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Nicht geplant

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01.03.2006
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Nicht geplant

Zitternd hielt sie die kleine Tablettenpackung in den Händen. Noch hatte Michaela nicht den Mut gefunden, sie zu öffnen. Stattdessen saß sie nun schon seit Stunden auf der alten und morschen Parkbank, um sie herum die beinahe graue Parkwiese.
Es war ein trostloser Anblick. Und auch der Wolken verhängte Himmel tat sein bestes, um dem gerecht zu werden.
Das eigentlich grüne Parkgelände war leer. Keine einiger maßen gesunde Seele traute sich aus dem Haus.
Die ersten großen Regentropfen klatschten auf den harten Asphalt. Nasse Flecken bildeten sich auf der kleinen Packung. Michaela konnte sich noch immer nicht dazu überwinden, sie zu öffnen. Sie schloss die Augen, während die Tropfen über ihr Gesicht flossen und sich mit einigen Tränen vermischten.
Ein leiser Fluch entfuhr ihr und wieder wanderte ihre Hand zu der Weinflasche. Immer noch zitterten die Hände des Mädchens. Ja nicht einmal die Flasche konnte sie an die Lippen führen, ohne, dass sie etwas verschüttete.
„Scheiße!“, schrie Michaela in den Regen hinein und warf die Flasche mit voller Wucht auf den Spazierweg. Es klirrte und der Rest der roten Flüssigkeit ergoss sich über die Glasscherben.
Die Tablettenpackung landete ebenfalls auf dem Boden, als Michaela ihr Gesicht schluchzend in den Händen verbarg. Um sie herum begann es aus allen Wolken zu regnen. Doch es war ihr egal. Der Regen war momentan wohl ihr kleinstes Problem. Was machte es denn auch schon, dass sie vollkommen nass wurde. Ihr Vater hatte sie an diesem Tag aus dem Haus geworfen. Und das wahrscheinlich für längere Zeit – wenn nicht gar für immer. Wie hätte ihre Mutter reagiert, wenn sie noch leben würde?
Michaela verstand ja, dass ihr Vater verärgert war. Er hatte sie „gewarnt“. Aber es war passiert und nun einfach nicht mehr zu ändern. Natürlich hatte sie Angst – vor allem in diesem Augenblick des Alleinseins. Wo sollte sie jetzt hin? Nach dem heutigen Streit würde sie auf jeden Fall nicht nach Hause gehen. Das konnte nun wirklich niemand von ihr verlangen. Und sie bezweifelte, dass ihr Vater sie einlassen würde.
Sollte sie zu Ben? Früher oder später musste sie es ihm erzählen. Es sei denn…Ihr Blick fiel auf die nun durchnässte Tablettenpackung. Sie konnte es frühzeitig beenden – noch bevor Ben es erfuhr. Im Übrigen würde er wahrscheinlich nicht sonderlich begeistert sein… Würde er… wütend reagieren? Panisch? Oder würde er sie sogar alleine lassen- wie es viele andere in seiner Situation wahrscheinlich machen würden?
Michaela war kalt, doch auch das war ihr egal.
Wie hatte das nur passieren können? Und vor allem, wann war es passiert? Sie hatte Angst. Nie hätte sie gedacht, dass etwas desgleichen gerade ihr passieren könnte. Duzende Male hatte sie Reportagen darüber gesehen. Und nun war es ihr selber passiert…
Ben… Er war nicht der Typ Mensch, der sich darüber freuen würde. Überhaupt fragte Michaela sich in diesem Augenblick, ob sie eigentlich zusammenpassten. Nur zu gut konnte sie sich an das erste Zusammentreffen erinnern. Sie war auf dem Weg zur Schule gewesen, als sie Ben in genau diesem Park mit einer Zigarette gesehen hatte – neben ihm ein stadtbekannter Schläger. Michaela hatte sich ihren Teil dazu gedacht und war einfach an ihnen vorbeigegangen. Was hätte sie sich denn auch mit ihnen unterhalten sollen? Sie hatte nichts mit Leuten wie ihnen zu tun und – wenn sie ehrlich war – wollte sie auch nicht wirklich etwas mit ihnen zu tun haben. Gut, Ben sah unglaublich gut aus. Vielleicht sogar auch sympathisch… Aber Michaela hatte sich nichts daraus gemacht.
Dann, während einer Schulparty, war sie ein zweites Mal auf ihn gestoßen – wenn auch eher zufällig. Ben – schon etwas angetrunken – hatte sich neben sie gesetzt, als sie für einige Augenblicke nach draußen gegangen war. Damals hatte Michaela ein ganz anderes Bild von ihm bekommen. Sie wusste nicht genau, ob es am Alkohol gelegen hatte, und doch hatten sie sich gut unterhalten, Namen ausgetauscht und gemeinsam gelacht. An diesem Abend hatte sie bezweifelt, dass Ben sich am nächsten Tag noch an sie erinnern würde. Aber er hatte es getan und es war der Beginn einer Freundschaft – wenn auch einer mit Folgen.
Bens Unterricht würde in wenigen Minuten zu Ende sein, das wusste sie. Seine Schule lag nur einige Meter weit vom Park entfernt. Michaela könnte auf ihn warten… - und es ich erzählen. Aber wollte sie das überhaupt?
„Michi?“ Beim Klang dieser Stimme zuckte das Mädchen unwillkürlich zusammen. Erst, als jemand einen schützenden Regenschirm über sie hielt, sah sie auf und blickte genau in Bens Gesicht. Warum musste er gerade jetzt auftauchen!?
„Michi, was… machst du hier? Was ist los?“ Er sah von der Tablettenpackung über die Flaschenscherben in ihr verweintes Gesicht und wollte ihre Hand nehmen, als sie plötzlich aufsprang und sich einige Schritte von ihm entfernte.
„I- ich-“ Weiter kam sie nicht. Ein zweiter Weinkrampf überkam sie. Sie konnte nichts dagegen tun.
Ben stand kurze Zeit verwirrt da. Dann endlich trat er näher und legte seine Arme um das Mädchen.
„Hey…Schsch…“ Der Regenschirm landete auf dem Boden, als Michaela sich verzweifelt an ihn klammerte.

