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Kurschatten am Toten Meer

Challenge Greenhorn
Challenge Greenhorn
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03.11.2022
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Kurschatten am Toten Meer

Wir schreiben den 14. Juni 1978 im Cordoba-Jahr. Nach allen Voruntersuchungen und Formalitäten ist es so weit, wir fliegen mit der AUA nach Tel Aviv. Wir – das sind 25 Patientinnen und Patienten, überwiegend mit Schuppenflechte. Und zwei Betreuer, die selbst an dieser Krankheit leiden.

Auf dem Flughafen sucht sich jeder einen Partner. Mit diesem Menschen muss man dann allerdings vier Wochen lang im selben Zimmer und Ehebett auf engstem Raum zusammenleben. Vorerst etwas skeptisch, mache ich die Erfahrung, dass es auch anders möglich ist!

Von Tel Aviv fahren wir ins 400 Meter unter dem Meeresspiegel liegende Hotel „Lot“ in Ein Bokek am Toten Meer. Dies ist der tiefste Punkt auf der Erdoberfläche. Mein Nachbar im Bus ist mein künftiger Zimmergenosse. Er macht als Handballer eine gute Figur, die den Frauen zu gefallen scheint. Er nimmt auch gleich mit ihnen Kontakt auf, kurz darauf hat er zwei Damen für unseren gemeinsamen Restauranttisch angeheuert.

Spätabends steigen wir aus dem Bus. Die Luft ist heiß, aber trocken, und die Zunge schmeckt das Salz des Meeres. Nach der Zimmervergabe gibt es noch eine kleine Mahlzeit, bei der wir uns einander vorstellen: Christina, Maria und Erich sowie ich, Karl. Christina, ein blonder, zarter Wirbelwind, und Maria, eine vollschlanke, braunhaarige Dame mit einem zauberhaften Lächeln. Und Erich? Groß gewachsen, schlank - und nicht auf den Mund gefallen. Und ich? Sprechen wir morgen darüber …

Erich weiht mich ein: „Karl, morgen nach Sonnenuntergang dürfen wir ein Glas Rotwein bestellen, gute Gelegenheit mit den Mädels Bruderschaft zu trinken.“

Ich stelle meine Armbanduhr um eine Stunde vor, dann lege ich mich wie gewohnt rechts ins Ehebett neben Erich, der schon Eichenstämme zersägt. Ich denke noch an die schöne Flugreise zurück – und an das Lächeln von Maria. Wie schön wäre es, wenn Maria neben mir schlafen würde …

Am nächsten Morgen sind Christina und Maria schon weg, sie haben bereits gefrühstückt. Nach einer Patientenuntersuchung und -besprechung geht es erstmals an den Strand.

„Bitte maximal eine halbe Stunde in der Sonne aufhalten“, gibt es eine Anweisung.

Christina und Maria im Bikini und Badeanzug sind auch schon da. Das aufgelöste Salz sieht wie ein öliger Schimmer aus, der über die wellenlose Wasseroberfläche zieht. Na, dann hinein in die silberne Suppe!

Das gesättigte Wasser aber treibt Christinas Beine gleich wieder nach oben. Erich, der besser zurechtkommt, nimmt sie ins Schlepptau. Beide „fahren“ eine Runde, wobei die junge Frau auf dem Rücken schwimmend mitrudert.

Da ruft Maria, ihr sei Salzwasser in die Augen gekommen. Da ich ihr am nächsten bin, führe ich sie hinaus zur Dusche. Ich halte ihren Kopf unter die Brause. Das 30-prozentige Salzwasser brennt wie die Hölle in ihren Augen. Langsam nur lässt der Schmerz nach.

Da Maria vorübergehend sehuntüchtig ist, hält sie sich bei mir fest, solange, bis sie die Augen öffnen kann. Ihre blinzelnden dunkelbauen Augen lächeln mich an. Sie bedankt sich, noch immer unter der Dusche stehend, indem sie mich an sich zieht und fragt: „Schaut hier wer zu?“ Sie wartet meine Antwort nicht ab, und überraschend küsst sie mich, zweimal!

„Das werde ich aber melden“, sagt jemand mit verstellter Stimme hinter uns. Erich und Christina lachen.

„Für uns wird es Zeit“, sagt Erich. „Bis wir zurück sind, ist die halbe Stunde um.“

In der Lobby vor den Aufzügen treffen wir uns alle wieder. Erich fragt Maria, ob es nicht möglich wäre, dass sie mit ihm tauschen würde. Das heißt …

Alle lachen. „Ich weiß, was du meinst“, sagt Maria und drückt mir mit verführerischem Lächeln die Hand.

„Und mich fragt keiner?“, spiele ich den anderen den Überrumpelten vor.

„Du bist überstimmt!“, lacht Erich.

Man lässt sich halt gern zum Glück zwingen. Mit versteckter Freude bringe ich meinen Koffer von Zimmer 512 auf 612.

Um 19 Uhr gibt es Abendessen. Die Damen sehen fast wie Schwestern aus, sind mit einem kleinen Schwarzen bekleidet, wir Männer auf Wunsch der Betreuer mit langen Hosen. Auf dem Tisch stehen weiße Kerzen, die der Kellner anzündet. Er fragt, ob er die Flasche Rotwein schon servieren darf. Die Gläser klingen, es gibt Küsschen und da alle schon per Du sind, wird einfach auf die neue Zimmervariante getrunken.

Später geht's ins Fernsehzimmer. Es läuft ein israelischer Film mit englischen Untertiteln. Oder umgekehrt? Wie man uns versichert, wird am 21. Juni das WM-Fußballspiel Österreich – Deutschland auf RTL übertragen. Dazu steht auf dem Flachdach eine riesige bewegliche Satellitenschüssel.

Wir besuchen noch die Safari-Bar, bevor es in die Zimmer geht. Die zweite Nacht, diesmal bei Maria, wartet schon auf mich. Ich fühle, wie meine Hände feucht werden und versuche zu verstecken, dass ich aufgeregt bin.

Das Licht zuckt schon wieder. Hier gibt es oft einen Stromausfall, hat man uns gesagt. Wir sind froh, dass wir nicht mit dem Aufzug stecken geblieben sind.

