Was ist neu

Laterale Rätselqualen

Seniors
Beitritt
18.04.2002
Beiträge
3.915
Zuletzt bearbeitet:

Laterale Rätselqualen

Draußen ist es kalt, der Nebel verfängt sich in den kahlen Ästen der Bäume, es ist dunkel. Die Zeit ist gekommen mit einigen Geistesblitzen Licht in das Dunkel zu bringen – also, wie wäre es mit etwas kreativer Kurzarbeit?

Es gibt verschiedene Prosa- (und natürlich auch Lyrik-) kurzformen, um Laterale soll es in diesem Thread gehen.

  • Laterale (1)
    Laterale sind kurze Rätsel, die man durch nur mit ‚Ja’ oder ‚Nein’ zu beantwortenden Fragen löst. Oft handelt es sich um Krimis (auch absurde - aber schlüssige), deshalb werden Laterale auch Ja-Nein-Krimis genannt.


    Beispiele:
    (Lösung im Anhang unter 2)

    Ein Mann kommt auf eine Straße und steht vor einem roten Haus. In diesem Augenblick weiß er, dass er bankrott ist. Wie kann das sein?
    (Autor unbekannt, altes Schulhofrätsel)



    Ein Rennfahrer liegt tot auf der Fahrbahn.
    Einer aus der anwesenden Fangemeinde lacht schadenfroh. Hätte er Angst vor Mäusen, gäbe es keinen Toten. Um was geht es hier?

    (S. W.)

Ich hoffe, dass ihr viele eigene Rätselideen hier veröffentlicht (auch ohne Lösung), damit es zu lateralen Rätselqualen mit bivalentem Lösungsprozess kommt. (Vielleicht sollte man jeweils nach sieben Lösungsversuchen die Lösung bekannt geben).


LG,

Woltochinon


Anhang

(1)

Laterale: von lateral – seitlich. Man geht die Lösung durch einen Seiteneinstieg an, durch Querdenken.

(2)
Lösung 1:

Der Mann spielt Monopoly und landet auf der Schlossallee mit einem Hotel des Gegners.


Lösung 2:

Ratekrimi mit Wortspiel: Ein Fan (und gleichzeitig Spieler) eines Rennfahrer-Computerspiels hat einen gegnerischen Rennfahrer in einen tödlichen Unfall verwickelt. Hätte der Spieler Angst vor (Computer-)Mäusen, könnte er nicht der Täter sein.


Weiteres findet man zum Beispiel hier:

http://www.laterale.de/lateral.htm

 

Alle Diagnosen sind unverständlich, sofern in Fachsprache vorgetragen.
Stimmt, aber so einfach isses hier auch nicht.

dass er nur "Polytrauma der WS mit Subluxation des Art. Humeri dext. sowie Comm. cerebri mit Nausea und Vomitus hat.
Hihi! Ich versteh was, aber nicht, ob und wieviel davon fachgerecht gefakt wurde.

Ein paar Ecken braucht es schon - oder zumindest: eine andere Richtung.:D

 

Zahlreiche Prellungen der Wirbelsäule, unvollständige Ausrenkung des rechten Schultergelenkes, Gehirnerschütteung mit Schwindel und Erbrechen. Ich würd mich schämen, medizinische Fachbegriffe zu erfinden!

 

Aua. Ich dachte bei "faken" auch eher gutmütig an eine assoziative Neukreation. :sicko: Kleiner lapsus humoris, äh! *flücht*

 

Der Mann bräuchte sich nicht über die Diagnose wundern, wenn man ihm sagen würde: "Hey, du bist gestern im Suff aus dem Fenster gefallen." Dann wäre klar, dass er Schmerzen hat. Stimmt's?

 

;) Nope, Marseismeerkalt.

Die Problematik liegt im Verständnis der Diagnose, er weiß auch gar nicht, was ihm fehlt. Meine, er kann auf nix schließen, im Sinne von aha gesoffen - Kopf tut weh ... Was er hat, ist eh irrelevant. Oder ob er wirklich was hat.

