Was ist neu

"Liebes Tagebuch...!"

Mitglied
Beitritt
06.10.2001
Beiträge
4

"Liebes Tagebuch...!"

Vor ein, zwei Tagen ist das Glück in meinem Leben wieder aufgetaucht. Gerade, als wolle es nur so vorbeispazieren, mal schauen, was ich so treibe, die Visitenkarte da lassen.
Natürlich bedränge ich es sofort, wo es war während all der Monate und durch welche Tür es eigentlich gekommen ist. Selbstverständlich löchere ich weiter, ob es mich denn nach B. begleiten wird.

Im letzten Moment sehe ich, daß es schon wieder auf der Schwelle steht, also halte ich endlich den Mund, biete ihm einen Stuhl an und widme mich erstmal wieder dem Alltag. Ich wage nicht, ihm zu nahe zu treten, es würde höchstens leise fauchen und mit einem Satz wär's verschwunden.

Als sehr viel Zeit vergangen ist, blinzle ich neugierig zu ihm herüber. Es reagiert überhaupt nicht, wäre ich ihm nur nicht so vorwurfsvoll begegnet!
Wenigstens sitzt es da noch immer, auch wenn es, nähere ich mich auch nur einen Schritt, zuckt, als wäre es gleich verschwunden.

Eigentlich werde ich längst ungeduldig, die subtile Koketterie nervt mich. Also gehe ich weiter, wo immer ich gerade etwas zu erledigen habe. Ich kann aber nicht so recht einsehen, warum meine Bemühung, Kontakt aufzunehmen und jeder Versuch der Einflußnahme so völlig aussichtslos sein soll.

Mein Stolz und Trotz wollen es laut anschreien, es packen und gründlich einsperren oder fesseln.
Aber ich spüre, es würde zwischen meinen Fingern zerfallen oder durch die kleinste Ritze entschwinden.
Ich kann nicht mit ihm sprechen, denn Antworten gibt es keine.

Mein Ärger ist nutzlos und schließlich ist er verraucht.
Ich vergesse alles, stattdessen erspüre ich das Hier und Jetzt und das Dilemma, zu dem mein Kopf es machte; ich entdecke zufällig, daß es gar nicht existiert.
Ich bin verdutzt und stiere, als habe sich soeben, direkt vor meinen Augen, etwas sehr Großes, Breites und Schweres in Luft aufgelöst.

Hat gerade jemand gekichert?

Jetzt drehe ich mich mehrmals um, gehe hin und her, doch der Stuhl ist leer, nirgends ist das Glück mehr zu sehen.
Ich spüre ein kleines, warmes Glühen im Innern und ich darf nie vergessen, dass es erlischt, wenn ich zu schnell gehe, dass es erstickt, wenn ich alle Türen schließe und vor allem, dass mein Grübeln ihm den Sauerstoff raubt.

 

Jo, da hätten wir es also - das Tagebuch... :rolleyes: Ehrlich gesagt, weiß ich jetzt leider nicht, wie ich an die Sache herangehen soll; darf ich kritisieren? Kann ich es überhaupt? Ich meine, ich will dem Autor schließlich nicht zu nahe treten! Aber weil es gepostet ist, folge ich dem Beispiel der meisten hier - und los! ;)
Also ehrlich gesagt, habe ich überhaupt keine Ahnung, was Du mit dem Text hier sagen möchtest. Ich kapiere es einfach nicht. Um was geht es???? :confused: Ich glaub, es ist zu spät - ich krieg nichts mehr in mein beschränktes, pulsierendes Hirn... :D Ich sollte es morgen noch mal versuchen und lesen - vielleicht sehe ich dann die Pointe... :cool:

Griasle!
stephy

 

Die Pointe bezieht sich wie die ganze story auf den ersten Satz ("Vor zwei Tegen..." lies mal Korrektur! :mad:)

Sehr gut geschrieben, Clix, subtil, einfühlsam. Und das mit dem Grübeln hast Du gut erkannt. Es ist der Moment, da aus Denken Grübeln wird, in dem wir unserem Glück einen Arschtritt verpassen.

Manchmal beneide ich Stephy.

 

Hallo an Stephy und Alpha O'Droma,

so, aus "Tegen" habe ich jetzt "Tagen" gemacht, danke für den Hinweis.

Vielen Dank auch für die Antworten.

Der Text ist wirklich sehr abstrakt und eigentlich keine echte Kurzgeschichte. Ich habe ihn erst zögernd gepostet und eine ironische Überschrift gewählt.

Dafür gefällt mir sehr gut, was
Du, Alpha O'Droma darin gesehen hast. Es trifft den Kern sehr genau.
Clix

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom