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Serie Luisas Besuch beim Zahndoktor

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18.12.2014
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Luisas Besuch beim Zahndoktor

Luisa hat Angst. Ihre Mama hat einen Termin für sie gemacht. Bei einem Doktor für den Mund. Luisas Mama nannte ihn Zahnarzt.
Toni, ein Junge aus der Grundschule, hat ihr erzählt, dass er auch schon mal dort war. Er erzählte ihr die schlimmsten Geschichten darüber. Dass sie den Mund ganz weit aufmachen muss, damit der Doktor riesige Dinger in ihren Mund stecken kann.
Das eine ist so etwas wie ein Staubsauger, das auch so klingt. Dann hängt einem der Doktor einen Schlauch in den Mund. Irgendwann ist dann der Mund ganz trocken und man hat gar keine Spucke mehr. Danach steckt einem der Doktor einen Spiegel in den Mund und kratzt mit einer Nadel an den Zähnen herum.
„Das quietscht“, hatte Toni dazu erklärt.
Das Schlimmste hatte sich Toni aber für den Schluss aufgehoben. Wenn der Doktor irgendetwas findet, dann nimmt er einen Bohrer und bohrt damit in deinen Zähnen rum. Und das tut dann richtig weh. Toni dachte sogar kurz, dass er davon angefangen hat zu bluten. Toni musste seinen Mund ausspülen und das dann in eine Schale spucken.
Der Doktor hat deine Bürste genommen und jeden Zahn einzeln damit gebürstet.
„Und dann hat der Doktor gesagt, ich darf keine Süßigkeiten mehr essen“, erzählte Toni traurig.

