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Scheißding

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18.07.2018
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Scheißding

Keine Luft mehr. Die Brust schmerzt. Der kleine Rucksack wippt auf dem Rücken hin und her. Hände sind um die Riemen gekrallt. Beinmuskeln zittern. Keine gute Idee, mit angehaltenem Atem einen Sprint hinlegen zu wollen. Versuch, etwas Luft zu holen. Auch keine gute Idee. Beißender Qualm frisst sich durch die Kehle in die Lunge. Hustenreiz. Jetzt nicht husten. Nicht husten. Augen fangen an zu tränen. Sehe nur noch Schlieren. Gehe in die Hocke. Atme nochmal. Vorsichtig. Langsamer. Schmecke die Luft auf der Zunge. Rauch. Ziehe weiter Luft ein. Sie stinkt. Kein Husten diesmal. Ausatmen. Augen werden trocken. Noch ein Atemzug. Kann wieder sehen. Richte mich auf. Drehe mich um. Der Gang voller Rauch. Rötliche Schatten wabern an den Wänden. Es ist heiß. Hinter mir liegen 50 Meter. Keine Türen. Keine Fenster. Nur ein Gang. Vor mir rechts eine Abzweigung. Ich setzte mich in Bewegung. Kein Sprinten mehr. Einatmen verboten. Verboten. Hinter mir im Rauch ist etwas. Rutscht auf dem Boden entlang. Nicht zu erkennen. Das Rutschen kommt näher. Ich biege um die Ecke. Unten an der Wand, ein Lüftungsgitter. Drücke die Nase dagegen und atme ein. Kühle, frische Luft. Atme tief ein. Einmal, zweimal, dreimal ... Etwas berührt meinen linken Knöchel. Wird zur Zange. Ich spanne die Beinmuskeln an. Kann nichts bewegen. Ich schreie. So laut. Lauter.
„Was ist denn?“
Über mir, ein Paar Augen.
„Hey, was ist denn?“
Schwarze Locken, vertrauter Duft, Berührung.
„Hast Du schlecht geträumt?“
Ich liege im Bett. Und ich kann atmen. Neben mir liegt …
„Helen, sorry, ich glaub ich hab … hab ich dich getreten?“
Sie sagt nichts. Sieht mich an, mit einer Mischung aus Mitleid und Angst.
„Du hast ganz schön um dich gehauen. Albtraum?“
„Muss wohl.“
Ich stehe auf und hüpfe auf dem rechten Bein ins Bad. Sehe in den Spiegel über dem Waschbecken, drehe das Wasser auf und halte mein Gesicht unter den Strahl. Die Unterschenkelprothese liegt an ihrem Platz neben der Wanne.
Scheißding, denke ich.

 

Hallo ViertelVorKebap
und erstmal ein herzliches Willkommen!

Gar nicht schlecht, das Scheißding. Du hast auf die Kürze eine dichte Atmosphäre geschaffen, wie ich finde. Lediglich das "Keine gute Idee" fand ich unpassend in der Situation, das ist mir zu lapidar, er hat doch Angst.

Also wenn ich das richtig verstanden habe, wiederholt sich die Situation, in der dein Prot seinen Unterschenkel verloren hat in einem Albtraum, ist als solcher, wie gesagt, auch gut gemacht, man rennt richtig mit. Gleichzeitig ist es wohl aber auch der innige Wunsch, wieder rennen zu können.

Was ihn da am Bein packt, wird nicht gelöst, aber das finde ich auch nicht schlimm. Die Auflösung mit der Prothese fand ich originell.

Den "Seltsam-tag" würde ich rausnehmen, denn seltsam kam mir das nicht vor. War ja nur ein Traum. Es sei denn, das Bein war vorher noch dran, und jetzt fehlt ihm die Hälfte. Das wäre seltsam. So ist es das für mich nicht.

Hab ich gerne gelesen.

Viele Grüße,
Chai

 

Hej ViertelVorKebap,

mir gefällt das Scheißding auch. Anfangs empfand ich es etwas schade, dass du so knapp im Stil geblieben bist, hinterher als Traum machte es Sinn.

