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Schokolade

cwb

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20.10.2008
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Schokolade

Jörg war nervös. Seit einiger Zeit war seine Mia unruhig. Er merkte es an der Art und Weise, wie seine Frau wegen der kleinsten Kleinigkeit immer gleich einen Riesenaufstand machte. Vermutlich ist sie unzufrieden, dachte er bei sich. Kein Wunder. Das Leben als Hausfrau war für sie einfach zu wenig. Er verdiente zwar genug, aber trotzdem brauchte sie eine sinnvolle Beschäftigung. Er konnte es nachvollziehen, daß Mia zu Hause die Decke auf den Kopf fiel. Vielleicht sollte er mit ihr darüber reden, sie fragen, was sie von der Zukunft erwartete. Leider war das schwierig. Heute morgen, als er das Thema zur Sprache bringen wollte, war sie förmlich explodiert. Irgendwie wusste er es schaffen, mit ihr zu reden, wenn sie ruhig und entspannt war. Vielleicht heute abend? Sie würden ins Bett gehen, er würde sie nach Strich und Faden verwöhnen, und dann, wenn sie erschöpft waren, würde er es noch einmal versuchen. Bei dem Gedanken lächelte er. Ihr Liebesleben war immer noch befriedigend, aber in letzter Zeit nicht besonders abwechslungsreich gewesen. Er würde heute früher Schluss machen und sie mit einem kleinen Präsent überraschen, wenn er nach Hause kam. Ein Strauß Blumen vielleicht? Nein, Blumen hatte er erst letzte Woche mitgebracht. Was sonst?
Pralinés! Das war es! Mia liebte Schokolade! Nicht irgend eine billige Schachtel Pralinen aus dem Supermarkt würde er ihr besorgen, sondern die erlesensten Köstlichkeiten, die er auftreiben konnte. Er schaute zur Uhr. Halb drei. Er könnte sofort Schluss machen und aufbrechen. Ja, im Augenblick brachte er sowieso nichts Brauchbares zustande, nicht solange er sich in Gedanken so sehr mit seiner Frau beschäftigte. Er fuhr den Computer herunter, sagte seiner Sekretärin, daß er weg müsste, und verließ sein Büro. Die kleine Konfiserie, in die er wenig später trat, bot die leckersten Naschereien der Stadt. Der Verkäuferin, die sich sofort um ihn kümmerte, erklärte er, was ihm vorschwebte. Daraufhin sah sie ihn nachdenklich an.
„Für ihre Frau?", fragte sie nach einer Weile.
„Ja", bestätigte er.
„Nur eine kleine Aufmerksamkeit, oder weil sie eine bestimmte Absicht verfolgen?"
Verwirrt sah Jörg die junge Frau an. „Macht das denn einen Unterschied?"
„Oh ja. Natürlich ist es sehr aufmerksam von ihnen, ihrer Frau eine Freude zu machen, aber wir haben auch noch andere Sachen im Angebot, die für bestimmte Anlässe vielleicht geeigneter sind."
Jörg überlegte, während die Verkäuferin freundlich lächelnd neben ihm stand. Plötzlich, aus einem Impuls heraus, erzählte er ihr, warum er die Naschereien brauchte. Das seine Frau zunehmend unzufrieden mit ihrem Leben war. Daß er sie liebte und ihr unbedingt helfen wollte, etwas zu finden, was sie machen könnte. Schließlich den Streit, den er heute Morgen deswegen gehabt hatte, als er das Thema ansprechen wollte.
Die Verkäuferin hörte aufmerksam zu und nickte mehrmals.
„Kommen sie", meinte sie, als er schwieg. „Ich zeige ihnen, was ich meine."
Sie drehte sich um und ging mit ihm in einen kleinen, gemütlich eingerichteten Raum, der sich an die Verkaufsfläche anschloss.
„Setzen sie sich, ich bin gleich wieder da."
Während Jörg sich auf einem der Sessel niederließ, verschwand die Verkäuferin. Wenig später kam sie mit einem kleinen Buch wieder.
„Die wenigsten Menschen wissen, wie erotisch Schokolade sein kann", erklärte sie, während sie ihm das Buch gab. „Schauen sie es sich an, dann verstehen sie, was ich meine."
Schon auf der ersten Seite riss Jörg die Augen auf. Die Abbildungen dort stellten Genitalien, sowohl von der Frau, als auch dem Mann, dar. Auf den nächsten Seiten waren Paare zu sehen, die in sämtlichen Stellungen des Kamasutra miteinander vereint waren. Fasziniert blätterte er weiter, bis er schließlich auf die letzte Seite kam. Was er dort sah und las, konnte er kaum glauben.
„Das können sie arrangieren?", fragte er ungläubig. Er stellte sich gerade Mia mit ihrem fast weißblonden Haar ... Lieber nicht daran denken. Nicht jetzt.
„Das will ich haben", erklärte er der lächelnden Verkäuferin.
„Es dauert ein paar Tage, es zu arrangieren."
„Wie lange?"
„Heute ist Donnerstag. Am Wochenende sind wir ausgebucht. Frühestens Montag."
„Nächsten Mittwoch", erklärte er sofort entschlossen. Der perfekte Tag.
„Und wo? Bei ihnen, oder lieber woanders?"
„Auf keinen Fall bei uns im Haus."
„Wie wäre es im Hotel Burghof? Nach einem kleinen Dinner?"
„Die machen so etwas?!?" Jörg kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das Hotel war das exklusivste Haus der Stadt, ach was, des ganzen Landes! Ein barockes Lustschloss, das der Besitzer, ein bekannter Playboy, vor ein paar Jahren in ein Hotel umgewandelt hatte.
Die Verkäuferin nickte.
„Wieviel?"
Als die Frau ihm die Summe nannte, zuckte er kurz zusammen, holte aber sofort seine Kreditkarte heraus. Das neue Auto würde eben noch ein Jahr warten müssen.

