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Kurzes Nachwort

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Kurzes Nachwort

Kurzes Nachwort

Eines Abends rief mich das Telefon. Ein Mann war dran, ich kannte ihn nicht, er war alt. Er sprach von seiner Tochter, she passed away. Letzte Nacht gestorben. Woran, weiß er gar nicht so genau. Auf alle Fälle Selbstmord. Was für eine Schande, sie war doch erst 21. Schande, sagte er! Und er sagte, er hätte sich nichts vorzuwerfen, sei immer dagewesen, hatte gefragt und hatte ignoriert, immer genau richtig. Ich bin geschockt. Er sagte: Nein, nein, das ist richtig, sie war wohl krank, geistig krank. Das ist traurig, aber da kann man nichts machen. Nun ja. Dann fragte er mich, ob ich nicht zur Beerdigung kommen möchte. Ich sagte, wer ist denn überhaupt dran? Und er meinte, Oh, Entschuldigung, verwählt. Auf Wiederhören.

Ich liebe es, mich von der einen auf die andere Seite des Bettes zu kugeln und dann hinter mir zu verschwinden. Das Leben ist schön.

 

hmm, da fällt mir nur eins dazu ein: hää?

also ich hab ja schon viel gelesen und schreibe auch selbst (wenn denn mal zum schreiben komme) ziemlich abstraktes zeug, aber das .....

vielleicht eine erklärung credo?

Machts jut,

The Angellus

 

@credosupernova:

Ich weiß auch nicht ganz, was Du mit diesem Text aussagen willst. Sicher kommen mir einige Gedanken dabei, aber nachdenklich werde ich nicht und auch Aussage oder Kritik oder ähnliches finde ich ehrlich gesagt keine.

Alles, was ich erkennnen kann, ist, daß sich die Tochter eines Mannes, der behauptet, immer richtig gehandelt zu haben, umgebracht hat.
Dieser Mann behauptet, immer zu fragen, fragt aber nicht, ob er überhaupt den Richtigen an der Leitung hat.
Schockiert den Angerufenen und schließt aus der Frage, wer denn dran sei, daß er sich verwählt hat. Der Angerufene bleibt schockiert zurück.

Aber was soll ich daraus erkennen? Willst Du aufzeigen, daß der Anrufer nicht so handelt, wie er von sich behauptet und soll man daraus schließen, daß die Tochter wohl allen Grund hatte, sich umzubringen - bei dem Vater?
Das könnte ich mir jedenfalls noch irgendwie vorstellen, kommt aber wirklich nicht aus Deiner Geschichte heraus.

Mit der Bitte um Aufklärung,
liebe Grüße
Susi :)

[Beitrag editiert von: Häferl am 27.01.2002 um 01:12]

 

Hallo Credo,

Deine Geschichte hat mir wirklich gut gefallen.
Da ich sie gleich nach Deinem Kommentar für Goodfellah's Salz und Salben... gelesen habe, konnte ich gar nicht anders, als sie von diesem Gesichtspunkt aus zu interpretieren, obwohl das vielleicht nicht unbedingt der beste Ansatzpunkt ist.

Häferl schreibt:

Der Angerufene bleibt schockiert zurück.

Das steht aber nirgends im Text.
Hingegen haben wir ja den erbauenden Schlusssatz,
Ich liebe es, mich von der einen auf die andere Seite des Bettes zu kugeln und dann hinter mir zu verschwinden. Das Leben ist schön,
den ich als das, was nach dem Telefongespräch passiert, interpretiere.

Ich finde Häferl geht gleich davon aus, das ein Selbstmord schlimm, schockierend und deshalb nur mit profunder Andacht behandelt werden kann.

Der Schlusssatz der Geschichte scheint mir aber zu sagen, der Selbstmord ist zwar schlimm, aber ich habe keine Verbindung zu den Betroffen Personen. Es ist egal. Das Leben geht für mich weiter, und ich will es geniessen.

Dieser "Egoismus" setzt sich zwar gegen gesellschaftliche Normen und Erwartungen, ist aber auch eine ehrlichere Art zu leben.

 

Lieber I3en!

Ich frage mich gerade, warum Du eigentlich Deine Kritik unbedingt als Gegensatz zu meiner darstellen willst (?), aber gut, spiele ich halt mit, wenn Du Deine Meinung nicht für sich alleine stehen lassen kannst. (Denn Du hättest ja einfach Deine Kritik schreiben können, dann hätte credosupernova eben Deine und meine Meinung hier stehen gehabt.)

Zitat:
„Das steht aber nirgends im Text.“

- Es steht ziemlich in der Mitte – Zitat: „Ich bin geschockt.“ – Daß er es dann nicht mehr ist, steht meiner Ansicht nach nirgends.

