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Krumme Wege beim Streben nach der perfekten Mausefalle

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12.02.2004
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Krumme Wege beim Streben nach der perfekten Mausefalle

Der Regen fiel in dicken Tropfen aus großer Höhe auf den schwarzen, vom gelben Licht der Straßenlaternen beschienenen Asphalt. Ich beschleunigte meine Schritte und trat endlich in den Vorraum von „Gunkel’s Bar“. Sofort hörte das Prasseln auf und eine mit Rauch und Küchendunst gesättigte Atmosphäre schlug mir entgegen, begierig mich zu schlucken.

Ich legte den tropfnassen Mantel ab und schüttelte den Hut aus, bevor ich ihn an einem Belüftungsgitter befestigte, damit er schneller trocknete. Wie hätte ich ahnen sollen, dass genau das, was ich um fast jeden Preis vermeiden wollte, hier auf mich wartete? In einer Bar auf einem Planeten mit scheußlichem Wetter, in der sonst nur Frachterpiloten und zwielichtige Elemente abstiegen.

Gunkel war ein dünnes rotbärtiges Individuum und trocknete immer Gläser ab, oder er träufelte bunte Flüssigkeiten in Gläser und warf seinen Gästen heimlich Blicke zu.

„Cripps, welch Glanz in meiner Hütte!“

Ich setzte mich wortlos an die Bar.

„Dasselbe wie beim letzten Mal?“
„Es muss eine Weile her sein.“
„Ein paar Jahre, würde ich meinen.“

Er nahm sich ein neues Glas, das er abtrocknen konnte, deutete mit seiner Nase zu einem Tisch in einer dunklen Ecke und sagte: „Die Dame wartet schon.“

***​

Sie war Reporterin und hatte in der Justizposse der letzten Monate eine wichtige Rolle gespielt. Vor ihr lagen ein Block und ein Mini-Computer. Die klare Flüssigkeit in ihrem Glas war Mineralwasser.

„Hallo Sheila“
„Hallo Paul. Ist es nicht übertrieben, zu einem so gottverlassenen Ort zu reisen, nur für eine Unterredung unter vier Augen?”

„Bring mir mein Glas her, Gunkel!“

Ich brauchte etwas für meine Nerven. Die Leute glauben immer, Privatdetektive müssen Nerven wie Drahtseile haben. Das stimmt nicht! Wenn du abstumpfst, wirst du in der Branche nicht lange überleben.

Sie kam wie immer gleich zur Sache: „Wie wollen wir weiter vorgehen?“

Ich betrachtete ihr dezentes Kostüm, ihre großen Augen in einem runden Gesicht und fragte mich, wie es war, sie hart von hinten zu nageln. Vielleicht würde sich die Gelegenheit dazu noch ergeben.

„Bist du noch im Rennen, Sheila?“
„Ist das Rennen nicht vorbei? Wie du ja weißt, hat es mich viele Recherchen gekostet, bis ich festgestellt habe, dass auch ich nur eine Figur in seinem Spiel war. Du wirst es nicht glauben, Cripps: Auch Reporterinnen brauchen ab und zu Urlaub.“
„Den kannst du nehmen, wenn wir gewonnen haben. Am Ende wird das alles sicher eine gute Story abgeben.“

Ein Fortsetzungsroman: Privatdetektiv findet gerissenen Mörder – Scheinbar harmloser Wissenschaftler führt den Tod von 18 Menschen herbei und kann nicht verurteilt werden – Gerichtsdrama mit blamablem Ende für die Justiz.
Professor Feldmann war einer der wichtigsten Wissenschaftler seiner Generation, vielleicht das Genie unseres Zeitalters.

„Hör zu, Sheila! Wenn wir ihn nicht daran hindern, wird es weitere Opfer geben.“
„Die gibt es auch durch Krankheiten, Drogen, den Verkehr und Kriege und demnächst vielleicht durch einen Angriff der Außerirdischen. Wir können nicht verhindern, dass es Tod und Ungerechtigkeit gibt. Wir müssen irgendwann auch an uns selbst denken.“

Sie griff lässig nach ihrem Glas und führte es zu ihrem roten Mund.

„Warum bist du dann hier?“
„Weil du ein interessanter Typ bist, Cripps. Man findet keine guten Geschichten, wenn man zu Hause auf dem Sofa sitzen bleibt.“

Ich lachte. Unter dem Tisch tastete mein Fuß nach der Innenseite ihrer Schenkel.
Sie schüttete mir den Inhalt ihres Glases ins Gesicht.

Sie sah mir zu, wie ich mir mit der Serviette das Gesicht abtrocknete. Dann sagte sie: „Du hast noch immer nicht gesagt, was du vorhast.“

„Eine endgültige Lösung herbeiführen. Den Kerl erledigen.“
„Du glaubst doch nicht, dass ich dir dabei helfen werde?“
„Wenn ich Erfolg habe, wird es eine Menge Ärger geben: Der Mörder eines großen Wissenschaftlers und so weiter. Ich könnte ein paar freundliche Stimmen in den Medien brauchen und jemanden für ein paar Recherchen.“
„Ich bin nicht billig, Cripps.“
„Das ist mir klar.“

***​

Am nächsten Morgen erwachte ich früh. Es dauerte etwas, bis ich wusste, wo ich war: In einem Motel auf Pollux, einem Planeten, dessen Terraforming gründlich danebengegangen war. Neben mir lag die Rezeptionistin: Drall, weich und in Träume versunken wie eine Katze, mit einer weißen Haut, die im Licht, das durchs Fenster hereinfiel, wie von Blütenstaub bedeckt schimmerte. Gestern nacht hatte ich sie unter dem Vorwand, es sei etwas mit der Dusche nicht in Ordnung, ins Zimmer gelockt. Es war einfach, sie abzufüllen, um sie anschließend in alle Löcher zu ficken.

Ich zog ihr die Decke weg und gab ihr einen Klaps auf den nackten Hintern.

„Aufstehen, Süße! Ich kann nicht nachdenken, wenn jemand bei mir ist.“

Sie schlug bestürzt die Augen auf.

„Zieh dir etwas über und geh raus!“

Sie beschimpfte mich fast eine Viertelstunde lang. Auch das ist eine gute Methode, um richtig wach zu werden!

***​

Ich trat zum Fenster und schaute hinaus zu den Kolonnen von Raumschiffen, die über den Himmel zogen wie Ameisen. Trotz des dauernden Regens war Pollux ein wichtiger interstellarer Verkehrsknotenpunkt. Eine Welt, die Fluchtmöglichkeiten in alle Richtungen bot.

Ich betrachtete meinen nackten Körper im Spiegel: Die dicken Oberarme mit den Tätowierungen: Ein Drache, ein Geier, ein Totenschädel und ein Sinnspruch: dum spiro, spero. Den runden Bauch und die hässliche Narbe vom Nabel bis zur linken Brustwarze. Ich konnte von Glück sagen, dass ich noch lebte!
Unsere Narben zeigen uns, dass die Vergangenheit real war. Wir nehmen sie mit in eine Zukunft, die wir nicht vorwegnehmen können. Bis auf ihn. Er konnte es offenbar.
Und genau das war mein Problem. Ich schlug mir ein paarmal klatschend auf den Bauch, um meine Lebensgeister zu wecken und seufzte unwillkürlich.

Beim Rasieren dachte ich an Mausefallen. Die sind nichts weiter als Komponenten, verbunden durch Kausalität, aber die Mäuse, die dummen Biester, sehen nicht, wie sie zusammenwirken. Trotzdem ist es uns nicht gelungen, sie auszurotten. Interstellare Reisen, Genetik für alle, Lebensverlängerung, Supercomputer und multiple Orgasmen: Alles kein Problem! Aber ein paar Mäuse daran hindern, uns zu folgen? Keine Chance.

Ich stelle mir immer vor, dass Professor Feldmanns Arbeit darin besteht, komplizierte Mausefallen zu bauen: Man arrangiert Komponenten so, dass sie bestimmte Effekte auslösen: Allgemeinen Wohlstand, militärische Überlegenheit und so weiter. Kein Wunder, dass die Regierung, das Militär und die Geheimdienste ihn lieben!

Dummerweise beschäftigte er sich in seinen Mußestunden nicht mit Rosenzucht oder Philatelie, sondern er baute Fallen, um Menschen umzubringen: Ein bis zweimal im Jahr, in den vorlesungsfreien Zeiten, gönnte er es sich, den einen oder anderen Zeitgenossen ins Jenseits zu befördern: Blumentöpfe fielen aus oberen Stockwerken, Leute entwickelten tödliche Allergien, oder starben vor Schreck, Haustiere verwandelten sich in Bestien, Geräte gaben den Geist auf oder wurden zu Mordmaschinen und immer kam jemand dabei ums Leben.

***​

Ich schöpfte vor einem halben Jahr Verdacht, als ich Abenteuerurlaub auf dem Mars machte und mir auffiel, wie bereitwillig die lokale Polizei eine Reihe von Unfällen mit tödlichem Ausgang ignorierte.
Bergsteigen, über Hängebrücken balancieren und Workshops, bei denen man über glühende Kohlen läuft, sind auf die Dauer recht eintönig, also habe ich mir die Unfälle genauer angesehen. Den Professor aus Cambridge mit dem Kahlschädel und dem gepflegten Haarkranz, der immer ein weißes Hemd und eine Fliege trug und in Ausdruck und Gestik an eine auf den Hinterbeinen gehende Eidechse erinnerte, verdächtigte ich sofort, denn er war bei jedem einzelnen Fall wie zufällig in der Nähe und beantwortete allzu bereitwillig meine Fragen. Heute weiß ich, dass er mich schneller durchschaute als ich ihn.

