ausstrahlen. Wer weiß, was wir erfahren würden, sobald wir mit diesen Personen reden würden. Genauso war es bei Joseph, dessen äußere Erscheinung sehr ruhig wirkte. "Soll ich einen Arzt rufen, vielleicht habe ich ja eine schlimme Krankheit?" sagte er sich. Joseph war auch nicht der Menschentyp, der es schaffte über seine Gefühle zu sprechen."Es würde mir sowieso nichts bringen" ,war stets der Gedanke,sobald er mit der Frage konfrontiert wurde über seine Gefühle zu sprechen. Deswegen wählte er den für ihn leichteren Weg, nämlich seine Probleme alleine zu lösen.

Jene Gedanken hinderten Joseph, um sein Artikel zu schreiben."In zwei Tagen erwartet mein Chef ein Artikel und ich habe noch keine Zeile geschrieben", dachte er sich, als er mittlerweile aufgestanden war und sich am Kopf kratzte. Seine Verschlafenheit machte den Eindruck, als ob er einen mühevollen Arbeitstag hinter sich hatte. Joseph machte sich einen Kaffee und fühlte jedesmal, wie glücklich es ihn machte. Obwohl es nur ein Kaffee war, freute Joseph sich jedesmal, sobald er die Kaffeemaschine hörte.

Was würde ihn wohl an folgenden Tagen erwarten und würde er seinen Alltagsanforderungen gerecht werden. Fragen dieser Art fesselten ihn schon seit einiger Zeit. Woher diese Gedanken herrührten wusste er nicht. Der Druck auf der Brust ließ nicht nach. "Was kann das denn nur sein?", war die Frage, die ihm nicht aus dem Kopf ging. "Der Artikel muss in zwei Tagen fertig sein", dachte er sich und spürte zugleich den Druck auf der Brust.

Joseph setzte sich auf sein Bett und starrte auf seine Schreibmaschine. Er wagte es nicht an sein Schreibtisch zu setzten, um das weiße Blatt mit Leben zu füllen. Wie oft fiel ihm das schwer, den ersten Satz zu finden. In seinem Artikel sollte er über die Einkaufslust der Menschen schreiben. Vor großen Aufgaben scheute sich Joseph, weil er Angst hatte sie nicht bewältigen zu können. Aus diesem Grund vernachlässigte er seine Pflicht und verdrängte es. Dies war bei ihm zur Gewohnheit geworden. Mit anderen Menschen konnte er darüber nicht reden, in der Angst, seine Schwäche zu zeigen. Vielleicht war Joseph jene Person, dessen äußere Erscheinung seine Innenwelt nicht wiederspiegelte.

Er machte stets einen ruhigen Eindruck und zeigte kein Hauch von Nervosität. Mit einer sanften Tonlage vermittelte er eine Ruhe, in welcher seine Mitmenschen sich geborgen fühlten. Tief im Inneren seines Selbst schlummerte jedoch etwas, das er nicht berühren konnte, um zu erfahren, was es war. Dies war gewiss aber dennoch sträubte Joseph sich weiterhin über seine tiefsten Ängste zu sprechen.

"Wie kann es denn nur möglich sein, dass solch eine Angst mich überwältigt", sagte Joseph sich, nachdem er den nächsten Versuch übernommen hatte , um einen Satz zu schreiben. Obwohl sein Leben äußerst monoton war, zeigte sein Innerstes eine Vielfalt von Gedanken, die komplexer nicht sein konnten. Er lebte mehr im Inneren als im Äußeren.

Mittlerweile war das Schmierpapier mit vielen Zeichnungen und Randbemerkungen versehen, aber der erste Satz fehlte. Die Arbeit erschöpfte ihn und er stand auf,nahm lieber eine Tasse Kaffee und trank ein wenig mit dem Blick zum Fenster. "Welch eine Hektik die Menschen antreibt, sobald sie auf der Straße sind, um ein flüchtiges Glück zu erhaschen", dachte er sich und seine Augen weiteten sich. Joseph setzte sich an den Schreibtisch und schrieb jenen Satz nieder.

 

Hallo, PESSvsOPT

Ich muss das kurz für mich zusammenfassen. Es geht in Deiner Geschichte um Joseph, der einen halben Tag im Bett verbringt, um über irgendwas nachzudenken. Dann geht er raus und stellt fest, dass er die großen Fragen des Lebens nicht wird klären können. Darauf komme ich später nochmal zurück. Erstmal gehen wir ins Detail:

Du schreibst kurze Sätze, was eine Kunst ist, die ich nicht beherrsche. Es zeigt sich aber auch, dass Du, sobald Du längere Sätze schreibst, häufig Zeichensetzungsfehler macht. Schau Dir Deine Zeichensetzung auf jeden Fall nochmal genau an. Da dürfen noch großzügig Kommata gesetzt werden. Ich werde dazu keine Detailanmerkungen machen, weil das einfach zu viel ist.

