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Nomen Omen est?

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21.04.2016
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Nomen Omen est?

Eigentlich bin ich davon überzeugt, dass die Aussage: Nomen est Omen, für etliche Menschen zutrifft. Dafür gibt es einige Beispiele. Wenn ich so an meine Schulzeit zurückdenke, ja, dann ist schon was dran. Da gab es doch diesen Frank Lautschläger. Der machte seinem Namen wirklich alle Ehre. Er war laut, furchtbar laut. Man konnte ihn noch nicht sehen, aber man hörte ihn schon. Wenn er morgens in die Klasse kam, schmiss er als erstes seine Collegemappe krachend auf den Schreibtisch. Danach rumpelte er seinen Stuhl unter dem Tisch hervor, um sich dann laut seufzend und stöhnend draufzusetzen. Das traf allerdings nur auf den ersten Teil seines Namens zu. Der zweite Teil hatte es wirklich in sich. Er war ein Schläger, und zwar einer übelster Sorte. Im Laufe seiner Schulzeit hat er sich mit fast jedem aus der Klasse geprügelt. Den Mädchen zerrte er an den Haaren; oder er schubste sie durch die Gegend. Ich kann es bis heute nicht begreifen, warum er nicht der Schule verwiesen wurde, denn das hatte er mehr als hundert Mal verdient. Allerdings munkelte man , dass sein sehr reicher Vater viele Projekte der Schule mit reichlich Geld unterstützt habe. Na ja, vielleicht war ja was dran.
Oder die Susanne Weingarten. Zunächst einmal denkt man bei dem Wort Wein an das Getränk. Bei Susanne allerdings hatte es eine andere Bedeutung – nämlich weinen. Sie weinte wegen jeder Kleinigkeit. Hatte stets ein großes Taschentuch bei sich, damit sie sich die allzu leicht fließenden Tränen abtupfen konnte. Und wenn sie einmal die Frage eines Lehrers falsch oder gar nicht beantwortet hatte, brach sie in Tränen aus, und der Unterricht musste oftmals für fünf oder zehn Minuten unterbrochen werden, weil es einfach nicht möglich war, weiterzumachen, bis Susanne endlich mit ihrer Heulerei aufgehört hatte. So nannten wir sie – auch mit Hinblick auf den passenden Vornamen – stets die Heulsuse.

Es gibt allerdings auch Beispiele dafür, dass Menschen ihrem Namen so gar nicht gerecht werden. Dabei denke ich an Christoph Heldt. Er hatte ja nun einen heroischen Namen, wenn auch mit dt geschrieben. Bei seinem Namen stellt man sich natürlich vor, dass sein Träger es mit jeder Gefahr aufnimmt, seinen Mitmenschen auf heldenhafte Weise hilft und sie so vor Üblem bewahrt. Nicht so, dieser Christoph Heldt. Er war ein Feigling, ja er war ein Angsthase. Wenn es irgendwo brenzlig wurde, war er der Erste, der Fersengeld gab. Er versteckte sich hinter den Rücken seiner Klassenkameraden, duckte sich und atmete so lange kaum, bis die Luft wieder rein war.

