Was ist neu

Serie Mächtige - Elagabalus

Wortkrieger-Team
Monster-WG
Seniors
Beitritt
19.05.2015
Beiträge
2.573
Zuletzt bearbeitet:

Mächtige - Elagabalus

-I-​

Da vorne sehe ich ihn wieder. Einen meiner kaiserlichen Sklaven, angekettet an Hals und Tor. Er kündigt Besucher oder Palastbewohner mit einem lauten Ruf und ein paar Worten an. Billiger und besser als ein Hund. Er wird wohl aus Afrika kommen. Tief schwarze, glänzende Haut. Ein Riese, der mich um zwei Köpfe überragt. Nicht besonders hübsch: Gekringelte Haare, wulstige Nase und eine Haut mit sichtbaren Poren. Und viel zu viele Muskeln, wenngleich sie gefällig geformt sind. Normalerweise interessieren mich für Wesen wie er nicht, aber auch einem Mosaikbild oder einer kunstvoll bemalten Amphore schenke ich ja gelegentlich Aufmerksamkeit. Außerdem spiele ich lieber mit Dingen, die sich bewegen.

Neulich, an einem Sommertag, habe ich ihn zum ersten Mal bemerkt. Am Tag zuvor war ein Gewitter. Laut prasselnder Regen, Blitz und Donner. Es roch nach einer Mischung aus Kräutern und Früchten. Die faulige Hitze war gewichen und ich atmete tief die gereinigte Luft ein. Ich kam von einer Senatssitzung zurück, stieg von der Trage und wollte ein paar Stunden in den Gärten verbringen. Am Eingang bemerkte ich den Riesen. Als er mich sah, rief er sofort andere Diener herbei. Aber neben ihm standen drei Mädchen, mit denen er sprach. Jung, mit langen Haaren und festen Brüstchen unter ihren Gewändern. Ihre Blicke waren auf ihn gerichtet und sie eilten nach meiner Ankunft gleich weg. Wie sie ihn angeschaut haben, lächelnd, begehrlich, obszön fast. Er ist noch jung und hat noch etwas Sanftes, Rundes. Das Weiß in seinen Augen ist überhaupt nicht blutunterlaufen. Weiche Männlichkeit. Nichts von der Brutalität ausgewachsener Männer. Er gefällt den Mädchen. Das habe ich deutlich gesehen. Eine von ihnen war Julia. Ich habe sie sofort erkannt. An den Sommersprossen, die mir immer schon so gefallen haben. Sie ist die Tochter meines Thesaurarius. Gaius heißt er. Er ist auch Sklave, aber wir besitzen ihn schon seit ich denken kann. Als Kind sind Julia und ich zusammen durch die Gärten gerannt, haben gelacht und getanzt. Fangspiele. Kindertänze. Irgendwann hörte das dann auf. Mein Erzieher hat es verboten. Wegen des Unterschieds.

Seit ich den Afrikaner mit Julia gesehen habe, lasse ich ihn beobachten. Vorsichtig, er soll ja nichts bemerken. Wäre auch peinlich als Kaiser und Gott. Julia stolzierte täglich an ihm vorbei, erzählen mir die Wächter, die ich darum gebeten habe, ein wenig zu spionieren. Sie muss mittlerweile dreizehn oder vierzehn Jahre alt sein. Sie ist eine Frau geworden. Volle Lippen, große Augen, grün und blau wie Edelsteine. Augäpfel, die wie Perlmutt glänzen, eine gerade, schmale Nase. Lange, sehnige Beine. Der Ansatz runder Brüste und feine, hellblonde Haare bis weit den Rücken herab. Kein stumpfes Blond, so ein warmes, leuchtendes. Wie ihre Haare und ihre Haut wohl riechen. Früher war es der Duft von Milch und Kräutern. Vielleicht sollte ich Gaius in seiner Unterkunft besuchen und mir Julia zeigen lassen, damit ich ihren Geruch aufschnappe.

Heute Morgen habe ich sogar selbst gesehen, wie sie wieder zu ihm gegangen ist und mit ihm geplaudert hat. Zuckende Muskeln. Blitzende Augen. Sogar die erstaunlich feingliedrigen Finger streckte er nach ihr aus. Eine Berührung, vor der sie nicht zurückschreckte. Es wird nicht lange dauern, bis sie sich in irgendeinem Winkel meines Gartens treffen.

-II-

Bis zum Sonnenuntergang bleibt der Afrikaner ja angekettet. In der Nacht übernimmt ein alter Mann. Ich spreche ab und zu mit ihm und muss ihn zu mir rufen lassen. Wegen Julia und dem Afrikaner. Er hat ein völlig zerzaustes Gesicht, wirre Haare und einen langen Bart. Ein Grieche. Hält sich für einen Philosophen und beherrscht alle bekannten Sprachen. Sogar von bedürfnislosem Leben erzählt er. Was für ein Blödsinn.

Ich muss jedenfalls nicht lange überlegen, bis mir meine Bedürfnisse einfallen und ich weiß, worauf ich gerade Lust habe. Das fängt gleich morgens an. Wenn ich aufwache, muss ich einfach etwas Schönes sehen. Je nach Laune befehle ich mal einer jungen Sklavin oder meiner eigenen Frau, nackt und einparfümiert vor mir zu posieren. Wie ich das süßliche Duftwasser liebe, das aus den Blumen der Provincia Narbonensis gewonnen wird. Manchmal auch ein wohlproportionierter Mann. Es gefällt mir, wenn sie ängstlich und erregt auf meinen Blick warten.

