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Pink Elefant

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02.10.2008
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Pink Elefant

Regen. Als gäbe es nichts anderes in dieser gottverdammten Stadt. Regen. Als ich auf dem viel zu nassen Bürgersteig mit meinen viel zu nassen Schuhen meine Bahnen durch meine ebenfalls viel zu nassen Mitstreiter bahnte, die aus welchen Gründen auch immer einen Fuß vor die Tür gesetzt hatten, fiel mir eine Leuchtreklame auf die ich an dieser Stelle der Straße noch nie gesehen hatte. Immerhin lief ich jeden Dienstag hier entlang. Seit 14 Jahren nun schon. Mein Gott! 14 lange Jahre. Wäre ich doch nur in Minnesota geblieben und Viehzüchter wie meine 3 älteren Brüder geworden. Nein, scheiß drauf. Ich wollte mir keine Inzuchtbande zusammenvögeln und meine bescheuerte Frau irgendwann im Wahn des guten selbstgebrauten Whiskeys halb tot schlagen. Ich hatte besseres zu tun.

Wie jeden Dienstag war ich auf dem Weg ins Black Dog um den Frust meiner täglichen Arbeit und deren negativen Begleiterscheinungen ins Vergessen zu spülen doch diese Reklame hatte ich noch nie zuvor bemerkt. Vielleicht lag es daran das ich in den letzten Drei Wochen in denen es wie aus Kübeln goss immer mit gesenktem Haupt durch die trostlosen Straßen gestapft war. Heute jedoch hatte ich wie zum trotz gegen die Naturgewalten meinen Kopf in den Nacken geworfen und einen stillen Schrei gegen die göttliche Obrigkeit ausgestoßen und mein Mund war langsam mit säuerlich schmeckendem Regenwasser geflutet worden. Armer Noah, wie musst Du damals gelitten haben. Stinkende Tiere und Regen. Ich hätte die Bande umgebracht und mir ein schönes Leben mit Rinder- und Zebrabraten auf der Arche gestaltet. Sei’s drum. Die rosafarbenen Leuchtbuchstaben zauberten ein Blitzsauberes Pink Elefant in die verschleierte Umgebung. Rosa Elefanten. Ich lachte innerlich. Davon hatte in letzter Zeit auch ein paar gesehen. Das kalte rosa Licht zog mich magisch an und bevor ich mich versah hatte ich den Türknauf zur Spelunke schon in der Hand und zog. Grell blendendes Licht wie aus tausend Sonnen nahm mir die Sicht und raubte mir die Sinne.
Ich torkelte in die Bar hinein. Üblicher Weise torkelte ich immer aus selbigen heraus. Aber wie ich schon ahnte war diese Bar im Gegensatz zu allen anderen die ich meiner langen Karriere als professioneller Gelegenheitstrinker besucht hatte komplett anders. Irgendwie gab es in dieser Kneipe nur Frauen. Ok, in anständigen Puffs gab es auch überwiegend Nutten. Die hatten jedoch immerd einige Gorillas umherstehen die dafür sorgten das nicht zahlende Kunden einige Stunden später ihren Frauen auf Knien kriechend Entschuldigungen und Liebesschwüre entgegenschrieen weil sie erklären mussten woher sie das blaue Auge hatten und warum Visitenkarten dubioser Etablissements in ihren Hemdtaschen steckten. Hier jedoch war es um eine erheblich erfreulichere Nuance andersartig. Der Barmann, Entschuldigung, die Bardame trug weißes Hemd, schwarze Flanellhosen, passende Hosenträger und Fliege. Auch hatte sie sich einen Schnurrbart aufgemalt und ihr Harr troff von Pomade. Ein netter Seitenscheitel der an diesen Kerl aus Deutschland erinnerte, wie hieß er gleich nochmal, Adalbert Zittler oder so, zerrte ihr außerordentlich hübsches Gesicht in einen makabren aber lustigen Widerspruch. Die Gäste der Kaschemme waren nur Frauen soweit ich das nach ein paar Sekunden Staunens ausmachen konnte. Eventuell war das der Grund warum es plötzlich mucksmäuschenstill wurde und alle in meine Richtung glotzten.
„Was’n mit Dir los Kumpel, haste Dich verlaufen?“ fragte die Bardame mit einer Stimme die eines Reibeisens würdig war. „Ich äh..“ ich kam mir dämlich vor. Wieso stotterte ich in Anwesenheit solch hübschen Weibsvolkes? „Ich hab tierischen Durst. Das Wetter kann einen sehr schnell verdrießlich stimmen ohne ein Glas Burbon in der Hand. Außerdem wollte ich meinen kleinen rosa Freund Dumbo wiedersehen und dazu musste ich doch hier herkommen, nicht wahr?“
Ich hoffte das meine gewitzte Ansprache zünden würde. Ein paar Frauen kicherten und kümmerten sich wieder um ihresgleichen. Die Bardame schaute mich misstrauisch an. „Bist auch keiner von’ner Streife so wie Du aussiehst. Na komm her, Du gefällst mir Bursche, hast Schneid und bist nich so ein Milchbärtchen wie die anderen die wir blutend draußen im Rinnstein liegen lassen mussten“ Milchbärtchen dachte ich. Tss, die kleine Zittlerbraut ist kess. Genau mein Ding. Ein Mundwerk wie ein Kutscher und die Figur eines Engels. Ich setzte meine Schritte also Richtung Tresen und ließ mich mit einem tiefen Seufzer auf den Hocker sinken. „Ach Herrje! Welche Laus ist Dir denn über die Titten, äh sorry, Du hast ja keine. Ich meine - über die Leber gelaufen?“ „Die Laus heißt Iris und ich stecke in ihrem Fall fest. Komm nicht vor und nicht zurück!“ sagte ich niedergeschlagen. „So so, du steckst fest. In Iris. Nich vor und nich zurück. Verstehe! Is sie Dein Frauchen?“ „Ne, ich bin doch nich so bescheuert und heirate! Ich hab’s gern unkompliziert. Ich bin Privatdetektiv und es geht in ihrem Fall um ein Haus, ein paar hunderttausend Dollar und ihren uralten Ehemann tot im Swimmingpool.“ entgegnete ich und deutete auf die Flasche Burbon hinter ihr im Regal. Sie verstand und goss mir ein zweites Glas ein. Sie wollte die Flasche wieder ins Regal stellen, sah aber meinen sehnsüchtigen Blick und ließ die Flasche neben mir auf dem Tresen stehen.