Eine halbe Stunde später stand sie im Hausflur von Bens Elternhaus. Um sie herum bildete sich eine Wasserpfütze.
„Komm. Zieh dir erst mal die nassen Sachen aus.“ Ben schaltete das Licht an und zog seiner Freundin die Jacke aus. Michaela ließ es geschehen. Ja selbst, als er sie ins Bad zog und ihr Pullover und Hose auszog, sagte sie nichts. Der Tränenfluss hatte nachgelassen. Das Problem aber bestand noch immer.
Als sie in eine Decke eingewickelt neben Ben auf dessen Bett saß und ihn ansah, begann sie zu zweifeln. Wie war sie nur an diesen tollen Typen geraten? Was fand er an jemandem wie ihr? Oder war er nur mit ihr zusammen, um…
„Was ist los?“, fragte er wieder und berührte ihr Gesicht mit seiner Hand.
„Ich… Mein Dad hat mich vor die Tür gesetzt.“ Es war beinahe nur ein Flüstern.
„WAS!?“ Ben stand auf. „Warum? Was- Er..“ Er verstand nicht. Und wieder stieg die alte Wut auf den Mann, der schon immer etwas gegen ihn gehabt hatte.
„Er kann dich doch nicht einfach so rauswerfen. Egal wie sehr ich ihn störe, er hat nicht das Recht-“
„Ben, ich bin schwanger!“, rief sie plötzlich in seine Wut hinein und starrte ängstlich auf den Boden. Stille folgte. Eine Stille, in der das Mädchen nicht wagte aufzublicken oder gar sich zu bewegen. Eine unangenehme Stille.
„Sag das noch mal.“ Bens Stimme versagte beinahe.
„Ich… bin schwanger.“ Michaela wickelte sich noch etwas enger in die Decke. Wieder diese Angst… Schließlich blickte sie auf. Ben stand wie angewurzelt da, blass und irgendwie erschrocken.
„Sag was, bitte.“ Sie sah ihn flehend an.
„Was soll ich dazu sagen!?“ Unglaublich schnell schien er sich wieder gefasst zu haben. Er wandte sich ihr ab. „Michi, du bist 16. Du… musst es wegmachen lassen.“ Er wagte nicht, sie anzusehen.
„Ben, das ist nicht dein Ernst, oder!!?“ Sie stand langsam auf und stellte sich vor ihn. „Bitte, Ben.“ Wieder diese Tränen.
„Michi!“ Er drehte ihr den Rücken zu. „Wie stellst du dir das vor!?“ Und plötzlich drehte er sich zu ihr um. „Bist du sicher, dass es… von mir ist?“
Das war zu viel. Michaela holte aus und verpasste ihm eine kräftige Ohrfeige.
„Was denkst du eigentlich von mir?!“, fauchte sie ihn wütend an und begann sich ihre nassen Sachen anzuziehen. Ohne ein weiteres Wort verließ sie das Haus fluchtartig. Ben hinderte sie keineswegs daran. Stattdessen trat er fluchend gegen die Wand. Wie hatte das nur passieren können!? Was nun? Panik machte sich in ihm breit. Wie konnte er mit 19 Jahren Vater werden? Konnte man ihn wegen Verführung einer Minderjährigen anzeigen?
Schlagartig wurde ihm jedoch eines bewusst. Michaela… Die Tablettenpackung…
„Shit!“
Ohne sich auch nur etwas überzuwerfen, lief er aus dem Haus in den Regen hinein. Sie war nirgends mehr zu sehen. Vielleicht war sie zurück zum Park gelaufen? Er musste sie finden. Sich entschuldigen, an ihr gezweifelt zu haben. Natürlich konnte sie nur von ihm schwanger sein. Er kannte sie. Und er wusste, dass er nicht immer gut genug aufgepasst hatte.