Auch ein Pärchen habe ich schon da gehabt. Sklaven natürlich. Für sie habe ich mir etwas Besonderes ausgedacht. Beide lebten mit einem anderen Sklaven zusammen. Eine Verbindung aus Liebe und Treue. Sie waren noch recht jung und kannten sich nicht, bevor ich sie zu mir bestellte. Die Frau mit kurzen, blondgelockten Haaren, kleinen Brüsten und etwas stämmigen Beinen. Sie bedient sonst mich und meine Gäste beim Essen. Mein Major Domus gab ihr den Befehl, morgens bei mir zu erscheinen und sich nackt bereit zu halten. Der Mann bekam dieselbe Anweisung. Ihre Aufgabe war es dann, dem Unbekannten einen aufgerichtetem Schwanz zu bescheren, bis ich aufwache. Gelänge ihr das nicht, müsse ihr Lebensgefährte dafür büßen. Zum Beispiel durch Auspeitschen. Ähnliches habe ich zu dem Mann mit dem Zopf gesagt. Er stammt aus dem Norden und soll vor seiner Versklavung etwas wie ein germanischer Häuptling gewesen sein. Die ganze Familie ist nach unserem Sieg über seinen Stamm verkauft worden. Die Kinder nach Sizilien. Sein Weib wurde Zofe bei meiner Mutter, er Gartensklave. Ein Jahr sind sie jetzt bei mir. Im Grunde gefällt mir sein Blick. So eine Mischung aus Wut und Verwirrung. Seine Frau werde ich in ein Bordell verkaufen, wenn er mit der anderen versagt, habe ich ihm ausrichten lassen. Er braucht den Spaß ja bloß mitmachen. Ein kostenfreies Abenteuer mit einer gutaussehenden Frau bekommt er ja obendrauf. Er sollte mir dankbar sein. Ich habe dann richtig lange gewartet, bevor ich die Augen aufgemacht habe. Nur durch die Lider gelinst. Das Weib hat sich wirklich angestrengt, ihn gestreichelt und seine Männlichkeit in den Mund genommen. Hat mir gut gefallen, sein Schwanz. Ein bisschen gebogen. Sieht man selten. Hätte vielleicht selbst dran saugen sollen. Ziemlich dick war er auch.

Dann war es so weit. Ich machte die Augen auf, rieb mir die Hände, streckte mich und klatschte in die Hände. Die Blonde beugte sich nach vorne, ging auf die Knie und stützte ihre angewinkelten Arme auf den Boden. Er schaute mit seinen blauen Augen kurz nach mir, setzte an und stieß den Schwanz in sie. Schmatzende Geräusche. Es dauerte nicht lange, bis er fertig war. Die milchige Flüssigkeit floss aus ihr heraus. Danach wieder sein Blick. Darin ein Überbleibsel der Lust, aber Hass vor allem. Ich musste laut lachen. So was Lustiges.

-III-​

Lange Zeit nichts dergleichen. Ich muss mir was ausdenken. Gestern habe ich wieder mit dem Philosophen gesprochen. Vom Glück. Wie flüchtig es ist. Kommt unerwartet und verschwindet wieder. Und meistens unwiederbringlich, ohne Ewigkeit. Das fängt schon bei der Geburt an. Dann das erste Wort, das wir aus uns heraus pressen. Die erste Liebe. All die Ersten-Male.
Dann gibt es die kleinen Momente, in denen es völlig unerwartet aus dem Nichts herauskriecht. An einem grauen Tag, der zum vergessen neigt. Der Suchende findet ja doch nichts. Nur Glücksmomente einsammeln ist möglich. Sie aufzubewahren in mir selbst. Einer Schmuckschatulle gleich. An ein paar solcher Momente erinnere ich mich. Viele sind es nicht.

Da war dieser Regentag, als mein Vater mich zu sich rief. Er lag bequem auf der Lecta. Zwei Männer seines Rates standen neben ihm. Es roch nach Zedern. (in seiner Nähe roch es immer nach Zedern) und er schaute mich erwartungsvoll mit seinen wässrigen Augen an, ohne etwas zu sagen.
„Bist du bereit?“
„Zu allem, was mein Kaiser mir befiehlt.“
„Heute gebe ich dir keinen Befehl. Ich will dich zum Kaiser und Gott machen neben mir.“

Sicher habe ich damit gerechnet, irgendwann diese Worte zu hören. Formelle Worte, kalt, als wäre ich nicht immer schon bereit gewesen. Das Herz stockte mir dennoch. Und es war aus Glück. Fackeln erhellten den Palast und ich hörte das Rauschen des Windes und des Regens. Sein Blick flackerte in mir. Sein Zederngeruch vermischte sich mit dem der Früchte, die vor ihm in Schalen angerichtet waren. Orangen, Feigen, Granatäpfel. Und alles verband sich mit mir und dem Glück des Augenblicks.
„Ich bin bereit“, sagte ich zu ihm (und was hätte ich auch anderes sagen können?).

