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Noch einen Wunsch?

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07.08.2002
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Noch einen Wunsch?

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X-mas 99


Hans saß in seinem Käfig. Hans hieß eigentlich nicht Hans, sondern anders, aber wir wollen ihn Hans nennen, denn seinen Name kann ich nicht aussprechen. Denn Hans ist ein Hase. Ein weißer Hase mit kleinen braunen Flecken, die er selbst nicht besonders mochte. All seine Freunde hänselten ihn damit, dass er aussähe, als sei er in den Dreck gefallen. Seine Freunde aber waren nicht mehr da. Sie waren alle abgeholt worden, schon vor Stunden. Was hätte Hans nur dafür gegeben, wenn er nun gehänselt worden wäre.
Als er vor ein paar Tagen aus seinem Stall geholt worden war, hatte Hans eine Reise gemacht. Er hatte mit seinen Freunden in einer dunklen Kiste gehockt und es war laut und warm. Da hatte er gedacht, dass er nun in den Himmel kommen würde. Seine Mutter hatte ihm immer zum einschlafen das Märchen vom Zauberhasen erzählt.
Der Zauberhase war ein großer, starker und ausgesprochen schöner Hase gewesen, der in einer schwarzen, dunklen Kiste in den Himmel gebracht worden war. Und es soll auf dem Weg dorthin ganz furchtbar laut und warm gewesen sein. Dann aber, kurz bevor der Zauberhase alle Hoffnung verlor, da habe sich ein Klappe geöffnet, eine riesige Hand wäre gekommen, hätte ihn gepackt und hochgehoben. Zuerst strahlten ihn hellen Sterne an und er hatte kaum etwas gesehen, dann hätten viele Menschen gelacht und geklatscht. Der Zauberhase hätte ihnen gewunken und alle hätten ihn geliebt. Ja, und die Hand, die ihn gegriffen hielt, die gehörte einem Mann im schwarzen Anzug und dünnen Gesicht. „Das ist der Zauberhasengott,“ hatte Hans Mutter immer gesagt. Als nun Hans da in dieser Kiste saß, da hatte er gedacht, dass er nun auf dem Weg zum Zauberhasengott sei.
Seine Freunde waren da anderer Meinung. Ein böser Zuchthase hatte ihnen erzählt, dass so hässliche, kleine und dumme Hasen zum Schlachter kämen. Hans glaubte nicht die bösen Geschichten von Messern und gegessen werden. Er war davon überzeugt, dass er auf dem Weg zum Zauberhasengott sei. Sehr wünschte sich Hans, dass er ein Zauberhase werden solle. Verdient hätte er es mit Sicherheit, denn er war ein guter Hase gewesen. Immer nett zu den anderen und niemals ein böses Wort von ihm.
Als sich jedoch die Klappe öffnete und Hans und seine Freunde heraus gehoben wurden, da gab es zwar Sterne, aber die waren nicht hell und niemand lachte und die Hand gehörte einer dicken, hässlichen Frau die gar nicht freundlich war. Sie warf die armen Hase in einen Käfig und stellte sie an ein Fenster.
Draußen liefen Menschen mit Kindern und ohne herum und immer wieder schauten sie zu den Hasen herein. Oft ging dann die Tür und es gab ein Gespräch mit der Frau im Laden. Manchmal kam dann eine Hand in den Käfig und nahm einen von Hans Freunden heraus. Sie heulten und kämpften, denn sie glaubten, dass sie nun ein Braten werden sollten.
Wenn keine Menschen da waren, die herein schauten, dann schaute Hans heraus. Er erkannte viele bunte Lichter, die glitzerten und funkelten. Manchmal fielen weiße, weiche Flocken vom Himmel und da glaubte Hans, dass dies das Fell seiner Freunde sein müsse, die geschoren wurden.
Nun war er allein und hatte Angst, denn die Sonne war untergegangen und nur noch die bunten Lichter funkelten und bestimmt würde man bald auch ihn holen.
Dann, kurz bevor die Frau den Laden verschließen wollte, erkannte Hans ein Gesicht an der Scheibe. Die Tür ging und er hörte wieder ein Gespräch und bald würde die Hand kommen und ihn nehmen. Oh, was hatte Hans für eine Angst. Der Schlachter hat mich gesehen, der Schlachter hat mich gesehen, dachte Hans voller Furcht. Und wirklich, da kam auch schon die Hand und packte ihn hinten am Genick. Hans strampelte wie wild und schlug und weinte, doch es half alles nichts. Ruck zuck landete er in einem Karton und er hörte die Frau nur noch sagen: „Ach was, der ist ganz süß.“
Da war es aus. Hans weinte und schluchzte: Er wollte nicht süß sein, denn dann würde man ihn essen und er wollte doch auch in den Himmel für Zauberhasen.
Wieder war es dunkel und Hans zweifelte nicht mehr an den Worten des Zuchthasen.
Und wie war es laut und Hans konnte kaum atmen, so heiß war ihm.
Wieder ruckelte es, er hörte Stimmen und Gesang. Dann gab es einen Schlag und es war ruhig. Gar nicht gut, dachte Hans traurig: Das kann nicht der Himmel sein und ich werde kein Zauberhase.
Dann wurde der Gesang lauter und er hörte Kinderstimmen. Ohoh, da kommen sie und wollen mich essen, dachte Hans, aber er wollte tapfer sein. Er kauerte sich in eine Ecke und blickte furchtsam nach oben.
Plötzlich wurde der Deckel aufgerissen und ein riesiges Gesicht tauchte auf. KEIN ZAUBERHASEGOTT, das stand fest, aber dahinter gab es bunte Lichter und Musik. Dann lachte das Gesicht und rief: IST DER SÜSS. Sofort kamen auch die Hände angeschossen und packten Hans unter dem Bauch. Neinneinneinnein, dachte Hans und machte sich fast nass.
EIN WEIHNACHTSHASE, rief das Gesicht und als Hans es sich genauer anschaute, da war es ganz freundlich und nett. Das Mädchen nahm Hans dann ganz fest in den Arm und knuddelte ihn an sich.
Ich bin ein Weihnachtshase, ging es Hans durch den Kopf. Eigentlich viel besser als ein Zauberhase, denn hier ist es viel besser als im Himmel.


