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Serie Mächtige - Iwan und die Falkengarde

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19.05.2015
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Mächtige - Iwan und die Falkengarde

Im südlichen Bereich des Kreml-Komplexes steht unser Haus. Der Tajnitksij-Turm, aus Holz, Lehm und Steinen mit seiner quadratischen Basis und nach oben verjüngten Aufbauten. Vor langer Zeit gebaut. Versteckt vor den Blicken Neugieriger. In dem Bereich, der die Geheimnisse birgt. Dort, wo sich die unterirdischen Anlagen und der Helikopter-Landeplatz befinden. Die beiden oberen Stockwerke des Turms bewohnen wir. Die Greifvögel des Kreml, Falken und eine Uhu-Familie. Ich gehöre zu den Eulen-Vögeln, ein sibirischer Uhu, ziemlich groß. Geboren bin ich auf dem Turm. Mein Name ist Iwan. Das hat was Furchteinflößendes, liegt wahrscheinlich an meinem Eulengesicht mit den tiefliegenden Augen. Wir leben hier einige Generationen lang und überfliegen die Paläste und Gebäude, um für Ordnung zu sorgen. Das ist unser Job. Wir verjagen die Raben, Elstern und Krähen, die sich an den Vergoldungen der Paläste zu schaffen machen. Meistens bleibt es dabei, aber manchmal erwischen wir einen der schwarzen Vögel und zerfleischen ihn. Das machen wir nicht aus Hunger, schließlich füttern uns die Menschen und unsere Behausung haben sie mit Stroh behaglich ausgestattet. Wenn einer krank wird, holen sie den Arzt. Ein angenehmer und abwechslungsreicher Dienst.

Der Schlamassel begann an einem Frühlingstag. Angenehm warme Temperaturen und die ersten Knospen an den Kirschbäumen. Eine ganze Gruppe von Menschen versammelte sich vor dem Turm. Es gibt einen, der vertraut mit uns ist. Boris, der Falkner des Kreml. Er war auch dabei. Neben ihm stand der Präsident mit seinen Leibwächtern. Er hat eine Glatze, ein rundes Gesicht, einen durchtrainierten Körper und sieht normalerweise ziemlich entschlossen aus. An diesem Tag war sein Blick fahrig und verriet, dass seine Gedanken hin- und her irrten. Ich sehe das. Genauso wie ich in den Augenbewegungen lesen kann, was ein anderer denkt. Egal, ob er Mensch oder Vogel oder ein anderes Tier ist. Boris trat vor und steckte die Finger in den Mund. Ich hockte auf der Turmspitze und sah ihn von weitem. Sein greller Pfiff ertönte. Er rief uns herbei. Dauerte eine Weile, bis Falken und Eulen sich sammelten. Wir mögen diejenigen, die sich um uns kümmern. Ich landete auf dem ausgestreckten Arm des Falkners und schaute ihn an. Der Präsident kam näher und musterte mich. Ich bin so was wie der Anführer der Tiergarde des Kreml, weil ich mich am besten von allen mit Menschen verständigen kann. Boris hielt mir ein Bündel entgegen, an dem ich schnupperte. Es ging um eine Katze. Roch jedenfalls danach. Nach dem Speichel, mit dem sie sich putzte und den Ausdünstungen. Die beiden zeigten mir auf dem Handy des Glatzkopfes ein selbstgedrehtes Video. Da lag eine Katze behaglich in einem Sessel. Jetzt verstand ich, was passiert war. ‚Katjuscha‘, der Tiger des Präsidenten, war weg. Seit ein paar Tagen verschwunden. Wir sollten uns an der Suche beteiligen. Boris und der Präsident blickten mich ernst an. Wir waren begeistert und freuten uns auf die Jagd. Ist ja unsere Lieblingsbeschäftigung. Die Räume waren von den menschlichen Sicherheitskräften durchsucht worden. Vergeblich. Jetzt waren wir dran.

Mit von der Partie waren auch die streunenden Kreml-Katzen. Sie durchstreiften die Säle, während wir von der Luft aus das Gelände absuchten. Katjuscha war ein Weibchen und es war Frühling, konnte gut sein dass sie einfach irgendeinem Kater hinterher gelaufen war. Wir suchten den ganzen Tag, bis zur Dämmerung, aber vergeblich. Wir rochen dieses verfluchte Kätzchen nicht und wir sahen es nicht. Immerhin vertrieben wir einige Krähen und einen der Raben nahmen wir gefangen. Er machte sich gerade an einem Zwiebelturm zu schaffen. Naiv wie er war, krächzte er laut. Einer der Gardisten flog heran und hackte ihn mit dem Schnabel in die Seite. Der Rabe versuchte zu fliehen, erst auf einen Baum und dann zu den Büschen, um sich zu verstecken. Dort stellten wir ihn, angelockt von dem jämmerlichen Gejaule. Er schrie so laut, dass der Falke zunächst mit dem finalen Angriff zögerte. Zwei weitere von uns kamen dazu. Der Rabe hockte vor einem Baum. Ich war gerade in der Nähe des Alexander-Palastes und flog herbei. Der Kerl war verängstigt, aber weder die Falken noch ich waren richtig motiviert, ihn anzugreifen. Ich dachte, ich frag den schwarzen Schreihals mal nach der Katze.

