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Oh, Theodor!

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20.04.2018
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Oh, Theodor!

Im Grunde war ihr Aussehen nicht außergewöhnlich, aber für ihn war sie von herausragender Schönheit. Mit ihrem langen Hals, den schwarzen Augen und den bräunlichen Schatten darunter sah sie aus, wie ein kränkelnder Schwan. Erst wenn sie tanzte wurde deutlich, wie sehr ihr Körper vor Kraft strotzte: Wohlgeformte Beine, ein muskulöser Rücken, drahtige Arme. Und doch war jede Bewegung voller Zartheit, Präzision und Anmut.
Morgens in der U-Bahn, das feine blonde Haar von einer Mütze bedeckt, mit Wintermantel und klobigen Stiefeln, hätte er sie vielleicht gar nicht bemerkt. Aber nun, da er dies getan hatte, zog es ihn jeden Freitag in das kleine Tanztheater im Stadtzentrum. Dort, wo die Parkplätze rar gesät und die Stühle überaus unbequem waren. Nur für sie ertrug er die langweiligen Stücke, die in den meisten Fällen von einseitiger Liebe handelten und deren quälend umständliche Dialoge ihm mittlerweile zum Hals heraushingen. Ihr tieferer Sinn wollte sich ihm nie richtig erschließen:
„Oh, Theodor, mein Herz, mein Alles!“
„Richten Sie der Frau Mama meine besten Grüße aus.“
„Oh, Theodor, ein Wort, ein kleines. Ein kleines, liebevolles Wort für meine Wenigkeit.“
„Wo habe ich bloß mein Automobil geparkt?“

Vielleicht trugen sie schlichtweg keinen in sich, wer konnte schon wissen, was in einem, der sich solch zähe Gespräche und Situationen und Wendungen ausdachte, wohl vorgehen mochte. Vermutlich nichts besonders Tiefgründiges.
Und dennoch schlug ihm, sobald das Licht ausging, das Herz bis zum Hals und unter all dem erwartungsvollen Murmeln, all dem Applaus, all dem Scharren der unzähligen Schuhe auf dem Holzboden, hörte er nichts als seinen eigenen Herzschlag. Manchmal hatte er Sorge, wie lange das empfindliche Organ noch damit zurechtkommen würde, mit diesem Schwall unerfüllter Sehnsucht, den er die ganze Woche von sich wegschob und -drückte. Und der sich dann, wenn sie auf die Bühne kam, entlud wie ein tosendes Gewitter. Manchmal war ihm, als würde er platzen, in tausend Stücke zerbersten, inmitten der Meute aus Schulklassen, linksliberalen Intellektuellen und wohlbetuchten Alten. Und doch: Mit ihrem langen weißen Hals, dem durchgestreckten Rücken und den anmutigen Bewegungen war ihm, als wäre sie sogar einen Herzinfarkt wert.
Außerdem liebte er ihren Gesang, ihre hohe, klare Stimme, die von einer unvergleichlichen Reinheit zeugten, auch wenn die Lieder noch so furchtbar waren. Sobald die Musik einsetzte, hatte er sie ganz für sich, selbst wenn sie unter Hunderten waren. Zumindest in diesen zwei Stunden nahm er sich die Freiheit, nichts anderes zu glauben. Nur manchmal, wenn er nach der Vorführung auf dem versifften Platz vor dem Theater stand und an ein, zwei, drei Zigaretten zog, traf er den Entschluss, künftig nicht mehr hierher zu kommen. Nach jedem Freitagabend brauchte er Stunden bis Tage, um sich wieder zu fühlen, wie er selbst: Wie der große, sportliche Andreas, leidenschaftlicher Basketballspieler und Freizeitschreiner, erfolgreich in der Versicherung und beliebt unter den Kollegen. Stattdessen schien jede Vorführung dieses Gefühl der inneren Leere und Unvollständigkeit nur zu vertiefen. Jeder davon machte ihm bewusst, wie einsam er war ohne die, die er nicht haben konnte, weil sie da vorne im Scheinwerferlicht stand und er nur ein stummer Besucher war, seit Jahren unerkannt, eigenschafts- und gesichtslos.
Und doch kehrte er jedes Mal zurück.

