Langweilige 90 Minuten
Kurzgeschichte
Tja, wo soll ich anfangen? Am besten am Anfang! Alles was hier noch nachfolgend zu lesen ist, beruht nicht auf Tatsachen, sondern ist nur eine fiktive Geschichte, wie sie sich ereignen könnte.
Der Wecker klingelt um 6.15 Uhr. Ich krabbele auf allen vieren hin, haue einmal drauf und krabbele wieder ins Bett zurück. Das geht dann alle 10min so, bis ich eine halbe Stunde später endlich die Kraft finde ins Bad zu schleichen. Aufstehen ist halt so eine schwierige Sache. Im Bad angekommen, muss ich feststellen, dass ich mich nicht sehen kann (im Spiegel natürlich), was aber morgens normal ist. Das liegt daran, dass ich abends gewöhnlich Eine nach der Anderen rauche und am Morgen danach total verschwollene Augen habe. Und das obwohl ich genau weiß, dass ich am nächsten Morgen deswegen nur unter extremen Anstrengungen aus dem Bett komme. Nachdem ich meine Sehfähigkeit wiedererlangt habe, wasche ich mich und mach mich fertig.
Beim Kaffee wache ich langsam auf. Ich warte auf einen Klassenkameraden der mich mitnimmt zur Schule. Auf dem Weg zur Schule erörtern wir alle möglichen Themen. Von der Bedrohung der Welt durch die amerikanische Expansionspolitik bis hin zur Charakterisierung unserer Mitschüler. Oder wir sitzen einfach nur stumm dar. Es macht mich jedes mal fertig in die Schule zu kommen. Es ist nicht die Schule an sich sondern meine Klasse. Ich habe da solche Kreaturen rumlaufen, die würden sogar Stephen King Albträume bereiten. Das beziehe ich nicht aufs Aussehen sondern auf die geistige Verkommenheit dieser armen Teletubbies. Natürlich wäre es übertrieben zu sagen die ganze Klasse wäre von dieser Art Krankheit infiziert. Aber die Zahl wirkt auf mich schon jetzt ziemlich bedrohend.
OK, ich sitze in der Klasse. Was haben wir jetzt? Erst mal Französisch. Und glücklicherweise schreiben wir heute eine Arbeit, die ich entweder vergessen hab oder von der ich überhaupt nichts wusste. Aber das ist kein Problem. Unsere Lehrerin ist da ziemlich locker drauf. Es ist nicht so dass sie uns zum abschreiben aufmuntert aber sie versteht es in die Richtung zu gucken wo es niemandem etwas ausmacht. Also wie gehabt, erst mal abwarten und irgend etwas aufschreiben an das man sich noch irgendwo erinnert. Jetzt aber, endlich kommen die Blätter zu mir. Ich habe jetzt die Arbeit eines Französischasses und wiege mich in Sicherheit, da die größte Gefahr bei dieser Aktion die Worte "Lassen Sie das" wären.
Endlich ist Pause. Raus aus der Klasse und runter auf den Hof. Ich habe das Glück auf einer Schule mit ca. 70% Mädchenanteil zu sein. Es ist immer wieder eine Freude so viele hübsche Frauen zu sehen. Jedoch wird diese Freude getrübt durch die viel größere Zahl der nicht ganz so Hübschen. Genug geguckt, jetzt müssen Taten folgen. Also erst mal Einen bauen. Gesagt, getan. Jetzt noch schnell aufs Klo dann in die Cafeteria und dann in den 6.Stock(!) zu Physik. Die 10min Verspätung erklärt man mit einem bösen Fluch des bösen Montezuma oder einfach mit Durchfall. Das lässt einem auch die Möglichkeit, später jeder Zeit verschwinden zu können. Das wird aber ehe nicht nötig sein. Ich positioniere mich in der hintersten Ecke und hole meinen wohlverdienten Schlaf nach.
Juhu wieder Pause. Da ich aber nach einer Stunde Tiefschlaf nicht so fit bin gehe ich in die Klasse. Um mir meine Klasse nicht angucken zu müssen beziehe ich am Fenster Stellung. Da in meiner Klasse nur eine attraktive Tuse (=weibliche Person, ohne negative Konnotation) ist, die aber sich Colafläschchen kaufen gegangen ist, genieße ich den Anblick draußen. Nach der Pause taucht meine Klasse in die faszinierende Welt der Mathematik ein. Ich hab da keinen Bock drauf und schreibe lieber diesen Brief an niemanden.
Falls euch dieser Text gefallen hat, schreibt mir einen Kommentar. Falls nicht, auch. Ich würde mich auch über Anregungen freuen und Hinweise zur Verbesserung des Schreibstils. Für alle Tips wäre ich dankbar.
[Beitrag editiert von: aquapal am 23.11.2001 um 10:38]