- Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:
- Kommentare: 5
Ohne dich...geht es nicht...
Da saß ich nun. Auf dem Fensterbrett meines Zimmers mit nackten Füßen, sah auf meine Zehenspitzen welche rot lackiert waren und auf den Teppich unter mir. Weiß, reines weiß. Welch ein Kontrast. Rot wie das Kleid welches ich trug, als ich ihn zuerst sah. Weiß wie die Wolken die bei unserer ersten Verabredung den Himmel nicht so leer wirken ließen. Ich legte den Kopf nach hinten und dachte an diese Zeit, wo ich glücklich war.
Und nun? Die letzten Worte irrten durch meinen Verstand. „Ich möchte nicht gehen, ich muss…, versteh es bitte Samira.“ Ich nickte und schluckte meine Tränen herunter. Ich verstand immer. Natürlich musste er gehen. Nach dem Tod seiner Mutter suchte sein Vater nach einer neuen Wohnung für beide da er eine neue Arbeit hatte. Weit weg. In Berlin. Diese große Stadt hasste ich von nun an.
Ich kam wieder halbwegs zu mir und sah mich um. Dort am anderen Fenster gab er mir meinen ersten Kuss. Ich war grade 14 und er kam zu mir und küsste mich. „Ich wollte nur wissen wie es ist“, sagte er danach lachend. Drei Tage später wurden wir ein Paar. Dann an meinem 16. Geburtstag sagte er mir sein Vater habe eine neue Wohnung und einen neuen Job gefunden. Ich sah ihn nur an und verschwand dann weinend im Badezimmer.
Die Tage gingen langsam zu Ende. Bald wurde ich 17. Ich wollte nicht feiern, dachte nur an ihn. Seine blonden Haare waren ein großer Kontrast zu meinen schwarzen. Seine Augen, die so grau waren wie Fels sahen in meine türkisen, so voller Liebe. Er rief mich täglich an und wir weinten beide sehr. Er schrieb mir sogar Briefe aber das alles half nicht. Treffen kamen nicht oft vor, da wir verschiedene Ferienzeiten hatten. Das zog mich noch mehr runter und ich begann mich zu verändern. Trug nur noch schwarze Kleidung und machte mit einem Kajalstift breite schwarze Linien unter meine Augen.
In der Schule passte ich kaum noch auf, alles ging an mir vor rüber.
Am Abend saß ich am Ufer des kleinen Sees im Wald. Wie oft war ich mit ihm hier. Er hatte mir einmal eine Schaukel gebaut, da er wusste wie ich es liebte zu schaukeln. Ich setzte mich darauf und schaukelte langsam. Ließ meine nackten Füße über das weiche Gras streifen und schaute in den Himmel. Die Sterne funkelten wie Diamanten.
„Versuchst du immer noch den Himmel zu erreichen Prinzessin?“, flüsterte eine sanfte Stimme hinter mir. „Ja das versuche ich.“, antwortete ich wie in Trance. „Wenn man es alleine nicht schafft sollte man es zu Zweit probieren…“, flüsterte er und strich mir sachte die Haare nach hinten zu sich und küsste meinen Hals. Ich drehte mich zu ihm und schaute in diese felsgrauen Augen die mich so faszinierten. „Wie kommst du hierher?“ „Sagen wir eine Fügung des Schicksals das mein Vater wieder hierher musste zum Arbeiten“, sagte er nur. Er beugte sich zu mir runter und wir versanken in einem zärtlichen Kuss. „Ich liebe dich Samira…“ „Ich liebe dich Matthew…“ Und wieder versanken wir in einen Kuss der kaum enden wollte.