*

Am nächsten Mittwoch um halb zehn, Jörg war kaum eine Stunde weg, klingelte es an der Haustür. Mia streifte die Handschuhe, die sie immer zum Saubermachen trug, ab und öffnete die Tür. Sprachlos starrte sie die Gestalt vor sich an. Ein Chauffeur, sein Äußeres ließ keinen Zweifel.
„Madame, das ist für sie." Er überreichte ihr einen Umschlag.
„Danke", murmelte sie. Eigentlich hatte sie erwartet, daß er sich wieder umdrehte und ging, aber er blieb einfach stehen.
„Noch etwas?", fragte sie ihn.
Er schüttelte den Kopf.
„Ich warte im Wagen", erklärte er, drehte sich endlich um und schritt zu der Limousine, die auf ihrer Auffahrt stand.
Verwirrt öffnete sie den Umschlag.
„Steig in den Wagen und deine geheimsten Wünsche werden wahr", stand da. Unterschrieben war es mit „Ein glühender Verehrer"
Das haute sie um. Wer verehrte sie derart, daß er sogar eine Limousine zu ihr schickte? Unschlüssig überlegte sie eine Weile. Natürlich liebte sie Jörg, war ihm treu, aber herauszufinden, wer wegen ihr solch einen Aufwand betrieb, wollte sie schon gerne wissen. Schließlich siegte die Neugier. Sie schnappte sich ihre Handtasche und verließ das Haus.
„Wo fahren wir hin?", fragte sie den Chauffeur, als sich der Wagen in Bewegung setzte.
„Zuerst zu einer kleinen Boutique in der Kaiserstraße. Sie werden heute Abend um halb Acht zum Dinner im Burghof erwartet. Sie werden ein passendes Outfit brauchen. Dann zum Beautysalon Kröger. Sie haben dort in zwei Stunden einen Termin."
Mia konnte es nicht fassen. Shoppen! Schönheitssalon! Moment mal.
„Ich habe kein Geld bei mir", warf sie ein.
„Machen sie sich keine Gedanken. Es ist alles arrangiert."
Unglaublich. Entspannt und voller Vorfreude ließ sie sich in die Polster sinken. Nach dem Shoppen, bei dem sie sich ein Traum von einem Cocktailkleid und die passenden Dessous zugelegt hatte, fuhren sie zum Beautysalon Kröger. Sie konnte es immer noch nicht glauben. Kröger! Dort verkehrten die Reichen und Schönen der Stadt. Dort einen Termin zu bekommen war eigentlich unmöglich. Der Salon war auf Monate hinaus ausgebucht. Wenig später hielten sie vor dem Salon.
„Ich hole sie um Sieben Uhr wieder ab", erklärte der Chauffeur, während er ihr die Tür aufhielt.
Die nächsten Stunden vergingen wie im Flug. Sauna, Massage, ein Bad mit ätherischen Ölen, Friseur, Maniküre, Pediküre, schließlich schminken und umziehen. Als sie um kurz vor sieben wieder in den Spiegel schaute, konnte sie kaum glauben, was sie sah. Dieselbe Frau, die heute morgen das Haus verlassen hatte, aber welch ein Unterschied! Ihre blauen Augen wurden durch das Make-up betont, sie strahlten wie Sterne. Das eisblaue Kleid betonte ihre helle Haut, ihre schlanke Figur auf das vortrefflichste, ihr Busen, der ihr eigentlich immer zu klein erschienen, wurde durch den Pushup so hochgehoben, daß ihr Décolleté wie das einer Diva wirkte. Lächelnd wandte sie sich dem Ausgang zu, vor dem in diesem Augenblick die Limousine vorfuhr.
Der Chauffeur hielt ihr wieder die Tür auf, so daß sie sich mit einem wohligen Seufzen in das weiche Leder sinken lassen konnte. Zu ihrer Überraschung war in einem Halter neben ihr eine geöffnete Flasche Champagner und ein Glas. Ohne zu zögern schenkte sie sich ein und genoss den perlenden Rebensaft.
Am Hotel angekommen, ging die Vorzugsbehandlung weiter. Kaum hielt der Wagen, wurde die Tür von einer jungen Hostess geöffnet.
„Frau Greve, bitten folgen sie mir. Ihr Gastgeber hat eben angerufen, er wird sich etwas verspäten. Möchten sie solange an der Bar einen Cocktail geniessen?"
Mia hatte nichts dagegen, so daß sie wenig später mit einem fruchtigen Rumpunsch auf einem Barhocker saß und die bewundernden Blicke der anwesenden Männer auf sich spüren konnte. Noch bevor sie ihr Glas zur Hälfte geleert hatte, musste sie schon drei Annäherungsversuche abwehren. Mit einer Mischung aus Stolz und Unbehagen verfolgte sie gerade, wie ein weiterer Mann aufstand und sich anschickte zu ihr zu gehen, als plötzlich neben ihr eine Frau stand. Sie drehte sich zu ihr um, und ihre Augen weiteten sich vor Überraschung. Joy! Sie hatte sie am letzten Wochenende bei einer Feier kennengelernt.
Joy hieß sie, und so sah sie auch aus. So groß wie sie, aber schwarze Haare, die ihr in weichen Wellen von der Schulter fielen, einen Teint, der sie fast neidisch machte und eine Figur, die man nur mit perfekt beschreiben konnte. Diese Frau war so unglaublich sexy, daß sie im Stillen mit dem Gedanken gespielt hatte, sie anzugraben. In ihrer geheimsten Fantasie wollte sie schon immer mal mit einer Frau schlafen, hatte sich aber bis jetzt noch nicht getraut, es auszuprobieren. Und nun, neben ihr, in einem Traum aus roter Seide, stand die Frau, die sie beinahe ihre Hemmungen hatte vergessen lassen.
Joy musterte Mia kurz und anerkennend und setzte sich neben sie.
„Du siehst toll aus", meinte sie, während sie der Bedienung winkte. Während Joy sich einen Weißwein bestellte, kam Mia sich plötzlich unzulänglich vor. Ihre Kehle war ausgedörrt und sie schluckte trocken. Was machte Joy hier?
„Wollen wir uns an einen der Tische setzen?", fragte Joy, nachdem sie ihren Wein bekommen hatte.
„Ich warte eigentlich auf jemanden", krächzte Mia.
Joys perlendes Lachen erfüllte den Raum. „Ich glaube nicht, das er dich übersieht", meinte sie fröhlich. „Wer könnte schon eine nordische Göttin wie dich übersehen?" Sie stand auf und beugte sich so nah an Mias Ohr, daß Mia ihren Atem spüren konnte. „Komm schon, er wird dich nicht übersehen."
