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Mit Zorn und Eifer

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25.05.2018
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Mit Zorn und Eifer

Ich hatte eine Idee, die die Welt verändern sollte, aber keiner wollte sie hören. Mein nach vorne gebeugter Körper, der Klumpfuß, dessentwegen ich am Stock gehen musste, das fehlende Auge, das mich dazu zwang, eine Augenklappe zu tragen – all das sorgte dafür, dass man meine Worte nicht als Offenbarungen, sondern als das Gestammel eines Narren aufnahm.

Was war es da für eine Wohltat, endlich auf offene Ohren zu stoßen, noch dazu bei einem Mann von Stand und Adel! Gaston Dupert hieß dieser Wohltäter, und nachdem ich ihm meine Idee, meine Anleitungen für ein menschlicheres Zusammenleben, wie ich sie vorläufig nannte, in groben Zügen umrissen hatte, bat er mich, sie doch bitte im Kreise einiger enger Vertrauter auszuführen.

Ach, was war ich aufgeregt, als man mich am frühen Abend gleich einem wichtigen Staatsmanne zum Gutshaus des Herren Dupert kutschierte! Seine Ländereien erstreckten sich über unermessliche Weiten – Kornfelder, auf denen der Weizen spross, grüne Wälder, aus denen fröhlicher Vogelgesang drang, und ringsum kleine, schilfbewachsene Teiche, die zum Träumen einluden. Ein freundlicher Bursche nahm mich in Empfang und geleitete mich durch die majestätischen Hallen des Anwesens zum Hausherrn.

Das Zimmer, in das der Diener mich führte, glich einem Thronsaal. Wie der Sonnenkönig persönlich saß Gaston Dupert inmitten seiner Gesellschaft auf einer Empore am Ende des Raumes. Als er die Hand hob, erstarb das Stimmengemurmel.
»Ein Gast, mein Herr«, sagte der Diener und verschwand.
Gaston Dupert sah auf mich hinab.
»Nun?«
»Herr Dupert, vielen herzlichen Dank für Ihre Einladung und vielen Dank auch dafür, dass ich, ein einfacher, alter Mann, mit Ihrer so beeindruckend stilvollen Equipage reisen durfte! Hier bin ich also, hier bin ich!«
»Nun, das sehe ich, dass Sie hier sind. Nur wer Sie sind – das ist mir noch unklar.«
»Aber … Sie selbst waren es doch, der mich eingeladen hat, und … und …«
»Und? Ja und was denn nun? Worum handelt es sich denn? So reden Sie doch!«
»Aber …«
»Aber, aber, hahaha! Mein Freund, ich führe Sie doch nur an der Nase herum, hahaha! Ihr Gesicht hätten Sie mal sehen sollen, köstlich, wirklich köstlich! Willkommen, willkommen! Und wie ich sehe, haben Sie sich ja selbst auch etwas einfallen lassen, um mich und meine Freunde hier zu unterhalten, hehe, sehr gut, sehr gut! Man könnte ja wahrlich annehmen, man hätte es mit einem waschechten Räuber zu tun, hehe, wirklich, ich bewundere ihren Sinn für Humor, mein Bester, ausgezeichnet, wirklich ganz ausgezeichnet!«
»Wie … Wie meinen?«
»Nun, Ihre Garderobe, Sie verstehen? Offenbar war es doch Ihr Plan, damit einen gewissen räuberischen Eindruck entstehen zu lassen, einen Effekt zu erzielen - oder etwa nicht?«
Es war mir sehr unangenehm, so direkt auf meine Kleidung angesprochen zu werden. Beschämt sah ich an mir hinab, musterte den fleckigen, für meine mickrige Gestalt deutlich zu großen Mantel, besah die ausgebeulte Hose, die rissigen Schuhe und … schämte mich. Ich hatte mein gesamtes Leben der Idee verschrieben und außer ihr nichts von Wert vorzuweisen.
»Entschuldigen Sie vielmals, aber … Sie sprachen ja von einem ungezwungenen Stelldichein, und da dachte ich …«
»Nun, ja, da dachten Sie sich dann wohl nicht allzu viel, wie es aussieht. Aber bekümmern Sie sich nicht, nein, nun schauen Sie doch nicht so verlegen drein, haha! Nicht jedermann ist mit Stilbewusstsein ausgestattet, nicht wahr, das wäre ja auch zu und zu ermüdend, wenn ein jeder so stilvoll wie ich und meine Freunde hier aufträte, finden Sie nicht auch? Und Sie selbst können ja am allerwenigsten dafür, Gott bewahre! Ach, nun schauen Sie doch nicht so, es ist ja alles gut, alles gut, nun weinen Sie doch nicht gleich! Bitte, beginnen Sie Ihren Vortrag, wir haben Sie ja schon erwartet und sitzen hier wie auf glühenden Kohlen!«

Nach diesem missglückten Einstand fiel es mir schwer, meine Gedanken zu sortieren. Doch gleich darauf rief ich mir ins Bewusstsein, welch weitreichende Folgen meine Idee für die Bürger der Stadt, des Landes, womöglich sogar für die gesamte Menschheit haben könnte – wenn es mir nur gelänge, sie endlich an den Mann zu bringen. Und hier war sie jetzt, die Möglichkeit, auf die ich so lange hatte warten müssen! So besann ich mich und holte gerade aus, meinen Vortrag fortzuführen – oder vielmehr, überhaupt erst anzufangen – als ich auch schon von einem unmissverständlichen Hüsteln des Hausherrn unterbrochen wurde.
»Entschuldigen Sie«, begann Gaston Dupert, »nur eine Kleinigkeit noch, verzeihen Sie, aber ob Sie wohl so freundlich sein könnten, Ihren Augenschmuck abzulegen? Wissen Sie, ich ziehe es nämlich vor, meinem Gegenüber in die Augen zu blicken, das verstehen Sie doch sicher …«
»Aber …«
»Nun, ich bitte Sie darum, seien Sie so gut!«

Widerwillig nahm ich meine Augenklappe ab. Sofort trat der zu erwartende, mir so schmerzlich vertraute Effekt ein – die gesamte Gesellschaft geriet in helle Aufregung. Ganz unverhohlen wurde hinter vorgehaltener Hand getuschelt, während man das klaffende Loch begutachtete, das seit jeher mein Antlitz zeichnete und entstellte. Es dauerte eine Weile, bis das Geflüster verebbt war und Gaston Dupert sich wieder an mich wandte.
»Wenn Sie vielleicht doch lieber so freundlich wären … Sie wissen schon … würden Sie … wenn Sie vielleicht das da …« – hierbei kreiste er mit der Hand auf Augenhöhe vor seinem Gesicht, nicht, ohne dabei die Lippen zu verziehen und den Kopf auf dem Halse ein wenig nach hinten zu recken, als wollte er Abstand von dem schaurigen Anblick gewinnen – »wenn Sie das wohl wieder verdecken würden, das wäre wirklich … ah, ja, schon viel besser, vielen Dank, danke vielmals. Nun … Wo waren wir … Ach ja, bitte, sprechen Sie weiter!«

Ich denke, es wird niemanden überraschen, wenn ich gestehe, dass mein Vortrag vollauf missglückte. Zu aufgebracht war ich von den Kränkungen, die mir im Laufe des Abends widerfahren waren, als dass ich meine Idee auf die ihr angemessene Weise hätte präsentieren können. Gaston Dupert ließ keine Gelegenheit aus, mich auf meine Unzulänglichkeiten hinzuweisen und sie im Beisein seiner Gesellschaft, seiner Schatten, wie ich sie insgeheim nannte, breitzutreten.
Wutschnaubend, mit Tränen der Entrüstung im Auge, machte ich mich letztendlich auf den Heimweg, verzichtete dabei auf das "freundliche" Angebot Gaston Duperts, doch bitte seine Kutsche zu nehmen, denn das gehe ja nicht, mit Ihrem schmucken Stock kann ich Sie doch unmöglich losgehen lassen, wobei, Sie haben ja nun quasi drei Beine, oder vielmehr zwei und ein halbes, wenn man das verkrüppelte bedenkt, aber das spielt ja nun keine Rolle, so steigen Sie doch bitte in die Kutsche, ich bitte Sie ja darum!

Der Zorn kochte in mir hoch, es glich einem Wunder, dass der einsetzende Regen mir nicht augenblicklich auf dem Kopf verdampfte, so erhitzt war mein Gemüt. Tausende Gedanken schossen mir durch den Kopf, und alle zielten sie auf dasselbe ab: Rache. Ich fasste den Entschluss, die Beleidigung nicht auf mir sitzen zu lassen, machte auf halbem Wege kehrt und humpelte zurück zu Gaston Duperts Anwesen, um ihn zum Duell zu fordern.

Meine Aufforderung entfachte helle Begeisterung.
»Wunderbar, wirklich wunderbar, was Sie sich alles einfallen lassen, um meine Freunde zu unterhalten, wer hätte damit rechnen können, dass Sie ein solcher Spaßvogel sind! Haha, bravo, wie man im Italienischen sagt, bravo, mein Guter!«

In der Folge wurden die Formalitäten des Duells geregelt: Dupert stellte die Pistolen, stattfinden sollte die Angelegenheit auf einem Feld unweit des Anwesens. Dupert wählte einen seiner Schatten zum Sekundanten, mir bot man den Dienstburschen an, worauf ich jedoch verzichtete. Im Morgengrauen sollte es beginnen.

