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Serie Mit allen Sinnen - Sehen

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02.04.2002
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Mit allen Sinnen - Sehen

Dennis öffnete seine Augen. Seine Mama stand neben ihm und lächelte ihm entgegen. Dennis wollte zurücklächeln, aber seine Mundwinkel schienen sich nicht zu bewegen. Die Lippen seiner Mutter bewegten sich, aber er konnte nicht hören, was sie sagte. Sie stand auf und ging zur Tür. Dennis folgte ihr.

Fast wäre er über einen rumstehenden Stuhl gestolpert, aber dann hat er ihn doch noch rechtzeitig gesehen und wich aus. Seine Mutter wartete schon an der Wohnungstür auf ihn. Er ging hinaus und sah die vielen Schmetterlinge, die sich auf den Sommerflieder vor dem Haus gesetzt hatten. Er blieb eine Weile stehen, um sie zu beobachten. Dann winkte seine Mama ihn zum Auto. Heute war es total vollbeladen. In dem Kofferraum waren viele Koffer, Decken und ein Gummischwimmtier. Wo sie wohl hinfahren würden?

Schnell lief Dennis zum Auto und stieg ein. Er setzte sich auf seinen Kindersitz und Mama schnallte ihn an.

Draußen veränderte sich die Landschaft. Zuerst sah Dennis Industrie und große Städte, dann einige Hügel, dann viele Felder und kleine Dörfer und schließlich konnte Dennis das Meer sehen! Er freute sich, denn er liebte das Meer. Mama fuhr auf einen Parkplatz und sie stiegen aus.

Direkt vor ihm lag nun das Meer. Dennis rannte auf den Strand zu und guckte sich alles ganz genau an. Es gab wunderschöne Muscheln, die verschiedensten Steine, kleine Krebse und im Wasser schwammen Quallen.

Nach einer Weile winkte Mama ihn in eine andere Richtung. Hinter dem Strand war ein kleiner Wald. Dennis rannte zu seiner Mama und sie gingen zusammen in den Wald. Dennis guckte sich langsam um. Um ihn herum waren Bäume in den verschiedenen Grüntönen und vor ihm führte ein Weg entlang. Dann wartete er eine Weile ab. Kurz darauf konnte er ein Reh sehen, dass gerade an einer Futterkrippe fraß.

Dennis wachte auf. Er konnte wieder sehen, riechen, schmecken und hören! Es war nur ein Traum.

Vorgeschichte

Fühlen

Sehen

Riechen

Hören

Schmecken

Mit allen Sinnen!

 

Hallo liebe Anika,

aha! Jetzt wird mir klar, dass Du in jeder Folge Deiner kleinen Serie den gleichen Ausflug von Dennis beschreiben wirst, wobei der Junge jeweils nur mit einem seiner fünf Sinne seine Umgebung wahrnehmen kann. Die Idee ist wirklich sehr gut!

Was mir beim Lesen dieser Episode auffiel, ist, dass Dennis es scheinbar als völlig normal hinnimmt, nur noch sehen zu können (das war, glaube ich, beim Fühlen auch schon so). Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, Dennis einen gewissen Schrecken über seine plötzlichen Einschränkungen spüren zu lassen? Das würde den Kindern deutlich machen, wie wichtig das Zusammenspiel aller fünf Sinne ist.

Eine weitere Bemerkung muss ich hier noch loswerden: Zu Deiner Vorgeschichte schrieb ich, dass sie mir zu belehrend und pädagogisch vorkam. Für die ersten beiden Folgen gilt dieser Einwand jedoch nicht! :)

Nun noch - wie könnte es anders sein - ein paar Anmerkungen:

"Seine Mama stand neben ihm und lächelte ihm entgegen." --> zweimal "ihm" und das Wort entgegen machen den Satz etwas schwerfällig. Warum nicht einfach "und lächelte." ?

"aber seine Mundwinkel schienen sich nicht zu bewegen. Die Lippen seiner Mutter bewegten sich, aber" --> Auch in dieser Geschichte hast Du natürlich wieder das Problem mit den unschönen Wortwiederholungen: zweimal "bewegen" und das ganz dicht nacheinander. Wie wäre es mit "Die Lippen seiner Mutter öffneten sich ..." ?

"rumstehenden Stuhl" --> das wäre mir zu umgangsprachlich, "herumstehenden"?

"Fast wäre er über einen rumstehenden Stuhl gestolpert, aber dann hat er ihn doch noch rechtzeitig gesehen und wich aus." --> Hier kommen mir Deine Zeiten (rein gefühlsmäßig) etwas seltsam vor. Ich würde schreiben: " Fast wäre er über einen herumstehenden Stuhl gestolpert, aber dann entdeckte er ihn doch noch rechtzeitig und konnte ausweichen."

Auch in dieser Geschichte könntest Du noch einmal nachsehen, ob Du die vielen Sätze, die mit "Er" beginnen, etwas umformulierst. Das würde den Text einfach flüssiger machen.

"Zuerst sah Dennis Industrie und große Städte" --> Da Du für Kindergartenkinder schreibst, würde ich nicht das Wort "Industrie" (es müsste sowieso Industriegebäude oder Industrien heißen), sondern Fabriken oder Fabrikschornsteine wählen.

"dann einige Hügel, dann viele Felder und kleine Dörfer und " --> hier könntest Du das zweite "dann" einfach weglassen ...

So, an dieser Stelle häre ich mit der Korinthenkackerei einfach mal auf.

Im Ganzen denke ich, da diese Episode ja wirklich sehr kurz ist, könntest Du vielleicht die Beschreibung der Dinge, die Dennis sieht, noch ein bisschen ausbauen. Wie genau sehen die Dörfer und Städte, die Felder und Hügel aus? Ist es nicht seltsam, an stummen, lautlosen Städten vorbeizufahren, viele Autos und Menschen zu sehen, aber keinen Ton zu hören? Vielleicht könntest Du auch beschreiben, wie wunderbar das Wasser aussieht, einladend und erfrischend, aber als Dennis die Hand hinein hält, da fühlt er - nichts!

Ich hoffe sehr, dass ich Dir mit meiner Pingeligkeit nicht auf die Nerven gehe. :D

Ich werde auf jeden Fall die anderen Folgen auch noch lesen! :)

Liebe Grüße
Barbara

 

Wow, du bist ja echt fleißig, Barbara! :) Fleißiger als ich :shy: Nunja, ich werde die Geschichte so schnell wie möglich überarbeiten. Sehen ist erst am 01. und 02.12 dran, da ich die Reihenfolge noch geändert habe.

Für die Umsetztung habe ich Folien besorgt, auf die ich Fotos drucke. Die werden dann mit einem Overhead-Projektor an die Wand geworden. Da kann man das Bild anfassen ohne etwas zu fühlen. Natürlich muss es trotzdem auch in der Geschichte deutlich werden ;)

 

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