Als Mia immer noch zögerte, streichelte Joy ihr über den Arm.
„Komm schon. Du bist so weit gekommen, du willst jetzt doch nicht aufgeben?", lockte sie dabei mit rauchiger Stimme. Bevor Mia irgend etwas machen konnte, hauchte Joy ihr einen federleichten Kuss auf den Hals.
In Mias Kopf drehte sich alles. Widerstandslos ließ sie sich von Joy in ein kleines Separee führen
„Was machst du hier?", fragte Mia, nachdem sie ihre Stimme wiedergefunden hatte. Wieder dieses perlende Lachen.
„Oh, ich bin häufig hier. Das Essen hier ist das Beste, das ich jemals genossen habe.
Aber du, wie kommst du hierher? Und dazu in diesem berauschenden Outfit? Darf ich?"
Ohne eine Antwort abzuwarten, strich Joy leicht über die Seide ihres Kleides. Nicht irgendwo, sondern direkt über ihren Busen. Mia erschauerte. Bevor sie zu einer Reaktion fähig war, unterbrach Joy die Berührung und sah ihr tief in die Augen. Mia war wie verzaubert, als sie den Blick erwiderte. Die strahlenden dunkelbraunen Augen von Joy wirkten fast schwarz, so dunkel waren sie. Sie öffnete den Mund und wollte etwas sagen, aber wieder kam Joy ihr zuvor.
„Wenn ich dich so ansehe, wie du wie ein Stern am Himmel strahlst, kommen mir die seltsamsten Gedanken." Ihre Stimme war nur ein Hauch, aber Mia verstand sie trotzdem. Wieder strich Joy ihr über den Arm. Die Berührung war zart wie ein Schmetterling, trotzdem ging sie Mia durch und durch. War das hier nur ein Traum? Neben ihr saß die Frau, die sie noch vor drei Tagen auf einer Party bewundert hatte, die erste nach sehr langer Zeit, mit der sie sich vorstellen konnte, Sex zu haben und machte sie schamlos an. Wie von einem Magneten angezogen, rückte Mia näher, bis sie sich an der ganzen Seite berührten. Die Hitze, die Joy ausstrahlte, brachte sie um den Verstand, machte sie schier verrückt.
„Deine Haut ist so zart und weich wie die Seide deines Kleides", flüsterte Joy. Dabei strich sie wieder leicht über ihre Brust. Tief in ihrem Inneren spürte Mia eine Erregung aufsteigen, die ihr gleichzeitig fremd und doch vertraut war. Bevor sie es sich anders überlegen konnte, beugte sie sich vor und küsste Joy. Einen langen Moment erwiderte Joy den Kuss, dann unterbrach sie ihn. „Da bin ich aber froh, daß du genauso empfindest", meinte sie neckend. Dann fing sie leise an zu lachen. Mia bekam eine Gänsehaut. Sie wollte Joy wieder küssen, doch die wehrte sie ab.
„Langsam", meinte sie dabei, während der Schalk in ihren Augen blitzte. „Wir wollen doch nicht mehr Aufsehen erregen als unbedingt nötig."
Erschrocken zuckte Mia zusammen. Sie hatte völlig vergessen, wo sie sich befanden. Sie blickte sich um, aber außer dem Barkeeper schien niemand bemerkt zu haben, was sich gerade abgespielt hatte. Joy hatte recht. Wenn sie hier so weitermachten, würde über kurz oder lang jemand auf sie aufmerksam werden, dessen Blick sie nicht unbedingt auf sich ziehen wollte. Sie rückte ein winziges Stück von Joy ab, so daß es nicht mehr aussah, als wenn sie auf dem Schoß von ihr säße. Unauffällig ließ sie ihre rechte Hand unter dem Tisch verschwinden und legte sie auf Joys Knie. Sie fühlte die Seidenstrümpfe von ihr und ließ ihre Finger langsam höher gleiten. Als sie die nackte Haut von Joys Schenkel berührte, zuckten sie beide leicht zusammen. Unwillkürlich hielt Mia den Atem an. Joys Haut war so warm, es war so erregend, sie zu berühren, daß ihr ein kleiner Seufzer über die Lippen schlüpfte. Sie sah Joy an, deren Augen sich noch weiter verdunkelt hatten und mittlerweile halb geschlossen waren. Unzweifelhaft genoss sie, was Mia unter dem Tisch machte. Davon ermutigt, krochen ihre Finger immer weiter den Oberschenkel entlang, bis sie ...
Erst als Mia spürte, wie ihre Finger auf einen kleinen Spalt und die darin befindliche Feuchtigkeit stießen, wurde sie gewahr, daß Joy keinen Slip trug. Erschrocken wollte sie die Hand wieder zurückziehen, aber in diesem Augenblick schloss Joy ihre Beine, die sie bis dahin leicht geöffnet hatte.
„Gefangen", sagte Joy mit glänzenden Augen. „Die Hand ist jetzt mein."
Erschrocken starrte Mia Joy an. Sie versuchte vorsichtig, ihre Hand zurückzuziehen, aber Joy hielt sie mit ihren Oberschenkeln fest. Mia hätte die die Hand zwar mit Gewalt zurückreißen können, aber sie wollte Joy auf keinen Fall wehtun.
„Iss mit mir, dann bekommst du deine Hand wieder", sagte Joy leise und zärtlich. „Ich kann nicht. Ich bin hier mit jemandem verabredet."
„Lass ihn sausen. Er ist ohnehin schon zu spät, nicht wahr?"
Unwillkürlich warf Mia einen Blick auf die große Uhr, die über dem Tresen hing. Halb Neun. Joy hatte recht, der mysteriöse Fremde, der ihr einen der schönsten Tage ihres Lebens beschert hatte, war noch nicht da. Stattdessen saß sie neben der erregendsten Frau, die sie kannte, in der Bar, eine Frau, die ihre Hand mit ihren Schenkeln gefangen hielt.
„Einverstanden."
„Wunderbar." Joy küsste sie auf die Wange und ließ ihre Hand frei. Bevor Mia sie zurückziehen konnte, führte Joy sie zu ihrem Mund und leckte genüsslich einen feuchten Finger nach dem Anderen sauber. Dabei sah sie Mia tief in die Augen. Mia blieb fast das Herz stehen bei dem begehrlichen Blick, den Joy ihr dabei zuwarf. Zitternd griff sie nach ihrem Cocktail und leerte das Glas auf einen Zug. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und stand auf. „Gehen wir."