So blieb mir keine andere Wahl, als die Nacht im Gutshaus zu verbringen. Wieder begleitete der freundliche Diener mich durch die verwinkelten Gänge des Palastes und trotz der Wut, die in meinem Inneren brodelte, kam ich nicht umhin, die eindrucksvollen Kunstwerke zu bewundern, die Decken und Wände zierten.
Ein ums andere Mal bat ich den Burschen darum, innehalten zu dürfen, und jedes Mal streckte er beschwichtigend die Hände in die Höhe, als wolle er deutlich machen, dass er mir meine Begeisterung nicht verdenken könne und wir alle Zeit der Welt hätten.
Ich muss zugeben, dass ich mich ungemein hingezogen fühlte zu diesem Menschen, und schon bald wendete ich meinen Blick von den Gemälden und Stickereien ab, die zwar schön waren, mich aber weit weniger faszinierten als jener Mann, dessen furchiges Gesichts die pure Gutmütigkeit ausstrahlte.
»Nun, haben Sie sich satt gesehen? Möchten Sie, dass ich Sie auf Ihr Zimmer führe?«
»Vielen Dank, aber ich denke nicht, dass ich heute Nacht noch ein Auge zubekommen werde.«
»Verstehe.«
Mehr sagte er nicht, und ach, dieses eine Wort streckte mich nieder, wie es keine Patrone der Welt vermocht hätte! Denn er verstand tatsächlich, im Gegensatz zu mir war ihm das volle Ausmaß der Sache bewusst, kein roter Schleier trübte seine Sicht auf die Dinge, und deshalb veränderten sich auch seine Gesichtszüge, als er es aussprach. Deutlich konnte ich den Schmerz sehen, als der Bursche verstand, dass der neue Tag kein gewöhnlicher sein würde, dass er nicht mit Vogelgezwitscher beginnen würde, sondern mit dem Tod eines Menschen.
Ich schämte mich, und es war kein Vergleich zu der Scham, die ich verspürte, als Dupert mich auf meine Kleidung hingewiesen hatte, es war eine Scham, die mir die Sinne nahm, ich japste nach Luft, und in meiner Not wandte ich mich an den alten Dienstburschen, der mit gesenktem Blick neben mir stand.
»Was soll ich tun?«, fragte ich ihn, »Helfen Sie mir! Retten Sie mich, ich flehe Sie an!«
»Il faut pardonner. Pardonner et pardonner«, seufzte er, und obwohl ich die Worte nicht verstand, konnte ich in seinem Blick deutlich erkennen, was sie bedeuteten.

Dann kam der Morgen. Das Wetter spielte verrückt, als wir uns auf dem Feld einfanden, der Regen stand beinahe waagrecht in der Luft. Die Zuschauer positionierten sich in einiger Entfernung, ein letztes Mal reichte ich Gaston Dupert die Hand, bevor man uns die Waffen aushändigte und wir auseinandergingen.
Nun war es so weit. Donner grollte, weiße Blitze zuckten am wolkenverhangenen Himmel auf.
»Bereit?«
Der Sekundant hatte kurzerhand die Rolle des Unparteiischen übernommen. Gaston Dupert nickte und blickte mich entschlossen an.
Auch ich wollte nicken – wollte, doch es ging nicht. Mein Nacken weigerte sich, die Bewegung auszuführen.
»Los, alter Mann, gib uns ein Zeichen! Die Leute langweilen sich ja schon!«
Ich konnte nicht. Ich blickte in die Menge und glaubte, durch den Regenschleier das Gesicht des Dieners zu erkennen.
»Ich ziehe meine Aufforderung zurück.«

Dupert lachte auf.
»Nun, er hat wohl eingesehen, dass es sich mit einem einzelnen Auge nicht gut zielen lässt, hahaha! Ein wirklich lustiger Geselle, dieser Mann, das muss ich wohl zugeben! Doch auch wenn Sie ein Spaßvogel sind – in diesem Moment sind Sie immer noch tödlich, wenn Sie verstehen – dürfte ich Sie also bitten, Ihr Schießeisen abzulegen?«
Ich ließ die Pistole sinken und legte sie ins hohe Gras. Eine Hand am Stock, die andere in die Luft gestreckt, trat ich auf Gaston Dupert zu.
»Wirklich, es tut mir leid, ich weiß gar nicht, was da in mich gefahren ist, lassen Sie uns …«
»Nun, das war wohl die Dummheit eines Narren, die da in Sie gefahren ist, mein Freund. Und jetzt lassen Sie mich die Gelegenheit nutzen, Ihnen auf Ihre alten Tage noch etwas beizubringen – hören Sie zu? Gut. Wissen Sie, was die letzten Worte meines Vaters waren? Nein, das wissen Sie natürlich nicht, Sie waren nicht dabei, als er auf dem Sterbebett lag und seinen so großartigen Geist aushauchte. Ich aber war es, und ich will es Ihnen sogleich verraten. Gas, hat er gesagt – so nannte er mich immer –, Gas, hör gut zu, was ich dir jetzt sage. Was du anfängst, das musst du auch zu Ende bringen. Merk dir das. Und im nächsten Moment war er tot. Ein brillanter Mann, nicht wahr?« Zustimmendes Gemurmel ringsum. »… Nun, worauf ich hinausmöchte, ist das Folgende: Hätten Sie einen ähnlich brillanten Mann zum Vater gehabt und dieses Credo auf die gleiche Weise verinnerlicht, wie ich es tat, nun, vielleicht wäre aus Ihnen dann nicht der Lappen geworden, der jetzt hier vor mir steht. Nun. Und wie Sie sich vielleicht denken können, verbietet meine Erziehung es mir, diese Angelegenheit, die von Ihnen ins Leben gerufen wurde, die also begonnen wurde, nicht zu dem Abschluss zu bringen, der ihr gebührt. Und deshalb, mein Freund: Sprechen Sie Ihr Gebet. Ich hoffe, drei Sekunden reichen aus.«

Nachdem er das gesagt hatte, richtete Dupert seine Waffe gegen meine Brust, eben dorthin, wo das Herz saß. Kein halber Meter war zwischen mir und der Pistole, ich hätte sie problemlos greifen können, hätte Gaston Dupert überwältigen können, ihn töten …
Und was tat ich stattdessen? Nun, nicht viel. Ich sprach mein Gebet und ergab mich dem Schicksal.

»Eins!«
Ich schloss mein noch vorhandenes Auge. Ganz gewiss war das letzte Bild, das ich von dieser Welt mitnehmen wollte, nicht das Gesicht von Gaston Dupert.
»Zwei!«
Ein letztes Mal rief ich mir meine Idee ins Gedächtnis, sah sie deutlich vor mir. Und ich wusste, dass mein Tod ihr nichts anhaben konnte, dass sie weiterleben würde, um irgendwann in Erfüllung zu gehen. Mit diesem Bild im Kopf verabschiedete ich mich von der Erde – und war glücklich.
»Drei!«

Der Tod ist hell, dachte ich, nachdem der Pistolenknall ertönt war. Zugegeben, ein komischer Gedanke, ähnlich eigenartig wie die Tatsache, dass ich überhaupt noch in der Lage war, zu denken – vielleicht hatten die Pfaffen also doch recht gehabt, womöglich gab es den Himmel wirklich. Am eigenartigsten war allerdings der Geruch, der hier oben herrschte. Es roch nach verbranntem Fleisch, ja, fast genau wie das Wildschwein, das ich letzten Sommer zu dicht über dem Feuer gebraten hatte.
Ich schaute mich um, wollte herausfinden, wer in drei Teufels Namen hier, im heiligen Himmel, zwischen flauschigen Wolken und geflügelten, flachsblonden Engelskindern, nichts Besseres zu tun hatte, als ein Wildschwein zu braten. Zu meiner Überraschung stellte ich fest, dass der Himmel genauso aussah wie das Feld, auf dem ich mich mit Dupert zum Duell eingefunden hatte. Auch seine Gefolgschaft stand noch dort, allesamt mit offenen Mündern, nass wie die Pudel und bleich wie Gespenster. Sie alle starrten auf meine Füße.
Ach, was tobte ich da! Eine Frechheit, eine Farce, dass man selbst im Himmel noch darauf aufmerksam gemacht werden musste, dass die eigenen Schuhe nichts hergaben, dass man sie anderswo nicht mal mehr den Kötern zum Spielen hingeworfen hätte! Wütend hielt ich ihnen meinen Klumpfuß entgegen, da, glotzt ruhig, was jucken mich eure Schuhe, euer irdischer Firlefanz! Seht gut hin, gleich schmeiße ich sie euch an den Kopf, und dann fliege ich mit meinen Engelsflügeln davon!
Und als ich mich dranmachte, die lumpigen Dinger aufzuschnüren, um sie nach den Schatten zu werfen, da bemerkte ich plötzlich die verkohlten, noch dampfenden Überreste Gaston Duperts vor mir im Gras liegen – wie es aussah, hatte den armen Teufel der Blitz getroffen.
Auch, wenn ich sicher ausreichend Gründe gehabt hätte, gebührt es sich nicht, über die Toten zu spotten. Und so beließ ich es bei einer Verbeugung und machte mich auf den Weg nach Hause.

In der Folge machte die Nachricht meines glorreichen Sieges über Dupert schnell die Runde. Wie sich herausstellte, weinten die Stadtbewohner ihm keine Träne nach – im Gegenteil, man trug mich für das Geschehene auf Händen, als hätte ich selbst den Blitz vom Himmel geholt, der letztendlich sein Leben auslöschte. Und es dauerte nicht lange, bis auch meine Idee Gehör fand.
Jetzt, am Ende meines Lebens angekommen, kann ich mich endlich zurücklehnen und voller Vorfreude in die Zukunft blicken, kann die Früchte der Idee betrachten und Tag für Tag dabei zusehen, wie die Menschen sich wieder näherkommen.

 

Hallo Lani,

eine wunderbare Geschichte wie aus der guten, alten Zeit.
Hätte ich ehrlich geht nicht gedacht, bei vier Geschichten innerhalb von zwei Wochen, wo doch Masse nicht Klasse ist (gut, die anderen kenne ich nicht) :shy:

Zu aufgebracht war ich von den Kränkungen, die mir im Laufe des Abends widerfahren waren, als dass ich meine Idee auf die ihr angemessene Weise hätte präsentieren können. Gaston Dupert ließ keine Gelegenheit aus, mich auf meine Unzulänglichkeiten hinzuweisen und sie im Beisein seiner Gesellschaft, seiner Schatten, wie ich sie insgeheim nannte, breitzutreten.
Das könntest du komplett streichen. Es ist ja schon alles gesagt worden, was Dupert gesagt/getan hat, somit ist diese „Wiederholung/Zusammenfassung“ nicht nötig.

Merk dir das." Und im nächsten Moment war er tot.
Die selben Anführungszeichen für eine wörtliche Rede in einer wörtlichen Rede sind immer problematisch. Hier dachte ich zuerst, die ursprüngliche wörtliche Rede sei zu Ende und er gestorben.
Warum benutzt du eigentlich die eher ungewohnten „Anführungszeichen oben“?

dieses Kredo
Wenn du die Sprache altertümlich gestalten möchtest, könntest du Credo schreiben.

richtete Duper
Dupert

Und als ich mich dran machte,
dranmachte

Jetzt, am Ende meines Lebens angekommen, kann ich mich endlich zurücklehnen und voller Vorfreude in die Zukunft blicken, kann die Früchte der Idee betrachten und Tag für Tag dabei zusehen, wie die Menschen sich endlich wieder näherkommen.
Mir war von Anfang an klar, dass die Idee nicht in Worten ausgesprochen wird, sie aber realisiert wird. Hast meine Erwartungen erfüllt.

Würde gerne wissen, wer/was dich inspiriert hat, diese Geschichte zu schreiben.

Gerne gelesen. Schöner Schreibstil. Ich mag diese Art an Geschichten, die mich ans 19. Jhd. erinnern.

Schönes Wochenende und liebe Grüße,
GoMusic

 

Hallo Lani,
ist ja unglaublich, wie vielfältig du bist, wieder ein anderes Genre. Die Geschichte hat mir gefallen, sie ist sehr originell erzählt und mit witzigen Bemerkungen gespickt, die mich zum Lachen bringen und nicht übers Ziel hinausschießen. Der Regen, der auf dem Kopf verdampft zum Beispiel oder:"Ich schloss mein noch vorhandenes Auge." "Mein Nacken weigerte sich, die Bewegung anzunehmen."
Auch den Erzählton hast du bis zum Ende durchgehalten. Gibt also nur wenig zu meckern für mich.

"Hehe."
Das passt für mich nicht zum restlichen Stil. "Hahaha" schon, da sehe ich ihn bildlich vor mir, den arroganten Sack. Aber "hehe" ist für mich zu modern, zumindest klingt es in meinen Ohren so.

"Nun ja, da dachten Sie sich dann wohl nicht allzu viel ..."
Ich denke, hier könntest du den langen Monolog Duponts zwischendrin mit einer Geste seinerseits brechen, oder eine andere Information von außen einstreuen. Ansonsten finde ich es ein bisschen viel an einem Stück.

"Ganz unverhohlen wurde hinter vorgehaltener Hand ..."
Hier finde ich "unverhohlen" nicht so passend. Heißt das nicht sowas wie unverblümt oder unverdeckt, also verhüllt? Dann passt für mich die vorgehaltene Hand nicht.

"Das gehe ja nicht ..." Hier hast du die wörtliche Rede kursiv und in Anführungszeichen gesetzt, aber ich verstehe nicht, warum.

"Noch immer tobten Regen und Sturm ..." Du hast kurz erwähnt, dass es anfängt zu regnen, aber den Sturm hast du nicht erwähnt. Bei "noch immer" denke ich aber, dass ich was überlesen hab und musste noch mal hochscrollen.

" ... so nannte er mich immer -," Gas, hör zu ..." Hier verwirren mich die Anführungszeichen nach dem Bindestrich&Komma. Die wörtliche Rede geht ja noch weiter. Vielleicht könntest du das Gerede des Vaters kursiv setzen, das wäre mMn weniger verwirrend.

Jo, das war's auch schon.

Gerne gelesen und ein schönes Restwochenende
wünscht Chai

 

Hola Lani,

tja, da brat mir doch einer ’n Storch, wenn jetzt nach dem ganzen Gendergequatsche die Weiber schreiben wie die Kerle – kraftvoll, originell und derb:

... wollte herausfinden, wer in drei Teufels Namen hier, im heiligen Himmel, zwischen flauschigen Wolken und geflügelten, flachsblonden Engelskindern, nichts besseres zu tun hatte, als ein Wildschwein zu braten.
Zugegeben, es liest sich – aber muss ein Text so prall herüberkommen, mit dieser Super-Idee?
Das ist ja ganz wunderbar zu lesen; ich hatte meine helle Freude.
Mein lieber Jolly, ich meine liebe Jollie, Du mischst den Laden ganz schön auf!
... man trug mich für das Geschehene auf Händen, als hätte ich selbst den Blitz vom Himmel geholt ...
Wirklich ein Text voller Saft und Kraft.
... gleich schmeiße ich sie euch an den Kopf ...
... die lumpigen Dinger ...
... die verkohlten, noch dampfenden Überreste Gaston Duperts ...
Deftig, deftig kann ich da nur sagen. Mit neidvoller Bewunderung. Wüsste keinen Text aus zarter Hand, der mir beim Lesen so viel Spaß gemacht hat. Ich hatt’s auch erwartet, weil ich schon Benni kenne:
Benjamin steht neben mir, mit seinem Benjaminblick, ...

Eben wurde debattiert über Isegrims atemberaubende Neuwortschöpfungen, aber auch da kannst Du locker mithalten:
... als wäre meine Muschi eine Prinzenfickwünschelrute ...

Nun wohlan, wortgewaltige Lani – ich muss Dich loben und preisen, hier im Forum. Im wirklichen Leben allerdings würde ich in Deckung gehen.
Nein, Blödsinn, bin sicher, Du kannst auch anders – zarter irgendwie:cool:.

Beeindruckt grüßt
José

 

Holla, da wäre mir ja beinahe was entgangen. Gestern hatte ich deine neue Geschichte angeklickt (noch begeistert von deiner wunderbar frechen Erzählstimme aus der Teppichgeschichte) und kam nicht über die ersten paar Absätze hinaus. Ich fands einfach langweilig und hoppelig wie ein Hase, der zwischen zwei Äckern rumgurkt und keinen richtig abläuft. Ich zitiere die beiden Abschnitte mal:

Ich hatte eine Idee, die die Welt verändern sollte, aber keiner wollte sie hören. Der Grund dafür hing vor allem mit meinem äußeren Erscheinungsbild zusammen, das mich zu einem Aussätzigen machte. Mein nach vorne gebeugter Körper, der Klumpfuß, dessentwegen ich am Stock gehen musste, das fehlende Auge, das mich dazu zwang, eine Augenklappe zu tragen – all das sorgte dafür, dass man meine Worte nicht als die Offenbarungen eines genialen Weltveränderers aufnahm, sondern als das Gestammel eines Narren.

Was war es da für eine Wohltat, endlich auf offene Ohren zu stoßen, noch dazu bei einem Mann von Stand und Adel! Gaston Dupert hieß dieser Wohltäter, und nachdem ich ihm meine Idee, meine "Anleitungen für ein menschlicheres Zusammenleben", wie ich es vorläufig nannte, in groben Zügen umrissen hatte, bat er mich, sie doch bitte noch am gleichen Abend während eines ungezwungenen Stelldicheins im Kreise einiger enger Vertrauter in aller Deutlichkeit auszuführen.

Ich kaNN selbst noch nicht genau sagen, woran das liegt oder ob es vielleicht einfach nur ein Geschmacksunterschied ist oder daran liegt, dass ich historische Schinken ungefähr so spannend finde wie schwülstig geschriebene Bedienungsanleitungen. Jedenfalls für mich stimmt am Anfang nichts. Danach aber so gut wie alles.
Lani, wir kennen uns noch nicht, aber ich bin echt begeistert von deiner Vielfalt, von deiner ungezwungenen und fröhlichen Erzähllust. Das liest sich witzig, unterhaltsam, frech und wunderbar altertümlich derb.
Ich könnte jetzt einen Haufen Lieblingsstellen anschleppen, aber ich will gleich noch an den See und das Frühstücksei wartet schon. Was solls, du schreibst wirklich klasse und sehr sehr unterhaltsam.
Im allerersten Moment dachte ich, hej, der Blitzschlag kommt aber arg wie Phönix aus der Asche rausgeschossen, aber nein, nix Phönix, alles gut vorbereitet und durchdacht.
Ein wirklich sehr unterhaltsamer Text.
Und zu dem Anfang - wenn mir noch was einfällt, schreibe ich es dir. So musst du halt erst mal mit meinem ebenfalls sehr hoppelnden, zwischen den Geschmackspolen rumgurkenden Gesamteindruck Vorlieb nehmen. Aber was solls - unter dem Strich habe ich deinen Text sehr genossen. Und ganz vielleicht kannst du ja auch mit ein wneig Kritik was anfangen.
Viele Grüße und einen nachträglichen herzlichen Willkommensgruß von Novak

 

Hej Lani,

noch ein schönes Ding von dir und wieder völlig anders. Hast du die alle in der Schublade bevorratet?