Das waren einige meiner Mitschüler, an die ich mich immer wieder erinnere.
Nach dem Abitur, das ich übrigens summa cum laude hingelegt hatte, wollte ich auf keinen Fall studieren. Ich hätte noch nicht einmal gewusst – was. Also begann ich auf Drängen meiner Eltern eine Lehre zum Bankkaufmann. Das war der größte Fehler meines Lebens. Nicht nur, dass diese Banker sich für etwas Besseres hielten und ständig nur über Devisen, Portfolio, Aktien und Dax-Index sprachen, benahmen sie sich auch noch so, als sei das Wissen der ganzen Welt in ihren hohlen Köpfen untergebracht. Außerdem waren sie unglaublich borniert. Das war für mich unerträglich. Und dann auch noch diese Thelma Tuschler. Das war ein entsetzliches Frauenzimmer. Stets tuschelte und zischelte sie hinter vorgehaltener Hand mit irgendwelchen Arbeitskollegen. Kam man unerwartet hinzu, brach sie das Getuschel augenblicklich ab, so dass man stets das Gefühl hatte, Gegenstand ihrer Tuschelei zu sein. Aber das Allerschlimmste war der Dresscode. Wir Männer durften nur in dunkelfarbigen Anzügen, weißen Hemden und diskreten Krawatten am Arbeitsplatz erscheinen. Selbst, wenn es vierzig Grad im Schatten hatte.
Als ich es ein Jahr in dieser unglückseligen Ausbildung ausgehalten hatte, fasste ich einen Entschluss und beendete diese Situation ad hoc.
Meine Eltern waren an diesem tollen Sommertag auf einer Gartenparty bei meiner Tante und meinem Onkel. Die Gelegenheit war günstig. Ich nahm meine drei dunkelfarbigen Anzüge, meine sechs weißen Hemden und meine sechs diskreten Krawatten. All dieses Gelumpe schmiss ich im Garten auf einen Haufen und zündete diesen an. Das war mein Freudenfeuer. Als meine Eltern nach Hause kamen und sahen, was ich angerichtet hatte, stellten sie mich zur Rede. Als ich ihnen dann auch noch kundtat, dass ich meine Lehre beendet hatte, warfen sie mich raus.
Da befand ich mich in einer Situation, die mich völlig überforderte. Jammern half nicht. Ich musste zusehen, wie ich mich über Wasser hielt. Nun ja, ich schlief mal hier und mal dort, hielt mich mit gelegentlichen Nebenjobs am Leben und wusste nicht so recht, wo das noch hinführen sollte. Allerdings machte ich mir darüber keine großen Gedanken.

Als ich eines morgens, nach einer fürchterlich verbrachten Nacht, steifgliedrig auf einer Parkbank aufwachteund mich streckte, kam ein Mann auf mich zu. Er setzte sich neben mich auf die Bank und betrachtete mich von der Seite. Ich fand das bescheuert und hoffte, dass er bald abziehen würde. Aber dem war nicht so. Dieser Mann betrachtete mich weiterhin schweigend. Gut, wenn er nicht gehen wollte, dann würde ich das eben tun. Doch er hielt mich, als ich aufstehen wollte, sanft zurück und stellte sich vor: „Ich heiße Daniel Leitmeyer und spüre, dass du nicht weißt, was du mit deinem Leben anfangen sollst. Das ist nicht gut, glaub mir. Allerdings kann ich dich auf einen Weg leiten, den du gehen kannst.“ Da war es wieder: Nomen est Omen. „Glaub mir, das ist ein guter Weg.“ Zunächst hielt ich ihn für bekloppt, aber meine Neugier war geweckt. Außerdem konnte es ja auch nicht schlimmer werden. Also blieb ich sitzen und hörte ihm zu. Er sprach von einer weltweit agierenden Organisation, der er seit langer Zeit angehöre und die ihn nie im Stich gelassen habe. Als er mit seinen Ausführungen fertig war und ich mich bereit erklärt hatte, dieser Organisation angehören zu wollen, geleitete er mich zu einer Niederlassung derselben.

Was soll ich da noch groß sagen. Für diese Organisation bin ich seit über zwanzig Jahren tätig und ich habe es noch nicht einen Tag bereut. Im Rahmen meiner Tätigkeit bin ich in der ganzen Welt herumgekommen und dabei reich geworden. Meine Arbeit lässt mir viel Zeit, da ich nur hin und wieder zum Einsatz komme. Allerdings muss ich meine Aufgaben gewissenhaft und präzise erledigen. Meine Tätigkeit lässt mirkeinen Raum für Beziehungen. Verschwiegenheit ist oberstes Gebot. Ich habe weder Kind noch Kegel. Sicherlich gibt es hin und wieder Frauen in meinem Leben – allerdings ganz unverbindlich und nichts von Dauer. Manchmal fühle ich mich doch sehr einsam. Dann kommt mir der Gedanke, in zehn Jahren meinen Dienst zu quittieren und ein anderes Leben zu führen – so wie jeder andere auch. Geld genug habe ich ja. Vielleicht bleibt mir dann noch genügend Zeit, auch einmal das Glück inniger Zweisamkeit zu erfahren. Das ist aber noch lange hin. Ich warte erst einmal ab.

