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Stil MeepMeep (Gefühlvolle Schilderung)

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08.01.2002
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MeepMeep (Gefühlvolle Schilderung)

MeepMeep

Wenn der Gong zur Pause ertönte und alle seine Mitschüler wie geölte Blitze aus dem Klassenraum stürmten fühlte sich Marcus hin- und hergerissen.
Er wartete ab, um nicht von Max oder dessen Freunden angerempelt und als Walross oder dicker Mops beschimpft zu werden. Auf dem Schulhof hatte Marcus oft Angst.
Dennoch zog es ihn seit ein paar Wochen magisch hinaus. Gleich neben dem Schulgebäude gab es einen Park und dort wartete auf Höhe einer verwitterten Bank jeden Vormittag zur großen Pause eine grauweiss gestromte Katze auf ihn.
Anfänglich hatte sie noch scheu zwischen sich und Marcus Abstand gehalten und "meep meep" gerufen, als wollte sie vornehm höflich grüßen.
Bei ihrer ersten Begegnung hatte Marcus noch über sie gelacht und gespottet: „kannst du nicht richtig Miau sagen?“ Und dann hatte er sich zu ihr heruntergebeugt und gefragt „wie heißt du? Woher kommst du?“ und sie hatte selbstbewusst „meep meep“ geantwortet.

Bei jedem weiteren Treffen verringerte sie den Abstand.
Seit ein paar Tagen lief sie, sobald sie Marcus erkannte, mit eiligen trippelnden Schritten auf ihn zu und strich eng um seine Beine.
"Guten Tag, MeepMeep", sagte Marcus und blieb stehen, weil er befürchtete, die Katze versehentlich zu treten, die ungestüm seine Beine umrundete und ihren schmalen Körper bei ihm anschmiegte. Marcus ging vorsichtig in die Hocke und wartete ab, ob sich MeepMeep von ihm streicheln ließ.

Aber heute setzte sich die Katze majestätisch vor ihm hin und blickte ihm direkt in die Augen. "Meep meep." Es klang als forderte sie etwas. "Hast du Hunger?“
"Meep meep", lautete die Antwort. Marcus suchte in seinen Jackentaschen nach Essbarem und förderte ein Kaugummi zu Tage. Das wickelte er aus und hielt es der Katze vor die Nase. Die beugte ihr Köpfchen vor, schnupperte begierig daran und richtete sich dann hoheitsvoll auf. "Meep meep."
Marcus seufzte. "Du magst kein Kaugummi, stimmts? Kann ich verstehen." Voller Erwartung ruhten die Augen der Katze auf Marcus. "Ich weiß was. Wir laufen schnell zu mir nach Hause und dort bekommst du eine Fischdose aufgemacht." Marcus hatte besänftigend über den Rücken der Katze gestreichelt, die einen kleinen Buckel machte. Marcus hob die Katze auf und schob sie ungelenk mit dem Kopf voran in seine Jacke. Dann zog er den Reissverschluss bis auf Brusthöhe hoch.
Die Katze hatte sich gedreht und ihren Kopf aus der Jacke geschoben und schaute neugierig umher. "Du brauchst keine Angst haben, MeepMeep", sagte Marcus, "ich bringe dich wieder zurück." Er streichelte über den Kopf der Katze. Mit der anderen Hand hielt er den warmen Katzenkörper an sich gedrückt.

