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Metamorphose

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28.09.2009
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Metamorphose

Sie zog die dunkle Luft tief durch die Nase in sich ein. Sie war so kalt, dass es in den Lungenflügeln brannte. Beim Ausatmen kondensierte ein bisschen an ihrer Nase. Es war fast so, als wenn sich millionen kleiner Eiskristalle bildeten, die dann klirrend zu Boden fielen. Und so begann die schmerzhafte aber lebenswichtige Tortur von Neuem. Jedesmal nahm sie Gerüche von unterschiedlicher Intensität war. Jedesmal die eine Frage im Kopf. Was ist dieses leicht süßliche? Es erschien immer nur kurz und verschwand wieder. Jeden anderen Geruch hatte sie identifiziert. Da war Leder, rostiges Metall, alte Erde und moderiges Holz. Aber dieser eine Duft ließ sie nicht los. Was war das wohltuende, belebende nur? Er blieb jetzt immer einen kurzen Moment mit ihr. Sie wollte das Aroma in sich aufnehmen, es schmecken und fühlen, sich innerlich daran wärmen.

Wie lange sie hier schon bewegungslos lag, wusste sie nicht. Jedes Zeitgefühl war verloren. Die Dunkelheit war bereits zu ihrem Verbündeten geworden. So war es leichter sich ganz auf einen ihrer Sinne zu konzentrieren.
Von weit, weit hinten drang ein immer lauter werdendes Klacken an ihre Ohren. Sie zwang sich ihrem Gehör mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Das Klacken wurde stetig lauter. Schritte! Es mussten Schritte sein!

Wieder holte sie tief Luft. Der belebende Wohlgeruch erfüllte ihre Sinne. Die Schritte verschwanden in die Unwichtigkeit. All ihre Wahrnehmung wurde von einem Schleier umhüllt.

Gewaltsam griff eine Hand ihren Haarschopf und riss ihren Kopf in die Höhe. Verzweifelt versuchte sie durch die Ränder der Augenbinde etwas zu erkennen. Aber Finsternis umgab sie. Sie merkte wie ihr Kopf fixiert wurde und ihr Hals mit einem Lederriemen am Tisch festgezurrt wurde. Das Atmen viel ihr jetzt schwer. Dennoch machte sie tiefe Züge um mehr und mehr des betörenden Geruchs aufzunehmen. Es war als würde er sich ihrer innerlich bemächtigen und eine Flamme erzeugen, die immer heller und heißer wurde. Die äußerliche Kälte verflog plötzlich und es war, als würde der Duft sie innerlich auftauen. Schweiß bildete sich auf ihrer nackten Haut. Es entstanden kleine Tropfen, die langsam ihre Brüste hinab auf ihren Bauch liefen. Heißer und heißer loderte es in ihr. Sie bewegte ihren entblößten Körper unruhig auf dem Tisch hin und her. Ihre Handgelenke scheuerten sich langsam an den Lederriemen auf.

Der Geruch entfaltete sich in ihr vollkommen. Sehnsucht, Liebe, Schmerz stiegen aus der Tiefe ihrer Seele hinauf. Alles was sie fühlte, alles was sie spürte war von diesem Geruch erfüllt.Diese lieblich erschreckende Sünde!
Mit ekstatischer Agonie wand sie sich schwer atmend auf dem Tisch.