Ach ja, übrigens, ich habe mich Ihnen ja noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Totschläger, Hannibal Totschläger. Und nun liegt es an Ihnen, mein geneigter Leser, zu entscheiden, ob Sie glauben wollen, dass auch ich meinem Namen alle Ehre mache.

 

Hi @KPW1202,

wie es heute schon bei einer anderen Geschichte der Fall gewesen ist, hat mich hier auch der in meinen Augen missglückte Titel angelockt, der mich dazu einlädt, ein bisschen zu lästern. Der Titelsatz ist ja Latein, aber der Satzbau ist deutsch. Das passt nicht zusammen. So ist das kein Fragesatz. Kann sein, dass das witzig wirken soll. auf mich wirkt es vor allem falsch.

Dann finde ich die Geschichte inhaltlich und der Idee nach recht plump. Ist das nicht ein etwas billiger Witz, dieses Herumreiten auf Namen und ihren Bedeutungen? Mir will es so scheinen.

Insgesamt passt das allerdings zur Erzählstimme, und das weckt den Verdacht, dass du das so gewollt hast: auf die Nerven gehen. Den Verdacht bestätigt mir unter anderem dieses angeberische Herausstellen des Schulabschlusses, das muss ja Absicht sein. Aber auch wenn es gewollt ist, das Ergebnis bleibt: mir geht das Geschwafel des Erzählers wirklich zum großen Teil auf die Nerven, ich kann da wenig Spaß dran gewinnen.

Besten Gruß
erdbeerschorsch

 

Hallo @KPW1202,

Fangen wir doch gleich mal beim Titel an. Also erstens steht der zwei mal über der Geschichte, einmal würde mir reichen. Zweitens stimme ich da Erdbeerschorsch zu: Das ist grammatikalisch nicht wirklich richtig. Nun bin ich ja in Lateingrammatik auch nicht unbedingt eine große Leuchte, denn wir übersetzen im Lateinunterricht immer nur ins Deutsche und müssen nie selbst Sätze bilden. Deswegen bin ich da auch nicht so supergut drin. Vielleicht gibt es hier irgendwo ein totals Lateinass, das da weiterhelfen kann?
Ich kann aber zumindest einen Vorschlag machen. An das Est könntest du auf jeden Fall noch das angehängte Fragesignal -ne dranhängen, also: „Estne Nomen Omen?“
Ob das jetzt vollständig richtig ist, kann ich leider nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, aber ich denke, es wäre ein Schritt in die richtige Richtung.

Bevor ich was zum Inhalt sage, noch ein kleines Bisschen Textgedöns.

dass die Aussage: Nomen est Omen, für etliche Menschen zutrifft.
Ne, also so geht das nicht. Du könntest „Nomen est Omen“ ja in Anführungszeichen setzten oder kursiv schreiben, dann wäre der Satz nicht so komisch falsch zerstückelt.

Wenn ich so an meine Schulzeit zurückdenke, ja, da ist schon was dran.
Das klingt auch sehr komisch. Vielleicht: „Wenn ich so an meine Schulzeit zurückdenke, ja, dann ist da schon was dran.“

Da gab es doch diesen Frank Lautschläger.
Das klingt so, als würde das deinem Prot gerade in dem Moment einfallen.
Tut es aber nicht. Ich bin sicher, der Typ hat schon tausende Male über den Zusammenhang von Namen und Charactereigenschaften nachgedacht. Deshalb würde ich das „doch“ weglassen.

Man sah ihn nicht, aber man hörte ihn.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Typ nicht unsichtbar war. Das funktioniert so nicht.