Wie der Zar persönlich saß Gaston Dupert inmitten seiner Gesellschaft auf einer Empore am Ende des Raumes.
Der Zar hat mich rausgebracht. Bei der Verortung in Frankreich würde ich eher Sonnenkönig (Louis XIV) schreiben.

Sie sprachen ja von einem ungezwungenen Stelldichein
Das Stelldichein kenne ich nur als Verabredung für Liebespaare.

Nun, Ihre Gaderobe, Sie verstehen?
Garderobe

das wäre ja auch zu und zu ermüdend
altsprachliche Redewendung?. Ist mir unbekannt, kennen nur mehr und mehr.

wenn es mir nur gelänge, sie endlich an den Mann zu bringen.
An den Mann bringen klingt wie verticken. Da würde ich das schlichtere verbreiten bevorzugen.

Manche Formulierungen fallen durch ihre Umgangssprachlichkeit etwas aus dem Duktus: mickrig, bedröppelt, Chance, und so bin ich auch hiermit unglücklich

Der Zorn kochte in mir hoch
Das ist zwar richtig, ich bin mir aber nicht sicher, ob das nicht neusprachlich ist. Besser fände ich: Der Zorn wallte in mir auf. Daraufhin würde ich den ganzen Text noch einmal durcharbeiten.
Auch hier
Spaßvogel
was spricht gegen Hofnarr?
Später
Lappen
Tunichtgut, Taugenichts?

Haha, bravo, wie man im Italienischen sagt, bravo, mein Guter!"
Bravo groß?

Dupert stellte die Revolver
Revolver sind Pistolen mit Trommelmagazin, die erst Anfang 19. Jahrhundert (Colt) größere Verbreitung fanden. Hier würde ich einfach Pistolen schreiben.

Wie sollte ich da eine Waffe auf einen richten?
würde ich ausschreiben: einen Menschen oder ein menschliches Wesen.

"Wirklich, es tut mir leid, ich weiß gar nicht, was da eigentlich in mich gefahren ist …"
Das eigentlich kannst du streichen.

geht zwar, doch die Dudenempfehlung lautet: Credo

die also angefangen wurde
begonnen wurde?

Und als ich mich dran machte, die lumpigen Dinger aufzuschnüren, um sie nach den Schatten zu werfen, da bemerkte ich plötzlich die verkohlten, noch dampfenden Überreste Gaston Duperts vor mir im Gras liegen
Das wäre zwar schön von der Dramaturgie her, ist aber höchst unglaubhaft, denn schließlich qualmt das Fleisch, er schaut sich um, alle starren zu seinen Füßen. Er bückt sich und erst als er die Schuhe aufschnürt, sieht er, was vor ihm liegt? :hmm:

Zum Titel: Jane Austen like! Der Zorn verraucht allerdings schnell und auch an missionarischem Eifer lässt es der Gutmensch etwas mangeln, deswegen passt es nicht ganz.

Zum Schlusssatz: (Leider) ein einfaches Happy End, mit dem du die letzte Chance weggibst, etwas über seine Idee zu verraten (worum geht es eigentlich???) und das Ganze nochmal anzuschubsen. So lässt mich das etwas unbefriedigt zurück, weil ich mich das während des Lesens die ganze Zeit gefragt habe.

Von der Konzeption her funktioniert deine KG. Selbst den sehr herbeigeschriebenen Blitzeinschlag (göttlicher Eingriff, so wurde das damals gesehen) kaufe ich, weil er der KG den entscheidenden Kick in die Richtung gibt, die ich mir als Leser herbeisehne. Da führst du mich mit meinen Erwartungen an Genugtuung geschickt an der Nase herum. Das Göttliche könnte auch als Erklärung herhalten für die spätere, erfolgreiche Verbreitung seiner Idee.

Diese Fremder-geht-auf-Schloss Geschichte erinnert mich an Dracula (Kutschfahrt!) und mir fehlt die Übernachtung vor dem Duell im Morgengrauen. Dabei kommt mir der Gedanke, dass es vllt. auch nicht schlecht wäre, dem Schlossherrn einen mystischen, teuflischen Touch zu geben. Dadurch erhielte das Niederstrecken durch den göttlichen Blitz-Eingriff noch eine ganz andere Bedeutung.

Wie schon geschrieben, würde ich die Sprache intensiv auf den Prüfstand stellen und alle neusprachlichen, umgangssprachlichen und modischen Ausdrücke dem Duktus anpassen. Ich bin sicher, das geht, ohne den Esprit der Story zu beschneiden.

Gerne gelesen.

Peace, linktofink

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo GoMusic,

Hätte ich ehrlich geht nicht gedacht, bei vier Geschichten innerhalb von zwei Wochen, wo doch Masse nicht Klasse ist

Ich bin selbst überrascht, aber die Auseinandersetzung mit dem Schreiben hier im Forum ist eine riesige Motivation bzw. Inspiration - womit ja auch mehr oder weniger diese Frage

Würde gerne wissen, wer/was dich inspiriert hat, diese Geschichte zu schreiben.

beantwortet wäre. Ansonsten: Träume, Bücher, Musik, Menschen ... Und die ständigen Gewitter in den letzten Tagen.

Die selben Anführungszeichen für eine wörtliche Rede in einer wörtlichen Rede sind immer problematisch. Hier dachte ich zuerst, die ursprüngliche wörtliche Rede sei zu Ende und er gestorben.
Warum benutzt du eigentlich die eher ungewohnten „Anführungszeichen oben“?

Meine Tastatur behauptet, dass die richtig wären, aber klar, eigentlich ja nicht. Ich werde die Geschichte dahingehend noch mal überarbeiten, danke für den Hinweis :thumbsup:

Das hier

Wenn du die Sprache altertümlich gestalten möchtest, könntest du Credo schreiben.

habe ich übernommen, ebenso das

Dupert

und das

dranmachte

- auch hierfür vielen Dank!

Ich mag diese Art an Geschichten, die mich ans 19. Jhd. erinnern.

Ich auch, und es freut mich sehr, dass du etwas damit anfangen konntest. (Das Wort "wunderbar" habe ich einige Male gelesen, so ... wunderbar fand ich das.)

Vielen Dank noch mal für deinen Kommentar und auch ich wünsche dir noch ein schönes Wochenende. Zumindest das, was davon noch übrig ist ...

Hallo Chai,

vielen Dank für deinen Kommentar!

Die Vorstellung, dass du (tatsächlich?) lachend vorm Bildschirm sitzt, ist ein super Gefühl :)

Das passt für mich nicht zum restlichen Stil. "Hahaha" schon, da sehe ich ihn bildlich vor mir, den arroganten Sack. Aber "hehe" ist für mich zu modern, zumindest klingt es in meinen Ohren so.

Das kann ich nachvollziehen, allerdings habe ich das auch schon in Büchern von 18schießmichtot so gelesen - und mich dabei anfangs nicht weniger gewundert. Ich werde es trotzdem drin lassen, nicht nur deswegen, sondern vor allem, weil ichs mag - hehe :Pfeif:

Ich denke, hier könntest du den langen Monolog Duponts zwischendrin mit einer Geste seinerseits brechen, oder eine andere Information von außen einstreuen. Ansonsten finde ich es ein bisschen viel an einem Stück.

Ja, auch das verstehe ich. Ich glaube sowieso, dass der Anfang der Geschichte viele Leser zum Aussteigen verleiten könnte aufgrund der "Längen", vielleicht auch, weil er zu historisch, altbacken klingt - Novak hat das auch schon erwähnt. Ich werde mal schauen, was sich da noch machen lässt.
Bei der wörtlichen Rede wollte ich hier aber auch ganz bewusst versuchen, einfach reden zu lassen, all das Drumherum der Vorstellungskraft des Lesers zu überlassen. Auch das Äußere Duperts habe ich absichtlich nicht beschrieben, ich hoffe nämlich, dass sein Gesülze genügt, um sich ein Bild von ihm zu machen.

Hier hast du die wörtliche Rede kursiv und in Anführungszeichen gesetzt, aber ich verstehe nicht, warum.

Korrigiert -

Hier verwirren mich die Anführungszeichen nach dem Bindestrich&Komma. Die wörtliche Rede geht ja noch weiter. Vielleicht könntest du das Gerede des Vaters kursiv setzen, das wäre mMn weniger verwirrend.

Das ebenso :thumbsup:

Hier

Hier finde ich "unverhohlen" nicht so passend. Heißt das nicht sowas wie unverblümt oder unverdeckt, also verhüllt? Dann passt für mich die vorgehaltene Hand nicht.

und auch hier

Du hast kurz erwähnt, dass es anfängt zu regnen, aber den Sturm hast du nicht erwähnt. Bei "noch immer" denke ich aber, dass ich was überlesen hab und musste noch mal hochscrollen.

stimme ich dir voll zu, ja, da muss ich noch was ändern. Leider fehlt mir jetzt gerade die Zeit, aber nach der nächsten Überarbeitung sollte auch das dann ausgebügelt sein, danke fürs Draufaufmerksammachen :thumbsup:

Und auch für den Rest des Kommentares noch mal ein dickes Dankeschön - ich kann gar nicht oft genug sagen, wie sehr mich das motiviert. So, und jetzt warte ich auf das nächste Gewitter und hoffe, nicht vom Blitz getroffen zu werden ... Auch dir noch ein schönes Restwochenende!