Michaela lief weiter, ohne wirklich zu wissen und zu sehen, wohin. Der Regen und auch die Tränen vernebelte ihr die Sicht. Verdammt, warum hatte Ben so reagiert? Aber hatte sie es nicht im Stillen geahnt? Und doch… Sie würde doch nie mit jemand anderem ins Bett gehen! Zwei Lichter kamen auf einmal unglaublich schnell näher. Was war das? Michaela versuchte klarer zu sehen. Zu spät. Ein Auto kam angerast, sie lief ihm, ohne es in ihrer Verzweiflung zu merken, genau auf die Fahrbahn.

 

Hallo Feuerelfe,

zu deiner Geschichte: Rein sprachlich hab ich nichts zu bemängeln. Schön geschrieben. Auch die Story ist gut, wenn auch schon ziemlich ausgekaut. Über Schwangerschaft von Minderjährigen hat man halt schon so oft was gelesen. Hatte mir halt da etwas mehr Individualität gewünscht. Ist aber bei dieesm Thema auch ziemlich schwierig...

Was mir noch aufgefallen ist, ist dass du die ganze Situation sehr anschaulich schilderst, was mir auch gut gefallen hat, bis auf eben die zwei Protagonisten. Man erfährt eigentlich nur das sie 16 und 19 sind und viel mehr nicht. Du könntest zum Beispiel ihr Äußeres beschreiben und ihre Beziehung untereinander noch genauer schildern. Man erfährt lediglich wie sie sich kennengelernt haben und das wars.

Das Ende lässt sich auch zu schnell erahnen und erlich gesagt hat es mich auch etwas gestört das Michaela am Ende stirbt. Das hat sowas von Klischee. Ein offenes Ende hätte mir besser gefallen. Lass Michaela doch einfach rausgehen und Ben mit seinen Ängsten allein. Wirkt, finde ich zumindest, noch schockierender und der Leser macht sich selber seine Gedanken.

Hoffe ich konnte dir ein wenig Helfen und du kannst mit meine Anmerkungen was anfangen. Drück mich immer so blöd aus ;-)

Noch en paar Kleinigkeiten:

Michaela könnte auf ihn warten… - und es ich erzählen. Aber wollte sie das überhaupt?
und es ihm erzählen

Im letzten Absatz verwendest du oft Wut, wütend usw. Vllt findest du das eine oder andere Mal eine ander Formulierung... Hört sich schöner an..

viele Grüße
neukerchemer

 

oh wow vielen dank;-) so viel lob:-D das freut einen immer

oh ja statt "ich" natürlich "ihn" :-P *g* kleiner tippfehler*hehe*

hm also es ist ja ende nicht ungedingt gesagt, dass sie stirbt. natürlichkönnte das sein, es kann aber doch auch sein, dass sie verletzt wird, vll das kind verliert, oder dass das auto irgendwie versucht auszuweichen oder was weiß ich, das soll sich ja eben jeder selber auf seine weise denken, verstehst du

ja vll hätte man etwas mehr über die prots schreiben können, so im nachhinein gesehen, kann ich dir da nur zustimmen *hehe*

lg
Ania

 

hallo feuerelfe,

Das eigentlich grüne Parkgelände war leer.
"eigentlich grüne" würd ich streichen, brauchts einfach nicht.