Danach rumpelte er seinen Stuhl unter dem Tisch hervor.
„Hervorrumpeln“ ... Ich weiß nicht. Man versteht zwar, was du meinst, aber das passt einfach nicht wirklich. Kann man doch bestimmt auch anders ausdrücken.

um sich dann laut säufzend und stöhnend auf diesem niederzulassen.
„auf diesem“ würde ich durch „darauf“ ersetzen, das klingt viel schöner.
Und ich finde, „laut ächzend und stöhnend“ ist ein bisschen überladen. Ein Adjektiv reicht mir.

er war ein Schläger und zwar übelster Sorte.
Das ist auch ziemlich schief. Ich bin mir nicht sicher, ob vor das „und“ ein Komma darf, aber es würde das ganze irgendwie übersichtlicher machen. Dann würde ich noch nach das „zwar“ ein „einer“ setzen, weil das dann deutlicher wäre.

mit fast jedem seiner Klassenkameraden geprügelt und diese zusammengeschlagen.
Das klingt so, als würde Hannibal das als Außenstehender erzählen, aber er war ja selbst Teil dieser Klasse. Also lieber „mit fast jedem aus der Klasse“
„und diese zusammengeschlagen“ klingt auch blöd. Vielleicht „und alle zusammengeschlagen“? Oder noch ein bisschen gekürzt, da das mit dem Prügeln eigentlich überflüssig ist, da du ja schon vom Zusammenschlagen redest: „Im Laufe unserer* Schulzeit hat er fast jeden aus der Klasse zusammengeschlagen.“? Das wäre etwas flüssiger.
*: das würde ich, da Hannibal ja auch beteiligt war, ebenfalls ändern.

Den Mädchen riss er an der Pferdeschwänzen
klingt auch komisch. Mit dem doppelten Dativ. Wenn du schon eine Geschichte schreibst, bei der du die ganze Zeit übertreibst, könntest du auch sowas schreiben wie: „Die Mädchen zerrte er an den Haaren quer über den ganzen Schulhof, oder er schubste sie durch die Gegend“ Das klänge auch etwas flüssiger.

Ich kann es bis heute nicht begreifen, warum er nicht der Schule verwiesen wurde, denn das hatte er mehr als hundert Mal verdient.
Das „es“ solltest du streichen. Und aus dem „hatte“ würde ich ein „hätte“ machen.

Allerdings munkelte man hinter vorgehaltener Hand, dass sein sehr reicher Vater viele Projekte der Schule mit reichlich Geld unterstützte.
„hinter vorgehaltener Hand“ kann weg. Ist nicht wichtig, munkeln ist munkeln. Der Rest ist mir zu überladen, das ist anstrengend zu lesen. Da würde ich noch mal rangehen.

– nämlich weinen.
Ich würde „weinen“ kursiv schreiben.

Sie weinte für jede Kleinigkeit.
Vielleicht „wegen jeder“ statt „für jede“.

wilde Tränen
Funktioniert nicht. Streich das „wilde“

Ich hätte noch nicht einmal gewusst – was.
Komma statt Gedankenstrich.

Das war ja wohl der größte Fehler meines Lebens.
„ja wohl“ klingt ziemlich blöd. Kannste einfach weglassen.

Nicht nur, dass ..., benahmen sie sich auch noch so, ...
besser wäre: „sie benahmen sich auch noch so, ...

Kam man unerwartet hinzu
Ich würde aus „hinzu“ ein „dazu“ machen.

Gegenstand ihrer Heinlichtuerei zu sein.
„Heimlichtuerei“ finde ich nicht wirklich passend. Da verstehe ich ein bisschen was anderes drunter.

an diesem tollen Sommertag
Ich glaube, wir beide haben die gleiche Krankheit: Ich will auch manchmal an jedes Wort ein Adjektiv hängen, auch wenn es nicht so richtig passt. Ich hab mich selbst schon in die Therapie geschickt, und da schicke ich dich jetzt auch hin. Zumindest von solchen unpassenden Adjektiven wie diesem solltest du kuriert werden, denn die sind alles andere als schön.

und zündete diesen an.
Du hast es vielleicht schon bemerkt, ich mag diese Relativsatze mit dieser/diese/dieses überhaupt nicht. Klingt einfach sehr unschön.