Gemeinsam gingen sie in den Speisesaal. Von dem Essen bekam sie kaum etwas mit, da Joy, die ihr gegenübersaß, alles tat, um sie abzulenken. Dafür waren weniger die glühenden Blicke, die Joy ihr immer wieder zuwarf, verantwortlich, als vielmehr der Fuß, den Joy während des Essens an den Innenseiten ihrer Schenkel zärtlich entlangstreichen ließ. Zum Ende des Menüs streiften Joys Zehen immer wieder die Vorderseite ihres Tangas, so daß sie kaum noch ruhig sitzenbleiben konnte.
„Kein Dessert", meinte Joy, als Mia nach dem Hauptgang ihre Gabel sinken ließ. „Aber ich möchte Dessert", protestierte Mia. „Ich liebe Schokolade, und hier soll es den besten Schokoladenkuchen der Stadt geben,"
„Kein Dessert", wiederholte Joy. Zur Bekräftigung strich sie wieder mit ihren Zehen über Mias Slip, der mittlerweile so feucht war, daß es sich anfühlte, als strichen die Zehen über ihre nackte Haut. Das brachte Mia auf eine Idee. Sie schloss ihre Schenkel und hielt so Joys Fuß fest. „Gefangen", flüsterte sie erschauernd. Die Druck, den der Fuß auf die Innenseiten ihrer Schenkel ausübte, heizte ihre Lust noch weiter an, so daß sie kurz vor einem Orgasmus stand. „Du bekommst ihn erst zurück, wenn ich ein Dessert bekomme", stöhnte sie.
„Wenn ich meinen Fuß befreien kann, verzichtest du auf das Dessert?", fragte Joy. Mia nickte mit verhangenem Blick. Sie war zum ersten Mal hier, hatte aber schon Wunderdinge über diesen Kuchen gehört. Sie wollte ihn unbedingt kosten.
„Nicht einfach rausziehen", forderte sie. „Das gilt nicht."
„Keine Angst, ich werde dir nicht wehtun. Gib mir drei Minuten."
Mia nickte kaum merklich. Es fiel ihr zunehmend schwer, ihre Beine geschlossen zu halten, erst recht, als Joy ein wenig mit den Zehen wackelte und so ihre kleine Perle, die mittlerweile hart wie Stein war, noch mehr reizte.
Träge blickte Joy sie an und wackelte wieder mit den Zehen. Unwillkürlich stöhnte Mia. Sehr gut. Joy nahm den zweiten Fuß und strich Mia sanft mit den Zehen über über den Bauch, während sie unentwegt weiter mit den Zehen wackelte. Das war zuviel für Mia. Ihr Blick brach, als die Wellen des Höhepunktes durch ihren Körper brandeten. Als ihre Erregung langsam nachließ, sackte sie kraftlos in sich zusammen.
Vorsichtig löste Joy ihren Fuß von Mias Schenkel.
„Ich habe gewonnen", meinte sie mit einem sexy Lächeln.
Mia erschauerte, immer noch gefangen von den Nachwirkungen des Orgasmus, der sie gerade förmlich durchgeschüttelt hatte.
„Das war nicht fair", meinte sie zu Joy, nachdem sie sich wieder einigermaßen beruhigt hatte.
„Keine Angst, du bekommst dein Dessert", meinte Joy zärtlich. „Aber nicht hier."
Damit stand sie auf und nahm Mias Hand. Gemeinsam verließen sie den Speisesaal.
„Ich habe hier ein Zimmer", flüsterte Joy ihr dabei ins Ohr. „Wenn du möchtest, gehen wir hin und du bekommst dein Dessert."
Mia nickte. Hieß es nicht, der Nachtisch sei das Beste am Essen? Nachdem der Hauptgang schon so aufregend war, konnte sie den Rest kaum noch erwarten.
Sie gingen über mehrere lange Flure, bis Joy eine Tür öffnete und sie in einen kleinen Raum traten. Kaum war die Tür geschlossen, umarmte Mia Joy und gab ihr einen langen, glutvollen Kuss. Als sie sich schließlich voneinander lösten, atmeten beide schwer. „Weißt du", begann Mia, aber Joy legte ihr einen Finger auf die Lippen und brachte sie so zum Schweigen.
„Geduld, gleich ist es soweit", flüsterte sie Mia ins Ohr. Dabei holte sie aus ihrer Handtasche ein schwarzes Seidentuch hervor und gab es Joy. „Ich möchte, daß du dir die Augen verbindest."
Verwirrt blickte Mia Joy an. Sie wollte etwas sagen, aber Joy küsste sie und verschloss ihr so die Lippen. Das aufregende Spiel von Joys Zunge brachte Mia völlig aus dem Konzept. Dieser Kuss war anders als der eben, er war eine scheinbar endlose Liebkosung. Mia hatte weiche Knie, als Joy ihn schließlich unterbrach.
„Vertrau mir", wisperte Joy. „Ich möchte, daß du alles, was gleich kommt, genießt. Dein Nase soll Gerüche einfangen, die dich berauschen, deine Ohren Dinge hören, die dich verzücken, deine Hände sollen Sachen ertasten", dabei nahm Joy die Hand, in der Mia immer noch das Seidentuch hielt und küsste jeden einzelnen Finger, „die dich erschauern lassen und deine Zunge soll Aromen schmecken ...", Joy unterbrach ihre kleine Rede, um Mia wieder zu küssen. Dabei ließ sie ihre Hände über Mias Rücken herabgleiten, über ihren Po hinweg immer weiter nach unten, bis sie den Saum des Kleides erreicht hatte. Unter dem Kleid ließ sie die Finger wieder nach oben wandern. Als sie die nackte Haut oberhalb der halterlosen Strümpfen erreichte, stöhnte Mia auf und presste sich fest an Joys Körper. Keine Spur der Härte, die sie eigentlich bei Männern so mochte, stattdessen überall weiche, heiße Rundungen, die sie verzauberten. Nach einer Ewigkeit unterbrach Joy den Kuss und knabberte an Mias Ohr. „Deine Zunge soll Aromen schmecken, die dich zur Ekstase teiben", hauchte sie kaum hörbar. „Nur deine Augen, deine wundervollen blauen Augen, sollen die Genüsse nicht sehen können.
Bitte schließe deine Augen und binde dir die Seide um", flehte Joy sie an.
