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Schafe....

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20.06.2008
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Schafe....

Eines Nachts als ich nicht schlafen konnte…

Ich:
Ich kann nicht schlafen…
Michaela:
Vielleicht Schafe zählen ???
Ich:
Schwarze oder weiße?
Michaela :
Weiße und danach schwarze
Ich:
Ein Schaf springt über den Zaun, ein zweites Schaf springt über den Zaun...

266tes Schaf springt über den blöden Zaun
Michaela:
Maus???
Ich:
Ja?
Michaela:
Sicher das es 266 waren???
und nicht 622???
Ich:
Scheiße verzählt
Michaela:
Hehe musst du wohl noch mal anfangen
Ich:
also...
Ein blödes Schaf springt über den blöden Zaun,
ein zweites blödes Schaf springt über den beschissenen Zaun
...
622tes bescheuertes Schaf springt über den Zaun
Ich:
Ich frag mich was die wohl auf der anderen Seite des Zauns wollen
Michaela:
na die weißen zu den schwarzen damit es mal schwarz weiße Schafe gibt
Ich:
die wären dann ja grau...
oder Zebraschafe
Michaela:
oder schwarz weiß gefleckt
Dalmatinerschafe
Ich:
das sind Kühe
Michaela:
Achso ok hab mich schon gewundert warum die so groß sind
hab auch gedacht die neumodische Schafsprache hört sich aber komisch an
so nach muh
Ich:
argh
Michaela:
Was denn????
Ich:
ich unterhalte mich über Kuhschafe, Zebraschafe und grau schwarz weiße Schafe die über einen Zaun springen und sich vermehren... hoffentlich kommt bald ein Auto und überfährt eins (ein blaues Auto?)
Michaela:
Ne ein buntes mit viereckigen rädern
Ich:
dann scheppert es nicht so schön beim drüber fahren
Michaela:
Nö aber sie nehmen uns dann gleich mit wenn wir weiter über Kuhschafe reden
Ich:
Nur wenn der Fahrer ein schnuckeliger Blonder ist
Michaela:
Kann sein, ich kann schließlich nicht hellsehen…
Ich:
Hauptsache Knackarsch
Michaela:
Du wie hoch ist den der Zaun eigentlich ???
Ich:
2,50 m
Michaela:
oha da können die Schafe aber ganz schön hoch springen
Ich:
da waren mal Kängurus dabei
Michaela:
hahahahahaha
also Kuhschafe mit einem Kängurubeutel am Bauch???
Ich:
na irgendwo müssen die ja die Wolle reinpacken
Michaela:
ja zum stricken
Ich:
eben
Michaela:
Da müssen sie aber aufpassen wegen den Nadeln
Ich:
Die sind gepolstert... die nadeln, damit sie sich nicht pieksen
Michaela:
Dese Kuhkanguruschafe sind ja ganz schön clever was
Ich:
war ein Urzeiteinstein auch mal dabei...
Michaela:
scheint so
ein Urzeiteinsteinkuhkungaruschaf
Ich:

Michaela:
das schwarz weiß grau gestreift ist und heute noch von einem bunten Auto mit viereckigen Rädern überfahren wird, dass uns abholt um mit den geilen Fahrer in die Gummizelle zu gehen
Ich:
Klingt doch sehr logisch
Michaela:
Ganz logisch!
Ich:
Urzeiteinsteinkuhkänguruschafe sind eben so. Sie scheren sich einen Dreck darum wenn da ein buntes Auto mit viereckigen Rädern und einem geilem Fahrer angebraust kommen. Und sie sind zu stur um aus dem Weg zu gehen.
Michaela:
Dann waren da wohl auch ein paar Maultiere dabei
Ich:
Ich glaube schon. Würde für ihre Sturheit sprechen!
Michaela:
Maus?
Ich:
Ja?
Michaela:
GEH INS BETT!!!!
Ich:
Ich glaub ich bin schon ein bisschen müde geworden…
Michaela:
Siehst du! Eselurzeiteinsteinkuhkänguruschafe zählen hilft immer
Ich:
Gute Nacht!

Übrigens konnte ich nach diesem Gespräch ganz ausgezeichnet schlafen, aber ich hab ziemlich wirres Zeug geträumt, es ging um Schafe, die aussahen wie schwarz – weiß – graue Zebras und muhen konnten, während sie auf der Straße ein Matheproblem lösten!

 

Hallo Kiina,

doch, mittlerweile gibt es eine eigene Strömung in der Literatur, die Geschichten nur über wörtliche Rede vermittelt. Spätestens seit Richard Powers ist das salonfähig. Ich vermute allerdings, der sehr spezielle Dialog zwischen dir und Michaela wird vor allem euch beiden saukomisch vorgekommen sein, während er für einen Außenstehenden eher leicht surreal anmutet. Um solche Dialoge wie euren zu genießen, braucht es die Dunkelheit und eine gewisse Bettschwere.

De facto passiert in der Story nicht sonderlich viel. Zwei Mädels, die nicht einschlafen können und sich gegenseitig Solidarität zukommen lassen. Mit einem schlaftrunkenen Dialog, der live wahrscheinlich echt Spaß gemacht haben mag.

Ein paar Bilder bleiben hängen: Schafe, die über viel zu hohe Zäune hüpfen, Autos mit viereckigen Rädern und blonde Schönlinge mit Knackarsch. In erster Linie aber zwei Teenager, die in ihren Betten liegen und vor sich hin kichern. Was eine reife Leistung ist, denn dieses Bild beschreibst du im Text ja nur indirekt. Es ist immer gut, wenn beim Lesen Bilder entstehen, die über den reinen Text hinaus reichen.

Ob der letzte Absatz nötig ist, weiß ich nicht genau. Eigentlich funktioniert der Text auch so. Für den Leser ist es nicht wichtig zu erfahren, dass er (wahrscheinlich) tatsächlich stattgefunden hat, wie du andeutest. Und auch neue Bilder führst du ja am Ende nicht ein.

Formal erinnert dein Text ein wenig an Drehbuch oder Theater-Skript. In einer Geschichte wären eher Anführungszeichen am Anfang und Ende der wörtlichen Rede zu erwarten. Ev. mal ein "sagte Michaela" am Ende, um die Zuordnungen wieder klar zu bekommen. Meist wird aber auch so deutlich, wer spricht.

Gruß,
Ennka

 

Hallo Klina,

fand ich gar nicht schlecht, die Geschichte. Lustig, schräg, aber schon witzig.

Meinem Vorredner muss ich mich anschließen, ich finde auch, dass der letzte Absatz nicht not tut. Es ist für den Leser vollkommen unerheblich, ob das Gespräch real stattfand oder nicht. Ist meiner Meinung sogar eher ein Bruch und stört das Leseerlebnis.

Ansonsten ein paar stilistische Sachen:
1. Jeweils den Namen zu nennen wer was spricht und denn der Zeilenumbruch irritiert ein wenig. Läßt sich halt nicht so flüssig lesen so. Anführungsstriche und (wenn denn ... könnte man eigentlich auch weglassen) den Namen vor jede Zeile würde die Lesbarkeit erhöhen.

2.

Michaela:
Sicher das es 266 waren???
und nicht 622???
Hier ist der Zeilenumbruch definitiv nicht nötig. Und ein Fragezeichen reicht vollkommen

3.

und einem geilem Fahrer
geilen

Gute Geschichte, gerne gelesen ...

Gruß
Lemmi

 

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