„Hast du die Katze vom Präsidenten gesehen?“
„Gibt ne Menge Katzen hier. Wie sieht die aus?“
„So eine getigerte mit allen möglichen Farben. Schwarz, braun, rot und weiß. Und mit silbernem Halsband.“
„Ah, die meinst Du. Kann sein, dass ich sie gesehen habe. Lässt Du mich dann frei?“
„Bisschen mehr Respekt. Sag mir wo, sonst bist du erledigt.“
„Kann ich dann wegfliegen?“
„Du bist ne Nervensäge. Hab ich doch gesagt, dass wir Dich in Ruhe lassen, wenn Du plauderst.“
„Darf ich noch kurz zur goldenen Kuppel fliegen? Bisschen dran schlecken.“
„Du machst mich wahnsinnig. Ich kann Dich auch nach unten in den Keller schaffen lassen. Du weißt schon, die Typen in Uniform.“
„Okay, okay, wollt nur fragen. Bei den Mäusen hab ich das getigerte Vieh gesehen.“
„Welche Mäuse meinst Du?“
„Die weißen, Du weißt schon.“
„Die das Essen vorkosten? Bist Du sicher?“
„Yep.“
„Okay, Du kannst jetzt abhauen. Und wag es nicht zu den Kuppeln zu fliegen!“

Machte die Sache nicht einfacher. Die weißen Mäuse also, hinter denen war das Biest her. Ich hatte sie nur ein einziges Mal gesehen. Ist ein paar Wochen her. Ein Militärlastwagen fuhr durch das Tor, was äußerst selten passiert. Hier auf dem Gelände fahren normalerweise keine Fahrzeuge. Uniformierte luden Käfige ab. Darin waren Mäuse. In jedem der paar dutzend Käfig etwa zwanzig von den Biestern. Das waren nicht irgendwelche Mäuse. Sie waren von einem derart blütenreinen Weiß, dass der Anblick mich blendete. Ich sah sie nur kurz. Sie wurden sofort nach unten in die Keller gebracht. Vor einer Weile habe ich Josef nach den Biestern gefragt. Josef ist der schwarze Kater, der das Revier in den Bunkern unterhalb des Kreml beherrscht. Ist schon alt, hört und sieht schlecht, aber die weißen Mäuse hat er gleich bemerkt, war richtig begeistert von ihnen. Er ist ein gnadenloser Jäger, aber ziemlich frustriert, weil er nicht mehr so schnell ist und keine der Mäuse bisher erwischt hat. Von ihm weiß ich, dass sie das Essen für die Staatsempfänge vorgesetzt bekommen.

Das Problem mit Josef ist, dass er sich die meiste Zeit da unten aufhält und nur selten raus ins Freie kommt. Außerdem musste er ja von den anderen Katzen gehört haben, dass Katjuscha gesucht wird. Ich schnappte mir Olga, die gerade vorbeihuschte. Sie ist eine Art Freundin von Josef, weil sie sich oft unten in den Bunkern rumtreibt. Die rotgetigerte Katze erschrak, als ich neben ihr landete, fauchte und hatte die Krallen ausgefahren. Sie entspannte sich jedoch, als sie mich sah.

„Bleib locker. Olga. Ich bin’s nur.“
„Iwan, was willst Du? Ich weiß, dass alle Katjuscha suchen.“
„Und? Hast Du sie gesehen?“
„Ja, hab ich.“
„Lass Dir nicht alles aus dem Maul ziehen. Wo hast Du sie gesehen?
„Unten.“
„Olga, wo unten?“
„Wo die Mäuse sind.“
„Ist sie da noch.“
„Weiß ich doch nicht. Die wird schon irgendwo da unten sein.“
„Wieso“?
„Wegen der Mäuse.“
„Mm?“
„Ja, ist komisch mit den Biestern. Wenn Du die länger anschaust, wird’s dir komisch. Kann ich nicht beschreiben.“
„Kannst Du mich hinbringen?“
„Ja, okay.“

Also zog ich mit Olga los. War für mich mühsam, schließlich musste ich gehen, was mehr so ein Hüpfen ist. Fürs Fliegen war es schlicht zu eng und zu niedrig. War bestimmt ein lustiges Bild, wie wir uns durch die Lüftungsschächte zwängten. Ein Gang nach dem anderen. Wir sahen ein paar Menschen. Die beachteten oder bemerkten uns nicht. Stickige Luft und dunkel hier unten. Am Ende eines Ganges, den wir nach einiger Zeit erreicht hatten, zeigte Olga auf eine Tür.

„Da drin sind die Mäuse.“
„Und wie kommen wir rein?“
„Mach die Tür auf, was sonst.“
„Du Schlauberger, aber wie?“
„Mann, na mit dem Zahlencode.“

Neben der Tür war eine Tastatur angebracht. Olga nannte mir den Code und ich war mit ein paar Flügelschlägen dort und hackte ihn ein. Summend öffnete sich die Tür. Ein langgezogener Raum vor uns. Helles Licht und eine Menge Käfige mit Mäusen standen auf Tischen. Ich war geblendet von ihrem Anblick. So weiß, viel zu weiß, sah künstlich aus. Ungewöhnlich waren auch die Augen. Milchiges Hellblau. Ich musste Boris unbedingt fragen, woher die waren. Manche von ihnen drehten sich zu uns. Da war keine Angst, eher Neugierde. Sie quiekten laut durcheinander, wie sie das eben machen. Ich verstand nur so viel: „Wer seid ihr“. Schon wieder ne Katze.“ Wollt ihr uns auffressen oder anstarren?“ Nirgendwo sah ich Menschen. Die Käfige standen auf Tischen. In einer Ecke sahen wir zwei Katzen. Die eine war Josef und die andere musste Katjuscha sein. Ich bemerkte das glitzernde Halsband. Sie wollten sich gerade hinter einem Schrank verstecken, erkannten aber, dass wir sie entdeckt hatten.

