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Ju und ich.

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30.10.2007
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Ju und ich.

Ich sah ihr ziemlich lange zu, ohne dass sie es merkte. Verdammt, die Kleine war sexy. Sie war nicht mehr ganz so dürr wie noch ein paar Monate zuvor, als ich sie, voll mit Alkohol und Drogen, mit zu mir genommen hatte, weil sie zu hinüber war, um mir ihre Adresse zu sagen. Tim hatte ich nicht fragen können. Er wäre durchgedreht. Obwohl es aus war zwischen ihnen. Wieder mal. Klar. Deshalb plantschte sie jetzt auch so gut wie nackt im Pool auf seiner Dachterrasse herum, während er im unteren Stockwerk ziemlich rauschend Geburtstag feierte. Sie war immer noch ein bisschen zu schlank für meinen Geschmack, aber sie sah sportlich und gesund aus. Ihre Haut glänzte nass im Mondlicht, als sie sich aus dem Becken stemmte, nackt bis auf einen ziemlich knappen und ziemlich transparenten Hüftslip. Verdammt, ich konnte schon verstehen, warum Tim einfach nicht die Finger von ihr lassen konnte. Ihre Brüste so rund und fest, dass ich durchaus Lust bekam, sie selbst in die Hände zu nehmen.
"Hübsche Titten, Ju, das muß man dir lassen."
Es war mir einfach so herausgerutscht. Sie erschrak weitaus weniger, als ich erwartet hatte. Für einen Moment starrte sie, ohne viel erkennen zu können, in meine Richtung.
"Hast du dir im Dunklen einen runtergeholt?" fragte sie eher beiläufig auf dem Weg zum Lichtschalter. Scheiße, es ärgerte mich, dass es sie offenbar nicht im Geringsten zu stören schien, dass ich sie ohne Klamotten sah. Sie nahm sich ein Handtuch, legte es sich aber nicht um, sondern trocknete sich die Haare, während sie zu mir hinüberkam.

"Willst du dir nicht was überziehen?"
"Wozu? Ich weiß, daß ich einen guten Körper habe. Warum soll ich ihn nicht zeigen? Du schaust doch auch gern hin." Ihre Brustwarzen standen perfekt.
"Ich wußte gar nicht, daß er dich eingeladen hat."
"Hat er auch nicht."
Bröckelte die Coolness? Sie lehnte am Geländer, sah in den Himmel. Für ein paar Momente schwiegen wir. Dann sagte sie: "In der Nacht, in der ich bei dir geschlafen habe ... "
"... ist nichts passiert."
"Warum eigentlich nicht?"
"Weil du total dicht warst und weil ich sowieso keine Lust auf dich habe, Ju. Geiler Body hin oder her." Sie wusste, dass ich log.
"Ich hätte nichts dagegen gehabt", sagte sie, "du hättest alles mit mir machen können."
"Was soll das, Ju?"
Sie schenkte mir einen langen, ruhigen Blick. Ich bemühte mich, nicht ihre Brüste anzusehen, um mir kein Interesse anmerken zu lassen.

