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Salz und Salben für die Wunden

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24.01.2002
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Salz und Salben für die Wunden

Das Leben ist wie eine Sanduhr.
Eine ziemlich große Sanduhr.
Und jedes Sandkorn ist ein Augenblick.
Eine Handvoll Sandkörner sind ein Moment.

Kein Sandkorn gleicht genau dem anderen,
doch sie sind nicht allzu verschieden,
da sie eben noch Sandkörner sind.
Jedenfalls gibt es verdammt viele von ihnen.
Den Augenblicken.

Die meisten von ihnen sind neutral und passieren einfach.
Aber es gibt auch welche, die die Seele zum zerbersten bringen.
Andere wiederum sollten nie zu Ende gehen.
Jene, die das gesamte Glück auf Erden widerspiegeln.
Letztendlich ist jedes Sandkorn wichtig.
Das eine mehr, das andere minder.
Dies weiß man erst,
wenn dieses durch die Sanduhr lief.
Viele wünschen sich von den "schlechten" Augenblicken wenige bis
keine zu erleben.
Aber wenn es keine "schlechten" Augenblicke mehr gibt, wird es
keine "schlechten" Augenblicke geben können.
Außerdem hat man die Möglichkeit
die "schlechten" Augenblicke aufrecht zu ertragen
und dies als Glück anzusehen.
Einige sind dazu im Stande.
Wenige.
Ich.

Für mich sind Augenblicke alles
was ich habe.
Alles.
In schlechten Zeiten suche ich Zuflucht in ihnen.
Ich spiele sie wie einen Film immer und immer wieder in meinem Kopf ab.
Endlos Schleife.
Ab und zu kommen neue dazu.
Sie nehmen dann ein Platz in meinem Herzen ein.
Nun lagern sie dort.
Eine Woche.
Ein Jahr.
Ein Leben.
Der Sinn des Lebens?
Augenblicke widerfahren zu lassen und besondere in Erinnerungen festzuhalten, die das Leben lebenswert machen!
Bei einigen ist das der Sinn.
Bei wenigen.
Bei mir.

Wenn ich überirdische Kräfte besäße, ich würde ein unendlich großes Becken mit Sandkörnern füllen.
Mit den Sandkörnern füllen.
Ich will so gerne dort
schwimmen.

 

Ist meiner Meinung nach ein Gedicht. Mal sehen was die anderen Moderatoren dazu sagen.

 

Endlich mal wieder ein paare gescheite, phliosophische Sätze.
13en: Ich erkenne deine Ich- Will- Hier- keine- Gesichte- Phase an, kann ich wirklich verstehen. Aber jetzt mal ehrlich, ist das alles, was du dazu zu sagen hast?
Es ist auf jeden Fall schön, dass du dies hier veröffentlicht hast, weil ich es sonst wahrscheinlich nicht gelesen hätte und du hattest recht, es gefällt mir, sehr gut sogar.

Mach weiter so, wirklich

 

Hallo!

Ich glaube nicht, dass das bei 13en nur eine Phase ist, sollte es ja auch nicht. Und ich bin auch dafür, solche Texte in Zukunft nicht mehr zu berücksichtigen.
Wie auch immer, abgesehen davon kann ich mit "Salz und..." nicht viel anfangen. Ich bin jung und missachte die Kostbarkeit des Moments. Es soll dem Menschen helfen, wenn er jeden Tag, jede Minute daran denkt, wie kostbar alles ist, wie schnell vergänglich und wie verloren? Nein, das will mir nicht einleuchten.

Erinnert mich ein wenig an Gerards

So long,
kcIm Schatten des Wohlstandes !

[Beitrag editiert von: credosupernova am 26.01.2002 um 11:23]

 

@kc Was leuchtet dir da nicht ein?
Ich meine, du kennst doch dieses alte Beispiel: Wenn du morgen vom Bus überrollt wirst...
Stell dir das vor, dann kommt wieder dieser zerkaute Gedankengang, dass man etwas erst zu schätzen lernt, wenn man es verloren hat. Was aber, wenn man die Momente so auskostet? Dann wirst du nie das Gefühl haben, etwas nicht zu schätzen gewusst zu haben.
lyrik

 

Also, unter den Moderatoren gab es auch keine Einigung was dieser Text ist, bzw, nicht ist, daher bleibt er, weil er zumindest philosophisch ist.

@lyrik

Ich mache nicht zur Zeit eine seltsame Phase durch, sondern es sollen halt einfach Geschichten gepostet werden, wobei wir den Begriff "Geschichte" ja auch sehr ausdehnen, und Texte im Zweifelsfall auch stehen bleiben (wie hier).

Übrigens finde ich hat Credo recht. Wenn man alles im Leben mit existentieller Andacht begegnet, kommt man gar nicht mehr dazu das Leben zu geniessen - und gerade das ist doch auch das Leben schätzen.
Andererseits gibt es ja auch die Sichtweise, dass nichts im Leben wirklich kostbar ist, sondern alles vergänglich und ohne bleibenden Wert. So wird man auch "nie das Gefühl haben, etwas nicht zu schätzen gewusst zu haben", wenn der Bus kommt.

 

Gut, ich meinte nicht, dass man in jedem Moment verharren sollte, um diese Energie in sich aufzunehmen. Aber man sollte auch nicht aller vorbeirauschen lassen.
Eben, alles ist vergänglich, es sei dahingestellt, ob man das als positiv oder negativ betrachtet, aber ich denke, wir sollte lernen, wenigstens etwas von diesem Moment in sich aufzunehemn, oder nicht?

 

Das Leben kann auch im Rausch sehr schön sein, wenn man wächst und sich bewegt, ohne es zu merken, oder?
Du weißt ja: "Klingsors letzter Sommer" wäre nciht so schön gewesen, hätte Klingsor nicht solche Liebe für seine Welt empfunden, als er wusste, es ist bald vorbei...

 

Der Gedanke, jeden Augenblick des Lebens als ein Sandkorn zu betrachten, an das man sich später gern oder auch ungern erinnert, gefällt mir sehr gut. So ähnlich sehe ich mein Leben auch. Allerdings sehe ich einige kleine Ungereimtheiten

ZITAT
„Und jedes Sandkorn ist ein Augenblick.
Eine Handvoll Sandkörner sind ein Moment.“

Da hätte ich eher vermutet: Eine Handvoll Sandkörner sind eine Minute, eine Stunde oder auch ein Tag, aber Moment ist für mich dasselbe wie Augenblick.

ZITAT
„...doch sie sind nicht allzu verschieden“

Bei Sandkörnern hast du recht. Aber die Augenblicke des Lebens können doch sehr verschieden voneinander sein.

ZITAT
„Aber wenn es keine "schlechten" Augenblicke mehr gibt, wird es
keine "schlechten" Augenblicke geben können“

Das verstehe ich nicht. Hast du im zweiten Satz irgendwo ein falsches Wort verwandt?

ZITAT
„Das Leben ist wie eine Sanduhr.
Eine ziemlich große Sanduhr.....
....Wenn ich überirdische Kräfte besäße, ich würde ein unendlich großes Becken mit Sandkörnern füllen.“

Warum brauchst du dazu übersinnliche Kräfte? Du hast doch die Vorstellungskraft, dir das Leben als Sanduhr oder auch großes Becken von Sandkörnern vorzustellen. Außerdem gibt es auch in der Realität sehr große Ansammlungen von Sandkörnern.

 

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