„Was macht Ihr hier?“, fragte Josef.
„Das sollte ich eher Euch fragen. Das halbe Personal im Kreml, einschließlich der Falkengarde sucht nach Deinem getigerten Freund.“
„Nach mir?“, fragte Katjuscha.
„Nach wem sonst. Du bist die Mieze des Präsidenten, oder?“
„Ja, irgendwie schon. Aber ein Recht auf Freiheit habe ich auch.“
„Klar. Und dazu musst Du Dich hier bei den Mäusen rumtreiben. Gute Idee. Statt irgendwohin außerhalb der Mauern abzuhauen, hängst du hier rum.“
„Äh, ich hab meine Gründe.“
„Welche Gründe, Schätzchen?“
„Ich hab mich verlobt.“
„Mit dem Josef? Ist der nicht zu alt für Dich?“
„He, he. Ich bin ein Gentleman und pass auf die Lady auf“, sagte Josef.
„Nee. Nicht der Josef. Der hilft mir nur hier unten.“
„Ich hab mich dem Peter versprochen.“
„Wer ist Peter?“
„Ich zeig ihn Dir.“

Ich hatte so eine Ahnung. Olga grinste breit, als Katjuscha uns zu einem der Käfige führte. Hinten, in einer Ecke. Ein paar der Mäuse hatten Einzelzellen. Es gab noch einen anderen Unterschied. Die Viecher waren hier viel größer und ebenso blendend weiß. Wie Ratten und ein paar wie kleine Katzen. Einer von ihnen war Peter. Sie zeigte ihn mir.

„Warum hast du ihn nicht aus dem Käfig rausgeholt?.“
„Will ich nicht“, quiekte der Kerl.

Ich sah auch, warum. Die meisten Käfige waren ohnehin geöffnet und die Mäuse blieben eher aus Bequemlichkeit darin. Sie waren mit Tüchern weich gepolstert, es gab Futternäpfe, Wasser und Sand für die Notdurft.

„Sag dem Präsidenten, wenn er mich zurück will, dann nur zusammen mit Peter.“
„Meine Liebste bleibt bei mir“, ergänzte Peter.

Das war also ihr Plan. Machte die Angelegenheit komplizierter. Unter normalen Umständen hätten wir uns Katjuscha geschnappt und sie zurück gebracht. Nicht aber, wenn zwanzig oder wer weiß wieviel rattengroße Mäuse sich uns entgegen stellen. Diplomatie war gefragt. Klar, wir könnten jetzt nach den Menschen rufen, aber bis die kämen, wären Josef, Katjuscha und diese Riesenmaus längst in irgendeinem Loch verschwunden und über alle Berge. Was blieb mir übrig. Ich musster verhandeln.

„Okay, ich spreche mit dem Präsidenten. Ich nehme an, Ihr bleibt nicht hier. Wie finde ich euch?“
„Ich komme heute Abend zu Dir in den Turm“, sagte Josef.

Olga hatte sich unterdessen von Josef das Fell schlecken lassen, miaute wohlig und war offensichtlich enttäuscht, dass wir wieder los mussten. Diese Riesenmaus Peter schaute mich triumphierend an, während Katjuscha auf den Tisch sprang und, sich vor den Käfig legte und ihn schmachtend anschnurrte.

„Olga, los, wir gehen.“
„Ja, wenn es sein muss.“
„Muss sein.“

Wir traten den Rückzug an. Ich fühlte mich zerzaust. War ohnehin nicht besonders würdevoll, wie ich, Iwan, der Anführer der Falkengarde durch die Gänge hüpfen musste und obendrein eine nur halbwegs erfolgreiche Mission hinter mich brachte. Ich war froh, ins Freie zu gelangen. Um meine Gedanken zu sammeln, machte ich eine Runde über den Kreml und ließ den Wind über die Federn streicheln. Schließlich landete ich auf dem Turm. Olga bat ich, sich bereit zu halten, das war ja alles noch nicht beendet und dort unten kam sie besser zurecht als ich. So laut ich vermochte schrie ich meine Gefährten hernei. Die flogen nach und nach herbei. Ich erklärte ihnen die Lage. Sie brauchten nicht mehr weiter suchen und konnten sich auf den Schutz der Kuppeln konzentrieren. Danach suchte ich nach Boris. Irgendwie musste ich Kontakt mit dem Präsidenten aufnehmen. Ich brauchte eine Weile, bis ich ihn fand. Im Garten war er nicht. Kam bloß die Kantine in Frage. Dort arbeitete seit kurzem eine junge Frau mit seidenglatten, schwarzen Haaren, auf die er es abgesehen hatte. Ich flog zu dem flachen Bau, der sich hinter dem Alexander-Palast versteckt und wartete nur kurz, bis ich ihn scherzend kommen sah. An der Hand das Mädchen, das auf ihn einredete und kicherte. Wieder so ein Liebestoller. Als er mich bemerkte, ließ er ihre Hand los. Sie war hübsch. Mit langen Haaren und vollen Lippen, die sie in ein weißes, enganliegendes Kleid presste. So war die nicht zur Arbeit gekommen. Boris hatte die Suche nach Katjuscha auf seine Weise interpretiert und die Kantine durchforstet. Es machte mir nichts aus, dass ich störte. Ich landete auf dem Rasen.