"Oh, hallo Ju." Tims Stimme durchschnitt die warme Nachtluft. Kalt. Sehr kalt. Sie zuckte zusammen. Er musterte sie von oben bis unten.
"Was bitte tust du hier?"
Es war interessant zu sehen, wie sehr sein Erscheinen sie aus dem Tritt brachte.
"Ich ... "
"Was tust du hier?" Er hörte sich an, als ob er gleich handgreiflich werden würde.
"Ich ... ich wollte ... wollte dir nur gratulieren."
"Du warst nicht eingeladen. Und schon gar nicht zum Baden."
Er ging langsam auf sie zu. Sie wich zurück, bis sie das Geländer der Dachterrasse im Rücken hatte. Ich muß zugeben, dass ich mir wünschte, er würde sie anfassen. Er stand direkt vor ihr. Ihre Körper mussten sich bereits berühren.
Mit einer schnellen Bewegung drehte er sie mit dem Rücken zu sich. Seine Hände legten sich um ihre Taille. Schoben sich zielsicher nach vorne, zwischen ihre Beine. Ich konnte ihren Atem deutlich hören. Machte ihr das noch Spaß oder ging er zu weit? Eine Hand war nun unverkennbar zwischen ihren Beinen, die andere drückte ihren Körper gegen seinen.
"Dann hole ich mir jetzt mein Geburtstagsgeschenk, hm, Ju?"
"Hör auf", ihre Stimme ein Flüstern.
Er hielt inne. Ließ sie los.
"Zieh dich an und mach, dass du hier rauskommst."
Jus Bewegungen waren fahrig, als sie sich ihr Kleid überzog, unter Tims gnadenlosem Blick. Sie ging an ihm vorbei, er folgte ihr ins Innere des Hauses.

Er war dicht hinter ihr, als sie die Treppen runtergingen. Ich folgte in einigem Abstand. Als sie am Bett vorbeikamen, packte er ihren Arm, zog sie an sich und stieß sie dann ziemlich heftig auf das Bett. Er blieb davor stehen, sah auf sie hinunter und knöpfte sein Hemd auf. Dann seine Hose.
Ich war unfähig, mich zu bewegen. Paralysiert von seiner Kälte und der sexuellen Spannung, die von den beiden ausging. Dann war er über ihr und in ihr. Die Heftigkeit, mit der er sie nahm, war erregend, aber die Verachtung und Härte, mit der er es tat, trieben mir die Tränen in die Augen.
"Hör auf", sagte sie immer wieder, doch ihre Hände stemmten sich wenig überzeugend gegen seine Brust. Er bestimmte den Rhythmus. Seine Hände umfassten grob ihre Handgelenke, pressten sie ins Laken. Als er fertig war, sah er sie kühl an und stand auf.
"Wenn ich aus dem Bad zurückkomme, bist du weg."
"Arschloch!", schrie sie ihn an. Er ignorierte sie und schloß die Tür hinter sich.

Er hatte es tatsächlich getan. Das hatte ich nicht erwartet. Die Wut, mit der er sie gefickt hatte, hatte mich überrascht. Und auch, dass sie sich nicht gewehrt hatte. Sie saß auf dem Bett und machte keine Anstalten zu gehen. Irgendwie tat sie mir leid. So wie damals, als ich sie mit zu mir genommen hatte. Ich ging die Treppe herunter, sie schaute zu mir rauf. Es war ein Schock, Tränen auf ihrem Gesicht zu sehen.
"Alles in Ordnung?" fragte ich überflüssigerweise.
"Hat das für dich so ausgeschaut? In Ordnung?"
"Du hast ihn provoziert." Das klang scheiße, aber für einen Moment glaubte ich, was ich sagte.
"Ich wollte Sex mit ihm haben, ja. Aber nicht so. Nicht so. Das war ..."
"Ja? Wie war das?"
Sie zuckte zusammen. Tim stand in der Badezimmertür.
"Sag es, Ju!"
"Du hast mir wehgetan, Arschloch!"
Tim zog die Augenbrauen hoch: "Dass das überhaupt möglich ist!"
"Tim", sagte ich, "sie weint, okay?"
"Oh. Tatsächlich." Sein Tonfall war sarkastisch. "Sie weint. Na und? Was bist du auf einmal so verständnisvoll? Du hast doch immer gesagt, dass sie es mit jedem treibt - ohne Rücksicht auf Verluste." "Tim ... komm mal runter."
"Sie zieht einfach mal wieder eine Show ab, Richard! Sie war feucht, okay?"
"Und? Gibt dir das das Recht, mich durchzuziehen wie ... wie eine Puppe?"
Wenn sie eine Show machte, dann tat sie das verdammt gut.
"Mach nicht so ein Theater Ju." Tim lächelte eisig. "Verschwinde, bevor ich kotzen muss."