„Luisa kommst du? Du sollst doch zum Zahnarzt!“, rief ihre Mama.
„Ich will da nicht hin!“, weigerte sich Luisa.
„Luisa, bitte. Komm. Der Doktor guckt nur nach, ob alles so ist, wie es sein soll. Ich gehe auch mit rein“, erklärte ihre Mama.
„OK, aber der Doktor guckt nur nach.“
Wenig später saßen Luisa und ihre Mama im Wartezimmer. In der ganzen Praxis stank es nach Spülmittel und Krankenhaus. Davon hatte ihr Toni gar nicht erzählt. Aus einem der anderen Zimmer kamen schrille, summende und brummende Geräusche. Die Tür zum Wartezimmer öffnete sich.
„Luisa?“, fragte die dicke Frau, die sie begrüßt hatte.
„Du bist jetzt dran.“
Luisa blickte ihre Mutter ängstlich an und krallte sich mit ihren kleinen Fingern an ihrer Mama fest.
„Sie können auch mitkommen. Für solche Notfälle haben wir immer einen Stuhl parat stehen.“
Luisa ließ ihre Mama nicht los. Der Doktor hatte eine weiße Maske über Mund und Nase gezogen. Darüber trug er eine braune Brille, auf die zwei komische Dinger geklebt waren. Sie blieb im Türrahmen stehen und versteckte sich hinter ihrer Mama.
„Hallo. Du bist bestimmt Luisa.“
Der Doktor nahm seine große Brille ab und zog die Maske nach unten. Er sah plötzlich ganz lieb und ganz normal aus. Wie ein Mensch und nicht wie ein Monster, als er noch die Sachen vor dem Gesicht hatte. Er hockte sich vor Luisa hin und sah sie lächelnd an.
„Ich weiß, dass du zum ersten Mal zu mir kommst. Und ich weiß auch, dass du Angst hast. Ich verspreche dir, bevor ich etwas mache, erkläre ich es dir. Und deine Mama bleibt hier und passt auf.“
„Versprochen?“, brachte Luisa nun heraus.
„Indianerehrenwort!“, versprach der Doktor und lachte laut.
„OK, aber nicht weh tun“, antwortete Luisa.
„Gut.“
Der Doktor stand auf.
„Am besten setzt du dich mal da auf den großen Stuhl. Das ist jetzt dein Thron. Und deine Mama setzt sich da vorne hin. Da kann sie dich sehen“, erklärte der Doktor.
Mit ein wenig Hilfe kletterte Luisa auf ihren großen Thron.
„Gut gemacht. Jetzt macht dir Heike ein Tuch um. Damit deine Kleidung nicht dreckig wird. Das ist gar nicht schlimm“; sagte der Doktor.
„Echt nicht?“, fragte Luisa.
Wirklich nicht. Das tut nicht weh. Guck.“
Nach ein paar Minuten hatten der Doktor, Heike und natürlich Luisa ein solches Tuch um den Hals.
„Pass auf. Ich lasse jetzt deinen Thron nach unten. Die Lehne geht nach hinten. Und wenn sich der Thron nicht mehr bewegt, musst du ein Stück nach oben rutschen, bis dein Kopf auf der Kopfstütze liegt. Dann kann ich besser in deinen Mund gucken.“
Der Doktor drückte ein paar Knöpfe und Luisas Thron bewegte sich surrend nach unten.
„Gut, Luisa. Jetzt haben wir’s fast geschafft.“
Der Doktor griff über Luisa hinweg und hielt ihr eines seiner Instrumente hin.
„Das hier ist so etwas wie ein Staubsauger. Nur der hier saugt deine Spucke weg. Pass mal auf. Ich erklär es dir mal.“
Der Doktor drückte wieder einen Knopf und aus einem Wasserhahn lief Wasser in einen Becher. Er nahm den vollen Becher und hielt ihn vor Luisa.
„Stell dir vor, der Becher hier ist dein Mund und das Wasser darin ist deine Spucke.“
Er nahm einen seiner Spiegel, tauchte ihn in das Wasser und drückte ihn Luisa in die Hand. Dann hielt er einen seiner Finger über den Rand des Glases.
„So, und jetzt versuchst du, mit dem Spiegel etwas zu erkennen. Der Spiegel muss aber im Wasser bleiben“, erklärte der Doktor geduldig.
Luisa gab nach einer Minute auf.
„Geht nicht“, antwortete Luisa.
„Siehst du. Noch ein Versuch.“
Der Doktor drückte Luisa den Absauger in die freie Hand. Luisa verstand sofort, was der Doktor wollte und hielt den Absauger solange ins Wasser, bis das Glas leer war. Der Doktor wischte den Spiegel mit Luisas Tuch ab und diesmal erkannte Luisa etwas.
Luisa hängte sich den Absauger in den Mund und der Doktor nahm den Spiegel.
„Jetzt musst du deinen Mund weit aufmachen. Dann kann ich auch nach deinen Zähnen gucken. Wenn du Schmerzen hast oder was fragen möchtest, hebst du die linke Hand. Dann höre ich auf.“
Luisa machte ihren Mund soweit wie möglich auf und der hielt seinen Spiegel hinter Luisas Zähne.
„Der hier ist locker.“
Der Doktor gab ihr einen großen Handspiegel und Luisa sah, welchen Zahn der Doktor meinte.
„Der ist schon lange locker. Guck.“
Luisa spielte mit ihrer Zunge an dem Zahn herum. Mit einem Mal fiel der Zahn herunter und lag auf Luisas Zunge. Der Doktor nahm eine Pinzette und rettete den Milchzahn.
„Den kannst du gleich mit nach Hause nehmen.“
Luisa lachte ihn mit ihrer Zahnlücke an.
„Der Rest sieht gut aus, Luisa.“
Zum ersten Mal sprach der Doktor jetzt mit Luisas Mama.
„Da war jetzt der dritte oder vierte Milchzahn. Da fällt im Lauf der Woche noch einer aus. Bei den anderen dauert es noch etwas. Aber Sie wissen es ja selber. Das ist gar nicht schlimm.“
Dann sprach der Doktor wieder mit Luisa: „Weißt du, die Zähne müssen ausfallen, damit neue und stärkere Zähne nachwachsen. Aber du weißt ja. Das tut nicht weh. Die haben ja keine Wurzel.“
Der Doktor rollte mit seinem Stuhl zu der Theke hinter Luisa und holte das große Modell eines Zahns.
„Guck. So sehen deine Zähne später aus. Die Zacken da unten sind die Wurzel. Die halten deine Zähne im Kiefer. Und deine Milchzähne haben keine Zacken und darum können die sich auch nicht festhalten und fallen aus.“
Der Doktor stellte das Modell auf das Tischchen neben Luisas Milchzähnchen.
„Du musst aber trotzdem deine Zähne weiter gut putzen. Und du darfst nicht so viel Süßes essen. Ein Stückchen Schokolade oder ein Butterbrot mit Nutella sind nicht schlimm. Aber du solltest nicht zu viel davon essen. Das ist schlecht für die Zähne. Verstehst du?“
Luisa nickte.
„Gut. Dann fahre ich deinen Thron jetzt wieder hoch und du darfst dir vorne ein Spielzeug aus dem Glas nehmen. Das darfst du dann nach Hause nehmen.“

 

Hi Betze,

hat mir ganz gut gefallen, deine Geschichte. Die kurzen Sätze stören mich etwas, aber ich denke, das muss so sein bei einer Geschichte für Kinder.

Hier meine Anmerkungen zu einzelnen Stellen.


„Sie können auch mitkommen. Für solche Notfälle haben wir immer einen Stuhl parat stehen.“
Ist das Wirklich ein Notfall? Lieber Fälle statt Notfälle.

„Gut gemacht. Jetzt macht dir Heike ein Tuch um. Damit deine Kleidung nicht dreckig wird. Das ist gar nicht schlimm“; sagte der Doktor.
Komma statt Strichpunkt

„Echt nicht?“, fragte Luisa.
Wirklich nicht. Das tut nicht weh. Guck.“
Anführungszeichen fehlt vor "Wirklich"

„Stell dir vor, der Becher hier ist dein Mund und das Wasser darin ist deine Spucke.“
Er nahm einen seiner Spiegel, tauchte ihn in das Wasser und drückte ihn Luisa in die Hand. Dann hielt er einen seiner Finger über den Rand des Glases.
„So, und jetzt versuchst du, mit dem Spiegel etwas zu erkennen. Der Spiegel muss aber im Wasser bleiben“, erklärte der Doktor geduldig.
Luisa gab nach einer Minute auf.
„Geht nicht“, antwortete Luisa.
„Siehst du. Noch ein Versuch.“
Der Doktor drückte Luisa den Absauger in die freie Hand. Luisa verstand sofort, was der Doktor wollte und hielt den Absauger solange ins Wasser, bis das Glas leer war. Der Doktor wischte den Spiegel mit Luisas Tuch ab und diesmal erkannte Luisa etwas.
Diesen Teil musste ich mehrmals lesen, bis ihn verstanden hatte. Es geht darum, dass der Arzt erklären will, dass er nichts erkennen kann, solange Speichel im Mund ist, richtig?
Also zum einen, denke ich, wenn ich als Erwachsener das nicht auf Anhieb verstehe, dann ist das schwer verständlich für ein Kind, zum anderen stimmt das doch nicht, oder? Der Speichel wird abgesaugt, weil der Patient mit offenem Mund nicht richtig schlucken kann und der Speichel nicht in die Luftröhre gelangen soll.

Luisa hängte sich den Absauger in den Mund und der Doktor nahm den Spiegel.
Hm, eben war sie noch ängstlich und dann hängt sie sich den Sauger selbst in den Mund? Das ist etwas unglaubwürdig... Außerdem macht das doch die Zahnarzthelferin, die den Sauger auch im Mund bewegen muss, mal hierhin, mal dorthin.

Aber du weißt ja. Das tut nicht weh.
Sollte ein Satz sein.

 

Hallo JoGy,
Hallo Henrik,

danke für euer nettes Feedback. Die Geschichte ist gestern Abend innerhalb von zwei Stunden entstanden.

Im Teil mit dem Absauger ist absichtlich etwas geflunkert worden vom Zahnarzt. Die Tatsache, dass Speichel in die Luftröhre kommt, versteht ein Kind noch nicht. Darum die Begründung, dass der Arzt sonst nichts sehen kann. Ob das jetzt wirklich so ist, dass man dann nichts erkennen kann, wenn ein Spiegel unter Wasser ist, kann ich nicht sagen. Das sollte nur die Vorstellung des Kindes anregen und zeigen, dass der Zahnarzt den Speichel absaugen muss.
Und es handelt sich dabei um diesen gebogenen Schlauch, der im Mundwinkel hängt und nicht um das starre Teil, womit die Helferin z. B. den abgeschliffenen zahnschmelz etc. absaugt.

Die Zeichenfehler sind mir beim Tippen nicht aufgefallen. Ich werte die als Flüchtigkeitsfehler, da ich heute morgen in der Tat selber zum Zahnarzt musste.

Wie ihr euch bestimmt denken könnt, liegt das Hauptaugenmerk der Geschichte darauf, dass Luisa lernt, dass es gar nicht schlimm ist, zum Zahnarzt zu müssen und sie keine Angst haben muss davor.


LG

Betze

 

Hi Betze,

da ist sie also, deine nächste Kindergeschichte. Ich frage dich, ob du deine "Traumfänger" Geschichte nochmals überarbeitest oder ggf. auf meinen Kommentar antwortest? Wäre super und würde mich auch freuen!


Fangen wir gleich mit meinen Lesereindrücken an.