"Jetzt bist du mein." hauchte es in ihr Ohr. Sie spürte einen kurzen stechenden Schmerz im Unterleib. Sie wollte Schreien, doch irgendetwas verbot es ihr. Kein einziger Laut war zu hören. Sie fühlte die Bewegungen in ihr. Langsam, dann schneller, mal heftiger und mal sanfter. Es gefiel ihr. Grobe Hände umfassten ihren Hals, sie konnte die Kraft und Gewalt, die in ihnen lag spüren. Finger fuhren über ihre Lippen. Die Hitze brodelte in ihr. Der Siedepunkt war nahe. Bloß nicht die Kontrolle verlieren.Voller Ekstase bäumte sie ihr Becken auf. Mit immenser Stärke wurde sie niedergedrückt. Eine Hand lag jetzt auf ihrer Brust. Ihre harten Nippel schmerzten vor Lust unter dem Druck der Finger. Die andere Hand hielt ihr Becken unten. Die Schläge in ihr wurden heftiger. Sie merkte wie pure, animalische Gier in ihr aufstieg. Was würde passieren, wenn ich die Kontrolle aufgebe? Es war kaum noch aufzuhalten. Noch einmal konzentrierte sie sich auf die Bewegungen in ihr. Sie waren jetzt heftig und hart. Und dann geschah es.

Ihr Bewusstsein verändertet sich schlagartig. Es war, als wäre sie außerhalb ihres Körpers und etwas Fremdes ergriff Besitz von ihr. Alle Muskeln in ihr spannten sich und sie übergab das letzte bisschen Kontrolle dem Grenzenlosen. Eine Explosion in ihr. Ihr Körper wurde abwechselnd heiß und kalt. Sie hörte alles und auch nichts, fühlte sich stark und schwach. Euphorisch! Und alles geschah in diesem einen Moment, diesem Augenblick der Ewigkeit.

Die Lederriemen rissen ein. Mit ihren Fingernägeln krallte sie sich in den starken Armen ihres Verführers fest. Ihr Griff wurde erwidert. Sie bäumte sich auf und schrie ihre Lust heraus, das alles und jeder sie hören konnte. Sie würde nie wieder die Selbe sein.

Der Dämon in ihr erwachte. Die Symbiose war vollzogen. Sie zerriss die Augenbinde und krallte sich in die muskellöse Brust. Mit ihren Fingern riß sie tiefe Wunden. Der Geschmack des warmen, süßen Blutes durchströmte ihren Mund und lief ihren Hals hinab. Eng umschlungen gaben sie sich der Lust sowie dem Schmerz hin. Raum und Zeit verschmolzen. Sie war jetzt kein Mensch mehr. Sie war jetzt wie er. Ein Geschöpf der Dunkelheit.

Jetzt endlich! - Freiheit!

 

Hallo und herzlich Willkommen auf KG.de!!

Deinen Einstieg finde ich gar nicht so schlecht.
Die Geschichte hat mir bis jetzt gut gefallen.
Gut erzählt und doch fehlt mir die Neugier, die Geschichte weiter zu lesen..weil sie schon so abgeschlossen zu sein scheint (ich meine den Schluß).. Vielleicht solltest Du noch einen Absatz dran hängen, damit mehr Spannung für den Leser bleibt.
Was ich mich frage ist, warum sie nicht die mindeste Angst verspürt?

Wenn du weiter schreibst, lese ich aber gerne weiter :))

Hier noch ein paar Korrektürchen ;)

Beim Ausatmen kondensierte ein bisschen an ihrer Nasen
Nase

Es war fast so, als wenn sich millionen kleine Eiskristalle bildeten, die dann klirrend zu Boden fielen
..millionen kleiner

Es war als wäre sie außerhalb ihres Körpers und etwas fremdes ergriff besitzt von ihr.
Es war,.....Fremdes....Besitz

Lieben Gruß und viel Spaß beim Schreiben

Joker

 

Hallo Freshman,

undwillkommen auf kg.de :)

da sind noch einige stilistische Holperer im Text, aber im Großen und Ganzen liest sich der Text schon recht flüssig. Ich spreche von text, denn eine wirkliche Geschichte erzählst du ja hier kaum. Das Ausbleiben der Geschichte ist einer meiner beiden großen Kritikpunkte.
Der andere ist beinahe noch gewichtiger, denn der ruiniert sogar diese als Momentaufnahme durchgehen könnenden Text. Das ist die Abfolge der Geschehnisse. Das stimmt vom Timing her nicht. Die Steigerung ist nicht kontinuierlich, die Reihenfolge der Geschehnisse nicht durchweg einleuchtend. Manchmal schreibst du auch Dinge doppelt. Da ist noch einiges zu machen. Insbesondere bei so kurzen Texten muss jedes Wort sitzen.

Nur ein Beispiel auf die Schnelle:

krallte sie sich in den starken Armen ihres Verführers fest
krallte sich in die muskellöse Brust.
das folgt zu rasch aufeinander. Das darf aber hier schon gar nicht gleich klingen/ wirken, denn es hat sich ja soeben die Verwandlung vollzogen.
Unbedingt den Text noch mal schleifen.

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo,

als wenn sich millionen kleiner Eiskristalle bildeten,
Millionen groß

schmerzhafte aber lebenswichtige
, aber

nahm sie Gerüche von unterschiedlicher Intensität war.
Wahr; von wahrnehmen

Das Atmen viel ihr jetzt schwer..
Fiel

Tja, es ist halt eine Szene aus einem irgendwie größeren Ganzen. Und das größere Ganze kennt man dann schon irgendwie. Also als hätte man sich aus einem 800 Seiten Roman eine der Szenen genommen, auf die sich Leser und Autor gleichermaßen gefreut hätten, und die dann als Kurzgeschichte verkauft.
Metamorphose, ja. Ist der unterliegende sexuelle Tenor bei jeder Werwolf und Vampirgeschichte. Jetzt streifen wir mal das Menschliche ab und ficken wie die Tiere. Das ist so ungefähr in diesem Text drin. Oder unsexuell: Nun streifen wir jeden Balast unserer Zivilisation ab, und sind mal frei, amoralisch und wild.

Ich weiß nicht, was man da groß zu sagen soll. Es müsste, um über die Unvollständigkeit der Erzählstruktur hinwegzutäuschen, schon eine sprachlich außerordentlich starke Geschichte sein. Ein Sprint, ein starker Sprint, der einem den Atem raubt.

Gruß
Quinn

 

Ich find die Geschichte an sich gut umgesetzt. Du hast sehr bildlich geschrieben und man kann sich leicht hineinversetzen. Allerdings habe ich zu bemängeln, dass in dem Text öfters Wiederholungen vorkommen, die relativ kurz aufeinander folgen, z. B.:

Sie zog die dunkle Luft tief durch die Nase in sich ein. Sie war so kalt, dass es in den Lungenflügeln brannte. Beim Ausatmen kondensierte ein bisschen an ihrer Nase.

Gewaltsam griff eine Hand ihren Haarschopf und riss ihren Kopf in die Höhe.

ansonsten:

Es war fast so, als wenn sich millionen kleiner Eiskristalle bildeten, die dann klirrend zu Boden fielen.

Hier würde ich das bildeten weglassen und es nur so schreiben:

Es war fast so, als wenn millionen kleiner Eiskristalle klirrend zu Boden fielen.

Jo das war auch so das Einzige, was ich zu meckern hatte:)

mfg Leos

 

Hallo Fr3shman,

Herzlich Willkommen! Ich hätte die Geschichte unter "Romantik/Erotik" gestellt, denn hauptsächlich scheint es sich hier um eine BDSM Story (light und Sex "um den heißen Brei" - durchaus gut - beschrieben) zu handeln. Das Vampirische kommt mir eher als nebensächlich rüber. Oder hab' ich da was falsch gelesen?

In diesem Sinne finde ich sie flüssig geschrieben, durchaus erotisch und - abgesehen von den bereits erwähnten Wortwiederholungen und Stolperstellen - schön ausgedrückt. Nebenbei: Ein paar mal vergisst Du den Abstand nach dem Punkt.

Weiterhin viel Spaß und Erfolg.

Liebe Grüße

Elisabeth

 

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