Es hatte etwas ungemein Erregendes, sie so verletzlich zu sehen, wie sie sich mit unsicheren Fingern ihr Kleid zurechtzog, das Tim ihr bis zur Taille nach oben geschoben hatte und ihren Slip zurechtrückte, den er ihr nicht ausgezogen sondern lediglich zur Seite gezogen hatte. Tim lehnte betont lässig an der Wand und beobachtete jede ihrer Bewegungen genau. Sie schlüpfte in ihre Schuhe. Ich traute der Ruhe nicht. Auch wenn es so schien, als wolle sie sich ohne weiteren Kampf geschlagen geben. Zu Recht. Sie steuerte auf die Tür zu, doch als sie Tim passierte, ging sie ohne Vorwarnung auf ihn los. Ihre Hände gruben sich in seinen Hals und er war so überrascht, dass es einen kleinen Moment dauerte, bis er sich wehren konnte. Dann aber packte er ihre Unterarme, riss sie von sich los und stieß sie von sich.
"Bist du vollkommen durchgedreht?" Sie schrie: "Ich bin hergekommen, um dir zu sagen, dass du mir was bedeutest, du dummer Wichser!" Und dann begann sie zu lachen: "Was für ein Glück, dass ich nicht dazu gekommen bin!"
Das Lachen ertrank in Tränen.
"Das war ganz miese Scheiße, Tim. Das gerade. Scheiße war das. Scheiße. Ehrlich. Ich weiß, dass ich dich verletzt habe. Das weiß ich, aber du wusstest, dass ich bin, wie ich bin! Ich hab' dich nie angelogen. Ich hab' dir nie was vorgemacht." Und damit war sie draußen.

"Willst du sie einfach so gehen lassen?" fragte ich lahm.
"Dann geh ihr doch nach". Tims Stimme klang stumpf. "Du stehst doch auf sie. Dann geh ihr doch nach und fick sie! Wenn du das nicht sowieso schon getan hast. Neulich, nach der Party bei Laurie's!"
Scheiße, nicht schon wieder.
"Sie war vollkommen dicht, Mann. Ich habe sie nicht angefasst. Wie oft denn noch?"
Er rieb sich die Augen.
"Sorry. Ich ... ich weiß ... Scheiße, warum macht sie das? Kommt hierher und streckt dir ihre nackten Titten ins Gesicht."
Ich atmete tief durch.
"Sie wusste es nicht. Ich meine, als sie sich ausgezogen hat, wusste sie nicht, dass ich ihr zusehe. Es war dunkel. Sie hat gedacht, sie wäre allein. Wahrscheinlich hat sie gehofft, dass du kommst. Wenn ich nicht dagewesen wäre, wäre der Abend sicher anders verlaufen. Ich hätte mich bemerkbar machen müssen. Ich gebe zu, ich habe sie vielleicht ein bisschen provoziert ... "

Tim setzte sich auf das zerwühlte Bett, die Ellenbogen auf die Oberschenkel gestützt. Sein Blick auf dem Boden, der Kopf tief zwischen den Schultern. Ich wünschte, er würde sie vergessen und sie ihn. "Hört auf mit dieser Scheiße. Alle beide", sagte ich. Tim schüttelte den Kopf. Ganz langsam. "Das ist mein Geburtstag, Mann."
"Ich weiß."
Er fing an zu schluchzen.
"Warum heulst du jetzt?"
Ich wusste nicht, ob er mir leid tun sollte oder ob ich ihm links und rechts eine scheuern und "komm zu Sinnen!" brüllen wollte.
"Keine Ahnung. Keine Ahnung, Mann." Er ließ sein Gesicht in seine Hände fallen. "Verdammt, was muss sie hier auftauchen. Scheiße", murmelte er zwischen seinen Fingern hindurch.
"Verdammt, was musst Du sie ficken, Tim."
Er hob den Kopf, sah mich an, doch sein Blick ging durch mich hindurch.
"Du hast doch auch gesagt, dass sie mich provoziert hat. Warum bist du nicht dazwischengegangen. Warum haben wir sie nicht einfach rausgeschmissen."
"Tim, das bringt doch nichts. Sie wird es überleben, ehrlich. Wenn sie dir nicht verzeiht - umso besser. Sie kann doch gar nicht anders, als alles was einen Schwanz hat und einigermaßen attraktiv ist, anzumachen. Wer war denn die rassige Südländerin, mit der ich dich vorhin gesehen habe?"
"Ist doch scheißegal."