Marcus verließ den Park. Nach Hause war es für ihn nicht weit, er musste nur diese Straße überqueren und die nächste rechts rein. MeepMeep hatte vertrauensselig ihr Köpfchen in Marcus Handfläche gedrückt und er spürte das seidige Fell und ihren Atem.
Er wartete am Straßenrand, um ein paar Autos vorbei fahren zu lassen als der defekte Auspuff eines roten VW-Busses genau vor ihm ohrenbetäubend knallte. Marcus fuhr zusammen und noch bevor er etwas tun konnte, hatte die Katze sich in panischer Angst in sein T-Shirt gekrallt, um sich aus der Jacke zu befreien und direkt auf die Straße zu springen.
"Meeeeeeep!", schrie Marcus und rannte hinter ihr her, aber er trieb sie damit direkt vor ein Fahrzeug, dessen nicht enden wollendes Reifenquietschen klang als würde eine gefolterte Katze in höchster Pein schreien.
Der Wagen hielt endlich an. Direkt neben einem der Hinterräder lag MeepMeep, die Vorderpfoten weit von sich gestreckt als wollte sie nach etwas Unerreichbarem greifen. Das Hinterteil war unnatürlich verdreht und es ragte aus ihm ein blutiger Knochen heraus. Ihre Augen waren geschlossen als schlafe sie. Marcus warf sich zitternd auf die Knie und beugte sich dicht über sie. "MeepMeep!" Mit schreckgeweiteten Augen suchte er nach einem Lebenszeichen. Ein kaum merkbares Zittern durchzog ihren Körper, ihr Brustkorb hob sich an und als er sich senkte, vernahm Marcus einen leisen Klagelaut. "Meep."

 

Hi lakita,

ich weiß deinen Mut zu schätzen, dich mit diesem ungeliebten Thema auseinanderzusetzen.
Anders als in den bisher von mir gelesenen Geschichten gehst du den Weg in das Geschehen. Du baust auch eine Beziehung auf, erst zwischen Leser und Marcus, dann zwischen Marcus und Katze, insofern handelst du noch gleich.
Dann aber hältst du die Kamera auf das Geschehen, lässt nicht nur den Jungen, sondern auch den Leser zusehen und zuhören, als die Katze überfahren wird. Dadurch wird zweifelsohne die Ohnmacht spürbar.
Konsequent ist Marcus Reaktion. Er dissoziiert auch. Der Schmerz wird erstmal ausgeblendet, die eigenen Gefühle kanalisieren sich in Sorge und in Pflege. Er ruft sie, konsequenterweise müsste er ihr durchs Fell streicheln oder die Hand über ihren Kopf halten.
Ein bisschen verzichtest du zum Ende auf das wirkliche Gefühl, das sich erst einstellen wird, wenn der Junge begreift, die Katze ist tot.
Als Leser kann ich die Konsequenz ja aber ahnen und in Meep den Abschied spüren.
Soweit zur Struktur.
Sprachlich verschenkst du für mein Gefühl ein bisschen. Da kommen wir zu einem bisher nicht erwähnten Aspekt gefühlvollen Erzählens, dem Timing.
Im Humor ist der Sinn für Timing hinlänglich bekannt. Auch in der Rührung findet er statt. Mir fällt bei dir auf, dass du wichtige Informationen in Nebensätzen versteckst. Das kann manchmal sogar gut sein, im Falle dieser Schilderung nimmt es mE etwas von der Kraft, wenn du Bindewörter voranstellst.
Beispiel:

Er wartete am Straßenrand, um ein paar Autos vorbei fahren zu lassen als der defekte Auspuff eines roten VW-Busses genau vor ihm ohrenbetäubend knallte.
"Knallte" am Ende eines so langen Satzes ist viel zu lange angekündigt. Es ist emotional dadurch höchstens das Echo eines Knalls. Bindewörter wie "um" und "als" lähmen das Tempo und geben der Kernaussage etwas Beiläufiges. Sogar Details wie Farbe und Fabrikat sind in dem Satz wichtiger als das, was der Wagen tut. Natürlich sind Details für die Atmosphäre wichtig, in dem Beispielsatz stehen sie aber über der Emotion und dem Geschehen, ohne beides zu stärken. Der Knall kann gerne am Ende stehen, aber nicht eingeleitet. Die Details können sogar verstärkt werden. Es liegt nur am Aufbau.
Er wartete am Straßenrand, ließ die Autos vorbeifahren. Ein hässlicher gelber Mercedes, ein blauer Toyota, ein rostroter alter VW-Bus mit knatterndem Auspuff - ein Knall. Marcus fuhr zusammen, die Katze krallte sich in seinem T-Shirt fest und sprang auf die Straße. Marcus konnte nichts tun.
Gleicher Satzaufbau wird normalerweise kritisiert. Wenn ich aber eine schnelle Folge gehetzt darstellen möchte, ist er ideal.

