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Quatzl

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06.12.2016
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Quatzl

Quatzl hieß es. Das wusste es genau. Ein lineares Gedächtnis war etwas Feines, nichts ging verloren, stets war alles eins. Und doch fehlte etwas.
Zeit für eine neue Erfahrung, die unendlich weiter gegeben werden würde. Diese Erfahrung musste es aber erst noch machen.

Eine kurze Analyse ergab, es wurde Zeit, diese Gebärhülse zu verlassen. Nur wie? Es war nichts Vergleichbares in Milliarden Jahren Erfahrungserinnerungen vorhanden. Quatzl stieß ruckartig seine Greiforgane durch die weiche Masse und kratzte an den harten Wänden. Langsam wurde es zornig. Wütend zerfetzte es diesen weichen Brei und hieb die Krallen fest in die harte Schale. Die Gebärhülse bewegte sich ruckartig vor und zurück und dann, plötzlich, ein hartes, dumpfes Krachen. Noch einmal und noch einmal. Lange Risse durchzogen die Wandschale und so schnell Quatzl nur konnte, hüpfte es in die Freiheit.

Sauerstoff atmen. Es stank, aber irgendwie trotzdem belebend. Trunken vor Freude huschte Quatzl ins Licht. Durch eine riesige Öffnung entfernte es sich aus dem – hm ja, Haus, hieß das - und ließ die Erinnerungen des Wirtskörpers an sich vorbei laufen.

Ja, das war das ideale Fortpflanzungshabitat. Nach Millionen von Jahren endlich auf diesem Planeten aufgeschlagen, als Reisender in einem Stein, wie man es hier nannte, hatte der Sammler dieser Steine Quatzl in sich eingeatmet und ausgetragen.

Quatzl drehte sich noch einmal um. Dort im Zimmer lag er. Bernhard, sein Befreier. Der aufgeplatzte Schädel, mit dem er vor Kopfschmerzen rasend immer wieder gegen die Wand geknallt war, ließ Quatzl gleichgültig. So lief das eben.

Es sah von der Terrasse hinab auf die riesige Stadt, eine von vielen auf diesem Planeten. Glücksgefühle durchströmten es, viele Milliarden Gebärhülsen warteten auf seine Befruchtung und auf etwas ganz Neues. Kopfgeburten.

 

Hallo @Marlowe

kurz ist es, ja. Nur fehlt die Geschichte.
Ich vermisse zwei essenzielle Bestandteile, die eine Kurzgeschichte bzw. ein Prosa-Werk ausmachen:
- Handlung und
- Spannungsbogen

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Marlowe

Mir ist das Ganze viel zu einfach gestrickt. Ich habe bei der Geburt des Quatzls so was Alien-mässiges im Ohr, vor allem, weil beide dazu einen menschlichen Wirt benötigen, aber es reisst mich auch sonst kaum mit. Wieso? Weil an sich nix Spannendes passiert, ich blicke von aussen auf diesen blutigen Geburtsvorgang und das war's eigentlich schon. Also das könnte spannend sein, aber dann müsste es eindringlicher formuliert werden. Ich finde, die Kurzgeschichte würde deutlich gewinnen, wenn Du aus der Sicht des Quatzl schreibst, also in der Ich-Perspektive. Dann könnte ich als Leser diesen Geburtsvorgang viel intensiver miterleben und deutlich einfacher über den nicht vorhandenen Plot und andere Versäumnisse hinwegsehen.

Eine kurze Analyse ergab, es wurde Zeit, diese Gebärhülse zu verlassen. Nur wie? Es war nichts Vergleichbares in Milliarden Jahren Erfahrungserinnerungen vorhanden.
Was? Das Befreien aus der Gebärhülse ist ja dann für das Quatzl sehr einfach. Hirnmasse zerfetzen und Schädeldecke einschlagen, auf die angeborenen Instinkte ist eben trotz höherer Entwicklung immer noch am besten Verlass. So ähnlich kriegt das jedes (Erden-)Vögelchen hin, wenn es sich aus seinem Ei befreit, und auch die meisten Menschenskinder kommen auf die Welt, ohne vorher nach dem Weg googeln zu müssen. Von wegen intelligentes Leben: Mir graut schon jetzt davor, wenn die Ausserirdischen die Erde überfallen! :D Kleiner Scherz, bitte nimms mir nicht übel. :schiel: Zumindest in den Erinnerungen des Wirtskörpers müsste doch was drinstecken diesbezüglich:
Durch eine riesige Öffnung entfernte es sich aus dem – hm ja, Haus, hieß das - und ließ die Erinnerungen des Wirtskörpers an sich vorbei laufen.

Aber ja, ich hätte es spannender gefunden, wenn Du die Geburt aus Sicht des Quatzls geschildert hättest und dieses nicht Zugriff auf solche Erinnerungen hätte - oder höchstens noch auf korrumpierte - das wäre unterhaltsamer, wenn es sich denn zuerst mal selber zurechtfinden müsste in der neuen Welt und nicht gleich in der Alien-Knowledge-Base abruft: Ah, das Ding ist 'nen Haus, da wohnen diese Menschlein, in deren Köpfen ich jetzt meine Brut pflanzen werde, weils da drin so schön warm ist, und ja, mein unbedeutender Befreier-Wirt hiess tatsächlich Bernhard. Auch die Leiche, aus der es geschlüpft ist, könntest Du dann so betrachten, das man als Leser gerade noch schnallt, dass es sich dabei um einen komplett entstellten Menschen handelt. Hätte 'ne Menge absurd-blutiges Potential. Aber vielleicht siehst Du das ja komplett anders.

Gruss,
d-m

;)

 

Quatzl hieß es.

Schon bin ich reingefallen,

bester Marlowe,

denn ich hielt das Wort „Quatzl“ für eine Kurzform des „quetzalli“ ~ „leuchtende
[Schwanz]Feder) mexikanischer Ureinwohner. Nun, hab ich mich eben getäuscht, was nicht bedeutet, dass ich „ent“täuscht wäre, denn was mir neuerdings erst so richtig auffällt (da hastu also keinen Alleinvertretungsanspruch) ist ein sorglos plappernder Umgang mit der Sprache wie etwa hier

Zeit für eine neue Erfahrung, die unendlich weiter gegeben werden würde
im aufgeblähten Missbrauch des Konjunktivs II, wo ein schlichtes Futur die zwei missbräuchlichen Erscheinungsformen des „werden“ auf den offenen Indikativ reduziert auf ein schlichtes weiter gegeben wird.

Da komme er mir nicht mit

Diese Erfahrung musste es [evtl. = „ich“] aber erst noch machen.

- und ließ die Erinnerungen des Wirtskörpers an sich vorbei laufen.
vorbeilaufen, i. d. R zusammen.

Aller Anfang ist schwer und bekanntermaßen ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Was hätte der auch davon , außer einem gebrochenen Genick. Also kein Grund, den Kopf hängen zu lassen und somit

herzlich willkommen hierorts!,

FRiedel

 

Danke für Eure Kommentare, man lernt nie aus und das ist gut so!

 

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