Was ist neu

Komödie oder Tragödie?

Mitglied
Beitritt
19.04.2002
Beiträge
463
Zuletzt bearbeitet:

Komödie oder Tragödie?

Einleitung

Unser Held treibt sich viel herum. Was ihn treibt, wird nicht ganz klar. Wir tippen auf Geld. Aus Prinzip. Das regiert doch die Welt – also das Geld, nicht das Prinzip. Auf jeden Fall regieren nicht die drei Gewalten: Legislative, Exekutive, Judikative. Sie spielen bloß mit. Was macht die vierte Gewalt? Einheitsbrei – soweit sollten wir uns einig sein. Alle dasselbe. Wer liest schon noch wirklich den Spiegel? Doch nur derjenige, der seine Meinungen bestätigt haben will. Wir wissen doch was drin steht: CDU und FDP doof, Wirtschaft? Alles Verbrecher! Ansonsten Katastrophen, Amateure und Bösewichte in der ganzen Welt. Apropos Welt. Lesen wir die Welt, steht dasselbe drin - nur andersrum. Alles ist Bild – nur manches subtiler.

Aber es gibt auch andere Bühnen als Politik, mit anderen Darstellern und anderen Requisiten – aber dem selben Spiel. Eine dieser anderen Bühnen betritt unser Held zuerst. Sie heißt Sport.

Wer denn nun die Welt regiert? Wir schauen zu und sind gespannt.

Hauptteil

Zuerst wurde ich Fußballer. Da geht’s schon mit 18 an’s große Geld, dachte ich. Ich war ziemlich gut: durchsetzungsfähig, mit viel Übersicht und einem gnadenlosen Torriecher. Kaum volljährig kam schon das erste Bundesligaspiel und nach zwei Toren war ich zum ersten Mal ein Held: „Paul führt 1. FC Münchhausen zum Sieg“ lauteten die Überschriften, direkt neben der Story über die zunehmende Zahl von Brustvergrößerungen bei Mädchen unter 20. Fußball-Talkmaster nannten mich den „Retter des Traditionsclubs“ und die Homestory ließ gerade mal drei Tage auf sich warten. Natürlich dauerte es auch nicht lange, bis die ersten Kommentatoren mich zum Hoffnungsträger machten und dem Nationaltrainer empfahlen. Besser gesagt, sie legten mich ihm dringend ans Herz. Schließlich stand er zur Zeit selbst auf der Kippe. Nach „Acht Spielen ohne Niederlage“ wie vor zehn Tagen noch die Sportzeitschrift titelte, erhielt zwei verlorene Spiele später die Überschrift „sieben Mal hintereinander nicht mehr gewonnen“ den Vorrang. Also durfte ich, der Hoffnungsträger und das Supertalent, in der Nationalmannschaft spielen. Nur sechs Monate nach dem Bundesligadebüt. Ein Traum, ein kurzer.

Nach diesem Spiel traf ich nämlich nie mehr ins Tor. Dafür traf ich eine kleine Asiatin. Sehr süß. Der Sex war einmalig. Wirklich nur einmalig, weil mich ein Photograph beim Verlassen des Bordells erwischte. „Eine Schande für ganz Münchhausen“ lautete der Titel am nächsten Tag. Darunter ein Photo der Asiatin und auch ein Bild mit meiner Freundin – aus der vormaligen Homestory. Die Freundin hatte sich schon Tage vorher wegen „einem wirklichen Mann“, wie sie sagte, von mir getrennt – aber wen interessiert das schon. Die Sportzeitschrift wies in einem langen Kommentar darauf hin, dass ich abgehoben sei und moralisch eine negative Vorbildfunktion für die Jugend besäße: „Wer mag ihm denn glauben, es sei das erste Mal gewesen?“.
„Wie lange kann der Trainer ihn noch halten“, kam erst in der Woche danach. Ich las die Geschichten alle. Genug Zeit auf Bank und Tribune.

So studierte ich lieber und wurde anschließend Vorstand. Da gibt’s mit 28 auch ne Menge Geld zu verdienen, dachte ich. Unser Unternehmen, die Dausend AG, war erfolgreich, schaffte den Börsengang, verdoppelte in einem Jahr die Belegschaft auf 10 Mitarbeiter und machte Tausende Aktionäre mit Kursvervielfachungen reich. Bei den Journalisten war ich sehr beliebt. Gute Ideen für Storys entwickelten wir gemeinsam bei Essen und genügend Wein. Ich erzählte kurz, was wir vorhatten in den nächsten Jahren, und die Freunde von der Presse begriffen schnell und ohne viele Worte, wie gut die Pläne waren. „Wann macht ihr denn den nächsten großen Deal?“, war die meistgestellte Frage. Wir machten viele Deals, meine Freunde die richtigen Schlagzeilen und der Kurs lief, nein flog wie von selbst. „Der Highflyer des Jahres“, war eine der schönsten Überschriften. Aber am schönsten war immer noch: „Dausend – Kaufen!.“ Das war der Aufmacher noch über dem Bericht über die Brustverkleinerungen bei knapp 30jährigen Frauen mit Rückenproblemen. Auf Pressekonferenzen und unserer Hauptversammlung präsentierten wir Models in knappen Leibchen - mit unserem Logo über der Brust (75C). Das kam bei meinen Freunden von der Presse und bei unseren Aktionären noch besser an als die Gewinnprognosen für die nächsten Jahre.

Ja, ja, die nächsten Jahre. Die Konjunktur brach ein, die Kunden weg und langsam aber sicher auch der Kurs unserer Aktie.
„Warum habt ihr denn nicht für schlechte Zeiten vorgesorgt?“, war die erste Frage eines besonders gut befreundeten Journalisten - zehn Minuten nachdem die erste Pressemitteilung mit schlechten Nachrichten draußen war.
„Es wird wieder“ antwortete ich ihm, „ich diskutiere gerade mit meinem Vorstandskollegen intensiv die weiteren Maßnahmen. Dann melde ich mich bei Dir“.
„Machtkampf im Vorstand von Dausend“ lautete die Headline am nächsten Tag. Alle anderen sprangen auf den Zug auf. Die Frage, ob so viele große Deals in einem Jahr schlau gewesen seien, wurde in jedem Artikel gestellt und ein Kommentator schrieb, die Zeit der großen Essen und der Girlies sei für Dausend endgültig vorbei. Gott sei dank, liefen solche Themen nur noch auf Seite zwei, weil die erste Seite seit Wochen dem Trend zu Penisimplantaten für Männer ab 25 – also kurz nach Überschreiten des sexuellen Höhepunkts - vorbehalten war. Sechs Wochen später war unsere Aktie um 90% gesunken, und jetzt waren sich alle Redakteure einig: Die Dausend-Aktie sollte jeder Aktionär nun besser verkaufen. Der Aufsichtsrat war sich auch einig: Ich hätte stark nachgelassen. Schon okay.

Fünf Jahre hangelte ich mich von Job zu Job. Dann wurde ich mit 38 Politiker. Da gab’s keine Menge Geld. Die Hälfte meines letzten Gehalts. Na ja, was soll’s. Dafür trafen hier meine bisherigen Erfahrungen optimal zusammen: Ich konnte mit Journalisten umgehen, war durchsetzungsfähig und treffsicher, mit viel Übersicht und einem gnadenlos guten Riecher für das, was andere hören wollen. Familienpolitik war zwar nicht ganz mein Gebiet, ich hatte auch nicht wirklich viel zu sagen, das aber umso überzeugender. Details? Wen interessierte das schon. Diejenigen, die mich fragten, verstanden ja selbst nicht viel davon. Ich hatte nur ein Thema: Kinder. Kinder brauchten mehr Kindergartenplätze, Familien mit Kindern brauchten mehr Geld, Kinder sind unsere Zukunft. Sie kennen das. Das Thema kam an. Erst bei der Presse, dann bei den Wählern und schließlich bei meiner Partei. Ich sei genau der Richtige für den Job, sagte der Parteivorsitzende. Vier Monate später war ich Kanzlerkandidat. Und ich siegte. Grandios. Ich war der mächtigste Mann Deutschlands.


Ende und Moral

Und wieder einmal flogen unserem Helden die Herzen zu. Ob Zeitungen oder TV, Radio oder Internet. Endlich mal ein fähiger Politiker. Aber wir ahnen es schon. Es konnte nicht gut ausgehen. Zuerst fand ein findiger Journalist heraus, dass der Kanzler seinen Privatwagen in der selben Anlage waschen ließ wie seinen Dienstwagen. Natürlich ohne den Privaten zu bezahlen. Doch einen Tag bevor ihm sein Parteivorsitzender - als Reaktion auf die zunehmende Kritik der Presse an diesem Amtsmissbrauch - den Rücktritt nahe legen konnte, explodierten auf einem fernen Kontinent zwei Wolkenkratzer. Er hatte Glück: Zwei Wochen später als die Berichte auf allen Kanälen zu diesem Thema abebbten, erinnerte sich niemand mehr an seine Bonuswaschkartenaffäre.

Aber es war nur ein kurzes Glück. Es ist leider nicht überliefert, ob sein endgültiger Sturz nun damit zusammen hing, dass er mit seiner Freundin in einem Pool planschte und sich dabei photographieren ließ, ob die kleine Asiatin 20 Jahre vorher abgetrieben hatte und irgend jemand die Geschichte wieder ausgrub („Unser Kanzler. Beihilfe zum Kindermord?“ titelten sie – zumindest mit Fragezeichen, dass muss man ihnen zugute halten) oder ob er das Wort Jude (wahlweise auch den Namen des amerikanischen Präsidenten) mit der falschen Betonung ausgesprochen hatte. Es steckte keine böse Absicht dahinter, aber wen interessiert das schon.

Na ja und was machte unser Held dann? Er heiratete die Asiatin (sie hatten viel Spaß - auch wenn sich sein Implantat trotz des gefühlsechten Überzugs ständig durch die Reibung elektrisch auflud), schrieb sein Buch „Eintagsfliegen im Zweireiher“ (verkaufte sich bestens) und gründete einen Hobby-Fußballverein in dem er heute mit 48 noch jedes Wochenende spielt (und fast immer Tore schießt).

Und die Moral von der Geschicht? Sie schreiben weiter. Ende nicht in Sicht. Moral? Die gibt es nicht. Wer will die schon.


PS: Jetzt fragen Sie nicht, wer die Welt regiert oder mahnen an, es hätte zum Schluss der Geschichte gehört. Sie sollen ja selbst denken und nicht glauben, was geschrieben steht.

 

Tragödie oder Komödie? Ein Misch aus beidem würd ich sagen. Eben eine Satire.
Ich finde Dir ist die Geschichte gut gelungen, obwohl ich persönlich sie nicht so mochte.
Das liegt allerdings an meinem Lesegeschmack und nicht an Deinen schriftstellerischen Fähigkeiten.
Bis auf einige etwas merkwürdige Wortkonstruktionen, ist mir nichts Negatives aufgefallen.
Die Geschichte ist genau das, was ich unter einer Satire verstehe. Etwas bissig, realitätsnah (leider)und doch überspitzt, tragisch, satirisch... Wie gesagt: Gelungen!
Grüße Catharina (alias MadameJack)

 

Hallo Streicher, ziemlich lang, manchmal auch weilig, aber nichtsdestotrotz eine Satire, durch und durch, glasklarer Inhalt, auch ich stelle mir eine Satire, AUCH so vor. Allerdings finde ich, dass teilweise der Pepp fehlt, auf der anderen Seite wieder nüchtern und trocken. Das meinte ich mit evtl. langweilig, Geschmackssache ist es aber. Wenn ich denke, dass der Privatwagen auf Kosten der Allgemeinheit gewaschen wird, und ihm das zum Verhängnis wird, dann fällt mir der Witz allerdings doch wieder ein!

Ich fands im großen und ganzen gut

Liebe grüsse stefan

 

Hallo Streicher,

tja, am liebsten möchte ich mich aus dieser Kritik stehlen und einfach nur sagen: zweifelsohne eine Satire und vom Genre her auch sauber ausgearbeitet, hat mir irgendwie gefallen.
Tja, aber genau dieses "irgendwie" müßte ich dir wohl näher erläutern, weil das ja die Aussage sein dürfte, die dich interessieren könnte.
Irgendwie, so hat es ja schon Archetyp geäußert, fehlt dieser Satire der Pepp. Sie liest sich gut und flüssig, keine Frage, aber eine Portion Bissigkeit in den Formulierungen hätte ihr gut gestanden.