Seither bin ich ein Gott. Es gefällt mir. Ich glaube, dass sogar meine Körpertemperatur ein wenig gestiegen ist. Als flösse mein Blut schneller. Dennoch blieb selbst dieses Glück nur kurz. Dann flüchtete es wieder. Jetzt habe ich mich daran gewöhnt zu sein, der ich bin.
Auf der Suche nach Dauer habe ich es danach auch mit der Liebe und der Lust versucht. Ein schönes Mädchen, ein hübscher Knabe. Körper und Gerüche, die ich an ihnen mochte. Ich überschüttete sie mit Geschenken, lachte und plauderte. Küsse, Berührungen. In sie eindringen, mich mit ihnen vermengen. Ich habe mich stets nur auf eine Person konzentriert. Ein ungeteiltes Herz. Dennoch haben sie mich irgendwann gelangweilt. Satt von ihrem Geschwätz und ihren Körpern. Mit der Wiederholung starb das Glück. Manchmal erschrak ich an der Gier, ihrem Keuchen, Jaulen und Betteln, manchmal an den erwartungsvollen Blicken oder dem sauren Geruch.
Schließlich habe ich es mit dem Ruhm probiert, Kriege geplant und mich an den Menschen erfreut, die mich verehren und vor mir auf die Knie fallen. Aber das ist nichts, was mir gilt. Sie sehen in mir den Kaiser und Gott. Den Heilsbringer. Sie wissen ja nicht, wie es um mich steht.

-IV-​

Mittlerweile sind einige Wochen vergangen, seit sich die Tochter des Thesaurarius mit dem Türsklaven beschäftigt. Es wird bald soweit sein. Ein paar Worte im Vorbeigehen werden ihnen nicht mehr reichen. Sie werden sich verabreden. In der Nacht wahrscheinlich. Der Philosoph späht sie aus. Als Lohn habe ich ihm eine Reise nach Griechenland versprochen. Die alten Städte dieses schwachen, geschwätzigen Volkes besichtigen. Meine Diener wundern sich schon, warum ich mich so oft mit dem alten Mann beschäftige.

Es ist Spätsommer geworden und die Bäume sind voller Pfirsiche und Zitronen. Jedes Jahr lasse ich mir aus dem Norden Äpfel schicken, saftig und knackig, nicht so weich und süßlich wie die Früchte des Südens. Ich befehle, mir den Griechen zu bringen. Als er da ist, werfe ich einen Blick auf ihn. In seinen langen Haaren kriechen bestimmt Tierchen herum. Meine Haare sind kurz und ich lasse mir die Bartstoppeln rasieren. So bleibt das Gesicht glatt und glänzend. Die Leibwächter schauen mich fragend an und zeigen auf den Philosophen. Ich schüttle den Kopf. Sie werden ihn nicht zu Boden drücken, damit er vor seinem Kaiser kniet. Er schaut mich mit seinen schwarzen Augen ruhig und unverwandt an.

„Welche Früchte machen uns glücklich?“, frage ich unvermittelt und halte ihm einen der Äpfel hin.
„Das sind gleich zwei Fragen, Herr. Je nachdem, ob Ihr über den Geschmack der Früchte oder über das Glück sprechen wollt. Nehmen wir eine Feige oder ein Erdbeere. Die eine schmeckt süß und aromatisch, die andere nach Wasser. Aber von außen sehen wir es den Früchten nicht an. Ihr seht, die Frage nach dem Glück lässt sich nicht so einfach beantworten. Viele Dinge können uns glücklich machen“, doziert er.
„Was ist mit der Liebe? “
„Kann man nicht genau sagen. Sie geht vorbei. Der Höhepunkt ist schnell erreicht. Eine erste Berührung, aber was kommt danach? Das ist sogar bei deinen Äpfeln so. Der Geschmack wiederholt sich.“
„Das erste Mal. Das meinst du also.“
Ich schweige eine Weile und überlege mir, wie ich die nächste Frage stelle.
„Was ist eigentlich mit dem schwarzen Riesen, der tagsüber das Eingangstor bewacht?“
„Er ist noch ziemlich jung, Herr.“
„Der Kerl bekommt ab und zu Besuch, habe ich gesehen.“
„Ach, ja.“
„Ne kleine Schönheit, die Tochter meines Major Domus.“
„So.“
„Sie haben sich schon alleine getroffen, oder nicht?“
„Gestern Abend.“
„Ja?“
„Er hat davon erzählt.“
„Was hat er erzählt?“
„Im Garten. Aber nur kurz. Sie musste wieder nach Hause.“
„Und wo?“
„Bei den Johannisbrotbäumen.“
„Wann trifft er sie wieder??“
„Weiß ich nicht. Vielleicht ja heute Nacht.“
„Vielleicht?“
„Er will baden und die Nacht im Garten verbringen. So was hat er heute gesagt. Ist ja auch Vollmond.“

-V-​

Heute Nacht also. Mein Herz schlägt schneller, die Müdigkeit fällt von mir ab. Die nächsten Stunden denke ich nach. Ich kenne den Platz, den der Grieche meint. Sehr geeignet für ein heimliches Treffen in der Nacht. Nicht weit vom Palast entfernt zwischen Johannisbrotbäumen, die im Halbkreis stehen. In der Mitte Gras und davor dichte Sträucher. Geschützt vor neugierigen Blicken. Andere Stellen im Garten sind viel besser einsehbar. Der Hügel mit Blick über die Stadt. Die Pavillons. Alles zu sehr im Blickfeld.