Im Zimmer schalte ich das Deckenlicht aus. Durch die Fenster dringt ein schwacher orangener Schimmer von der Straßenbeleuchtung. Maria schlüpft unter die Decke, wobei sie kurz ihre zauberhafte schwarze Unterwäsche zeigte. Ich folge ihr ins Bett und rücke ganz nah zu ihr.

„Wie geht es dir mit der Haut?“, frage ich Maria und streichle ihre Arme.

„Ich habe heute eine leichte Hautcreme bekommen, wie alle Frauen. Die ist angenehm. Aber helfen soll eigentlich nur die Sonne, sagen einige Patientinnen.“

„Nicht das Meerwasser?“

„Schon. Aber bei Patienten mit kleinen Wunden, die nicht ins Wasser gehen durften, waren die Hautveränderungen nach vier Wochen Sonne genauso abgeheilt wie bei den Meeresbenützern.“

„Schau, schau“, sage ich, „was da alles verheimlicht wird.“

Ich ziehe mit Marias Hilfe ihren zauberhaften schwarzen BH aus. Dann folgt der Slip. Zart küsse ich ihre Brüste. Mit der Zunge entdecke ich ihren Körper, sie findet schließlich ihr Ziel zwischen ihren Beinen.

Maria stöhnt, während ich nach oben rutsche und mein inzwischen angeschwollenes Glied in ihre Spalte schiebe. Meine Stöße werden immer heftiger. Etwas zu früh ergießt sich mein Samen in sie. Gerne hätte ich so weitergemacht und hoffe, Maria hat es trotzdem gefallen.

„Wie fühlst du dich“, frage ich Maria.

„Es war sehr schön“, flüstert Maria. „Karl, wir bleiben doch zusammen?“

„Unbedingt“, sage ich erleichtert.

*​

Die Nacht ist hell und klar, die Temperatur draußen sinkt auf 30 Grad. Im Zimmer mit Aircondition auf verträgliche 27 Grad. Wenn ich neben mich schaue, sehe ich Maria, halb zugedeckt. Ihr Körper strömt einen warmen, samtigen Duft aus, wie eine Mischung von Parfum und weiblichen Pheromonen.

Ganz langsam wird es draußen hell. Die Sonne wandert von Osten her über das silberne Tote Meer. Maria hat schon einmal aufgeblickt, aber die Augen gleich wieder geschlossen. Ich sage ihr leise „Guten Morgen, mein Liebling!“ Und schon umarmt sie mich. „Heute gibt es ja das große internationale Boccia-Turnier, das wird den Handballer Erich aber freuen.“

Maria küsst mich. „Schön, dass du auch mitmachst.“

„Du kommst ja sicher mit?“

„Ja, sicher. Ich halte dich auch fest an der Hand, damit du mir nicht davonläufst!“

*​

Nach dem Mittagessen gibt es keine große Ruhepause. Alle sind eingeladen um 14 Uhr am Sandstrand neben den Solarien zu erscheinen und teilzunehmen,

Das „Internationale Boccia-Turnier“ beginnt. Da es ein Ausscheidungsturnier ist, wird es erst später interessant, wenn die Favoriten gegeneinander antreten. Und zu diesen zählt Erich.

Ich sitze mit Maria auf einem Frottee-Strandtuch. Sie hat keine Bedenken, dass wir uns vor allen Menschen küssen. Bis die Sportfreunde rufen „Karl, du bist dran!“

Überraschenderweise halte ich mich sehr gut, sodass ich jedes Spiel gewinne. Nur nicht gegen Erich drankommen, hoffe ich. So geht es bis ins Finale. Und jetzt ist mein Gegner: Erich!

„Glück gehabt!“, lacht er.

„Ich drück' dir die Daumen“, sagt Maria neben mir.

Ich gebe mir keine Chance, doch es kommt zum Entscheidungswurf. Ich werfe 'raus – und treffe die Taube! Die Kugel bleibt gleich daneben liegen.

„Ich nehme auch den zweiten Platz“, wispere ich Maria zu.

Erich wirft hinaus und trifft – meine Kugel, die weggesprengt wird und weiter weg landet. Das ist der erste Platz!

Erich bekommt als Sieger den großen Pokal - und ich als Zweiter die „Originalkopie“ der „Schriftrolle vom Toten Meer“!

„Das gehört gefeiert!“, schmettert Erich 'raus. Seine Christina küsst ihn. Aber anstatt eine Runde auszugeben, zieht sich Erich mit Christina zurück.

Maria sagt leise zu mir „Wir beide feiern dann auch im Bett deinen zweiten Platz, okay?“

*​

Der 21. Juni rückt immer näher. Inzwischen geht es den meisten Hautpatienten schon besser, sodass sogar als Abhilfe gegen den „Kurkoller“ ein Ausflug ins 100 Kilometer entfernte Jerusalem geplant ist.

Heute sind viele Deutsche und Österreicher hier, die das WM-Match sehen wollen. Im TV-Zimmer sieht es jetzt wie in einem Kinosaal aus: Eine große Videoleinwand wird heruntergelassen, eine Menge Stühle aufgestellt und die Fenster verdunkelt. Der Hoteltechniker richtet noch einmal die Schüssel auf den Eutelsat aus, RTL ist eingestellt, der Beamer aufgestellt. Cordoba kann kommen!

Da sich Maria nicht für Fußball interessiert, bleibt sie bei Christina auf dem Zimmer.

Es ist ein spannendes Match, bei dem der Stürmer Hans Krankl für Österreich den Siegestreffer zum 3:2 schießt. Die Österreicher feiern mit „Immer wieder, immer wieder Österreich!“ Die Deutschen trauern, trotzdem treffen sich die Fans beider Nationen beim Maccabi-Bier und anderen Drinks an der Bar.

Ein deutscher Sportsfreund sagt zu mir: „Moin Moin, Mister Austria. Hast du schon gehört, der Hans Krankl bekommt die deutsche Staatsbürgerschaft!"

Alle Bargäste kichern. Ich freue mich mit unseren Sportlern und singe zum nächsten Drink mit lauter Stimme:

Der Krankl, der soll leben, soll leben dreimal hoch.
In seinem Glanz und Schimmer, so an Hansi kriagn ma nimmer!“

… und lade alle Fußballfans zu einer Runde Gin Tonic ein ...