Am frühen Morgen erwachte Joseph mit einem Druck auf der Brust. Er spürte durch den Druck das Schwerwerden des Atems.

Zweimal "Druck". Nicht so hübsch. Vielleicht besser: "Am frühen Morgen erwachte Joseph mit dem Druck seines schwergewordenen Atems auf der Brust." Hm... Ändert nichts daran, dass das ein sehr ungewöhnliches Bild ist. Das musst Du vielleicht ausführlicher einführen. Aber da werden möglicherweise noch andere Leute was zu sagen, die sich mit ersten Sätzen besser auskennen.

Die Müdigkeit kurz nach dem Wachwerden hat er gespürt. Bevor Joseph aufgestanden ist, hat er eine Weile gegrübelt.

In diesem ersten Absatz wechselt Du mehrmals von Präteritum in Perfekt. Das ist ungewöhnlich. Normalerweise verwendet man, wenn man in der Vergangenheit über die Vergangenheit spricht, Plusquamperfekt und nicht Pferkt. Also: "Die Müdigkeit kurz nach dem Wachwerden hatte er gespürt. Bevor Joseph aufgestanden war, hatte er eine Weile gegrübelt." Das ändert aber nichts daran, dass dieser Sprung in der Zeit gar keine Funktion hat. Er ist ja noch gar nicht aufgestanden, sondern tut dies erst später. Du möchtest also eigentlich über die Zukunft sprechen? Vielleicht wolltest Du sagen: "Beim Wachwerden spürte er Müdigkeit. Bevor er aufstand, lag er noch eine Weile im Bett." Nun ja... Der ungewöhnliche Zeitenwechsel ist sehr verwirrend.

Jene Gedanken führten ihn in ein Kreislauf, aus welcher zu entkommen nicht möglich schien.

Dieser Satz ist sehr umständlich. Es hat sich ein grammatikalischer Fehler eingeschlichen, und dieses "zu entkommen nicht möglich schien"... Schön ist das nicht. Vorschlag: "ein Kreislauf, aus welchem er unmöglich entkommen konnte." Musst Du vielleicht nochmal drüber nachdenken.

Er hat über seine Kindheit nachgedacht und ein Lächeln veränderte sein Gesicht.

Hier benutzt Du zwei Zeiten in einem einzigen Satz, ohne dass der Zeitenwechsel irgendeine Funktion erfüllen würde. Das ist Blödsinn.

Ab hier konnte ich mich nicht mehr konzentrieren. Optimismus, Pessimismus, Diskrepanz, gespaltene Persönlichkeit, Uneinheitlichkeit, irgendwas mit Nietzsche und Maximen. Und keine Handlung. Ganz am Ende steht Joseph dann auf und geht in den Wald. Da konnte ich dann wieder folgen.

Joseph war mittlerweile aufgestanden und spürte gleichzeitig , wie schwer die Last war, die ihm aufgesetzt wurde.

Hier ist die Verwendung der Zeiten gut! :) Aber "aufgesetzt" ist so technisch. Christine Nöstlinger hat mal in einem tollen Jugendbuch (ich glaube, es war "Luki Live") geschrieben: "Jeder Mensch trägt ein Problem wie einen Rucksack mit sich herum." Das erzeugt das gleiche Bild, ist aber viel schöner. Natürlich ist das hier keine Kindergeschichte, also willst Du vielleicht nicht über Rucksäcke sprechen. Wie wäre es mit: "spürte gleichzeitig, wie schwer ihn die Last zu Boden zog."

Welch eine Wirkung dieser Augenblick auf ihn hatte, weil er sich von komplizierten Fragen kurzweilig gelöst hatte.

Duden sagt kurzweilig als Gegensatz zu langweilig: abwechslungsreich, heiter, lustig, etc. Was Du sagen wolltest, war wahrscheinlich "kurzzeitig".

Okay, Du hast Dir ein schwieriges Thema ausgesucht, um es in eine Geschichte zu verpacken. Du willst über den Sinn des Lebens nachsinnen und zu dem Schluss kommen, dass man sich von diesen Fragen nur befreien, sie aber nicht beantworten kann. Dass die Welt ein Rätsel bleiben muss. Schwierig. Denn, was Deiner Geschichte komplett fehlt, ist eine Handlung und ein Spannungsbogen. Wenn Du mir gesagt hättest: Lies diese philosophische Abhandlung von mir. Dann hätte ich mich wohl nicht darüber beschwert. Aber da es eine Geschichte sein soll, möchte ich mich beschweren. Das ist kompliziert im Ausdruck, ich habe keine Beziehung zu Deiner Person, es passiert überhaupt nichts.