Ich werde den Philosophen mitnehmen und wir werden uns in den Büschen verstecken. Ein Abenteuer wie in der Kindheit. Um es bequem zu haben, ein weiches Kissen, eine Decke, Wein, ein paar Früchte. Kann zwar schiefgehen und sie kommen nicht, aber das ist auch egal, wird auf jeden Fall Spaß machen. Also lasse ich den Busch von meinem verschwiegenen Leibsklaven Gaius vorbereiten.

Es wird dunkel und wir nehmen den Weg über die Ahnenstatuen, die am Wegesrand aufgestellt sind. Am Busch angekommen, finde ich einen perfekt Beobachtungsposten. Bis jetzt keine Spur der jungen Leute. Der Philosoph und ich schlüpfen in unseren Verschlag. Auch ein Kurzschwert und einen Dolch habe ich mitgenommen. Ich will mich von der Eingebung leiten lassen. Es ist angenehm hier. Ich glaube, uns steht ein vergnüglicher Abend bevor. Die Waffen lege ich neben mich und trinke Wein aus dem Pokal, den schon mein Vater benutzt hat. Pures Gold, mit Schlangen und Fabeltieren verziert. Aus einem Goldbecher schmeckt der Wein einfach besser. Vielleicht Einbildung, aber das ist nicht wichtig. Der Pokal wandert zwischen mir und dem Griechen hin und her. Jetzt bloß nicht mehr philosophieren. Ich befehle dem alten Mann, mir Geschichten aus seiner Heimat zu erzählen. Obwohl wir alleine sind, flüstert er. Er ist mir so nahe, dass seine Worte in meinem Ohr kitzeln. Die Sagen, die ich schon so oft gehört habe. Ikarus, Pyramus und Thisbe, Narciss. Von Zeus und den anderen Göttern, die sich in Gestalten verwandelten. In Tiere oder Menschen, ganz wie sie es wollten. Ich stelle mir jedes Mal vor, wie ich zum Schwan und zum Löwen, zur Eule und zum Adler werde.


-VI-​

Die Geschichten machen mich müde und ich will schon die Augen schließen, als sie endlich kommen. Ich höre sie von weitem. Wie ein Vögelchen zwitschert die kleine Julia. So fröhlich klingt das. Und die Antworten ihres Begleiters tönen dunkel und gelassen. Er braucht nur wenige Worte, während sie weiter in hoher Tonlage singt. Wir beobachten sie durch die Zweige hindurch. Ein schmaler Schlitz. Die Stimmen kommen näher und ich beginne zu verstehen, was sie sagen.

„Du bist schön.“
„Du bist stark.“

So was. Sie sind da und setzen sich nebeneinander ins Gras. Sogar ein Fell hat er dabei, auf dem sie es sich bequem machen. Ihre Beine berühren sich. Wieder ihr Gezwitscher, wieder sein Bass. Bald nimmt er ihre Hand und streicht über sie.
„Gehen wir zusammen weg von hier?“
Sie kichert, sie flüstert ihm ins Ohr.
„Ich weiß nicht.“

Küsse. Auf den Mund und den Hals. Seine Hände auf ihrem Körper. Sich öffnende Münder. Kein Kichern mehr. Schneller Atem. Seufzen.

Der Grieche ist mittlerweile eingeschlafen. Ich bin allein mit ihnen. Das Mondlicht erhellt den Anblick. Haut presst sich an Haut. Ich sehe ihre zarten, schmalen Hände auf den Muskeln verharren.

„Ich will dich“, höre ich ihn leise.
„Ja, oh ja“, seufzt sie.
Was gäbe es auch sonst zu sagen. Entschlossen löst sie die Spange, die ihr Gewandt zusammenhält und zeigt sich ihm nackt. Runde Apfelbrüste. Er schaut sie nur an und wirft selbst alles ab, was er noch trägt. Bald umarmen sie sich, pressen sich aneinander. Ihr Kopf in seinen Händen. Sein Schwanz ragt waagrecht zu seinem Körper empor. Dann sinken sie ins Gras. Er hält sie dabei, legt sie, wie eine Kostbarkeit, vorsichtig auf das Fell. Sein dunkler Körper glänzt, als er sich über sie beugt. Das Küssen geht weiter, das Umschlingen. Mehr sehe ich nicht. Ein Jaulen und das muss es gewesen sein. Er wird in ihr sein. Danach Bewegungen wie ein Tanz. Das Mädchen schlingt die Beine um seine Hüften. Die beiden kosten ihr Glück bis zur Neige aus. Der Gipfel ihre jungen Lebens. Mehr ist nicht möglich. Ein Moment für die Ewigkeit.


-VII-​

Kein Ton mehr vom Philosophen. Entweder ist er eingeschlafen oder reglos von dem Anblick. Das junge Paar bewegt sich kaum noch. Eine einzige Haut. Die Körper fest aneinander gepresst. Wie gern möchte sie beide küssen und schmecken.