Es war an einem nebelweißen Januarabend, als er das Theater verließ, den durch pures Glück erlangten Parkplatz erreichte und die Schlüssel für seinen Wagen zückte, als plötzlich etwas überaus Unerwartetes geschah. Da stand sie, besser gesagt fuhr, fuhr in Schlangenlinien auf einem klapprigen Fahrrad und während er noch überlegte, ob er sie grüßen sollte oder nicht, hatte sie bereits sein Auto touchiert und mit ein paar eindrucksvollen Kratzern versehen.
„Scheiße!“, rief sie aus und die Winkel ihres rotgeschminkten Mundes glitten in Richtung Boden. Sie war hingefallen und er versuchte ihr aufzuhelfen, doch sie wehrte sich und schlug seine Hände beiseite.
„Was für ein Scheiß“, kreischte sie, als sie ins Stehen gekommen war und das ganze Ausmaß des Schadens erkannt hatte. Sie schlug die Hände vor den Mund. „Scheiße, Scheiße, Scheiße.“
„Halb so schlimm“, sagte er beschwichtigend. „Das zahlt Ihre Haftpflichtversicherung.“
Sie starrte ihn wortlos an. Als wäre sie erst jetzt auf ihn aufmerksam geworden.
„Was für ein verfickter Abend“, murmelte sie und sah aus, als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen. Und dann: „Sowas habe ich nicht.“
„In Ordnung, dann …“
„Das war auch gar nicht meine Schuld“, fiel sie ihm mit zittriger Stimme ins Wort. „Was stellen Sie Ihren Wagen auch an einer so bescheuerten Stelle ab? Ich zahle das nicht.“
Unter normalen Umständen wäre er jetzt ungehalten geworden. Aber der Schock, aber ihr verzagtes Gesicht, aber das dürftige Gehalt einer kleinen Theaterschauspielerin, aber die Tränen, die aus tiefliegenden schwarzen Augen spritzten und sich den Weg über starkgeschminkte Wangen bahnten. Feine salzige Schlieren, auf feinem Puder über feinen Poren. Sie schluchzte. Und er vergötterte sie, vergötterte sie seit mehr als drei Jahren, seit 1.132 Tagen in aller Heimlichkeit und Stille. Er träumte tagsüber und nachts von ihr und lehnte jede freitägliche Einladung ab, um keine ihrer Vorstellungen zu verpassen. Er hielt Judith aus der Rechtsabteilung auf Abstand, obwohl sie eigentlich ganz hübsch war und eine offensichtliche Schwäche für ihn besaß, vielleicht gerade deshalb, weil sie es nicht verdient hätte, ständig mit einer Person verglichen zu werden, die er auf ein Podest gestellt hatte. Und nun war er da, der eine Moment, um endlich aus der Gesichtslosigkeit eines heimlich verliebten Theaterbesuchers hervorzutreten.
„Machen Sie sich über das Geld keine Gedanken“, hörte er sich sagen. „Das Wichtigste ist, dass Sie sich nichts getan haben. Darf ich Sie in ein Krankenhaus bringen?“
Sie schüttelte den Kopf. „Ich bin okay“, sagte sie und zupfte sich die feinen blonden Strähnen zurecht, die wirr um ihr Gesicht herumstanden. Er hätte sie so gerne in den Arm genommen.
„Dann …“, jetzt oder nie, dachte er dann und nahm all seinen Mut zusammen. „Darf ich Ihnen vielleicht ein Getränk spendieren? Auf den Schreck?“
Sie sagte ja, doch statt in die Bar an der Ecke gingen sie in eine Pizzeria zwei Querstraßen entfernt. Sie überredeten erst den Kellner und dieser den Koch, ihnen trotz der späten Stunde noch zwei Pizzen zu servieren, tranken sauerschmeckenden Hauswein, boten sich das Du an und unterhielten sich über ihren Tanz, ihr Schauspiel, ihre Stücke, ihre Kollegen, ihr Theater.
Sie stamme aus einer alten Artistenfamilie, erzählte sie. Aus einer, in der bereits die Kinder sechs Stunden am Tag trainierten. Und sie liebe das fahrende Leben, aber damit sei kein Geld zu verdienen, nicht mehr jedenfalls, also habe sie sich dazu entschlossen, in die Stadt zu gehen und das Glück in der Schauspielerei zu suchen. Er konnte sein Glück kaum fassen: Das war ihr Leben, über das er drei Jahre lang gerätselt hatte, all die Details, die er sich stets nur hatte ausmalen können, und jetzt war er Schlag auf Schlag mittendrin in ihrer Kindheit, ihren Erinnerungen, ihren Gedanken.
„Das Problem ist“, sagte sie zwischen zwei Schlucken Hauswein, „dass damit auch kein Geld zu verdienen ist. Nicht mehr jedenfalls.“
„Aber das ist doch Ihre Leidenschaft“, sagte er, in der verzweifelten Absicht ihr deutlich zu machen, wie sehr er ihre Arbeit schätzte. „Das ist doch das, wofür Sie brennen, wofür Sie leben! Die Theaterkunst!“
Er brauchte nicht lange, um festzustellen, dass er etwas Falsches gesagt hatte: Ihr Blick lag irgendwo zwischen amüsiert und irritiert.
Oh, Theodor, mein Herz, mein Alles!“, äffte sie sich selbst nach. Legte eine Hand an die Brust und die andere an die Stirn, und ihre Stimme war so laut und spöttisch, dass das Pärchen am Nachbartisch zu kichern begann. „Ein einz’ges Wort von dir genügt!“