Frag Dich doch mal, warum Joseph ausgerechnet heute so stark darüber nachdenkt. Dann binde ihn mehr ein. Du sagst, er sei als Kind ein Optimist gewesen, heute ist er ein Pessimist. Wie äußert sich das? Schreibe spezifische Erinnerungen, Orte, Situationen, Reaktionen, Gefühle. Das alles fehlt. Das ist nur eine Masse an Wörtern, die ich genauso gut in einem Heft zu Ethik in der Schule finden könnte (nur dass daneben dann noch richtige Situationen in Form von kleinen Geschichten stehen, die die Konzepte anschaulich erklären). Lass mich eine Beziehung zu Deinem Protagonisten entwickeln, ihn spüren, ihn verstehen, seine Gedanken nachvollziehen. So bin ich nur eine unbeteiligte Zuschauerin von rein kognitiven Vorgängen. Dabei treten Gedanken doch so selten von Gefühlen getrennt auf.

Joseph braucht ein Gesicht, einen Grund, eine Handlung. Dann wird das auch spannend. Vielleicht guckst Du auch, ob Du von Deinen Konzepten her - Diskrepanz und Maximen und so - ein bisschen abspecken kannst. Wenn es so viel Konzentration braucht, den Text zu lesen, macht es keinen Spaß, sich damit auseinanderzusetzen.

Ich hoffe, Du kannst mit meinen Vorschlägen etwas anfangen. Bin gespannt, was Du draus machst.

Viele Grüße,
Maria

 

Hallo PESSvsOPT

und ein herzliches Willkomen hier. Ich hoffe, Du hast Spass hier.
Für mich ist das hier eine Schrebwerkstatt, ich hoffe, Du kannst mit der Kritik umgehen ;)

Dein Text will irgendwas vermitteln, bleibt aber leider im kokretlosem Raum stehen und verplappert sich im nirgendwo. Da denkt einer "nein", dann denkt er "doch nicht" und erinnert sich, dass er früher einmal "nein" gedacht hat, kann sich aber nicht entscheiden und steht dann im Wald.
^^aha.

Aber ich will nicht nur so schwammig Antworten, nehmen wir doch den Anfang mal auseinander:

Am frühen Morgen erwachte Joseph mit einem Druck auf der Brust.
Bis hier habe ich noch gar nix auszusetzen :)
Er spürte durch den Druck das Schwerwerden des Atems.
Hier kommst Du das erste mal mit einer Kausalität, die mir verborgen bleibt? ok - er hat Druck auf der Brust und DADURCH spürt er, dass sein Atem schwer wird? hä? versteh ich nicht.
Dieser Gefühlszustand war ungewöhnlich.
Und jetzt wirfst Du physische und psychichsce Eingenschaften in einen Topf, denn bis eben war es schwer atmen (physich) und "Druck (physisch) und das ist plötzlich ein Gefühl?
Die Müdigkeit kurz nach dem Wachwerden hat er gespürt.
Mag sein, dass man morgens auch müde ist, aber es klingt trotzdem unfreiwillig komosch nach dam WACHwerden, "die Müdigkeit" zu spüren. (abgesehen von der Wiederholung von spüren)
Bevor Joseph aufgestanden ist, hat er eine Weile gegrübelt.
Plötzlich verwendest du das Präsens.
Was würde ihn wohl an folgenden Tagen erwarten...
ok - ein kleiner Hauch von "Spannung" keimt beim Leser auf...
... und würde er seinen Alltagsanforderungen gerecht werden.
Es geht um Alltagsanforderungen? ...und die Spannung verpufft.

ich höre hier mal auf.
Mag sein, dass das pingelig klingt, aber bei einem Text, der kaum eine Geschichte erzählt, bleibt nicht viel etwas anderes übrig, als auf intelligente Zusammenspiele zu hoffen, die blieben in Deinem Text jedoch aus.

Für mich war das leider nichts, ich hoffe, ich konnte Dir aber erklären warum, und vieleicht kannst Du mit den Aussagen etwas anfangen um Deine Text ezu verbessern.

viele Grüße
pantoholli

 

Hallo, PESSvsOPT

Herzlich willkommen hier bei den Wortkriegern und ich möchte mich gar nicht lange aufhalten mit Satzbau-, Koma- und Ausdrucksfehlern - lies es einfach nochmal durch und überlege genau, was Du uns erzählen möchtest. Wenn es die Gedanken des Joseph sein sollen, dann beziehe ihn mehr mit ein ... wenn es philosophische Betrachtungen sein sollen, mangelt es an fundamentalem Wissen; Du wirfst hier allerlei Dinge wie Willen, Bewusstsein, Gefühl oder Schizophrenie in einen Eimer, rührst um und wirfst uns das Chaos vor die Füße - uff, da bleibt meine Phantasie auf der Strecke ... sorry.
Trotzdem weitermachen, denn Schreiben ist einfach wunderbar.
Viele Grüße - Detlev

 

Hallo ihr Lieben,

Maria, ich danke dir für deine ausführliche Kritik. Du hast dir die Zeit genommen, was für mich sehr wertvoll ist. Ebenso danke ich pantoholli und Detlev, dass ihr es überhaupt gelesen habt. Ich werde meinen text definitiv überprüfen, die Gedanken und Gefühle des Protagonisten miteinbeziehen.

VG
PESSvsOPT

 

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