Ps:
mir sind beim lesen einige unzulänglichkeiten dieses textes aufgefallen. so finde ich heute, daß hans sich am ende zu schnell wohlfühlt. dennoch habe ich mich entschlossen die geschichte so zu lassen, da der anlass eine kurze geschichte gebietet (zum vorlesen am heilig abend, da darfs nicht langweilig sein).
trotzdem würde mich mal eine objektiver meinung als die meiner familie dazu interessieren.

 

Nette Geschichte zum Vorlesen am Hl. Abend. Sie könnte genausogut im Kinder-Forum stehen.

Das einzige, das ein wenig stört sind die vielen Wortwiederholungen (Hase, Hand, ...).

 

Hallo sno wincent wieck!

Ja, das Kinderforum finde ich auch passender (zumal ich mit der Ausnahme, dass die Story aus Sicht eines Hasen erzählt wird, keine phantastischen / märchenhaften Elemente finden konnte).

Unabhängig dessen eine sehr putzige und niedliche Kurzgeschichte, die ihren Zweck, am Heilig Abend vorgelesen zu wird, sicherlich nicht verfehlt hat.

Inhaltlich gefällt sie mir ziemlich gut (interessant, mal eine Story aus Hasensicht zu lesen), außerdem ist sie schön kindlich und verständlich geschrieben; man konnte sich die Situation, in der Hans sich befindet, gut vorstellen.

Insgesamt wirklich nicht schlecht.

Viele Grüße,
Michael

 

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