Er stand auf, seine Bewegungen bleiern. Hielt inne. Unschlüssig, warum er überhaupt aufgestanden war. "Wie kannst du ihr widerstehen? Wie?"
Ich lachte leise auf: "Ich mag sie nicht sonderlich." "Ich auch nicht! Das nützt nichts!" Seine Stimme plötzlich unerwartet laut, der Blick auf einmal wieder klar. "Was ist da oben passiert, am Pool?"
Ich spürte einen kurzen Impuls, ihm an die Gurgel zu springen, so wie sie es getan hatte.
"Nichts."
"Hat sie dich angemacht?"
"Sie hat ein bisschen geflirtet, du kennst sie doch." Er sah mich lange an.
"Klar", sagte er mit einem langsamen Nicken, "klar." Erneutes Nicken.
"Ich kümmer mich dann wohl mal wieder um meine Gäste."

Schwerfällig verließ er den Raum. Ich wollte ihm wirklich ein paar scheuern, damit er endlich aufhörte, sich das Leben mit seiner Besessenheit zur Hölle zu machen. Ich fragte mich, ob er eine Ahnung hatte, wer Ju eigentlich wirklich war. Was in ihr vorging, warum sie sich die Birne zukokste und scheinbar mit jedem Kerl ins Bett musste, der zwanzig Jahre älter war als sie, gut aussah und erfolgreich war. Und sich am besten nicht die Bohne für sie interessierte. Also für alles, was sie war - jenseits von ihren Verführungskünsten, die sie perfekt beherrschte. Hinter denen sie sich normalerweise so gut versteckte.

Ich war neugierig auf das Mädchen, nicht die Verführerin, und fühlte mich Tim gegenüber wie der schlimmste Verräter. Natürlich wollte ich auch mit ihr schlafen. Aber das war ausgeschlossen. Allein das einzugestehen machte mir die schlimmsten Schuldgefühle. Ich rief sie an. Ihre Nummer war noch immer in Tims Telefon gespeichert, das praktischerweise auf dem Nachttisch stand.
"Hier ist Richard", sagte ich und hoffte, dass sie sich nicht schon wieder die Kante gegeben hatte. Stille. "Hallo? Ju?"
"Ja ... ja, ich bin da. Ich ... was willst du?" Sie klang erschöpft und traurig.
"Fragen, wie es dir geht."
"Keine Ahnung. Aber ... das ist nett von dir, ehrlich." Irgendwie fand ich es seltsam, dass sie das sagte. Ich fühlte mich nicht nett.
"Du hast recht, Ju, es stimmt nicht, dass ... du mich kalt lässt. Aber das heißt nicht, dass ich mit dir schlafen will." Überhaupt nicht nett. Eine lange Pause.
"Was willst du dann?"
"Zum Beispiel wissen, warum ... warum du das tust. Dich mit Drogen zuballern, dich von Typen flachlegen lassen, die dir nichts bedeuten und denen du nichts bedeutest."
"Weil ich dann an nichts denken muss."
"Woran würdest du denn denken müssen?"
Wieder Stille. Bis auf ihr leises Atmen.
"An Dinge, die wehtun." Ihre Stimme klang brüchig, als ob sie gleich weinen würde.
"Ja, das hatte ich mir schon gedacht."
"Magst du vorbeikommen?" Es lag so viel Bedürftigkeit in ihrer Stimme, dass ich erschrak. Dabei sagte sie genau das, was ich hören wollte.