 

Ist es wichtig, da der Mann gerade zuhause aufwacht?
Ist es wichtig, dass er auwacht?
Wann hat er von der Diagnose erfahren? Vor dem Einschlafen / der Ohnmacht / der Narkose, oder im Moment des Aufwachens?
Erzählt sie ihm jemand, erinnert er sich, liest er sie irgendwo geschrieben, oder schließt er wegen irgendwelcher Symptome darauf?
Bezieht sich die Diagnose auf ihn, oder auf jemand anderes?

Ich rate: Von der Menschheit bislang unentdeckt, hat da Vinci auch eine Methode erfunden, Menschen in einen jahrhundertelangen Tiefschlaf zu versetzen, in der der Körper nicht mehr benötigt, als die Feuchtigkeit, die beim Atmen über die Schleimhäute aufgenommen wird. Forscher haben in bislang unentdeckten Katakomben unter Leonardos Altersruhesitz den schlafenden Hausdiener entdeckt, und noch in der Dienerkammer aufgeweckt. Weil er so lange im feuchten Keller auf Stein gelegen hat (die Kissen, die Leonardo ihm unterstopfte, sind längst verrottet), hat er natürlich Rheuma, Schnupfen und Arthritis. Deswegen tut ihm alles weh. Was der herzugezogene Arzt von Narkolepsie und Trypanosomiasis labert, versteht ein Bauerssohn vom Lande natürlich nicht.

 

Cool! Nee, Deine Fachbegriffe waren schon ne gute Fährte, aber mehr outlandish noch.

Ist es wichtig, dass der Mann gerade zuhause aufwacht?
Nein.
Ist es wichtig, dass er auwacht?
Jein. Aber er hat auf jeden Fall eine schwere Gedächtnistrübung. Jedenfalls kommt ihm die Erinnerung arg komisch vor.
Wann hat er von der Diagnose erfahren? Vor dem Einschlafen / der Ohnmacht / der Narkose, oder im Moment des Aufwachens?
Bei der Untersuchung. Hier ist der casus knackus.
Erzählt sie ihm jemand, erinnert er sich, liest er sie irgendwo geschrieben, oder schließt er wegen irgendwelcher Symptome darauf?
Erzählt (geschrieben wäre ne lustige Variante, warum nicht, noch skurriler).
Bezieht sich die Diagnose auf ihn, oder auf jemand anderes?
Schon auf ihn - obwohl er eigentlich nichts versteht, aber das liegt jedenfalls nahe. Denn grad wird nur er untersucht, in der Situation.

 

"Mein Herr, Sie sind taub."
In der (nicht in Brailleschrift) geschriebenen Version: "Sie sind blind."

 
Zuletzt bearbeitet:

Nö, read my lips - ich meine, meine Antworten an Pardus.

Also Tip: Ihm tut was weh - woher kann das kommen? Wenn er evt gar nicht krank/verletzt war, bevor die Untersuchung stattfand?

 

Der Mann wurde von Aliens 'zu einer kleinen Reise' überredet. Was die in solchen Fällen, schmerzbereitenderweise tun, ist bekannt - was sie bei ihren Diagnosen brabbeln selbstverständlich nicht, weil unverständlich, sprich xenophon.

 

Nach Aliens ist doch Sex und Vergiften von Ehemännern beliebtes Thema.

Wenn ich es richtig verstehe, hat er etwas gemacht (wovon sein Körper schmerzt), was einer vorherigen Diagnose völlig widerspricht (worüber er nun grübelt).

Vielleicht hatte er die Diagnose, er wäre vergiftet (weil er in der Küche den offenstehenden Notarztkoffer vom vorherigen Lateralrätsel gesehen hat) und wundert sich, dass er aufwacht.

 

Der Mann wurde von Aliens 'zu einer kleinen Reise' überredet. Was die in solchen Fällen, schmerzbereitenderweise tun, ist bekannt - was sie bei ihren Diagnosen brabbeln selbstverständlich nicht, weil unverständlich, sprich xenophon.
X marks the spot!

Selbstverständlich und ganz genau so war es! Wolto, übernehmen Sie. :)

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich danke ...


