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Legitimer Tod

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12.03.2016
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Legitimer Tod

Es war der 8. März, als James von dem Mordfall las. Prinzipiell lehnte James die Todesstrafe strikt ab, doch bei einigen Fällen überkamen selbst ihn gewisse Zweifel, ob ein derartiger Strafprozess nicht vielleicht doch die richtige Lösung wäre. Und dieser Fall war so einer! Er hatte nun wirklich schon vieles in seinem Berufsleben gesehen und galt auch als einer der routiniertesten und erfolgreichsten in seinem Job, aber eine derartige Grausamkeit bescherte selbst ihm ein mulmiges Gefühl und ließ Gedanken aufkommen, die seine Ideologie bezüglich des Rechtssystems kritisch hinterfragten. Wäre es nicht vielleicht doch besser, Menschen, die zu so etwas in der Lage sind, für immer unschädlich zu machen? Immerhin würde das die unbändige Wut der Angehörigen wenigstens ein bisschen lindern und ihr seelisches Heil zumindest bis zu einem gewissen Grad hin wiederherstellen.

James überlegte noch eine Weile, ehe er beschloss, Gedanken dieser Art fürs erste ruhen zu lassen. Schließlich war es nicht seine Aufgabe, die Regeln zu entwerfen, sondern lediglich, sie zu befolgen.

Müde warf er sich seine Jacke um und verlies die Wohnung mit einem Seufzen. Eigentlich liebte er seinen Job aber es gab Situationen, in denen er sich etwas Besseres vorstellen konnte, als nachts durch die Straßen zu schleichen und Informationen zusammenzutragen.

Noch während er die Tür abschloss, begann sein Gehirn Pläne zu entwerfen, wie man dieses Monster am besten fassen könnte. Im Gegensatz zu seinen früheren Taten war er dieses Mal unvorsichtiger vorgegangen; an der Jacke des Opfers hatte man Fingerabdrücke finden können, die zweifelsfrei einem Mann namens Julius Schäfer zugeordnet werden konnten. Eigentlich ein Kleinkrimineller, der nur gelegentlich durch das Dealen mit Marihuanna auf sich aufmerksam gemacht hatte. Komisch, dass ausgerechnet so jemand plötzlich auf die Idee kam, Menschen auf grausigste Art umzubringen. Trotzdem durfte er nicht davon ausgehen, dass er es mit einem naiven Menschen zu tun hatte, schließlich war das der erste Patzer, den er sich erlaubte hätte, bei den Morden davor hatte er nie Fingerabdrücke hinterlassen, wahrscheinlich trug er Handschuhe, und hatte sogar noch die Frechheit besessen, die Leichen in das offizielle Gebäude der Gerichtsmedizin zu schaffen. So nach dem Motto: "Bitteschön, ihr könnt ihn gerne untersuchen, aber finden werdet ihr eh nichts" Es grenzte also an ein Wunder, dass es dieses Mal ein derart heiße Spur gab.

Lächelnd setzte sich James in seinen Wagen, drehte den Zündschlüssel um und verlies die Parklücke. Da besagter Julius Schäfer schon ein paar Mal polizeilich in Erscheinung getreten war, war es ein Leichtes gewesen, seine Adresse herauszufinden.

Gerade als James den Wagen vor dem Haus geparkt hatte und das Radio ausstellen wollte, kündigte der Radiosprecher sein Lieblingslied an. Es war nicht so, dass James dieses Lied auf Grund seines Klanges so gut zu gefiel, viel mehr hatte es etwas rituelles. Bei den ersten zwei Verhaftungen, die er alleine durchgeführt hatte, war genau dieses Lied im Radio gelaufen, weswegen er es mittlerweile als eine Art Glücksbringer betrachtete. Er blieb also noch kurz im Wagen sitzen, ehe er die Tür aufschwang und sich in die kalte Nacht hiefte.

Er betrachtete das sich vor ihm befindliche Haus eingehend. Hier wohnte also jemand, der bereits 20 Menschen durch elektrischen Strom das Leben geraubt hatte. "Kranke Welt", flüsterte James sich selbst zu, ehe er selbstbewusst auf die Haustür zusteuerte und das Klingelschild mit dem Namen "Schäfer" suchte.