Später geleitet mich Maria aufs Zimmer. Sie ist plötzlich gar nicht gut auf mich zu sprechen, da ich heute Abend über den Durst getrunken habe. Außerdem meint sie, ich solle mir doch endlich die Füße gründlicher waschen, da der Sand im Bett schrecklich kratze.

*​

Am nächsten Morgen wache ich mit einem Riesenschädel auf. Es ist schon zehn Uhr. Maria ist nicht hier. Da ich in den Kleidern geschlafen habe, bin ich gleich fertig und beeile mich, ins Restaurant zu kommen. Ausnahmsweise bekomme ich noch ein Frühstück mit einem „Reparaturseidl“ Bier. Dann hinunter zum Strand, wo sich nur wenige Besucher aufhalten. Ich frage sie, ob sie Maria gesehen haben. Vergeblich. Doch dann sehe ich einen von unseren Betreuern.

„Ja, Karl, was machst du denn hier? Warum bist du nicht mit auf unserem Ausflug nach Jerusalem?“, fragt er überrascht.

„Das hat mir niemand gesagt. Oh, um sieben war ja Abfahrt ...“ Ich falle in ein tiefes Loch.

„Heute ist es überall ruhig. Das Match gestern ist auch ein Stimmungskiller bei den Deutschen. Bleib halt heute im Hotel und kurier dich aus. Maria und die anderen kommen etwa um 17 Uhr zurück. Spätestens beim Abendessen seid ihr wieder alle zusammen.“

Die Zeit vergeht heute sehr, sehr langsam. Aber kurz nach 17 Uhr kommt der Bus dann endlich an. Ich stehe draußen vor dem Hoteleingang und schau, wo Maria ist. Da ist auch schon Erich. Er legt seine Hand auf meine Schulter und führt mich vom Eingang weg. Sein Gesichtsausdruck verrät allerdings nichts Gutes.

„Karl! Du musst jetzt hart sein. Maria hat einen neuen Freund, einen Palästinenser, der hier als Kellner arbeitet. Der hat sie heute früh getröstet, während du schliefst und nicht munterzukriegen warst. Er ist mit ihr nach Jerusalem mitgefahren. Sie sind beide im Bus. Maria holt gleich ihre Sachen aus eurem Zimmer. Später kannst du wieder hinauf. Bleib ruhig und tu so, als sei nichts passiert.“

Ich richte mich auf, atme tief, kann aber die Tränen nicht zurückhalten.

„Na gut“, sage ich mit heiserer Stimme, „wir sehen uns dann beim Abendessen.“

Die Abendsonne verschwindet hinter den scharfen Felsen. „So wie Maria“, sage ich zu mir. „Einmal machst du einen Fehler - und schon stehst du im Abseits.“

Im fahlen Dämmerlicht fühle ich, dass der Glaube an eine schöne, gemeinsame Zukunft mit Maria im Toten Meer versunken ist.

 
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Hallo klef,

Schlimmer geht nimmer. Sorry, dass ich mit so einer Einleitung beginne, aber Deine Story hat mich nicht überzeugt. Seltsam zusammengeschustert, platte Standard-Sätze und Bemerkungen. Kann ja alles so gewesen sein, aber ich fand´s - ja, langweilig.

Wir – das sind so an die 25 PatientInnen
So an die ... kann er nicht bis 25 zählen, oder waren es nur 24? Diese "ungefähre" Personenzahl kann ich angeben, wenn ein Bus an mir vorbei fährt und ich die Anzahl schätze, aber nicht, wenn ich mit 25 Personen unterwegs bin. Wolltest Du Patient/-innen verwenden? Dann so ... oder waren Erich und Karl weiblich?
Schon am Flughafen darf man sich als Mann locker einen anderen Mann aussuchen; bei der Frau ist es ebenso, auch eine Frau.
wieso locker? Du meinst, freie Wahl. Bei der Frau ... unglaublich sensibel (zynisch)
n für unseren gemeinsamen Restauranttisch gebucht.
gebucht? Hat er´s schriftlich? Also in ein Buch eingetragen? Nicht eher: gewonnen, oder überredet oder begeistert oder ...
Hinein in den See!
Ich brauch kein Meer mehr, wenn ich den See seh´. Noch ist das Tote Meer ein Meer. Wie wär´s mit: Hinein in die Fluten? Wellen? ins Nass?
Er fragt, ob er die Flasche Rotwein schon servieren darf. Die Gläser klingen, es gibt Küsschen und Küsse und das Du-Wort wird besiegelt.
An was leiden denn die Patient/-innen? Auf Krankenkasse ans Tote Meer und dann Alkohol? Oh oh ... und das Trinken war ja auch nur ein Vorwand, denn sie waren ja schon beim Du, oder nicht?
Die Zunge zieht eine Spur von warmem Speichel bis zwischen ihre Beine. Dort angekommen, sauge ich mich fest wie eine Schnecke und drücke die Zunge ganz fest in ihre Vagina.
... ist das nicht eklig? Sabbert der Karl? Und er saugt sich fest? Mehr nicht? So, wie es da steht, hätte ich Dir als Maria eine an die Ohren gegeben und wäre mit wehenden Fahnen aus dem Zimmer gerannt. Bitte, es ist die erste Nacht - keine Zwischentöne, plumpes Pornogeschreibe ... er kommt zu früh und die Maria? Was interessiert es den Karl, soll sie´s sich selber machen, gell?
Ich hätte gerne stundenlang so weitergemacht.
... klar, er heißt ja auch Karl, ein ganzer Kerl.
vom orangenen Licht der Straße leicht erhellt
... immer noch, hast Du schon mal beschrieben
„Guten Morgen, mein Liebling“.
Aha, sehr vertraut. Nach der ersten Nacht schon Liebling. Das kauf ich Dir nicht ab oder ist die Maria ein bisschen unterbelichtet und kauft ihm das nach dem Ejaculatio praecox ab?
Ich fürchte mich schon wieder vor dem Ende der Beziehung, da ich bis jetzt nie das Glück festhalten konnte...
Er hätte stundenlang können, das strotzt vor Selbstbewusstsein, aber er ist doch auch ein großer Pessimist - seines Glückes Schmied oder wie geht das?
Der 21. Juni, rückt immer näher.
Komma kommt weg.
Da ich mit den Kleidern geschlafen habe, bin ich gleich fertig und beeile mich, ins Restaurant zu kommen. Ausnahmsweise bekomme ich noch ein Frühstück mit einem „Reparaturseidl“ Bier.
Da ich in den Kleidern, oder hatte er sie ausgezogen und lag neben ihnen? Bei 27°C nachts keine Dusche nach´m Saufen? Ein Hinweis, dass er aus Bayern kommt?
Ich falle in ein tiefes Loch.
So plötzlich? Und der Betreuer ist im Hotel geblieben, aber die Truppe ist mit dem Bus unterwegs - das nenne ich mal einen Betreuer!
schau, wo meine Freunde sind. Da i
Freunde nach wenigen Tagen - soso, hätten die Freunde ihn nicht wecken können? Und die Maria, sein Liebling? Die hatten wohl auch schon die Nase voll von Karl ...
Die Abendsonne verschwindet blitzschnell hinter den Bergen
Wenn der untere Rand der Sonne den Horizont berührt, dauert es ungefähr 7 Minuten, bis sie untergegangen ist. Zumindest in den westlichen Breiten. Die Erde dreht sich auch in Tel Aviv nicht schneller, also blitzschnell ist da ein bisschen übertrieben.