Jahrhundertelang gab es keine Probleme, bis ein auf Ganzheit ausgerichteter, ästhetikverliebter Wissenschaftler (‚endlich!‘ würde mancher sagen) in einem besonderen geistigen Zustand Zwischen-Räume hinterfragte und auf das für ihn unvorstellbare kam.

Als Strafe wurde er zur inneren Umkehr gezwungen, was nur funktioniert, weil er die Eigenschaft nicht hat, die er haben müsste, um sich ein Teil des Unvorstellbaren vorstellen zu können.

 

Kopernikanische Wende?
Oder Galileo mit der kugeligen Erde.

 

Für die, um die es hier geht, sind die Auswirkungen ihrer Probleme von ähnlicher Tragweite, wie für die Leute damals die Kopernikanische Wende usw.

 

Da denk ich an ein Ringelnatzgedicht (oder wars Morgenstern?) - ein Architekt klaut einem Lattenzaun die Zwischenräume und baut daraus ein großes Haus. Irgendwas in die Richtung?

 
Zuletzt bearbeitet:

Was für eine cool-poetische Frage ist das denn bitte!

Er hat sich Gedanken gemacht, was mit der Zeit passiert in dem Moment, in dem der Zeiger der Uhr umspringt. (Oder die LED-Anzeige) Durch eine - evt. vodkainduzierte - Wahrnehmungsverschiebung kommt er zu der Erkenntnis, daß im Moment des Wechsels ein Nanobruchteil Unendlichkeit freigesetzt wird, so daß er einen Zusammenfall von unendlichen Raum- und Zeitdimensionen gefunden zu haben glaubt.

Er überträgt dies in einer waghalsigen Theorie auf das Universum mit seinen Sternen und Black Holes und kosmischem Staub etc pp, und meint, daß auch in diesen Zwischenräumen - auf allerwinzigster Ebene - die Unendlichkeit zu beobachten sei. Das nun wieder widerspricht aber jeglichen Erkenntnissen über Berechnungen und Urknalltheorien, so daß er vom weltweiten Verband der Feuertragenden Hawkingbewahrer zum nachprüfbaren Aufbau eines Versuchs und alternativ einer mathematischen Grundformel verurteilt wird. Auf Scheitern steht der Tod.

Ängstlich widerruft er, weil er seine Erkenntis nicht im Selbstexperiment erfahren hatte. Dazu fehlt es ihm an einer Nahtoderfahrung. Oder der richtigen Vodkasorte ... :schiel:

 

Darwin mit seiner Evolutionstheorie. Das Unvollstellbare: Dass Gott nichts damit zu tun hat.
Aber wurde der zur inneren Umkehr gezwungen, hmm.

 

Ich muss ein Moser nachschieben: zu innerer Umkehr kann man niemanden zwingen, nur zu vorgetäuschter. Es sei denn, sie drehen seine Organe um. Also Herz in der Hose, und Scheiße im Kopf. Soll bei manchen ja ohne Zwang funktionieren.

 

Hallo Pardus,

um das Nichts geht es diesmal nicht - doch, im weiteren Sinne: es gibt etwas, das ist vorhanden, aber nicht für den Wissenschaftler.

Hallo Katla,

„Was für eine cool-poetische Frage ist das denn bitte!“

Hmm, ja – also: jetzt werd ich rot!

Leider keine Urknallbezüge oder Zeitproblematiken. Nun, nach Sherlock Holmes ist das Unwahrscheinliche die Lösung, wenn sonst alles ausgeschlossen ist.
Ja, die ‚Zwischen-Räume‘ nicht vergessen (für jedes Lösungsdetail gibt es ein Stichwort).

Hallo Tserk,

nicht Evolution, doch Revolution – durchaus mit religiösen Folgen.

Hallo Pardus,

„Es sei denn, sie drehen seine Organe um“

Puhh – wie biste denn da drauf gekommen? Die ‚Richtung‘ der Organvertauschung stimmt nicht, aber die Vertauschung. Wie kann so etwas möglich sein?

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom