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Offerta

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17.01.2006
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Offerta

Pfarrer Jürgen Anfeldt lief das Wasser über sein Gesicht. Es war ein heißer Tag gewesen. Er war froh, dass die heutige Beichtstunde bald ausgestanden war.
Doch die Tür zum Beichtstuhl öffnete sich nochmal. Er erkannte die Figur eines hübschen Mädchens und sie erinnerte ihn augenblicklich an eine Internatsschülerin aus der Nähe, die ihm regelmäßig ihre Geheimnisse anvertraute. Eine Diebin, die wegen ihrer Kleptomanie von den Eltern hierher abgeschoben worden war.
Der vierzigjährige Pfarrer suchte sich die anzüglichen Umstände selbst aus, unter denen er der hübschen, grau-blonden Ann-Christine die Absolution erteilte.
Neugierig, auf das Geheimnis dieses Mädchens, welches nun Platz genommen hatte, stellte er routiniert die Frage: "Wie ist dein Name, Tochter?"
"Offerta! Ich heiße Offerta!"
"Bist du neu hier?"
"Warum fragen sie?"
"Weil ich den Namen noch nie gehört habe!"
"Ich bin nur zu Besuch, bei einem speziellen Bekannten!"
"Und warum bist du hergekommen?"
"Weil ich beichten möchte... Pater"
"Das nehme ich an... sonst wärst du wohl kaum hier drin!"
"Ich bin hier, weil ich gleich eine Sünde begehen werde!"
"Hm! Für gewöhnlich beichtet man ja Sünden die man bereits begangen hat!"
"Ja? Glauben sie das ehrlich?"
"So viel Menschenkenntnis gestehe ich mir zu: Man hat etwas getan, was man sich selbst nicht verzeihen kann... und hofft auf die Absolution Gottes. Der Priester ist die Person, die man aufsucht, um diese Absolution zu bekommen! Denn er erzählt es garantiert nicht weiter"
"Oh, so ist das also. Dann frage ich mich, ob sie nicht lieber selbst einen Priester aufsuchen sollten! Glauben sie nicht auch?"
Jürgen wurde es siedend heiß. Bis heute war er sich sicher gewesen, dass er Ann-Christine so hingedreht hatte, dass sie nicht erzählte, was er mit ihr tat. Er beherrschte sich jedoch gekonnt und schnaubte verächtlich: "Ich bin mir im Augenblick keiner Schuld bewusst!"
"Wirklich nicht?"
Doch, sagte sein Herz.
"Möchtest du mir die Beichte für bereits begangene Sünden nun ablegen oder nicht?", fragte er ärgerlich. Er musste Offerta schnell abservieren, um darüber Nachsinnen zu können, was er zu seinem Schutz unternehmen konnte.
"Ich befürchte, das sprengt den Rahmen Pater! Denn, dann müsste ich vor siebentausend Jahren anfangen! Ich habe seit meinem Tod noch nie gebeichtet"
"Zu was machst du dich Mädchen? Eine Menschentochter bist du! Vom Weib geboren..."
Wütend unterbrach ihn das Mädchen: "Nun hör schon auf mich zu beleidigen Aaron! Darauf steh' ich nicht besonders!"
Jürgen war sprachlos. Woher kannte die Unbekannte seinen Zweitnamen?
"Viel mehr stehe ich darauf, Männer zu berühren und Frauen zu quälen! Nix anderes habe ich heute vor!"
"Vorsätzlicher Ehebruch?"
"Och! Nun tue nich' so! Du hast es dir doch so gewünscht!"
"Ich? Aber du hast gesagt..."
"Habe mich wohl undeutlich ausgedrückt, mein Fehler. Nicht wahr? Ob ich nun ausschließlich einen einsamen Single beschäftige oder gleich dafür sorge, dass eine Ehefrau vom Mann vernachlässigt wird, ist mir, ehrlich gesagt, ziemlich schnuppe! Das Ziel bleibt das gleiche, aber ich muss zugeben, dass ich heute im Auftrag unterwegs bin. Nämlich in deinem!"
"Teufel nochmal! Wer bist du?"
"Jemand, der dir helfen möchte. Du musst zugeben, dass dein Techtelmächtel mit Ann-Christine dir besonderen Spaß gemacht, aber auch Angst eingejagt hat. Oder nicht?"