Luisa hat Angst. Ihre Mama hat einen Termin für sie gemacht. Bei einem Doktor für den Mund. Luisas Mama nannte ihn Zahnarzt.
Toni, ein Junge aus der Grundschule, hat ihr erzählt, dass er auch schon mal dort war. Er erzählte ihr die schlimmsten Geschichten darüber. Dass sie den Mund ganz weit aufmachen muss, damit der Doktor riesige Dinger in ihren Mund stecken kann.
Das eine ist so etwas wie ein Staubsauger, das auch so klingt. Dann hängt einem der Doktor einen Schlauch in den Mund. Irgendwann ist dann der Mund ganz trocken und man hat gar keine Spucke mehr. Danach steckt einem der Doktor einen Spiegel in den Mund und kratzt mit einer Nadel an den Zähnen herum.
„Das quietscht“, hatte Toni dazu erklärt.
Das Schlimmste hatte sich Toni aber für den Schluss aufgehoben. Wenn der Doktor irgendetwas findet, dann nimmt er einen Bohrer und bohrt damit in deinen Zähnen rum. Und das tut dann richtig weh. Toni dachte sogar kurz, dass er davon angefangen hat zu bluten. Toni musste seinen Mund ausspülen und das dann in eine Schale spucken.
Der Doktor hat deine Bürste genommen und jeden Zahn einzeln damit gebürstet.
„Und dann hat der Doktor gesagt, ich darf keine Süßigkeiten mehr essen“, erzählte Toni traurig.

Der Vorlauf der Geschichte. Kurz und knapp => Sehr gut. Ich würde dir aber raten, den Absatz komplett als Dialog schreiben... Eine Idee für den Anfang: "Und dann steckt er dir einen kleinen Staubsauger in den Mund!" Lisa bekam Angst. Mit weit geöffneten Augen lauschte sie den Erzählungen von Toni ...


„Luisa kommst du? Du sollst doch zum Zahnarzt!“, rief ihre Mama.

"Luisa, kommst du bitte? Wir gehen jetzt zum Zahnarzt." , sprach ihre Mutter.

Fände ich schöner, wäre direkt ein Tipp an die Eltern, wie mit Kindern gesprochen werden sollte.

„Luisa, bitte. Komm. Der Doktor guckt nur nach, ob alles so ist, wie es sein soll. Ich gehe auch mit rein“, erklärte ihre Mama.

Luise, bitte. Ich möchte, dass du kommst. Der Doktor schaut nur nach. Er möchte wissen, ob deine Zähne gesund sind. Ich komme auch mit hinein, wenn du willst.

Ich finde bei solchen "Themen" Geschichten sollten die Eltern vorbildlich mit den Kindern reden. Das alles sind versteckte Erziehungsratschläge, welche vielleicht anklang finden werden. Nutze diese Chance!

„Sie können auch mitkommen. Für solche Notfälle haben wir immer einen Stuhl parat stehen.“

In der Regel gehen Kinder mit dem ersten Zahn zum Zahnarzt. Die Angst kommt dann ab 2 - 2 1/2 - 3 Jahren. Und die Eltern gehen immer mit! Wenn Luisa also alleine in den Behandlungsraum geht .. dann respekt! Ist absolut kein Notfall, sondern normalität.

„Ich weiß, dass du zum ersten Mal zu mir kommst. Und ich weiß auch, dass du Angst hast. Ich verspreche dir, bevor ich etwas mache, erkläre ich es dir. Und deine Mama bleibt hier und passt auf.“
„Versprochen?“, brachte Luisa nun heraus.
„Indianerehrenwort!“, versprach der Doktor und lachte laut.
„OK, aber nicht weh tun“, antwortete Luisa.
„Gut.“
Der Doktor stand auf.
„Am besten setzt du dich mal da auf den großen Stuhl. Das ist jetzt dein Thron. Und deine Mama setzt sich da vorne hin. Da kann sie dich sehen“, erklärte der Doktor.

sehr schön


Bezüglich des unter Wassers experimentes. Musst du natürlich ausprobieren, wenn du es in einer Geschichte verwendest! Sonst musst du dir etwas anderes überlegen. Denk daran, die Kinder ahmen solche Dinge nach ....


Luisa spielte mit ihrer Zunge an dem Zahn herum. Mit einem Mal fiel der Zahn herunter und lag auf Luisas Zunge. Der Doktor nahm eine Pinzette und rettete den Milchzahn.