„Ich hab sie.“
„Dann ist ja alles erledigt.“
„Ist es nicht. Sie will nicht zurück zum Präsidenten. Oder nur unter bestimmten Bedingungen.“
„So. Welche?“
„Sie hat einen Typ gefunden, den sie heiraten will.“
„Ja, okay. Soll sie den Kater eben mitbringen.“
„Ist kein Kater.“
„Wie? Ist kein Kater. Was dann?“
„Ne weiße Maus, groß wie ne Ratte.“
„Mm. Weiß nicht, wie das dem Präsidenten gefällt. Können wir sie nicht austricksen?“
„Wird schwierig. Wenn wir sie schnappen, haut sie ab. Ist gerade jetzt mit dem Bunker-Kater, dem Josef, unterwegs, der kennt die besten Verstecke.“
„Und was machen wir?“
„Am besten zum Präsidenten gehen und ihm alles erklären.“
„Mm. Bleibt uns nichts anderes übrig. Du kommst mit.“

Ich weiß nicht mehr, wie viele Türen wir durchquerten und an wie vielen misstrauischen Sicherheitsleuten wir vorbei mussten, obwohl Boris uns per Handy angekündigt hatte. Immerhin musste ich nicht watscheln, weil ich mich auf die Schulter des Falkners setzte. Für mich bequem, nur die Leute schauten skeptisch, wenn wir an ihnen vorbeigingen. Riecht übrigens muffig, je tiefer man in den inneren Palastbezirk vordringt. Nach verlebtem, vergangenem Jahrhundert. Die meisten Räume sind öffentlich nicht zugänglich, vielleicht deshalb.

Nachdem wir die letzten beiden Wachmänner passiert hatten, fanden wir den Präsidenten im Trainingsanzug vor einem Laptop sitzen und grinsen. Um die Augen eine Menge Lachfalten. Blütenweiße Zähne. Über irgendwas freute er sich gerade und hörte nicht auf zu grinsen, als er uns bemerkte. Er stand auf und kam uns entgegen.

„Ich hab’s eilig. Weiß Bescheid. Die Katjuscha kommt zurück und bringt ne Maus mit, die sie heiraten will? Wer hat den Bräutigam gesehen?“
„Ich, Herr Präsident“, krächzte ich, obwohl er mich nicht verstand.
Boris erklärte ihm alles. Der Glatzkopf lachte laut auf und verschluckte sich beinahe dabei.
„Ja, lass sie doch. Sag ihr, sie soll ruhig zurückkommen und den Kerl mitbringen. Ich richte die Hochzeitsfeier aus, wenn er was taugt. Schau mir den Typ vorher an. Muss der Richtige sein für meine Katjuscha.“

Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet. Der Präsident war einverstanden. Ich hatte eher mit einem Wutanfall gerechnet. Auch Boris war erstaunt und stammelte: „Ja, dann holen wir die beiden.“
Der Rest ist schnell erzählt. Ich erzählte oben im Turm Josef, der auf mich wartete, das Ergebnis der Verhandlungen. Wir holten das Brautpaar ab. Josef war ein bisschen misstrauisch, versprach Katjuscha noch, sie zu befreien, falls es sich um eine Finte handelte. Die Mäuse pfiffen vor Freude über die gute Nachricht. Es glich einer Prozession wie Katjuscha und Peter, die Riesenmaus, vor uns her durch all die Räume bis zum Präsidenten stolzierten. Der Glatzkopf war mittlerweile frisch geduscht und im enganliegenden Maßanzug, musste bestimmt zu irgendeinem Staatsempfang oder womit auch immer Politiker ihre Zeit vertreiben. Er musterte Peter kurz, riss Katjuscha an sich, um sie zu herzen und befahl einem seiner Leute, die Verlobten zu ihrem Zimmer zu bringen. Für seine Katjuscha gab es ein großes Zimmer mit flauschigen Teppichen, Gelegenheit zum Klettern und Toben und allem, was eine Katze begehrt.

Die Hochzeit fand einige Wochen später im Goldenen Saal inmitten des Kreml statt. Sie wurde größer als ursprünglich geplant. Es wurde ein Massenhochzeit, die in die Annalen des Kreml als die prächtigste ihrer Art einging. Einige Mäuse nutzten die Gelegenheit, auch zu heiraten und kamen zur Feier mit all ihrem Anhang, Die Mäusebräute trugen bunte Perücken und die Bräutigame Frack. Nicht genug damit. Josef und Olga hatten beschlossen, sich zu verbinden und auch der Falkner Boris ergriff die Gelegenheit, sich mit der Schwarzhaarigen zu verloben. Allein Katjuscha hatte eine Krone mit Edelsteinen auf dem Kopf. Auch wir, die Wächter der Türme, waren eingeladen. Ich trug meine Orden an einer Kette um den Hals. Der Präsident selbst war als Gastgeber da, brachte den Patriarchen mit und amüsierte sich köstlich. Ja, es war denkwürdig. Aber das ist andere Geschichte.

 

Ist jetzt was ganz anderes innerhalb der Serie und so ein Nebenprodukt eines neuen Romankapitels von "Kaleidoskop". Mir hat's Spaß gemacht. Unsicher bin ich ein bisschen mit den Tags, war versucht "Humor" oder "Spannung" anzugeben :Pfeif:

 
Zuletzt bearbeitet:

Warum,

liebe Isegrims,

sei diese Fabel etwas

ganz anderes innerhalb der Serie
, wenn wir doch wissen, dass (das kalauernde Spiele mit russischem Namen und deutschen Wörtern sei mir erlaubt) an der fabelhaften Spitze der Union eine Truthenne steht, die nachts auf dem sibirischen Tiger - wenn auch nicht
‚Katjuscha‘, de[m] Tiger des Präsidenten
reitet?