***​

Im „Hagakure“ heißt es: Wenn du dich entschlossen hast, einen Menschen zu töten, ist es am besten, augenblicklich anzugreifen. Ich drängte meine Freunde bei der marsianischen Polizei, Feldmann wegen dringenden Tatverdachts zu verhaften, lockte Journalisten an, gab Interviews, fälschte Beweise, schrieb an Politiker, besuchte die Angehörigen sämtlicher Opfer, die ich fand. So brachte ich Feldmann vor Gericht. So schuf ich einen Zusammenschluss von Angehörigen. Wir engagierten einen ehrgeizigen Anwalt, der den juristischen Angriff koordinierte. In der Horde der Journalisten, die im Namen der Öffentlichkeit eine Aufklärung der Fälle forderte und selbst Nachforschungen anstellte, entdeckte ich Sheila: Sehr ehrgeizig, sehr effizient, ohne hinderliche Loyalitäten, mit außerordentlich schönen Titten.

Haben Sie je versucht, einen Aal in seinem eigenen Element festzuhalten? Falls Sie je auf den Gedanken kommen sollten: Lassen Sie es bleiben!
Als Kernfrage des Prozesses kristallisierte sich nach einigen Wochen heraus, ob Handlungen, die sonst normal und alltäglich sind, wenn sie so unwahrscheinlich oft zum Tod anderer Menschen führen, dass die Häufung der "Unfälle" auf Vorsatz hindeutet, nicht nur Morde im Sinne des Strafgesetzbuchs sind, sondern auch als solche geahndet werden können: Jemand klatscht unter einem Gerüst in die Hände. Ein Bauarbeiter erschrickt und bemerkt nicht, dass ein Kollege ihm ein Werkzeug zuwirft. Es trifft ihn, er fällt vom Gerüst und stirbt. Ist der In-die-Hände-Klatscher ein Mörder? Und das war noch einer der Anlässe, die sich am ehesten gegen Feldmann verwenden ließen!

Spätestens an diesem Punkt war mir klar, dass es keine Verurteilung wegen Mordes geben konnte. Also versuchten wir es mit einer hieb- und stichfesten Anklage wegen Fahrlässigkeit mit Todesfolge in wenigstens einem gut dokumentierten Fall. Für mich war es eher ein Ablenkungsmanöver als eine echte Hoffnung. Ich reiste an diesen entlegenen Ort, um Plan B vorzubereiten: Da das Rechtssystem Feldmann nicht unschädlich machte, musste jemand anderer es tun. Ich wollte ein paar Monate untertauchen, eines Tages unter falschem Namen zur Erde fliegen und dem Professor in einer seiner Lehrveranstaltungen das Licht ausblasen. Ich wusste damals selbst nicht, warum mich Feldmanns Morde so maßlos ärgerten, aber es war kein schlechtes Ende für einen Universitätslehrer, wie ich fand...

***​

Eine Stunde vor dem zweiten Treffen mit Sheila öffnete ich das große Fenster meines Zimmers. Draußen war ein quadratischer Innenhof und etwa zwanzig Meter schräg unter mir sah ich durch den Regen zwei Gestalten. Auf einem der Hoteltische, die überall dieselben sind, lagen ein zweischüssiges Präzisionsgewehr und ein Fernglas mit integriertem Nachtsichtgerät und Richtmikrofonen. Beide Geräte hatte ich bei der Einreise als Angelausrüstung und Mediaplayer getarnt und mich selbst als harmlosen Individualtouristen (oder wie immer das heißt). Ein Kugelschreiber, der auf Knopfdruck ein Projektil abfeuern konnte und ein Computer mit Spezialprogrammen, um Passwörter zu knacken, Alarmanlagen zu deaktivieren und so weiter, machten meine Ausrüstung komplett.

Mein künstliches Auge erfasste die beiden Gestalten, zoomte etwas näher und testete das Mikrofon. Es war ein Paar um die Sechzig, sie alternativ angehaucht und er ein langweiliger, gut genährter, graugesichtiger Bürger. Sie waren mit einem Hündchen draußen, einem sehr dicken Mops. Ich beobachtete sie eine Weile. Je länger ich ihnen zusah, desto mehr ekelten sie mich an: Sie widmeten ihre Aufmerksamkeit ausschließlich dem kleinen Hund, nannten sich „Mammi“ und „Pappi“ und verwöhnten das mit seiner langen Zunge nach Liebe hechelnde Vieh mit Zärtlichkeiten und Leckereien. Sie waren wohl auf der Durchreise in diesem Sektor, in dem auf manchen Welten die Kinder verhungerten.

Ich spielte mit dem Gewehr, wog es in der Hand, steckte zwei Patronen hinein, schloss es an das Fernglas an.

Nur künstliches Licht und Regentropfen fielen auf das Fell des kleinen Hundes, der ein idiotisches Kunststück machte, um Mammi und Pappi zu unterhalten.
Ich drückte ab. Guter Schuss! Das Hündchen stand still, riss die Augen auf.
Die Kugel hatte seinen Körper auf ihrer Flugbahn durchquert und sich wohl in den aufgequollenen Rasen gebohrt.
Mammi und Pappi brauchten eine Weile, bis sie merkten, dass etwas nicht stimmte. Ich beobachtete das folgende Schauspiel mit abgeschaltetem Ton: Die Frau näherte sich dem Körper langsam wie eine Mutter einem kranken Kind, dann schneller, beugte sich hinunter, bäumte sich auf, schrie. Der Mann kam gelaufen. Sie hielt den toten Körper in den Armen. Sie schluchzte. Der Mann wusste nicht, was er tun sollte. Ich hörte ihre Klagen auch ohne Ton. Aber der Regen schluckte viel.

Ich lehnte mich zurück und grinste. Meine Finger öffneten die Verpackung einer dicken Zigarre, einer „Thalatta“ vom Planeten Ulmer drei, die aus nikotinhaltigen Algen gemacht wird. Meine Nasenflügel sogen den erfreulichen Duft ein.
Damit hatten diese Sodomisten sicher nicht gerechnet! Manchmal juckt es mich einfach, etwas abzuknallen.

Zum Rauchen ging ich hinunter zur Vordertür, lehnte mich an die Mauer und toastete die Zigarre mit der Flamme eines Streichholzes, bevor ich sie in den Mund steckte und blauen Rauch in die Nacht hinaus blies.
Beim Rauchen jagte eine Flut von Gedanken durch meinen Kopf und ich fühlte mich bedrückt. Nachher drehte ich mich um, öffnete die Hose und pieselte gegen die Mauer. Einige Passanten unter Regenschirmen kamen vorbei, wie meistens bei solchen Gelegenheiten. Ich grüßte sie, indem ich kurz an die Hutkrempe fasste.

***​

In Gunkel’s Bar lungerte die übliche Klientel herum: Frachterpiloten in Trainingsanzügen, manche mit Arbeitshandschuhen oder Teilen von Strahlenschutzausrüstungen. Der Rest der Kundschaft waren Nutten, deren Kleidung ihre Paarungsbereitschaft signalisierte. Der Zustand war nach den Maßstäben des Gender-Mainstreaming nicht gerade ideal. Man muss aber sagen, dass die Nutten es hier besser hatten als in eigenen Studios. Hier konnten sie sich die Kunden aussuchen. Man stelle sich vor, wie das sein muss: Du siehst dich in der Bar um und fragst dich, wer wohl Lust hätte, dich zu ficken.

Gunkel hatte ein Glas in der Hand, putzte es, nickte mir zu. Ich rief: „Wo bleibt mein Whiskey, du rotbärtiger Schandfleck für jede aufrecht gehende Spezies?!“
Er lachte gezwungen. Er hatte kaum Sinn für Humor, aber wenistens verstand er etwas von gutem uisce beatha und hatte wie es schien immer einen Paddy vorrätig.

Fünf Minuten vor der vereinbarten Zeit: Ich ließ die Schlagzeilen meines Lieblingsmagazins über das Display meines Taschencomputers wandern. Noch immer war die alles beherrschende Nachricht der Kontakt unserer Föderation zu einer außerirdischen Spezies. Es gab noch nicht einmal einen Namen für DIE, aber aus den Artikeln ging hervor, dass der Umgang mit DENEN weit weniger lustig war, als der mit den Außerirdischen in den meisten Science-Fiction-Romanen und –Filmen:

Irgendwann trafen Kundschafter auf fremde Raumschiffe, die sehr groß waren. Es vergingen Tage mit Experimenten mit Funk- und Lichtsignalen und geflogenen Figuren. Es muss ein erhabener Anblick gewesen sein, ein kosmisches Ballett mit einer eigenen Ästhetik. Als man sich halbwegs verständigen konnte, kam die erste unmissverständliche Botschaft von DENEN: „Es ist Ihnen verboten, in den vor Ihnen liegenden Sektor einzudringen.“
„Gründe?“ fragten unsere Forscher etwas lapidar.
„Unser Territorium,“ antworteten DIE.

Als IHRE Forschungsschiffe kamen, erhielten sie die Botschaft: „Es ist Ihnen verboten, in den vor Ihnen liegenden Sektor einzudringen.“
Die gute alte Tit-for-Tat-Strategie...