Jetzt wurde es Jürgen zu bunt und er verließ den Beichtstuhl, um nachzusehen, wer im anderen Teil saß. Als er die Tür öffnete, war das Mädchen verschwunden, doch er fühlte ihre Gegenwart.
Jürgen drehte sich um. Sie saß auf dem Altar und hatte ihre Beine eingeschlagen.
"Männer! Immer das gleiche mit euch! Meine Legion ist der Ansicht, dass deine kleine Sünde unseren Interessen gedient hat und schickt nun mich, um dir deinen Dienst zu vergelten! Weil du Ann-Christine geschwächt hast, so dass sie ebenfalls meine Legion stärken wird, bekommst du einen Gratis-Ausrutscher geschenkt: Mich! Dir gefallen doch junge Mädchen? Oder etwa nicht?"

Jürgen wunderte sich, wer das Mädchen eigentlich war und beäugte sie genauer.
"Du trägst die gleiche Kleidung wie Ann-Christine. Das Hemd, die Weste und den Rock, der Schuluniform unseres Internates, aber deine Kleidung ist pechschwarz. Du passt dich an?"
"Wow, was für eine Beobachtungsgabe der junge Mann doch hat. Nicht wahr?"
"Jung kannst du nicht sagen. Ich bin alt genug, um dein Vater zu sein. Folglich kannst du mich nicht jungen Mann nennen"
"Da hast du ausnahmsweise recht. Denn für dich sehe ich ja aus, als wäre ich gerade vierzehn! Stimmt's?"
"Ja! Und nun geh' erstmal vom Altar runter!"
Offerta streichelte den Altar mit den Fingern.
"Och, ist der heilig?"
"Ich sagte: Geh runter!"
Jürgen trat bestimmt auf sie zu. Er wollte sie packen und griff ins Leere. Wo war Offerta geblieben?