Hier ist eine Wiederholung drin:

wie ich mich über Wasser hielt ... hielt mich mit gelegentlichen Nebenjobs am Leben
Zwei mal „hielt“ in kurzer Zeit.

nach einer fürchterlich verbrachten Nacht.
Der Therapeut kommt gleich. Oder kriegst du das allein weg?

mich streckte und zurechtrückte
Wie kann man denn sich selbst zurechtrücken?

zu einer Niederlassung derselben.
Das „derselben“ will mir auch nicht gefallen.

Verschwiegenheit ist oberstes Gebot. Doch lässt mir meine Tätigkeit keinen Raum für Beziehungen.
Ich würde entweder die beiden Sätze tauschen, oder das „doch“ streichen, denn das passt so nicht.

So wie Jedermann.
Vielleicht „So wie andere auch“?

Bis da ist es allerdings noch lange hin.
Vielleicht einfach: „Das ist aber noch lange hin“?

Totschläger.
Okay, gut, sowas war am Ende zu erwarten. Wundert mich nur, dass es dann zwei Kinder in einer Schulklasse gab, deren Name das Wort „Schläger“ enthielt, das finde ich sehr, sehr unwahrscheinlich.

Allgemein zum Text: Kennst du den Grundsatz „Show, don‘t tell?“ ... Tja, deine Geschichte ist hundertprozentig reines Tell. Du zeigst dem Leser nicht was passiert, lässt es uns nicht miterleben, du erzählst einfach nur ziemlich grob, was da so ungefähr passiert ist. Das ist ungefähr so spannend, wie meine Aufsätze aus der zweiten Klasse („Und dann ging ich Eisessen. Und dann ging ich wieder nach Hause. Ich habe meine Freunden bei mir getroffen. Und dann haben wir Lego gebaut. Und dann ist meine Freundin nach Hause gegangen. Ich habe ein Brot gegessen. Dann bin ich ins Bett gegangen.“) und so sachlich wie ein Zeitungsartikel.

Zeig uns doch lieber die einzelnen Szenen, lass und Gespräche mithören, lass uns die Umgebung sehen, lass uns die anderen Leute sehen, lass uns die Schläge spüren ... erzähl nicht nur, was alles passiert ist, mach es lebendig.

Die ganze erste Hälfte ist ja fast nur die Erinnerung an gestörte Kinder aus der Schule und ein bisschen Rumgephilosophiere über „Nomen est Omen“ das ist nicht wirklich interessant. Der ganze Kernteil deiner Geschichte, mit dem Gedöns um Namen und ihre wörtliche Bedeutung im Bezug auf den Character, ist für mich leider einfach nur unnötig und langweilig, tut mir leid. Ich denke, das könnte vielleicht mal reizvoll, wenn du es ganz subtil in eine spannende Handlung einfließen ließest. Für mich wird die Geschichte da spannend, wo er seine Klamotten verbrennt. Und später nochmal da, wo er dem Mann begegnet. Ich denke, wenn das alles spannend gezeigt würde, könnt die Geschichte auch echt mitreißend sein, das Grundgerüst ist da.
Dafür brauche ich halt einen persönlicheren Bezug zur Geschichte. Und den könnte ich nur kriegen, wenn du mir mehr zeigst, anstatt es nur zu erzählen. Mach eine zusammenhängende Handlung daraus, lass es mich miterleben, dann wird das schon was.

Ich habe noch ein grundsätzliches Problem mit deiner Geschichte. Das war vermutlich so gewollte, du wolltest damit pointiert dieses „Omen est Nomen“ auf die Spitze treiben ... ich mag das trotzdem nicht: Hier ist alles Furchtbar übertrieben und alle Figuren sind nur Schwarz-weiß. Und ihre Charactereigenschaften werden an ihren Namen festgemacht, das finde ich einfach furchtbar. Es gibt unzählige Kinder, die überall, an allen Schulen schlimm gemobbt werden, nur wegen ihres Namens. So eine Gecshichte sagt ja im Grunde genommen aus, dass das stimmt. Und ich denke, niemand will nur wegen seinem Namen gleich in einer bestimmten Kategorie eingeordnet werden. Ein Name sagt meiner Meinung nach absolut gar nichts über einen Menschen aus. Ich weiß, du wirst sagen: Es ist ja nur eine Geschichte. Ich komme damit aber einfach nicht klar. Alle Personen darin dürfen nur auf eine bestimmte Art leben, nämlich so, wie es ihr Name vorschreibt. Ansonsten haben sie keinerlei eigenen Character, sind nur dazu da, um diese fragwürdige These zu stützen, haben aber nichts, was darüberhinausgeht, können nie anders sein, als es ihr Name von ihnen verlangt.
Sorry, das kann ich persönlich einfach gar nicht ab. Menschen sind vielseitig und vielschichtig und ihr Character ist individuell.