Zitat:
„Ich finde Häferl geht gleich davon aus, daß ein Selbstmord schlimm, schockierend und deshalb nur mit profunder Andacht behandelt werden kann.“

- Ist das jetzt eine Diskussion über mich? Ja, ich finde einen Selbstmord schlimm und schockierend. Was aber hat das mit der Geschichte zu tun?
Wie gesagt, da steht ja: „Ich bin geschockt.“
Ich las den vermeintlichen Schlußsatz eigentlch nicht als solchen, da er kursiv geschrieben ist und ich ihn deshalb für eine Anmerkung (einen Nachsatz) der Autorin hielt und nicht des Ich-Erzählers, der Bezug zur Geschichte fehlte mir da absolut.

Auch geht aus dem Text – aufgrund leider fehlender Anführungszeichen - nicht hervor, von wem folgender Satz gesagt wird. Ich las ihn als Satz des Anrufers. Wenn man ihn als Satz des Protagonisten liest, bekommt die Geschichte natürlich ein anderes Bild:
Zitat: „Das ist traurig, aber da kann man nichts machen. Nun ja.“

Deshalb habe ich auch credosupernova um Aufklärung gebeten und was Du hier gemacht hast, finde ich doch etwas seltsam, das hätte ich von Dir nicht erwartet.

Alles liebe
Susi

 

@Häferl

Scheint, dass Du Dinge oft sehr persönlich nimmst. Woran liegt das?*
Zum Diskutieren der Literatur gehört meiner Meinung nach auch das Diskutieren verschiedener Interpretationen. Ich war mit Deiner Interpretation von Kurzes Nachwort nicht einverstanden, und habe eine Alternative geliefert. Selbst wenn ich Deine Interpretation nicht in meiner Kritik erwähnt hätte, würde sie immer noch einen Gegensatz zu Deiner darstellen.

Ist das jetzt eine Diskussion über mich?

Nein. Das fasst Du falsch auf. Ich will hier keine Diskussion über Häferl führen, und sie wegen ihrer Einstellung zu Selbstmord fertig machen, ich will nur die Geschichte von Credo und Häferls Interpretation dazu diskutieren.

Ja, ich finde einen Selbstmord schlimm und schockierend. Was aber hat das mit der Geschichte zu tun?

Das hat insofern mit der Geschichte zu tun, da Du sie unter dieser Auffassung interpretiert hast. Ich denke allerdings, dass die Geschichte ja gerade eine Alternative zur "normalen", gesellschaftlich akzeptablen Einstellung zum Tod anderer, unbekannter Menschen zeigt.

Was die Unklarheit des Schlusssatzes betrifft; was die Autorin dazu sagt, spielt im Grunde keine Rolle. Es ist lediglich eine weitere (wenn auch vielleicht eine interessante) Interpretation des Textes, und stellt keine "Wahrheit" über den Text dar. Text und Autorin sind zwei verschiedene Sachen. Wenn wir über den Text sprechen wollen, dann können wir uns auch nur an dem halten, was wir dem Text entnehmen.
Wenn Du ein Buch liest, kannst Du ja z.B. auch nicht den Autor anrufen, wenn ein Satz zweideutig ist.

Noch zwei Sachen. Erspar die die Mühe meine doppel-S zu korrigieren, wenn Du mich zitierst. Da ich auf amerikanischer Tastatur schreibe, ist es mir zu umständlich für jedes ß auf shift+alt+s zu drücken. Umlaute sind schon schlimm genug. (In meinen Geschichten stimmt die Rechtschreibung)

Zitat: „Das ist traurig, aber da kann man nichts machen. Nun ja.“
Und wen zitierst Du hier eigentlich? Bitte lege mir keine Sachen in den Mund.

Also, wie gesagt sollst Du meinen Beitrag nicht als persönlichen Angriff verstehen. Ich möchte tatsächlich nur verschiedene Deutungen der Geschichte diskutieren, da sie, wie ich finde, einige interessante Punkte auffwirft, welche vielleicht in manchen Interpretationen nicht angesprochen werden.

Gruss,

I3en

___________________

*Rhetorische Frage. Brauche keine Antwort.

[Beitrag editiert von: I3en am 27.01.2002 um 09:12]

 

Lieber I3en!

Keine Angst, ich fühle mich überhaupt nicht persönlich angegriffen, dafür wäre es das falsche Thema. Du aber vielleicht doch? – Warum sonst kannst Du meine Meinung nicht akzeptieren und stehenlassen? Warum kannst Du Deine Kritik nur auf (sinngemäß) „Ich sehe es ganz anders als Häferl“ aufbauen?