Einen Moment zögere ich. Es wird Zeit. Ich muss handeln, sonst verweht alles. Ich bin ihr Vater, ihr Kaiser, ihr Gott. Also taste ich nach Kurzschwert und Messer. Stehe auf. Leise und entschlossen. Auch der Philosoph ist aus seiner Starre erwacht, schaut mich an und hebt die Hand, als wolle er mich zurückhalten. Das Gebüsch raschelt ein wenig beim Aufstehen. Ich trete aus dem Busch heraus und gehe mit schnellen Schritten auf sie zu. Ein schwerer süßlicher Geruch liegt in der Luft. Sie bemerken mich erst, als ich vor ihnen stehe und die verschlungenen Leiber aus der Nähe betrachte. Ich zögere nicht. Entsetzen und Furcht darf ihren Blick jetzt nicht trüben. Ich hebe das Schwert mit beiden Händen. Es dringt durch den Rücken des jungen Mannes in ihn und schließlich auch in sie. Sein Körper erschlafft sofort. Nur sie atmet noch. Ich muss das Messer nehmen und es ihr in die Kehle stechen. Blut spritzte hervor. Ein See bildet sich auf dem Gras und der Erde. Ich schaue mir ihre Augen an. Da ist es noch, das Glück.

Der Grieche kommt mir entgegengestürzt.
„All das Blut. Sie waren so jung.“
„Ich habe ihnen Ewigkeit geschenkt. Mehr können sie ihr ganzes Leben nicht erreichen.“

Der Philosoph richtet seinen Blick zu mir, zu dem blutüberströmten Paar, dreht sich um, wendet sich ab und läuft weg.

Ich bleibe noch lange dort. Erst als die ersten Vogelstimmen des frühen Morgens zu hören sind und der Mond hinter dem Horizont verschwindet, gehe auch ich.

 

Liebe Wortkrieger,
ich weiß schon: der historische Elagabalus ist durch eine Palastrevolte zur Macht gekommen...
... und während seiner kurzen Regierungszeit hat er versucht eine syrische Gottheit in Rom einzuführen (Helagabalus), das wollte ich aber nicht thematisieren... (wegen Syrien und so)
viele Grüße
Isegrims

 

Hallo Isegrims,

der Titel „Elagabalus“ sagte mir gar nichts, deine Erklärung in deinem Kommentar noch weniger.
Weder mag ich Erotikstories, dennoch habe ich mal reingeschaut. :shy:

Normalerweise interessieren mich für Wesen wie ihn nicht,
???

Und viel zu viele Muskeln,
Weiche Männlichkeit. Nichts von der Brutalität ausgewachsener Männer.
Wird da von derselben Person gesprochen? Die Beschreibungen klingen konträr …

Sie ist die Tochter meines Thesaurarius.
Jetzt merke ich, dass ich Kulturbanause mit der Story nicht so recht warm werde. Thesaurus o.ä. klingt für mich nach Dinosaurier. :shy:

Er wird wohl aus Afrika kommen.
Bis zum Sonnenuntergang bleibt der Afrikaner ja angekettet.
Hat er mittlerweile erfahren, dass er tatsächlich aus Afrika kommt?

Boxenstopp nach „Teil I“: Der Prota bleibt mir fremd.

Sorry, aber deine anderen Texte gefallen mir besser. Aber da ich schon mal angefangen habe, zu lesen und zu kommentieren …
Soll nicht heißen, dass deine Story schlecht ist. Gehöre nur nicht zur Zielgruppe.

Schönen Tag noch und liebe Grüße,
GoMusic

 

Lieber Isegrims,

Elagabal ... einer meiner absoluten Lieblings-Kaiser. Mal schauen, wie du das Thema angegangen bist. Aber kurz voraus die Frage:

und während seiner kurzen Regierungszeit hat er versucht eine syrische Gottheit in Rom einzuführen (Helagabalus), das wollte ich aber nicht thematisieren... (wegen Syrien und so)

Ich verstehe den Zusammenhang nicht. Wo ist die Problematik?

Da vorne sehe ich ihn wieder. Einen meiner kaiserlichen Sklaven.

Der erste Absatz ist gut, Elagabal kommt als der verzogene und dekadente Jüngling daher, der er wohl auch war.

Neulich, an einem Sommertag, habe ich ihn zum ersten Mal bemerkt. Am Tag zuvor war ein Gewitter. Laut prasselnder Regen, Blitz und Donner. Es roch nach einer [...] Eine von ihnen war Julia. Ich habe sie sofort erkannt. An den Sommersprossen, die mir immer schon so gefallen haben. Sie ist die Tochter meines Thesaurarius. Gaius heißt er. Er ist auch Sklave, aber wir besitzen ihn schon seit ich denken kann. Als Kind sind Julia und ich zusammen durch die Gärten gerannt, haben gelacht und getanzt. Fangspiele. Kindertänze. Irgendwann hörte das dann auf. Mein Erzieher hat es verboten. Wegen des Unterschieds.

Wieso verfällst du plötzlich in so ein Stakkato? Wenn das ein stilistisches Mittel ist, um etwas zu betonen, dann habe ich es nicht verstanden.

Der Suchende findet ja doch nichts. Nur Glücksmomente einsammeln ist möglich. Sie aufzubewahren in mir selbst. Einer Schmuckschatulle gleich. An ein paar solcher Momente erinnere ich mich. Viele sind es nicht.

Hier wieder sehr extrem, ich finde, diese kurzen Sätze passen nicht so Recht zum Inhalt (Dekadenz, Prunk, ein an sich selbst satter Wichtigtuer), da erwarte ich eigentlich eine etwas barockere Sprache und kunstvoll gedrechselte Sätze.