Außerdem mag ich deinen Prot überhaupt nicht. Er ordnet alle Menschen in irgendwelche Schubladen ein, sieht in ihnen immer nur was Schlechtes, Ist aber genau so, wie er abfällig die Bänker beschreibt.
Dass er dann am Ende Namensbedingt der Mafia beitritt und Leute abmurkst ... na ja ... die Idee finde ich ganz nett, um die Geschichte abzurunden, aber sie bekräftigt nur, dass ich den Prot nicht mag und ich ärgere mich, weil er auch sich selbst am Ende in die Form presst, die sein Name ihm vorgibt. Ich hätte ja gehofft, dass er am Ende einsieht, dass dieses Menschenbild totaler Quatsch ist und dass er eben nicht das tut, was sein Name ihm vorgibt.

Na ja, kein besonders begeisterter Kommentar von mir, aber ich denke, du kannst damit umgehen, sonst wärst du ja nicht hier im Forum.

Liebe Grüße,
Anna

 

Hallo @KPW1202 ,

für heute habe ich mir eigentlich schon zwei Geschichten zum Kommentieren ausgesucht, aber da ich noch Urlaub habe und deine zwischendurch gelesen habe, wollte ich dir zumindest kurz einen Leseeindruck dalassen.

Ich fand deine Geschichte nicht schlecht, teilweise witzig und es hat mich für den Moment unterhalten.
Ich finde das liest sich ein wenig wie eine Kolumne, weniger wie eine Geschichte. Wären zum Beispiel gerade neue Gesetze zur Namensgebung oder sowas in den Medien, könnte man einen Beitrag dieser Art dazu schreiben.

Dein Text ist zynisch, teils sarkastisch. Ich schrieb gerade erst in einem Kommentar etwas dazu, denn hier habe ich die Erfahrung gemacht, diese Art von Humor wird hier irgendwie nicht verstanden.Ich hatte in meinen Geschichten hier vereinzelt mal sarkastische Sätze, ebendiese wurden explizit hinterfragt und Recht seltsam interpretiert. Das ist aber nicht generell so, ich schreibe auf Facebook öfter Beiträge zu aktuellen Themen, zuletzt zur Wahl, die triefen vor dieser Art von Humor und da sie teils bis zu 500 Mal geteilt werden, würde ich sagen, im Allgemeinen mögen die Leute das.

Sprachlich hingegen finde ich das nicht gut. Du drückst dich teilweise umständlich aus, da würde ich einige Sätze umstellen. Auch auf abstrakte Adjektive würde ich den Text überprüfen, da versucht man ja manchmal originell zu sein, geht oft daneben.

Liebe Grüße
Charly

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich kann aber zumindest einen Vorschlag machen. An das Est könntest du auf jeden Fall noch das angehängte Fragesignal -ne dranhängen, also: „Estne Nomen Omen?“
Ob das jetzt vollständig richtig ist, kann ich leider nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, aber ich denke, es wäre ein Schritt in die richtige Richtung.
Was ist schon vollständig richtig? :D
Wenn ich in meinem Versatzstücklatein krame, müsste Annamis Vorschlag richtig sein.
Die Satzstellung des Sinnspruchs : Nomen est Omen ist ohnehin vermutlich korrumpiert, vielleicht stammt das Sprichwort nicht von einemKlassichen Autor, sondern aus dem vulgären Mittlelalter oder der Lateinlehrer-Neuzeit. Im Grunde müsste es Nomen Omen est heißen. (Subjekt Objekt Prädikat), allerdings ist die Sszzstellung im Lateinischen frei.
Und zu den Fragewarten:
Estne nomen omen? funktioniert (neutral, ja oder nein kann geantwortet werden, der Sprecher färbt die Antwort nicht subjektiv)
Num nomen omen est nimmt subjektive Position (Ist etwa der Namen ein Zeichen?)
Nonne nomen omen
est bezieht ebenso Position (Ist der etwa kein Zeichen?)