Ich war mir sicher, dass wir Sex haben würden, wenn ich tatsächlich zu ihr fuhr. Ich wollte ihren zarten Körper in meine Hände nehmen, sie unter mir spüren, ich wollte, dass meine Stöße ihr die gleichen Laute entlockten wie als Tim sie gevögelt hatte. Diese Mischung aus Stöhnen und Schluchzen und Keuchen. Ich stellte mir vor, wie samtig weich sich ihre Haut anfühlen musste.

Sie wirkte blass und schmaler als nur wenige Stunden vorher am Pool, als sie mir die Tür aufmachte.
"Hey", sagte sie nur, ohne zu lächeln.
"Magst du was trinken?" fragte sie, als ich in ihrem großen Wohnzimmer angekommen war, das mir sehr hell vorkam mit seinem weißen Teppich und den Leinensofas.
"Ich sollte wieder gehen", sagte ich.
"Wegen Tim?"
Ich nickte.
"Ich bring dich zur Tür."
Sie ging an mir vorbei. Sie trug ein Männerunterhemd und eine ausgewaschene Jeans. Meine Hand zitterte leicht, als ich sie nach ihr ausstreckte, sie um die Taille fasste. Sie drehte sich um und sah mir direkt ins Gesicht. Verunsichert, so ganz anders als vorhin am Pool. Ich griff die Enden ihres Hemdes und zog es ihr über den Kopf. Ihr BH war rot. Meine Fingerspitzen glitten über ihr Dekolletee zwischen ihre Brüste, die Furche ihres Bauches entlang bis hin zur Gürtelschnalle. Ich sah ihr direkt in die Augen und öffnete ihren Gürtel. Dann die Knöpfe ihrer Hose. Ich zog sie an mich, ich spürte ihren Atem an meinem Hals. Sie war genauso samtig, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Ihre Schulterknochen und ihre Rippen waren deutlich zu spüren. Sie fühlte sich zerbrechlich an. Ich konnte es nicht. Ich wollte es auch gar nicht mehr.
"Ich bin ein Vollidiot", sagte ich und nahm sie einfach nur in die Arme.

 

Hey Mel,

zunächst: Ich mag die Geschichte - so, wie sie jetzt hier steht. Das erste Mal habe ich sie nicht bis ans Ende gelesen, weil es mir einfach zu schwierig war, der Perspektive und den Dialogen zu folgen. Das ist jetzt jedoch anders.

Ich mag die Sprache, die schlicht und schlank genau den Punkt trifft. Damit steht sie der Geschichte nicht im Weg. Auch die Gefühle der Figuren kommen rüber, es wird ja nicht viel gesagt, aber man kann sich den Rest schön ausmalen durch die Eckpunkte, die du markiert hast.

Interessant ist natürlich Ju. Sie scheint so zu sein, dass sie alles vereint, was Männer zu mögen haben: Sie ist einerseits unschuldig und schwach, sogar verletzt wird sie und weint. Und dann ist sie das Biest - die Frau, die bereitwillig jedem Sex in Aussicht stellt, mit ihren Reizen spielt, scharf aussieht und so fort. Warum ist sie so? Würde ich nicht in deinem Profil sehen, dass du eine Frau bist, ich würde hier schreiben, die Figur hat ein Mann nach seinen Träumen charakterisiert. Klar, dass ihr alle irgendwie verfallen, in deiner Geschichte.

Lustigerweise kenne ich wirkliche Menschen - die leben echt und man kann sie anfassen - die sind verletzt worden wie Ju, und die verhalten sich ähnlich. Was natürlich bedeutet, dass die Geschichte und ihre Charaktere keinesfalls konstruiert sein müssen. Das kann schon alles so passieren, und daher kommt es, denke ich, dass die Geschichte so gut funktioniert. Es wirkt lebendig, das alles, zumindest auf mich.