Noch während des Klingelns fragte er sich erneut, warum ein Mann aus solchen Verhältnissen zu derat kaltblütigen Morden fähig sein sollte. Zugegeben, in der reichsten Gegend befand er sich nicht, aber es hätte einen auch deutlich schlimmer erwischen können. Genau dieser Eindruck bestätigte sich auch, als die Tür mit einem leisen Summen aufschwang und James Zutritt in den Eingangsbereich des Hauses verschaffte. Gegenüber von ihm ein altertümlich aussehender Aufzug, links von ihm eine saubere und verzierte Treppe, die einem Zugang zu den oberen Stockwerken gewährte.

James entschloss sich, den Aufzug zu nehmen, um noch einen kurzen Moment für sich zu haben und die Vorbereitungen auf die Verhaftung treffen zu können. Der Waffengurt wurde in die handlichste Position gerückt, die Uniform noch einmal straff gezogen und die Stiefel ein letztes Mal zugeschnürt, da öffnete sich auch schon die Tür des Aufzuges mit einem hellen Ton und entließ James in den Hausflur. In der Tür vor ihm stand ein breit lächelnder Mann, der ihn aus wachen Augen musterte. Das war also Julius Schäfer! Ein Mann Ende zwanzig, der aussah, wie jemand, dessen berufliche Karriere erst begann.

Ein letztes Mal Durchatmen, dann begann James zu sprechen: "Sind Sie Julius Schäfer?", fragte er. "In der Tat, und wer sind die, wenn ich fragen darf? Ich bin noch relativ neu im Job und kenne daher noch nicht alle Namen; sie müssen mir also verzeihen, wenn ich sie nicht sofort erkenne! Was gibt es denn für ein dringendes Anliegen, dass ein Kollege mich um 2:00 Uhr nachts mit einem Hausbesuch beehrt?"

Für einen kurzen Moment war James überrascht. "Kollege" nannte dieser skrupellose Mörder ihn also? Nur, weil sie im gleichen Betrieb arbeiteten? James beschloss, sich wieder zu fassen, bestimmt wollte der Mann ihn nur verunsichern. "Folgen sie mir bitte aufs Präsidium!", antwortete James mit gefasster Stimme. "So dringend", murrte der Mann, "na gut, wenn’s unbedingt sein muss... Darf ich mich noch kurz anziehen?" James lachte kurz auf und schüttelte den Kopf. Das wäre ja noch schöner, wenn er diesem Untier jetzt noch die Gelegenheit geben würde, sich in seiner Wohnung schnell eine Waffe zu besorgen. Der Mann verdrehte die Augen, trat aber aus der Wohnung und folgte, nachdem er abgeschlossen hatte, James die Treppen hinunter. Beim Einsteigen in den Wagen schaute er James noch kurz an und meinte: "Na, wenn das nicht wirklich dringend ist, werd ich aber sauer!"

"Sie haben Billy Wetzler mit Hilfe von Strom getötet, ist das richtig?" James hatte sich dazu entschlossen, das Verhör noch während der Fahrt zu führen. Stille. Dann hörte man die verunsischerte Stimme des Mannes aus dem Rückraum: "Ja, habe ich, schließlich ist das mein Job!" Na wenigstens gab er den einen Mord schon mal zu! "Des Weiteren gibt es noch 19 weitere Mordfälle, deren Raster ganz klar auf ihre Person schließen lassen. Alle wurden nämlich mit Strom umgebracht!" Wieder Stille, ehe der Mann auflachte: "Ja, natürlich habe ich das, schließlich ist das mein Job, so verdiene ich meine Brötchen!" Es handelte sich also um einen dreckigen Auftragsmörder!