So viel von mir, :klug: den Text lese ich (vermutlich) auch noch:lol:
viele Grüße und willkommen hier
Isegrims

 

@Isegrims,
Müsste man denn an Num nomen omen? oder an Nonne nomen omen? nicht auch noch ein Verb dranhängen, also est? Ich denke schon, denn sonst sind das keine vollständigen Sätze, oder? Die Wörter num und nonne bedeuten ja nur etwa und etwa nicht, sie beinhalten nicht das Wort sein (esse), das muss da doch noch zusätzlich hin, sonst fehlt dem Satz das Verb. Denke ich. Was meinst du?:klug:

Tja, @KPW1202,
Es tut mir ja ein bisschen leid, dass wir das hier jetzt unter deinem Text diskutieren, aber es bringt dir auch was, wenn wir endlich die richtige Lösung zusammengekratzt haben. :p

 

Ihr lieben Klugscheisser, kann es sein, dass ihr euch hier etwas verrennt? Es ist natürlich schön, die richtige Form zu finden aber das versteht ja nachher kein Mensch. Warum nicht einfach:

Nomen Est Omen - oder etwa nicht?

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi @KPW1202,

dass der böse Witz in der Geschichte nicht so gut ankommt (wobei - abwarten, bisher haben sich ja erst zwei beschwert), liegt, vermute ich, genau an dem Aspekt, auf den Charly hinweist: Mit aktuellem Bezug funktioniert so was viel eher, denke ich.
Als bissigen Seitenhieb auf die Vorstellung, man könnte das Wesen gewöhnlich aus dem Namen lesen, fänd ich den Text sogar auch halbwegs witzig. Aber in Wirklichkeit richtet er sich ja gegen nichts. Diese Vorstellung ist ja überhaupt nicht verbreitet.
Ich habe mich das nämlich sogar beim Lesen gefragt: Ob das eine Art Satire sein soll. Dafür finde ich aber zu wenig Anhaltspunkte, vor allem finde ich einen der wichtigsten nicht, nämlich dass die Satire eine wirklich existierende Situation zur Vorlage habe, die sie angreift.
Ich finde aber doch immerhin den einen oder anderen Anhaltspunkt, vor allem, dass man den Erzähler offensichtlich nicht mögen soll, also auch seiner Darstellung nicht bereitwillig folgen wird. Dieser Aspekt rettet in meinen Augen auch ein bisschen was, aber nicht genug. Es bleibt halt letztlich eine Art Kolumne (@Charly1406) oder auch ein Erlebnisaufsatz (@annami), würd ich auch so sagen.

Besten Gruß
erdbeerschorsch

 
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Hallo erdbeerschorsch, ich habe es erwartet, dass meine Überschrift nicht korrekt sein wird, weil ich nie "Latein" gelernt habe. Habe es trotzdem riskiert. Allerdings nicht damit gerechnet, dass man sich so daran "aufhängen" kann. Es lag nicht in meiner Absicht, auf Namen und deren Bedeutungen herumzureiten. Mit meiner Geschichte wollte ich einfach nur unterhalten. Ist ja wohl gründlich misslungen. Noch eins, wenn Dir die Erzählung so auf die Nerven gegangen ist, hättest Du doch besser mit dem Lesen aufhören sollen. Wäre eine miese Kritik weniger.

