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Nur noch ein Türchen

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04.05.2018
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Nur noch ein Türchen

Mit dem Blick an die Decke gerichtet lag der Mann auf dem alten Ledersofa. Es knartschte bei jeder Bewegung und die braune Farbe war schon ganz verblichen. Mit den Fingern auf dem Bauch gefaltet, tippte er leicht den Rhythmus eines verträumten Klavierstücks von Chopin, welches eine so gelöste und doch gleichzeitig bedrückende Stimmung in ihm auslöste. Er hörte diese in letzter Zeit öfter, denn so konnte er sich am besten auf sein Vorhaben vorbereiten. Dieses klangvolle Musikstück verlieh ihm den Mut, den letzten Hass und den Tatendrang, all das zu tun.
Sein Blick wanderte zu seinem Schokoladenadventskalender, der an der kahlen, weißen Wand vor ihm hing. Schokoladenadventskalender. Noch nie hatte er diese gemocht. Schokolade die nach Pappe schmeckte und ihn an seine nicht gerade gelungene Kindheit erinnerte.
Es erinnerte ihn an den Schokoladenadventskalender, der früher in seinem Kinderzimmer hing. Damals starrte er auf die Abbildungen auf dem Adventskalender, um sich von dem Geschrei seiner Eltern abzulenken. Sie stritten oft. Fast jeden Tag. Aber an diesem Tag war es besonders schlimm gewesen. Auf seinem Bett, mit dem kuscheligen Teddy im Arm gekauert, hörte er den schrecklichen Schrei seiner Mutter. Und dann war Stille. Als nächstes sah er seinen Vater, mit einem Messer in der Hand, im Türrahmen stehen. Die Klinge des Messers war rot und das Blut tropfte auf den spiegelglatten Fliesenboden. Mit Tränen in den Augen wandte er seinen Blick von seinem Vater ab und schaute auf den Schokoladenadventskalender. An diesem Tag war der dreizehnte Dezember. Er hatte das Türchen noch nicht geöffnet und jetzt bereute er es, denn die Schokolade würde ihm nicht mehr schmecken. Sie würde ihm nie wieder schmecken. Denn er schmeckte nur eines. Rache.

Deshalb hatte er sich dieses Jahr einen Schokoladenadventskalender in dem Supermarkt um die Ecke gekauft. Einen mit Weihnachtsmännern, Engeln, Rehen und ganz viel Schnee. So wusste er genau welches Datum heute war und konnte sich wie ein kleines Kind freuen, wenn es nur noch ein Türchen bis zum nächsten Tag war. Nur noch ein Türchen. Ja, tatsächlich war es nur noch ein Türchen bis morgen und nur noch zwei bis übermorgen. Morgen konnte er sagen, nur noch ein Türchen, dann war der dreizehnte Dezember.
Grinsend stand er vom Sofa auf und legte das nächste Lied auf. Der Frühlingswalzer von Chopin, wie er in seinem tragischen Klang kaum zu übertreffen war. Ein Walzer für den Frühling und doch tänzelte der Mann beflügelt von dem Gedanken an übermorgen, im Winter durch sein Wohnzimmer in seine viel zu kleine Küche. Dort machte er sich ein Wurstbrot wie jeden Abend mit dem gleichen Fleischmesser, welches eigentlich viel zu schade war, damit Butter auf einem Brot zu verstreichen. Doch irgendwie musste er eine Bindung zu dem Ding aufbauen, denn das Messer erschien ihm gerade zu perfekt für übermorgen. Mit einem wehmütigen aber zugleich arglistigen Blick schaute er es an. Übermorgen müsse er es wohl austauschen und ein neues an seiner Stelle platzieren. Auf dem Weg zurück zum Sofa nahm er sich ein Bier aus dem Kasten, der neben der Küchentür stand und machte es sich bequem. In den Nachrichten kamen die üblichen, langweiligen Meldungen der ganzen Welt. Ihn interessierte viel mehr was in seiner Gegend geschah.
Morgen ist es nur noch ein Türchen, schweifte er mit seinen Gedanken ab und zwang sich, sich wieder auf die Nachrichten zu konzentrieren. Da, Eilmeldung. Ein vermisster Mann.
F. Schulz, 56 Jahre, nach dem Joggen nicht mehr aufgetaucht. Mit einem selbstgefälligen Grinsen biss er genüsslich in sein Wurstbrot. Wie er es doch liebte, dass er das alles schon vor diesen ach so schlauen Nachrichtensprechern wusste.

Am nächsten Morgen wachte er an der gleichen Stelle auf dem Sofa auf, auf der er eingeschlafen war. Mit einem Stöhnen richtete er sich auf und schaute aus dem Fenster. Weißer Schnee bedeckte die hässlichen grauen Hochhäuser und verlieh ihnen ein bisschen winterliche Atmosphäre. Einen Moment wollte er es schön finden, doch diesen Gedanken trieb er sich sogleich wieder aus. Nein, das war nichts für ihn. Kopfschüttelnd und ein bisschen sauer über sich selbst ging er zu seinem Adventskalender. Wo war die verflixte zwölf? Ah hier. Er drückte seinen dicken Daumen in die Lasche zum Öffnen der Tür, wobei er dem abgebildeten Reh das Gesicht eindrückte. Auf der Schokolade die zum Vorschein kam war eine Kerze mit Tannenzweigen abgebildet. Er betrachtete sie kurz, dachte dass diese Leute sich auch nie etwas neues einfallen ließen und steckte sich die Schokolade in den Mund. Das Gesicht angewidert zu einer Grimasse verzogen betrachtete er den Kalender. Nur noch ein Türchen. Der dreizehnte Dezember. Vermutlich war für seinen Vater der dreizehnte im Monat tatsächlich ein Unglückstag. Schade, dass er nicht auf einen Freitag viel.
Mit einem leichten Kribbeln im Bauch ging er zur Küchentür, nahm sich ein Bier aus dem Kasten, öffnete es und schlurfte zurück zum Sofa, auf welches er sich mit einem Seufzen fallen ließ. Heute würde er sowieso nichts mehr tun. Einfach nur warten bis es Abend war, Nachrichten schauen und sich dann schlafen legen. Nur noch ein Türchen.

Der gegen die Fensterscheiben peitschende Wind weckte ihn und er stellte mit Freude fest, dass er heute das dreizehnte Türchen öffnen könne. Es war neun Uhr. Er hatte noch eine Stunde um alles vorzubereiten. Mit viel mehr Schwung und Elan stand er vom Sofa auf, ging ins Bad und zog sich eine andere Jeans und einen warmen Pullover an. In der letzten Nacht hatte es noch mehr geschneit. Das passte ihm gar nicht, denn so würde es schwer, ja eigentlich unmöglich sein, die Blutspur zu verwischen. Die Haare kämmte er sich nicht. Er würde sowieso eine Mütze aufziehen.
Halb zehn, so langsam musste er sich beeilen. Schnell schlupfte er in seine Winterstiefel, zog sich seinen mit Fell besetzten Wintermantel und die Mütze an. Dann ging er in die Küche und holte sich das Fleischmesser, mit dem er sich zwei Abende zuvor die Butter auf das Wurstbrot geschmiert hatte aus der Besteckschublade. Er steckte es sich in die Innentasche seines Mantels, die eigentlich viel zu groß war, aber für ein Fleischmesser die perfekte Größe hatte. Auf dem Weg in den Flur nickte er seinem Adventskalender, nein, viel mehr dem dreIzehnten Türchen zu und dachte daran, dass er sich endlich an seinem Vater rächen könne.
Mit dem Gedanken das Türchen nachher öffnen zu können, nahm er sich seine Handschuhe von der Garderobe, steckte seine Schlüssel ein und ging ins Treppenhaus. Beflügelt, aber nicht zu glücklich, immer darauf bedacht keine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, ging er die Treppe hinunter. Vermutlich etwas zu beflügelt. Denn er rutschte auf den von Schnee nassen Stufen aus und viel mit dem Gesicht voraus die Treppe hinunter. Als er auf dem kalten, dreckigen Fliesenboden aufkam, spürte er nichts. Er spürte den tödlichen Schmerz und sein Fleischmesser, das sich den Weg durch seine Haut und seine Rippen gebahnt hatte und ihn an nichts mehr denken ließ. An nichts außer an den verfluchten Schnee, den Winter, den er schon immer gehasst hatte und Schokoladenadventskalender. An seinen Schokoladenadventskalender, mit der ekelhaften Schokolade. Wie gerne würde er jetzt diese Schokolade schmecken. Hätte er doch nur das Türchen schon geöffnet.
Nur noch ein Türchen.

 

Hi pianolove,

Willkommen zuerst, ich schreib mal mit...

Mit dem Blick an die Decke gerichtet lag er auf dem alten, braunen Ledersofa, das bei jeder Bewegung leicht knartschte. Mit den Fingern auf dem Bauch gefaltet tippte er leicht den Rhythmus einer Nocturne von Chopin, der er lauschte, welche eine so gelöste und doch gleichzeitig bedrückende Stimmung in ihm auslöste.

Die ersten beiden Sätze des Textes sind gleich augebaut, fangen gleich an. Bitte abändern. Was eine Nocture ist, weiß ich nicht, ich flegelhafter Kunstbanause. Überlege dir, ob dein angesprochenes Publikum das Wort kennt oder nicht.

So wusste er genau, welches Datum heute war

Ein Walzer für den Frühling und doch tänzelte er, beflügelt von dem Gedanken an übermorgen, im Winter durch sein Wohnzimmer in seine viel zu kleine Küche.

Der Walzer tänzelt in die Küche? Ich weiß, was du meinst, hier musst du dich aber klarer ausdrücken.

Mit einem wehmütigen, aber zugleich arglistigen Blick schaute er es an.

Ihn interessierte viel mehr, was in seiner Gegend geschah.

Bitte unbedingt Kommasetzung üben und überarbeiten, mir gehen beim Lesen gerade bestimmt auch ein paar Fehler durch die Lappen.

Hochhäuser und verleiten ihnen ein bisschen winterliche Atmosphäre.

verleihen

Mit einem leichten kribbeln im Bauch

Kribbeln (großgeschrieben)


Dann ging er in die Küche und holte sich das Fleischmesser, mit dem er sich zwei Abende zuvor die Butter auf das Wurstbrot geschmiert hatte, aus der Besteckschublade.

Ich hab jetzt schon ein paar fehlende Kommas ignoriert, das wäre einfach zu aufwendig, alles zu korrigieren, aber der Satz ist ohne Kommas komplett unverständlich.

Er spürte nichts außer sein Fleischmesser, das sich den Weg durch seine Haut und seine Rippen bahnte und ihn an nichts mehr denken ließ.

Hier die Zeitformen beachten: Wahrscheinlich meinst "und seine Rippen gebahnt hatte", es bohrt sich ja nicht langsam immer weiter hinein, oder?

Zuletzt erinner ich nochmal dran, dass massenweise Kommas fehlen.

Zum Inhalt:
Ich finde du zeichnest das Bild gut nach, von dem abgeschotteten, stoischen Serienmörder. Das ist keine besonders originelle Figur, hundertmal dagewesen, aber das stört mich hier nicht weiter. Dennoch fehlen mir ein paar Infos zum Prota, wie mich nicht so recht verstehen lassen wollen. Auch die grausamsten Killer haben irgendeinen Grund zu töten. Warum tut er es? Spaß, Hass, Langeweile, Whatever? Das würde ich eigentlich schon gerne wissen. Und warum zur Hölle wartet er auf den 13.?? (by the way: Zahlen bis zwölf schreibt man aus, 13 würde man nromalerweise in arabischen Zahlen schreiben, aber hier hast du die berühmte künstlerische Freiheit) Das mit den Türchen scheint dir ja wichtig zu sein, warum sagst du dem Leser denn nicht, was es damit auf sich hat? So bleibt es nur irgendein Spleen eines Psychos, keine spannendes Detail deiner Geschichte.
Die Wendung zum Ende der Story hat mir gut gefallen, das hat mich überrascht, das hast du cool rübergebracht. Naja, dass man sofort nichts fühlt, und nicht zuerst unvorstellbaren Schmerz, mag ich zu bezweifeln, aber das nur am Rande.

Unterm Strich war die Geschichte völlig in Ordnung für den Einstieg, sie freut sich aber sicher über eine ausführliche Überarbeitung.

Soweit von mir,
weihnachtliche Grüße aus dem Mai,
dein Salomon

 

Hi Salomon,
Danke für Deine Kritik und Anregungen. Ich werde die Geschichte auf jeden Fall überarbeiten und vor allem auf die Kommas achten.
Eine Nocturne ist ein Klavierstück, das einen verträumten Charakter hat.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hola pianolove,

hereinspaziert ins Forum und willkommen!
Hier ist jeder Kommentar gradraus – und subjektiv sowieso. Also:
Wir brauchen Lösungsmittel>

... eines verträumten Klavierstücks von Chopin, welches eine so gelöste und doch gleichzeitig bedrückende Stimmung in ihm auslöste. Er hörte diese ...
Fett: Entweder Sing. o. Plural.

... verlieh ihm den Mut, den letzten Hass und den Tatendrang, all das zu tun.
Hier stört mich einiges: Was ist ein ‚letzter Hass’?
Den ‚Hass und den Tatendrang’ zu tun?
Hier muss das Ölkännchen her, denn so macht dieser Satz keinen Sinn.

... zu seinem Schokoladenadventskalender, der an der kahlen, weißen Wand vor ihm hing. Schokoladenadventskalender.
Dieses mMn doofe Wort gedoppelt ist furchtbar. Und ich als Leser weiß nichts damit anzufangen. Ja, schon: Türchen auf und ... :shy:. Und es erscheint ja noch ein drittes Mal:Schokoladenadventskalender! Das macht den Text kaputt. Das ist nicht originell.

Schokolade K die nach Pappe schmeckte
Du solltest Dich bemühen, nicht das ‚erstbeste’ Wort in Deinen Text aufzunehmen, sondern alle erreichbaren Möglichkeiten abzuklappern, bis es ’Bling’ macht – bei Dir und letztlich auch beim Leser. Einen 08/15-Text braucht kein Mensch.
n
icht gerade gelungene Kindheit
‚Gelingen’ passt wirklich nicht zu ‚Kindheit’. Vielleicht hilft Dir bei Wortfindung die Firma Google. Tippe das noch nicht ideale Wort ein und dazu ‚Synonyme’ – sofort bekommst Du eine Riesenpalette von anderen Möglichkeiten.
Es erinnerte ihn an den Schokoladenadventskalender, der früher in seinem Kinderzimmer hing. Damals starrte er auf die Abbildungen auf dem Adventskalender, ...
Wiederholungen langweilen.

Jetzt halte ich inne und wäge ab. Liebe® pianolove, Du mit dem schönen Nick: Ich möchte Dir sagen, dass ich beim weiteren Überfliegen Deines Textes keine Möglichkeit sah, noch irgendeinen guten Tipp oder anderes Brauchbares beizusteuern, damit aus Deiner Geschichte ein lesbarer Text entsteht. Sehr schade; Rechtschreibung und oft auch Formulierung sind okay, aber der Text insgesamt ist für mein Dafürhalten unterdurchschnittlich.
Harte Worte, ich weiß. Wir alle wollen gelobt werden, aber ich vermisste grundlegende Dinge in Deiner Schreibarbeit, die mit Sensibilität, Augenmaß und Feingefühl zu tun haben.
Du hast Deine Idee in Worte gefasst und die auf ziemlich brutale Weise eingestellt. „Jetzt komm’ ich!“

Ich habe keine Ahnung, wie wichtig Dir das Schreiben ist. Vielleicht nur ein Test, weil Du noch andere Möglichkeiten hast, Dich zu profilieren – solltest Du aber das Schreiben im Fokus haben, dann nimm Dir viel Zeit hier im Forum, lies nicht nur die Geschichten / Texte, sondern auch die Kommentare – und besonders die Antworten der Autoren darauf. Beachte die tags!
Ich habe hier viele Entwicklungen gesehen (meine eigene zuvörderst – und die ist noch längst nicht abgeschlossen:D) – ich hoffe, Du bist nicht beleidigt wegen meiner klaren Worte.
Aber, wie Du weißt, ist das nur eine Privatmeinung in einem anonymen Schreibzirkel.

José

 

Hallo pianolove!

Willkommen bei den Wortkriegern!

Ich habe mal eine Frage: Was macht Chopin in der Geschichte? (Es scheint so, als wäre der nur drin, weil der Autor Pianos liebt, was aber kein geschichtenrelevanter Grund wäre.) Irgendwo steht, dass Chopin Hass bei deinem Prot auslöst? Warum?
Warum hört er überhaupt Chopin? Das scheint überhaupt nicht zu ihm, zu seinem Charakter zu passen.

Worum geht es in deiner Geschichte? Da will ein Mann seinen Vater töten, weil der die Mutter des Mannes abgestochen hat. Das ist allerdings schon früh klar und da sonst nichts passiert (von der Pointe abgesehen) ist mir dein Inhalt zu ausgewalzt, zu wiederholend. (Es wird hat langweilig, wenn die ganze Zeit nichts Neues, Überraschendes passiert.)

Warum Salomon auf einen Serienkiller tippt, kann ich nicht nachvollziehen. Es geht doch nur um eine Einzeltat, oder, pianolove?

Oh, und übrigens, auch an Salomon: Zahlen schreibt man in literarischen Texten üblicherweise aus. (Solange es nicht unübersichtlich wird oder es sich um Jahreszahlen dreht oder so was.)

Zurück zu deiner Geschichte, pianolove. Ich habe da noch Fragen:
Dein Prot hat seinen Vater beim Joggen überfallen und dann ...? Ihn in einem Keller gesperrt oder so? Sieht er mal nach ihm? Hat er keine Angst, dass der Vater sich bemerkbar machen kann?
Hier verschenkst du Unmengen an Spannungselementen.

Das mit der Eilmeldung im Fernsehen über den vermissten Mann ist auch so eine Sache. So schnell werden erwachsene, gesunde Menschen ja nicht gesucht. Es ist schließlich das Recht eines jeden Menschen, nicht nach Hause oder zur Arbeit zu gehen. In der Öffentlichkeit gesucht wird nur, wenn vermutet wird, dass der Betreffende irgendwie hilflos ist.
Oder wenn Hinweise auf ein Verbrechen vorliegen, aber dann käme da keine Vermisstenmeldung. Da würde die Polizei eventuell nach Zeugen suchen.

Zum Mord des Vaters an der Mutter könntest du auch mehr einbringen. Saß der Vater deswegen im Knast? Wenn nicht, warum nicht?
Ich meine, dein Protagonist denkt nur an seinen dämlichen Adventskalender, das kaufe ich nicht. In ihm hat sich ein Hass aufgebaut, der ihn einen Menschen töten lassen will. Das passiert nicht, nur weil ihm billige Schokolade nicht mehr schmeckt.
Warum will er seinen Vater töten? Und warum in diesem Jahr?

So, noch ein Rechtschreibhinweis: Wenn fiel die Vergangenheitsform von fallen ist, schreibt es sich selbstverständlich mit f.

So viel von mir.

Grüße,
Chris

 

Hallo pianolove,

Da ich auch recht neu in diesem Forum bin, sit mein Kommentar vielleicht noch nciht so ausgereift wie die meiner Vorgänger...egal.

Dem Kommaproblem kann ich mich nur anschließen, aber das ist ja eine Sache, die sich leicht überarbeiten lässt; zwei Mal stand im Text 'viel' anstatt 'fiel'.

dass er nicht auf einen Freitag viel.

Eine gewisse Kürzung würde dem Text, denke ich, auch gut tun.

Dass es sich um einen Massenmörder handelt, der aufgrund des Mordes senes Vaters an seiner Mutter einen Knacks abbekommen hat und jetzt für jedes Adventskalendertürchen einen Menschen umbringt (sozusagen als Vorgeschmack auf den Höhepunkt am 13.12., an dem er beabsichtigt, seinen Vater zu ermorden), ist mir klar geworden, aber anderen nicht - vielleicht kann man da ja z.B. durch die Erwähnung eines zweiten Mordes das Ganze etwas verdeutlichen.

Das mit dem Adventskalender hat was (jeden Tag wirds spannender...wer ist als nächstes dran?). Die Schlussidee finde ich sehr gut, nur etwas widersprüchlich:

Als er auf dem kalten, dreckigen Fliesenboden aufkam, spürte er nichts. Er spürte den tödlichen Schmerz und sein Fleischmesser,

Entweder er spürt was, oder er verspürt nix.

Klar ist dieses Thema schon hunderte Mal schriftstellerisch verarbeitet worden, aber, wie eine meiner Schreiblehrerinnen so schön sagte: "Keiner von uns wird eine superoriginelle Idee haben; es kommt mehr darauf an, dass es Leute gibt, die das, was wir schreiben, gerne lesen".

Also: Erst mal den Text eine Weile ruhen lassen, dann noch Mal lesen, alles Unnötige rausschmeißen und schauen, wie man die Spannung vielleicht noch verbessern kann (ist ja schließlich ein Krimi....)

Gruß
Beate

 

Hallo pianolove!

Nun spricht auch bquester von "Massenmörder".

An bquester die Frage: Woraus genau schließt du, dass der Protagonist an jedem Dezembertag einen Mord begeht?

Ich sehe da nur einen geplanten Mord, am dreizehnten Dezember, an dem Tag, an dem der Vater die Mutter getötet hat. An diesem Tag will der Prot den Vater umbringen, aus Rache für den Mord an der Mutter.
pianolove:
Offensichtlich musst du klarer machen, was du erzählen willst, wenn die Leserschaft sich so uneinig ist.
Verrat uns erstmal, wer recht hat, das wäre nett.

Grüße,
Chris

 

hallo pianolove,

das meiste, was ich mir gerade beim Lesen notiert habe, wurde von meinen Vorkommentatoren bereits erwähnt, das brauche ich ja nicht zu wiederholen.

Was das Thema "Massenmörder" oder "Serienmörder" angeht, schätze ich, dass das ein Irrtum ist. Es wird ja nur ein Vermisster erwähnt, der 56 jährige Jogger.

Und das ist somit meine Interpretation: er hat den Vater (den Jogger) entführt, am 13. geht er dann zum Versteck, um sich zu rächen, auf dem Weg geschieht ihm das tödliche Misgeschick. Hab ich damit recht?

Wenn ja, wird das aber nicht deutlich. Es gibt keinerlei Hinweise, dass er den Jogger irgendwo versteckt hält. Und warum muss er auf dem Weg zum Versteck das Haus verlassen? Es klingt konstruiert, damit die Pointe funktioniert.

Und wenn der Jogger nicht der Vater ist - warum wurde diese kleine Information über den vermissten Jogger in der Geschichte erwähnt?

Ach übrigens, die Pointe - mir gefällt sie nicht. Sie zieht eine Geschichte, in der eine mysteriös-kühle Stimmung geschaffen wird, ins Klamaukige. Ein rachsüchtiger, psychisch gestörter Täter erdolcht sich beim Fallen mit seinem eigenen Küchenmesser. Das ist Slapstick und passt, finde ich, nicht zum Rest der Geschichte.

Das sind aber nur meine persönlichen Gedanken dazu.

viele Grüße
Philipp.

 

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