Offerta lehnte sich an seinen Rücken an und sprach: "Armer Jürgen Aaron. Hat seine Situation immer noch nicht richtig gecheckt! Reichtum und Macht kann ich dir nicht geben. Aber ich bin davon überzeugt, dass dir das kleine, feuchte Spielchen mit Ann-Christine Freude im Herzen bereitet hat. Hab' ich recht?"
"Wer hat dir davon erzählt?"
"Sag mir eins Jürgen: Macht es dir Spaß, Mädchen zu benutzen, die dir ihre Geheimnisse ausplaudern?"
Trotz der Angst, die ihm ihre letzte Frage eingejagt hatte, drehte er sich um. Offerta war jedoch geschickt hinter ihm geblieben und umschlang fest seine Hüften. Eine ihrer Brüste drückte sich heiß zwischen seine Schulterblätter.
"Ich weiß nicht was du vorhast! Du verwirrst meinen Geist! Machst du das absichtlich?"
Offerta schimpfte ihn mit dem Zeigefinger.
"Du solltest nicht versuchen, ein Spiel zu spielen, welches die Mitglieder der Legion besser beherrschen, als du! Glaubst du nicht auch?"
"Was für eine Legion? Teufel noch mal! Und warum stellst du mir ständig diese Fragen?"
Jürgen lief nun der Schweiß in Strömen. Er erinnerte sich plötzlich an eine Bibelstelle, in der Jesus einem Besessenen begegnet war, der behauptet hatte, Legion geheißen zu haben.
"Schwitzt du etwa?"
Jürgen hatte langsam genug von der nervigen Fragerei.
"Hör auf solche Fragen zu stellen!", forderte er.
"Dufte ich gut genug für dich?"
Ob sie gut duftete? Jürgens verwöhnte Nase hatte nie einen schöneren Duft genossen.
"Ja, oh Gott! Ja!"
"Bist du etwa... scharf auf mich?"
Erst jetzt viel ihm auf, dass Offerta nur Fragen stellte, die er mit einem Ja beantworten musste.
"Verdammt, hör auf!", flehte er verzweifelt.
Plötzlich schrie das Mädchen ihm ins Ohr: "Warum lässt du dich so schwer verführen, häh? Ich bin mir sicher, dass ich viel besser im Bett bin, wie Ann-Christine, diese schnöde, langweilige Pudicitia! Wenn du mich nicht auf der Stelle beweisen lässt, dass ich dich und deinen kleinen Prinzen mächtig verwöhnen kann, dann zwinge ich dich eben dazu!"
Er grinste wieder. Sie wollte ihn vergewaltigen? Wie wollte sie das anstellen?
"Wie willst du das anstellen? Ich bin stärker, als du!"
"Warum hast du dann bisher noch nicht gezeigt, dass du so stark bist, häh?
Warum denn nicht? Etwa, weil sich hinter dem großen starken Mann ein kleiner Junge verbirgt, der mit den Mädchen nur spielen will?"
Jürgen weinte, sie hatte eben seinen schwächsten Punkt getroffen, doch plötzlich wurde sie einfühlsam.
"Du bist erbärmlich! Weil du beliebt werden wolltest, hast du dich entschieden Priester zu werden! Dann hast du festgestellt, dass Menschen sich durch die Absolution manipulieren lassen und du hast deine neue Position, in der Nähe eines Mädcheninternats, schamlos ausgenutzt, um Opfer zu suchen. Damit du dich so fühlen kannst, als würdest du geliebt werden. Aber, deine kleine Sünde ist vor der Legion nicht verborgen geblieben! Wir werden regelrecht angezogen, von Menschen wie dir und nehmen jeden auf, der durch Sünden anderer stirbt! Wir können dafür sorgen, dass deine Tat ans Tageslicht kommt! Möchtest du das? Oder ist es dir lieber, mir endlich nachzugeben und frei zu sein dir deinen Wunsch selbst zu erfüllen? Magst du dein Priesteramt aufgeben oder ist es dir lieber zu vögeln?"
"Hör auf! Hör endlich auf!", jammerte er.
"Blödes Arschloch! Ich komme dir entgegen und wie dankst du es mir? Lehnst du mich grundsätzlich ab? Ich glaube nicht! Sonst hättest du auch nicht meine Altersgenossin verführt! War ihre Haut weich? Jürgen?"
"Ja verdammt!"
Offerta lächelte ihn spitz an.
"Na also! Ich weiß doch, was du gerne hast! Lass uns endlich anfangen. Gib dich mir hin und ziehe dich aus!"
"Also gut", bettelte Jürgen, "Aber bitte nicht weitersagen! Bittenicht!"
Als Jürgen sich entkleidet hatte befahl Offerta: "Lege dich auf den Altar!"
Jürgen gehorchte.
Das Mädchen setzte sich, ohne sich auszuziehen, auf seinen Schoß und zog den Saum des Rocks über die Stelle. Heiße Finger berührten seinen Leib und er streichelte ihre glatten, schwarzen Haare. Er zitterte ein wenig, als Offerta sich vorbeugte und seine Lippen küsste.

"Pfarrer Anfeldt? Ist alles in Ordnung?"
Der alte Pianist hatte, wie jeden Tag, um sechs die Kirche betreten und blickte den nackten Pfarrer fragend an, der auf dem Altar lag und verwirrt in die Leere starrte.

Jürgen sah in Offertas Gesicht. Sie war schon fast nicht mehr sichtbar. Aber ihr Lachen hallte laut in seinen Ohren. Tränen verließen seine Augen, als er erkannte, wovon er gerade für dumm verkauft worden war.
Dann wurde ihm heiß im Kopf und er lachte im Wahn.

Offerta erschien Ann-Christine, die ihr erst gestern abend begegnet war, auf einer Bank des Stadtparks und erzählte ihr, was geschehen war. Die Nachmittagssonne stach und der Wind streichelte durch Ann-Christines graublonde Haare, während ihr deprimiertes Gesicht sich, durch Offertas Geschichte, in ein genüssliches Lachen verwandelte.
"Ich habe ein bischen gelogen! Aber was macht das? Ich habe seit Jahrtausenden nichts mehr zu verlieren!", sagte Offerta im Anschluss.
Sie suchte Ann-Christines Augenkontakt und fragte: "Ich habe ihn nicht getötet! Er wurde, wie du wolltest, durch sein eigenes, perverses Begehren bloßgestellt! Bist du zufrieden?"
"Der wird mich nie wieder anfassen! Er hat sein Fett weg, ohne, dass ich meine Scham in die Öffentlichkeit tragen muss! Klar bin ich zufrieden!"
Offerta blinzelte ihr gebieterisch zu und erinnerte sie: "Und, wenn du stirbst, wirst du unsere Legionen vergrößern! So ist der Pakt!"
Ann-Christine nickte.
"Mit dem größten Vergnügen!"
"Dann hast auch du nichts mehr zu verlieren!"

 

Hallo Eluman,

ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher, was ich von deiner Geschichte halten soll. Irgendwie benutzt du seltsame Ausdrücke, wie z.B. die beichtstunde war fast rum - anstatt: vorüber; er erinnerte sich fast blitzartig - anstatt einfach nur: er erinnerte sich;eine Diebin, die häufiger stahl, als die Polizei erlaubte - die Polizei erlaubt Diebstahl ja wohl gar nicht;der Pfarrer suchte sich die Umstände selbst aus,...- das verstehe ich nicht;das nehme ich an, sonst wärst du nicht hier drin - anstatt: sonst wärst du nicht hier; usw.
Zudem hast du einige Kommata vergessen. Das Ende ist mir auch nicht ganz klar. Wer war denn nun das Mädchen? Der Teufel? Die Verführung oder die Versuchung in Person? Vielleicht solltest du den Text nochmal überarbeiten.

Schönen Tag noch

Darinka

 

Hallo Darinka!

Danke für deine Info! Da ist mir wohl der Schlussteil beim Kopieren entglitten...
(Habe ich leider nicht gemerkt... warum auch immer)
Habe bei Gelegenheit auch fehlende Kommata ergänzt und die Geschichte leicht abgeändert, damit man auch beim Lesen des ersten Teiles ein bischen mehr verstehen kann.

Dabei ist mir aufgefallen, dass meine Schreibe manchmal etwas indirekt ist, wenn es um bestimmte Themen geht!
Danke!
Viele Grüße

Manu

 

Hi Eluman,

ich habe deine Geschichte gelesen, aber leider kann ich nicht behaupten, sie habe mir gefallen. Zum einen ist die Idee ein bisschen dünn, zum anderen ist die Sprache sehr gewöhnungsbedürftig. Mir fehlt ein echter Fluss. Gerade in der Eingangssequenz liest es sich wie eine Aneinanderreihung von Fragmenten, die nur bedingt zusammenhängen. Die sletsamen Ausdrücke wurden ja schon angesprochen. Zum anderen finde ich keinen Zugang zu der Figur des Dämons. Dazu bleibt er einfach zu konturlos. Gleiches gilt für den Pfarrer.

Versuche doch einmal, statt der erzählenden Sätze, das Ganze zu beschreiben. Also nicht "Jürgen wunderte sich ..." sondern in sagen lassen "Woher kennst du meinen Namen? Niemand ausser meinen Eltern kennt diesen Namen". Irgendwie so.

Ich hoffe, du nimmst mir die offenen Worte nicht krumm.

lg
Dave

 

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