Hier kommt leider ein Logikfehler. Die ersten Milchzähne fallen ab circa 5 Jahren hinaus. Ich hoffe einfach für Luisa, dass sie schon vorher beim Zahnarzt war. Ich dachte, sie wäre vielleicht 3 Jahre alt. Höchstens vier. Aber wie gesagt, normalerweise gehen Kinder, ab dem ersten Zahn zum Zahnarzt. Spästents ab dem ersten Geburtstag.


Ansonsten ist an der Geschichte nichts auszusetzen. Wirklich gefallen hat sie mir allerdings auch nicht, ich würde bei Zahnarzt geschichten, immer ein Bilderbuch bevorzugen. Einfach, weil die Kinder, wie gesagt, ab zwei Jahren diese Angst entwickeln. Und da wird diese Geschichte nichts helfen. Nichts für ungut.

Beste Grüße,

schwarze sonne

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo schwarze sonne!

Danke für die vielen Vorschläge und Verbesserungen. Ich werde sie in meine Geschichte einbeziehen und es abändern, damit die Logik stimmt. Besonders die Gespräche zwischen Luisa und ihrer Mama werde ich noch mal überarbeiten. Das stimmt, sind nicht grade Erziehungsratschläge, etc.

Luisa habe ich als 6-Jährige ausgelegt. Steht ja auch drin:

Toni, ein Junge aus der Grundschule, hat ihr erzählt,

Ich bleibe aber weiterhin bei den Bezeichnungen "Mama" und "Doktor".


LG

Betze
schwarze sonne:

Wenn du meine "Traumgarten"-Geschichte meinst, wird sie bei Zeiten überarbeitet.

 

Lieber betzebub,

ich hab deine Geschichte gelesen und versucht zu verstehen, welche Absicht du mit ihr verfolgst. Eine Geschichte soll ja entweder unterhalten oder eine Botschaft vermitteln oder beides. Da frage ich mich, wen möchtest du unterhalten? Kinder? Dafür erscheint sie mir zu wenig spannend und zu trocken. Und sie ist auch nicht lustig. Soll sie den Kindern die Angst vor dem Zahnarzt nehmen? Ich erkenne eine solche Intention in deiner Geschichte, bin aber nicht sicher, ob die Geschichte ihr Ziel erreicht. Ich habe versucht zu überlegen, warum dein Text für mich nicht funktioniert. Hier meine Gedanken dazu:

Zuerst zur Grammatik:

Ich finde, du solltest noch einmal über die Zeit deiner Geschichte nachdenken. Da geht besonders in den beiden ersten Absätzen einiges wild durcheinander. Ich habe mal aufgezeigt, wie du die Zeiten setzt:

Luisa hat(Präsens) Angst. Ihre Mama hat einen Termin für sie gemacht(Perfekt). Bei einem Doktor für den Mund. Luisas Mama nannte(Präteritum) ihn Zahnarzt.
Toni, ein Junge aus der Grundschule, hat ihr erzählt(Perfekt), dass er auch schon mal dort war. Er erzählte(Präteritum) ihr die schlimmsten Geschichten darüber. Dass sie den Mund ganz weit aufmachen muss (Präsens), damit der Doktor riesige Dinger in ihren Mund stecken kann.

„Das quietscht“, hatte Toni dazu erklärt (Plusqaumperfekt).
Das Schlimmste hatte sich Toni aber für den Schluss aufgehoben(Plusquamperfekt). Wenn der Doktor irgendetwas findet(Präsens), dann nimmt er einen Bohrer und bohrt damit in deinen Zähnen rum. Und das tut dann richtig weh. Toni dachte (Präteritum)sogar kurz, dass er davon angefangen hat (Perfekt) zu bluten. Toni musste (Präteritum) seinen Mund ausspülen und das dann in eine Schale spucken.
Der Doktor hat deine Bürste genommen (Perfekt) und jeden Zahn einzeln damit gebürstet.
„Und dann hat der Doktor gesagt(Perfekt), ich darf (Präsens) keine Süßigkeiten mehr essen“, erzählte(Präteritum) Toni traurig.

Du benutzt grundsätzlich das Präteritum, was die Geschichte für mein Empfinden schwerfällig und langweilig macht. Warum erzählst du sie nicht im Präsens:

Luisa hat Angst. Ihre Mama macht einen Termin für sie. Bei einem Doktor für den Mund. Luisas Mama nennt ihn Zahnarzt.

Und dann kommt das, was vorzeitig ist, ins Perfekt:

Toni, ein Junge aus der Grundschule, hat ihr erzählt, dass er auch schon mal dort war. Er hat ihr die schlimmsten Geschichten darüber erzählt. Dass sie den Mund ganz weit aufmachen muss , damit der Doktor riesige Dinger in ihren Mund stecken kann.