Das Gute an einer Satire ist ja, dass du ungestraft, kräftig in deiner Darstellung überziehen darfst, weil keiner auf die Idee käme dir Unrealismus vorzuwerfen.
Dieses Potential nutzt du nicht ganz in deinem Text.

Der Text wirkt auch etwas spröde durch den Vorspann und den Abspann, weil hier nichts direkt passiert, sondern etwas kommentiert wird. Leben kommt in deine Satire ja nur dadurch, dass dein Protagonist von sich berichtet, während du am Anfang und Ende aus diesem "Leben" aussteigst und nur noch kommentierst.

Das ist zwar ok, jedoch nimmt es gehörig Lebendigkeit aus dem Text, der dann wenigstens mit Bissigkeit, satter Ironie, Zynismus, Sarkasmus angereichert sein sollte, um die Spannung aufrecht zu erhalten.
Damit meine ich nicht die Spannung, die durch einen Handlungsablauf entsteht, sondern die Spannung für mich als Leser.

So, bevor es auf dich so wirkt, als habe ich nun gar kein gutes Haar mehr an deiner Satire gelassen, bieg ich es mal wieder grade: ich fand sie gut und Punkt.

LG
Lakita

 

Hallo ihr Lieben,

erst einmal vielen Dank für die intensive Beschäftigung mit diesem Text - auch wenn ich bei Archtyp den grund ja kenne..*g*..

wenn ich gleich in meinen antworten fragen stelle, entschuldigt bitte..ist meine erste satire..und sicher nicht meine letzte..weil in unserem leben soviel passiert, was das Letzte ist und eine satire verdient..deshalb werde ich fragen..um den lesergeschmack genau zu verstehen..

catharina
schön, dass du sie gelunegn fandest, obwohl sie nicht dein geschmack ist. welche wortkontruktionen (merk-würdiges wort..*smile*).. war für dich merk-würdig? störten sie?

archtyp
auch dir danke....das sie zumindest ein befriedigend bekommt..*smile*..an welchen stellen langweilte es dich?..wo war sie zu nüchtern und trocken..weil du die bonuswaschkarten ansprichst..hat man freund scharping darin erkannt??..das könnte ein problem dieser story sein..sind manche anspielungen deutlich genug?..

werde sie auch noch mal überarbeiten bzw. kürzen..um sie weniger lang und damit -weilig zu machen..

lakita: dir besonderen dank für die ganz ausführliche antwort..gerade vorwort und abspann...das hat mich gewundert..gerade "ende und moral" verzichtet in fast keinem satz..auf sarkasmus oder ironie..

das kommentieren ist natürlich ein besonderes stilmittel..um der geschichte noch etwas besonderes zu geben..wenn das die Stellen sind, an denen sich auch archtyp eher mühselig durcharbeitete..ist es wohl daneben gegangen und wird überarbeitet..*smile*...

noch bissiger?..okay..werde nochmal ein paar stellen spitzen..auch wenn ich keine zu abgedrehten sachen mag..die vor allem auf den effekt absetzen..satire ist für mich weniger der große lacher (das ist humor) als eher das säuerliche lächeln..und das denken danach.. wann habe ich das letzte mal geglaubt, was in der zeitung stand?

satire ist für mich das stilmittel..etwas mitzuteilen.. so wie archtyp wunder-voll alle autoren in seiner satire vorgeführt hat..so wird die presse und die gläubigkeit der leser..sicher eines meiner lieblingsthemen..auch wenn ich an der kunstfertigkeit noch arbeiten muss..*smile*

danke auch dir für das gute haar..lakita

liebe grüße, streicher..

 

Hallo Streicher,

ich versuch es mal zu konkretisieren: wenn du Vorwort und Nachspann wegläßt und sie inhaltlich in Handlungen deines Protagonisten bringst, dann wirkt diese Satire spannender und lebendiger.
Vorworte und Moralende sind eher was für den Bereich Belehrungen und treffen häufig auf Unwilligkeit.
Ich bin als dein Leser entweder zufällig in der Lage, das, was du kritisierenn willst zu verstehen und somit auf deiner Mitteilungsebene oder ich bin es nicht und dann würden dein Vorspann und das Ende mich eher abtörnen, weil ich es einerseits ja dann eh nicht so versteh und obendrein das Gefühl hätte, ich sollte nun belehrt werden.
Ich hoffe,ich hab es jetzt nicht zu krass geschildert, denn bei aller Kritik möchte ich nochmals betonen, dass deine Satire keineswegs schlecht ist.
Da gibt es hier in diesem Forum ganz andere Exemplare.

