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Ju und ich.
Ich sah ihr ziemlich lange zu, ohne dass sie es merkte. Verdammt, die Kleine war sexy. Sie war nicht mehr ganz so dürr wie noch ein paar Monate zuvor, als ich sie, voll mit Alkohol und Drogen, mit zu mir genommen hatte, weil sie zu hinüber war, um mir ihre Adresse zu sagen. Tim hatte ich nicht fragen können. Er wäre durchgedreht. Obwohl es aus war zwischen ihnen. Wieder mal. Klar. Deshalb plantschte sie jetzt auch so gut wie nackt im Pool auf seiner Dachterrasse herum, während er im unteren Stockwerk ziemlich rauschend Geburtstag feierte. Sie war immer noch ein bisschen zu schlank für meinen Geschmack, aber sie sah sportlich und gesund aus. Ihre Haut glänzte nass im Mondlicht, als sie sich aus dem Becken stemmte, nackt bis auf einen ziemlich knappen und ziemlich transparenten Hüftslip. Verdammt, ich konnte schon verstehen, warum Tim einfach nicht die Finger von ihr lassen konnte. Ihre Brüste so rund und fest, dass ich durchaus Lust bekam, sie selbst in die Hände zu nehmen.
"Hübsche Titten, Ju, das muß man dir lassen."
Es war mir einfach so herausgerutscht. Sie erschrak weitaus weniger, als ich erwartet hatte. Für einen Moment starrte sie, ohne viel erkennen zu können, in meine Richtung.
"Hast du dir im Dunklen einen runtergeholt?" fragte sie eher beiläufig auf dem Weg zum Lichtschalter. Scheiße, es ärgerte mich, dass es sie offenbar nicht im Geringsten zu stören schien, dass ich sie ohne Klamotten sah. Sie nahm sich ein Handtuch, legte es sich aber nicht um, sondern trocknete sich die Haare, während sie zu mir hinüberkam.
"Willst du dir nicht was überziehen?"
"Wozu? Ich weiß, daß ich einen guten Körper habe. Warum soll ich ihn nicht zeigen? Du schaust doch auch gern hin." Ihre Brustwarzen standen perfekt.
"Ich wußte gar nicht, daß er dich eingeladen hat."
"Hat er auch nicht."
Bröckelte die Coolness? Sie lehnte am Geländer, sah in den Himmel. Für ein paar Momente schwiegen wir. Dann sagte sie: "In der Nacht, in der ich bei dir geschlafen habe ... "
"... ist nichts passiert."
"Warum eigentlich nicht?"
"Weil du total dicht warst und weil ich sowieso keine Lust auf dich habe, Ju. Geiler Body hin oder her." Sie wusste, dass ich log.
"Ich hätte nichts dagegen gehabt", sagte sie, "du hättest alles mit mir machen können."
"Was soll das, Ju?"
Sie schenkte mir einen langen, ruhigen Blick. Ich bemühte mich, nicht ihre Brüste anzusehen, um mir kein Interesse anmerken zu lassen.
"Oh, hallo Ju." Tims Stimme durchschnitt die warme Nachtluft. Kalt. Sehr kalt. Sie zuckte zusammen. Er musterte sie von oben bis unten.
"Was bitte tust du hier?"
Es war interessant zu sehen, wie sehr sein Erscheinen sie aus dem Tritt brachte.
"Ich ... "
"Was tust du hier?" Er hörte sich an, als ob er gleich handgreiflich werden würde.
"Ich ... ich wollte ... wollte dir nur gratulieren."
"Du warst nicht eingeladen. Und schon gar nicht zum Baden."
Er ging langsam auf sie zu. Sie wich zurück, bis sie das Geländer der Dachterrasse im Rücken hatte. Ich muß zugeben, dass ich mir wünschte, er würde sie anfassen. Er stand direkt vor ihr. Ihre Körper mussten sich bereits berühren.
Mit einer schnellen Bewegung drehte er sie mit dem Rücken zu sich. Seine Hände legten sich um ihre Taille. Schoben sich zielsicher nach vorne, zwischen ihre Beine. Ich konnte ihren Atem deutlich hören. Machte ihr das noch Spaß oder ging er zu weit? Eine Hand war nun unverkennbar zwischen ihren Beinen, die andere drückte ihren Körper gegen seinen.
"Dann hole ich mir jetzt mein Geburtstagsgeschenk, hm, Ju?"
"Hör auf", ihre Stimme ein Flüstern.