Dies als Beispiel. Es fällt mir in vielen Textpassagen sprachlich auf, dass du durch den Satzbau etwas die Emotionen abmilderst.

Lieben Gruß, sim

 

Hallo Lakita.

Ja, du schilderst äußerst detailliert den tragischen Unfall. Warum machte mich deine Geschichte trotzdem nicht traurig? Ich bin zu alt! :D
Und hiermit wären wir beim Thema, der Sprache. Deine Geschichte könnte einem Buch für Kinder entstammen (wenn das von dir so gewollt ist, dann entschuldige bitte meine harsche Kritik). Du bringst derart viel Verniedlichungen, häufig noch gepaart mit verniedlichenden Adjektiven, in den Text hinein, dass die ganze Geschichte einfach nur süß ist. Oder anders gesagt, mich als Erwachsenen nicht erreicht.
Ich habe mal im Text die von mir gemeinten Stellen fett markiert:

Wenn der Gong zur Pause ertönte und alle seine Mitschüler wie geölte Blitze aus dem Klassenraum stürmten fühlte sich Marcus hin- und hergerissen.
Er wartete ab, um nicht von Max oder dessen Freunden angerempelt und als Walross oder dicker Mops beschimpft zu werden. Auf dem Schulhof hatte Marcus oft Angst.
Dennoch zog es ihn seit ein paar Wochen magisch hinaus. Gleich neben dem Schulgebäude gab es einen Park und dort wartete auf Höhe einer verwitterten Bank jeden Vormittag zur großen Pause eine grauweiss gestromte Katze auf ihn.
Anfänglich hatte sie noch scheu zwischen sich und Marcus Abstand gehalten und "meep meep" gerufen, als wollte sie vornehm höflich grüßen.
Bei ihrer ersten Begegnung hatte Marcus noch über sie gelacht und gespottet: „kannst du nicht richtig Miau sagen?“ Und dann hatte er sich zu ihr heruntergebeugt und gefragt „wie heißt du? Woher kommst du?“ und sie hatte selbstbewusst „meep meep“ geantwortet.

Bei jedem weiteren Treffen verringerte sie den Abstand.
Seit ein paar Tagen lief sie, sobald sie Marcus erkannte, mit eiligen trippelnden Schritten auf ihn zu und strich eng um seine Beine.
"Guten Tag, MeepMeep", sagte Marcus und blieb stehen, weil er befürchtete, die Katze versehentlich zu treten, die ungestüm seine Beine umrundete und ihren schmalen Körper bei ihm anschmiegte. Marcus ging vorsichtig in die Hocke und wartete ab, ob sich MeepMeep von ihm streicheln ließ.

Aber heute setzte sich die Katze majestätisch vor ihm hin und blickte ihm direkt in die Augen. "Meep meep." Es klang als forderte sie etwas. "Hast du Hunger?“
"Meep meep", lautete die Antwort. Marcus suchte in seinen Jackentaschen nach Essbarem und förderte ein Kaugummi zu Tage. Das wickelte er aus und hielt es der Katze vor die Nase. Die beugte ihr Köpfchen vor, schnupperte begierig daran und richtete sich dann hoheitsvoll auf. "Meep meep."
Marcus seufzte. "Du magst kein Kaugummi, stimmts? Kann ich verstehen." Voller Erwartung ruhten die Augen der Katze auf Marcus. "Ich weiß was. Wir laufen schnell zu mir nach Hause und dort bekommst du eine Fischdose aufgemacht." Marcus hatte besänftigend über den Rücken der Katze gestreichelt, die einen kleinen Buckel machte. Marcus hob die Katze auf und schob sie ungelenk mit dem Kopf voran in seine Jacke. Dann zog er den Reissverschluss bis auf Brusthöhe hoch.
Die Katze hatte sich gedreht und ihren Kopf aus der Jacke geschoben und schaute neugierig umher. "Du brauchst keine Angst haben, MeepMeep", sagte Marcus, "ich bringe dich wieder zurück." Er streichelte über den Kopf der Katze. Mit der anderen Hand hielt er den warmen Katzenkörper an sich gedrückt.