Liebe Grüße,

Lani

 

Hey Lani,


ich steige gleich mal ein.


Ich hatte eine Idee, die die Welt verändern sollte, aber keiner wollte sie hören. Der Grund dafür hing vor allem mit meinem äußeren Erscheinungsbild zusammen, das mich zu einem Aussätzigen machte. Mein nach vorne gebeugter Körper, der Klumpfuß, dessentwegen ich am Stock gehen musste, das fehlende Auge, das mich dazu zwang, eine Augenklappe zu tragen – all das sorgte dafür, dass man meine Worte nicht als die Offenbarungen eines genialen Weltveränderers aufnahm, sondern als das Gestammel eines Narren.
Der erste Satz ist gut, könntest anstelle "Idee" vielleicht etwas setzen, das besser mit der Offenbarung harmoniert - was das ganze so ein wenig in Richtung (religiöse) Verklärtheit rücken würde. Dazu würde auch der Blitz vom Himmel sehr schön passen, und der Monsiuer Dupert bekäme einen diabolischen Touch. Ein bisschen Gut vs. Böse, der gerechte Arme gegen den Mammon anbetenden Ungläubigen. Hier wirkt das nämlich so ein wenig wie Wissenschaft vs. Glaube. Aber nur ein bisschen und vermutlich nur für mich :). Wäre ja auch okay. Kannst ja mal trotzdem darüber nachdenken, wenn du möchtest.

Insgesamt ließe sich der erste Abschnitt straffen, finde ich.

Darauf könntest du bsp. verzichten, du zeigst den Grund ja später eh schon auf.
Das finde ich too much, das macht mir deinen Prota erst mal unsympathisch, lässt ihn gößenwahnsinnig und arrogant wirken.
Vorschlag (zum Verdeutlichen): Ich hatte eine (göttliche) Eingebung, welche die Welt verändern sollte, aber niemand wollte sie hören. Mein nach vorne gebeugter Körper, der Klumpfuß, dessentwegen ich am Stock gehen musste, das fehlende Auge, das mich dazu zwang, eine Augenklappe zu tragen – all das sorgte wohl dafür, dass man meine Worte nicht als Offenbarungen, sondern als das Gestammel eines Narren hielt.

Was war es da für eine Wohltat, endlich auf offene Ohren zu stoßen, noch dazu bei einem Mann von Stand und Adel! Gaston Dupert hieß dieser Wohltäter, und nachdem ich ihm meine Idee, meine Anleitungen für ein menschlicheres Zusammenleben, wie ich es vorläufig nannte, in groben Zügen umrissen hatte, bat er mich, sie doch bitte noch am gleichen Abend während eines ungezwungenen Stelldicheins im Kreise einiger enger Vertrauter in aller Deutlichkeit auszuführen.
Ich habe mich gefragt, wie und wo der zerlumpte, entstellte Prota dem Gaston sein Wissen mitteilen konnte. Dann musste ich an Speakers' Corner denken. Vielleicht magst du ja in der Richtung noch was machen. Dupart hätte ihn auf einem Marktplatz "predigen" hören können oder so - fände ich dann nämlich nachvollziehbarer, also die Einladung in Folge.
"Stelldichein", hm, verwirrt mich übrigens. Der hat ja keine romantische oder sexuelle Absichten.

Kornfelder, auf denen der Weizen spross, kleine Wälder, aus denen fröhlicher Vogelgesang drang und überall kleine, schilfbewachsene Teiche, die zum Träumen einluden.
Die Doppelung "auf denen" stört mich weniger, dafür die "kleine" umso mehr. Wenigstens diese ist vermeidbar.

Das Zimmer, in das der Diener mich führte, glich einem Thronsaal. Wie der Zar persönlich saß Gaston Dupert inmitten seiner Gesellschaft auf einer Empore am Ende des Raumes.
Wie wäre es mit "Sonnenkönig"?

»Herr Dupert, vielen herzlichen Dank für Ihre Einladung und vielen Dank auch dafür, dass ich, ein einfacher alter Mann, mit Ihrer so beeindruckend stilvollen Equipage reisen durfte! Hier bin ich also, hier bin ich!«
Vorschlag: »Gaston Dupert, herzlichen Dank für Ihre großzügige Einladung, auch dafür, dass ich, ein einfacher alter Mann, mit Ihrer so beeindruckend stilvollen Equipage reisen durfte! Hier bin ich also, hier bin ich!«

... haben Sie sich ja selbst auch etwas einfallen lassen, um mich und meine Freunde hier zu unterhalten, hehe, sehr gut, sehr gut! Man könnte ja wahrlich fast meinen, man hätte es mit einem waschechten Räuber zu tun, hehe, wirklich, ich bewundere ihren Sinn für Humor, mein Bester, ausgezeichnet, wirklich ganz ausgezeichnet!«
Auch ich würde das streichen. Darling? Da lacht mir eher ein(e) Autor(in), der/ die so ":baddevil:" vorm Laptop sitzt, entgegen :D.

Es war mir sehr unangenehm, so direkt auf meine Kleidung angesprochen zu werden. Beschämt sah ich an mir hinab, musterte den fleckigen, für meine mickrige Gestalt deutlich zu großen Mantel ...
Ersteres könntest du durch den Artikel ersetzen.

Nach diesem missglückten Einstand fiel es mir schwer, meine Gedanken zu sortieren. Doch gleich darauf rief ich mir ins Bewusstsein, welch weitreichende Folgen meine Idee für die Menschen der Stadt, des Landes, womöglich sogar für die ganze Erdbevökerung haben könnte ...
Vorschlag (übrigens immer zum Verdeutlichen, worauf ich hinauswill): Nach diesem missglückten Einstand, fiel es mir schwer, die Gedanken zu sortieren. Doch gleich darauf rief ich mir ins Bewusstsein, welch(e) Früchte meine Idee für die Bürger der Stadt, des Landes, womöglich sogar für alle Menschen tragen könnte ...

Und hier war sie jetzt, die Chance, auf die ich so lange hatte warten müssen, nicht um mich ging es hier, sondern um die Menschheit! So besann ich mich und holte gerade aus, meinen Vortrag fortzuführen – oder vielmehr, um ihn überhaupt erst zu beginnen – als ich auch schon von einem unmissverständlichen Hüsteln des Hausherrn unterbrochen wurde.
»Entschuldigen Sie«, begann Gaston Dupert
Vorschlag: Und hier war sie jetzt, die Chance, auf die ich so lange hatte warten müssen, nicht um mich ging es hier, die Zukunft aller Menschen (Kinder Gottes) sollte (konnte) sich verändern! So besann ich mich und holte gerade aus, meinen Vortrag fortzuführen – oder vielmehr, überhaupt erst anzufangen – als ich auch schon von einem unmissverständlichen Hüsteln des Hausherrn unterbrochen wurde.
»Entschuldigen Sie«, begann (setzte) Gaston Dupert (an) ...

Sofort trat der zu erwartende, mir so schmerzlich vertraute Effekt ein – die gesamte Gesellschaft geriet in helle Aufregung.
"Effekt" gefällt mir nicht so, die Aussage ist gedoppelt, bräuchte ich nicht.
Vorschlag (hättest was Französisches mitdrin): Sofort schlug mir schmerzlich vertraute Aversion entgegen – die gesamte Gesellschaft geriet in helle Aufregung.

... hierbei kreiste er mit der Hand auf Augenhöhe vor seinem Gesicht, nicht, ohne dabei seine Lippen zu verziehen ...
die Lippen

... als dass ich meine Idee auf die ihr angemessene Weise hätte präsentieren können. Gaston Dupert ließ keine Gelegenheit aus, mich auf meine Unzulänglichkeiten hinzuweisen und sie im Beisein seiner Gesellschaft, seiner Schatten, wie ich sie insgeheim nannte, breitzutreten.
Vorschlag: ... als dass ich meine Idee auf die ihr angemessene Weise hätte präsentieren können. Gaston Dupert ließ keine Gelegenheit aus, mich auf Unzulänglichkeiten hinzuweisen und sie im Beisein seiner Gesellschaft, der Schatten, wie ich sie insgeheim nannte, breitzutreten.

Wutschnaubend, mit Tränen der Entrüstung im Auge
in Augen

Sie haben ja nun quasi drei Beine, oder vielmehr zwei ein und ein halbes ...
Warum nicht: zwei und ein halbes, oder: zweieinhalb?

Meine Aufforderung entfachte helle Begeisterung.
»Wunderbar, wirklich wunderbar, was Sie sich alles einfallen lassen, um meine Gesellschaft zu unterhalten ...
Da ich bei meinen eigenen Texten immer darauf (Possessivpronomen) achte, hab' ich das einfach im Fokus, Lani; "die" Gesellschaft", ginge bsp. genauso gut. Wenn dich das jeweils nicht stört, lass' es einfach.

... und wir auseinander[zusammen]gingen.
Besser vielleicht: und wir uns voneinander entfernten. Die Zuschauer könnten (weiter oben) "ein wenig abseits stehen".

... der Hauptgedanke dahinter war das Wohl der Menschheit. Wie sollte ich da eine Waffe auf ein menschliches Wesen richten?
"auf jemanden" richten, ginge auch.