„Na dann ist doch alles klar, oder? Für mich ist der Fall geritzt.“ sagte Bernadette. Ein Namensschild glitzerte auf ihrem Hemd das von ihren üppigen Brüsten vollständigst ausgefüllt war. Ich ertappte mich dabei auf ihre Oberweite zu glotzen als ich einen weiteren Drink genehmigte. „Gefallen Sie Dir?“ sie streckte ihren Rücken durch so das ihr Vorbau noch bombastischer zur Geltung kam. Ich räusperte mich und lockerte meinen Krawattenknoten. Ich schwitzte leicht und ich merkte das sich in meiner Lendengegend mehr Blut ansammelte als normal üblich. „Ich kann es nicht abstreiten.“ Ich fingerte mit zittrigen Händen nach meinem leeren Glas. Dieses Mädchen machte mich verrückt. Trotz des aufgemalten Schnurrbartes und der Zittler-Frisur war sie einfach ne Wucht. „Gibst Du mir noch einen bevor ich noch nervöser werde?“ sagte ich und versuchte ein auflockerndes lächeln. „Selbstverständlich Schätzchen, so viel Du willst.“ Sie goss sich selbst einen Drink ein und blickte mich unverhohlen an. Diese Augen. Als sie so nah vor mir Stand sah ich zum ersten Mal bewusst ihre Augen. Smaragdgrün und leuchtend wie grünes Höllenfeuer. Ich musste ehrlich zu ihr sein – meinen Mut zusammennehmen. Vielleicht bot sich mir eine Chance wie diese kein zweites Mal. „Du machst mich nervös Baby.“ Sagte ich und versuchte cool zu klingen. „So ne Wucht wie Dich hab ich mein Lebtag nicht gesehen. Bei Dir könnt ich schwach werden!“ Ich wusste nicht ob ich es locker genug rübergebracht hatte. Ihr Blick änderte sich kaum merklich. Ein funkeln in ihren Augen verriet mir das sie nicht sauer auf mich war. „Hm, was machen wir denn da? Schwache Männer hab ich eigentlich nicht so gern. Eigentlich mag ich Männer nicht wirklich aber Du bist irgendwie anders. Ne verlorene Seele wie ich und wie so viele hier. Seelen ist es egal ob sie in einem Männer- oder in einem Frauenkörper verloren sind.“ Sagte sie und beugte sich nun so weit zu mir herüber das ihre Brüste auf dem Tresen auflagen. Ich verlor fast meine Beherrschung und war kurz davor sie einfach zu packen.

Ihr feuerroter Mund näherte sich meinem Ohr. Ich schluckte. „Meine Schicht hier ist gleich zu Ende. Ich wohne nicht weit von hier. Ich will mit Dir schlafen. Die ganze Nacht lang. Wir machen wonach uns der Sinn steht. Egal was. Was sagst Du?“ Flüsterte sie und wandte sich wieder ab hinter den Tresen und blickte mich auffordernd an. Ich zitterte. Eine Beule formte sich in meiner Hose. Als ich begann zu sprechen hatte ich drei Klöße im Hals. „Äh... Ich glaube schon das ich... Ich meine... Verdammt ja!“ Sie lächelte und steckte ihre Daumen unter die Hosenträger und zog an den Riemen. Sie ließ die Gummibänder gegen ihre Brüste schnellen und ihre Nippel wurden sofort hart. „Na dann lass uns gehen.“ Sie steckte sich zwei Finger in den Mund und pfiff laut. Eine weitere Bardame erschien aus einer Tür hinter dem Tresen. „Übernimm Du schon mal Liza, ich hab was vor.“
Liza schien sofort zu kapieren das hier eine Nacht voll Sex in der Luft lag. Sie lächelte Bernadette an und zwinkerte mir zu. „Ok, haut ab ihr beiden. Viel Spaß“ trällerte Liza und winkte zum Abschied als Bernadette und ich die Bar verließen.

Draußen war es wie immer am gießen und wir rannten den Gehweg entlang. Durchnässt bis auf die Knochen kamen wir an ihrer Bude an und kletterten eine Feuerleiter nach oben, Bernadette vor mir. Ihr Arsch war herrlich. Rund, nicht zu klein und fest. Ich ließ aus Versehen eine Sprosse aus und wäre fast gestürzt. Zum Glück bemerkte Bernadette es nicht. Sie stand schon an einem Fenster und nestelte an einem Schloss herum. „Ich benutze nie die Eingangstür musst Du wissen denn ich bin mit meiner Miete zwei Monate im Rückstand und ich hab keine Lust das mich mein Vermieter erwischt.“ Ich lächelte. Die kleine gefiel mir immer besser. Endlich bei ihr in der Wohnung angekommen begann sie sofort sich auszuziehen. Sie scherte sich nicht darum ob ich sie beobachtete oder nicht. Ich tat es ihr nach und streifte hastig meine Sachen ab während ich ihr zusah. Sie war eine Göttin. Mehr war zu ihrem Körper nicht zu sagen. Einfach perfekt. Sie verschwand in ihrem Schlafzimmer. Ich trottete ihr wie hypnotisiert hinterher. Als ich eintrat packte sie mich mit einem harten Griff und schleuderte mich aufs Bett. Ich stöhnte als ich auf die harte Matratze fiel. Sie lachte und sprang auf mich. Wilde Küsse folgten bei denen sie mir die Unterlippe blutig biss und mich mit ihren Fingernägeln halb zerfetzte. Eine Wildkatze mit Doppel-D.

Ich spürte einen Ruck an meinen Schultern als wollte mich jemand von ihr wegzerren. Ihr Ehemann schoss es mir durch den Kopf. Wieder ein harter Ruck und ich öffnete die Augen. Grelles Sonnenlicht blendete mich. Mindestens zwölf Kinder tollten in dem Bett in dem ich lag. Mein Kopf schmerzte fürchterlich. Eine dicke, unförmige Tonne von einer Frau schritt auf mich zu und hielt mir ein Marmeladenglas mit trüber, brauner Flüssigkeit unter die Nase. „Hier nimm nen Schluck davon Ike, warst gestern wieder randvoll wie’n Scheißhaus!“ Ihr zahnloses Lächeln kam mir seltsam vertraut vor. „Los, komm hoch. Und ihr Kinder geht jetzt runter zu Onkel Trevor und piesackt den weiter, verstanden! Paps und ich haben noch was vor.“ Sie grinste wieder und eine dunkle Ahnung sowie meine Erinnerung kam kriechend zurück wie der Tod selbst. Das BBQ gestern. Meine bescheuerten drei Brüder. Der Pick-Up voll mit Bierdosen. Der Whiskey. Bullshit Arkansas! Irene! Meine Frau. Oh Gott steh mir bei. Es war alles nur ein Traum. Irene beugte sich über mich und ihr fauliger Atem nahm mir fast den Verstand. Für das was jetzt kam brauchte ich das ganze beschissene Marmeladenglas voll selbstgebrautem Whiskey. Ich trank in großen Schlucken und ergab mich in mein Schicksal.

 

Hallo Toffizzle,
ich habe verzweifelt den Witz gesucht und bin dabei nur über viele Rechtschreibfehler gestolpert(nur ein Beispiel: Harr? wenn es das ist, was ich denke, wird es Haar geschrieben).

Außerdem bin ich nicht sicher ob Aussagen wie

war es wie immer am gießen
überhaupt in die Schriftsprache gehören.

Was hat es damit auf sich, dass nur Frauen sich dort befinden- ne Lesbenbar? dann sag das doch, ist ja nun kein schlimmes wort ;)

Ein netter Seitenscheitel der an diesen Kerl aus Deutschland erinnerte, wie hieß er gleich nochmal, Adalbert Zittler oder so
Es gibt auch noch andere Leute, die einen Seitenscheitel haben, aber faszinierend, dass er nichteinmal den Namen zusammenbekommt, aber weiß, wie genau er den Scheitel hatte

LG
Frenchy

 

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