Marcus verließ den Park. Nach Hause war es für ihn nicht weit, er musste nur diese Straße überqueren und die nächste rechts rein. MeepMeep hatte vertrauensselig ihr Köpfchen in Marcus Handfläche gedrückt und er spürte das seidige Fell und ihren Atem.
Er wartete am Straßenrand, um ein paar Autos vorbei fahren zu lassen als der defekte Auspuff eines roten VW-Busses genau vor ihm ohrenbetäubend knallte. Marcus fuhr zusammen und noch bevor er etwas tun konnte, hatte die Katze sich in panischer Angst in sein T-Shirt gekrallt, um sich aus der Jacke zu befreien und direkt auf die Straße zu springen.
"Meeeeeeep!", schrie Marcus und rannte hinter ihr her, aber er trieb sie damit direkt vor ein Fahrzeug, dessen nicht enden wollendes Reifenquietschen klang als würde eine gefolterte Katze in höchster Pein schreien.


Und auch beim "Meep meep" musst ich immer an Roadrunner (das ist dieser Vogel Strauß aus den alten Schweinchen Dick-Zeichentrickfilmen) denken. Auch trug das nicht gerade dazu bei, Traurigkeit in mir zu erzeugen.

Nicht bös sein, ich bin schließlich allein mit meiner Meinung ;)
und meine Töchter wären bestimmt traurig, wenn ich ihnen die Geschichte vorlesen würde ...

Lieben Gruß! Salem

 

Lieber Blackwood,
lieber sim,
lieber Salem!

Meine Erwiderung auf eure Kritiken bzw. euer ausführliches Feedback hatte ich gestern Nacht schon zu 90% fertig geschrieben und glaubt mir, ich hatte einiges zu pinseln :D
da begab es sich, dass...keine Ahnung ...es gibt auf meiner Tastatur Tasten, die machen was sie wollen...jedenfalls wars frustrierend , es war alles weg und in derselben Nacht nochmals alles schreiben, das ging irgendwie nicht.

Vorweg möchte ich euch Dreien ganz ganz herzlich danken, dass ihr so ausführlich und für mich höchst konstruktiv geantwortet habt.

Interessant fand ich, wie diese kleine Geschichte so völlig unterschiedlich bewertet werden konnte und für mich ist dies mal wieder ein typisches Beispiel dafür, wie wundervoll vielfältig es auf kg zugeht.


Ich kann mit jeder einzelnen Kritik, die ihr mir geschrieben habt sehr viel anfangen und sie helfen mir alle weiter.

Lieber Blackwood,
lieber sim,
lieber Salem,

vorweg lieber Blackwood: die Textstelle hab ich sofort geglättet. Danke!

Ich habe über deine Interpretation erst eine Weile nachdenken müssen, weil mir, als ich den Text schrieb, das alles gar nicht so bewusst war, so, wie mir auch nicht bewusst war, dass es eigentlich auch gut und gerne eine Kindergeschichte sein könnte.

Das Schlimmste, was mir beim Tod zweier Katzen, die bei mir lebten, in Erinnerung geblieben ist, ist diese Hilflosigkeit, der ich ausgesetzt war. Man sieht, dass das Tier leidet, man spürt es oft sogar nur, weil Katzen alles dran setzen, nicht zu zeigen, was wirklich mit ihnen los ist und man ist einfach gnadenlos hilflos und entsetzt darüber. Erst viel später, wenn man sich im Haus laufend umschaut, weil doch sonst immer das liebe Tier grad um die Ecken strich, wenn man überall Schatten sieht, die sich als Trug erweisen, dann fängt es an auch heftigst zu schmerzen und dieser Schmerz ist der, des Verlustes.
Insoweit lieber sim, ist es schon richtig, ich habe genau diesen Schmerz nur vorbereitet zum selbst zuende Denken, nicht aber direkt dargestellt. Es stand für mich im Fokuss der Schmerz, nichts ausrichten zu können.