Obwohl Mia es eigentlich nicht wollte, konnte sie sich der Intensität, mit der Joy sprach, nicht entziehen. Sie schloss die Augen und tat, was von ihr verlangt wurde. Unsicher und mit hängenden Armen stand sie dann da. Sie konnte spüren, wie Joy, dicht an sie gepresst, an ihrem Körper hinabglitt. Schließlich berührten ihre Brüste ihre Oberschenkel. Joy musste jetzt vor ihr knien. Bevor sie sich darüber wundern konnte, spürte sie, wie geschickte Finger die Riemen ihrer Pumps lösten. Dann wurde erst der eine, dann der andere Fuß sanft aus dem Schuh gezogen und auf den weichen Teppich gestellt. Sie schwankte ein wenig, mehr durch die Zärtlichkeit, mit der Joy zuwerke ging, als das sie aus dem Gleichgewicht geraten wäre. Als nächstes spürte sie Lippen auf ihrem Spann. Joy musste jetzt praktisch vor ihr auf dem Boden liegen. Alle ihre Sinne waren geschärft, deshalb nahm sie die zarte Brise wahr, mit der eine Tür geöffnet wurde. Während Joys Küsse langsam ihre Beine heraufwanderten, wurde sie von den Gerüchen, die ihre Nase erreichten, gefangen. Trüffel. Mandeln. Trauben. Nougat. Minze. Karamell. Vanille. Und über allem der süße Geruch von Schokolade. Es waren so viele Aromen, daß ihr schwindelte. Sie stöhnte voller Behagen auf und schwankte wie ein Grashalm im Wind. Hätte Joy sie nicht festgehalten, wäre sie zu Boden gesunken. Nur am Rande nahm sie wahr, daß ihre Freundin wieder stehen musste, sie zog gerade langsam den Reißverschluss ihres Kleides nach unten. Schließlich fiel die störende Hülle auf den Boden und sie stand, nur mit halterlosen Strümpfen und ihrem Slip bekleidet, da.
„Du bist vollkommen!", hörte sie Joys Stimme. Dann wieder dieses perlende Lachen. Es klang so begeistert, daß Mia unwillkürlich lächeln musste. Welch ein Genuss, ein solches Kompliment aus dem Mund einer Frau. Sie spürte zarte Finger an ihren Hüften.
„So rund, so fest", schwärmte Joy. „Einfach perfekt.
Komm in mein Reich", lockte Joy sie, während sich ihre Finger um ihre rechte Hand schlossen. Ohne zu zögern folgte Mia ihr. Joy führte sie zu einer Chaiselongue, die mitten im Raum stand und ließ Mia vorsichtig Platz nehmen. Dann drapierte sie das rechte Bein auf die Sitzfläche, während das linke weiter auf dem Boden stand. Dabei öffneten sich ihre Beine so weit, daß Joy ohne Mühe die Innenseiten ihrer Schenkel küssen konnte. Aufstöhnend griff Mia nach Joys Kopf und wühlte in ihren Haaren, die seidig auf ihrem Bauch tanzten. Ihre Finger prickelten, ihre Brustknospen waren hart, ihre Nase nahm immer noch diese betörenden Düfte wahr, ihre Haut war so empfindlich, daß sie jedes einzelne Haar von Joy wahrzunehmen glaubte und die Küsse, die sich langsam ihrer tropfenden Grotte näherten, waren so unglaublich heiß, daß ein Laut zwischen Stöhnen und Schluchzen ihre Kehle verließ. Sie wollte mehr. Ihre Hände ließen Joy los und strichen fest über ihre Brüste, wobei sie sich erregt hin und her wandt. Dabei stieß sie immer wieder kleine, spitze Laute aus. Kurz bevor Joy ihr Zentrum erreichte, hielt sie plötzlich inne.
„Nicht aufhören!", wimmerte Mia. „Mach weiter!"
„Oh nein. Wir haben doch gerade erst angefangen." Mit diesen Worten stand Joy auf und ließ sie allein. Bevor Mia darüber nachdenken konnte, war sie aber schon wieder zurück.
„Du magst also Schokolade?", fragte sie. Mia wollte antworten, aber in diesem Augenblick spürte sie wie etwas Warmes, leicht Öliges auf ihren rechten Busen geträufelt wurde.
„Dann hol sie dir!", befahl Joy.
Sofort hob Mia mit einer Hand die Brust an und senkte gleichzeitig den Kopf, so daß sie mit ihrer Zunge die Köstlichkeit von ihrer steil aufgerichteten Brustwarze ablecken konnte. Sie fing an zu zittern, als Joy auch auf den anderen Busen Schokolade träufeln ließ und sie dann ebenfalls ableckte. Auch lange nachdem der letzte Tropfen der süßen Köstlichkeit in ihrem Mund verschwunden war, machte sie noch weiter. Das Gefühl, das dabei durch ihren Körper jagte, war unbeschreiblich. Erst als Joy zärtlich Mias Hand von der Brust löste, hörte sie auf und ließ schwer atmend den Kopf zurücksinken.
„Hat es dir gefallen?", fragte Joy. Mia nickte nur. Zu Worten war sie im Augenblick nicht fähig. Joys leises Lachen ging ihr durch und durch.
„Dann wirst du auch das hier mögen." Mit diesen Worten legte Joy ihr einen langen, runden Gegenstand in die Hand.
„Was ist das?", wollte Mia wissen.
„Sag du es mir." Joy lachte leise und herausfordernd.
Langsam tastete Joy den Gegenstand ab. Form, Größe, Adern, sogar die Eichel stimmte in den Proportionen. „Ein künstlicher Penis", stellte sie fest. Bevor Joy etwas sagen konnte, nahm Mia ihn in den Mund. „Aus Schokolade! Lecker!" Wieder nahm Mia das erotische Naschwerk in den Mund und umspielte es mit ihrer Zunge. Dabei stöhnte sie und bewegte unruhig ihr Becken. Schließlich hielt sie es nicht mehr aus. Sie nahm den Schokoladendildo aus ihren Mund und reichte ihn Joy. „Ich will ihn spüren. Tief in mir. Bitte Joy." Dabei hob sie ihre Hüften an. Joy streifte ihr das völlig durchnässte Höschen ab und versenkte das Glied langsam in ihrer Liebesgrotte. Als er fast vollständig verschwunden war und sie ein wenig mit ihm wackelte, spannte Mia vor Wollust ihren Liebesmuskel so fest an wie sie konnte. Dabei zerbrach die Schokoladenhülle und eine kühle Flüssigkeit ergoss sich in Mia, berührte die gesamte Innenfläche ihrer Höhle. Dadurch kam sie so heftig, daß sie laut aufschrie und am ganzen Körper zu zittern anfing. Wie durch einen Schleier nahm sie Joys Worte wahr.
„Oh, kaputtgegangen. Ich glaube, ich muß dich saubermachen." Sie senkte ihren Kopf zwischen Mias Beine und begann mit ihrer Zunge die Muschel von Mia auszuschlürfen. Dabei kam Mia sofort ein weiteres Mal. Und noch einmal. Und wieder. Es hörte überhaupt nicht mehr auf. Während sie sich zuckend und stöhnend hin- und herwälzte, leckte Joy weiter, bis sie auch die letzten Reste des Schokodildos genossen hatte.
Schließlich kam Mia wieder zur Ruhe. Sie registrierte, daß Joy sich an sie kuschelte und zärtlich ihre Brüste streichelte. Mia schnurrte fast vor Wonne. Nach einer kleinen Ewigkeit hob sie den Kopf.
„Darf ich die Augenbinde wieder abnehmen?"
„Nein. Wir sind noch lange nicht fertig."
Als Mia das hörte, liefen ihr wohlige Schauer über den Rücken. „Ich kann nicht mehr", protestierte sie halbherzig.
Es stimmte zwar, daß sie sich im Augenblick anfühlte, als hätte sie keinen einzigen Knochen mehr im Leib, aber nichtsdestotrotz war sie begierig darauf, weiterzumachen. Joy löste sich vorsichtig von ihr und nahm ihre Hand. „Kannst du aufstehen?"
Es dauerte, bis Mia mit wackeligen Beinen stand. Gemeinsam gingen sie dann durch den Raum, wobei das köstliche Aroma der Schokolade immer intensiver wurde. So langsam glaubte Mia, daß sie auf mysteriöse Weise in einer Schokoladenfabrik gelandet waren. Sie merkte, daß Joy neben ihr stehen geblieben war und hielt ebenfalls an.
„Und nun, immer der Nase nach", forderte Joy sie auf.
Mia hob den Kopf und atmete tief ein. Überall der köstliche Duft, aber als sie den Kopf ein wenig nach rechts drehte, bemerkte sie, daß das Aroma geringfügig schwächer wurde. Sie wandte sich nach links, und auch dort verlor der Duft an Intensität. Die Quelle des Geruches musste demnach direkt vor ihr sein. Vorsichtig ging sie einen Schritt nach vorn, dann noch einen. Beim dritten Schritt stieß sie mit dem Beinen gegen einen Tisch. Sie stützte sich mit beiden Händen an der Kante ab und beugte ihren Oberkörper weiter vor, mit der Nase dem intensiver werdenden Geruch folgend. Sie merkte kaum, daß Joy sich neben ihr bewegte. Plötzlich traf ein dicker, warmer Strahl aus Schokolade ihren Kopf. Bevor sie reagieren konnte, spürte sie, wie die Flüssigkeit an ihren Haaren, ihren Wangen und ihr Gesicht herunterrann. Sie war mit dem Kopf unter einen Schokoladenbrunnen geraten! Sofort drehte sie den Kopf und öffnete ihren Mund so weit sie konnte, um diesen köstlichen Strom direkt auf der Zunge zu spüren. Bei dieser abrupten Bewegung verlor sie den Halt und fiel auf den Tisch. Ihr Sturz wurde erst im Auffangbecken gebremst, in das sie praktisch mit dem gesamten Oberkörper eintauchte. Sofort wurden ihre Brüste, ihre Schultern und ihre Oberarme von der warmen Flüssigkeit umschmeichelt. Während der Brunnen unaufhörlich einen dicken Strom Schokolade auf ihren Rücken niederprasseln ließ, spürte sie Joys Hände, die in dem Schokoladenbad anfingen, ihre Brüste zu massieren. Mia stöhnte laut auf und glaubte einen Augenblick, vor Glückseligkeit zu sterben. Ohne lange nachzudenken, kletterte sie auf den Tisch und setzte sich in das Becken, mitten unter den Schokostrom. Sofort strich sie mit ihren Händen über ihren gesamten Körper und verteilte die glitschige Masse. Dabei lachte sie ausgelassen wie ein Kind. Das Lachen ging in ein Stöhnen über, als Joys Hände den Eingang zu ihrer Grotte fanden und sie mit zwei Fingern tief in sie eindrang. Obwohl sie es kaum für möglich hielt, spürte sie, wie die Wellen eines neuerlichen Orgasmus gegen sie brandeten. Wenig später schlugen sie über ihr zusammen und laut schreiend sank sie in sich zusammen. Joy ließ nicht von ihr ab. Sie drehte ihre Hand ein wenig, ließ ihren zwei Fingern einen dritten folgen und massierte gleichzeitig mit dem Daumen ihre angeschwollene Lustperle, so daß die Wellen in Mias Körper zu einer Springflut anschwollen. Sie konnte nicht mitzählen, wie häufig die reißende Flut sie überspülte, aber irgendwann war es vorbei und sie fand sich halb liegend in dem Schokoladenbassin wieder. Ganz schwach nahm sie den dicken Strahl Schokolade wahr, der unaufhörlich auf sie niederregnete. Selbst wenn sie gewollt hätte, würde sie sich im Augenblick keinen Zentimeter bewegen können. Umhüllt von der warmen Schokolade fühlte sie sich so geborgen wie unter einer riesigen warmen Decke. Langsam hob sie einen Hand und leckte genüsslich einen Finger nach dem anderen ab. Joys Hände streichelten derweil ihren ganzen Körper, so daß sich ihr Wohlbefinden noch steigerte. Wohlig räkelte sie sich und gab dabei kleine Seufzer von sich. Nach einer kleinen Ewigkeit richtete sie sich auf und umarmte Joy. „Das war unglaublich", meinte sie dabei. „Wie bist du nur auf eine solche Idee gekommen?"
„Das war nicht meine Idee", erwiderte Joy.
„Wessen Idee war es dann?", wollte Mia erstaunt wissen.
Schweigen. Nach einem Augenblick spürte sie einen Hauch an ihrem Ohr.
„Das war meine Idee", erklang die Stimme von Jörg. Mia zuckte zusammen und wollte sich aufrichten, aber ihr Mann drückte sie sanft zurück. „Bleib doch liegen. Hat es dir gefallen, meine Göttin?" Dabei nahm er ihr die Augenbinde ab. Mia blinzelte und sah dann Jörgs Gesicht, in dem ein glückliches Lachen stand. Er beugte sich vor und umarmte seine Frau zärtlich. Dabei leckte er ihr über das Gesicht. „Du schmeckst absolut köstlich. Ich liebe dich."

 

Hallo ruegaerin,
der Mann in der Geschichte wollte der Frau - seiner Frau - ein außergewöhnliches Geschenk machen. Da er weiß, daß sie homoerotische Fantasien hat, ermöglicht er ihr, sie auszuleben.
Hinsichtlich des Autos: Ich persönlich finde, daß materieller Besitz überbewertet wird (was nicht heißen soll, daß ich in Sack und Asche lebe, sondern nur, daß das Leben zu kurz ist, um sich mit Statussymbolen rumzuplagen, aus denen man keine Freude ableiten kann).
Mit der Flüssigkeit hast du natürlich recht, ich werde es ändern, sobald ich herausgefunden habe, wie das geht. :) Nach längerem Nachdenken ist eine kühle Flüssigkeit sogar besser, da aus dem Kontrast zwischen heiß und kalt noch eine größere Spannung kommt.
zu guter letzt: Ich bin ein Mann. Vielleicht kein typischer, aber ein Blick in den Spiegel hat mich davon überzeugt:D

MfG

 

Hallo cwb,

und herzlich Willkommen auf Kurzgeschichten.de.

Ich bin zwiegespalten, was Deinen Erstling angeht. Einerseits gefällt mir das Setting, das Sinnliche, so wie ich das Arrangement des Tages mag mit den vielen Höhepunkten (und damit meine ich nicht das unerträgliche O-Wort, sondern die von Mia empfundenen Höhepunkte als Feuerwerk der Sinne, um mal ein strapaziertes Bild zu verwenden), und nicht zuletzt mag ich die mitschwingende Liebe von Jörg, die mir als Leser ja von Anfang an bewusst ist. Ich mag solche romantischen, schönen Geschichten.
Probleme habe ich jedoch mit der Logik der Geschichte - das fängt damit an, daß Joy zur Verfügung steht und ebenfalls vollkommen selbstlos, liebevoll also handelt. Woher kommt diese Dame ? Die Erwähnung, daß sie sich am Samstag auf einer Party kennengelernt haben, ist mir zu dünn, um sie als glaubwürdig zu erleben. Gehört sie mit zum Arrangement des Pralinenladen, wieso konnte Jörg sie sonst so einspannen und so perfekt in seinen spontanen Plan einbinden ?
Auch daß Mia sich direkt auf ein Date mit einem Unbekannten einlässt, finde ich eher unromantisch, schließlich weiß sie zu dem Zeitpunkt nicht, wer sie da so verwöhnt, glaubt jedoch nicht an ihren Jörg... Das sollte diesem schon zu denken geben :D

Doch von den Logikschwächen abgesehen, gefällt mir Dein Werk, auch wenn es im Detail noch optimierbar ist.
So bist Du besonders am Anfang manchmal sehr flappsig in den Formulierungen, gehst in die Umgangssprache rein, was in Gedanken von Mia ggf. noch passen kann, nicht aber in der Erzählstimme, wie an diesen Stellen z.B. :

Das haute sie um.
Sie schnappte sich ihre Handtasche und verließ das Haus.
Diese Frau war so unglaublich sexy, daß sie im Stillen mit dem Gedanken gespielt hatte, sie anzugraben.

Und am Ende stellst Du Mia geistig schon sehr behäbig dar, wenn Du beschreibst :
Plötzlich traf ein dicker, warmer Strahl ihren Kopf. Bevor sie reagieren konnte, spürte sie, wie die Flüssigkeit an ihren Haaren, ihren Wangen und ihr Gesicht herunterrann. Als die ersten Tropfen ihren Mund erreichten, wusste sie, was für eine Flüssigkeit das war. Schokolade!
daß es Schoki ist, dürfte der Geruch verraten haben, so ist dieser Einschub ein vermeidbarer Taschenspielertrick, der zudem auch andere Assoziationen - beim Leser - zulässt, die jedoch der Sinnlichkeit der Schokoladfendusche entgegenlaufen.
Naja, und der letzte Satz ist deswegen mies, weil Du hier wieder den Leser in die Irre führst oder die Logik überstrapazierst, wenn sie Geburtstag hat, sollte dieser Gedanke Mia nicht wenigstens einmal vorher beschäftigen, und wenn es nur der Frust darüber ist, daß Jörg ihr nicht gratuliert, wohl aber ein Fremder sie einlädt ?! Lass den Bday raus, der ist nicht notwendig, um das ganze zu erläutern, lass es einfach geschehen als Akt der Liebe.

Textliches - unvollständig :

Schließlich den Streit, den er heute morgen deswegen gehabt hatte,
Morgen
„Die machen so etwas???"
drei Fragezeichen erinnern mich immer an Justus Jonas und Konsorten, eines reicht
„Steig in den Wagen und deine geheimsten Wünsche werden war"
wahr
Sie werden heute Abend um halb acht zum Dinner im Burghof erwartet.
Acht - der Fehler kommt ähnlich noch häufiger
Das eisblaue Kleid betonte ihre helle Haut ihre schlanke Figur auf das vortrefflichste,
HautKOMMA

das ihr ein kleiner Seufzer über die Lippen schlüpfte.
daß
Sie rückte ein winziges Stück von Joy ab, so daß es nicht mehr aussah, als wenn sie auf dem Schoß von ihr saß.
das ist UGS, als würde sie auf ihrem Schoß sitzen ist besser
„Ich habe gewonnen", meinte sie mit einem sexy lächeln.
Lächeln
Nur am Rande nahm sie war, daß ihre Freundin wieder stehen musste,
wahr
daß ein Laut zwischen stöhnen und schluchzen ihre Kehle verließ.
Stöhnen und Schluchzen
wobei sie sich erregt hin und her wand.
wandt

Tja, also insgesamt eine lange Kurzgeschichte, eine nicht vollkommen untypische Männerphantasie - Jörg wird ja zugesehen haben, so wie der Leser zusieht - die fliesst, dabei selten die Grenze von Sinnlichkeit überschreitet und ins pornästhetische abdriftet, doch wenn ich ehrlich bin, den männlichen Autoren hab ich da schon rausgelesen :D
So lese ich sie mehr als eine Liebesgeschichte denn als eine erotische, und als Geschenk finde ich die Idee auch besser und wertvoller, als das neue Auto :gelb:

Was mir übrigens noch fehlt ist ein Hinweis, welche Schoki denn da zum Einsatz kommt, eigentlich kann es ja nur hochprozentige sein, den beschriebenen Aromen nach zu urteilen, keine Vollmilchderivate ?!

Feines, duftendes Teil, gefällt mir in der Grundbotschaft - Liebe ist wertvoller als Materie, Schokolade ist erotisch - sehr, doch an meiner Logik bleibt dann doch noch ein bisken was kleben. Doch insgesamt sehr ambitioniert geschrieben und ein leckerer Happen.

Grüße
Chokoladenherz Seltsem

 

Hallo cwb,

leider kann ich mich dem Lob nicht anschließen.

Mia braucht eine Aufgabe im Leben, das merk auch Jörg. Und was macht er? Verschafft ihr eine orgiastische Schokoladensauerei mit einer Lesbe. Toll, davon soll Frau also Bestätigung und Selbstbewusstsein für den Rest ihrer Hausfrauenjahre ziehen?

Und was die "Liebesszene" angeht, sehe ich keinen großen Unterschied zu den softeren Pornstories auf einschlägigen Webseiten - wobei Du mit Deiner Geschichte nicht allein dastehst, bei manchem, was ich in der Rubrik R/E ausgegraben habe, frage ich mich, wie es das Kriterium "keine Pornografie" passiert hat.

Aber seis drum. Wenigstens hatte das Ehepaar seinen Spaß, und Du beim Schreiben hoffentlich auch.

Gruß, Pardus

 

Hallo C.Seltsem
danke für deine Kritik.
Ich habe den letzten Satz gestrichen und die Rechtschreibfehler korrigiert. Die Umgangssprache ist durchaus absichtlich von mir verwendet worden, damit verfolge ich mehrere Ziele. Ich finde, daß Ugs durchaus in Texten verwendet werden kann, wenn das Bild, das einem vor Augen schwebt, damit deutlich getroffen wird. Sie ist in vielen Fällen kurz und prägnant und als Stilmittel durchaus verwendbar. Außerdem lockert sie jeden Text auf, wenn sie nicht im Übermaß verwendet wird.
Die kleinen Logiklöcher sind dem Umstand geschuldet, daß ich ursprünglich noch eine weitere Szene einbauen wollte (mit allen drei Personen), diese aber wegen der Länge des Textes (jetzt schon über 5000 Worte) verworfen habe. Die notwendigen Erklärungen wären dann dort erfolgt. Das hätte endgültig den Rahmen gesprengt, deshalb habe ich heftig gekürzt und versucht, aus den vorhandenen Fragmenten eine vernünftige Geschichte zu basteln, wobei der Schwerpunkt auf der erotischen Darstellung liegt. Ein Versuch, der offensichtlich nicht ganz gelungen ist.

Hallo Pardus,
danke für deine Kritik.
Der Mann in der Geschichte wollte nicht, daß seine Frau sich durch diese kleine Liebelei Selbstbestätigung holt, sondern nur, daß sie sich so weit entspannt, daß er das eigentliche Thema mit ihr besprechen kann, ohne daß sie gleich in die Luft geht. Sein erster diesbeszüglicher Versuch endete im Streit (ist am Anfang geschildert).
Was den Unterschied zwischen Erotik und Pornografie angeht, so besteht er für mich in erster Linie aus der Wortwahl. Ein guter Schreiberling ist in der Lage, mit Hilfe von Worten im Kopf einen Film zum Laufen zu bringen. Das gilt für alle Geschichten. Worte für Sex gibt es viele. Je drastischer die Worte sind, desto eher ist es für mich pornografisch. Je weicher

weich und fließend
(rueganerin)
desto eher ist es erotischer Natur.

MfG
cwb

 

Nachtrag, noch einmal an C.Seltsem
Den Punkt mit dem Schokoladenstrahl habe ich nicht vergessen (außer in der ersten Antwort). Klingt logisch was du meinst, aber mir fällt im Augenblick keine Formulierung ein, wie ich es so ändern könnte, daß es mir gefällt. Ich denke darüber nach.

MfG
cwb

 

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