Ach, in der Geschichte ist es Boris!

Aber,

lieber Iwan,

ob nun Putin oder Jelzin, ich fürchte, mit dem technologischen Fortschritt ist eure Zeit gekommen und ihr werdet - wie so viele Beschäftigungsverhältnisse mit der elektronischen Revolution - erstzt durch Drohnen, dass quasi ein technisierter Rabenvogel der Falknerei ein Ende setzen wird ...


Dann ertönte der grelle Pfiff, der uns herbei rief.
Besser herbeirufen zusammen ...

Nach dem Speichel, mit dem sie sich putzte[,] und den Ausdünstungen.
Ende des Relativsatzes! Hier nun ist m-. E. der Dativ gefragt
... flog heran und hackte ih[m] mit dem Schnabel in die Seite.
„Du bist ne Nervensäge, [h]ab ich doch gesagt, dass wir Dich dann in Ruhe lassen.“

Hier ist ein merkwürdiger Trennungs- oder Gedankenstrich (andere Formatierung?)
Ich schnappte mir also Olga, die gerade -vorbeihuschte.
(kann eigentlich nicht sein.)

„Ist sie da noch.“
Klingt eher nach Frage ...

„Kannst Du mich hinbringen?“ - 6 „
Ja, okay.“
Doch ne andere Formatierung?

„Da drin sind die Mäuse.“
„Und wie kommen wir rein?“
„Mach die Tür auf, was sonst.“
„Du Schlauberger, aber wie?“
„Mann, na mit dem Zahlencode.“
Der letzte Satz klingt nach Ungeduld und "!" ...

Kleine Inkonsequenz in der Höflichkeitsform

„Okay, ich spreche mit dem Präsidenten. Ich nehme an, Ihr bleibt nicht hier. Wie
finde ich [E]uch?“
„Ich komme heute Abend zu Dir in den Turm“, sagte Josef.
..., während Katjuscha auf den Tisch sprang und, sich vor den Käfig legte
entweder "und" oder ","!
Hier leitet die verg- Konjunktion einen vollständigen Satz ein
Es glich einer Prozession[,] wie Katjuscha und Peter, die Riesenmaus, vor uns her durch all die Räume bis zum Präsidenten stolzierten.
Und ein letztes Mal
Einige Mäuse nutzten die Gelegenheit, auch zu heiraten[,] und kamen zur Feier mit all ihrem Anhang, Die Mäusebräute trugen
Komma geht zwar vor "den" Mäusebräuten, aber ... die oft bemoserte Flüchtigkeit lässt nach, um noch einmal ganz kurz aufzuflackern
Ich trug meine Orden an einem Band um den Halst.

Am Anfang - mit der Wendung "sich befinden" - wollt ich mosern, weil es i. d. R. dann angewendet wird, wenn einem nix besseres einfällt alternativ zum noch häufiger verwendeten "sein". Aber es blieb bei diesem einen Auftritt.

Gern gelesen vom

Friedel

 

Hey Isegrims

Weil Tiere handeln, suche ich nach tieferer Bedeutung, aber die erschliesst sich mir nicht. Ich lese die Geschichte also als fröhliche Suche nach des Präsidenten Katze.

Mein Name ist Iwan. Das hat was Furchteinflößendes, liegt aber wahrscheinlich an meinem Eulengesicht mit den tiefliegenden Augen.

Irgendwas stimmt da nicht. Ist das Eulengesicht dafür verantwortlich, dass der Vogel Iwan heisst? Oder dafür, dass der Name furchteinflössend ist? Beides scheint mir seltsam.

Bis zu den weissen Mäusen liest sich das flott, fand ich. Auftrag gefasst, los geht’s. Das hat mir gefallen. Dann aber diese Passage:

Die weißen Mäuse also, hinter denen war das Biest her. Ich hatte sie nur ein einziges Mal gesehen. Ist ein paar Wochen her. Ein Militärlastwagen fuhr durch das Tor, was äußerst selten passiert. Hier auf dem Gelände fahren normalerweise keine Fahrzeuge. Uniformierte luden Käfige ab. Darin waren Mäuse. In jedem der paar Dutzend Käfig etwa zwanzig. Das waren aber nicht irgendwelche Mäuse. Sie waren von einem derart blütenreinen Weiß, dass der Anblick mich fast blendete. Ich sah sie nur kurz, denn sie wurden sofort nach unten in die Keller gebracht. Vor einer Weile habe ich Josef mal nach den Biestern gefragt. Josef ist der schwarze Kater, der das Revier in den Bunkern unterhalb des Kreml beherrscht. Ist schon alt, hört und sieht schlecht, aber die weißen Mäuse hat er gleich bemerkt, war richtig begeistert von ihnen. Er ist ein gnadenloser Jäger, aber ziemlich frustriert, weil er nicht mehr so schnell ist und keine der Mäuse bisher erwischt hat. Von ihm weiß ich auch, dass sie das Essen für die Staatsempfänge vorgesetzt bekommen. Das Problem mit Josef ist, dass er sich meistens da unten aufhält und nur selten raus ins Freie kommt. Außerdem musste er ja von den anderen Katzen gehört haben, dass Katjuscha gesucht wird. Ich schnappte mir also Olga, die gerade -vorbeihuschte. Sie ist so eine Art Freundin von Josef, weil sie sich oft unten in den Bunkern rumtreibt.

Du willst die Sache mit den Mäusen erklären, wozu du die Sache mit den Lastwagen erwähnen musst, und den Josef, der Infos über die Mäuse hat, aber den Josef musst du auch noch einführen und dann kommt Olga, die weiss, wo Josef ist, aber du musst noch schnell erklären, wer Olga ist.
Was in der Theorie ja ganz witzig ist, dieses „Bevor ich Z tun kann, muss ich Y tun, aber bevor ich …“, hat meinen Lesefluss in der Praxis gewaltig gebremst. Vielleicht liesse sich das anders anordnen, insgesamt hast du doch einiges an Personal, das macht die Sache schwierig.

„Bleib locker. Olga. Ich bin’s nur.“ […]
Ja, okay.“

Diesen Dialog fand ich recht zäh, liegt in der Natur der Sache, da Olga nicht die Schnellste, Hellste zu sein scheint, aber dennoch habe ich mich gefragt, ob es diesen Wortwechsel wirklich braucht.

Danach ging es wieder flott weiter. Katze gefunden, will Maus heiraten, heiratet Maus. Habe ich gern gelesen, obwohl ich, wie gesagt, den tieferen Sinn nicht kapiert habe.

Lieber Gruss
Peeperkorn

 

Hallo Isegrims,

ist das nun eine Fabel oder nicht? Sprechende Tiere mit menschlichen Eigenschaften als Möglichkeit, der Zensur zu entgehen, oder doch eher Märchen wie "Der gestiefelte Kater"? Lustig zu lesen und bestimmt auch ein Spaßfaktor für den Verfasser. Also verzichte ich mal auf die Moral von der Geschicht. Vielleicht bastle ich mir eine selber, exklusiv für mich.

Schöne Grüße
wieselmaus, aber keine weiße!

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Isegrims,
ich kenne jetzt natürlich die anderen Geschichten der Serie nicht, habe das Expose deines Romans zwar gelesen, aber könnte nötige Zusammenhänge dennoch nicht identifizieren. Deshalb nehme ich die Geschichte als für sich stehend und gehe davon aus, dass es auch so gedacht ist.

Nunächst einmal gefällt mir die Welt, die du zeichnest, sehr gut. Das russische Setting in Kombination mit Fabelwesen ist wirklich schön und geheimnisvoll und absolut organisch. Man glaubt fast, das es im Kremmel nur so von sprechenden Tieren wimmelt. Irgendwie wird dadurch auch das romantisierte Zarenrussland wiedererweckt, also die Vorstellung davon und alles hat einen ganz vorstrefflichen märchenhaften Glanz.
Der Schreibstiel, diese Mischung aus saloppem Erzählen, teils sehr alten Formulierungen und den vielen Pseudosätzen, gerade am Anfang, ist sehr interessant und auch passend. Lässt einen in jedem Fall aufhorchen und auch weiterlesen.

Inhaltlich sehe ich es wie Pepperkorn. Anfangs liest man gespannt, will wissen ob die Katze gefunden wird und was eigentlich los ist und sucht die ganze Zeit nach der zweiten Bedeutungsebene. Dann kommen die Mäuse und alle wird irgednwie schwamming und wenig wird erklärt. Was hat es mit denen Aufsicht? was haben die für Kräfte und warum wollen sie sich in den Palast einschleichen?
Dann denkt man schon das wird jetzt so ein Diplomatisches Spiel mit gezinkten Karten, wos hin und her geht wie beim Poker, wobei der Plan der Mäuse Stück für Stück aufgedeckt wird. Aber vollkommen antiklimaktisch wird stattdessen einafch geheiratet. Es gibt noch irgendwelche Andeutungen, dass der Präsident was auf dem Kerbholz hat, denn er lacht ja und weiß auch schon Bescheid, obwohl das gar nicht sein kann, aber erklärt wird nichts.
So jetzt weiß ich ja, dass es eine Serie ist und muss dann doch davon ausgehen das im Vorfeld oder eben später die Hintergründe erläutert werden. Für sich lässt einen die Geschichte leider völlig ratlos darstehen. Zumindest bekommt man Lust auf mehr. Man will wissen was es mit dem ganzen Sache auf sich hat.

Zu den Textstellen. Dazu muss ich sagen, dass ich alles andere als ein Rechtscheibguru bin, aber ein bisschen was ist mir aufgefallen.

Du bist ne Nervensäge, Hab ich doch gesagt, dass wir Dich dann in Ruhe lassen.
klein?
Welche Mäuse meinst Du?
Alle Anreden sind Groß. Macht man das nicht nur in Briefen?
In jedem der paar Dutzend Käfig
dutzend Käfige?
War bestimmt ein lustiges Bild, wie wir uns durch die Lüftungsschächte reingezwängt haben
wie wir uns durch die Lüftungsschächte zwängten klingt finde ich runder
Klar, wir könnten jetzt nach den Menschen rufen, aber bis die kämen, wären Josef, Katjuscha und diese Riesenmaus längst in irgendeinem Loch verschwunden und über alle Berge
Jo das ist so ne Zeitsache. Du schreibst Präteritum und musst das konjunktiv 2 deshalb in seiner Vergangenheitsform bilden.
"Wir hätten jetzt die Menschen rufen können, aber bis die gekommen wären, wären Jospef..."
Klingt halt auch nich so dolle. Vieleicht einen andere Formulierung finden...
Die meisten Räume öffentlich nicht zugänglich, vielleicht deshalb
Da fehlt das Verb. In vielen Fällen finde ich deine Pseudosätze gut, hier aber funktionierts nicht, weil es verschiedene Satzteile sind, zwichen die ein Verb muss.
Aber das ist andere Geschichte.
eine?