"Und sie empfinden nicht mal ein kleines bisschen Reue?", bohrte James weiter. "Nein, natürlich nicht", vernahm er aus dem Rückraum. James stand der Schweiß auf der Stirn. Wie konnte jemand, der zwanzig Menschen auf schreckliche Art und Weise ermordet hatte nicht mal einen Funken Mitgefühl zeigen? Was ging in seinem kranken Kopf bloß vor? "Bastard", entfuhr es James. "Nun hören sie mal", schallte es entzürnt von der Rückbank, "ich glaube, ich muss ihnen noch mal das grundlegende Prinzip meines Jobs erklären: Ich bin Henker! Das Gericht spricht ein Urteil und wenn dieses auf Tod plädiert, werden die Leute irgendwann zu mir geschickt und ich exekutiere sie dann mit Hilfe des elektrischen Stuhls. Natürlich schäme ich mich nicht dafür, schließlich waren das böse Menschen, die es erstens nicht besser verdient haben und zweitens ist das durch das geltende Gesetz so festgelegt. Ich handele also nur im Rahmen des Gesetzes und bin somit eine wichtige Stütze des Systems!" Nun war es James, der höhnisch auflachte. Maßte dieser dreckige Mörder sich doch wirklich an, von Gesetz und Recht zu sprechen! James war Polizist, er wusste, was Recht bedeutet. Und in diesem Fall besagt es, dass jemand, der zwanzig Menschen durch Strom hat umkommen lassen, selbst das Recht auf Leben verwirkt hat.

James hielt an, sie waren vor dem Präsidium angekommen, und öffnete die Hintertür des Wagens. "Steigen sie bitte aus", sagte er in einem befehlenden Ton zu dem Mann auf der Rückbank. Dieser schaute sich verwirrt um und meinte mit brüchiger Stimme: "Wo sind wir hier und was soll das alles?" James hatte mit so einer Antwort schon gerechnet. Wenn diesen kaltblütigen Mördern ihre gerechte Strafe bevorstand, waren sie doch alle gleich feige und uneinsichtig.

Er zerrte den Mann unter großer Gegenwehr aus dem Wagen und schaffte ihn auf das große Feld, vor dem er seinen Wagen geparkt hatte. Inzwischen hatte er den Mann durch Handschellen ruhig stellen können und verband ihm nun auch noch die Füße. Damit er die Verhandlung und das Urteils nicht durch unnötige verbale Interventionen manipulierte, verpasste er ihm noch einen Knebel und fesselte ihn schlussendlich an den bereits vorbereiteten Stuhl. Nachdem er ein paar Meter nach hinten getreten war, begann er mit der Verlesung des Urteils. Ein Prozess war dieses Mal nicht von Nöten, da der Angeklagte sich ja bereits im Auto zu seinen Untaten bekannt hatte. "Julius Schäfer, hiermit verurteile ich sie auf Grund 20-fachen Mordes durch die Anwendung des sogenannten elektrischen Stuhls zum Tode! Haben sie noch irgendwelche letzten Worte?" James riss ihm unsanft den Knebel aus dem Mund. "Das ist doch Wahnsinn, was sie hier machen! Es ist mein Beruf, verurteilte Menschen dem Gesetz nach zu exekutieren!" James stopfte ihm den Knebel genauso unsanft wieder in den Mund, es war doch eh immer die gleiche Leier.

Er zückte seine Dienstwaffe und trat erneut ein paar Meter nach hinten. Er hob langsam die Waffe, visierte den Mann, aus dessen Augen Panikschreie flüchteten, an und drückte den Abzug. Die Kugel drang tief in das kriminelle Fleisch ein und die Augen des Mannes setzten zu einem letzten Schrei an, bevor James es mit der zweiten Kugel zu Ende brachte. Nachdenklich schaute er auf den blutüberströmten Körper. Dieser Mann war zurecht gestorben, schließlich war es per Gesetz festgelegt, dass die von ihm begangenen Taten die Todesstrafe nach sich ziehen mussten. Er war Polizist und damit dafür verantwortlich, die Regeln aufrecht zu erhalten. Es war also ein legitimer Tod.

 
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Hi pressure,

herzlich willkommen hier.

Ah, ich weiß auch nicht. Du schreibst in deinem Profil, dass du eigentlich gar nicht gerne bzw. viel liest. Das macht die Sache mit dem Schreiben halt schon schwierig. Das Ding ist: Wenn du nicht gerne liest, und auch nicht viele Geschichten kennst, dann kannst du gar nicht genau wissen, wie ein gute Geschichte überhaupt aussehen muss, was sie überhaupt ausmacht, und wie sich ein gut geschriebener Text überhaupt anfühlt.

Ich gebe dir jetzt meine persönliche Meinung, nimm das nicht persönlich.