***​

Endlich kam sie! Mein Blick folgte ihr vom Eingang weg, haftete an ihr, als sie sich durch die Sitzenden zwängte. Es war deutlich, dass sie das Lokal nicht mochte. Sie trug ein elegantes braunes Kostüm unter einem gelben Regenmantel und eine nach Geschäften aussehende Tasche. Ich atmete ein, als sie drei Schritt entfernt war, um ihren Geruch in mich aufzunehmen wie ein Weinkenner ein Bouquet.

„Hallo Paul,“ sagte sie, „Entschuldige die Verspätung.“
„Kein Problem, Sheila. Wie steht es mit deinen Planungen für eine Kampagne, die ich mir leisten kann?“
„Man muss schon sehr fanatisch sein, um die Tat, die so eine Kampagne notwendig machen würde, als gegeben vorauszusetzen.“

Ich rückte meinen Teller Grillensoufflée beiseite. Meine Kiefer mahlten und zermalmten Insektenleiber. Den Bissen spülte ich mit einem Schluck Wein hinunter.

Dann sagte ich: „Es ist keine große Sache, einen Menschen umzubringen.“
„Doch, Cripps, es ist eine große Sache! Er ist ein Mensch und er hätte noch viele Jahre vor sich.“
„Nach unserem letzten Treffen dachte ich, wir sind uns einig.“

Sie blickte verlegen zur Seite. War sie doch nicht so abgebrüht, oder spielte sie mir etwas vor?

„Warst du es nicht, die gesagt hat, dass wir nicht verhindern können, dass es Tod und Ungerechtigkeit gibt?“
„Das können wir nicht, ja. Aber niemand zwingt dich, diesen Menschen zu töten!“
„Er ist ein Massenmörder und ich bin der einzige, der ihn stoppen kann.“

Jetzt setzte sie sich kerzengerade hin, sah mich böse an und erklärte: „Ich habe den Prozess genau verfolgt und obwohl viele Indizien für deine Version sprechen, gibt es keine Beweise, deshalb...“

Und jetzt kam das dicke Ende!

„...habe ich mich entschlossen, eine dritte Person an unserem Gespräch zu beteiligen.“

***​

Während dieser und der folgenden Szene beschallte Gunkel das Lokal mit Bebop, einer spielerischen Form von Jazz. Die Akustik war sehr gut. Es war beinahe, als spielten Charlie Parker und Dizzy Gillespie jetzt in diesem Raum und wir hatten die Ehre, zuzuhören.

Begleitet von Parkers Altsaxophon drängte sich Feldmann (ja, er war es wirklich!) zu unserem Tisch. In dem eckigen Reptiliengesicht standen Freude und vertrautes Erkennen, wie bei einem Touristen, der an einem fremden Ort zurück zu seiner Reisegruppe stößt. Ohne das geringste Zögern setzte er sich zu uns und sagte: „Schön, dass Sie beide schon da sind. Das Lokal hier war leicht zu finden. Es scheint ein Treffpunkt für Frachterkapitäne und ein Zentrum für Prostitution und Waffenhandel zu sein, wie?“

Ich war so verblüfft, dass ich kein Wort herausbrachte. Das verräterische Weib an meinem Tisch sagte mit sichtlichem Vergnügen: „Guten Abend, Professor Feldmann! Schön, dass Sie sich freimachen konnten.“
„Aber gerne, meine Liebe! Wir drei haben uns so lange miteinander beschäftigt. Es ist wirklich höchste Zeit, dass wir mal ein Gläschen zusammen trinken.“

Ich musste lachen. Dann sagte ich giftig: „Leider ist es mir nicht gelungen, Sie ins Gefängnis zu bringen, Feldmann. Und der schwache Charakter einer gewissen Person hat es sehr fraglich gemacht, dass sich diese Angelegenheit in meinem Sinne entwickelt.“
„Das hast du schön gesagt, Paul,“ sagte Sheila und tat so, als fiele ihr plötzlich ein, dass sie einen Termin hatte: „Mein schwacher Charakter! Ich habe dem Herausgeber eines Frachterpiloten-Magazins versprochen, die Rastplätze hier zu beschreiben. Du weißt ja, Paul, dass ich so schlecht nein sagen kann. Dabei fühle ich mich nicht besonders, heute. Der ewige Regen macht mich fertig. Ich sollte mir etwas zum Lutschen holen, für den Hals.“
„Wie wärs mit meinem Schwanz?“

Sie lachten beide, wie über einen harmlosen kleinen Scherz und zu den Klängen von „A Night in Tunisia“, der Nummer mit dem berühmten Break im ersten Take, bewegte sich Sheila aus unserem Blickfeld.

***​

„Sie sind ein lustiger Bursche, Cripps. Denken Sie nicht, ich hätte das nicht bemerkt, obwohl Sie mir in letzter Zeit einige Ungelegenheiten bereitet haben!“

Da saßen wir also, zwei Männer, die einander den Tod wünschten und führten eine freundliche Unterhaltung. Aus der Näche betrachtet, sah Feldmanns Gesicht weniger glatt aus. Ich fühlte mich wie ein Nagetier beim Small-Talk mit einer Schlange.

„Was werden Sie als nächstes tun, Feldmann, jetzt wo Sie ein freier Mann sind?“
„Ich denke, ein guter Anfang wird sein, ein Bier und ein Himbergelee zu bestellen.“
Er winkte eine Kellnerin heran.

Ich sagte: „Sie wissen sicher längst, dass ich beschlossen habe, Sie zu töten. Sie sind eine Gefahr für die Allgemeinheit und um ehrlich zu sein bereitet es mir Alpträume, wenn ich mir vorstelle, dass einer wie Sie Verhandlungen mit DENEN führt.“
Die kaugummikauende Kellnerin, ein dumm aussehendes Weib mit großen Titten, erschrak.

Feldmann sagte: „Ihre Offenheit ist erfrischend, Cripps. Aber Sie unterschätzen mich. Über Ihre Absicht, mich aus dem Verkehr zu ziehen, war ich schon im Bilde, als Sie anfingen, mir auf dem Mars hinterherzuschnüffeln“
„Dafür muss man kein Genie sein.“

Sein maliziöses Lächeln war entwaffnend. Er bewegte sich vor und nahm meine Hand wie die eines guten Freundes und sagte: „Nein, das muss man nicht. Wissen Sie, Cripps, ich will Ihnen etwas erzählen, weil wir gerade so nett beisammen sitzen: Alle komplexen Vorgänge haben einen einfachen Kern. Man muss kein Genie sein, um zu verstehen, es ist eher eine Frage der Zeit und der Quantitäten. Das Genie aber drückt sich in der Fähigkeit aus, zu erkennen, wo noch kein Wissen ist.“

Ich schluckte erst mal und Feldmann bestellte bei der Kellnerin, die immer noch blöde an unserem Tisch stand.

Er fuhr fort: „Mein erster Schritt auf dem Weg zu einem brauchbaren Strategen war meine Bewunderung für einen Schachspieler des 20. Jahrhunderts namens Bobby Fischer, der 1972 bei der aufregendsten Weltmeisterschaft aller Zeiten Boris Spasski besiegte. Der Name sagt Ihnen sicher nichts, aber ich denke, auch Sie wissen, dass der Verlauf einer Partie Schach von den Zügen zweier Spieler abhängt. Wie ein Schachspiel verläuft, hängt von den Zügen zweier Spieler ab. Bei Fischer war es manchmal so, als wirkte nur ein Wille, nämlich seiner, der sich durch ein kunstvolles Geflecht von Zügen den Weg zu genau dem Ergebnis bahnte, das er anstrebte.
Dieses Genie bewunderte ich. Wie so oft, war auch bei mir die Mimesis die Vorbereitung der Poiesis. Ich habe mich vor langer Zeit entschieden, mein ganzes Dasein der Kunst zu widmen, Dinge, Kräfte und Menschen so zu behandeln, dass ich ihr Verhalten, ihre innerste kausale Natur, auf eine Weise zum Teil meiner Pläne machen kann, dass sie zu Erfüllern meines Willens werden, obwohl sie das nicht merken. Wenn also unserer Spezies am Ende aus der Beziehung zu DENEN mehr Vorteile als Nachteile erwachsen werden, ist das nicht zuletzt das Verdienst der Kunst von Robert James Fischer.
Ich sage Kunst, weil das ganze Universum das Ergebnis künstlerischer Schöpfungsakte ist. Auch wenn Sie in der Ihnen eigenen Sturheit das nicht zur Kenntnis nehmen.“

Ich entgegnete: „Es geht hier nicht um Ihre Verdienste als Wissenschaftler. Ich kann es nur nicht leiden, wenn einer seine Mitmenschen jagt, als wären es Hasen.“
„Oder kleine Hunde,“ ätzte er und fügte hinzu: „Jetzt geben Sie doch zu, dass wir uns ähnlich sind! Similis similibus solvuntur, wie es so schön heißt.“

Ich ächzte. Zu meinem Bedauern wurde mein Essen kalt.

Ich sagte: „Es gibt einen Unterschied zwischen uns, Feldmann: Ich stehe auf der Seite des Rechts und Sie sind ein Mörder.“
„Ist das wirklich so? Mir scheint eher, ich bin ein freier Mann und ein berühmter Wissenschaftler mit gewissen Privilegien. Sie hingegen, Cripps, sind ein mittelmäßiger Privatdetektiv, dessen Ruf nach dem Scheitern des Prozesses, den Sie auf die Beine gestellt haben, zumindest fragwürdig ist.“

Sein Eidechsengesicht nahm einen bösartigen Ausdruck an. Er beugte sich vor und raunte mir zu: „Und genau deshalb bin ich auf diese abgelegene Regenwelt gereist: Um Ihnen das ein für alle Mal klarzumachen! Sie haben vielleicht geplant, nach Cambridge zu reisen und mich zu töten. Nun, ich wollte Ihnen diese Mühe abnehmen. Hier bin ich! Näher werden Sie mir nicht kommen. Wenn Sie mich wirklich töten wollen: Nur zu!“

Da übernahm meine Wut auf den Kerl die Kontrolle und meine Fingerspitzen machten sich bereit, schnell zu handeln. Die Chance war da! Ein schneller Griff in die Brusttasche und der Schussstift schnellte heraus.