Ich finde, eine Satire zu schreiben, ist so ziemlich das Schwierigste, weil sie so doppelbödig sein muß, um die Qualität der Satire zu erhalten.
Und das mit dem Humor seh ich wohl genauso wie du.

Nirgendwo ist definiert, dass eine Satire Humor haben muß und den Leser zum Lachen bringen muß. Ich denke, da verwechseln sehr viele Leute etwas. Es wird nämlich häufig etwas als Satire bezeichnet, was eher nur schlichter Humor ist und die Verwechselung wird dadurch hervorgerufen, dass es sich um Humor handelt, der ein wenig sozialkritisch wirkt oder politischer Natur ist.
Ich persönlich finde dann eine Satire gelungen, wenn man sie schon im humorigen Bereich ansiedelt, wenn sie mir als Leser zunächst ein Lachen ins Gesicht zaubert, welches aber erstirbt, wenn mir beim weiteren Nachdenken klar wird, dass ich über meine eigene Blödheit, Borniertheit, Ignoranz oder sonstwas Widerliches lache.
Dieses Lachen, das einem ob der weiteren Erkenntnis im Gesicht erstarrt, das macht m.E. eine Art von guter Satire aus.


Lieben Gruß
Lakita

 

hi lakita,

danke für das ausführliche feedback..gekürzt ist der text schon..jetzt werden die spitzen noch etwas geschärft...beschäftige mich nochmal mit einleitung und moral..und dann schaue ich mal, ob es sich lohnt ihn in überarbeiteter version zu posten..

liebe grüße, streicher

 

Hallo Streicher,

ich freue mich sehr über deine Reaktion und deine Rückmeldungen.
Ich wünsch dir gutes Gelingen, sag Bescheid, wenn ich deine Satire nochmals durchlesen soll.

*dirdieguteinspiratioinsfeeausleih*

Lieben Gruß

Lakita

 

Hallo Streicher!

Was mir gefällt ist, dass die Geschichte keine Antworten gibt, dass ein moralischer Unterton fehlt und -wie erfrischend- kein erhobener Zeigefinger. Der Text liest sich zynisch, kühl, irgendwie absurd. Ziemlich abgeklärt geht es um Austieg und Fall und wie das in der Presse reflektiert bzw. mitkreiert wird. Ob irgendwas verlogen ist oder was der Typ eigentlich will - die Frage wird gar nicht gestellt.

Das einzige was mir nicht so gefällt, ist der Schluss:

PS: Jetzt fragen Sie nicht, wer die Welt regiert oder mahnen an, es hätte zum Schluss der Geschichte gehört. Sie sollen ja selbst denken und nicht glauben, was geschrieben steht.

Etwas mit der Faust aufs Auge, weil dieses Resumee sollte der Leser glaub ich selber ziehen können ..

lg
klara

 

Moin, Streicher!

Zu der Geschichte fällt mir spontan ein: Wie im richtigen Leben! :D Doch, hat mir über weite Strecken recht gut gefallen, auch wenn - wie meine Vorredner schon bemerkten - manchmal noch ein wenig der Biss bzw. der Mut zum ganz Knappen und Knackigen und/oder Absurden fehlt? Klingt an manchen Stellen noch etwas schüchtern, aber als satirischer Text ansonsten ein guter Einstieg! :thumbsup:

Ach ja, darüber bin ich noch gestolpert:

"Er heiratete die Asiatin [...] schrieb mein Buch „Eintagsfliegen im Zweireiher“" --> sein Buch oder einfach ein Buch

Weiter so!
Horni

 

Hallo horni - ich arbeite viel mit der Presse - das ist das leben..*g*

ansonsten danke für das feedback - ist für mich immer schwer, ältere geschichten zu überarbeiten.. aber vielleicht wenn mich der nächste journalist mal wieder auf die palme bringt..*smile*..

viele grüße, streicher

 

Schreib dann doch einfach ne Neue! :D Stoff gibt's da glaub ich echt genug.

 

die idee ist gut..nächste woche habe ich ne Pressekonferenz für einen meiner kunden - die werd ich mir mal mit anderen augen anschauen..*smile*

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom