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Maskerade
Maskerade
„Komm, machs mir“, hechelte sie mir mit erregter Stimme entgegen. Annika war mit diesen Worten auf der Sitzfläche des schmierigen Sofas nach vorn gerückt. Ihr leichtes Sommerkleid hatte sie bis zum Bauch hochgerafft und den schmalen Stoff des Höschens zur Seite geschoben. Mit den beiden Zeigefingern schob sie dabei ihre wulstigen Schamlippen auseinander, so dass ihr rosa Inneres mir glänzend entgegenleuchtete.
Noch vor zwei Monaten hätte mir bereits die Vorstellung von ihrer fein gekräuselten dichten Schambehaarung die Luft genommen. Mein Herz hätte in einem Nu den gleichmäßigen Takt verloren, und mir wäre möglicherweise sogar vor innerer Aufgewühltheit schwarz vor Augen geworden. So aber betrachtete ich das mir Dargebotene sozusagen sachlich. Ich konnte konstatieren: Annika besitzt ein äußerst begehrenswertes Geschlecht. Ihre Schamlippen sind gleichförmig, im Zustand der Erregung quellen sie gut durchblutet auf. Die Klitoris hebt sich als feine eher weißliche Erbse hervor. Sie leuchtet feucht. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass Annika in dieser Hinsicht frischer wirkt als es ihre gut dreißig Jahre erwarten lassen. Ich würde deshalb auch vermuten, dass körperliche Ausdünstungen wohl kaum wahrzunehmen sein werden. Mit diesen Gedanken wende ich mich zur Seite und nuschele beiläufig und mit einem verärgerten Unterton etwas wie: „Lass mich in Ruhe. Ich habe keine Lust.“ Diese Worten sollten eher freundlich mein Befinden ausdrücken. Wäre sie mir nicht schon von Kindheit an so ans Herz gewachsen, hätte ich wahrscheinlich geantwortet: „Hau ab, du Schlampe“ oder etwas Ähnliches.
Mit wie verliebten Augen ich doch schon seit meiner Jugendzeit Annika hinterher geschaut hatte! Mir entging nichts. Schon mit 14 Jahren war sie rein äußerlich zur Frau gereift. Sie schien mir vollkommen. Ich himmelte diese schlanke Gestalt mit den runden, wohlgeformten Brüsten, dem leichtfüßigen Gang auf schlanken Beinen und dem aufreizenden Blick ihrer dunklen Augen an. Wenn dazu ein Lächeln über ihre vollen, immer ein wenig glänzenden Lippen fuhr und das lange dunkle Haar zur Seite wehte, hätte ich sie nur einfach an mich ziehen und sie inbrünstig an mich pressen wollen.
Aber Annika schien mir nicht zugetan. Sie beachtete mich nicht. Wenn ich es recht bedenke, hat sie eigentlich niemandem aus meinem weitläufigen Bekanntenkreis so etwas wie Gunst oder Zuneigung erwiesen. Stets blieb sie für sich. Das betraf nicht nur die Burschen, sondern ebenso die Mädchen. Aber gerade dieses Erhabene machte sie für uns alle irgendwie interessant. Dem war sie sich wohl bewusst. Und sie verstand es, die Zuneigung der anderen für sich zu nutzen. Ein kecker Blick genügte, und sie durfte noch rasch vor Stundenbeginn die Hausarbeiten abschreiben. Auch die Lehrer waren von ihrer Erscheinung und ihrem selbstsicheren und gleichzeitig reservierten Auftreten fasziniert. Anders wäre es wohl kaum zu erklären, dass sie – eigentlich nur mit mittelmäßigem Verstand gesegnet – eine sehr respektable Abschlussprüfung hinlegte.
Auch die folgenden Jahre nach unserer Schulzeit behielt ich sie im Auge. Annika war in unserem Viertel wohnen geblieben, obwohl sie eine Ausbildung in der Nachbarstadt absolvierte. Noch schlug machte mein Blutdruck Kapriolen, wenn ich sie gelegentlich sah. Sie grüßte höflich und wie gewohnt mit einem Augenaufschlag, den man gutwillig als zurückhaltend, böswillig aber durchaus als herablassend würdigen konnte. Sie sah nach wie vor blendend aus. Dazu verstrahlte ihr üppiger Leib mit zunehmenden Lebensjahren eine geheimnisvolle Erotik. Indes schien mir, eine unsichtbare Aura umgäbe sie, die jedermann davon abhalten sollte, ihr zu nahe zu treten. Über manch andere junge Frau gingen Gerüchte herum, sie seien lose oder leicht zu bekommen. Über Annika habe ich nie ein Wort vernommen, weder im Bösen noch im Guten. In meinen Augen schien sie mir beinahe wie eine Heilige.
Vor zwei Wochen etwa traf ich sie beim Bäcker. Sie stand unmittelbar vor mir in der Reihe. Wie gut sie roch. Wie sanft ihre wohlgeformten glatten Hände über die mitgebrachte Einkaufstasche strichen, während sie die Bestellung aufgab. Doch mir verblieb nur ihr freundlicher Abschiedsgruß, den sie mir ganz persönlich beim Verlassen des Ladens zunickte. Hätte ich doch eine Chance bei ihr ?
Es geschah am letzten Sonnabend. Annika hat mich tatsächlich in der Disko zum Tanzen aufgefordert. Mein Selbstbewusstsein stieg in höchste Dimensionen. Endlich, so glaubte ich, hatte sie mir die so lange erhoffte Aufmerksamkeit zugewendet. Wir tanzten sogar eng. Endlich konnte ich diesen herrlichen, weichen Leib spüren. Ein leichtes Zittern durchzog meinen Körper, als Annikas feste Brüste auf meinem Oberkörper entlang fuhren. Sanft umschlungen drehten wir Runde um Runde auf dem glatten Parkett. Als sie sich dann, vielleicht nach dem dritten Tanz, meinen Armen entzog und mir einen Kuss auf die Wange hauchte, meinte ich meinem Ziel endlich ganz nahe gekommen zu sein.
Als ich die Disko einige Zeit später gedankenverloren verließ, sah ich sie noch einmal. Dicht in eine Mauernische gedrängt war sie. Ihr Höschen lag am Boden. Irgendein Kerl machte sich mit ihr zu schaffen. Sie stöhnte und juchzte trotz der Entfernung gut vernehmbar. „Komm, machs mir. Mir läuft es schon.“
Mit gesenktem Kopf und leicht verlegen hüstelnd verließ Annika meine Wohnung. Sie hatte sich noch nicht einmal die Mühe gemacht, ihre Kleidung sorgfältig zu richten. Als die Tür kaum hörbar ins Schloss geschnappt war, kam in mir für einen Moment der Gedanke auf: „Hätte ich sie nicht zumindest anhören sollen ?“