Keine einiger maßen gesunde Seele traute sich aus dem Haus.
das finde ich etwas dick aufgetragen:
Niemand traute sich aus dem Haus.

Ja nicht einmal die Flasche
"Ja" streichen

Um sie herum begann es aus allen Wolken zu regnen.
"aus allen Wolken" streichen

dass etwas desgleichen gerade ihr passieren könnte.
dass so etwas ihr passieren könnte.

und es ich erzählen.
es ihm erzählen.

„WAS!?“ Ben stand auf. „Warum? Was- Er..“ Er verstand nicht. Und wieder stieg die alte Wut auf den Mann, der schon immer etwas gegen ihn gehabt hatte.
Hier wechselst du die Perspektive, mittem im Absatz. Das macht man einfach nicht.

„Ben, das ist nicht dein Ernst, oder!!?“
Hier reicht das Fragezeichen.

Wie hatte das nur passieren können!? Was nun? Panik machte sich in ihm breit. Wie konnte er mit 19 Jahren Vater werden? Konnte man ihn wegen Verführung einer Minderjährigen anzeigen?
Schlagartig wurde ihm jedoch eines bewusst. Michaela… Die Tablettenpackung…
„Shit!“
Ohne sich auch nur etwas überzuwerfen, lief er aus dem Haus in den Regen hinein. Sie war nirgends mehr zu sehen. Vielleicht war sie zurück zum Park gelaufen? Er musste sie finden. Sich entschuldigen, an ihr gezweifelt zu haben. Natürlich konnte sie nur von ihm schwanger sein. Er kannte sie. Und er wusste, dass er nicht immer gut genug aufgepasst hatte.
Hier, das finde ich auch nicht gut, dass ganz plötzlich die Scene aus Sicht des Jungens beschrieben wird. Streiche es einfach, gehe dafür mehr darauf ein, wie sich das Mädchen in dieser Situation fühlen mag. Die Enttäuschung über sein Verhalten, die neue Auswegslosigkeit, die sich in ihr auftürmt...

Ein Auto kam angerast, sie lief ihm, ohne es in ihrer Verzweiflung zu merken, genau auf die Fahrbahn.
das Ende finde ich dann auch eher schwach. Es ist zu abschließend, zu beliebig. Ich erwarte auch nicht, dass du was schreibst, das alle zufrieden stimmt. Aber hier wäre es meiner Meinung viel passender gewesen, alles offen enden zu lassen, mit Regen, der auf ihre Haare fällt und sich mit ihren bitterlichen Tränen vermischt.

Hat mir nicht so gefallen. Das Thema finde ich sehr gut gewählt, habe mich schon gewundert, dass es noch nicht öfter in dieser Rubrik zu finden ist/war.
Die Kritikpunkte habe ich ja bereits in meine Textkritik eingearbeitet. das wichtigste ist mehr auf das Mädchen einzugehen. Immerhin wird sie das Gefühl haben, dass wirklich die ganze welt auf sie hereinbricht.

Eike

 

Hallo Feuerelfe,

Ein Auto kam angerast, sie lief ihm, ohne es in ihrer Verzweiflung zu merken, genau auf die Fahrbahn.
verzeih, wenn ich hier gleich deinen letzten Satz spoilere. Oft nimmt man solche Enden, um einer Geschichte mehr Dramatik zu geben, um sie vielleicht tiefer wirken zu lassen oder weil man schlicht gegen ein Happy End ist. Und natürlich ist Michi verwirrt und aufgelöst. Da ist es nicht unwahrscheinlich, dass sie vor ein Auto läuft. Ich kann also nicht sagen, dass es nicht stimmig wäre. Dennoch habe ich das Gefühl, es ist auch eine Chance, dich aus der Geschichte zu mogeln, sie nicht zu Ende erzählen zu müssen. Und meines Erachtens tritt hier durch diesen Tod das Gegenteil ein. Die Geschichte verliert an Tiefe, weil sie die einfachste Lösung wählt.
Spannend wäre übrigens gewesen, auf den Widerspruch näher einzugehen, der sich daraus ergibt, dass Michi zwar eine Abtreibung anscheinend ablehnt (also sich für ihr Kind entscheidet) ihm aber mit der Überlegung, ihrem eigenen Leben ein Ende zu machen, keine Chance gibt. Ich denke, solche widersprüchliches Verhalten kann in solch einer Situation der Überforderung durchaus auftauchen. Gerade deswegen hätte ich mir an dem Punkt mehr davon gewünscht.

