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Lachen und Weinen

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13.10.2019
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Lachen und Weinen

"Jetzt lach doch mal" sagte sie und schaute ihn auffordernd an. Doch er blieb still und starrte nur zurück. Ohne ein Lachen, ohne eine Regung. Und nicht, weil ihm nicht nach Lachen zumute war; er wollte sogar sehr gerne lachen. Über jeden noch so dummen Witz der Personen um ihn rum, die er seine Freunde nannte. Laut loslachen wollte er und nie wieder aufhören. Aber er blieb still und starrte zurück. "Oh", sagte sie "gehts dir nicht gut?""Doch", antwortete er "ich bin nur müde". Doch das war nicht der Grund für seine Regungslosigkeit. Er wollte nicht lachen. Er wollte nicht lachen, denn das macht angreifbar. Wer Gefühle zeigt, der öffnet sich und wer sich öffnet, der ist verletztbar. Er hatte Angst. Angst davor anderen sein Ich zu zeigen, ihnen seine Gefühle zu zeigen. Angst vor ihrer Reaktion; ihrer Reaktionen auf seine Gefühle. Zu oft ist er schon verletzt worden, um diesen Fehler nochmal zu machen.
Er ist unsicher. Zu unsicher um mit ihren Reaktionen auf seine Gefühle umzugehen und zu unsicher damit umzugehen, wenn andere sich ihm öffnen.
Und so sitzt er da und lacht nicht. Will am liebsten raus, raus aus dem Raum, raus aus der Stadt, raus aus seinem Leben, raus aus seinem Körper, raus aus der Unsicherheit und den Zweifeln. Und zugleich wünscht er sich nur eins: Jemandem nah zu sein und sich in ihrer Nähe sicher zu fühlen. Egal ob man lacht, egal ob man sich öffnet. Er wünschte sich auf eine Art geliebt zu werden, die ihm so sehr fehlte.

 

Hallo und willkommen @ppilihp ,

was Du hier eingestellt hast, erfüllt für mich nicht den formalen Aufbau der Kurzgeschichte (d.h. Konflikt, Spannungsbogen, Handlung).

Womit wir zum nächsten Punkt kommen: Es sind ein paar Zeilenumbrüche zu wenig in Deinem Text, was die Lesbarkeit beeinträchtigt. Ich rate Dir z.B. die Teilnehmer der Dialoge durch Zeilenumbrüche voneinander zu trennen.

Nun noch zum Text:

nur eins: jemandem nah
Du wechselst innerhalb des Textes zwischen den Zeitformen. Zum Beispiel:
Und so sitzt er da und lacht nicht.
Hier schreibst Du in der Gegenwartsform.
Er wünschte sich auf eine Art geliebt zu werden, die ihm so sehr fehlte
Hier wechselst Du in die Vergangenheitsform. Weshalb die Wechsel?

Der Text passt sicher in irgendeine Geschichte. Aber so ist es nur eine Szene. Mehr nicht. Mach mehr daraus.

Gruß Lino

 

Hallo @ppilihp,

herzlich Willkommen!
Ist ja immer eine gute Idee mit einer kurzen Geschichte, als Neuling zu starten. Aber sie ist sehr kurz, zu kurz in meinen Augen, um die Figur, die Ängste, die Sehnsüchte, zu spüren. Deine Geschichte ist mal gerade eine halbe Seite lang. Schon sehr sportlich. Wirklich anspruchsvoll in dieser Kürze eine Entwicklung abzubilden, die für den Leser nachvollziehbar erscheint.

Die Dialoge finde ich ganz gut, die wirken nicht gestelzt, sondern lebensecht. Die haben m.E. Potential. Dann arbeitest Du viel mit Wortwiederholungen im Text.

Er wollte nicht lachen. Er wollte nicht lachen, denn das macht angreifbar.

Er hatte Angst. Angst davor anderen sein Ich zu zeigen, ihnen seine Gefühle zu zeigen. Angst vor ihrer Reaktion; ihrer Reaktionen auf seine Gefühle.

Will am liebsten raus, raus aus dem Raum, raus aus der Stadt, raus aus seinem Leben, raus aus seinem Körper, raus aus der Unsicherheit und den Zweifeln.


Kann man als Stilmittel machen. Aber hier ist es mir zu gehäuft.

Manchmal wechselt du auch die Perspektive. Mal sprichst du von „er“, dann von „man“. Das „man“ hat mich rausgeschmissen, ich bin nicht mehr nah an der Person. Aber ehrlicherweise muss ich auch sagen, dass ich mit Perspektiven so meine Probleme habe.

Leider habe ich das Problem des Protagonisten nicht verstanden. Was ist an Lachen schlimm? Wieso macht Lachen angreifbar und verletzbar? Lachen verbindet doch, macht gute Laune. Klar, gibt es eine Grenze, wenn man über andere lacht und sich lustig macht. Aber das lese ich nicht aus deinem Text heraus. Du hast villt. eine plausible Erklärung, aber so verstehe ich das nicht. Wenn es darum gehen würde, Schwäche zu zeigen, Angst zu haben, zu weinen oä. wäre ich sofort dabei. Aber so hinterlässt du Fragezeichen bei mir.

Ich hör jetzt mal auf.

Lieben Gruß
Aurelia

 
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@Lino Busse,

Hallo,

Erstmal danke für das Feedback. Ich wollte eigentlich keine Kurzgeschichte schreiben, sondern mal meine Gefühle in eine Geschichte im Allgemeinen verpacken.
Bei den Absätzen geb ich dir recht.
Mit Zeitformen habe ich auch in Deutsch und Englisch meine Probleme.

LG Philipp


@Aurelia,

Hallo,

Erstmal vielen Dank für deine Rückmeldung.
Die Dialoge wirken echt, weil sie es sind :D. Ich finde Stilmittel und ihre Benutzung sind persönliche Meinung, aber ich verstehe, was du meinst.
Das Problem am Lachen ist, dass man (ich) dadurch emotionale Nähe aufbaut, was mir Angst macht.
Vielleicht verstehst du jetzt die Handlung besser.

LG Philipp

 

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