„Um ehrlich zu sein“, sagte sie dann, „kann ich den Rotz, den ich da von mir gebe, selbst nicht mehr hören. Es wäre jedenfalls sehr traurig, wenn es das wäre, wofür ich lebe. Das ist keine Theaterkunst, wie du das nennst, das ist einfach nur ein riesiger Haufen Scheiße, der dich aussaugt und dich jeden Monat weiter davon entfernt, deine Rechnungen zu bezahlen.“
„Aber … naja, jedenfalls finde ich deine Art zu singen sehr schön.“
Jetzt brachen endgültig alle Dämme und sie lachte los, als hätte er einen großartigen Witz zum Besten gegeben. Als sie sich wieder beruhigt hatte, prostete sie ihm zu, während ihr Blick gleichzeitig durch ihn hindurchglitt.
„Ich kann überhaupt nicht singen“, sagte sie dann. Es klang wie eine nüchterne Feststellung.
„Aber ja doch, ich finde es wirklich total schön“, sagte er, doch etwas in ihm fühlte sich plötzlich seltsam an. Wie eine zähe Flüssigkeit, die sich den Weg vom Scheitel durch den Kopf, die Speiseröhre und den Magen bahnte. Und dort ein dumpfes, brennendes Gefühl hinterließ.
„Quatsch“, winkte sie ab. „Glaub doch nicht alles, was man dir erzählt. Ich kann dir sagen, wie der Hase läuft: Hinter der Bühne steht die dicke Rita, die keiner sehen will, die ungerechterweise aber über ein ganz entzückendes Singstimmchen verfügt. Und ich stehe vorne auf der Bühne und unterhalte die Leute, indem ich tanze und meine Lippen bewege.“
„Das … ich … oh.“ Jetzt wusste er noch weniger als zuvor, was er sagen sollte. Und das Schlimmste daran: Ihr Geständnis schien ihr nicht ansatzweise peinlich zu sein. Im Gegenteil: Sie schien es bereits wieder vergessen zu haben. Spielte gleichgültig mit ihrem Handy, verteilte Likes auf Instagram und prüfte die Aktivität auf ihrem eigenen Profil, das er schon viele, unzählige Male aufgerufen und durchgescrollt hatte. Diese Frau, bei deren Anblick er über Monate und Jahre hinweg alles um sich herum vergessen hatte, saß ihm endlich gegenüber. Und doch fühlte es sich so ganz anders an, als er es sich immer erträumt hatte.
Sie verfielen in Schweigen, bis die erlösende Pizza kam.
„Zweimal Margherita mit frischen Tomaten und Basilikum“, sagte der Kellner freundlich.
„Was ist das denn?“, blaffte sie und legte endlich ihr Handy beiseite. „Ich habe Salami bestellt.“
„Ja, Signora, es tut mir leid, aber die Küche war bereits geschlossen und die Salami leider aus. Ich kann Ihnen noch eine Karaffe vom Hauswein bringen, aufs Haus, natürlich …“
„Auf gar keinen Fall esse ich das Zeug“, sagte sie entschlossen. „Das ist eine Unverschämtheit. Ich habe Salami bestellt!“
„Nun, aber wir haben leider keine Salami mehr …“
„Das ist mir doch egal. Es ist Ihre Aufgabe dafür zu sorgen, dass ich als Gast bekomme, was ich will. Oder mit was beschäftigen Sie sich hier sonst den ganzen Tag so?“
„Magst du denn keine Pizza Margherita?“, mischte Andreas sich vorsichtig ein.
Sie sah ihn verständnislos an. „Jeder mag Pizza Margherita. Aber es geht ums Prinzip!“
Es war nichts zu machen. Sie ließ die Pizza zurückgehen und bestand darauf, trotzdem eine Kanne Hauswein als Entschädigung zu erhalten. Als der Kellner diese servierte, kam ihr kein Wort des Dankes über die Lippen.
Er konnte das Gefühl des Schams nicht abstreifen, als er sie wenig später, nach weiteren zähflüssigen Gesprächen, nach Hause fuhr. Während er darauf wartete, dass sie ausstieg, stellte er den Motor nicht ab. Doch sie fing wieder an zu reden, sagte, es sei ein lustiger Abend gewesen, und sah ihn an, mit ihren schwarzen Augen und dem blassen Gesicht, das nun ein bisschen animalischer, ein bisschen breiter, ein bisschen unreiner wirkte. Ob er mit nach oben kommen wolle, wollte sie wissen. Sie lächelte und er wusste, das hier war sein Moment. Der Moment, von dem er seit seinem ersten Besuch im Tanztheater geträumt hatte, den er nicht abschlagen konnte, um keinen Preis. Einmal neben ihr einschlafen, einmal ihr Gesicht sehen, wenn er am Morgen die Augen aufschlug. Sie hatte ihn nicht einmal nach seinem Beruf gefragt oder ob er eine Freundin hatte. Und obwohl sie nichts gegessen hatte, hatte sie etwas Grünes zwischen den Zähnen.
„Ich muss morgen früh raus“, sagte er und starrte auf seine Hände, die das Lenkrad so stark umklammerten, dass die Fingerknöchel ganz weiß waren. Nachdem er abgelehnt hatte, fing sie an zu lachen. Warum er denn bitteschön alles so ernstnehme, so eine sei sie doch gar nicht, er solle sich nicht so viel einbilden. Sie stieg aus, ohne sich für die Pizza oder seine Nachsicht bezüglich des Autos zu bedanken, und er brauste davon.
Als er am nächsten Tag vor der Autowerkstatt stand und die Reparatur des Wagens abwartete, nahm er sich vor, Judith aus der Rechtsabteilung zu einem Kaffee einzuladen. Das Theater besuchte er nie wieder. Der Platz auf dem Podest blieb leer.