Ja, hat mir gefallen.

Liebe Grüße,

yours

 
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Guten Tag, Mel Vee,

das ist eine sehr gute Geschichte. Sie ist voller Sex, aber nie schlüpfrig, das vor allem muß ich in den siebten Himmel loben, denn schlüpfrige Geschichten haben bei mir einen schweren Stand und wecken eher meine Spottlust.

Auf einzelne Stellen bin ich im Chat schon eingegangen, hier meine ausformulierte Generalmeinung:
Die Geschichte ist sehr intensiv, aber nicht im erotischen Sinne. Ich beobachte die Helden bei eigentlich profanen, teils gewalttätigen und wirren sexuellen Handlungen, bekomme aber ein überaus komplexes Bild von ihnen. Durch Deine Sprache und das Tempo der Geschichte hast Du mich konstant in ihrer Nähe gehalten, so daß ich ihr Verhalten nicht einfach abtun konnte, was passiert wäre, hätte ich z.B. nur zwei Männer gesehen, die auf unterschiedliche Weise ihre und die Verlorenheit eines Rauschluders zur Schau stellen, abwechselnd daran verzweifeln und davon profitieren, zur moralischen Erbauung (oder zweifelhaften Erregung) des Publikums oder zur Provokation. So hatte ich Welten dahinter zu sehen, und Deine Geschichte hat sich als Sexgeschichte positiv disqualifiziert. Solche Geschichten würde ich hier gern öfter lesen.

Was der Text noch im KC macht, ist mir schleierhaft. Höchste Zeit, daß er wieder zurückverschoben und gelesen wird.

Lieben Gruß,
Makita.

Edit: Was Du noch korrigieren mußt: Du schreibt man nur noch in Briefen etc als Anrede groß, und selbst das machen nur noch Sturköpfe. Etliche sind korrigiert, aber nicht alle, wie ich gesehen habe.

"Tim... komm mal runter."
da fehlt noch einer dieser Abstände vor ...
"Zieh dich an und mach, dass du hier rauskommst." Jus Bewegungen waren fahrig,
da sollte nach der Wörtlichen Rede auch noch ein Absatz rein.
"Verdammt, was musst Du sie vögeln, Tim."
Hier fand ich ficken besser *schäm*
Warum haben wir sie nicht einfach rausgeschmissen." "Tim, das bringt doch nichts.
Hier auch noch einen Absatz zwischen der Wörtlichen Rede
das mir sehr hell vorkam hier lieber kein Komma mit seinem weißen Teppich und den Leinensofas.
Ich sah ihr direkt in die Augen – und öffnete ihren Gürtel mit Entschlossenheit
der Gedankenstrich ist zu dramatisch. Auch die Entschlossenheit könnte gut weg.

 

Was der Text noch im KC macht, ist mir schleierhaft. Höchste Zeit, daß er wieder zurückverschoben und gelesen wird.
Ein alter Mann ist ja kein D-Zug. :dozey:

Bis auf wenige Fehler ok; aus dem Korrektur-Center zurück nach Romantik/Erotik.

 

Hallo Mel Vee,

auch ich habe diese Geschichte gelesen, nachdem sie gestern im Chat das eigentliche Thema war und Makita sich der Fehlersuche angenommen hat. Ja, diese Szenen sind sehr eindringlich und die Charaktere gut gezeichnet: Die innerlich kaputte Frau, die in Rausch und Sex ohne Liebe flüchtet. Der Mann, der sie liebt und leidet, und dessen Leiden ihn so wütend macht, dass er jeden Moment auf sie losgehen kann. Diese Spannung, die sich jederzeit entladen kann, macht den Text... nun ja... spannend. Und schließlich ist da der Erzähler, der nette und soziale Freund, der niemandem etwas böses tun will - und den das Morbide an dieser Frau, die sich selbst zugrunde richtet, erregt. Auch er steht unter Spannung und ich würde fast meinen Kopf verwetten, dass er und Ju im Bett landen werden.