Ich bin nur verwundert, weil ich Dich sonst nicht so kenne!

Es ist ja nichts dagegen einzuwenden, daß Du die Geschichte anders liest als ich. Ich hätte Deine Meinung stehenlassen und meine dazugeschrieben. Du aber stellst Deine Meinung nur als Gegensatz zu meiner dar, nicht als eigenständige Ansicht.

Gutes Beispiel, wenn ich ein Buch lese......: – dann kommt auch keiner und sagt, ich hätte es falsch gelesen!

Wegen meiner Einstellung zu Selbstmord könntest Du mich auch gar nicht fertigmachen, weil Du sie nämlich gar nicht kennst. Du wärst schockiert, wenn Du die kennen würdest....

Zitat:
„Und wen zitierst Du hier eigentlich? Bitte lege mir keine Sachen in den Mund.“

- Lies nochmal die Geschichte, dann findest Du den Satz.

Außerdem habe ich vor meinem Zitat folgendes geschrieben:
zitiere mich selbst:
„Auch geht aus dem Text – aufgrund leider fehlender Anführungszeichen - nicht hervor, von wem folgender Satz gesagt wird. Ich las ihn als Satz des Anrufers. Wenn man ihn als Satz des Protagonisten liest, bekommt die Geschichte natürlich ein anderes Bild:“

- Darf ich Dich bitten, wenn Du mit mir diskutierst, nicht nur "quer" zu lesen?

Daß Du eine amerikanische Tastatur hast, habe ich nicht bedacht, verzeih bitte.

So, jetzt habe ich noch anderes zu tun, als mich über ein paar Zeilen, deren Sinn strittig ist, ein ganzes Wochenende lang zu unterhalten.

Anmerkung am Schluß:
Du hast mich nicht fertiggemacht und ich bin Dir nicht böse. ;)

Alles liebe
Susi :)

 

@Häferl

Gutes Beispiel, wenn ich ein Buch lese......: – dann kommt auch keiner und sagt, ich hätte es falsch gelesen!

Kein so gutes Beispiel, denn gerade wenn Du einen Text mit anderen besprichst - wie hier - dann kann Dir das passieren. Abgesehen davon finde ich Deine Interpretation nicht falsch, denn einen Text lesen ist ja eh immer subjektiv. Ich finde nur meine Interpretation geht tiefer auf den Text ein als Deine.
Ausserdem frage ich mich jetzt, warum es Dich so stört, dass ich meine Kritik als Gegensatz zu Deiner darstelle. Ja, sie ist ein Gegensatz zu Deiner Kritik - sie ist aber immer noch meine eigenständige Ansicht.
Ich bin eben nicht der Meinung, dass Leute in diesem Forum einfach ihren Senf dazu geben und sich dann wieder verziehen sollen - man sollte auch auf die Beiträge anderer eingehen.

Was das Zitat betrifft, habe ich es falsch aufgefasst, also entschuldige bitte.

Ansonsten bin ich auch dafür, dass wir diese Diskussion jetzt einstellen, bevor sie in einen neuen "Krasse Kritiken" Thread ausartet. Wir fühlen uns beide nicht persönlich angegriffen und sind und nicht böse aufeinander. Dann passt ja eh alles, also :whocares:

Gruss,

I3en

 

@I3en:
Zitat:
"Wir fühlen uns beide nicht persönlich angegriffen und sind und nicht böse aufeinander."

- Genau das wollte ich auch sagen, konnte es nur nicht so schön formulieren! :D :D

Gut, Punkt und Friede.

Allerliebste Grüße
Susi :)

 

Hallo!

Und endlich melde auch ich mich zu Wort...

Gut, Punkt und Friede.
NEIN, ich möchte, dass meine Geschichte in den Krasse-Kritiken-Thread o.ä. kommt, dann wird sie wenigstens gelesen!
So, jetzt habe ich noch anderes zu tun, als mich über ein paar Zeilen, deren Sinn strittig ist, ein ganzes Wochenende lang zu unterhalten.
- Ihr habt euch mehr oder weniger über meine Geschihchte gestritten, damit hab ich mein Ziel auch schon erreicht!

Also, danke für die Kritiken!
Ich möchte nicht viel zur Interpretation sagen, wenn ein einzelner sich einen Reim draus machen kann, reicht mir das schon! (Zumindest wenn ich nicht
unbedingt etwas zwingend ausdrücken muss oder man mich überhaupt nicht verstanden hat) Und wenn sich zwei streiten,... freut sich der Autor! :cool: :cool: :cool:

Gruß,
kc

 

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