 

Hallo Piep,
wie ich sehe, bist du schon eine Weile dabei, aber dies deine erste Geschichte. Ich finde sie wunderschön, sie hat mich reingezogen und die Art, wie du seine Gefühle beschreibst, diese Sehnsucht und die Aufregung, haben mich mitten ins Herz getroffen. Für mich ist das Romantik pur.

Das ganze Setting, der bewundernde Theaterzuschauer, der jede Woche kommt und alles um sich herum vergisst, erinnert mich sehr an Oscar Wilde's:"Das Bildnis des Dorian Gray". Aber gut in die Neuzeit versetzt, mit einer komplett anderen Rahmenhandlung. Ja, das hat mir sehr gut gefallen. Diese Beliebig- und Bedeutungslosigkeit der Stücke, die sie spielt, und dass er genau das letztendlich in ihr findet, diese Leere, nicht mal die Stimme war echt.

Aber natürlich hab ich auch ein bisschen Kritik im Sack, ganz ohne geht's ja dann doch nicht. Sind natürlich nur Vorschläge, alles andere bleibt dir überlassen.

"Im Grunde" das klingt, gerade im ersten Satz, nicht schön in meinen Ohren, so bürokratisch und allgemein. Wie wär's mit:

"Ihr Aussehen war nicht außergewöhnlich, aber für ihn war sie von herausragender Schönheit."

"Schulklassen, linksliberale Intellektuelle und betuchte Alte ..."
Was machen denn die linksliberalen Intellektuellen in diesem Schundstück?

"Langer weißer Hals, durchgestreckter Rücken"
Dieses Bild würde ich nicht 2x verwenden. Du führst sie schon so ein.

"Selbst wenn sie unter Hunderten waren" würde ich streichen. Das weiß man ja schon, dass er nur in seiner Phantasie mit ihr alleine ist.

"Er träumte tagsüber und nachts von ihr ..." wissen wir auch schon.

"Ein einz'ges Wort von dir genügt" würde ich auch kursiv setzen, denn das hast du beim ersten Teil ihres Bühnentextes getan. Außerdem würde ich danach in der gleichen Zeile weiterschreiben und keinen Zeilenwechsel und neue Anführungszeichen machen. Das irritiert, denn es spricht ja immer noch sie.

Das mit der Salamipizza ging mir ein bisschen zu schnell und wirkt auch irgendwie unrund auf mich. Ich finde, du hast sie vorher gut charakterisiert, ich habe ein klares Bild vor Augen, auch, wie sie erst weint und dann plötzlich ihm die Schuld gibt, nur von sich erzählt und mit ihrem Telefon herumspielt. Ich hab mal eine junge Artistin aus einem Wanderzirkus getroffen, die alle Kinder um sich geschart hat und dann den schnellsten Läufer ausgeguckt hat, der ihr ein Eis holen sollte. Gott, wie stolz war ich damals, dass ich das war. Würg. Daran hat mich deine Schwanendame erinnert, obwohl sie ganz anders aussieht. Aber das mit der Pizza war mir dann doch zu übertrieben. Zumal ich mir nicht vorstellen kann, dass der Kellner das nicht schon vorher ankündigt. Vielleicht könntest du hier einen anderen Aufhänger nehmen, etwas Subtileres und ihr Verhalten langsam steigern.

Das Ende fand ich dann wieder gut. Wie er feststellt, wie erbärmlich sie ist und du das mit der Kollegin nochmal aufgreifst.

Aber als Ganzes sehr gelungen.

Viele Grüße,
Chai

 

Hallo Piep, und willkommen bei den Wortkriegern,

(ich sehe gerade, dass Chai dir inzwischen auch einen Kommentar geschrieben hat, während ich an diesem hier gesessen habe - also, wenn was doppelt gesagt wird, vergiss es einfach!)

mir gefällt deine kleine Geschichte, ich finde sie ziemlich witzig und herrlich ironisch,
wie sich diese fragwürdige Göttin da selbst demontiert und von dem Sockel springt, auf den Andreas sie gestellt hat.

Der Anfangssatz würde mich etwas umgestellt viel mehr packen, denn so hat er das nicht getan. Vorschlag: Sie sah aus wie ein kränkelnder Schwan, mit ihrem langen Hals, den schwarzen Augen und den bräunlichen Schatten darunter. Für ihn war sie eine herausragende Schönheit. Da wäre ich sofort dabei, das würde mich neugierig machen.

… deren quälend umständliche Dialoge ihm mittlerweile zum Hals heraushingen. Ihr tieferer Sinn wollte sich ihm nie richtig erschließen:
„Oh, Theodor, mein Herz, mein Alles!“
„Richten Sie der Frau Mama meine besten Grüße aus.“
„Oh, Theodor, ein Wort, ein kleines. Ein kleines, liebevolles Wort für meine Wenigkeit.“
„Wo habe ich bloß mein Automobil geparkt?“
Vielleicht trugen sie schlichtweg keinen in sich, wer konnte schon wissen, was in einem, der sich solch zähe Gespräche und Situationen und Wendungen ausdachte, wohl vorgehen mochte. Vermutlich nichts besonders Tiefgründiges.
Das finde ich auch sehr witzig, nur den letzten Satz würde ich weglassen, weil ich finde, er verwässert den schönen trockenen Humor.

Ich weiß nicht, wie sehr du an dem folgenden Absatz hängst, aber für mich würde es ohne ihn besser funktionieren, weil es mir sonst zulange dauert, bis die Geschichte Fahrt aufnimmt. Man hat ja kapiert, er ist unsterblich verliebt. Und ja, das ist alles schön formuliert, aber wie gesagt, mir persönlich etwas viel:

Manchmal hatte er Sorge, wie lange das empfindliche Organ noch damit zurechtkommen würde, mit diesem Schwall unerfüllter Sehnsucht, den er die ganze Woche von sich wegschob und -drückte. Und der sich dann, wenn sie auf die Bühne kam, entlud wie ein tosendes Gewitter. Manchmal war ihm, als würde er platzen, in tausend Stücke zerbersten, inmitten der Meute aus Schulklassen, linksliberalen Intellektuellen und wohlbetuchten Alten. Und doch: Mit ihrem langen weißen Hals, dem durchgestreckten Rücken und den anmutigen Bewegungen war ihm, als wäre sie sogar einen Herzinfarkt wert.

Es war an einem nebelweißen Januarabend, als er das Theater verließ, den durch pures Glück erlangten Parkplatz erreichte und die Schlüssel für seinen Wagen zückte, als plötzlich etwas überaus Unerwartetes geschah.
Das pure Glück könnte meinetwegen weg, und das plötzlich Unerwartete erst recht. Plötzlich in Geschichten hat immer etwas Einfallsloses an sich, der Leser weiß auch so, nach der ganzen Vorgeschichte, dass es plötzlich ist. Vielleicht einfach: … als sie in Schlangenlinien auf einem klapprigen Fahrrad in seine Richtung fuhr … Aber ist natürlich up to you.

„Was für ein Scheiß“, kreischte sie, als sie ins Stehen gekommen war und das ganze Ausmaß des Schadens erkannt hatte. Sie schlug die Hände vor den Mund. „Scheiße, Scheiße, Scheiße.“
„Halb so schlimm“, sagte er beschwichtigend. „Das zahlt Ihre Haftpflichtversicherung.“
Herrlich, wie unladylike sie herumflucht, und den Andreas kann ich richtig vor mir sehen, wie er sie trotzdem weiterhin anhimmelt.

Aber der Schock, aber ihr verzagtes Gesicht, aber das dürftige Gehalt einer kleinen Theaterschauspielerin, aber die Tränen, die aus tiefliegenden schwarzen Augen spritzten und sich den Weg über starkgeschminkte Wangen bahnten.
Besser " " nach bahnten, weil es ja kein richtiger Satz ist.

Er träumte tagsüber und nachts von ihr und lehnte jede freitägliche Einladung ab, um keine ihrer Vorstellungen zu verpassen. Er hielt Judith aus der Rechtsabteilung auf Abstand, obwohl sie eigentlich ganz hübsch war und eine offensichtliche Schwäche für ihn besaß, vielleicht gerade deshalb, weil sie es nicht verdient hätte, ständig mit einer Person verglichen zu werden, die er auf ein Podest gestellt hatte.
Diesen Absatz könntest du, wenn es nach mir ginge, entweder weglassen, oder aber weiter oben noch einbauen, wo du seine Verliebtheit beschreibst. Die Judith brauchst du ja natürlich. Hier aber hat es mich rausgehauen, denn das wir wissen ja nun schon und wollen wissen, wie es jetzt mit den beiden weitergeht.

„Oh, Theodor, mein Herz, mein Alles!“, äffte sie sich selbst nach. Legte eine Hand an die Brust und die andere an die Stirn, und ihre Stimme war so laut und spöttisch, dass das Pärchen am Nachbartisch zu kichern begann. „Ein einz’ges Wort von dir genügt!“
„Um ehrlich zu sein“, sagte sie dann, „kann ich den Rotz, den ich da von mir gebe, selbst nicht mehr hören.
Sehr schön, der arme Andreas fängt sicher ganz langsam an, sich fremdzuschämen – aber er nimmt es in Kauf! :D Bei der wörtlichen Rede holpert es hier etwas, ich glaube, so wäre es richtig: Ein einz’ges Wort von dir genügt! Um ehrlich zu sein“, sagte sie dann… Oder du beschreibst nach genügt noch eine Geste von ihr oder so, wenn du das mehr trennen willst.

Diese Frau, bei deren Anblick er über Monate und Jahre hinweg alles um sich herum vergessen hatte, saß ihm endlich gegenüber. Und doch fühlte es sich so ganz anders an, als er es sich immer erträumt hatte.
Sie verfielen in Schweigen, bis die erlösende Pizza kam.
Das fett Markierte brauchst du mMn nicht, das merkt der Leser selbst.

Er konnte das Gefühl des Schams nicht abstreifen
der Scham

Der Moment, von dem er seit seinem ersten Besuch im Tanztheater geträumt hatte, den er nicht abschlagen konnte, um keinen Preis.
Wenn du mich fragst: weg damit!

Und obwohl sie nichts gegessen hatte, hatte sie etwas Grünes zwischen den Zähnen.
Hihi! :lol: Toll!

Warum er denn bitteschön alles so ernstnehme
ernst nähme

… nahm er sich vor, Judith aus der Rechtsabteilung zu einem Kaffee einzuladen.
Das wäre auch ein schöner Schluss, oder?

Deine Geschichte hat mich gut unterhalten, piep. Der Titel ist übrigens auch gut gewählt und macht neugierig. :thumbsup: Ich wünsche dir viel Spaß hier.

Viele Grüße von Raindog

 

Hallo Piep,

eine tolle Geschichte, und vor allem ein Klasse Ende!

Die Entzauberung der großen Liebe. Er vergöttert alles, was sie auf der Bühne verkörpert. Und dann bekommt er ihren wahren Charakter zu spüren: Sie flucht wir eine Kesselflickerin, sie demoliert sein Auto und es interessiert sich nicht, sie mag ihren eigenen "Rotz" nicht, sie singt gar nicht selbst und es ist ihr nicht peinlich, und dann macht sie noch den Kellner übel an.

Gottseidank, möchte man sagen, merkt er es auf diese Weise nach all den Jahren des Schmachtens, endlich wird er ernüchtert und man wünscht ihm wirklich von ganzem Herzen, dass es mit der Judith aus der Rechtsabteilung klappen wird!

Ich habe nur einige wenige Kritikpunkte gefunden, das meiste habe meine Vorkommentatoren rausgefischt, aber ich wollte zumindest kurz schreiben, dass mir die Geschichte sehr gut gefallen hat!

lg
philipp.

 

Hallo Chai, Raindog und philipp

wow, vielen lieben Dank für eure Mühe, euer Lob und eure Kritik! Das hilft mir wirklich weiter und ich werd mich in den nächsten Tagen nochmal dransetzen! Super!
Chai:
"Das mit der Salamipizza ging mir ein bisschen zu schnell und wirkt auch irgendwie unrund auf mich."
- Ja, da ich hab auch lange überlegt, ob ich das mit reinnehme - witzigerweise ist mir genau diese Situation vor Kurzem wirklich passiert, haha. Ich dachte auch, ich spinne. :D :D :D Sonst fände ich es vermutlich auch überzogen. Werde mal gucken, ob ich die Stelle eventuell rausnehme. Danke dir!

 

Liebe Ronja,

vielen lieben Dank für deinen ausführlichen Kommentar! Werd ich berücksichtigen - sind gute Anmerkungen! Freut mich außerdem sehr, dass du Freude beim Lesen hattest. :)
Tut mir leid, dass ich so lange für eine Antwort gebraucht hab - bin die Woche kaum dazu gekommen, ins Forum zu schauen!

Alles Liebe,
Piep

 

Piep Piep,

ich hatte Probleme, in deine Geschichte reinzufinden. Das lag aber nicht daran, dass es mir nicht gefiel, im Gegenteil, nur wollte mein Kopf sich einfach nicht damit abfinden, dass da von einem "Er" die Rede ist. Für mich hört es sich nämlich danach an, als würde der Erzähler da in Wahrheit von sich erzählen, viel zu liebevoll sind all die Beobachtungen, klar, ganz eindeutig ist der Erzähler der Verliebte! Aber warum gibt er es nicht zu? Damit konnte ich mich einfach nicht abfinden und so hab ich dann die ganze Geschichte aus der Ich-Perspektive gelesen, was ... schwierig war, aber sich gelohnt hat. Ich hatte den Eindruck, dem wundervollen Geschehen dadurch viel näher zu kommen.