„Heute gebe ich dir keinen Befehl. Ich will dich zum Kaiser und Gott machen neben mir.“

Weiter oben schriebst du, er sei bereits Kaiser und Gott:

Seit ich den Afrikaner mit Julia gesehen habe, lasse ich ihn beobachten. Vorsichtig, er soll ja nichts bemerken. Wäre auch peinlich als Kaiser und Gott.

Seither bin ich ein Gott. Es gefällt mir. Ich glaube, dass sogar meine Körpertemperatur ein wenig gestiegen ist. Als flösse mein Blut schneller.

Das finde ich sehr gut.

Insgesamt gern gelesen, auch wenn das Ende vorhersehbar und ich den von dir gewählten Stil über weite Strecken als unpassend empfand.

Besten Gruß

Exilfranke :)

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Isegrims,

jetzt mal was Historisches. Ich kann dir leider noch nichts Tiefschürfendes zum Inhalt deiner Geschichte sagen. Den muss ich erst mal sacken lassen und die Geschichte – wenn ich in the mood bin - noch einmal lesen.

In den ersten beiden Absätzen sind mir ein paar Sachen aufgefallen:

Normalerweise interessieren mich für Wesen wie ihn nicht,
Hier fehlt was

Die faulige Hitze war gewichen und ich atmete tief die gereinigte Luft tief.
Hier stimmt auch was nicht.

Als er mich sah, rief er sofort andere Diener herbei. Aber neben ihm standen drei Mädchen,
Warum ‚aber’?

Jung, mit langen Haare und festen Brüstchen
Haaren

Das Weiß in seinen Augen ist überhaupt nicht blutunterlaufen.
Wirklich ‚blutunterlaufen’?

Er ist auch Sklave, aber wir besitzen ihn schon seit ich denken kann.
Warum ‚aber’?

Sprachlich scheinst du auch hier - zumindest teilweise - den Ellipsen-Stakkato-Stil deiner TdM-Geschichte gewählt zu haben.

Da vorne sehe ich ihn wieder. Einen meiner kaiserlichen Sklaven. Vor dem Tor am Hals angekettet. ... Er wird wohl aus Afrika kommen.

Fangspiele. Kindertänze. Irgendwann hörte das dann auf. Mein Erzieher hat es verboten. Wegen des Unterschieds.

Wenn man das kann, klingt das ja ungefähr so:
Barcelona im Morgengrauen. Die Hotels sind dunkel. Alle großen Alleen weisen aufs Meer. Die Stadt ist leer. Nico schläft.
Dämmerung, James Salter

Bei Salter gefällt mir das, zumindest meistens. Auch in deiner TdM-Geschichte habe ich diesen Stil für eine gute Wahl gehalten. Hier kommt er mir dagegen sehr gewollt vor, passt irgendwie nicht zum Inhalt. Da geht es mir wie Exilfranke.

Liebe Grüße
barnhelm

 

Statt Hola: Salve Isegrims,

Ein Jaulen und das muss es gewesen sein. Er wird in ihr sein.

Diese ganze “Liebeszene“ ist mir ein Graus. Die Geschichte selbst ist es nicht, sondern der Schreibstil, der mich schon wieder an Deine ersten Einstellungen hier im Forum erinnert.
Gegen den bin ich allergisch. Wenn ein Schüler so unüberlegt seine Fantasien heruntertippt – sei’s drum. Aber Du?
Ich habe den starken Eindruck, Du wolltest ein älteres Werk mit der neu aufgelegten Stakkato-Mode aufhübschen. Zu viele typische Formulierungen bestätigen das:

Sie wird Jungfrau sein, rein, unangetastet.
Usw., usw.
Das ist „Zauberflöten – Stil“! Wäre es nicht besser, etwas Neues zu schreiben?

José,
immer bedacht - wie auch meine Vorredner - die Gebote der Nettitesse zu beherzigen.
Das allerdings ist hier und heute nicht ganz einfach:

Ich schnuppere und glaube den Schweiß und die Lust der beiden durch den Busch hindurch zu riechen, die anschwellenden Schleimhäute zu spüren.
Er spürt die anschwellenden Schleimhäute durch den Busch hindurch?

Wie gern möchte ich das Jungfernblut kosten, das sich mit ihrem Begehren, ja mit Liebe vermischt hat.
Oh, Mann!

 

Hallo GoMusic

vielen Dank, dass du vorbeigeschaut hast (und das Ganze zur Serie gemacht hast.) Ist für mich ziemlich wertvoll. Vielleicht sogar gerade weil es dir nicht besonders gut gefallen hat.

Zu Elagabalus ein Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Elagabal
Es gibt auch ein Gedichtzyklus von Stefan George zu diesem Kaiser, der erst 14 Jahre alt war, als er Kaiser wurde und mit 18 schon gestorben ist:
http://www.deutschestextarchiv.de/book/view/george_algabal_1892?p=7

Die Geschichte als solche trage ich schon länger mit mir herum und habe auch schon vor einiger Zeit eine Textskizze dazu geschrieben. Ich wollte sie nutzen, um eine kleine Serie von Texten zu beginnen, in denen ich einerseits einen reduzierten Stil übe und ausbaue und andererseits einige Texte über Mächtige, Machmissbrauch und dergleichen schreibe.
Da die Geschichte so überliefert ist, lässt sich der Erotik-Tag nicht vermeiden. Der Kaiser ließ ein junges Paar mit der Begründung töten, mehr könnten sie im Leben nicht erreichen.
Na ja: hat jetzt eigentlich nichts damit zu schaffen, dass ich meine Kultiviertheit zeigen wollte. Mich interessiert eher die psychologische Zeichnung von Mächtigen.
Dominique Strauss-Kahn im Hotelzimmer ist zum Beispiel auch ein interessantes Beschreibungsobjekt. Der lebt aber noch und so müsste oder muss ich das etwas verfremden.