Einige Details:

Stattdessen saß sie nun schon seit Stunden auf der alten und morschen Parkbank
Du möchtest dem ganzen ja eine gewisse Dringlichkeit geben. Die wird aber durch gleich zwei Füllwörter zunichte gemacht.
Es war ein trostloser Anblick. Und auch der Wolken verhängte Himmel tat sein bestes, um dem gerecht zu werden.
mE: wolkenverhangene
Das eigentlich 2 grüne Parkgelände war leer.
Selbst bei noch so grauem Himmel ist das Parkgelände noch grün, es sei denn, es sind Herbst( bunt) oder Winter (weiß/grau). Eigentlich ist hier eine unsinnige Einschränkung.
Keine einiger maßen gesunde Seele traute sich aus dem Haus.
einigermaßen (ein Wort)
Sie schloss die Augen, während die Tropfen über ihr Gesicht flossen und sich mit einigen Tränen vermischten.
auch hier mildert "einige" die Tränen ab.
Ja nicht einmal die Flasche konnte sie an die Lippen führen, ohne, dass sie etwas verschüttete.
Komma nach "ohne" nicht nötig.
Um sie herum begann es aus allen Wolken zu regnen.
Jeder Mensch weiß, woher der Regen kommt. Diese Formulierung wikrt mE eher unfreiwillig komisch.
Wo sollte sie jetzt hin?
Wer mich kennt, weiß, dass ich auf rhethorische Fragen stehe. In diesem Fall finde ich sie nur fast zu durchsichtig, weil so klassisch. In den meisten Fällen finde ich dieses Stilmittel vor allem bei "Ich-Erzählungen" passender.
Es sei denn…Ihr
Hier fehlen gleich zwei Leerzeichen, eines vor, eines nach den Auslassungspunkten. Dieses Leerzeichen fehlen bei dir immer an den durch durch drei Punkte abgeschlossenen Sätzen. Ich führe es nicht mehr auf, bemerke allerdings, dass du das Stilmittel auch etwas inflationär einsetzt.
Ihr Blick fiel auf die nun durchnässte Tablettenpackung.
Da wir ja wissen, dass es die ganze Zeit geregnet hat und die Tablettenpackung zu Beginn trocken war, ist das nun überflüssig.
Nie hätte sie gedacht, dass etwas desgleichen gerade ihr passieren könnte
zu umständlich. Hier führt eine geradere Formulierung eindringlicher zum Ziel.
Duzende Male hatte sie Reportagen darüber gesehen.
Dutzende
Was hätte sie sich denn auch mit ihnen unterhalten sollen?
Hier hingegen zu umgangssprachlich: Worüber hätte sie sich ...
Vielleicht sogar auch sympathisch…
entweder sogar oder auch streichen. Beides ist zu viel.
und es ich erzählen
und es ihm
Der Regenschirm landete auf dem Boden, als Michaela sich verzweifelt an ihn klammerte.
Bezug unklar. so klammert sich Michaela an den Regenschirm.
Eine Stille, in der das Mädchen nicht wagte aufzublicken
Komma nach wagte
Michaela holte aus und verpasste ihm eine kräftige Ohrfeige.
Das liest sich für mich zu alt. Lass sie ihn schlagen, meinetwegen sogar mit der Faust.
Ben hinderte sie keineswegs daran.
"keineswegs" liest sich zu lax. Besser kurz und bündig "nicht", dann ist es für die Stimmung besser.
Konnte man ihn wegen Verführung einer Minderjährigen anzeigen?
Nein

Lieben Gruß, sim

 

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