Also ich finde du überziehst den Text hier mit Klischees. Das liest sich zur Hälfte wie ein Jerry Cotton-Roman, bloß schlechter. Wieso gibt es da teilweise amerikanische Namen, und dann doch wieder deutsche? Das kommt mir alles so wie aus einem Noir-Detective-Film vor. Zweitens zweifle ich wirklich an, dass du ordentlich für die Story recherchiert hast. Wenn so ein krasses Indiz auf einen Polizisten schließen lassen würde, würde sich die Geschichte dann wirklich so zuspielen? Würde wirklich ein Ermittler alleine zu dem Verdächtigen fahren? Würden sich nicht innerpolizeiliche Mechanismen einschalten, würden da nicht viel mehr Ermittler involviert sein? Würde er wirklich so nachts abgeholt und zum Verhör gefahren werden?
Wenn du gut und ordentlich und für ein Publikum schreiben willst, musst du es in Kauf nehmen, für deine Geschichten zu recherchieren, ansonsten glauben dir deine Leser schnell nicht mehr und sind enttäuscht, weil sie sich nicht ind ie Story fallen lassen können.

Jetzt zum Plot: Ich finde den auch an den Haaren herbeigezogen. Der Cop ist für die Todesstrafe, aber auch irgendwie nicht, und dann erschießt er den Verdächtigen bzw. Mörder, ganz plump, wie man es sich halt vorstellt. Mhm.

Also ist alles etwas abgedroschen und wirkt für mich unglaubwürdig, und gerade in einer Kriminalgeschichte dürfte so etwas nicht passieren. Würde dir empfehlen, einfach mal das Lesen anzufangen - z.B. bei den empfohlenen Geschichten hier, oder such dir ein Buch aus, was dich vom Thema her interessiert. Das ist so der Anfang. Und dann mach dich an die nächste Story, aber schaue, dass da alles Hand und Fuß hat, und alles ordentlich recherchiert ist. Oder schreibe von etwas, das du kennst, was in deiner Welt spielt, was du nachvollziehen kannst. Eine Geschichte, die du durchlebt oder von der du gehört hast. Dann werden dir (Logik-)Fehler, die dir hier passiert sind, wahrscheinlich nicht wieder so schnell passieren.

Hoffe, du kannst was mit anfangen. Wie gesagt, nimm's nicht persönlich, aber das ist meine ehrlich Einschätzung zu dem Text.

Viel Erfolg noch,
zigga

 

Der Autor schrieb zum Text:

Anmerkung: Ich habe diese Geschichte schon einmal in einem anderen Forum gepostet, aber dachte mir, dass zusätzliches feedback nicht schaden kann. Sollte ich damit etwas sehr böses getan haben, tut es mir außerordentlich leid. Ich entschuldige mich jetzt schon für eventuelle Rechtschreibfehler!

(Bitte solche Anmerkungen immer in einem extra Beitrag schreiben. Danke.)

 

Moinsen zigga,

Das mit den Namen stimmt, das ist wirklich ziemlich ungeschickt von mir gewesen. Hatte den Text eigentlich als Kritik an der Todesstrafe konzipiert, aber merke, dass ich wohl weniger subtil arbeiten sollte, beziehungsweise meine Intention klarer herausstellen sollte. Wie du/sie (keine Ahnung welches Anredepronomen die Nettiquetten hier einfordern) vielleicht gemerkt hast (ich lass es jetzt einfach beim du) hat der "Polizist" ziemlich einen an der Klatsche (was die von dir genannten Logikfehler erklärt) und "ermittelt" auf eigene Faust. Geplant war es, auszusagen, dass ein Mord ein Mord ist, egal, wer ihn denn verübt, sei das eine Privatperson oder der Staat; die Todesstrafe somit also keineswegs zu einer moralischen Legitimität inauguriert werden darf. Um das ein bisschen herauszuheben, habe ich Gleiches mit Gleichem vergolten, weswegen der Henker am Ende stirbt (zugegeben, argumentativ keine Meisterleistung, aber dient ja nur der Klarstellung). Außerdem wollte ich sagen, dass niemand zu hundert Prozent wissen kann, was Recht ist, deswegen die teils radikale Denkweise der Protagonisten.

Wenn das leider nicht so rüberkommt, suche ich den Fehler natürlich bei mir und werde mich bemühen, nächstes Mal deutlicher zu arbeiten.

Greetz
pressure
P.S. Ich sollte wirklich mein Profil korrigieren. Ich lese nämlich nicht mehr viel, bis vor einem Jahr war ich der größte Bücherjunkie überhaupt!