Liebe Grüße
Isegrims

zu den anderen Kommentaren später mehr...

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Exilfranke

vielen Dank für die Zeit und den hilfreichen Kommentar.

und während seiner kurzen Regierungszeit hat er versucht eine syrische Gottheit in Rom einzuführen (Helagabalus), das wollte ich aber nicht thematisieren... (wegen Syrien und so)
Ich verstehe den Zusammenhang nicht. Wo ist die Problematik?
stimmt: da ist kein Problem:)

Wieso verfällst du plötzlich in so ein Stakkato? Wenn das ein stilistisches Mittel ist, um etwas zu betonen, dann habe ich es nicht verstanden.

Der Suchende findet ja doch nichts. Nur Glücksmomente einsammeln ist möglich. Sie aufzubewahren in mir selbst. Einer Schmuckschatulle gleich. An ein paar solcher Momente erinnere ich mich. Viele sind es nicht.
Hier wieder sehr extrem, ich finde, diese kurzen Sätze passen nicht so Recht zum Inhalt (Dekadenz, Prunk, ein an sich selbst satter Wichtigtuer), da erwarte ich eigentlich eine etwas barockere Sprache und kunstvoll gedrechselte Sätze.

mm... ich bin mir nicht sicher, ob es nicht doch der passende Stil ist. Schließlich sprechen wir von einem Ich-Erzähler, der sehr jung ist, 16/17 Jahre alt. Zwar ein Kaiser, ein dekadenter obendrein, aber eben doch kaum in einem Alter, in dem er gedrechselte Sätze denkt. Aber klar: wenn man das nicht weiß (und ich schreibe es im Text bisher nicht explizit) erwartet der Leser angesichts des Sujets einen barockeren Stil.

Einen Hinweis auf das Alter habe ich eingebaut:

Außerdem spiele ich lieber mit Dingen, die sich bewegen. Ich darf das. Schließlich bin ich der Kaiser und schon 16 Jahre alt.

Ich werde aber auf jeden Fall darüber nachdenken und den Stil ggf. geschmeidiger machen.

schöne Grüße nach Nordgallien
Isegrims

zu den anderen Kommentaren später noch was...

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe barnhelm

muss ich sacken lassen, was du und die anderen zum Stakkato-Stil in dieser Geschichte geschrieben haben. Danke dir für deine Eindrücke.
Also diese Salter-Reminiszenzen sind jetzt so gar nicht gewollt. Klar: ich finde den Stil wirksam, aber es ist eher so, dass ich für mich selbst den Stil suche, mit dem mich ausdrücken kann. Nachahmung ist nicht mein Ziel. Ich dachte, dass ich so die Gedanken und Handlungen greifen kann und wiedergeben kann. Ein dekadenter Jüngling, der zum Kaiser wird und sich alle Launen erlauben kann. Ich ändere jetzt auch erst mal nichts. (muss mir den Text noch ein paar Mal vorlesen, nach dem Klang suchen)...

Die von dir angemerkten Fehler habe ich schon beseitigt.

Schön, dass du da warst...:)
liebe Grüße
Isegrims

@josefelipe: ich schreib morgen was zu deinem Komm: ich glaube ich muss auch das "zaubeflötenartige" (oh Mann; schätze, ich muss die Geschichte löschen lassen, wird ja so was feindbildartiges draus für dich) noch ändern (schwulst und so), du wirst recht haben, muss ich drüber schlafen...

 

Hola Isegrims,

immer ruhig Blut, Verehrteste(r?)

" (oh Mann; schätze, ich muss die Geschichte löschen lassen, ...
Nur keine Aufregung! Wegen meiner kannst Du sie gern stehen lassen. Du hast sie geschrieben.
Und natürlich ist es keineswegs so, wie Du befürchtest:
das "zaubeflötenartigewird ja so was feindbildartiges draus für dich)
Ganz und gar nicht. Als Kinder haben wir gesagt: „Du hast damit angefangen!“
In unserem Fall: Du hast die Geschichte eingestellt.
Außerdem hab ich doch gesagt:
Zitat Josefelipe:
Die Geschichte selbst ist es nicht, sondern der Schreibstil, ...
Ja, und der ist zentraler Punkt meiner Kritik.
Zitat Isegrims:
... ich glaube ich muss auch noch ändern (schwulst und so), du wirst recht haben, muss ich drüber schlafen...
... der Vater hüt’ die Schaf’. Schlaf nur recht gut, kein Grund zur Unruhe. Du tust mir keinen Gefallen, wenn Du die Geschichte bearbeitest. Ich habe nur meinen persönlichen Leseeindruck dargelegt, den Du mir hoffentlich nicht übel nimmst.
Außerdem hat ja die Geschichte auch ihre guten Seiten:).

Isegrims, lass es Dich nicht verdrießen! Wir müssen weiter!