Ein Lichtblitz fegte ihn mir aus der Hand! Ich konnte nichts mehr sehen. Die rechte Seite meines Gesichts brannte.
Ein Scharfschütze von einer Spezialabteilung des Geheimdiensts hatte uns die ganze Zeit von einem der Nachbartische beobachtet und er war gut! Feldmann hatte ihn gebeten, ihn zu retten, wenn es nötig war. Das Phasergewehr, das er verwendete, benutzten sonst nur die Elitetruppen der föderalen Armee.

Im Lokal brach Panik aus. Die Polizisten, die mich verhafteten, kamen schnell. Das erste was ich sah, als meine Augen sich von dem Lichtblitz erholten, war Feldmann, der sich zurücklehnte, wie jemand, der eine wichtige Aufgabe erledigt hat.

Erst auf dem Weg ins Krankenhaus begannen die Schmerzen.

***​

Die Justiz in unserer Gesellschaft lässt nicht nur die gefährlichsten Verbrecher auf freiem Fuß. Eine weitere ihrer Eigenarten besteht darin, dass sie immer wieder unschuldige Menschen ins Gefängnis bringt, manchmal sogar in die Todeszelle. Ebendorthin wo ich jetzt war.

Ob es wohl Zufall war, oder eine weitere Folge von Feldmanns Plänen, dass auf Pollux der Versuch, einen Menschen umzubringen, gleich beurteilt wurde wie ein erfolgreicher Mord? Die Richterin war eine beinharte Hinterwäldlerin mit festen Prinzipien, die die halbherzigen Versuche meines Verteidigers, ein anderes Urteil als die Todesstrafe zu erwirken, nicht einmal zur Kenntnis nahm.

Zeitpunkt der Vollstreckung: In einer halben Stunde. Vorgangsweise: Der Delinquent (also ich) wird in einer Druckkammer in die Luft gesprengt. Eintritt des Todes: Sofort.
Wenigstens das hatte etwas Tröstliches.

Ich lag auf der Pritsche in der Todeszelle und untersuchte meinen Armstumpf. Die Ärzte waren bei der Amputation meiner verbrannten Hand nicht gerade zartfühlend gewesen. Es ist ein komisches Gefühl für einen, der sein Leben lang zwei gesunde Hände hatte, nur mehr eine zu besitzen. Und es tat höllisch weh.

Ein Wärter in einer altmodischen Uniform trat schließlich ein und fragte: „Fertig, Cripps?“
Er hatte gewisse Schwierigkeiten, mir Handschellen anzulegen.

***​

Der scharfsinnige Leser mag einwenden, dass es mir gelungen sein muss, der Vollstreckung der Todesstrafe zu entgehen, aus Gründen der Logik, der Kausalität und so weiter. Schließlich könnte ich die Geschichte sonst nicht erzählen...

Ich ging vorbei an anderen Todeszellen durch lange Gänge zur Druckkammer, die mit einem großen Sichtfenster versehen war und ungefähr aussah wie ein Backrohr. Etwa fünfzig ernst dreinblickende Menschen waren gekommen, um zuzuschauen.

Als alles bereit war, kam eine Nachricht vom Justizministerium: Der Kläger hatte seine Anklage zurückgezogen.

Es kam mir noch skurriler vor als alles andere und ich habe es nicht gleich geglaubt. Dennoch ist es so, dass auf Pollux sogar Urteile für Kapitalverbrechen gegenstandslos werden, wenn der Geschädigte seine Klage zurückzieht.
Der Gefängnisdirektor trat vor die Zuschauer und verlas mit immer größer werdender Ergriffenheit einen Brief von Feldmann, in dem dieser mitteilte, dass er nicht wünschte, der Grund für den Tod eines anderen Menschen zu sein, auch wenn dieser mit seinen Anschuldigungen fast seine berufliche Existenz beendet hatte und so weiter.

***​

Einige Wochen später geschah etwas Seltsames: Eine mir unbekannte Gesellschaft überwies einen großen Betrag auf mein Konto und ein Unbekannter sagte in einem beiläufigen Gespräch, dass es Feldmann sicher nicht Recht war, wenn ich weiterhin den Beruf des Privatdetektivs ausübte. Ich verstand und schloss mein Büro sofort.
Neue Zahlungen kamen. Genug, um mir von einem Spezialisten eine neue Hand anfertigen zu lassen und die Transplantation zu bezahlen.

Es war vielleicht Feldmanns seltsamer Sinn für Humor, der ihn dazu brachte, seinem Feind nicht nur die Freiheit zu schenken, sondern ihn sogar finanziell zu unterstützen. Wollte er, dass ich wieder auf die Füße kam und mich erst dann vernichten? Ich entschied, dass es das beste war, das Geld zu nehmen und mich erst einmal zu erholen.

***​

Sie fragen, ob ich es bedaure, dass ich Feldmann nicht daran hindern kann, weitere Menschen umzubringen? Es kommt hin und wieder vor. Aber ein Mann muss erkennen, wo seine Grenzen sind.

 
Zuletzt bearbeitet:

18. März 2006:
Es hat fast vier Tage gedauert, diese Geschichte zu schreiben. Bin schon gespannt, wie Ihr sie findet!

Nachtrag, 18. November 2006:
Hab die Geschichte etwas gekürzt. Sie wird im nächsten GOLEM erscheinen.

Fritz

 

Hi Fritz

Es hat fast vier Tage gedauert, diese Geschichte zu schreiben. Bin schon gespannt, wie Ihr sie findet!
So, jetzt hat es auch fast 4 Tage gedauert, bis du eine Kritik bekommst. Und ich kann dir vorweg schon mal sagen, dass deine Story mir sehr gut gefallen hat. Für eine Empfehlung reicht die vorliegende Version mE noch nicht. Aber immerhin hab ich schon mal drüber nachgedacht ;)

Ich nehm mal ne genauere Manöverkritik vor, als bei mir üblich, um dir ein paar Sachen zu zeigen:


Ich legte den tropfnassen Mantel ab,(Komma weg) und schüttelte den Hut aus,
Dein Text strotzt nur so vor Kommafehlern. Interessanterweise hast du aber anstatt der üblichen zu wenigen, einfach viel zu viele gesetzt. Und zwar immer, wenn du wie in diesem Bsp Hauptsätze miteinander verbunden hast. Regel: Wenn das Subjekt des einen Teilsatzes sich auch auf den anderen bezieht und diese beiden mit der Konjunktion"und" verbunden sind, dann trennt mann die nicht mit Komma. Das ist dir oft passiert. Bitte korrigieren.

trocknete immer Gläser ab, oder er träufelte bunte Flüssigkeiten in Gläser
Wort-Wdh: Gläser

fragte mich, wie es war, sie hart von hinten zu nageln.

Sie war schon eine geschäftstüchtige kleine Fotze.

Es war einfach, sie abzufüllen, um sie anschließend in alle Löcher zu ficken.

u.ä.

Ich mag ja echt diesen Hardboiled-Detective-Story-Stil, aber das ist für meinen Geschmack einfach nur vulgär und primitiv. Etwas charmanter könntetst du das schon ausdrücken.

Sehr ehrgeizig, sehr effizient, ohne hinderliche Loyalitäten, mit außerordentlich schönen Titten.
Genauso :thumbsup: Obwohl das schon die Obergrenze ist.

Dass sagte sie: „Du hast noch immer nicht gesagt, was du vorhast.“
Dieses "dass sagte sie" liest sich komisch.


Jetzt noch ein paar kleine Highlights:

Sie beschimpfte mich fast eine Viertelstunde lang. Auch das ist eine gute Methode, um richtig wach zu werden!
:lol:

Die sind nichts weiter als Komponenten, verbunden durch Kausalität, aber die Mäuse, die dummen Biester, sehen nicht, wie sie zusammenwirken.
:thumbsup:

Interstellare Reisen, Genetik für alle, Lebensverlängerung, Supercomputer und multiple Orgasmen: Alles kein Problem!
:lol:

Wir müssen alle unsere Rollen spielen, nicht wahr? Der eine die des Jägers, der andere die des idiotischen kleinen Hundes.
:thumbsup:
Beim Rauchen jagte eine Flut von Gedanken durch meinen Kopf, und ich fühlte mich bedrückt. Nachher drehte ich mich um, öffnete die Hose, und pieselte gegen die Mauer. Einige Passanten unter Regenschirmen kamen vorbei, wie meistens bei solchen Gelegenheiten. Ich grüßte sie, indem ich kurz an die Hutkrempe fasste.
:rotfl:


kam die erste unmissverständliche Botschaft von DENEN: „Es ist Ihnen verboten, in den vor Ihnen liegenden Sektor einzudringen.“
„Gründe?“ fragten unsere Forscher etwas lapidar.
„Unser Territorium,“ antworteten DIE.
:lol:


Generelles:
Der Anfang ist etwas trocken und bei weitem nicht so witzig wie der Mittelteil, bei dem du dann anscheinend endlich zum Detectiv-Stil gefunden hast.
Ganz zu Beginn würden sich auf jeden Fall einige typisch halbtiefsinnigen Sinnsprüche deines Prots ganz gut machen.