Vielleicht war ich jetzt etwas zu unsensibel - nimm es nicht persönlich, es geht nur um den Text. Aber der konnte mich einfach nicht begeistern, sorry.
Grüße - Detlev

 

Danke für die Korrekturvorschläge! Kann oder soll ich mit der inzwischen verbesserten Fassung meine Geschichte überschreiben? Wünsche weiterhin viel Spaß! Gruß, klef

 

Hallo @klef

und willkommen hier.

Kann oder soll ich mit der inzwischen verbesserten Fassung meine Geschichte überschreiben?
Bitte Überarbeitungen immer am Original vornehmen, also den Text überschreiben.

Viel Spaß hier und liebe Grüße,
GoMusic

 

Hallo @klef ,

ich sehe grad, dass du mit deinen bisher vier Beiträgen noch zu den Neulingen hier bei den Wortkriegern gehörst, deswegen vorneweg auch von mir ein Willkommen.

Aber nun auch gleich zur Sache, nämlich deinem Beitrag zum Challenge:

Du hast deine Geschichte leider so angelegt, dass ich, obwohl du tatsächlich nichts Pornographisches geschrieben hast, mich wie in einem billigen Porno gefühlt habe.
Das liegt daran, dass du mit dem Plot den Eindruck erweckst, dass alles nur auf die sexuellen Begegnungen zugeschnitten ist. Klar, du schwenkst auch ab und zu hinein in einen völlig sachlichen Plot, wenn ich das Wort sachlich mal als Gegensatz zu erotisch oder sexuell setze, aber auch da gewinne ich den Eindruck, ist das einfach nur dazwischen geschoben, im Kern geht es um die sexuelle Begegnung.
Diesen Eindruck habe ich bisher nur bei deiner Geschichte bekommen und das liegt daran, dass du den Figuren eine eigenartig holzschnittartige Verhaltensweise gegeben hast, sie sind von dir so angelegt als seien sie Figuren eines Pornos. Tut mir leid, wenn ich dich damit verletzen sollte, weil deine Intention vielleicht eine ganz andere war, aber auf mich wirkt das leider so und ich vermag das auch nicht zu beschönigen.

Was mir so alles in deinem Text aufgefallen ist, ich gehe da einfach mal chronologisch vor:

Mit diesem Menschen muss man dann nachts vier Wochen lang im selben Zimmer und Ehebett auf engstem Raum zusammenleben. Es soll aber anders kommen.
Und darüber regt sich dein Protagonist nicht auf? Er hat also keine Sorge, dass er einen sog. Bettnachbarn bekommt, der ihm missfällt? Wenn du eine gute Figur anlegen willst, dann wäre dies hier die Stelle gewesen, darüber etwas zu schreiben.

Spätabends nach der Zimmervergabe gibt es noch eine kleine Mahlzeit, bei der wir uns einander vorstellen: Christina, Maria und Erich sowie ich, Karl.
Das ist so ein Hinweis darauf, dass es dir eigentlich auf was anderes ankam, denn so lieblos wie die Figuren hier vorgestellt werden. Ich erfahre nur die Namen und sonst nichts. Wie soll ich als Leser dann deine Figuren kennenlernen, wenn du nichts rausrückst?

„Für uns wird es Zeit“, sagt Erich. „Bis wir zurück sind, ist die halbe Stunde um.“
Das hatte ich anfänglich nicht verstanden und finde es auch viel zu verkürzt, es geht hier um die maximal halbe Stunde, die die Teilnehmer in der Sonne verbringen sollen, nicht wahr?
Wenn ich mich recht entsinne, sind solche Kururlaube am Toten Meer wohl besonders gut geeignet für Personen, die an der Schuppenflechte erkrankt sind.
Davon ist in deinem Text nicht eine Sekunde lang die Rede. Wieso nicht?
Gerade diese Erkrankung führt bei vielen dazu, dass sie sich schämen und in puncto sexueller Begegnung die größten Bedenken haben, sich und ihre beschädigte Haut quasi dem anderen zuzumuten.
Darüber schreibst du ebenfalls keine Silbe, deine Figuren scheinen offenbar damit null Probleme zu haben und somit stimmt entweder das nicht oder sie machen dort auch keinen Kururlaub, weil sie erkrankt sind.
Dein Plot wirft also bereits in den Anfängen für mich Fragezeichen auf, weil er unlogisch rüberkommt.

„Ja, mich fragt keiner?“ Ich fühle mich übergangen.
Und abgehakt. Das klingt so flappsig, hier könntest du die Empfindungen deines Protagonisten durchaus darstellen.
Wir besuchen noch die Safari-Bar, bevor es in die Zimmer geht. Die erste Nacht mit Maria wartet schon auf mich.
Und hier geht es ab in die Pornohandlung, wenn ich das mal so verkürzt nennen darf. Dein Protagonist hat gar nicht vor, Maria zunächst kennenzulernen, sondern für ihn ist das gleich klar, dass man miteinander Geschlechtsverkehr hat. Genau an dieser Stelle begehst du folglich den gröbsten Fehler. Ich könnte mir vorstellen, dass ab jetzt kaum noch ein Leser in deinem Text verweilen mag, weil deine Intention einfach zu offensichtlich ist.
Ich gestehe, dass ich jedenfalls ab hier kaum noch Spaß hatte, deinen Text zu lesen.

Zart küsse ich ihre Brüste, werde aber gleich immer stürmischer. Ich bedecke ihren Körper überall mit meinen Küssen. Die Zunge findet ihr Ziel zwischen ihren Beinen.
Der erste Satz ist noch gut. Aber dieses mit Küssen bedecken ist so ein Klischee, dass du hier einfach übernimmst und damit nichts aussagst. Hast du schon mal einen Körper überall !!! mit Küssen bedeckt? Wenn ja, wie lange hat das gedauert? Ich denke, man muss immer vorsichtig sein, wenn man klischeehaft formuliert, meist gerät man in den Modus des totalen Übertreibens oder der Unglaubwürdigkeit, im schlimmsten Falle der Lächerlichkeit.
Zu früh ergießt sich mein Samen in sie. Gerne hätte ich so weitergemacht.
Einmal abgesehen davon, dass es auch für deinen Protagonisten die Möglichkeit gegeben hätte, nach der Ejakulation eine Weile zu warten, um dann erneut loszulegen und man sich fragt, wieso er diese Möglichkeit nicht ins Auge fasst, frage ich mich an dieser Stelle, wo Maria geblieben ist. Wie geht es ihr dabei? Keine Silbe lese ich von ihr und schon wieder ist das ein Beleg dafür, dass du keine erotische Geschichte angelegt hast, sondern einen Porno. Es gibt wohlgemerkt sehr gute pornographische Geschichten (natürlich nicht hier), aber auch bei denen zeichnet sich die Qualität dadurch aus, dass es gut nachvollziehbare Figuren gibt und die eingebettet sind in eine logische und sinnige Handlung.

Und schon umschließen mich ihre Arme. „Heute gibt es ja das große internationale Boccia-Turnier, das wird Erich als Handballer aber freuen.“
Das Umschließen mit den Armen wirkt seltsam gestelzt. Das deutsche Wort "umarmen" ist wirklich treffender und natürlicher.
Die Dialoge zwischen den einzelnen Figuren sind leider auch sehr flach und eher langweilig, zum Glück nicht obendrein noch langatmig.
Jahrelang habe ich davon geträumt, so eine liebe anhängliche Frau zu finden. Sollte es mir gelingen, das Glück festzuhalten?
Man möchte an dieser Stelle fragen, ob dein Protagonist schon an die Möglichkeit gedacht hat, sich eine aufblasbare Gummipuppe zuzulegen, die kann er ein Leben lang festhalten. Pardon, ich werde jetzt ironisch, das hilft dir auch nicht weiter. Was ich meine ist, dass du wieder hier keine Frau im Bilde hast. Wie denkt Maria darüber? Und was aus meiner Sicht als unverbindlichster Sex dargestellt wird, wird nun auf einmal von deinem Protagonisten als Glück, das man festhalten soll dargestellt? Ich frage mich, was versteht er darunter? Doch nicht allen Ernstes, dass er diese Frau jede Nacht bereitwilig auf ihn wartend in seinem Bett vorfindet und ansonsten sie ihn nicht weiter belästigt?
Ich komme mit diesem Frauenbild, das dort dargestellt wird, nicht klar.

„Karl! Du musst jetzt hart sein. Maria hat einen neuen Freund, einen Palästinenser, der hier als Kellner arbeitet. Der hat sie heute früh getröstet, während du schliefst, und ist mit ihr nach Jerusalem mitgefahren
Was für ein passender Schluss. So schlicht gestrickt wie du deine Figuren angelegt hast, so leben sie weiter. Sorry. Es passiert sehr selten, dass ich bei einer Geschichte nicht die Chance sehe, doch noch etwas aus ihr zu machen. Aber bei diesem Plot und der Art der Umsetzung sehe ich null Potential, etwas zu retten. Aber sicherlich wirst du viel aus diesem Wettbewerb lernen können, wenn du dir anschaust, was man mit diesem Challengethema hat machen können und gemacht hat.


Lieben Gruß

lakita

 

Danke Lakita für deine große Mühe.

Ich hoffe, es ist mir wenigstens zum Teil gelungen, auf eure Kritik einzugehen und die Verbesserungsvorschläge umzusetzen.

LG klef

 
Zuletzt bearbeitet:

Guten Morgen @klef,

ich habe es auch einmal gewagt, als Frischling an einer Challenge teilzunehmen. Inzwischen weiß ich, dass es zwar eine wunderbare Möglichkeit ist viel Resonanz zu bekommen und daraus zu lernen, doch es tut weh, wenn eine Geschichte, an der natürlich Herzblut hängt, zerrissen wird.
Für mich habe ich daraus geschlossen, mir zuerst viele Texte und noch mehr Kommentare anzusehen, um daraus möglichst viel Input für meine Geschichten zu sammeln.

Herzlich willkommen im Forum.

Ich habe die Kommentare gelesen und finde es gut, dass du lakitas Vorschlag aufgenommen hast. Meiner Meinung nach, viel zu wenig in den Plot eingebaut.
Wenn man sich nackt zeigt, mit Hautblessuren, dann ist da Scham dabei.

Schon am Flughafen darf man sich als Mann einen anderen Mann aussuchen; bei Frauen ist es ebenso, aber eine Frau. Mit diesem Menschen muss man dann allerdings nachts vier Wochen lang im selben Zimmer und Ehebett auf engstem Raum zusammenleben. Vorerst etwas skeptisch, mache ich die Erfahrung, dass es auch anders kommen kann!
Warum nicht einfacher: Auf dem Flughafen sucht sich jeder einen Partner
(Es geht um deinen Protagonisten, da ist es erst mal zweitrangig, dass sich Frauen Partnerinnen aussuchen.) aus, mit dem er während der vier Wochen Zimmer und Bett teilt. Es ist dem Leser schon klar, dass man dieses Zimmer dann auch nachts teilen muss und dass es auf engsten Raum ist.
Christina und Maria im Bikini und Badeanzug sind auch schon da. Hinein in die silberne Suppe! Das gesättigte Salzwasser treibt Christinas Beine nach oben. Erich, der besser zurechtkommt, nimmt sie ins Schlepptau. Beide „fahren“ eine Runde, wobei die junge Frau auf dem Rücken schwimmend mitrudert.
Hier verstehe ich überhaupt nichts und finde es überflüssig.
Der Absatz trägt nichts zu deinem Plot bei und bringt die Geschichte nicht weiter. Generell schau mal durch deinen Text und sieh nach welchen Abschnitt, Satz du wirklich brauchst.

Erich weiht mich (nachher) ein: „Karl, morgen werden wir eine Flasche Rotwein bestellen und Bruderschaft mit den Mädels trinken. Nach Sonnenuntergang darf man hier ein Glas Rotwein trinken. OK
Vorschlag: Erich weiht mich ein: Karl morgen nach Sonnenuntergang dürfen wir ein Glas Rotwein bestellen, gute Gelegenheit mit den Mädels Bruderschaft zu trinken.
( Meiner Meinung nach hast du überflüssige Adverbien in deiner Geschichte.)
(Ich stelle noch meine Armbanduhr um eine Stunde vor, dann lege ich mich wie gewohnt rechts ins Ehebett neben Erich, der gleich sanft schlummert.)Ich denke noch an die schöne Flugreise zurück – und an das Lächeln von Maria.
Interessiert auch nicht. Viel interessanter wäre es, wenn du uns deine Fantasien von Maria schilderst.
Zart küsse ich ihre Brüste, werde (aber gleich immer) stürmischer. Ich bedecke ihren Körper mit Küssen. Die Zunge findet (schließlich) ihr Ziel zwischen ihren Beinen.
Noch ein Beispiel. Vorschlag: Mit der Zunge entdecke ich ihren Körper. Langsam lasse ich sie über ihren Hals, ihre festen Brüste … zwischen ihre Beine …
Lass deine Fantasie spielen, was schmeckst du, wie fühlt es sich an. Wie reagiert sie. Was macht es mit Euch.
Show it, donˋt Tell it.
Maria stöhnt, während ich nach oben rutsche und mein inzwischen angeschwollenes Glied in ihre Spalte schiebe. Meine Stöße werden immer heftiger. Etwas zu früh ergießt sich mein Samen in sie. Gerne hätte ich so weitergemacht und hoffe, Maria hat es trotzdem gefallen.
Nein, es hat ihr sicher nicht gefallen.
„Es war sehr schön“, flüsterte Maria. „Karli, du bist jemand mit viel Einfühlungsvermögen
Wo war hier bitte Einfühlungsvermögen?

Das sind nur ein paar kleine Beispiele. Es ist deine Geschichte, du kannst sie so lassen wie sie ist, doch dann lernst du nichts.
Es liest sich für mich, wie ein Schulaufsatz und das kann es nicht sein, wenn es um ein erotisches Abenteuer geht.
Als @feurig meine erste Geschichte kommentierte, war ich wütend, enttäuscht …
Sie hatte so was von Recht.

Ich wünsche dir einen schönen Tag
Liebe Grüße
CoK

 

Zart küsse ich ihre Brüste, werde aber gleich immer stürmischer. Ich bedecke ihren Körper mit Küssen. Die Zunge findet schließlich ihr Ziel zwischen ihren Beinen.

Guten Appetit -

und hats geschmeckt?

Das gesprochene Wort ist flüchtig und flieht zum einen Ohr hinein und zum andern wieder hinaus. In Schriftform gefangen offenbart es vor allem Schwächen und da haben meine Vorredner schon einiges gesagt, dem ich mich getrost anschließen kann,

lieber klef,

und damit est einmal herzlich willkommen hierorts!

Die wahre Kunst liegt in der Andeutung und nicht in der Darstellung von Dauer und Länge des Schwanzes. Da ist uns der Hengst um einiges überlegen.

Flusenlese

Und ich? Sprechen wir morgen darüber…
Drei Punkte nach dem Wort deuten an, dass am Wort etwas ausgelassen wurde, drei Punkte direkt am Wort behaupten, dass wenigstens ein Buchstabe fehle. Den kann ich leider nicht erkennen – mutmaßlich, weil es nix am „darüber“ als fehlend/unterlassen zu erkennen gibt. Besser also eine Leerstelle zwischen Wort und Punkten, hier also
„darüber …“

Kommt öfters vor (das nächste ist „Das heißt…“ weiter unten, ist aber keineswegs das letzte. Musstu selber schauen)

Nach Sonnenuntergang darf man hier ein Glas Rotwein trinken. OK?“

Was hat hier die Abkürzung des amerikanischen Bundesstaates Oklahoma zu suchen? Im Deutschen wird okay o. k. oder O. K. abgekürzt. Aber was ist das für eine Abkürzung, wenn das ausgeschriebene „okay“ vier Zeichen zählt, die Abkürzung aber fünf, zwo Buchstaben, zwo Punkte und eine Leerstelle zwischen dem ersten Punkt und dem k?

„Bitte maximal 30 Minuten in der Sonne aufhalten“, gibt es eine Anweisung.
Hat die „halbe Stunde“ nicht eines Silbe weniger?

Da ich ihr am nähesten bin, führe ich sie hinaus zur Dusche.
Nein, der Superlativ des Adjektivs „nahe“ ist „nähen“ nicht, sondern der Hauch wird in den Reibelaut „nächsten“ versetzt

Ihr Körper strömt einen warmenKOMMA samtigen Duft aus, wie eine Mischung von Parfum und weiblichen Pheromonen.

Ich sage ihr leise „Guten Morgen, mein Liebling“.
Da solltestu den Punkt wieder einfangen und vor die auslaufenden Gänsefüßchen setzen … Und eigentlich ist es mehr als ein Aussage. Wie wäre es mit einem Ausrufezeichen?

... - und ich als Zweiter die „Originalkopie“ der „Schriftrolle des Toten Meeres“!
Nein, die Schriftrollen sind am Toten Meer gefunden worden, das Tote Meer konnte meines Wissen noch nie schreiben

Es ist schon 10 Uhr.
Im literarischen Schreiben werden Zahlen bis zwölf ausgeschrieben, gilt also auch hier
„… Oh, um 7 war ja Abfahrt ...“ Ich falle in ein tiefes Loch.

Wie dem auch sei, vor allem aber werde,
kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecke. Bekanntermaßen ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Was hätte er auch davon - außer einem gebrochenen Genick.

