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Phin aus dem Arberlande
Phin ist ein junger Waldelb von den Nandor-Stämmen des Arberwaldes und der uneheliche Sohn der Heilerin Malfalda. Die Nandor-Stämme leben in versteckten Dörfern in den Bergen. Sie nahmen an den Auseinandersetzungen der Welt um sich herum teil, waren jedoch nie wirklich ein Teil davon. Phin waren die Pflichten des Stallhalters zur Aufgabe gemacht und sich für den Erhalt der Weiden zu kümmern, Sein fürsorgliches und friedliches Gemüt machten dies zu Gute. Auch gab ihm seine Mutter steten Unterricht in den Künsten des Heilens…
Als eines Tages Phin die Moorschnucken zurück in den Stall wies, kam er einen Eindringling auf die Schliche, der sich zwischen den Heuballen im Stall versteckt hielt. Ein junger Waldläufer, der scheinbar im Kampf mit einem Bären schwer verletzt worden war. Mit letzten Kräften bat er um Phin’s Hilfe. Der gute Phin wollte ihn nicht an die Wächter verraten, welche dem Fremdling sogleich den Gnadenstoß verpasst hätten, sondern hielt seinen Patienten geheim und pflegte ihn gesund. Viele Monde schienen über die Felder des Dorfes. Und zwischen dem Waldelb Phin und Phöbus dem Waldläufer aus dem Dreiburgenland hatte sich vielmehr als nur Freundschaft entwickelt. Es war die blinde Liebe die sie zueinander pflegte und welche Phin einst dazu trieb den Stamm zu verlassen und mit Phöbus auf gemeinsamen Weg zu gehen…
Doch das Verlassen der Stammes-Gemeinschaft war unter keinen Umständen erlaubt. Die Nandor der Arberwälder sind stets auf die Wahrung ihrer Geheimnisse bedacht. Um die Geheimhaltung zu garantieren, befolgen sie einen eisernen Kodex, der ihre Existenz ermöglicht und ihren Lebensunterhalt sichert. Deshalb stellen ehemalige Stammesmitglieder, die über geheime Informationen verfügen und sich nicht mehr in der Kontrolle des Stammes befinden, eine ernsthafte Bedrohung dar. Diese Bedrohung muss unter allen Umständen beseitigt werden. Es galt als selbstmörderisch, das Schicksal eines Abtrünnigen zu wählen. Ein Schicksal welches Phin glaubte sich stellen zu können! Eine Gruppe Jäger wurde entsendet, um Phin zu töten…
Nachdem Phin die Arberwälder weit hinter sich gelassen hatte und sich in Sicherheit glaubte, ließ er sich mit Phöbus auf einer alten Farm am Ilztal nieder. Phöbus sprach sich seinem Dienst des Spähers am Hof der Saldenburg frei und es schien, als hätten die beiden einen Platz gefunden an dem sie ungestört Gutshof betreiben und friedlich leben konnten. Doch sie wurden bald von Nandor-Jägern ausfindig gemacht und es kam zur Gegenüberstellung. Zwar gelang den Beiden die Flucht, doch bedeutete dies, dass sie ihr Heim aufgeben und das Tal verlassen mussten. Phöbus war im Kampf gegen die Nandor von einem Giftpfeil verwundet worden. Der Pfeil war zwar aus der Schulter gezogen, doch das Gift ließ Phöbus schwer erkranken. Phin schaffte es nur die Schmerzen zu lindern und war mit seinen Heilkünsten am Ende – sogar der erfahrene Heiler aus der Dreiflüssestadt, zudem sie sich geschleppt hatten, konnte gegen das Elbengift nichts ausrichten. Es sei eine aussichtslose Diagnose.
Wie jede Nacht, wog Phin den Geliebten in den Schlaf. Nur diesmal,
wusste er, dass Phöbus nicht mehr aufwachen würde…
Ein neuer Frühling zog ins Land.
Phin trieb es derweil in unbekannte Wälder, auf der steten Flucht vor seinen einstigen Brüdern und Schwestern.