Der Mittelteil ist witzig und unterhaltsam. Einzig die Feldmann-Verhandlungsbeschreibung würde ich straffen und den beschriebenen Mord an der Frau etwas raffinierter und für den Leser einsichtiger gestalten.

Das Ende, beginnend ab dem Gespräch mit Feldmann, flaut deutlich ab. Da ist relativ wenig Witz drin und es wird mehr erklärt als erzählt. Außerdem hatte ich mir bei deinem Schreibstil und Humorvermögen eine etwas bissigere Pointe erwartet, die mehr mit einer Mausefalle zu tun hat.
Eigentlich war ich davon ausgegangen, dass die Außerirdischen da noch irgendwie mit reinspielen würden. So wie es jetzt ist, sind sie nur Staffage und dienen ausschließlich dem SciFi-Ambiente, dass du bei der Story aber auch ohne Probleme weglassen könntest.
Entweder schmeißt du das raus und verfrachtest die Story nach "Spannung/Krimi" oder du baust da noch was um.

Soweit so gut. Falls du Lust hast eine weitere SciFi-Detective-Story zu lesen, werbe ich hier nochmal kurz für mein Filmreif, bevor es aus dem Forum verschwindet.


Liebe Grüße
Hagen

 

Hallo Hagen,

danke für diese Kritik! Da sind ein paar sehr gute Ideen und Anregungen drin.
Ich werde mal etwas abwarten, was andere zu den vulgär-pornographischen und halb-tiefsinnigen Eigenheiten der Geschichte sagen.

Die Außerirdischen werden schon noch vorkommen. Da ich endlich mal einen interessanten und liebenswerten Protagonisten gefunden habe, werde ich vielleicht noch ein paar weitere Paul-Cripps-Geschichten schreiben.

Meine Kommafehler sind tatsächlich eine schlechte Gewohnheit, gegen die ich mal was tun muss. Wird korrigiert!

Liebe Grüße zurück,

Fritz

 
Zuletzt bearbeitet:

Vor einer Überarbeitung hätte ich gerne noch eine "zweite Meinung".

 

Hallo Fritz,

Deine Geschichte fand ich auf alle Fälle sehr spannend und atmosphärisch geschrieben. Anders als Hagen würde ich die Hardcore-Floskeln nicht weglassen. Aber vielleicht zur Warnung: meine Schmerzgrenze gegenüber solchen plakativen Äußerungen liegt in etwa bei der von Houellebecq und der ist nicht bei jedem beliebt. Ich finde, dadurch gibst du dem Prot ein gewisses Profil, das ihn erst interresant macht.

Aber: Ich habe mich aber beim Durchlesen auch gefragt, wann die SF-Elemente endlich eine Bedeutung bekommen. Die Außerirdischen kommen... na und? Das Gespräch findet auf einem anderen Planeten statt ... wozu? Das Ganze hätte inhaltlich genauso gut im hier und jetzt, oder sogar in die Vergangenheit gepasst.

Hier noch zwei kleine Sachverhalte:

Als Kernfrage des Prozesses kristallisierte sich nach einigen Wochen heraus, ob Handlungen, die sonst normal und alltäglich sind, wenn sie vorsätzlich ausgeführt werden, um einen anderen Menschen zu töten, gleichzusetzen sind mit Mord ...
Wenn du dich am StGB orientierts, ist das mit absoluter Sicherheit ein Mord.
StGB § 211 Mord
(1) Der Mörder wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe bestraft.

(2) Mörder ist, wer aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen, heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken, einen Menschen tötet.

StGB § 212 Totschlag
(1) Wer einen Menschen tötet, ohne Mörder zu sein, wird als Totschläger mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bestraft.

(2) In besonders schweren Fällen ist auf lebenslange Freiheitsstrafe zu erkennen.

Zu den niederen Beweggründen zählt auch die reine Mordlust, also auch der sinnlose Mord. Wenn die Tat mit Vorsatz durchgeführt wird, ist die Sache eindeutig.

Diese Schiffe, deren Positionslichter rot, weiß und blau leuchteten, flogen vielleicht nach Proxima Centauri, zum Sternbild der Eidechse oder nach Hause zur Erde.
Wenn man interstelar denkt, dann liegt Proxima und die Erde quasi nebeneinander. Es ist merkwürdig, diese als separate Richtungen in einem Atemzug mit dem Eidechsen-Sternbild zu nennen.

Liebe Grüße,

Mihai

 

@Mihai:
Vielen Dank! Ich hoffe, ich komme bald zu einer Überarbeitung.

Um die Wahrheit zu sagen: Ich habe keine Ahnung, welche "Regionen" es in unserer Milchstraße gibt. Auch der juristische Aspekt verdient sicher, dass ich ihn mir genauer anschaue.

Der Plan ist, mehrere Paul-Cripps-Geschichten zu schreiben. Die Beziehung zu den Außerirdischen wird in den nächsten Episoden eine zentralere Rolle spielen. Hier werden sie nur vorgestellt.

Lieben Gruß,

Fritz

 

Hi Guter Fritz!

Wolltest du noch eine Meinung? Hier bitte:

Die SciFi-Detektivstory finde ich sehr gelungen. Zum einen verarbeitest du so ziemlich alle Detektivromanklischees, die man so verarbeiten kann, auf witzige Weise, ohne sie völlig durch den Kakao zu ziehen. Auf die Idee, das in einem SciFi-Setting anzusiedeln, muss man auch erst mal kommen. Zum anderen hat die Story ein interessantes Thema: Ein übermächtiges Genie, das die Kausalität nutzt, um Menschen zu töten. Kann man so einem überhaupt beikommen? Natürlich nicht. Deshalb war das Ende auch ungefähr vorhersehbar, was aber nicht unbedingt schlecht ist.

Die negativen Kritikpunkte sind aber auch recht zahlreich: ;)
Zum einen wird überhaupt nicht deutlich, warum Paul Cripps so viel daran setzt, diesen Professor aus dem Verkehr zu ziehen. Was treibt ihn eigentlich an? Er ist selbst ein Zyniker, der Rezeptionistinnen abfüllt, um sie in alle Löcher zu ficken, und der kleine Hunde abknallt, um sein Gewehr zu testen ( deshalb dürfte das Attribut "sympathisch" kaum auf ihn zutreffen ;) ). Ich weiß nicht, ob sowas auch in Detektivromanen üblich ist, dem Leser den selbstlosen Helden und Zyniker in Personalunion vorzuführen. Aber ganz sicher nur in den billigsten Groschenromanen, und da willst du dich doch nicht einordnen, oder? Es muss irgendein persönliches Motiv rein, und sei es auch nur ein Auftraggeber, der ihm dafür eine Menge Geld zahlt. Sonst dürfte er wohl kaum seine wirtschaftliche - und physische - Existenz riskieren, nur um einen Erzschurken hinter Gitter zu bringen, der auch noch von Geheimdiensten geschützt wird und zudem ungeheuer wertvolle Dienste an der Menschheit tut.
Dann ist da die Übermacht des Gegners: Das Genie des Professors würde wesentlich gefährlicher wirken, wenn nicht andere die Hand über ihn halten würden. So wird doch sofort deutlich, dass er gar kein kausales Genie braucht, um mit Cripps fertig zu werden. Darunter leidet die Spannung, auch wenn es mich kein bisschen vom Lesen abgehalten hat.
Dann wäre eben noch der Punkt, der die Kritiker vor mir auch schon gestört hat: Das SF-Setting wäre gar nicht nötig. Irgendeine Funktion musst du dem Ganzen Space-Opera-Flair doch geben können, Mensch. ;)
Mir ist aber auch aufgefallen, dass, wenn diese Story zum Beispiel in ein Chicago der Dreißiger Jahre versetzt würde, die Handlung ziemlich mager wäre. Ich meine, was passiert denn großartig? Das Einzige, was der Leser in "Echtzeit" erleben darf, sind Szenen, in denen sich der Held auf den großen Schlag vorbereitet oder in denen man ihn näher kennenlernen darf, und dann noch die Konfrontation am Ende. Der eigentliche, lange Hauptkampf mit all seinen Verwicklungen wird bloß nacherzählt ( obwohl das natürlich keine Kg mehr wäre, wenn du es in szenische Handlung umsetzen würdest ).
Ich weiß natürlich, dass es dir vor allem um die Auseinandersetzung mit einem bestimmten Typus Bösewicht ging. Aber das würde ich gern noch ein wenig vertieft sehen. Oder hast du über Feldmann alles erzählt, was es zu erzählen gab? :)

Textkram:

Der Regen fiel in dicken Tropfen aus großer Höhe auf den schwarzen, vom gelben Licht der Straßenlaternen beschienenen Asphalt.

Ach, und sonst aus niedriger Höhe, oder wie? :dozey: Was willst du damit ausdrücken?

Sofort hörte das Prasseln auf und eine mit Rauch und Küchendunst gesättigte Atmosphäre schlug mir entgegen, begierig mich zu schlucken.

Das Bild ist ein kleines bisschen schief. Kann etwas Abstraktes wie Atmosphäre jemanden schlucken? Wenn dagegen Rauch und Küchendunst ihn schlucken, stimmt das Bild. Dann musst du den Satz nur grammatisch so hinstellen. ;)

„Hallo Paul. Ist es nicht übertrieben, zu einem so gottverlassenen Ort zu reisen, nur für eine Unterredung unter vier Augen?”

Moment mal. Was bedeutet dann das:

Wie hätte ich ahnen sollen, dass genau das, was ich um fast jeden Preis vermeiden wollte, hier auf mich wartete?

Was wollte er vermeiden? Er ist doch der Initiator des Treffens, wenn ich das richtig verstehe.

Zeit und die dringliche Aufforderung, dort zu sein, ins Ohr geflüstert.

„Ist das Rennen nicht vorbei? Wie du ja weißt, hat es mich viele Recherchen gekostet, bis ich festgestellt habe, dass auch ich nur eine Figur in seinem Spiel war.

Darauf solltest du in der Geschichte noch mal näher eingehen.

Dass sagte sie:

Wie?

„Wenn ich Erfolg habe, wird es eine Menge Ärger geben: Der Mörder eines großen Wissenschaftlers und so weiter. Ich könnte ein paar freundliche Stimmen in den Medien brauchen und jemanden für ein paar Recherchen.“

Äh, wenn ich das richtig verstehe, dann rechnet er damit, gefasst zu werden. Und dann erhofft er sich Vorteile durch ein paar freundliche Stimmen in den Medien? Also, ich weiß nicht, dein Prot ist in mancher Hinsicht ein bisschen unlogisch gezeichnet. Um so wichtiger ist, dass du seine Motive deutlich machst.

Drall, weich und in Träume versunken wie eine Katze, mit einer weißen Haut,

Wie versinken Katzen denn so in Träume ( mit einer weiteren Spezifizierung, wie z. B. "wie eine Katze auf dem Wäschekorb", würde es funktionieren )?

Auch das ist eine gute Methode, um richtig wach zu werden!

Das Ausrufezeichen hat es nun wirklich nicht nötig.

Diese Schiffe, deren Positionslichter rot, weiß und blau leuchteten,

Die kommen wahrscheinlich alle aus Bayern. Oder was willst du damit ausdrücken?

flogen vielleicht nach Proxima Centauri, zum Sternbild der Eidechse oder nach Hause zur Erde.

Da Centauri und das Sol-System benachbart sind, solltest du sie auch benachbart nennen und dann erst schreiben "oder vielleicht auch zum Sternbild der Eidechse".

und ein Sinnspruch: dum spiro, spero.

Das solltest du lieber übersetzen. Die Dichte an Lateinern ist unter den Durchschnittslesern nicht so hoch ...

Ich stelle mir immer vor, dass Professor Feldmanns Arbeit darin besteht, komplizierte Mausefallen zu bauen: Man arrangiert Komponenten so, dass sie bestimmte Effekte auslösen: Allgemeinen Wohlstand, militärische Überlegenheit und so weiter. Kein Wunder, dass die Regierung, das Militär und die Geheimdienste ihn lieben!

Durch die Gegenwartsform nimmst du das Ende vorweg. Ich würde den Leser lieber noch im Unklaren lassen und das Imperfekt wählen.
Und: Hast du es in letzter Zeit mit Ausrufezeichen?

Es stellte sich heraus, dass Feldmann die Schwiegertochter der Wirtin überredet hatte, ihr ein Blumenarrangement zu schenken

Eigentlich müsste es dieser heißen.

Im „Hagakure“ heißt es:

Worin? :confused:

Leider muss ich jetzt auch schon weg. Den zweiten Teil kriegst du dann morgen.

Ciao, Megabjörnie

 

Super Kritik, Megabjörnie! Freu mich auf den zweiten Teil.

 

Die wichtigsten Punkte Eurer Reaktionen für die Überarbeitung:

* Welches Motiv hat Cripps?
* Den Mord und Feldmanns Vorgangsweise besser darstellen
* Die extreme Sprache vielleicht stellenweise durch Andeutungen ersetzen

Die Space-Opera als Hintergrund ist nicht zwingend nötig, ich denke aber, dass ein Kybernetiker als Schurke nicht nach Chicago 1930 passen würde. Die Außerirdischen und die Erfordernisse einer interplanetaren Zivilisation werden in den nächsten Folgen mit Paul Cripps eine größere Bedeutung haben.

Ich bin der Meinung, dass die wichtigsten Aspekte des Alltags eher von kulturellen Werten als von technischen Errungenschaften abhängen. Wenn keine geistige Wende eintritt, wie etwa als das Christentum das römische Imperium überrollte, wird sich der Alltag in den nächsten tausend Jahren nicht sehr von unserem unterscheiden.

Oder es kommt doch noch eine Utopie, die eine wesentliche Änderung bringen kann. Der Marxismus hat es nicht geschafft. Vielleicht schafft es die Psychoanalyse, und Marcuse findet einen erfolgreicheren Nachfolger.

Es macht Spaß, in Spekulationen zu schwelgen!

Beste Grüße,

Fritz

 

Hi Fritz!

So, jetzt noch den Rest vom Textkram:

Falls Sie je auf den Gedanken kommen sollten: Lassen Sie es bleiben!

Hier ist das Ausrufezeichen richtig! :teach:

Es versteht sich fast von selbst, dass sich die Experten nicht einigen konnten, ob Feldmann ein Mörder war, falls er es darauf angelegt hatte, durch Taten, die eigentlich harmlos waren, Menschen umzubringen.

Das sind sehr interessante Überlegungen - allerdings nur für Leser, die mit dem Grundgesetz nicht allzu vertraut sind und/oder den Beitrag von Mihai nicht gelesen haben. ;)
Ich würde die Kernfrage etwas umformulieren: Das eigentliche Problem ist ja nicht, ob die böse Absicht der entscheidende Ansatzpunkt für einen Schuldspruch ist, sondern wie man die böse Absicht nachweisen soll. Gehen wir mal davon aus, dass man den Menschen in Cripps Zukunft nicht direkt ins Gehirn gucken kann, sollte die Frage genauso schwierig sein wie heute und hätte moralisch auch dieselben Konsequenzen, wie du sie in der Geschichte schilderst.

Die Medien in allen Welten, auf die Menschen ihre Füße setzten, berichteten über den Fall und versuchten, unparteiisch zu sein, weil sie nicht wussten, wer gewinnen würde.

Wenn ich Cripps richtig durchschaut habe, würde er diese Stelle nutzen, um dem Leser eine weitere Kostprobe seines Zynismus' zu geben. Vielleicht "deren Dreck schon an den Stiefeln der Menschen klebte" oder so ähnlich. Weißt ja, was ich meine. ;)

Spätestens an diesem Punkt war mir klar, dass es keine Verurteilung wegen Mordes geben konnte. Urteile werden von Menschen ausgesprochen, die an ihrem Leben hängen und Familien haben und Geheimagenten können einen schon einschüchtern, wenn sie plötzlich nachts im Schlafzimmer stehen und einem erklären, wie wenig in ihren Augen ein Menschenleben zählt.

Wieso ausgerechnet an diesem Punkt? Was hat das mit seiner Erkenntnis zu tun, dass die Richter bedroht werden, und woher nimmt er diese? Und welchen Punkt meinst du überhaupt? Die Berichterstattung ist ein fortlaufender Prozess.

Draußen war ein quadratischer Innenhof und etwa zwanzig Meter schräg unter mir sah ich durch den Regen zwei Gestalten. Auf einem der Hoteltische, die überall dieselben sind, lagen ein zweischüssiges Präzisionsgewehr und ein Fernglas mit integriertem Nachtsichtgerät und Richtmikrofonen.

Hier blieb ich eine Zeitlang hängen. In meinem Kopf entstand der Eindruck, das Gewehr würde sich auf einem Tisch im Hof befinden. Schreib doch "auf meinem Tisch", um das auszuräumen.

Ich lehnte mich zurück und grinste. Meine Finger öffneten die Verpackung einer dicken Zigarre, einer „Thalatta“ vom Planeten Ulmer drei, die aus nikotinhaltigen Algen gemacht wird. Meine Nasenflügel sogen den erfreulichen Duft ein.
Damit hatten diese Sodomisten sicher nicht gerechnet! Manchmal juckt es mich einfach, etwas abzuknallen.

Ähm, sagtest du irgendwann, der Typ wäre sympathisch??? :susp:
Also, wenn du ihn dahingehend aufbauen willst, dann würde ich die Hundeabknallszene lieber rausnehmen, auch wenn sie sicher für die Geschichte von großer Bedeutung ist.
Aber es ist halt eine Frage, wohin du mit den anderen Episoden steuern willst. Sowas vergisst der Leser nicht so leicht.
Es reißt auch nicht viel raus, wenn er kurzzeitig Reue empfindet:

Das war jetzt kein verwöhntes Schoßhündchen mehr, sondern ein Lebewesen mit einer einzigen Chance zu existieren. Und ich hatte es umgebracht, aus einer Laune heraus, um mein Gewehr zu testen. Ich stöhnte unter der Tragik der Welt und setzte das Fernglas ab. Wir müssen alle unsere Rollen spielen, nicht wahr? Der eine die des Jägers, der andere die des idiotischen kleinen Hundes.

Die Verantwortung für eigene Taten auf die Schöpfungsordnung zu schieben, verstärkt eher das Gefühl, dass Cripps ziemlich soziopathische Züge hat. Was natürlich die Frage verstärkt, was zum Teufel ihn treibt, sich mit Feldmann anzulegen.

Zum Rauchen ging ich hinunter zur Vordertür, lehnte mich an die Mauer und toastete die Zigarre mit der Flamme eines Streichholzes, bevor ich sie in den Mund steckte und blauen Rauch in die Nacht hinaus blies.
Beim Rauchen jagte eine Flut von Gedanken durch meinen Kopf und ich fühlte mich bedrückt. Nachher drehte ich mich um, öffnete die Hose und pieselte gegen die Mauer. Einige Passanten unter Regenschirmen kamen vorbei, wie meistens bei solchen Gelegenheiten. Ich grüßte sie, indem ich kurz an die Hutkrempe fasste.

Hier haben wir ein weiteres Beispiel für Passagen, die sprachlich so gut gelungen sind, dass man sich nur schwer von ihnen trennen könnte ( gilt übrigens auch für die Szene davor ) - aber sie haben keine Funktion innerhalb der Geschichte. Mir fällt jedenfalls nichts auf, das Cripps tiefer charakterisieren würde. Auch die Atmosphäre hat es nicht nötig, durch solche Szenen künstlich "aufgepeppt" zu werden ( falls das deine Absicht war ).

In Gunkel’s Bar lungerte die übliche Klientel herum: Frachterpiloten in Trainingsanzügen, manche mit Arbeitshandschuhen oder Teilen von Strahlenschutzausrüstungen. Der Rest der Kundschaft waren Nutten, deren Kleidung ihre Paarungsbereitschaft signalisierte. Der Zustand war nach den Maßstäben des Gender-Mainstreaming nicht gerade ideal. Man muss aber sagen, dass die Nutten es hier besser hatten als in eigenen Studios. Hier konnten sie sich die Kunden aussuchen. Man stelle sich vor, wie das sein muss: Du siehst dich in der Bar um und fragst dich, wer wohl Lust hätte, dich zu ficken.

Hier ist mir aufgegangen, was die anderen Kritiker an der hin und wieder auftretenden Vulgärsprache gestört haben könnte ( mich nicht, ich fand sie witzig *g* ): Der Text wird dadurch sprachlich inhomogen. Ich meine, der Prot ist doch ein unheimlich eloquenter und philosophischer Erzähler. Es ist zwar denkbar, dass er ab und zu mal ein vulgäres Wort benutzt, aber es würde eher zu ihm passen, wenn er auch sexuelle Anspielungen und Äußerungen mit dem gleichen Scharfsinn und sarkastischen Ironie rüberbringen würde, wie er seine Umwelt zu beschreiben pflegt.

aber wenistens verstand er etwas von gutem uisce beatha und hatte, wie es schien, immer einen Paddy vorrätig.

Ich habe den milden Geschmack vom dreifach destilliertem irischem Whiskey in einer langen Laufbahn als Barbesucher höher schätzen gelernt als alle schottischen Versuche in dieser Richtung.

Ja, das ist schon eine Leistung, wenn eine solche Unterscheidung noch Lichtjahre von allen irdischen Brauereien entfernt möglich ist. :D
Das ist entweder unplausibel oder einfach witzig. Ich will hier mal zu deinen Gunsten entscheiden und nehme Letzteres. ;)

Bis das Essen kam, würde es wohl dauern. Ich hatte Grillensoufflée bestellt und eine gebackene Beutelratte in Weinsauce, zum Nachtisch Bananencreme. Habe ich je erwähnt, dass ich exotisches Essen liebe?

Bei diesen funktionslosen Passagen wäre ich vorsichtig: Der Leser erkennt darin schnell eine Mogelpackung, um wenig Inhalt möglichst schmackhaft zu verkaufen. Auch wenn es witzig ist: Solche Abschweifungen würde ich aussparen.

Es vergingen Tage mit Experimenten mit Funk- und Lichtsignalen und geflogenen Figuren.

Genau, sie lassen Crashdummies aufeinander zufliegen, damit jeder sich ein Bild von der Anatomie des anderen machen kann. Oder sowas in der Richtung ...

ein kosmisches Ballett mit einer eigenen Ästhetik.

Das mit der "eigenen Ästhetik" könnte er erst so sagen, wenn er es mit eigenen Augen gesehen hat. Eine Vorstellung kann man normalerweise sprachlich präzisieren, nur bei empirischen Erfahrungen muss man wirklich um den genauen Ausdruck ringen. Folglich würde er sagen "schwanhaften Ästhetik" oder "romantischen Ästhetik", aber nicht "eigenen Ästhetik".
Ja, ich weiß, ist Haarspalterei, aber erstens liebe ich das, und zweitens gibt es ja diesen Spruch, dass ein Werk dann gelungen ist, wenn der Leser nicht merkt, welche Klippen und Untiefen das Schiff der Sprache umschiffen musste ... oder so ähnlich.

„Gründe?“ fragten unsere Forscher etwas lapidar.

Das klingt wie eine Kritik, die aber von Cripps ziemlich seltsam anmutet. Warum lässt du das etwas nicht weg?

die kommenden Verhandlungen diesen bigotten Wichsern zu überlassen, oder einem Schurken wie Feldmann.

Hm, bigott ist eine sehr starke Präzisierung eines Charakters. Woran erkennt der Leser die Bigotterie, wie äußert sie sich? Bisher hat er nur erfahren, dass die "Wichser" ziemlich fleißig sind.

„Er ist ein Massenmörder, und ich bin der Einzige, der ihn stoppen kann.“

Es war beinahe, als spielten Charlie Parker und Dizzy Gillespie jetzt in diesem Raum, und wir hatten die Ehre, zuzuhören.

Gibt's oder gab's die Typen jetzt echt oder sind sie Geschöpfe deiner Phantasie ( ich weiß es echt nicht, ohne Scheiß :dozey: )?

Ich sollte mir etwas zum Lutschen holen, für den Hals.“
„Wie wärs mit meinem Schwanz?“

Warum liefert sie ihm diese Vorlage?

„Was werden Sie als Nächstes tun, Feldmann, jetzt, wo Sie ein freier Mann sind?“

Sie sind eine Gefahr für die Allgemeinheit, und um ehrlich zu sein, bereitet es mir Alpträume,

Glaube ich zumindest.

als Sie anfingen, mir auf dem Mars hinterherzuschnüffeln.

„Mein erster Schritt auf dem Weg zu einem brauchbaren Strategen war meine Bewunderung für einen Schachspieler des 20. Jahrhunderts namens Bobby Fischer, der 1972 bei der aufregendsten Weltmeisterschaft aller Zeiten Boris Spasski besiegte.

Hoi, da hat sich jemand mit Schachgeschichte befasst. Endlich mal einer, der das Königliche Spiel zu würdigen weiß. :shy:

„Oder kleine Hunde,“ ätzte er und fügte hinzu: „Jetzt geben Sie doch zu, dass wir uns ähnlich sind! Similis similibus solvuntur, wie es so schön heißt.“

Erstens: Wenn der Professor ihn dahingehend manipuliert hat, dass er den kleinen Hund erschießt, sollte diese Manipulation erstens ein Motiv haben ( okay, das kann man mit einigem guten Willen als gegeben ansehen ) und zweitens sollte das in der Geschichte viel öfter durchscheinen. Feldmann sollte nicht gefährlich wirken, weil er sich hinter einem ganzen Polizei- und Geheimdienstapparat verstecken kann, sondern weil er jeden von Cripp's Schritten vorhersieht.
Das Lateinische will ich mal versuchsweise übersetzen: "Wir werden von Ähnlichen mit Ähnlichen gelöst". Ist das richtig? Wenn nicht, wäre vielleicht eine kleine Übersetzung für den noch dummen Leser angebracht ...

Ein Lichtblitz fegte ihn mir aus der Hand!

Nur leise Sätze sind eindringliche Sätze.

Das Erste was ich sah,

einem Tisch, wie man ihn oft in Hotelzimmern findet

Was für Tische man in der Zukunft in Hotelzimmern findet, kann ich wohl kaum wissen. Es sei denn, du beschreibst einen. Oder du verzichtest auf den Vergleich ( ist wohl die bessere Lösung, zumal ich nicht weiß, was der soll ).

Es ist ein komisches Gefühl für einen, der sein Leben lang zwei gesunde Hände hatte, nur mehr eine zu besitzen.

Was genau dieser Satz ausdrücken soll, ist mir schleierhaft. Dass es ein komisches Gefühl ist, sollte schon klar sein.

Und es tat höllisch weh.

Wenn sich dieser Satz auf den vorherigen bezieht, dann sollte auch er in Präsens geschrieben sein.

Schließlich könnte ich die Geschichte sonst nicht erzählen...

Vor Ellipsen ein Leerzeichen.

dass es Feldmann sicher nicht Recht war, wenn ich weiterhin den Beruf des Privatdetektivs ausübte.

Sei. Das ist ein Konjunktiv ( indirekte Rede ). Und das sicher braucht da nicht zu stehen, wenn der Typ seine Order von Feldmann persönlich hat.

Es ist im Übrigen erstaunlich, wie schnell Cripps am Schluss aufgibt. Na ja, wenn man bedenkt, wie deutlich ihm seine Machtlosigkeit vor Augen geführt wurde ... Aber dass er so bereitwillig resigniert, passt irgendwie nicht zu dem fanatischen Drang, den er vorher verspürt hat. Er könnte sich zumindest vornehmen, Feldmann später noch zu erwischen. Was ihn auch immer antreiben mag.

Ciao, Megabjörnie

 

Deine letzte Anmerkung werde ich vielleicht verwenden: "Dich krieg ich noch, Du ... !"
Eben fällt mir ein, dass es in der Bibel viele Bekehrungen gibt, die ich als Vorbild für Cripps verwenden könnte, wenn er aufgibt.