 

Hi,

ich noch mal.

Wenn du's mit dem Schreiben doch ernster meinst, als es erst den Anschein hatte, freut mich das. Dein Text ist nicht der schlechteste, aber halt auch nicht der ausgefeilteste. Aber ein Talent fürs Formulieren möchte ich dir auf keinen Fall abschreiben, falls das so rüberkam. Solange dir das Schreiben und Ausdenken von Geschichten Bock macht, lass dich nicht abhalten. Ich würde dir empfehlen, einfach mal zu überlegen, was eine gute Geschichte ausmacht, und wie man sie konzipieren muss; das lernt man halt, indem man sich andere Storys und die Kommentare hier durchliest, ganz gut.

Noch was zum Plot und zur Intention deiner Story: Die Grundidee ist gut. Bloß könnte man das "technisch" oder "erzähltechnisch" besser umsetzen. Toll, dass du so viel Selbstreflektion hast, und das einsiehst. Das erfährt man bei Neuankömmlingen hier oft anders. Die Einstellung wird dich weiterbringen.
Tipp: Eine Geschichte wirkt dann plastisch und die Figuren real, wenn man als Leser jede Handlung nachvollziehen kann, weil man die Motivation versteht. Deine Figuren hier sind dünn und eindimensional gezeichnet, ich habe als Leser nicht das Gefühl, sie zu kennen, und deswegen kommen mir ihre Handlungen auch unrealistisch vor.
Ich würde den Cop nicht so kaltblütig und berechnend morden lassen, wie das jetzt so hier steht.
Option 1 wäre für mich, dass der Cop den Verdächtigen tatsächlich tötet, weil er eine ausreichende Motivation hat. Das könnte sein, dass auch ein Mordopfer darunter ist, was der Cop kennt und an das er sehr gehangen war (Frau, Kind, Mutter, ...)
Ansonsten könntest du den Cop glaubwürdig töten lassen, indem du ihn in eine Situation stellst, in die er unter Druck schnell handeln muss. In solchen Situationen zeigt sich immer, wer eine Figur wirklich ist. Das ist so ein Kniff aus der Storytelling-Schule. Also du könntest den Cop moralisch immer korrekt gehandelt haben lassen in den letzten 30 Jahren, und er demonstriert gegen die Todesstrafe, und dann wird die Tochter von ihm umgebracht und der Cop erfährt durch einen Zufall als erster und einziger, wer der Mörder ist. Er ist total durch den Wind und will den Typen eig. nur Rede und Antwort stellen, aber als der Typ dann lacht und sagt: Klar hab ich sie getötet! ist halt so eine Kurzschlussreaktion beim Cop: Jetzt oder nie, entweder kriegt er jetzt von mir eine Kugel, oder nie. Und dann tut er es.

Will dir in dein Geschichte nicht reinpfuschen, echt nicht. Ist deine Geschichte und mache daraus, was dir gefällt. Das sollte jetzt bloß eine Anregung und ein Beispiel sein, wie du authentischer und nachvollziehbarer deine Geschichte stricken könntest, damit sie nicht so eindimensional und an den Haaren herbeigezogen wirkt.


Hoffe, ich konnte dir helfen.

Viele Grüße
zigga

Und wir duzen uns hier. ;)

 

Nochmal Moinsen,

echt cool, dass es möglich ist, hier so viel Feedback zu bekommen, macht auf jeden Fall ordentlich Spaß. Danke!

Ich hab mir, ehrlich gesprochen, auch nicht so viel Gedanken über dei Personen gemacht, verstehe dahingehend also jede Kritik. Was ich noch anmerken wollte: Der Cop ist genau in dem Dilemma gefangen, das ich in meiner vorigen Antwort heraustellen wollte, ist also praktisch der Leitfaden meiner "Argumentation"

Außerdem habe ich mich glaub ich im Bezug auf den "Verdächtigen" ebenfalls ein bisschen missverständlich ausgedrückt; Henker ist einfach nur sein rechtmäßiger Beruf.

Wirklich vielen Dank für deine Rückmeldung, ich nehme mir mehr davon zu Herzen, als es jetzt vielleicht den Anschein hat.

Greetz again
pressure

 

Hallo pressure!

Willkommen bei den Wortkriegern!

Folgender Kommentar ist nur auf deine Geschichte gemünzt. Bitte nicht als Kritik an deiner Person verstehen.

Interessante Idee für eine Geschichte, finde ich. Allerdings bin ich erst dahintergekommen, was du eigentlich erzählen willst, als ich deine Antwort auf ziggas Kommentar gelesen habe.

Von Anfang an hatte ich beim Lesen deiner Geschichte Probleme, weil du sehr schwammig, also nicht konkret erzählst. Wer zum Beispiel ist James? Du schreibst: "Er hatte nun wirklich schon vieles in seinem Berufsleben gesehen und galt auch als einer der routiniertesten und erfolgreichsten in seinem Job" => Du schreibst aber nirgends, was sein Beruf ist! Und was macht ihn (im Hinblick auf den Rest der Geschichte) so erfolgreich? Der kommt doch eher wie ein total psychiatriebedürftiger Volldepp rüber.
"derartige Grausamkeit" => Und was empfindet dieser James als grausam? Du musst konkret werden, damit sich der Leser etwas vorstellen kann.

"Julius Schäfer zugeordnet werden konnten. Eigentlich ein Kleinkrimineller, der nur gelegentlich durch das Dealen mit Marihuanna auf sich aufmerksam gemacht hatte."
=> Ein kleinkrimineller Dealer im US-amerikanischen Staatsdienst? Nein, bestimmt nicht.

"bei den Morden davor hatte er nie Fingerabdrücke hinterlassen"
=> Und wieso sollte die Polizei nach Vollstreckung der Todesstrafe auf der Kleidung des Toten Fingerabdrücke suchen? Und ohnehin, auf dem elektrischen Stuhl werden keine Jacken getragen.
=> Da gibt es sehr, sehr viele Unstimmigkeiten im Text.

Fazit: Wenn du gute (und nur realistische sind gute) Krimis schreiben willst, musst du viel und ordentlich recherchieren. Wenn dir das nicht liegt, empfehle ich dir, Texte zu Dingen zu schreiben, bei denen du dich auskennst.

Grüße,
Chris

 

Hallo Chris,

Zuerst mal: Ich nehme hier nichts persönlich, der Begrüßungstext der Seite macht ja deutlich, worauf ich man sich einlässt.

Als zweites: Danke für dein Feedback, ich werde in Zukunft versuchen, konkreter zu werden. Kurze Anmerkung noch: Ja, "James" hat ziemlich einen an der Klatsche, siehe meine letzten Kommentare. Auch um mehr Deutlichkeit werde ich mich bemühen, das mit dem Kleinkriminellen sollte beispielsweise so ein bisschen auf seine Jugend anspielen (Interpretationsraum offen!). Vielleicht ist Krimi auch nicht die richtige Sektion für meine Geschichte, werde da zulünftig besser drüber nachdenken.

Danke und Greetz
pressure

 

Hallo pressure,

also ich habe sofort erkannt, worauf Du mit Deinem Text hinaus willst. Ich bin auch recht angenehm durch die Geschichte hindurchgeflutscht - formuliertechnisch war es aus meiner Sicht also ganz gut zu verkraften, auch wenn Du die direkte Rede nie in neue Zeilen gestellt hast.

Jedoch: Ich verstehe zwar, worauf Du mit Deiner Geschichte hinaus willst. Allerdings erscheint mir die Tiefe dieses Themas nicht ausreichend behandelt. Ja, der eine hat nur entsprechend seines Berufes gehandelt. Und der andere findet das verwerflich und richtet ihn nun mal eben - und verstößt dabei selbst gegen alle mögliche Ethik. Allerdings fehlt mir da etwas. Woher nimmt sich diese als Richter umherwandelnde Exekutive das Recht? Was treibt ihn an? Warum tut er, was er tut? Er muss doch einen Grund haben, warum er das nun in die Hand nimmt. Einen konkreten, persönlichen.
Denn eigentlich gehören diese Beiden doch tatsächlich zu einem "Verein"... eigentlich. Da fehlt mir tatsächlich die Tiefe, die das Ganze für mich als Leser nachvollziehbar macht.

Alles in allem aber ein gut lesbarer Text mit einem interessanten Thema.

LG

 

Hallo Alltagschleife,

Danke für das gute Feedback, werde mich um zukünftige Umsetzung bemühen!

LG

 

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