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Petit Four danach
Ich spürte seinen Atem in meinem Nacken. Er atmete immer noch schnell. Ich hatte ihn letzte Woche kennen gelernt, er war Verkäufer in einem Obst- und Gemüseladen. Heute hatten wir uns das dritte Mal getroffen. Sicher hatte ich es nicht darauf angelegt, mit ihm hier zu landen. Eigentlich hatten wir nur Kaffee trinken gehen wollen. Er hatte mich gefragt, in welches Café ich gehen wolle, und ich suchte ein kleines, romantisches aus, das erstaunlicherweise mitten in der Innenstadt zwischen all den großen Ketten noch Bestand hatte. Zwar waren die Preise gesalzen, aber hier ging es um Atmosphäre. Jedenfalls hatten wir uns dort getroffen und schon als ich ihn beim Betreten der Lokalität am Tisch sitzen sah, hatte ich dieses starke Verlangen. So etwas hatte ich zuvor noch nie für einen Mann empfunden; ich fand ihn so anziehend, dass ich mich kaum beherrschen konnte.
Wir bestellten verführerische Petit Fours. Ich liebte diese kleinen, süßen Sünden mit Zuckerguss. Zum Glück konnte ich davon nie viel auf einmal essen, der zarte Biskuitteig und die cremigen Füllungen würden meiner Figur mit Sicherheit nicht schmeicheln. Auch heute aß ich nur zwei der süßen Versuchungen, obwohl ich mir eigentlich noch ein drittes Petit Four genehmigen wollte, aber ich wollte ihm nicht den Eindruck vermitteln, verfressen zu sein. Ich wollte ihm gefallen, ihn genauso erregen, wie er mich erregte. Als er sich zuerst den Daumen und dann den Zeigefinger ableckte, nachdem er eines der weiß ummantelten kleinen Hopser genüsslich verzehrt hatte, brachte es mich um den Verstand.
Ich war froh, dass wir die restlichen Petit Fours (man konnte sie nur jeweils auf einem Gedeck bestellen, das entsprach elf Stück) einpacken durften, als wir das Café verließen. Er trug sie und hielt mir sogar die Tür offen, was ich lachend anerkannte. Genau wie ich schien er wenig Lust zu haben, sich zu verabschieden. Wir standen vor dem Café und schwiegen, während wir uns ansahen. Es wehte ein leichter Wind, der meine Haare zerzauste und ich hoffte, es möge ihm auffallen und vor allem gefallen.
"Wollen wir noch spazieren gehen?", fragte ich und lächelte. Er willigte ein und wir gingen los, richtig kitschig Hand in Hand. Während wir liefen, fiel mir auf, wie souverän er wirkte; ich kam mir ständig wie ein aufgeschrecktes Huhn vor in seiner Gegenwart vor, er strahlte so eine Sicherheit aus, ich dagegen war nervös und angespannt, seit wir losgelaufen waren. Auf einer Brücke blieb er kurz stehen, stützte beide Arme am Geländer ab.
"Was hast du heute noch vor?", fragte er beiläufig. Ich dachte nach. Auf diese Antwort kam es an. Wollte ich wirklich so weit gehen? Schon jetzt? Andererseits - warum eigentlich nicht? Was sprach dagegen?
"Nichts weiter. Wieso?", erkundigte ich mich, als wüsste ich es nicht.
"Lass uns in ein Hotel gehen." Sein Blick war stets auf das Wasser vor uns gerichtet. Er schien sehr entschlossen. Ich war überrascht, dass er das gesagt hatte.
"In welches?", fragte ich nur.
Und so waren wir hier gelandet. Er lag immer noch in meinem Arm, sein Kopf sehr dicht an meinem, und ich fühlte, wie er atmete. Jetzt ruhig, entspannt. Erschöpft?
Plötzlich biss er mich in den Hals. Nur leicht. Ich quiekte kurz und lachte dann. Ich brauchte ihn nur anzusehen, schon entflammte ein neues Feuer in mir. Ich hielt ihn fester, grub meine Fingerspitzen in seinen Rücken und begann, ihn leidenschaftlich zu küssen. Er erwiderte die Attacke prompt und nutzte die Tatsache, dass wir beide noch nackt waren, indem er mir wie selbstverständlich direkt in den Schritt fasste. Ich zuckte leicht zusammen, als er bereits mit der ersten Berührung den Kitzler traf. Ein wohliger Schauer lief mir über den Rücken. Ich küsste ihn weiter, ließ meine rechte Hand jedoch abwärts gleiten, unter die Decke und spürte, dass er die erneute Vereinigung genauso herbeisehnte wie ich. Ich berührte die Spitze seiner angeschwollenen Eichel mit meinem Zeigefinger und spürte, dass sie bereits nass war. Ich spürte ein Kribbeln in meinem Bauch vor Aufregung und Vorfreude. Schnell umfasste ich sein bestes Stück mit der ganzen Hand und bewegte sie leicht auf und ab. Er rieb mit seinen Fingern nun schneller in meiner Intimgegend. Dann führte er mir zwei seiner Finger ein und ich genoss das Gefühl. So schön war es seit Langem nicht mehr gewesen. War es überhaupt schon mal so gut gewesen? Ich versuchte, ihn auf mich zu wälzen, ihn näher an mich zu pressen. Er nahm seine Finger weg, stützte sich mit beiden Händen ab und drang mit einem heftigen Stoß in mich ein, der mich aufstöhnen ließ. Ich warf den Kopf in den Nacken und versuchte, jede Einzelheit dieses intensiven Gefühls aufzusaugen. Wieder und wieder bewegte er seine Lenden auf und ab, ich rutschte immer höher im Bett, so heftig war die Bewegung. Schon bald knallte mein Kopf mit jeder Bewegung gegen die Bettkante, aber es störte mich nicht; ich spürte es kaum. Ich winkelte beide Beine an, um sein Glied noch tiefer in mich aufzunehmen; er stöhnte. Ein, zwei Stöße später und wir beide kamen zur gleichen Zeit. Es war wunderschön.
Er rauchte. Normalerweise mochte ich Raucher nicht. Es machte mir trotzdem nichts aus, dass er jetzt rauchte. Dafür fand ich es zu lustig, dass er wirklich eine "Zigarette danach" brauchte. Die hatte er sich vorhin nicht genehmigt. Wenn ich jetzt etwas vertragen könnte, wärs ein Petit Four danach. Ich sah mich im Zimmer um und entdeckte die Tüte mit den kleinen Köstlichkeiten auf einem Stuhl. Auf allen vieren kroch ich hin und schnappte sie mir, um mich sofort wieder unter die warme Decke neben ihn zu kuscheln. Er grinste mich an.
"Sehen wir uns wieder?" Ein schräger Blick von der Seite. Ich nickte.