Zum Inhalt habe ich mir Gedanken gemacht, inwieweit der Traum tatsächlich die wahre Begebenheit seines Beinverlustes ausmacht. Meist träumt man ja eher im übertragenen Sinn. Aber ich wollte mir vorstellen, dass der „kleine Rucksack“ ein Zeichen dafür ist, als Kind diesen Unfall erlitten zu haben, rennend durch ein Feuer, mutterseelenallein und dann von einem Krokodil geschnappt worden ist. Lach nicht. :shy: Du hast alles offengelassen, und ich denke eben an ein Krokodil. Nicht meine Schuld. ;)

Der Dialog ist dir gut gelungen, gerade aus seiner Sicht.
Dass er dann aber immer noch, nach all den Jahren, seine Prothese als Scheißding bezeichnet, ist schon traurig. Na ja, vielleicht bloß nach diesen Träumen, ansonsten ist es ja eher eine große Erleichterung, bilde ich mir jedenfalls ein.

„Du hast ganz schön um Dich gehauen. Albtraum?“

Kleines dich

Das ist ein sehr schönes kleinen kompaktes Ding „mit alles“, wie man so landläufig Kebap bestellen kann. Also in deinem Fall, mit Spannung und Atmosphäre und einer Überraschung als Pointe.

Danke und noch viel Spaß hier, Kanji

 
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Hallo ViertelVorKebap,
Auch von mir ein herzliches Willkommen.

Es gibt ein paar Kleinigkeiten, die mir nicht so gut gefallen und ein paar Fehlerchen.

Hände sind unter die vorderen Riemen gekrallt. Muskeln in den Beinen zittern.
Muskeln in den Beinen zittern. klingt irgendwie komisch und passt auch nicht so recht in den Textfluss. Wie wäre es mit Beinmuskeln zittern. ? Das würde erstens besser aussehen und zweitens finde ich, dass das besser mit dem vorherigen Satz harmoniert.

Keine gute Idee mit angehaltenem Atem einen Sprint hinlegen zu wollen.
Da muss ein Komme zwischen Idee und mit.
Dann habe ich noch ein Problem mit hinlegen zu wollen. Das drückt nämlich mMn aus, dass er das zwar machen wollte, aber es dann aus irgend einem Grund doch nicht getan hat, dass etwas schief gelaufen ist. So wie ich das hier verstehe, ist er aber tatsächlich schon ein ganzes Stück mit angehaltenem Atem gesprintet, also würde ich daraus einfach ein hinzulegen machen. Klingt auch flüssiger.

Versuch etwas Luft zu holen.
Komma zwischen Versuch und etwas.

Beißender Qualm frisst sich durch die Kehle in die Lunge.
Es sieht nicht schön aus, dass du zwei mal kurz hintereinander den Artikel die schreibst. Das die vor der Lunge würde ich durch ein meine ersetzen. Das klingt dann auch wieder flüssiger und auch etwas persönlicher.
Aber ich mag, dass du beißend und frisst in einem Satz verwendest, gehören sie doch beide zum selben Wortfeld.

Hustenreiz. Jetzt nicht husten. NICHT HUSTEN.
Hustenreiz würde ich streichen, das wird durch die nachfolgenden Sätze schon klar und so steht mir da einfach zu oft das Wort husten. Dann zu dem NICHT HUSTEN. Also, wenn man ein Wort in Großbuchstaben schreibt, dann hat das immer so was comic- oder WhatsAppartiges. Wir wollen hier aber fließende Texte schreiben und keine Comics. Deswegen sollte man eigentlich auf solche Stilmitetel verzichten. Wenn du das noch mal hervorheben willst, dann schreib es doch einfach normal und mach ein Ausrufezeichen dahinter. Das hätte exakt den selben Effekt, wäre aber schöner.
Allerdings frage ich mich, warum es denn so verdammt wichtig ist, nicht zu husten, verstehe den Sinn von dieser starken Hervorhebung nicht.

Kein sprinten mehr.
Sprinten ist hier ein substantiviertes Verb und muss deshalb großgeschrieben werden.

Einatmen verboten. VERBOTEN.
Hier erkenne ich in der Wiederholung des Wortes und der Hervorhebung überhaupt keinen Mehrwert, das würde ich streichen. Das erste Einatmen verboten. sollte mMn auch weg. Das verstärkt für mich nicht das Bild, das Gefühl der Verzweiflung. Eher wirkt es auf mich effekthaschend, unnötig, unpassend, störend. Echt, der Satz stört für mich einfach alles. Weg damit!

Das Rutschen kommt naeher.
näher.
Das finde ich außerdem sehr umständlich, denn nicht das Rutschen kommt näher, sondern das etwas. Deswegen fände ich ein simples Es kommt näher. besser.

Atme tief ein. Einmal, zweimal, dreimal...
Da du einatmen schon kurz vorher benutzt, finde ich das hier zu wiederholend. Dass er tief atmet, das kann mich mit angesichts der Situation auch so denken. Muss man mir nicht noch an die Stirn nageln.
Ich würde das ein bisschen ändern: Atme einmal, zweimal, dreimal ...
Übrigens, wenn nicht das Wort an sich abgebroch... wird, dann kommt vor die drei Auslassungspunkte ein Leerzeichen.

Ich spanne die Beinmuskeln.
Vielleicht: Spanne die Beinmuskeln an?

Ich schrei. So laut. Lauter.
So laut. und Lauter. würde ich streichen, das ist mir auch wieder zu effekthaschend und aussagelos. Das bringt hier nichts, hat keinen Mehrwert. Wenn er schreit, dann reicht mir das aus. Der Rest ist mir zu viel.

(...) Lauter.
„Was ist denn?“
Zwischen diese zwei Zeilen würde ich noch eine Leerzeile setzen, also einen neuen Absatz anfangen. Denn hier wechselst du den Ort und die Situation, das sollte dann nicht mehr direkt an dem alten Ort und der alten Stituation kleben.

Schwarze Locken, Vertrauter Duft, Berührung.
Das gefällt mir zur Abwechslung mal richtig gut.:thumbsup:

Ich liege im Bett. Ich kann atmen.
Das mag ich auch nicht, diese zwei Sätze, die beide mit Ich beginnen. Da würde ich für den zweiten Satz entweder
Kann wieder atmen oder Und ich kann atmen vorschlagen. Letzteres würde, so glaube ich, eher dem nahekommen, was du ausdrücken wolltest, nämlich, dass er jetzt im echten Leben eben feststellt, dass er hier nicht unter Atemnot leidet, wie im Traum. Ersteres sähe aber schöner aus und würde ausdrücken, dass er eben endlich wieder atmen kann.

Neben mir liegt...
„Helen, sorry (...)
Erst mal muss hier wieder ein Leerzeichen vor die drei Punkte.
Und dieses Abbrechen des Satzes und Beenden dessen in der Wörtlichen Ree hat für mich wieder etwas sehr comichaftes, das mag ich gar nicht. Würde ich an deiner Stelle ändern.

„Helen, sorry, ich glaub ich hab, ... hab ich dich getreten?“
Das Komma nach dem hab muss weg.

Du hast ganz schön um Dich gehauen. Albtraum?
dich klein.
Edit: Ich sehe gerade, dass das schon gesagt wurde. Sorry. Aber doppelt kann auch nicht schaden.

und halte mein Gesicht unter den Strahl.
Das stelle ich mir jetzt aber sehr kompliziert vor. Also bei mir zu Hause geht das gar nicht, der Wasserhant ist dafür nicht weit genug vom Wasbeckenboden entfernt. Außerdem muss man sich, wenn man wirklich das Gesicht drunter halten will, ziemlich verränken, ich denke, dass man da ohne linkes Bein das Gleichgewicht verlieren würde.

So, Liste ist fertig:)

Zuerst hatte ich ein Problem mit den kurzen, abgehackten, hetzenden Sätzen in der ersten Hälfte. Als ich dann weitergelesen habe, wurde mir dann aber auch klar, dass das zur Situation, zum Traumhaften passt.
Dann dachte ich zuerst, als die Auflösung mit dem Traum kam, dass du es dir mit dem Schluss ziemlich einfach gemacht hast. Aber als ich dann die letzten vier Zeilen gelesen habe, hat auch das funktioniert. Also eigentlich nichts, was ich inhaltlich wirklich bemeckern könnte. (Ist halt auch nicht sehr viel dran, aber das ist auch mal okay.) Hat mich jedenfalls nett unterhalten.

Ich hoffe, du hast noch ganz viel Spaß hier im Forum. Ich denke, es bringt einem wirklich unglaublich viel. Immer wieder.

Viele Grüße,
Anna

 
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Hallo und danke für eure Anmerkungen.