Du hast den Text wirklich in seine kleinsten Bestandteile zerlegt. ;)

Die Kritik ist super, weil sie ALLE Reaktionen auf den Text enthält.

Lieben Gruß,

Fritz

 

hi berg,

jetzt weiß ich, was du letztens mit unbedeutende geschichte meintest.
diese geschichte hier hat mir richtig gut gefallen. cool und wirkungsvoll formuliert. die mischung aus detektiv und scifi geschichte gefiel mir schon bei "surfing samurai robots" einem buch was ich einst mal lies, wobei es da ja eher humoristisch zugeht.

Dass sagte sie: „Du hast noch immer nicht gesagt, was du vorhast.“
Das Dass ist doch falsch, oder nicht?

die länge hat mir etwas zu schaffen gemacht am bildschirm, habe drei etappen gebraucht. das hätte ich bei einer weniger interessanten geschichte nicht auf mich genommen.

extrem cool, wirklich!
bei all der härte, die zwischendurch mal durchkommt (der arme hund :( ) wundere mich im nachhinein wirkllich, warum das perfekte wochenende so zahm ausgefallen ist.

so long
krilliam Bolderson

 

Hi Berg,
Bitte keine weitere “Paul C.”-Story, sonst wanderst Du auf meine Ignorierliste (wärst aber immerhin der Erste). Die Story ist so langweilig, wie bedeutungslos. Nicht mal als flache Unterhaltung taugt sie sonderlich, da alles schon unglaubliardenmal dagewesen.
Das ganze Ding ist ein typisches Beispiel, weshalb kein vernünftiger Mensch SF liest. Das ganze Potential der Gattung verschleudert!
Nicht mal als Detektivstory ist sie brauchbar, ich hoffe, ich muß nicht auch noch erklären warum.
Sorry, vollkommen mißraten.
Proxi
PS: Der Titel ist wirklich hübsch.

 
Zuletzt bearbeitet:

An der nächsten schreibe ich gerade. Ich schicke Dir eine PM, wenn ich sie reinstelle, damit Du mich sofort auf Deine Ignorierliste setzen kannst.

 

An der nächsten schreibe ich gerade. Ich schicke Dir eine PM, wenn ich sie reinstelle, damit Du mich sofort auf Deine Ignorierliste setzen kannst.
Ok, und wenn Du was anderes reinstellst, schicke mir auch eine PN, dann nehme ich Dich wieder runter. (*g*)
Proxi

 
Zuletzt bearbeitet:

Huhu Berg

Ich legte den tropfnassen Mantel ab und schüttelte den Hut aus, bevor ich ihn an einem Belüftungsgitter befestigte, damit er schneller trocknete.
überflüssig
Gunkel war ein dünnes rotbärtiges Individuum und trocknete immer Gläser ab, oder er träufelte bunte Flüssigkeiten in Gläser und warf seinen Gästen heimlich Blicke zu
Wäre es nicht besser, wenn es so wäre:Gunkel war ein dünnes rotbärtiges Individuum, das Gläser immer trocknete, oder bunte Flüssigkeiten in Gläser träufelte und seinen Gästen heimlich Blicke zuwarf.
„Ein paar Jahre, würde ich meinen.“
Hier fände ich es lustiger, wenn du eine konkrete Zahl nennst. Vielleicht sechs Jahre. *gg*
„Ich bin nicht billig, Cripps.“
„Das ist mir klar.“
Wäre es hier nicht komischer, wenn er sagt, davon habe ich nichts gemerkt oder so. So als Anspielung.
: In einem Motel auf Pollux, einem Planeten, dessen Terraforming
Der Grund warum ich keine SciFi lese. Ich hab kein Plan was ein Terraforming ist.
Drall, weich und in Träume versunken wie eine Katze, mit einer weißen Haut, die im Licht, das durchs Fenster hereinfiel, wie von Blütenstaub bedeckt schimmerte
Hätte nicht gedacht, so was in SciFi zu finden.
Ich betrachtete meinen nackten Körper im Spiegel: Die dicken Oberarme mit den Tätowierungen: Ein Drache, ein Geier, ein Totenschädel und ein Sinnspruch: dum spiro, spero. Den runden Bauch und die hässliche Narbe vom Nabel bis zur linken Brustwarze. Ich konnte von Glück sagen, dass ich noch lebte
Na so, habe ich mir den Prot nicht vorgestellt – ehrlich.
. Ich schlug mir ein paarmal klatschend
Hö, schreibt man das so?:confused:
Beim Rasieren dachte ich an Mausefallen. Die sind nichts weiter als Komponenten, verbunden durch Kausalität, aber die Mäuse, die dummen Biester, sehen nicht, wie sie zusammenwirken.
Ich würd nach Kausalität ein Punkt machen.
Freunde bei der marsianischen Polizei, Feldmann wegen dringenden Tatverdachts zu verhaften, lockte Journalisten an, gab Interviews, fälschte Beweise, schrieb an Politiker, besuchte die Angehörigen sämtlicher Opfer, die ich (so) fand
Ich würd 'so' schreiben; immerhin fälscht er Beweise, da ist es nicht schlecht, wenn er auch irgendwelche Zeugen findet.
Universitätslehrer, wie ich fand...

Ich mach heute Nachmittag weiter, okay. Muss jetzt weg.

Weiter geht's. :D Und ich bestehe darauf dir meine gefundene Ungereimtheiten aufzulisten.

Sie hielt den toten Körper in den Armen. Sie schluchzte.
Sie hielt den toten Körper in den Armen und schluchzte.
Ich hörte ihre Klagen auch ohne Ton. Aber der Regen schluckte viel.
Ist 'Aber' das richtige Wort? Wenn es doch richtig ist, dann checke ich es nicht. Warum nicht: 'Auch wenn der Regen viel schluckte.'
Der Rest der Kundschaft waren Nutten, deren Kleidung ihre Paarungsbereitschaft signalisierte.
Klar doch! Dafür sind Nutten da. Um sich zu paaren.O_o
Gunkel hatte ein Glas in der Hand, putzte es, nickte mir zu. Ich rief: „Wo bleibt mein Whiskey, du rotbärtiger Schandfleck für jede aufrecht gehende Spezies?!“
Hehe
Er hatte kaum Sinn für Humor, aber wenistens verstand er etwas von
„Gründe?“ fragten unsere Forscher etwas lapidar.
„Unser Territorium,“ antworteten DIE.
Man bei der Zeichensetzung hast du echt geschlampt. Du Tun... :D
Ich atmete ein, als sie drei Schritt entfernt war
Schritte
„Hallo Paul,“ sagte sie, „Entschuldige die Verspätung.“
Du bringst mich gerade total durcheinander.
„Er ist ein Massenmörder und ich bin der einzige, der ihn stoppen kann.“
Nicht groß?
Aus der Näche betrachtet, sah Feldmanns Gesicht weniger glatt aus.
ein Bier und ein Himbergelee zu bestellen.“
und um ehrlich zu sein bereitet es mir Alpträume, wenn ich mir vorstelle
als Sie anfingen, mir auf dem Mars hinterherzuschnüffeln
auseinander? und Punkt fehlt.
. Der Name sagt Ihnen sicher nichts, aber ich denke, auch Sie wissen, dass der Verlauf einer Partie Schach von den Zügen zweier Spieler abhängt. Wie ein Schachspiel verläuft, hängt von den Zügen zweier Spieler ab.
Raus damit.
Das erste was ich sah, als meine Augen sich von dem Lichtblitz erholten, war Feldmann,
Komma nach 'erste'
Ebendorthin wo ich jetzt war.
Hö, seit wann wird ebendorthin zusammen geschrieben und danach fehlt ein Komma.
Der scharfsinnige Leser mag einwenden, dass es mir gelungen sein muss, der Vollstreckung der Todesstrafe zu entgehen, aus Gründen der Logik, der Kausalität und so weiter. Schließlich könnte ich die Geschichte sonst nicht erzählen...
Ich erleide gerade seelische Schmerzen.
Wollte er, dass ich wieder auf die Füße kam und mich erst dann vernichten?
Wollte er, dass ich wieder auf die Füße kam(, um) und mich erst dann (zu)vernichten?

Puh, ferrrtisch. Die GEschichte ist gar nicht so lang. Das Problem für mich war nur die Rubrik. Aber davon weißt de ja. Stellenweise musste ich wirklich grinsen und ansonsten war es unterhaltsam. Ich kann nicht wirklich viel sagen, da ich gar keine Vergleichsmöglichkeiten habe. Aber ich hab es gern gelesen. Da Ding erscheint ja nicht umsonst in ein Magazin.

Cu J:baddevil:

 

Hey Jo,

besonders geehrt fühle ich mich, dass die erste Frau diese Geschichte rezensiert - noch dazu so ausführlich. Megabjörnie kann sich warm anziehen, bei solcher Konkurrenz. ;) Da sind tatsächlich noch Tipp- und Zeichensetzungsfehler drin. *schäm*

Man liest sich!

Fritz

 

So, zum online-Lesen war mir die Geschichte zu lang, daher habe ich sie einfach im Golem 80 konsumiert. Hat mich hervorragend unterhalten, muss ich schon sagen. Die Charaktere finde ich sehr gelungen, den SF-Kern sehe ich in der geschickten Manipulation scheinbar zufälliger Ereignisse (die Außeriridischen sind nur Beiwerk), das Ganze verpackt in eine - wie nennt man das? - Hardboiled-Story.

Sicher kein epochales Werk der SF, aber gute Literatur in einem allgemeineren Kontext.

Beste Grüße,
Naut

 

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