Die Sprache, besonders Am Anfang, erinnert mich an Detektivgeschichten, erzählt von den ganz harten Jungs. Dashiell Hammett und Co. Ich mag das. :) Im Laufe der Geschichte sieht man, dass der Erzähler nicht so cool ist, wie er tut. Er gehört zu den Leuten, die bei niemandem anecken wollen. Er ist ein Heuchler, der sich treiben lässt. Er sollte sich rapist-glasses zulegen, am besten in Kombination mit einem pedophile beard. ;)

Freundliche Grüße vom

Berg

 

Makita, Yours, Berg,

eure differenzierten Feedbacks machen mir große Freude. Jedes für sich ist ein Geschenk - das klingt vielleicht pathetisch, aber ich meine es genau so.

Es ist für mich sehr interessant und spannend, zu erfahren, wie die Charaktere und der Plot aus einem distanzierteren Blickwinkel als dem meinen wahrgenommen werden.

@Makita
Ich denke, von einer Karriere als Lektorin werde ich Abstand nehmen :)
Habe nach einem erneuten Korrektur-Durchgang nun hoffentlich auch die letzten verbliebenen Fehler entfernt.

Wie du sicher bemerkt hast, habe ich mich von deinem Vorschlag, die Perspektive durchgängig zu gestalten, überzeugen lassen. Danke für diese bereichernde Anregung!

@Yours
Puh, ich bin erleichtert, dass Ju für dich doch nicht nur irgendeine farblose "Drogen-Tussi" geblieben ist (oder hat Berg sie so genannt, oder Andy...? Falls ich was durcheinanderbringe: sorry).

@Berg
Interessant, wie du den Erzähler charakterisierst.
Dass er und Ju doch noch im Bett landen werden ist in der Tat nicht ausgeschlossen - es sei denn, Richard legt sich die erwähnten Accessoires zu. Damit wäre das Thema für Ju gegessen.

Lieben Gruß,
Mel

 

Hey Mel Vee!

Mir hat die Geschichte auch mit ihren Charakteren gefallen, besonders Ju. (btw. Was ist das für ein bekloppter Spitzname? :D)
Mir hat aber besonders dein Stil gefallen, der ist schön einfach und direkt. Für mich ist es auch eine sehr gelungene Geschichte mit interessanten Typen. Mehr kann ich gerade nicht sagen und habe ich auch nicht zu sagen.
Ich freue mich auf mehr von dir. :)

JuBlack

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey JuBlack (also, so bekloppt kannst du den Namen ja nicht finden ;) a.k.a. JoBlack,

schön, dass du meine Geschichte gelesen hast, und sie dich gar gut unterhalten hat. Das freut, das freut.

Dann werd ich mich wohl mal in die HUfe schwingen, und bald mal wieder was posten.

Lieben Gruß, Mel

PS: Ju spricht man aus wie den Anfang von Giulia oder Julia auf englisch - vielleicht wird der Name dir mit diesem Hintergrundwissen etwas sympathischer.

 

Eine Geschichte aus dem Leben. Nein, keine Geschichte, sondern eine Momentaufnahme, ohne Vergangenheit, Zukunft beliebig. Für mich war es, als ob ich für eine Viertelstunde in einen Film reingezappt hätte. Eine Frau und zwei Männer. Die Frau benimmt sich wie eine Nutte, ohne eine zu sein, der eine Mann ein Frauenversteher, der andere ein Macho - eine klassische Situation. Klassisch auch die Szene am Pool, die Vergewaltigung eines Krimis würdig. Viel mehr erfährt man nicht und viel mehr muss man nicht erfahren. Das Leben eben: Es ist, wie es ist. Hier kurz und intensiv.

Das allein mit Worten hervor zu zaubern kann nicht jeder. Kompliment.

 

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