Zunächst bin ich froh zu hören, daß diese Minigeschichte so verstanden wird wie sie gemeint war.
Chai

Lediglich das "Keine gute Idee" fand ich unpassend in der Situation, das ist mir zu lapidar, er hat doch Angst.
Ja, er hat Angst, ist aber noch dazu in der Lage zu bewerten was geklappt hat und was nicht, wie z.B gleichzeitig Sprinten und Luftanhalten.

Also wenn ich das richtig verstanden habe, wiederholt sich die Situation, in der dein Prot seinen Unterschenkel verloren hat in einem Albtraum
Genau so war es gemeint.

Den "Seltsam-tag" würde ich rausnehmen
Kann ich machen.

Kanji

als Kind diesen Unfall erlitten zu haben, rennend durch ein Feuer, mutterseelenallein und dann von einem Krokodil geschnappt worden ist. Lach nicht. Du hast alles offengelassen
Kindheitserinnerung ist eine Möglichkeit die mir nicht aufgefallen war. Gut zu wissen. Beim Krokodil habe ich gelacht. :D

annami

Wie wäre es mit Beinmuskeln zittern.
Ja das klingt in der tat besser.

also würde ich daraus einfach ein hinzulegen machen. Klingt auch flüssiger.
Wird gemacht.

Das die vor der Lunge würde ich durch ein meine ersetzen.
Du hast recht und zweimal 'die' klingt nicht gut. Ich habe aber absichtlich 'meine' nicht benutzt, weil ich auch in der ganzen Traumszene kein 'meine', 'mein', 'mir' oder irgendwas ichbezogenes benutze sondern immer unpersönlich bleibe. Das wollte ich beibehalten.

Dann zu dem NICHT HUSTEN ... und VERBOTEN
Ich wollte betonen daß dies wichtige Anweisungen an das Selbst des Protagonisten sind. Wenn sie nicht eingehalten werden hat das schlimme Konsequenzen. Einem Hustenreiz in einem rauchgefüllten Raum nachgeben heißt durch das Husten noch mehr Rauch einzuatmen. Das führt zu noch mehr Husten und schon wird man ohnmächtig und erstickt. Könnte vielleicht kursiv geschrieben werden statt in Großbuchstaben.

Das finde ich außerdem sehr umständlich, denn nicht das Rutschen kommt näher, sondern das etwas. Deswegen fände ich ein simples Es kommt näher. besser.
Nun, das etwas ist im Rauch nicht sichtbar. Man kann es aber rutschen hören und daher kommt das Rutschen näher, als Geräusch.

Da würde ich für den zweiten Satz entweder
Kann wieder atmen oder Und ich kann atmen vorschlagen. Letzteres würde, so glaube ich, eher dem nahekommen, was du ausdrücken wolltest
Richtig. Werde es abändern.

und halte mein Gesicht unter den Strahl.
Es gibt Wasserhähne bei denen das geht. Ich habe so einen :)

Schöne Grüße
Kebap

 
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Großer Gott –

ein Prothesengott!

Mannoman, warum schau ich hier rein, der Titel kann‘s nicht begründen – aber als Verehrer der Augsburger Puppenkiste (seit Ende der letzten 50-er Jahre des vorigen Jahrtausends) und des schönen Königreiches Lummerland mit dem „Viertelvorzwölften“ Alfons kann ich gar nicht an Deinem Pseudonym vorbei,

lieber ViertelVorKebap,

und eine Ellipse zum ersten Satz zu küren werden sich wahrlich nicht allzu Viele trauen. Schon hastu zwo Steine bei mir im Brett! Und da gibt‘s nix zu mosern, die Ellipsen wirken, wie sie wirken sollen, als Beschleuniger. Halt perfekt eingesetzt.

Tanz ich also mit, den Ellipso!

Vielleicht könnt‘ das eine oder andere Mal mehr als ein Punkt am Ende des Satzes stehn. Wie hier z. B.

Jetzt nicht husten. Nicht husten.
Klingt nach mehr als bloßer Aussage. Ich hör Es* sogar bellen als verkürztes elftes Gebot: Du sollst nicht husten! Typische Soll-Regelung, weicher als Muss- und Kann-Regelung. Aber ein Gebot, wenn auch vom Sinai unter einer Schädeldecke.

Eindeutiger der Imperativ hier

Einatmen verboten. Verboten.
Wenn nicht dort, so doch hier zwingend: V/verboten!

Dann die Frage:
Gelten die Regeln der Zeichensetzung überhaupt für Ellipsen und Ellipsoide?
¡Claro este!, meint die amtlich beglaubigte Grammatik.

Also auch hier?

Unten an der Wand[,] ein Lüftungsgitter.
Warum das Komma? Das Objekt wird zur Apposition der Wand.

Zweifellos auch hier – bereits jenseits des Alps

Über mir [,/alternativ: „-“] ein Paar Augen.

Zurück in die Bedrohung! Denn - träumt einer in den Bahnen der Rechtschreibreform?

Molly Bloom macht‘s vor im letzten Kapitel des Ulysses – der Traum kennt keine Grenzen und also keinen Fliegenschiss von Punkt und Komma. Warum solltestu Dich nicht mehr trauen, als nur den Ellipso zu tanzen?

Gern gelesen vom

Friedel

* Gemeint ist die psychische Instanz des Hern Freud.
Singen wir also A Song of Joyce!

 

Hallo @Friedrichard

Du liegst natürlich richtig. König Alfons der Viertelvorzwölfte, von Michael Ende, hat mich inspiriert. Dieser kleine Name ist die effizienteste Parodie auf das System der königlichen Erbfolge, die ich kenne! Ausserdem bringt er mich jedes mal zum Schmunzeln.

Die fehlenden Satzzeichen habe ich hinzugefügt.

Beste Grüße

 
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Hi @Manlio



Hände sind unter die vorderen Riemen gekrallt.

Wieso gerade unter, nicht "um" oder "an" die Riemen? I
Ja, hast recht. Habs geändert.


Hinter mir liegen 50 Meter.

Hm, das kann er ziemlich genau einschätzen, aber was ist am Ende? Eine Biegung?
Ich hätte auch 'vielleicht 50 Meter' schreiben können. Aber ich wollte es lieber kürzer.


Sieht mich an, mit einer Mischung aus Mitleid und Angst.

Die Mischung kann ich mir nicht so gut vorstellen.

Stell dir einfach Mitleid und Angst nacheinander vor, dann klappt es vielleicht.

Gruß
K.

 

Hi @Manlio

Mein Problem ist wahrscheinlich, dass Mitleid ein Gefühl ist, dass auf jemand anderen bezogen ist, Angst aber nicht.
Sorge geht hier nicht. Gemeint ist gleichzeitig Mitleid mit und Angst vor dem Protagonisten. Ist scheinbar ein Widerspruch. So war es gedacht.

(Mach doch ein @ViertelVorKebap vor deine Antworten, denn sonst merke ich nicht dass ich angeschrieben werde :)

Ciao

 

Hi @ViertelVorKebap,

eigentlich wollte ich dir ja schon länger mal sagen, dass ich diese Traumgeschichte gar nicht schlecht finde. Weil der Traum nämlich wirklich sinnig ist. Also nicht so, dass man gewissermaßen am Ende mit dem Protagonisten aufwacht und sich denkt: Ach so, halb so wild, dann kann ich nicht ja wieder schlafen legen. Sondern weil mit dem Aufwachen die Unruhe eigentlich erst richtig anfängt. Das find ich gut gemacht.

Kritik gibt's von mir allenfalls für den Titel. Der findet im letzten Satz zwar seine Rechtfertigung, klingt aber als Titel halt einfach nicht gut.

Und dann habe ich noch die Überlegung, ob du die Traumsequenz nicht ohne "ich" und sogar ohne Verben in der ersten Person schreiben könntest bzw. solltest. An eingien Stellen find ich das nicht ganz glatt, z.B. hier:

Augen fangen an zu tränen. Sehe nur noch Schlieren.
Ich würde beim Lesen erwarten: "Augen fangen an zu Tränen. Sehen nur noch Schlieren." Das fänd ich so allerdings auch nicht gut, weil es ja nicht stimmt, dass die Augen das sehen.
Dagegen ist die Person hier ganz gelungen in der gegenständlichen Umgebung aufgehoben:
"Keine gute Idee, mit angehaltenem Atem einen Sprint hinlegen zu wollen."
Das ist schon eine lange Strecke, wenn sie ganz ohne klares Erlebnissubjekt auskommen sollte, aber vielleicht hätte es was für sich, das zu versuchen?

Besten Gruß
erdbeerschorsch

 

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