Gerne gelesen, und ich werde sicher die serie durchforsten. Sehr interessant.
Gruß marot

 

Lieber Friedel Dante Friedrichard

danke Dir für die Mühe, die Du Dir gemacht hast :Pfeif: die Fehlerdichte nimmt ab und so hoffe ich, dass das Vergnügen etwas zunimmt...

lieber Iwan,

ob nun Putin oder Jelzin, ich fürchte, mit dem technologischen Fortschritt ist eure Zeit gekommen und ihr werdet - wie so viele Beschäftigungsverhältnisse mit der elektronischen Revolution - erstzt durch Drohnen, dass quasi ein technisierter Rabenvogel der Falknerei ein Ende setzen wird ...


äh: glaube ich in absehbarer Zeit nicht. Der Kreml legt Wert auf Tradition. Vielleicht gibt's eines Tages so Roboterdrohnen, die Raben identifizieren und per Laser eliminieren.
Die Falken gibt es wirklich. Sie sorgen am Kreml-Komplex dafür, die Rabenvögel abzuhalten, die sich an den goldenen Kuppeln zu schaffen machen. (ist jetzt kein Witz).
Ebenso gibt es die Kreml-Katzen. Medjedevs Katze ist vor einiger Zeit mal verschwunden und wurde vom Personal zwei Tage lang gesucht.
Auch die Mäuse gibt es: der Kreml hat 3200 weiße weibliche (ok: Jungs waren nicht dabei) liefern lassen und nichts darüber gesagt, wozu. (Wahrscheinlich wirklich zum Vorkosten:confused:)

Lohnt sich übrigens ne Kreml-Tour zu machen, wegen der goldenen Säle allein schon.
Gar nicht weit davon (paar Blocks weiter), ist dann auch das Haus, in dem Bulgakov gewohnt hat und Margarita auf dem Besen über Moskau geflogen ist. :lol:
Und Boris Nemzow ist nicht weit vom Tanjitskij-Turm ermordet worden.

viele Grüße aus den goldenen Gedankensälen
Isegrims

@peeperkorn wieselmaus Marot : euch antworte ich später oder morgen, vielen Dank für Eure Kommentare :thumbsup:

 

danke Dir für die Mühe, die Du Dir gemacht hast die Fehlerdichte nimmt ab und so hoffe ich, dass das Vergnügen etwas zunimmt...

Nix zu danken,

Isegrims,

aber bei meinem outfit würde ich in Moskau festgenommen. Denn schon seit Lenin würde jeder, der Karlchen M. ähnlich sieht (dabei bin ich gar nicht so füllig wie der) hingerichtet, vllt. nicht unter Michail und Boris (J.).

Und das o. g. Vergnügen ist schon immer dabei gewesen - unabhängig von jeder Trefferquote in die eine oder andere Richtung.

Tschüssikowski

Dante Friedchen

 

Lieber Peeperkorn

Weil Tiere handeln, suche ich nach tieferer Bedeutung, aber die erschliesst sich mir nicht. Ich lese die Geschichte also als fröhliche Suche nach des Präsidenten Katze.

Zitat Zitat von Isegrims Beitrag anzeigen
Mein Name ist Iwan. Das hat was Furchteinflößendes, liegt aber wahrscheinlich an meinem Eulengesicht mit den tiefliegenden Augen.
Irgendwas stimmt da nicht. Ist das Eulengesicht dafür verantwortlich, dass der Vogel Iwan heisst? Oder dafür, dass der Name furchteinflössend ist? Beides scheint mir seltsam.


Schätze, ich muss mal erzählen, wie die Geschichte entstanden ist. :Pfeif:
In meinem Romanprojekt erzählt ein Großvater, der aus Russland stammt, den Enkeln ein Märchen über eine Mäusehochzeit im Kreml, an der auch die Katzen teilnehmen, die längst eine Übereinkunft mit den Mäusen getroffen haben. Ich war kürzlich in Moskau und im Kreml. Dabei ist mir das eingefallen. Dort gibt es auch einen golden glitzernden Saal. Ich hab dann ein wenig recherchiert und herausgefunden, dass Falken über dem Kreml eingesetzt werden, die Raben von den goldenen Kuppeln fernhalten sollen. Und dass mal die Katze des Präsidenten entlaufen ist. Und eben das mit den weißen Mäusen. Daraus habe ich die Geschichte gemacht. Damit daraus eine Handlung wird, mussten die Tiere sprechen, Fabel hin, Fabel her.
Das Ganze habe ich dann mit ein paar Namen aus der russischen Geschichte garniert. Iwan, der Schreckliche (deshalb brauchte er ein Eulengesicht; Falke wäre zu undeutlich). Der schwarze Kater Josef (Stalin), der sich in den Kellern rumtreibt. Katjuscha hätte ich am liebsten Babuschka genannt. :Pfeif: Und Peter, die weiße Riesenmaus, ist die große Lichtgestalt: Peter, der Große, von dem alles abhängt, was Russland ausmacht. Ein Reigen, der mir Vergnügen bereitet hat. Und ein Bild der russischen Gesellschaft. Zumindest ein Versuch, etwas davon zu zeigen.