Er hielt inne. Ließ sie los.
"Zieh dich an und mach, dass du hier rauskommst."
Jus Bewegungen waren fahrig, als sie sich ihr Kleid überzog, unter Tims gnadenlosem Blick. Sie ging an ihm vorbei, er folgte ihr ins Innere des Hauses.
Er war dicht hinter ihr, als sie die Treppen runtergingen. Ich folgte in einigem Abstand. Als sie am Bett vorbeikamen, packte er ihren Arm, zog sie an sich und stieß sie dann ziemlich heftig auf das Bett. Er blieb davor stehen, sah auf sie hinunter und knöpfte sein Hemd auf. Dann seine Hose.
Ich war unfähig, mich zu bewegen. Paralysiert von seiner Kälte und der sexuellen Spannung, die von den beiden ausging. Dann war er über ihr und in ihr. Die Heftigkeit, mit der er sie nahm, war erregend, aber die Verachtung und Härte, mit der er es tat, trieben mir die Tränen in die Augen.
"Hör auf", sagte sie immer wieder, doch ihre Hände stemmten sich wenig überzeugend gegen seine Brust. Er bestimmte den Rhythmus. Seine Hände umfassten grob ihre Handgelenke, pressten sie ins Laken. Als er fertig war, sah er sie kühl an und stand auf.
"Wenn ich aus dem Bad zurückkomme, bist du weg."
"Arschloch!", schrie sie ihn an. Er ignorierte sie und schloß die Tür hinter sich.
Er hatte es tatsächlich getan. Das hatte ich nicht erwartet. Die Wut, mit der er sie gefickt hatte, hatte mich überrascht. Und auch, dass sie sich nicht gewehrt hatte. Sie saß auf dem Bett und machte keine Anstalten zu gehen. Irgendwie tat sie mir leid. So wie damals, als ich sie mit zu mir genommen hatte. Ich ging die Treppe herunter, sie schaute zu mir rauf. Es war ein Schock, Tränen auf ihrem Gesicht zu sehen.
"Alles in Ordnung?" fragte ich überflüssigerweise.
"Hat das für dich so ausgeschaut? In Ordnung?"
"Du hast ihn provoziert." Das klang scheiße, aber für einen Moment glaubte ich, was ich sagte.
"Ich wollte Sex mit ihm haben, ja. Aber nicht so. Nicht so. Das war ..."
"Ja? Wie war das?"
Sie zuckte zusammen. Tim stand in der Badezimmertür.
"Sag es, Ju!"
"Du hast mir wehgetan, Arschloch!"
Tim zog die Augenbrauen hoch: "Dass das überhaupt möglich ist!"
"Tim", sagte ich, "sie weint, okay?"
"Oh. Tatsächlich." Sein Tonfall war sarkastisch. "Sie weint. Na und? Was bist du auf einmal so verständnisvoll? Du hast doch immer gesagt, dass sie es mit jedem treibt - ohne Rücksicht auf Verluste." "Tim ... komm mal runter."
"Sie zieht einfach mal wieder eine Show ab, Richard! Sie war feucht, okay?"
"Und? Gibt dir das das Recht, mich durchzuziehen wie ... wie eine Puppe?"
Wenn sie eine Show machte, dann tat sie das verdammt gut.
"Mach nicht so ein Theater Ju." Tim lächelte eisig. "Verschwinde, bevor ich kotzen muss."
Es hatte etwas ungemein Erregendes, sie so verletzlich zu sehen, wie sie sich mit unsicheren Fingern ihr Kleid zurechtzog, das Tim ihr bis zur Taille nach oben geschoben hatte und ihren Slip zurechtrückte, den er ihr nicht ausgezogen sondern lediglich zur Seite gezogen hatte. Tim lehnte betont lässig an der Wand und beobachtete jede ihrer Bewegungen genau. Sie schlüpfte in ihre Schuhe. Ich traute der Ruhe nicht. Auch wenn es so schien, als wolle sie sich ohne weiteren Kampf geschlagen geben. Zu Recht. Sie steuerte auf die Tür zu, doch als sie Tim passierte, ging sie ohne Vorwarnung auf ihn los. Ihre Hände gruben sich in seinen Hals und er war so überrascht, dass es einen kleinen Moment dauerte, bis er sich wehren konnte. Dann aber packte er ihre Unterarme, riss sie von sich los und stieß sie von sich.