Grüße
KPW1202

Hallo annami,

die Angelegenheit mit dem Titel habe ich ja schon erläutert. Deine z.T. pingeligen Korrekturen, finde ich übertrieben, werde das ein oder andere ändern. Was soll daran komisch sein, dass es in einer Klasse zwei Kinder gab, deren Nachname auf ....schläger endete? Verstehe ich nicht. Ich habe ja nur einen Teil der Kinder beschrieben. Heißt nicht, dass auch alle anderen gestört waren. Wenn beim Nachdenken über Namen das Philosophieren schon beginnt - na ja - ich weiß nicht. Bei dem Erzählen der Geschichte habe ich nicht an gemobbte Kinder gedacht. Ich habe mir den Protagonisten nicht ausgedacht, damit man ihn mag. Ich persönlich kann ihn auch nicht leiden. Selbstverständlich gibt einem der Name nicht vor, wie man sein soll oder ist. Deshalb - wenn auch nicht korrekt - der Titel mit Fragezeichen. Trotz aller Kritik, danke für Deine ausführliche Abhandlung.

Liebe Grüße
KPW1202

Hallo Charly1406,
mein Text ist sarkastisch gemeint. Endlich jemand, der das erkannt hat. Wie Du schon richtig bemerkt hast, mag man derartige Geschichten nicht. Soll aber nicht daran hindern, so etwas zu schreiben. Gut, ich drücke mich teilweise umständlich aus. Liegt in meiner Natur.

Liebe Grüße
KPW1202


Hallo Isegrims,
ich habe es kapiert, dass man etwas, von dem weiß, dass es nur falsch sein kann, nicht tun.
Vielen Dank für Deine Erläuterungen zum Titel.

Viele Grüße
KPW1202


@erdbeerschorsch

Hab´s kapiert.

Viele Grüße
KPW1202


@Nichtgeburtstagskind

Danke, endlich mal jemand, der sich nicht in Kleinigkeiten verrennt. Finde ich super!
KPW1202


@annami

Werde ich auf alle Fälle "berichtigen".

 

Hallo KPW1202,
bitte zitiere bei deinen Antworten nicht den ganzen Beitrag, den du beantworten willst, sondern nur den Satz, auf den du dich beziehst. Das nimmt ansonsten unnötige Serverkapazität in Anspruch (bei dem Gedanken, wenn das alle machen würden).
Danke schön.
bernadette

 

@Isegrims,
Müsste man denn an Num nomen omen? oder an Nonne nomen omen? nicht auch noch ein Verb dranhängen, also est? Ich denke schon, denn sonst sind das keine vollständigen Sätze, oder? Die Wörter num und nonne bedeuten ja nur etwa und etwa nicht, sie beinhalten nicht das Wort sein (esse), das muss da doch noch zusätzlich hin, sonst fehlt dem Satz das Verb. Denke ich. Was meinst du?:klug:

ja, richtig, der Überschwang all der Grammatikerinnerungen ließ mich das est vergessen, habe ich in der Antwort ergänzt.:teach:

 

Vielleicht sollten wir uns mal auf den Text besinnen? ;)
oder sollen wir das in den Kaffeeklatsch verschieben? btw: ein lateinischer Titel bei einem deutschen Text ... und dann wird da so diskutiert

 

Vielleicht sollten wir uns mal auf den Text besinnen? ;)
oder sollen wir das in den Kaffeeklatsch verschieben? btw: ein lateinischer Titel bei einem deutschen Text ... und dann wird da so diskutiert

Warum?
Der Titel ist doch ein wesentlicher Bestandteil einer Geschichte und sollte demzufolge auch unter der Geschichte diskutiert werden.
Oder nicht?

Kann ja sein, dass die :klug:erei nervt, sorry, aber den Titel halte ich für einen wesentlichen Bestandteil eines Textes, kann abschrecken oder verführen, mich hat er gestört.
Und jetzt bin ich raus aus dem Thread, muss mal koffeinisieren oder gleich zirbeln.

 

Wenn jemand so aus dem hohlen Bauch heraus ein fremdsprachliches Sprichwort als Titel einsetzt und keine Ahnung hat davon, dann soll derjenige bitte lieber einen deutschen Titel wählen (oder sich darum kümmern, dass der Titel stimmt, indem ich jemanden frage, der Ahnung hat). Meine schlichte Meinung. Es kann ja nicht sein, dass wir hier noch Sprachunterricht geben.

 

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