Der Besuch beim Zahnarzt und der Ablauf der einzelnen Handlungen bleiben im Präsens und das, was Toni erzählt hat, im Perfekt.
Der Rest der Geschichte bliebe dann im Präsens. So würde die etwas langweilige Geschichte mE nach allein schon von ihrer Gegenwärtigkeit her lebendiger.

Nach wie vor bleibt allerdings die Frage nach deiner Intention und nach der Zielgruppe. Um Kindern die Angst vor dem Zahnarzt zu nehmen, finde ich den Text zu komplex und zu detailreich. Dem Kind werden alle Handlungen des Zahnarztes sehr ausführlich erklärt. Ich habe allerdings den Verdacht, dass es am Ende vergessen haben wird, was ihm da alles gesagt worden ist, weil keine echte Veranschaulichung stattfindet.
Glaubst du wirklich, dass irgendein Kind beim Zuhören oder auch beim Lesen kapiert, was ihm hier mitgeteilt werden soll:

Das hier ist so etwas wie ein Staubsauger. Nur der hier saugt deine Spucke weg. Pass mal auf. Ich erklär es dir mal.“
Der Doktor drückte wieder einen Knopf und aus einem Wasserhahn lief Wasser in einen Becher. Er nahm den vollen Becher und hielt ihn vor Luisa.
„Stell dir vor, der Becher hier ist dein Mund und das Wasser darin ist deine Spucke.“
Er nahm einen seiner Spiegel, tauchte ihn in das Wasser und drückte ihn Luisa in die Hand. Dann hielt er einen seiner Finger über den Rand des Glases.
„So, und jetzt versuchst du, mit dem Spiegel etwas zu erkennen. Der Spiegel muss aber im Wasser bleiben“, erklärte der Doktor geduldig.
Luisa gab nach einer Minute auf.
„Geht nicht“, antwortete Luisa.
„Siehst du. Noch ein Versuch.“
Der Doktor drückte Luisa den Absauger in die freie Hand. Luisa verstand sofort, was der Doktor wollte und hielt den Absauger solange ins Wasser, bis das Glas leer war. Der Doktor wischte den Spiegel mit Luisas Tuch ab und diesmal erkannte Luisa etwas.
Dieser hier beschriebene Vorgang funktioniert mMn nicht ohne Bebilderung oder praktische Vorführung.

Fazit:

Die Vergangenheitsform macht die Geschichte zusätzlich langweilig. Für besser halte ich das Präsens und als Vorzeitigkeit das Perfekt.
Wenn die Absicht der Geschichte sein soll, einem Kind die Angst vor dem Zahnarzt zu nehmen, so verlangt sie von einem Kind höchste Konzentration, um die Einzelheiten aufzunehmen und zu verarbeiten. Das funktioniert ohne Bebilderung oder Veranschaulichung nicht. Wenn es nur darum geht, dem Kind die Angst zu nehmen, so halte ich viele Einzelheiten (s.o.) für überflüssig. Wenn deine Zielgruppe kleine Kinder sind, so müsste ihnen der Text ja u.U. sogar vorgelesen werden. Ich fürchte, vieles wird an ihnen vorbeigehen und sie nicht erreichen. Und als Geschichte für größere Kinder oder Erwachsene ist sie wegen des fehlenden Unterhaltungswertes wahrscheinlich auch nur bedingt geeignet.

Noch etwas: Wie auch schon von schwarze sonne angesprochen, fehlt deinen (letzten) Kommentatoren häufig eine Rückmeldung, was du aus ihren Kommentaren mitnimmst bzw. wie du mit ihnen umgehen wirst. Mir ist aufgefallen, dass alle deine Geschichten ohne letzte Rückmeldung kommentiert wurden. Das finde ich nicht sehr höflich, auch wenn du dir wahrscheinlich vorgenommen hast, diese Kommentare zu berücksichtigen. Aber, wir hören alle gerne, was der von uns Kommentierte zu unseren Kommentaren zu sagen hat. Das geht dir doch sicherlich auch so. Wenn du dir mal alle deine Kommentare anschaust, so wirst du sehen, dass ihnen doch in aller Regel eine Rückmeldung folgt.

Liebe Grüße
barnhelm

 

Danke für die ganzen Korrekturen barnhelm.

Ich werde mich in Kürze an die Korrektur machen.


LG

Betze

 

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