Doch auch wenn Sie ein Spaßvogel sind ...
Narr oder so würde mir besser gefallen. Später dann vielleicht: "das war wohl die Dummheit eines Esels, die da in Sie gefahren ist".

Ein brillanter Geist, nicht wahr? Nun, worauf ich hinaus möchte, ist das Folgende:
Die Auslassung könntest du auch füllen. Ein Blick in die Menge, zustimmende Rufe oder so. Eine Geste, irgendwas.

... vielleicht wäre aus Ihnen dann nicht der Lappen geworden, der jetzt hier vor mir steht.
Passt nicht recht zur Sprache, finde ich. Tölpel, Hanswurst, Memme, Hund, Canaille, Schandbalg, Tagedieb oder so vielleicht ("so ein ... wie er jetzt hier vor mir steht").

... ich hätte sie problemlos greifen können, hätte Gaston Dupert überwältigen können, ihn töten …
Vorschlag: ... ich hätte sie problemlos greifen, Gaston Dupert überwältigen können, ihn töten …

Der Tod ist hell
Den merke ich mir :D.

Es roch nach verbranntem Fleisch, ja, fast genau wie das Wildschwein, das ich letzten Sommer zu dicht über dem Feuer gebraten hatte.
Keine Ahnung, ich muss da einfach an Obelix denken :). Reh vielleicht? Oder du vergisst das einfach, ist ja nur meine blöde Assoziation.

Ach, was tobte ich da!
Würde ich streichen, du zeigst ja das Toben im Anschluss. Allerdings erscheint es mir ein wenig unglaubhaft, dass er den erschlagenen Dupert erst danach wahrnimmt.


So viel mal von mir, Lani.
Ich will ausdrücklich noch loswerden, dass Angemerktes letztendlich nur Kleinkram ist, denn insgesamt hat auch mir der Text ausgesprochen gut gefallen. Habe mich sehr gut unterhalten gefühlt.


Vielen Dank fürs Hochladen!


hell

 

Hallo josefelipe,

wow, was für ein Kommentar - und das, obwohl du nur ein Mann bist :peitsch:

Du machst es mir leicht, da gibt es nicht viel zu überlegen, ich muss mich bloß zurücklehnen und genießen. Vielen Dank dafür, das tut sehr gut!

Hallo Novak,

Holla, da wäre mir ja beinahe was entgangen. Gestern hatte ich deine neue Geschichte angeklickt (noch begeistert von deiner wunderbar frechen Erzählstimme aus der Teppichgeschichte) und kam nicht über die ersten paar Absätze hinaus. Ich fands einfach langweilig und hoppelig wie ein Hase, der zwischen zwei Äckern rumgurkt und keinen richtig abläuft.

Ich glaube, es war wichtig, dass du mich darauf aufmerksam machst. Ich mochte den Anfang, keine Frage, sonst hätte ich es so nicht geschrieben, aber gleichzeitig fühlte es sich ein bisschen zu hochgestochen an, zu auf-Teufel-komm-raus altertümlich. Aber ich habe den Gedanken ignoriert und dachte, hey, wird schon, ist ja dann später nicht mehr so. Ja, aber bis "später" muss der Leser erst mal kommen ...

Mittlerweile habe ich das - auch mit der Hilfe von hell - ein wenig ausgedünnt und geglättet. Solltest du also noch mal vorbeischauen, kannst du mir gerne einen Eindruck diesbezüglich dalassen, das würde mich freuen :thumbsup:

Es gibt immer noch einige Baustellen, die ich beackern muss, allerings war das vielleicht die größte, daher vielen Dank für deinen Eindruck! Und für den Rest sowieso - Kritik ist wichtig, dafür bin ich hier, aber Zuspruch hat einen mindestens genauso tollen Effekt, glaube ich. Ich hoffe, du hast deinen Besuch am See unwetterfrei überstanden :)

Liebe Grüße,

Lani

 

Ja, was nun, nach den Assoziationen eine Geschichte über meinen alten Bekannten M. G. Dupert [dy'pƏ:] und zugleich der Gründungsmythos, wie das Verb "düpieren" ins Deutsche fand aus der Erinnerung an das harte Los dieses armen, alten Bekannten, dupe - duper (Narr, Tor, aber auch Tropf - narren, täuschen = düpieren), der sich vom Teufel (Augenklappe + Klumpfuß, den Schwanz verborgen in den Beinkleidern wie die Hörner unter Dreispitz und gepuderter Zopfperücke) veräppeln ließ und mit Blitz und Donnerwetter verbündet ist.

Ja, da bin ich ob der Umsetzung dieser Geschichte bas erstaunt,

Lani,

und gehe mit Eifer, doch ohne Zorn ins Triviale - zunächst einer reinen Flüchtigkeit

Ach, was war ich aufgeregt, als man mich am frühen Abend [...] gleich einem wichtigen Staatsmanne zum Gutshaus des Herren Dupert kutschierte
was sich weiter unten in kleiner Form wiederholt ...

...und vielen Dank auch dafür, dass ich, ein einfacher[,] alter Mann, mit ...
Hier seh ich die Adjektive als gleichrangig an, das "einfach" deutet auf die Herkunft, das "alter" erklärt sich selbst Wäre es "ein einfach alter" Mann, stünde da schlicht und einfach "einfach alter" ... Die Gegenprobe mit "und" statt Komma funktioniert ganz gut ... Das Komma ließe sich hier vor der Konjunktion entnehmen
...t einen gewissen räuberischen Eindruck entstehen zu lassen, einen Effekt zu erzielen[.../ alternativ ein "-"] oder etwa nicht?«
denn "oder" vertritt das Zeichen ganz ausgezeichnet - und sollte es eine Atempause anregen, tät es auch ein Gedankenstrich.

Da isse, die zwote gedoppelte Flüchtigkeit

..., das wäre ja auch zu und zu ermüdend, wenn ...

Zu aufgebracht war ich von den Kränkungen, die mir im Laufe des Abends widerfahren waren, als dass ich ...
Hier könntestu gefahrlos das doppelte "sein" einsparen, selbst wenn es zunächst als Voll- und dann Hilfsverb auftritt, weil die Passage "im Laufe des ..." ja schon die Vorzeitigkeit genügend transportiert - vielleicht also "Zu aufgebracht war ich von den Kränkungen, die mir im Laufe des Abends widerfuhren, als ..."?

Und schließlich

Haha, Bravo, wie man im Italienischen sagt, Bravo, mein Guter!«
"Bravo" meint eigentlich "bravo rufen", also besser mit kleinbuchstaben ...

Tot ziens,

Het windje

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo linktofink,

ich habe eine Weile überlegen müssen, wie ich deinen Kommentar angehe. Du bohrst nämlich tief, vielleicht gar nicht bewusst, und ich war mir nicht sicher, ob ich bei meiner Antwort ebenso tief gehen soll oder ob das dann ausufert … Ich möchte die Geschichte am liebsten für sich selbst sprechen lassen, deine Fragen und Anregungen aber gleichzeitig nicht einfach mit einem Handwinken abtun, deshalb habe ich mich für einen Mittelweg entschieden und hoffe, dass das für uns beide so passt.

noch ein schönes Ding von dir und wieder völlig anders. Hast du die alle in der Schublade bevorratet?

Nein, die Schublade ist leer, der Kopf war nur ziemlich voll zuletzt. :silly:

Der Zar hat mich rausgebracht. Bei der Verortung in Frankreich würde ich eher Sonnenkönig (Louis XIV) schreiben.

Habe ich übernommen, sehr gut, wo doch Sonnenkönig auch so überirdisch und unnahbar klingt

Das Stelldichein kenne ich nur als Verabredung für Liebespaare.

Gilt aber wohl für beides:

Bedeutungen:
[1] eine Verabredung zweier Verliebter; Rendezvous
[2] ein Treffen von Personen, die meist die gleichen Interessen besitzen
,
Garderobe

:thumbsup:

Revolver sind Pistolen mit Trommelmagazin, die erst Anfang 19. Jahrhundert (Colt) größere Verbreitung fanden. Hier würde ich einfach Pistolen schreiben.

Oh, ja, da war ich mir nicht ganz sicher, danke für den Hinweis!

Na, ich zähle jetzt mal nicht alles auf. Ich habe jedenfalls einige deiner Vorschläge übernommen, bei anderen hadere ich, lasse sie mir aber weiter durch den Kopf gehen.

Das wäre zwar schön von der Dramaturgie her, ist aber höchst unglaubhaft, denn schließlich qualmt das Fleisch, er schaut sich um, alle starren zu seinen Füßen. Er bückt sich und erst als er die Schuhe aufschnürt, sieht er, was vor ihm liegt?

Ich finde, hier lässt sich nicht mit Glaubhaftigkeit argumentieren, die Szene ist doch von vorne bis hinten unglaubhaft und absurd, darf sie auch sein, finde ich.

Zum Titel: Jane Austen like! Der Zorn verraucht allerdings schnell und auch an missionarischem Eifer lässt es der Gutmensch etwas mangeln, deswegen passt es nicht ganz.

An Stolz und Vorurteil habe ich gar nicht gedacht, klingt aber tatsächlich sehr ähnlich.

Jetzt komme ich doch ein bisschen ins Quatschen, aber falls es dich interessiert: Ich dachte dabei an Tacitus mit seiner Formel "sina ira et studio", ohne Zorn und Eifer. Der Kerl wollte ein wertfreies Werk schaffen, in dem er – ohne Zorn und Eifer –, ohne Leidenschaft sozusagen, von den Umständen seiner Zeit berichtet, ohne jemanden in den Himmel zu loben oder niederzumachen. Nun, das gelang ihm nicht, er scheiterte.
Nicht, dass ich mich mit Tacitus vergleichen möchte, aber ich hatte mir hier eigentlich zum Ziel gesetzt, sehr wertend zu schreiben, Gaston Dupert niederzumachen, aufzuzeigen, was für ein schlechter Mensch er ist, ihn zu beschimpfen, einen durch und durch verachtenswerten Charakter zu erschaffen, nicht nur durch seine Taten, sondern auch durch das, was der Erzähler über ihn denkt. Aber der Erzähler verliert kein schlechtes Wort über Dupert, wenn ich mich nicht irre, also bin auch ich irgendwie gescheitert. Deshalb empfand ich den Titel passend, zumal er so schön klingt.
Ich denke aber, dass er auch auf den Inhalt bezogen nicht ganz daneben gegriffen ist: Der Erzähler ist sein ganzes Leben lang voller Eifer, möchte seine Idee in die Welt tragen. Gelingen tut das ironischerweise (über Umwege) erst dadurch, dass er sich für einen Moment nicht an seine eigenen Vorgaben hält, nämlich da, wo der Zorn ins Spiel kommt und er Dupert zum Duell fordert, ihn tot sehen will.
Vielleicht etwas abstrakt und verwoben, aber das waren so meine Gedanken zum Titel.

(Leider) ein einfaches Happy End, mit dem du die letzte Chance weggibst, etwas über seine Idee zu verraten (worum geht es eigentlich???) und das Ganze nochmal anzuschubsen. So lässt mich das etwas unbefriedigt zurück, weil ich mich das während des Lesens die ganze Zeit gefragt habe.

Hm, ja, die "Idee" wird mystifiziert, aber im Grunde sagt der anfangs erwähnte Titel ja alles, was man darüber wissen muss. Wie die im Detail aussieht wird nicht erwähnt, aber ich denke, der Erzähler lebt sie selbst ganz gut vor – den Moment, in dem der Zorn aussbricht, mal ausgenommen.
Aber hier gehe ich mal nicht zu tief, am Ende wirkt es so, als wollte ich die Geschichte selbst zu einer Offenbarung machen. Dem ist nicht so, in erster Linie soll sie Spaß machen.

Wenn du aber eine Idee - :shy: - hast, wie sich das Ganze auf eine andere Weise anschubsen ließe, die dich zufriedener machen würde, dann lass es mich gerne wissen. Ich war mir selbst unsicher, wie viel ich von dieser Idee preisgeben soll, ob das eine Rolle spielt. Den Titel, also die Anleitungen ... habe ich auch erst kurz vor Einstellen hier angeklebt, weil ich nicht wusste, ob es vielleicht doch zu wenig ist.

… mir fehlt die Übernachtung vor dem Duell im Morgengrauen.

Ja, die fehlt wohl, aber ich habe mir erlaubt, sie zu überspringen. Ich schreibe (noch) eher assoziativ, und als die Vorbereitungen für das Duell abgeschlossen waren, da blieb mir gar keine Wahl, als direkt zum Duell zu springen, ich war selbst zu neugierig, wie das ablaufen, was da passieren würde. Vielleicht könnte ich die Übernachtung jetzt, im Nachhinein, einfügen, aber ich denke, das käme mir selbst dann wie angepappt vor, es wäre mir fast unmöglich, das dann zu mögen, zu kaufen, wenn du verstehst. Und ich möchte nicht, dass man das dann bemerkt, den fehlenden Spaß, das Gezwungene.

Ich danke dir vielmals für all deine Anregungen, auch die, auf die ich jetzt nicht eingegangen bin und freue mich sehr darüber, dass du Gefallen an der Geschichte gefunden hast. :)

Liebe Grüße,

Lani

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Lani (der Alliteration wegen),

aber auch weil ich ich deine Erzählung so gerne mag. Die war sogar richtig spannend.
Zum einen, weil ich dachte, ich erfahre etwas über diese geniale weltverbessernde Idee (ich Dummi), um sie dann im Sinne des Erfinders unter die Menschheit zu tragen, zum anderen weil ich großer Fan von romantischen Geschichten bin. Ich gebe zu, dabei ist es mir auch gleichgültig, ob jemand Opfer von Spott, jemand zornig und eifrig wütend, erschossen oder vom Blitz getroffen wird, solange der Autor erzählen kann und mich mitreisst. Und du kannst das. Du kannst mir Geschichten vom Pferd erzählen. Ich höre dir zu, fiebere mit und weiche nicht von deiner Seite.
Du hast zudem eine Prise Humor und Charme hinzugefügt, und ich wäre jetzt soweit, zu hören, wohin es deinen namenlosen alten Protagonisten weiterhin verschlägt.

Sehr gekonnt behältst den Ton und die Sprache der Epoche bei und sie fließt und fließt und fließt.

Ich kann dir nicht sagen, was bearbeitungswürdig wäre. Sorry. Freue mich, dass du hier bist und auf weitere Geschichten von dir.

Freundlicher Gruß, Kanji

edit: Mich erinnert der Titel bytheway nicht an die Engländerin, sondern an die Russen ;)

 

Hallo hell,

ich bin immer noch ganz aus dem Häuschen wegen deines Kommentars.

Den ersten Absatz habe ich mit mittlerweile ausgedünnt, ich denke, das war wirklich notwendig. Ohne deine Hilfestellungen hätte ich mir wahrscheinlich viel länger den Kopf darüber zerbrochen, wie ich das anstellen soll - also vielen Dank dafür schon mal!

... könntest anstelle "Idee" vielleicht etwas setzen, das besser mit der Offenbarung harmoniert - was das ganze so ein wenig in Richtung (religiöse) Verklärtheit rücken würde. Dazu würde auch der Blitz vom Himmel sehr schön passen, und der Monsiuer Dupert bekäme einen diabolischen Touch. Ein bisschen Gut vs. Böse, der gerechte Arme gegen den Mammon anbetenden Ungläubigen. Hier wirkt das nämlich so ein wenig wie Wissenschaft vs. Glaube. Aber nur ein bisschen und vermutlich nur für mich . Wäre ja auch okay. Kannst ja mal trotzdem darüber nachdenken, wenn du möchtest.

Ich glaube, hier einen Wunsch nach mehr ... wie soll ich das sagen ... das ist nicht das Wort, das ich suche, aber ich nenn es einfach mal so: nach mehr Fantasy herauszulesen. Mehr teuflischer Schlossherr, mehr Dracula - ähnliches hat auch linktofink angemerkt.
Kann ich gut nachvollziehen, denn hergeben würde das vorhandene Material das auf alle Fälle.
Ich denke aber, ich belasse es auf dieser dann doch fast schon alltäglichen Ebene, Friedrichard zum Beispiel hat auch in der jetzigen Fassung den von dir erwähnten "diabolischen Touch" bei Dupert herausgelesen. Ich glaube, schon das simple Wachrufen dieser durch Literatur, Film, etc. im Kopf verankerten Bilder gefällt mir ganz gut.

Ich habe mich gefragt, wie und wo der zerlumpte, entstellte Prota dem Gaston sein Wissen mitteilen konnte. Dann musste ich an Speakers' Corner denken. Vielleicht magst du ja in der Richtung noch was machen. Dupart hätte ihn auf einem Marktplatz "predigen" hören können oder so - fände ich dann nämlich nachvollziehbarer, also die Einladung in Folge.

Noch mal verweise ich auf linktofink - auch er hatte einen Punkt in der Geschichte, wo ihm etwas gefehlt hat. Bei ihm war es der Sprung von den nächtlichen Duellvorbereitungen zum Duell selbst, dazwischen scheint was zu fehlen, die Übernachtung.
Wie auch da habe ich das erste Treffen der beiden im Eifer des Schreibens ganz bewusst übersprungen, weil ich selbst zu neugierig war, wie es weitergeht, den "Flow" nicht verlieren und weiterschreiben wollte.
Ich merke schon, ich breite hier meine Gedanken aus, aber: Ich bin mir noch unsicher, ob das in Ordnung ist, ob ich das dem Leser zumuten und von ihm verlangen darf, sich selbst einen Reim darauf zu machen - es sind ja keine elementaren Informationen, die da fehlen -, oder ob ich es nachtragen muss, egal, ob es ein Krampf wird. Ich werde weiter darüber nachdenken, und vielleicht schaffe ich es ja in der Zwischenzeit noch, die Lücken zu füllen.

Auch bei dir erlaube ich mir mal, nicht im Detail auf die kleineren, sehr wertvollen Anmerkungen einzugehen. Einige davon habe ich übernommen, andere muss ich noch sortieren und abwägen - hilfreich waren sie in jedem Fall, die Geschichte hat dadurch schon jetzt definitiv dazugewonnen, wie ich finde.

Habe mich sehr gut unterhalten gefühlt.

Also alles richtig gemacht! :shy:

Vielen Dank - ich kann es gar nicht oft genug sagen - und einen schönen Abend noch.

Liebe Grüße,

Lani

 

Ich noch ma', wenn ich darf,

liebe Lani und
lieber linktofink,

nur so am Rande, weil ich gerade auf den scheinbaren Konflikt von Rendezvous und Stelldichein geraten bin: Letzteres ist eine Übersetzung des Rendezvous aus dem Plural (vous = ihr/euch) in den Singular (dich), beides Imperative. Und auch für mich mal wieder was dazu gelernt: Rendezvous gibts nun auch im All (und nicht erst seit der Sendung mit der Maus).

Tschüss

Friedel

 

Hallo Lani,

Ich hatte eine Idee, die die Welt verändern sollte, aber keiner wollte sie hören.
Super erster Satz. :)

Ach, was war ich aufgeregt, als man mich am frühen Abend Abend gleich
"Abend"zu viel.

Ich finde, du schreibst gekonnt. Neben deinem guten Gespür für die passenden Wörter, fiel mir deine Kreativität in Satzbau und Absatzbeginn auf. Das ist wirklich toll zu lesen!
Das hahaha und hehe ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Und für meinen Geschmack könntest du die Ausrufezeichen reduzieren! :shy:

Sehr gern gelesen.
Viele Grüße
wegen

 
Zuletzt bearbeitet:

Hej Lani,

ich habe eine Weile überlegen müssen, wie ich deinen Kommentar angehe. Du bohrst nämlich tief, vielleicht gar nicht bewusst, und ich war mir nicht sicher, ob ich bei meiner Antwort ebenso tief gehen soll oder ob das dann ausufert … Ich möchte die Geschichte am liebsten für sich selbst sprechen lassen, deine Fragen und Anregungen aber gleichzeitig nicht einfach mit einem Handwinken abtun, deshalb habe ich mich für einen Mittelweg entschieden und hoffe, dass das für uns beide so passt.
Du entscheidest selbst, wie du mit meinem Leseeindruck umgehst. Wenn du denkst, der Typ spinnt, ok. Wenn du denkst, da sind brauchbare Anregungen dabei, die den Text nach vorne bringen, umso besser.
Wie gesagt, es bleibt dein Text, also mach damit, was du willst. Du musst dich für nichts rechtfertigen. ;)

Ich denke aber, dass er auch auf den Inhalt bezogen nicht ganz daneben gegriffen ist: Der Erzähler ist sein ganzes Leben lang voller Eifer, möchte seine Idee in die Welt tragen. Gelingen tut das ironischerweise (über Umwege) erst dadurch, dass er sich für einen Moment nicht an seine eigenen Vorgaben hält, nämlich da, wo der Zorn ins Spiel kommt und er Dupert zum Duell fordert, ihn tot sehen will.
Vielleicht etwas abstrakt und verwoben, aber das waren so meine Gedanken zum Titel.
Ok, das scheint mir etwas konstruiert. Ich spüre nur gemäßigten Eifer (brennen tut er nicht, er ist kein Eiferer), und schnell verrauchenden Zorn (er macht ja sofort einen Rückzieher). Als weltverändernde Idee oder gar Handlungsmaxime ist mir das ein bissl wenig, zumal der Twist der Story nicht durch bewusste Handlung (er kämpft nicht dafür) erzeugt wird, sondern durch (göttlichen) Zufall.

Wenn du aber eine Idee - - hast, wie sich das Ganze auf eine andere Weise anschubsen ließe, die dich zufriedener machen würde, dann lass es mich gerne wissen.
Es geht nicht darum, dass ich zufrieden bin, doch eine Idee habe ich dennoch :D:
Mach den höflichen Gutmenschen wirklich zum Eiferer. Lass ihn den Blitzeinschlag instrumentalisieren, als Zeichen, das Gott im Himmel ihm gesandt hat, um das Böse in der Welt zu bekämpfen. Lass ihn auf Marktplätzen heiße Reden schwingen, und die Meute folgt ihm, wie die Ratten dem Flötenspieler. Mach ihn zu einem Menschenfänger, der nicht nur seine Idee verbreitet, sondern auch etwas selbstverliebt (denn das sind Eiferer, die haben ja die Wahrheit gepachtet) seinen Einfluss (Macht) genießt. So ist die ganze Sache nicht mehr nur happy, sondern wird ambivalent.
Nur so´ne Idee, wenn das verwirrt, vergiss es einfach. :sealed:

Peace, Linktofink


Ps. noch eine Lese-Empfehlung zum Thema einflussreicher Krüppel: Joe Abercrombies Klingenromane. Wenn ich die exzessive Gewalt ausblende (das Einzige, was mich an den Büchern stört) ist es spannend zu erleben, mit welcher Bravour der Autor Charaktere entfaltet. Eine Lehrstunde zum Thema Setting und Plotentwicklung für den, der Fantasy mag.

 

Hallo Friedrichard,

schön, dass du meinen schlecht-französischen Duper(t)-Wort-Witz entdeckt hast :D

Vor deinen Anmerkungen hier stand es 2:3 auf der Vorschlag-Annehm-Seite, der Endstand beträgt jetzt ... 6:5, wenn ich richtig gezählt habe, und damit herzlichen Glückwunsch und vielen Dank fürs Aufmerksam-machen :thumbsup:

Dass es kein 7:4 wurde, liegt übrigens daran, dass das hier

das wäre ja auch zu und zu ermüdend

keine gedoppelte Flüchtigkeit ist, sondern eine Redensart. Offenbar eine von mir erfundene, denn linktofink war das auch fremd ... Aber es wäre ja auch zu und zu ermüdend, wenn jeder die Worte auf dieselbe Weise benutzen würde.

Bis bald, Friedrichard, und liebe Grüße,

Lani

Hallo Kanji (leider keine Alliteration :(),

Du kannst mir Geschichten vom Pferd erzählen.

Das ist ein wunderbares Lob, glaube ich. Jedenfalls freut es mich riesig, dass du mitgefiebert hast und ich dich mitreißen konnte und ... ich habe den Drang mehr zu sagen, etwas zurückzugeben für das tolle Gefühl, das deine Worte bei mir auslösen, aber im Grunde kann ich mich nur dafür bedanken - vielen Dank :) - und dir dann hoffentlich irgendwann in Form einer neuen Geschichte zeigen, wie viel Aufschwung mir das gibt.

Bis dahin liebe Grüße und bis bald,

Lani

 

Hallo wegen,

vielen Dank für deinen Leseeindruck - es ist schön und spannend zu erfahren, wie du meine Schreibe wahrnimmst, was du daran schätzt.

Und für meinen Geschmack könntest du die Ausrufezeichen reduzieren!

Oh, da werfe ich gleich mal einen Blick drauf. Ich versuche eigentlich immer auf Ausrufezeichen zu verzichten, wenn ich sie nicht für wirklich angebracht halte, weil ... weil sie so naiv wirken, finde ich.

Sehr gern gelesen.

Das ist die Hauptsache! ... Schon wieder ein Ausrufezeichen ...

Hallo linktofink noch mal,

die Idee vom eifrigen Rattenfänger gefällt mir gut, darauf werde ich in Zukunft gerne mal zurückgreifen :thumbsup: Dem Erzähler dieser Geschichte hier würde selbstverliebter Machthunger allerdings so gar nicht stehen, denke ich ... Trotzdem vielen Dank für deine Auseinandersetzung mit der Geschichte und auch für deine Leseempfehlung

zum Thema einflussreicher Krüppel

:lol:

Und Friedrichard,

danke für die Aufklärung :thumbsup:

Euch allen liebe Grüße und hoffentlich bis bald,

Lani

 

Unter anderem auf Anraten von linktofink hin habe ich die Geschichte noch mal überarbeitet, was vor allem bedeutet, dass ich die Nacht im Gutshaus ergänzt habe, wodurch glaube, hoffe ich alles noch mal etwas deutlicher wird.

Falls jemand von denen, die die erste Version noch im Kopf haben, Lust hat, mir eine Rückmeldung zu geben, ob die Ergänzung sinnig ist und einen Wert hat, wäre ich sehr dankbar. Ebenso natürlich über jede andere Rückmeldung ...

Liebe Grüße,

Lani

 
Zuletzt bearbeitet:

Hej Lani,

du hast tatsächlich noch was reingeschnipselt. Hätte ich nicht gedacht, weil du mit dem Prozess der Entstehung so zufrieden schienst. Jo, wenn einen die Muse küsst ...
Vor zwei Wochen schriebst du:

Ich schreibe (noch) eher assoziativ, und als die Vorbereitungen für das Duell abgeschlossen waren, da blieb mir gar keine Wahl, als direkt zum Duell zu springen, ich war selbst zu neugierig, wie das ablaufen, was da passieren würde. Vielleicht könnte ich die Übernachtung jetzt, im Nachhinein, einfügen, aber ich denke, das käme mir selbst dann wie angepappt vor, es wäre mir fast unmöglich, das dann zu mögen, zu kaufen, wenn du verstehst. Und ich möchte nicht, dass man das dann bemerkt, den fehlenden Spaß, das Gezwungene.
Keine Sorge, das wirkt nicht angepappt oder gezwungen, im Gegenteil: Der Einschub mit dem menschlichen Pagen, der um Verzeihung dafür bittet, dass er ihm nicht helfen kann, ist für mich gelungen, ebenso die durchforstete Sprache, die jetzt ohne Umgangssprache und neusprachliche Flüchtigkeiten daherkommt.
Wenn dann noch der Dupert ein wenig teuflischer wäre … :xxlmad::xxlmad::xxlmad:

Peace, Linktofink

ps.: eine Sache finde ich noch verwirrend:

»Nun, haben Sie sich satt gesehen? Möchten Sie, dass ich Sie auf Ihr Zimmer führe?«
Das klingt so, als würde er auf dem Schloss übernachten? Vorher schreibst du Gutshaus. Da würde ich Klarheit schaffen.

 

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