FRiedel

 

Hallo @klef,

erstmal Respekt, dass du diesen Text geteilt hast und zur Diskussion stellst. Man tut oft so, als sei man der knallharte Typ, dem das alles nichts ausmacht, aber harte Kritiken können an die Nieren gehen und einem auch Selbstbewußtsein rauben, gerade wenn man vielleicht am Anfang steht und noch keinen eigenen Umgang damit gefunden hat, keine eigene Debattenkultur diesbezüglich etabliert hat.

Bei deinem Text fehlt es, meiner Meinung nach, erstens an Struktur, und zweitens auch ein wenig Handwerk. Wie man in einen Text kommt als Autor ist für mich immanent wichtig. Da gibt es keine Grundregel, die immer funktioniert. Was will ich wie sagen und warum genau jetzt?

Du hast hier eine Strecke, die du erzählen möchtest, aber die du im Grunde nicht wirklich erzählst - du berichtest. Du bleibst an der Oberfläche, skizzenhaft, Stichworte. Was du hier erzählen möchtest, braucht jedoch, so glaube ich, Raum. 3000 Wörter. Sie fliegen nach Tel Aviv - wie riecht es da, wie sieht es da aus, was macht das Land mit einem? Wie reagieren die Leute da auf sie? Was macht diese Gruppe da genau? Wie sieht die Gruppendynamik aus? Da kannst du sehr viel erzählen; stell dir das mal wie ein Kuchen vor, eine Torte mit vier Schichten, und du willst unbedingt an den supergeil-leckeren Belag ganz unten. So in etwa ist das auch bei einer Erzählung, wie ich finde: Sich langsam vortasten, eine Atmoshäre erschaffen, Charakter erschaffen, die dreidimensional sind: er hat ein Ziel, er hat eine Motivation, aber er hat auch ein Hindernis, was es zu überwältigen gilt. Seine Stärke kann auch seine Schwäche sein. Darauf würde ich mich mal zuerst konzentrieren. Ohne einen glaubhaften Charakter kannst du nichts transportieren, dann wirkt alles wie ein dünnes Kartenhaus, dass beim ersten Luftzug in sich zusammenfällt.

Konstruktiv: Sensorik bedienen im Text. Riechen, schmecken, fühlen - immer gut. Genau und präzise überlegen, welche Details ich platziere und warum, wie sie zum Text korrespondieren. Dialoge oraler gestalten, mal darauf hören, was gesprochene Sprache ausmacht, wie unbewusst wir auch Redensarten anderer annehmen, wie oft wir uns viel komplizierter ausdrücken, als wir es eigentlich meinen, auch aneinander vorbei reden, um etwas herum. Das Entpacken von Motiven: Nicht sagen: Ernst liebt Ute. Woran würde ein Fremder merken, das Ernst Ute liebt? Vielleicht geht sie immer einen Extra-Kilometer, um ihm seine heiß geliebten Zigarillos zu kaufen. Und er fährt nachts für sie an die Tankstelle, weil sie Schokolade essen möchte. Das sind jetzt nur ein paar blöde Beispiele, aber ich hoffe, du weißt, worum es mir geht. Das sind grundsätzliche Dinge, die du manifestieren kannst, wenn du weiter und mehr schreibst.

Gruss, Jimmy

 

Hallo Jimmy,
vielen Dank für deine konstruktive Kritik. Ja, so stelle ich mir vor, wie eine gute Erzählung aussehen sollte! Ich arbeite daran ...

 

Moin @klef,

mutig und sehr schlau, mit einer Challenge einzusteigen, wenn es Dir ums Verbessern deiner Geschichten geht. Soviele Kommentare kriegt man gerade als Neuling sonst nie und noch besser, man kann durch das vorgegebene Thema super bei anderen Beiträgen kommentieren, denn zumindest die Einschätzung, ob der Beitrag die Aufgabe erfüllt, kriegt man ja hin. Wobei? Das Thema Erotik ist echt schwer und so unglaublich vielfältig ... Aber im Ernst, dass meiste lerne ich beim kommentieren von Fremdtexten oder aus den Kommentaren. Hier ist ja genaugenommen schon alles gesagt, Du kriegst jetzt also nur eine subjektiven Leseeindruck von mir.

Was mir beim draufschauen sofort auffällt ist die zerrissene Form. Leider verträgt sich diese Plattform nicht perfekt mit Word, bzw nimmt es viel genauer. Überall, wo man auf word mit Enter (und nicht wie richtig wäre, mit Enter und Shift) die Zeile geechselt hat, haut das Programm einen Absat rein. Da nützt es nichts, man muss "zu Fuss" aufräumen, aber für eine mir am Herzen liegende Geschichte tue ich das gerne.

Wir schreiben den 14. Juni 1978 im Cordoba-Jahr. Nach allen Voruntersuchungen und Formalitäten ist es so weit, wir fliegen mit der AUA nach Tel Aviv.
Verortung klappt schonmal, vielleicht ein bisschen zu technisch, ist ja kein Tagebuch.
Mir fehlen die ganze Zeit irgendwie ein Richtwert, wie alt die Protagionisten sind, um ihr Verhalten irgendwie einzuordnen. Für ganz junge Leute würde ich einiges durchgehen lassen, aber so ganz kriege ich diesesn sagen wir mal sehr hormongesteuerte Verhalten, nicht auf die Reihe.

Mit diesem Menschen muss man dann allerdings vier Wochen lang im selben Zimmer und Ehebett auf engstem Raum zusammenleben. Vorerst etwas skeptisch, mache ich die Erfahrung, dass es auch anders möglich ist!
Den Satz verstehe ich ihnaltlich nicht. Soll es ein Ausblick auf später sein?

ins 400 Meter unter dem Meeresspiegel liegende Hotel „Lot“ in Ein Bokek am Toten Meer.
Alles richtig, aber ohne Googeln lese ich hier, es geht in ein Unterwasserresort. So ganz Alltagswissen ist es glaube ich nicht, vielleicht eine Info geschickt einbauen?

Ein Bokek am Toten Meer
Ich würde den Eigennamen Kursiv setzen, sonst liest man es als Rechtschreibfehler.

Und ich? Sprechen wir morgen darüber …
Ich finde, das mit dem unterschwelligen Humor kriegst Du gut hin, vielleicht ein bisschen mehr davon, dann ist die seltsame Handlung leichter zu schlucken.

Ich denke noch an die schöne Flugreise zurück – und an das Lächeln von Maria. Wie schön wäre es, wenn Maria neben mir schlafen würde …
Alles richtig, aber vielleicht mal einen Versuch wert. Anstelle des letzten Satzes. "Neben mir schnarcht Erich" oder überspitzt "zersägt Eric Eichenstämme." Lass mich als Leserin selbst draufkommen, was ihm lieber wäre.

Da ruft Maria, ihr sei Salzwasser in die Augen gekommen. Da ich ihr am nächsten bin, führe ich sie hinaus zur Dusche.
He, das brennt wie die Hölle und außerdem will die Dame offensichtlich Ausmerksamkeit. Dann lass sie doch richtig Theater machen. Action!

„Ja, mich fragt keiner?“ Ich fühle mich übergangen, obwohl … „Du bist überstimmt!“, lacht Erich.

Na, so bleibt mir nichts anderes übrig,
Die eiden ZItate passen für mich nicht. Er ist doch dafür, oder? Warum also der zweite Satz?

Die zweite Nacht, diesmal bei Maria, wartet schon auf mich.
Hier wünschte ich mir etwas mehr Innensicht. Du schreibst ja aus seiner Sicht, also was fühlt er, was will er, was fürchtet er? Egal in welchem Alter, eine gewisse Scheu ist irgendwie menschlich.

Maria streift ihre zauberhafte schwarze Unterwäsche ab und schlüpft unter die Decke. Ich folge ihr ins Bett und rücke ganz nah zu ihr.
Klar, ohne Hemmungen! Also was jetzt, sind die 17?

Aber helfen soll eigentlich die Sonne…“ „Nicht das Meerwasser?“ „Auch, aber da wir so tief liegen, wird die Sonnenstrahlung gefiltert und hilft sehr gut bei der Heilung.“
Infodump - also nur für den Leser, oder. Denn die sind doch beide in der selben Behandlungsgruppe. Was mir hier fehlt, ist die Scham, das verstecken ihrer Exzeme, jedenfalls kenne ich das von harten Neurodermitisfällen.

Zart küsse ich ihre Brüste. Mit der Zunge entdecke ich ihren Körper, sie findet schließlich ihr Ziel zwischen ihren Beinen.
Dazu wurde schon viel gesagt, aber Du hast glaube ich auch schon am Text gearbeiet, oder? Ist für mich eher eine Betriebsanleitung, aber Erotik ist ja sehr individuell.

Und außerdem meint sie, ich solle mir doch endlich die Füße gründlicher waschen, da der Sand im Bett schrecklich kratze.
Ah, das Challengethema deutlich engebaut, das passt.

„Karl! Du musst jetzt hart sein. Maria hat einen neuen Freund, einen Palästinenser, der hier als Kellner arbeitet. Der hat sie heute früh getröstet, während du schliefst und nicht munterzukriegen warst. Er ist mit ihr nach Jerusalem mitgefahren. Sie sind beide im Bus. Maria holt gleich ihre Sachen aus eurem Zimmer. Später kannst du wieder hinauf. Bleib ruhig und tu so, als sei nichts passiert.“ Ich richte mich auf. „Na gut. Wir sehen uns dann beim Abendessen.“
Uff! Aber okay, es gibt ja nichts, was es nicht gibt. Mir fehlen hier Karls Reaktionen. Warum soll ich ihm durch ein Stückchen seines Lebens folgen, wenn es ihm nur ein "nagut" wert ist.
Mich persönlich stört die "Weisheit" mit dem Gin Tonic" aber das darfst Du auch unter reine Geschmacksfrage verbuchen.

Fazit: Die Geschichte ist eigen, lesbar und ausbaufähig.
Erotik: nicht für mich, da fehlt mir das Sehnen, das Träumen ...

Wie gesagt, viele andere Geschichten lesen und die Kommentare dazu, da lernt man ne Menge.
Viel Spaß noch hier und verspätet: Herzlich Willkommen!
witch

 

Danke Greenwitch für deinen sehr konstruktiven Kommentar!
Ich war 1978 30 Jahre jung, Erich und Christina etwas jünger, Maria ist erfunden, meine tatsächliche Zimmerkollegin war um 10 Jahre älter.

Vorerst etwas skeptisch, mache ich die Erfahrung, dass es auch anders möglich ist!
Ist der Schluss der Einleitung und eine Vorschau, die neugierig machen soll.
ins 400 Meter unter dem Meeresspiegel liegende Hotel „Lot“ in Ein Bokek am Toten Meer.
So tief könnte ich nicht tauchen. Werde besser informieren.
Ich finde, das mit dem unterschwelligen Humor kriegst Du gut hin, vielleicht ein bisschen mehr davon
Danke, werde mich bemühen!
Na, so bleibt mir nichts anderes übrig,
Beispiel: "Willst du noch das letzte Stück Torte?"
"Mir bleibt ja nichts anderes übrig, damit nichts übrig bleibt." Man lässt sich halt gern zwingen...
Liebe Greenwich, ich werde heute noch versuchen, die Geschichte laut deinen Änderungsvorschlägen zu verbessern.
Habe das erste Mal zitiert, wobei mir aufgefallen ist, dass ich fast nur mich zitiert habe. Geht das trotzdem in Ordnung?
LG Karl

 

Hallo @knef, gern geschehen!

Lass Dir Zeit mit arbeiten am Text, niemand hier erwartet, dass es sofort geschieht und bei "Geschmacksfragen" solltest Du nicht Deine Geschichte aus den Augen verlieren, denn das soll sie ja bleiben. Alles andere sind Hinweise und Vorschläge.

Ich meine jetzt nicht so wertvolle handwerkliche Hinweise, wie Du z.B. von Jimmy bekommen hast, das hat ja nichts mit Geschmack oder subjektiven Eindrücken zu tun.

Das Zitieren klappt doch gut. Für beides (also das was ich rauszitiert habe plus meine Antwort) musst Du genau ein Zeichen vor den zu kopierenden Bereich gehen und dann markieren, etwas kniffelig, aber man gewöhnt sich dran.

Viele Grüße
witch

 

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