José

 

Lieber Josefelipe,

;)
Ein wenig hier gezurrt, dort gekürzt. Alles noch etwas kürzer gemacht.
Für mich passt es jetzt...

Und nun geh ich auch mal weiter, Geschichten lesen und Geschichten schreiben.
So ist es nun mal in den kalten Wintertagen :)

viele Grüße
Isegrims

 
Zuletzt bearbeitet:

... und mir Julia zeigen lassen, damit ich ihren Geruch aufschnappe.

Aber hallo,

Isegrims,

das erfordert aber Sitzfleisch und Steißbeinakrobatik und es ist hier wahrlich kein kalter Tag in diesem gelegentlich zwischen November und April taumelnden Januar, kalte Tage aber auch noch im Februar kommen können. Schau'n mer ma': Schon hier taumelt es ein wenig

Einen meiner kaiserlichen Sklaven. Vor dem Tor[besser: ","] am Hals angekettet.
Das Komma ließe sich vermeiden durch ein bisschen Möbelrücken und Zynismus "angekettet an Hals und Tor". Und warum die beiden Adjektive, wenn schon das Possessivpronomen oder der gesellschaftliche Rang genügte ...

Beim Eingangszitat fragte ich mich, wer da wohl mit einem Hund zu vergleichen sei.

Hier kämpften zwei Formulierungen miteinander, wovon die unterliegende Spuren im "für" (ist entbehrlich) und "ihn" ist zu ERsetzen

Normalerweise interessieren mich für Wesen wie ihn nicht,
und wieder Flüchtigkeit im doppelten Tief (wenn wir schon vom Wetter sprechen)
Die faulige Hitze war gewichen und ich atmete tief die gereinigte Luft tief.
Jetzt wird's ein Festival der Flüchtigkeit
Jung, mit langen Haare und festen Brüstchen unter ihren Gewändern.
"Mit langen HaareN" oder "langeM Haar". Aber die sind nicht auf dem Kopf, sondern "unter" den Gewändern, wenn ich den Satz lese ...

Julia stolziert täglich an ihm vorbei, erzählen mir die Wächter,
Stolzieren besser im Konj. I

Dann war es soweit.
So weit, auseinander!Ohne Komm.:
... und stützte ihre angewinkelten Arme auf den Boden, Er schaute mit seinen blauen Augen kurz nach mir,
Sowas Lustiges.
Wie so weit so was auseinander ...

Jetzt habe ich mich daran gewöhnt zu sein, wer ich bin.
"Wer" stellt an sich eine (wenn auch manchmal rhetorische Frage. Aber der Icherzähler zeigt wenig Humor, schon nicht den Hauch von Ironie. Er weiß doch, "wer" er ist, nämlich "der ich bin"!

Je nachdem, ob ihr über den Geschmack der Früchte oder über das Glück sprechen wollt.
Das hört ein Kaiser, wenn die Höflichkeitsform versäumt wird!

Oh Mensch, das tut mir leid, jetzt gibstu mir auch noch nach all dem Eindringlichen das Stichwort

Dennoch haben sie mich irgendwann gelangweilt.
und noch eins
Die Geschichten machen mich müde
und

Schwälle von Blut spritzen hervor.
Der Plural des Schwalls ist "die Schwalle". Und in der Tat schwillt es so vor sich hin. Warum immer der Ehrgeiz, was "Schnelles" einzustellen? Zur Versöhnung dann noch ein Friedelspfeifchen, von einem anderen Philosophen,H. H., der zudem anfangs einen ganz anderen Kaiser verehrt hat:

"Das Glück ist eine leichte Dirne
Und weilt nicht gern am selben Ort;
Sie streicht das Haar dir von der Stirne,
Und küsst dich rasch und flattert fort.

Frau Unglück hat im Gegenteile
Dich liebefest ans Herz gedrückt;
Sie sagt, sie habe keine Eile,
Setzt sich zu dir ans Bett und strickt."
Anpassung an die neuere Rechtschreibung
durch mich​


Gruß

Friedel

 

Lieber Friedrichard

äh: Friedel :lol:
also weißt du, was Glück ist?
abgesehen von HH und dem, was mein Kaiserlein hier in der Geschichte dafür hält?
Hä?

Zum Beispiel, dass du hier wieder aufgetaucht bist und das alles bereicherst, so ein Friedel'sches Schweigen, da musste ich mir ja schon Sorgen machen. Auch um das Wohlbefinden der deutschen Rechtschreibung, so ganz fried(el)los wäre das gewesen...:hmm:

Zum Text gibt's jetzt nix mehr Neues: Teil eines Lernprozesses, den ich gerne auf mich nehme :)
(Die Fehlerchen habe ich ausgmerzt)

Vielen Dank für deine Zeit und den kunst- und humorvollen Kommentar
und spürst du nicht auch die Sonne und den Frühling, wenn erst das Narrenvolk wieder in die Löcher gekrochen ist...?

Isegrims

 

also weißt du, was Glück ist?

Claro este,

Isegrims: Für gewöhnlich ein leichtes Kribbeln an diversen Orten, bevorzugt bei mir oberhalb der Nackenwirbel ...

&

heute Dein Beispiel ...

Naja, draußen herrscht hierorts der Enkel (noch schwach auf den Beinen!) Kyrills ...

Tschüss

Friedel

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom