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Look through my eyes

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16.06.2006
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Look through my eyes

Sie saß auf dem Boden und hatte ihre Beine ganz dicht an sich heran gezogen und ihre Arme darum gelegt. Mit dem Rücken lehnte sie an der Wand und schaute nach unten. In ihren Augen funkelten schon die ersten Tränen, aber sie wollte nicht weinen, sich nicht die Blöße geben. Als sie aufsah, ging gerade der nächste in Position um den Ball im Korb zu versenken. Er nahm Anlauf, sprang und … daneben. Mit geknicktem Kopf machte er Platz für den Nächsten. Dieses Gefühl kannte sie nur zu gut. Bis jetzt hatte sie auch noch nicht getroffen. Das Mädchen, das dann dran war, bekam noch Ratschläge von einem Jungen während auch sie in Position ging. Die beiden bemerkten es nicht, aber sie wurden von ihrer Beobachterin böse angefunkelt. Sie sah noch wie der Ball im Korb verschwand, schaute dann wieder verletzt und verärgert runter. Kurz darauf wurde sie aufgerufen und versuchte ihr Glück. Es half nichts, der Ball ging wieder daneben. Betreten ging sie zurück auf ihren Platz als wäre nichts gewesen. Als sie wieder aufsah ging gerade der Junge Richtung Start, der vorher der Anderen geholfen hatte. Sie sah ihn mit bösem Blick an, doch er lächelte nur. Zurück lächeln … Nein, darauf wäre sie im Traum nicht gekommen. Als dank für diesen Aufbauversuch - wenn es überhaupt einer war - bekam der Junge nur noch einen giftigeren Blick von ihr. Das schien ihn nicht zu irritieren, denn er versenkte den Ball wie bei allen Würfen davor. Er führte seinen üblichen Siegestanz auf. Danach widmete er sich mit einem Lächeln im Gesicht dem Mädchen auf dem Boden. Seinen Treffer und den Tanz hatte sie nicht gesehen, aber sie ahnte es, denn der Applaus war riesig. Der Junge kniete sich zu ihr runter um ihr in die Augen sehen zu können. Er sprach sie an und sie sah auf, aber schenkte ihm nur einen feindseligen Blick. In seinen wenigen Worten klang seine Freude noch nach. Doch sein Lächeln verschwand spurlos als er in ihre Augen schaute. Es war nicht der Blick mit dem sie ihn ansah, denn der verschwand genauso schnell wie sein Lächeln. Das beachtete er gar nicht und sah weiter in sie hinein. Sie bemerkte das und versuchte das zu verhindern. Ihre wahren Gefühle zu verbergen. Doch es half nicht. Es war schon zu spät. Man konnte sagen, ihre Seele lag vor ihm wie ein offenes Buch. Sein Blick verfinsterte sich um so länger er ihr in die Augen schaute, aber auch um so weniger verstand er, je mehr er sah. Er sah den Schmerz, den Kummer und den tiefen Riss in ihrem Herzen. Doch so wenig davon konnte er erklären. Von ihren Problemen mit den anderen wusste er, aber konnte das so tiefe Spuren hinterlassen? War das möglich? Sie schloss die Augen und drehte ihren Kopf weg. Ihr fiel nichts anderes ein um sich zu schützen. Er fasste ihr unter´s Kinn und hob ihren Kopf, so wollte er sie eben dazu zwingen ihn anzusehen. Sie wollte nicht. Wieso muss er mich so quälen, fragte sie sich immer wieder. Endlich kam der erlösende Ruf, sie war wieder an der Reihe. Mittlerweile sahen schon die andern zu ihnen rüber. Er gab sie frei und sie atmete noch mal tief durch. Diesen Ball wollte sie versenken. Es war der letzte. Der musste einfach reingehen. Wenigstens der eine … Sie hatte getroffen. Während sie den Ball wegbrachte, hörte sie einige wenige klatschen. Für sie war das mehr Provokation als Anerkennung. Sie versuchte das zu ignorieren und verschwand im Umkleideraum. Mit dem Umziehen beeilte sie sich, denn sie hatte keine Lust auf das Gequatsche nach dem Unterricht.
Wie hatte sie es nur zulassen können, dass er so viel erfuhr. Sie hatte es doch so lange geschafft ihre wahren Gefühle zu verbergen. Ihr Innerstes zu verleugnen …

 

Hi Enola,

hmm, weiß nicht, was ich dir mehr zu deiner Geschichte sagen kann als, dass sie mich wirklich berührt hat... fand sie ergreifend, da sie nicht zu viel verrät, das wichtigste aber beim Leser ankommt... nämlich die Gefühle der Hauptperson und nicht das, was aussen passiert... scheint auch unwichtig zu sein...

Das Einzige, was mich gestört hat, war das AUCH im folgenden Satz:

Er sprach sie an und sie sah auch auf, aber schenkte ihm nur einen feindseligen Blick.

...behindert den Lesefluss etwas...

:thumbsup: steve-o

PS: Nur so zum drüber nachdenken: Warum kein deutscher Titel?

 

Danke für das Lob!
Ähm, stimmt, das auch lisst sich seltsam werd das ändern.

Nun ja, der englische Titel ... Wie dir bestimmt aufgefallen ist hab ich drei geschichten reingestellt. Nach außen ist es zwar nicht zu erkennen aber alle geschichten hängen für mich zusammen. Die titel meiner Geschichten kommen von Liedern. das sind songtitel, aber frag mich nicht nach dem Interpreten oder text. Irgendwann hab ich die lieder mal gehört und beim Schreiben der geschichten ist mir das als Titel eingefallen.
Also kurz und gut, die englischen Titel haben eine persönöiche Bedeutung, vor allem da ich in den Originalen auch noch nen deutschen Ttel hab.

Danke nochmal
Enola

 

hi enola

ich dachte ich wage mal den schritt und lese eine geschichte aus der jugend rubrik. ich bin weniger beeindruckt als steve o.
da ist ein trauriges, in meinen augen, schon lebloses, pubertierendes mädchen, dass vor liebeskummer nur so trieft. sie scheint die außenseiterin der klasse zu sein, die immer bei einem spiel als letzte gewählt wird.
aber um das zu ändern, macht sie auch nicht wirklich viel. statt dessen schließt sie sich vollkommen in ihre eigene welt und lässt niemanden an sich ran. dieses thema ist aber schon so abgelutscht, dass es mich nicht berührt sondern eher nervt. jetzt wollen wir mal zum inhalt eindringen.:D

In ihren Augen funkelten schon die ersten Tränen, aber sie wollte nicht weinen, sich nicht die Blöße geben
warum sollte sie auch heulen. sie gibt doch die harte ab. mit ihren bösen blicken und ihrer fiesen miene. aber jetzt sagst du: innerlich ist sie schrott. kann ja sein, hab aber nicht viel davon bemerkt.
Bis jetzt hatte sie auch noch nicht getroffen. Das Mädchen, das dann dran war, bekam noch Ratschläge von einem Jungen während auch sie in Position ging
er ist ja nicht irgendein junge, sondern der junge. überhaupt finde ich den text sehr unpersönlich, weil da keine bestimmten figuren auftauchen. außer deiner protagonisten, mit der ich leider nicht mitfühlen kann, weil du sie als bockige 13 - jährige dargestellt hast. zicken, wie deine protagonistin, habe ich genug in meiner klassen und werden von mir ehrlich gesagt nicht mal beachtet. klingt fies. sie sind aber selber schuld, weil sie immer so verschlossen sind. jetzt habe ich leider keine zeit, sonst hätte ich deine ganze geschichte durchgenommen. sorry muss weg.

cu JO

 

Hallo Enola!

Meine Kritik wird wohl ein Mittelding aus den beiden vorigen. Ich fand sie dann doch ein bisschen zu uneinsichtig. Es wäre besser rübergekommen, wenn du zumindest die Traurigkeit der Protagonistin mehr angeschnitten, zumindest kurz erwähnt hättest, warum sie so niedergeschlagen und in sich zurückgezogen ist.
Auch ein wenig fragwürdig finde ich, dass der besagte Junge sie so einfach durschschaut hat. Er wird doch nicht der Erste sein, der ihr ins Gesicht schaut. So was muss doch auffallen. Entweder halten alle sie nur für eine arrogante, zurückgezogene Zicke, oder es hätte vielleicht schon früher jemandem auffallen müssen, dass sie ernste Probleme hat.
Dennoch finde ich, dass du ihre Traurigkeit und verschlossenheit gut dargestellt hast. Einfacher zu lesen wäre es allerdings, wenn du Absätze in den Textfluss gesetzt hättest, dann wäre es einfacher zu lesen. Das würde ich zumindest an der Geschichte noch ändern.

Gruß,
fuzzy

 

Hy Enola,

im Gegensatz zu steve-o hat diese Geschichte mich nicht berührt.

Ich denke das liegt daran, dass Du Dich schnell in Phrasen verlierst und bereits der Einstieg ein wenig klischeehaft ist, ich meine damit das Bild des Mädchens, welches mit angezogenen Beinen an der Wand lehnt.

Als Phrasen bezeichne ich Wendungen wie "ihre Seele lag vor ihm wie ein offenes Buch" oder "In ihren Augen funkelten schon die ersten Tränen".
Wenn Du solche Sätze änderst bzw andere Vergleiche findest, dann hätte Deine Geschichte schon eine eigene Note. Ich halte Seele in einem nicht religiösen Kontext für ein ziemlich unpräzises Wort, das würde ich ersetzen.

Mit dem Mädchen kann ich mich schwer bis gar nicht identifizieren, zum einen weil sie keinen Namen trägt, zum anderen da ich kaum mehr über sie erfahre, als das sie keinen guten Stand in ihrer Klasse hat.

Persönlich liebe ich eine ungewöhnliche Sprache, wenn es um den Ausdruck von Gefühlen geht. Bei Deiner Geschichte habe ich das Gefühl, alles schon einmal gegessen zu haben.

miez
Thorn

 

Hey Enola,

Dein Geschichtlein ist nicht so schlecht!
Zwar hab ich das Gefühl, dass du mit Absicht wenig Informationen über die paar Personen gegeben hast, aber irgendwie würde ich mir doch mehr wünschen. Dass das Mädchen einfach nur schlecht drauf und ne Außenseiterin ist, ist mir fast ein bissl zu wenig.

Aber sonst alles ganz supi *gg*

MfG.
Dein namenlosER

 

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