"Bist du vollkommen durchgedreht?" Sie schrie: "Ich bin hergekommen, um dir zu sagen, dass du mir was bedeutest, du dummer Wichser!" Und dann begann sie zu lachen: "Was für ein Glück, dass ich nicht dazu gekommen bin!"
Das Lachen ertrank in Tränen.
"Das war ganz miese Scheiße, Tim. Das gerade. Scheiße war das. Scheiße. Ehrlich. Ich weiß, dass ich dich verletzt habe. Das weiß ich, aber du wusstest, dass ich bin, wie ich bin! Ich hab' dich nie angelogen. Ich hab' dir nie was vorgemacht." Und damit war sie draußen.
"Willst du sie einfach so gehen lassen?" fragte ich lahm.
"Dann geh ihr doch nach". Tims Stimme klang stumpf. "Du stehst doch auf sie. Dann geh ihr doch nach und fick sie! Wenn du das nicht sowieso schon getan hast. Neulich, nach der Party bei Laurie's!"
Scheiße, nicht schon wieder.
"Sie war vollkommen dicht, Mann. Ich habe sie nicht angefasst. Wie oft denn noch?"
Er rieb sich die Augen.
"Sorry. Ich ... ich weiß ... Scheiße, warum macht sie das? Kommt hierher und streckt dir ihre nackten Titten ins Gesicht."
Ich atmete tief durch.
"Sie wusste es nicht. Ich meine, als sie sich ausgezogen hat, wusste sie nicht, dass ich ihr zusehe. Es war dunkel. Sie hat gedacht, sie wäre allein. Wahrscheinlich hat sie gehofft, dass du kommst. Wenn ich nicht dagewesen wäre, wäre der Abend sicher anders verlaufen. Ich hätte mich bemerkbar machen müssen. Ich gebe zu, ich habe sie vielleicht ein bisschen provoziert ... "
Tim setzte sich auf das zerwühlte Bett, die Ellenbogen auf die Oberschenkel gestützt. Sein Blick auf dem Boden, der Kopf tief zwischen den Schultern. Ich wünschte, er würde sie vergessen und sie ihn. "Hört auf mit dieser Scheiße. Alle beide", sagte ich. Tim schüttelte den Kopf. Ganz langsam. "Das ist mein Geburtstag, Mann."
"Ich weiß."
Er fing an zu schluchzen.
"Warum heulst du jetzt?"
Ich wusste nicht, ob er mir leid tun sollte oder ob ich ihm links und rechts eine scheuern und "komm zu Sinnen!" brüllen wollte.
"Keine Ahnung. Keine Ahnung, Mann." Er ließ sein Gesicht in seine Hände fallen. "Verdammt, was muss sie hier auftauchen. Scheiße", murmelte er zwischen seinen Fingern hindurch.
"Verdammt, was musst Du sie ficken, Tim."
Er hob den Kopf, sah mich an, doch sein Blick ging durch mich hindurch.
"Du hast doch auch gesagt, dass sie mich provoziert hat. Warum bist du nicht dazwischengegangen. Warum haben wir sie nicht einfach rausgeschmissen."
"Tim, das bringt doch nichts. Sie wird es überleben, ehrlich. Wenn sie dir nicht verzeiht - umso besser. Sie kann doch gar nicht anders, als alles was einen Schwanz hat und einigermaßen attraktiv ist, anzumachen. Wer war denn die rassige Südländerin, mit der ich dich vorhin gesehen habe?"
"Ist doch scheißegal."
Er stand auf, seine Bewegungen bleiern. Hielt inne. Unschlüssig, warum er überhaupt aufgestanden war. "Wie kannst du ihr widerstehen? Wie?"
Ich lachte leise auf: "Ich mag sie nicht sonderlich." "Ich auch nicht! Das nützt nichts!" Seine Stimme plötzlich unerwartet laut, der Blick auf einmal wieder klar. "Was ist da oben passiert, am Pool?"
Ich spürte einen kurzen Impuls, ihm an die Gurgel zu springen, so wie sie es getan hatte.
"Nichts."
"Hat sie dich angemacht?"
"Sie hat ein bisschen geflirtet, du kennst sie doch." Er sah mich lange an.
"Klar", sagte er mit einem langsamen Nicken, "klar." Erneutes Nicken.
"Ich kümmer mich dann wohl mal wieder um meine Gäste."
Schwerfällig verließ er den Raum. Ich wollte ihm wirklich ein paar scheuern, damit er endlich aufhörte, sich das Leben mit seiner Besessenheit zur Hölle zu machen. Ich fragte mich, ob er eine Ahnung hatte, wer Ju eigentlich wirklich war. Was in ihr vorging, warum sie sich die Birne zukokste und scheinbar mit jedem Kerl ins Bett musste, der zwanzig Jahre älter war als sie, gut aussah und erfolgreich war. Und sich am besten nicht die Bohne für sie interessierte. Also für alles, was sie war - jenseits von ihren Verführungskünsten, die sie perfekt beherrschte. Hinter denen sie sich normalerweise so gut versteckte.
Ich war neugierig auf das Mädchen, nicht die Verführerin, und fühlte mich Tim gegenüber wie der schlimmste Verräter. Natürlich wollte ich auch mit ihr schlafen. Aber das war ausgeschlossen. Allein das einzugestehen machte mir die schlimmsten Schuldgefühle. Ich rief sie an. Ihre Nummer war noch immer in Tims Telefon gespeichert, das praktischerweise auf dem Nachttisch stand.
"Hier ist Richard", sagte ich und hoffte, dass sie sich nicht schon wieder die Kante gegeben hatte. Stille. "Hallo? Ju?"
"Ja ... ja, ich bin da. Ich ... was willst du?" Sie klang erschöpft und traurig.
"Fragen, wie es dir geht."
"Keine Ahnung. Aber ... das ist nett von dir, ehrlich." Irgendwie fand ich es seltsam, dass sie das sagte. Ich fühlte mich nicht nett.
"Du hast recht, Ju, es stimmt nicht, dass ... du mich kalt lässt. Aber das heißt nicht, dass ich mit dir schlafen will." Überhaupt nicht nett. Eine lange Pause.
"Was willst du dann?"
"Zum Beispiel wissen, warum ... warum du das tust. Dich mit Drogen zuballern, dich von Typen flachlegen lassen, die dir nichts bedeuten und denen du nichts bedeutest."
"Weil ich dann an nichts denken muss."
"Woran würdest du denn denken müssen?"
Wieder Stille. Bis auf ihr leises Atmen.
"An Dinge, die wehtun." Ihre Stimme klang brüchig, als ob sie gleich weinen würde.
"Ja, das hatte ich mir schon gedacht."
"Magst du vorbeikommen?" Es lag so viel Bedürftigkeit in ihrer Stimme, dass ich erschrak. Dabei sagte sie genau das, was ich hören wollte.
Ich war mir sicher, dass wir Sex haben würden, wenn ich tatsächlich zu ihr fuhr. Ich wollte ihren zarten Körper in meine Hände nehmen, sie unter mir spüren, ich wollte, dass meine Stöße ihr die gleichen Laute entlockten wie als Tim sie gevögelt hatte. Diese Mischung aus Stöhnen und Schluchzen und Keuchen. Ich stellte mir vor, wie samtig weich sich ihre Haut anfühlen musste.
Sie wirkte blass und schmaler als nur wenige Stunden vorher am Pool, als sie mir die Tür aufmachte.
"Hey", sagte sie nur, ohne zu lächeln.
"Magst du was trinken?" fragte sie, als ich in ihrem großen Wohnzimmer angekommen war, das mir sehr hell vorkam mit seinem weißen Teppich und den Leinensofas.
"Ich sollte wieder gehen", sagte ich.
"Wegen Tim?"
Ich nickte.
"Ich bring dich zur Tür."
Sie ging an mir vorbei. Sie trug ein Männerunterhemd und eine ausgewaschene Jeans. Meine Hand zitterte leicht, als ich sie nach ihr ausstreckte, sie um die Taille fasste. Sie drehte sich um und sah mir direkt ins Gesicht. Verunsichert, so ganz anders als vorhin am Pool. Ich griff die Enden ihres Hemdes und zog es ihr über den Kopf. Ihr BH war rot. Meine Fingerspitzen glitten über ihr Dekolletee zwischen ihre Brüste, die Furche ihres Bauches entlang bis hin zur Gürtelschnalle. Ich sah ihr direkt in die Augen und öffnete ihren Gürtel. Dann die Knöpfe ihrer Hose. Ich zog sie an mich, ich spürte ihren Atem an meinem Hals. Sie war genauso samtig, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Ihre Schulterknochen und ihre Rippen waren deutlich zu spüren. Sie fühlte sich zerbrechlich an. Ich konnte es nicht. Ich wollte es auch gar nicht mehr.
"Ich bin ein Vollidiot", sagte ich und nahm sie einfach nur in die Arme.