Probier es mal aus - wenn du Lust hast. Falls du das wirklich in Erwägung ziehst, würde das wohl ein bisschen Arbeit bedeuten, man könnte nicht einfach 1:1 das "Er" durch ein "Ich" ersetzen, es gäbe Feinheiten, auf die man achten müsste, aber ja ... In meinen Augen würde es sich sehr lohnen.

Eine weitere Sache, die ich im Kopf frecherweise einfach umgestellt habe, war die Anrede der beiden beim ersten Aufeinandertreffen.

„Halb so schlimm“, sagte er beschwichtigend. „Das zahlt Ihre Haftpflichtversicherung.“
Sie starrte ihn wortlos an. Als wäre sie erst jetzt auf ihn aufmerksam geworden.
„Was für ein verfickter Abend“, murmelte sie und sah aus, als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen. Und dann: „Sowas habe ich nicht.“
„In Ordnung, dann …“
„Das war auch gar nicht meine Schuld“, fiel sie ihm mit zittriger Stimme ins Wort. „Was stellen Sie Ihren Wagen auch an einer so bescheuerten Stelle ab? Ich zahle das nicht.“

Ich habe gelesen:

„Halb so schlimm“, sagte ich beschwichtigend. „Das zahlt deine Haftpflichtversicherung.“
Sie starrte mich wortlos an. Als wäre sie erst jetzt auf mich aufmerksam geworden.
„Was für ein verfickter Abend“, murmelte sie und sah aus, als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen. Und dann: „Sowas habe ich nicht.“
„In Ordnung, dann …“
„Das war auch gar nicht meine Schuld“, fiel sie mir mit zittriger Stimme ins Wort. „Was stellst du deinen Wagen auch an einer so bescheuerten Stelle ab? Ich zahle das nicht.“

Entschuldige, dass ich dir einfach so die Worte im Mund verdrehe :D Aber ja, in meinen Ohren haben die sich eindeutig geduzt. Andreas, weil er sie ja schon kennt, so insgeheim, er mag sie, liebt sie,

er vergöttert sie, vergöttert sie seit mehr als drei Jahren, seit 1.132 Tagen in aller Heimlichkeit und Stille

Und in diesem Moment ist ihm vor allem daran gelegen, sie zu beruhigen. Nicht wie ein Polizist, sondern wie ein Freund. Und sie, weil sie wütend ist. Da ist keine Zeit für Höflichkeit. Ja, in der Pizzeria bieten sie sich dann ja auch schon das du an, aber ... probier es mal aus. Wenn du Lust hast.

Ich habe ja schon gesagt, dass ich die Geschichte wundervoll finde, auch in der jetzigen Form, ohne all die Spinnereien, die ich hier ausgebreitet habe. Weil sie so ehrlich ist, Andreas scheut sich nicht zu zeigen, wie vernarrt er ist, also hier, der, der von Andreas erzählt. Dass er sie quasi stalkt, dass er auf alles verzichtet, nur um sich die Chance aufrechtzuerhalten, dass es irgendwann mit ihr klappen könnte.

...

Ich dachte, hier schon mein Schlussfazit ausbreiten zu können, aber denkste. Alles Lug und Trug, die Schöne wird zum Biest - ach Piep, dü dreckige Schüft :( Was ist aus den liebevollen Beobachtungen geworden, aus dem feinen blonden Haar, von einer Mütze bedeckt -

Und obwohl sie nichts gegessen hatte, hatte sie etwas Grünes zwischen den Zähnen.

das hier? Wirklich?

:(

...

Toll gemacht, dieses Wechselbad der Gefühle, vielen Dank für die Geschichte, Piep. Ich hasse dich.

Liebe Grüße,

Lani

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Piep,

ich hatte viel Spaß mit deinem „Theodor“, seiner Verehrung der Kunst im Vorstadttheater und der feinsinnigen, schwanhalsigen Künstlerin. Wegen des Titels schwante mir aber schon, dass es hier vielleicht ein böses Erwachen gibt.

Der arme Kerl! Weil er aber auch ein sportlicher Hobbyschreiner und praktisch denkender Versicherungsmensch ist, kriegt er noch die Kurve und sucht sein Glück dort, wo das Gute so nah ist, nämlich im Büro.

Sehr schön erzählt, lediglich die Pizzageschichte scheint mir übertrieben. Die Protagonistin wird so abstoßend, dass mir das Schmunzeln abhanden kommt. Aber klar, so was kann im richtigen Leben schon passieren, wie du anscheinend selbst erlebt hast.

Irgendwie fallen mir zu Theodor Novellen von Gottfried Keller ein (Die Leute von Seldwyla). Da gibt es solche Mannsbilder, die erst auf Umwegen ihr wahres Glück finden. Dein Humor gefällt mir sehr gut.

Danke für ein schönes Stückchen Lesevergnügen.

Freundliche Grüße
wieselmaus

 

Hallo Piep,
auch ich finde Deine Geschichte super! Der Leser leidet mit Andreas, denn bald ahnt man, dass diese Leidenschaft kein gutes Ende nimmt. Das Schöne ist, dass es nicht mit einer amour fou endet, sondern Andreas mit hartem Schlag auf dem Boden der Realität landet. Dies ist sehr hübsch erzählt.
Was einige kleine Kritikpunkte angeht z.B. "Schulklassen . . ." haben versierte Wortkrieger bereits angemerkt.
Grüße
niebla

 

Er hielt Judith aus der Rechtsabteilung auf Abstand, obwohl sie eigentlich ganz hübsch war und eine offensichtliche Schwäche für ihn besaß, vielleicht gerade deshalb, weil sie es nicht verdient hätte, ständig mit einer Person verglichen zu werden, die er auf ein Podest gestellt hatte.

Ja, diese kleine Entzauberung einer Ikone könnte tatsächlich von Dramartugie und Inhalt her zu einem Gottfried Kellers 150 Jahre späteren "Seldwyla" spielen - wieselmaus hat es schon angesprochen, ein Ort, wo Glück, Wonne und Segen in der alten, mittelhochdeutschen "saelde" und dem Schweizalamannischen Zwitter "wyl" für Villa/Weiler und der Mittelhochdeutschen "wil(e)" eine Weile meint i. S.eines Zeitraumes, kurz: "wyla" als zeit-räumliche Erscheinung - was "Seldwyla" zu dem Ort werden lässt, an dem das Glück eine Zeitlang wohnt, um eben das kleinbürgerliche Glück zu entzaubern - da seh ich dann auch nicht nur des Reimes wegen eine interessante Variante des gängigen "fahrenden Volkes" als
... sie liebe das fahrende Leben, ...

Und damit erst einmal herzlich willkommen hierorts,

Piep!

Nun, bis zur Meisterschaft Kellers wird's noch dauern und es sind einige Trivialitäten noch gar nicht aufgezeigt, wie hier

Mit ihrem langen Hals, den schwarzen Augen und den bräunlichen Schatten darunter sah sie aus, wie ein kränkelnder Schwan.
wo ich mich am Ende frage, warum das Komma, für das nicht die geringste Notwendigkeit besteht nach irgendeiner Regel der Zeichensetzung.
Sinnfrei wirstu es nicht gesetzt haben, aber wenn der Schwanenvergleich besonders betont/hervorgehoben werden soll, wäre ein Gedankenstrich sinnvoller als jedes Komma.

Hier dagegen ist ein Komma anzubringen

Erst wenn sie tanzte[,] wurde deutlich, wie sehr ihr Körper vor Kraft strotzte:

Hier nun
Stattdessen schien jede Vorführung dieses Gefühl der inneren Leere und Unvollständigkeit nur zu vertiefen. Jeder davon machte ihm bewusst, wie einsam er war...
frag ich mich, worauf sich "jeder davon" beziehe ... - wahrscheinlich "das Gefühl" (also besser "jedes"), sofern Vorführung, "jede"

Da stand sie, besser gesagt[,] fuhr, fuhr in Schlangenlinien auf einem ...
„Was für ein Scheiß“, kreischte sie, ...
Klingt das nicht nach mehr als einer harmlosen Aussage ...!, wie auch hier
„Scheiße, Scheiße, Scheiße.“

"Aber" warum diese Inflation
Aber der Schock, aber ihr verzagtes Gesicht, aber das dürftige Gehalt einer kleinen Theaterschauspielerin, aber die Tränen, die aus tiefliegenden schwarzen Augen spritzten und sich den Weg über starkgeschminkte Wangen bahnten.
wenn sich alles unter einem "aber" genau so gut fühlte wie unterm "Aberrhabarber" - "Aber der Schock, ihr verzagtes Gesicht, das dürftige Gehalt ..." (Ähnlich gilt's etwas weiter unten für die "hatte" Inflation ... Schau mal selber, Du kannst es!)

„Aber das ist doch Ihre Leidenschaft“, sagte er, in der verzweifelten Absicht[,] ihr deutlich zu machen, wie sehr er ihre Arbeit schätzte.
„Aber … naja, jedenfalls finde ich[,] deine Art zu singen[,] sehr schön.“

Er konnte das Gefühl des Schams nicht abstreifen, als ...
"der Scham"

Sie hatte ihn nicht einmal nach seinem Beruf gefragt oder ob er eine Freundin hatte.
Das "ob" ruft heftig nach dem Konjunktiv - je nach Grad des Zweifels "ober er eine Freundin habe" oder "hätte".

Gerne gelesen - nicht allein wegen des Keller-Effektes - vom

Friedel

 

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