Die Geschichte habe ich übrigens ein paar russischen Journalisten erzählt und gezeigt. Die wollen sie übersetzen und irgendwo veröffentlichen. (Gut, dass der Präsident in der Geschichte, so gute Laune hat).

Du willst die Sache mit den Mäusen erklären, wozu du die Sache mit den Lastwagen erwähnen musst, und den Josef, der Infos über die Mäuse hat, aber den Josef musst du auch noch einführen und dann kommt Olga, die weiss, wo Josef ist, aber du musst noch schnell erklären, wer Olga ist.
Was in der Theorie ja ganz witzig ist, dieses „Bevor ich Z tun kann, muss ich Y tun, aber bevor ich …“, hat meinen Lesefluss in der Praxis gewaltig gebremst. Vielleicht liesse sich das anders anordnen, insgesamt hast du doch einiges an Personal, das macht die Sache schwierig.
Ja, da wird es kompliziert. Wegen der Menge an Personen. Muss ich drüber nachdenken. Mal sehen, ob ich was ändern kann. Dasselbe gilt für den Dialog, den du zurecht zäh nennst, vielleicht muss ich das noch überspitzter darstellen.

Danach ging es wieder flott weiter. Katze gefunden, will Maus heiraten, heiratet Maus. Habe ich gern gelesen, obwohl ich, wie gesagt, den tieferen Sinn nicht kapiert habe.
Das freut mich Peeperkorn

vielen Dank für deine Zeit und die hilfreichen Anmerkungen.
Isegrims

Liebe wieselmaus

ist das nun eine Fabel oder nicht? Sprechende Tiere mit menschlichen Eigenschaften als Möglichkeit, der Zensur zu entgehen, oder doch eher Märchen wie "Der gestiefelte Kater"?
äh: ich glaub es ist ne Fabel :)

Lieben Dank für deinen Kommentar
Was hast du nur gegen weiße Mäuse?:D
Isegrims

@Marot: danke dir noch mal. Ich antworte noch ausführlich

 

Hallo Marot

vielen Dank für deine Zeit und den Kommentar :thumbsup::Pfeif:

Nunächst einmal gefällt mir die Welt, die du zeichnest, sehr gut. Das russische Setting in Kombination mit Fabelwesen ist wirklich schön und geheimnisvoll und absolut organisch. Man glaubt fast, das es im Kremmel nur so von sprechenden Tieren wimmelt. Irgendwie wird dadurch auch das romantisierte Zarenrussland wiedererweckt, also die Vorstellung davon und alles hat einen ganz vorstrefflichen märchenhaften Glanz.
Genau das wollte ich. Es freut mich, dass es gelingt. Und hat ja auch mit der Wirklichkeit zu tun.

Inhaltlich sehe ich es wie Pepperkorn. Anfangs liest man gespannt, will wissen ob die Katze gefunden wird und was eigentlich los ist und sucht die ganze Zeit nach der zweiten Bedeutungsebene.
sicher habe ich mir eine zweite Ebene gedacht, was politisches. Russland funktioniert so ähnlich, wie ich es beschrieben habe. :hmm:

Dann denkt man schon das wird jetzt so ein Diplomatisches Spiel mit gezinkten Karten, wos hin und her geht wie beim Poker, wobei der Plan der Mäuse Stück für Stück aufgedeckt wird.
interessanter Gedanke: ließe sich bestimmt noch mehr oder was anderes machen...

So jetzt weiß ich ja, dass es eine Serie ist und muss dann doch davon ausgehen das im Vorfeld oder eben später die Hintergründe erläutert werden.
der Hintergrund ist unsere halbmoderne Welt, da gibt es unterschiedliche Sphären, die ich in der Serie beschreiben möchte...

Gerne gelesen, und ich werde sicher die serie durchforsten. Sehr interessant.
freut mich sehr :)

viele Grüße
Isegrims

Lieber Friedrichard

aber bei meinem outfit würde ich in Moskau festgenommen. Denn schon seit Lenin würde jeder, der Karlchen M. ähnlich sieht (dabei bin ich gar nicht so füllig wie der) hingerichtet, vllt. nicht unter Michail und Boris (J.).
sähe ja auch merkwürdig aus, wie der Karl Friedel Marx-Ard so durch den Kreml spuckt. Obwohl...:D

Vielleicht treffe ich dich dort oder du besuchst einfach Katjuscha
Isegrims:Pfeif:

 

sähe ja auch merkwürdig aus, wie der Karl Friedel Marx-Ard so durch den Kreml spu[...]kt. Obwohl...

Vielleicht treffe ich dich dort oder du besuchst einfach Katjuscha


Bissken Tschechisch kann ich ja (Pivo!, zumindest das wichtigste, und knedliki, man braucht ja auch ne Grundlage) - aber ob das im Kreml wohlgefallen auslösen wird ...

Gruß

Friedrich, aber kein Engel - ob mit oder ohne Gentivendung

 

Lieber Friedrich Friedelowitsch Karlow Friedrichard

Bissken Tschechisch kann ich ja (Pivo!, zumindest das wichtigste, und knedliki, man braucht ja auch ne Grundlage) - aber ob das im Kreml wohlgefallen auslösen wird ...
Falls du je dort bist, ich meine im Kreml oder davor, trag ne Ausgabe von Bulgakovs "Meister und Margarita` sichtbar vor dir her, zupf dir den weißen, langen Bart und verteil rote High-Heels (Marke: Manolo) an alle Frauen, die dir über den Weg laufen, dann wird's dir gut gehen und du bekommst blini und Wodka so viel du willst:D

viele Grüße
Isegrims

 

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