Und ja lieber Blackwood und lieber sim, ich freue mich sehr, dass ihr beide richtig erkannt habt, dass ich auf das Tier aufmerksam mache und sein Leiden die Gefühle auslösen soll.

Als ich diese Geschichte geschrieben habe, hab ich nicht drüber nachgedacht, wie sie sich entwickeln wird. Ich habe einfach drauf los geschrieben, was nun bitte nicht heißen soll, ich hätte sie nicht bearbeitet. Ich will damit nur sagen, dass ich nichts vorhatte, sondern es habe fließen lassen. Vielleicht, lieber Salem konnte ich nur meine Gefühle für diese schlimme Situation, eine geliebte Katze zu verlieren, in solch Kindersprache darstellen. Ich weiß es nicht. Dein Kritikpunkt, dass ich keine Geschichte für Erwachsene geschrieben habe, der ist vollkommen richtig. Genauso kann ich es auch nachvollziehen, dass du dich nicht mental angesprochen gefühlt hast. (einmal abgesehen davon, dass du vermutlich eh durch deine Horrorstory mächtig abgehärtet bist. :D (hey war nurn Scherz!)).
Dass du mit MeepMeep etwas völlig andres verbindest, als ich habe ausdrücken wollen, ist schade, aber das ist weder deine noch meine Schuld.
Ich habe diese Katze ein wenig aus der grauen Masse aller getöteten Katzen heraus heben wollen und ihr etwas Individuelles gegeben, nämlich , dass sie nicht Miau, sondern MeepMeep sagt. Gewiss könnte es jetzt ersetzt werden durch irgendeinen anderen Laut, der dir, Salem, nicht so lächerlich vorkommt, aber dann habe ich vermutlich den nächsten Leser auf dem Plan, der sich daran stört. :)

Ich werde diese Geschichte nicht anders schreiben können, Salem. Die von dir angeprangerten Formulierungen sind die, die aus mir rauskamen. Wenn ich zumindestens deine Töchter damit erreiche, wäre es mir schon ein großes Lob.

Ich bin mir sicher, dass ich sehr viel Unbewusstes getan habe, als ich diese Geschichte schrieb. Das ist mir durch bereits Blackwoods Feedback klar geworden.

Lieber sim, du weist mich auf Textstellen hin, bei denen ich das Tempo verlangsamt oder gebremst habe. Danke dir sehr für diese Hinweise, denn mir ist vieles gar nicht bewusst. Ich werde beizeiten diesen Text mal auf Verbesserungsmöglichkeiten hin durchsehen. Hoffe, es gelingt mir.

Aber auf jeden Fall werde ich in Zukunft versuchen, das für meine weiteren Texte zu beherzigen. Die mir aufgezeigten Fehler bringen mich auf jeden Fall weiter, auch, wenn manch der Leser dies vielleicht nicht so schnell erkennen kann.
(ich im übrigen oftmals auch bei mir nicht :D )

Es hat sehr gut getan, so eine wunderbare lobende Kritik von dir Blackwood zu erhalten, es hat ebenso gut getan, von dir sim konstruktiv auf Verbesserungsmöglichkeiten hingewiesen zu werden und es hat ohne Frage auch gut getan, Salem von dir so ein klares Feedback bezüglich deiner Empfindungen zu erhalten. Ich danke euch sehr dafür ! :kuss:

Liebe Grüsse
lakita

 

Liebe lakita,

du lässt uns ganz schön alleine mit dem Ende. Überlebt sie, wird sie sterben oder muss man sie gar einschläfern?
Die Herangehensweise an die Vorgabe finde ich gut gelöst, denn Marcus muss (zu dem offenen Ende für uns Leser) auch noch die Verantwortung für den Unfall tragen. Das wird ihm noch lange zu schaffen machen.

Das "meepmeep" ist für mich leider ein richtiger Negativpunkt an der Geschichte, da es unfreiwillig komisch auf mich wirkt und dadurch den Text beim Durchlesen sogar fast kaputtmacht. Ich dachte dauernd an "Robbi, Tobbi und das Fliwatüt". Schade, aber so hat man manchmal déjà-vues, die eine Sache in eine ganz bestimmte Richtung lenken (Salem ging es ja ähnlich).

Lieber Gruß
bernadette

 

Hallo lakita,

mir ging gestern schon einiges zu Deiner Geschichte durch den Kopf. Sim hat manche Passagen angesprochen, das will ich nicht wiederholen.

Bei dem MeepMeep war ich erst etwas unentschlossen.

Es hätte gepasst, wenn der Anfang der Geschichte lustig und fröhlich gewesen wäre. Aber so ist es auch in meinen Augen nicht ganz stimmig. Ich kämpfe hier allerdings für das 'Meep'. Denn diese Idee finde ich gelungen. Die Katze bekommt alleine durch ihre ganz typische Sprache eine eigene Persönlichkeit. Und am Ende benötigt es nicht mehr als Meep, um den Leser betroffen zu machen.

Das offene Ende ist Klasse. Unbedingt.

Liebe Grüße
melisane

 

Liebe bernadette,

danke für dein Feedback. Ich freue mich, dass du die Geschichte im Prinzip gut gefunden hast. Mich wundert ein wenig, dass du nichts zu den Vorhaltungen Salems erwähnst, der ja über das MeepMeep hinaus sich gestört hat, dass er als Erwachsener sich nicht angesprochen fühlte. Ging es dir da genauso und du hast lediglich unter dem Aspekt, dass es eine Kindergeschichte ist, deine Einschätzung gegeben?

Danke, dass du mir so offen mitteilst, dass auch dich die Sache mit dem MeepMeep stört. Ich bin der Auffassung, dass ich es ändern sollte und könnte, wenn mir was Passendes einfällt

und damit komme ich sogleich zu dir

melisane


es gibt keinen Umarmsmilie, fühle dich einfach mal *umarmt* :), ja, weil du eine Presche für mich schlägst bezüglch des Namens, nein besser gesagt, weil du erkannt hast, was ich damit eigentlich wollte. Der Katze Individualität einhauchen, denn wenn sie schon stirbt und ich den Fokuss auf das Leid der Katze setze, dann soll der Leser am Ende wissen, dass es eine ganz besondere Katze war und nicht eine von Vielen.

Dennoch bin ich der Meinung, dass ich MeepMeep durch etwas Geschickteres austauschen sollte, denn eines möchte ich garantiert nicht erreichen, dass meine Katze lächerlich wirkt.

Ich werde daher beizeiten bestimmt auf eine gute Idee verfallen, ihr eine besondere Sprache zu geben, die individuell genug ist, aber niemanden oder fast niemanden vom Thema abbringt.

Denn darin sehe ich schon einen großen Mangel dieser Geschichte, dass es mir nicht gelingt, den Leser dahin mitzunehmen, wohin ich ihn führen möchte.

Euch beiden recht herzlichen Danke für eure Meinungen.

Liebe Grüße
lakita

(oje, heute hab ichs wohl mit den ...dass-Sätzen :shy: )

 

Mich wundert ein wenig, dass du nichts zu den Vorhaltungen Salems erwähnst, der ja über das MeepMeep hinaus sich gestört hat, dass er als Erwachsener sich nicht angesprochen fühlte.
Die von Salem "gefetteten" Ausdrücke habe ich auf mir deine Nachfrage hin noch einmal vorgenommen. Etwas aus der Erwachsenen-Norm empfinde ich hoheitsvoll und majestätisch - aber die beiden Beschreibungen passen, wie ich finde, gut zu Katzen.
Ging es dir da genauso und du hast lediglich unter dem Aspekt, dass es eine Kindergeschichte ist, deine Einschätzung gegeben?
Ich finde die Frage zweitrangig, da ich immer noch viele Kindergeschichten lese und auch als altes Semester schön finde, mich stört das nicht und es war ja auch nicht als Vorgabe definiert, dass es eine KG für Erwachsenen sein soll, oder?
Ich habe es aber nicht als Kindergeschichte gesehen, um direkt zu antworten.

Danke, dass du mir so offen mitteilst, dass auch dich die Sache mit dem MeepMeep stört.
Ich höre schon die ganze Zeit unserem Kater zu, wenn er maunzt und versuche das in geschriebene Worte umzuformen, um dir vielleicht eine andere Lösung zu bieten, aber bisher hat er nicht leider nicht ausländisch miaut :D.

 

Hallo lakita,

will mich zuerst mal für die Aufgabenstellung entschuldigen. Ist ja Gott sei Dank nur alles Fiktion.

Deine Idee gefällt mir, die Katze in den Mittelpunkt zu stellen. Aber für mich ist sie in der Umsetzung nicht konsequent. Die ersten zwei Drittel des Textes baust du für den Leser eine Beziehung zwischen Marcus und der Katze auf. Du schreibst diese sehr ausführlich.

Für mich läuft die GEschichte so auf die Gefühle Marcus' hinaus. Er hat eine Beziehung zu der Katze auf gebaut. Es ist seine Freundin, die er verliert.

Wenn du den Leser mit der Katze fühlen lassen willst, gibt es für mich zwei Möglichkeiten.
Die erste ist: Du beschreibst wie die Katze leiden muss. MMn eine ziemlich plumpe Angelegenheit, zudem finde ich es sehr schwer so Gefühle zu erzeugen.

Die zweite ist: Du hälst Marcus mehr im Hintergrund. Er schaut der Katze nur zu. Er erzählt die Geschichte der Katze, nicht seine Geschichte. Das hätte denke ich sehr schön funktioniert.
Natürlich könntest du auch gleich direkt aus der Sicht der Katze schreiben, aber das würde, denke ich, nur schlecht funktionieren, zu beschreiben, was eine Katze fühlt.

So ist mir der Tod der Katze nicht sonderlich nahe gegangen, weil ich aufgrund der vorangegangenen Schilderung mit Marcus fühlen wollte. Weiß auch nicht wieso.

lg neukerchemer

 

Hallo neukerchemer,

ich kann deine Einschätzung verdammt gut nachvollziehen und verstehe genau was du meinst. Ich hab drüber nachgedacht, weshalb ich immer noch neben Marcus, der natürlich jetzt seine Freundin verliert und Verlustschmerz und den Schmerz der Hilflosigkeit empfindet, mit der Katze fühlen möchte und auch fühle. Das ist schwer zu erklären.
Ich versuchs.
Ich hab diese Katzenwesen furchtbar lieb, alle Katzen, aber auch alle Hunde und und und. Es tut mir körperlich weh, wenn ich irgendwo sehe, wie diesen Tieren etwas Schlechtes geschieht. Und es greift mental tief bei mir, wenn ich so etwas erlebe.
Ich vermute, ich habe meine Gefühle als normal vorausgesetzt und deswegen überhaupt nicht genügend darauf geachtet, dass andere Menschen in diesem Punkt anders empfinden könnten.
Insoweit ist es gut, diese Übung mitgemacht zu haben, weil mir das nun bewusst wird.
Wenn ich so ein Gefühl erzeugen möchte beim Lesenden, dann muss ich es in seiner Sprache transportieren.
Danke dir herzlich für dein Feedback, es war sehr wichtig.

Lieben Gruß
lakita

 

Hallo lakita!

Jetzt lass ich auch noch meinen Kommentar hier. ;) Ich machs kurz. Es hat mir sehr gut gefallen, ich war ein bisschen hin und hergerissen, da ich nicht wusste, ob ich lachen oder weinen soll. (Natürlich nur im übertragenen Sinne...) Das MeepMeep hat mich irgendwie an "Road Runners" erinnert, deswegen dachte ich, es erwartet mich was lustiges. Aber dann wars ja doch traurig. :( Das tat mir richtig Leid. Aber irgendwie fand ich genau das gut, für mich hat das Ganze was Tragikomisches. Auch wenn's vielleicht nicht so gedacht war.

Also dann, miep miep! *swoooosh*
apfelstrudel (ist schon weg :D)

 

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