Was ist neu

Schon gut

Mitglied
Beitritt
13.03.2017
Beiträge
2

Schon gut

Es ist anders, manches ist besser. Pause. Anderes ist vielleicht nicht so gut. So oder zumindest so ähnlich sprach sie über ihre aktuelle Beziehung im Vergleich zu vorherigen, zu meiner Beziehung. Diesen Satz wollte ich mir eigentlich merken, um mir keine falschen Illusionen zu machen. Trotzdem gelingt es mir nicht, den Gedanken an eine Zukunft mit ihr aus meinem Kopf zu schlagen. Vielleicht hilft nicht ein Schlag gegen meinen Vernunftsapparat, sondern in die Magengrube: Anstatt mir einen Pulli da zu lassen, wie sie es mir angekündigt hatte, ließ sie versehentlich einen Pulli von sich hier liegen. Versehentlich. Danke. Garniert war dieses hässliche Wort noch mit einem traurigen Smiley, als sie mich per SMS über die Intention des überraschenden Kleidungsfundes aufklärte. So, jetzt noch ein bisschen Entsetzen von Hannelore und Mechthild und meine Gedanken sollten wieder auf Kurs gebracht werden. Beide sind überzeugt, das sie mir nur wieder weh tun wird. Sie spiele mit mir, werde schon wie damals nicht für mich Schluss machen. Im Grunde weiß ich, dass sie Recht haben. Vor einer Woche hatte ich noch diese naive Überzeugung, ich werde schon gegen meine Konkurrenz gewinnen. Wie töricht das doch war. Wie ernst es zwischen den beiden ist, merke ich bisher an wenigen Dingen. Jedoch fürchte ich, dass es immer mehr werden. Ich kannte meine Konkurrenz als Kette rauchenden Schlot. Für sie hat sie aufgehört und ist nunmehr seit gut einem Jahr Nichtraucherin. Sie vertraut ihr und umgekehrt: Die Treffen mit mir und der Schriftwechsel sind völlig offen gelegte Banalitäten ohne jegliche Brisanz. Wie sagte sie damals? Sie überprüfe gerne hin und wieder ihren Marktwert. Auf meine peinlichen Liebesbekundungen reagiert sie nicht. Hannelore hat Recht, „normalerweise“ frage man andere Leute nicht einfach so plump (und dazu per SMS), ob sie einen liebten. Menschen mit mehr Selbstachtung als ich hätten zumindest auf eine Antwort über selbiges Medium verzichtet. Fuck. Ich bin so leicht zu haben und eben deswegen will mich keine haben. Ganz leichtes Naturgesetz. Schon mit Manfred stellten wir fest, dass der Mythos leider wahr sei, dass Frauen nur auf die Arschlöcher ständen. Ich bin zu nett, sie ist genau gemein genug. Wie oft habe ich mit in den letzten Tagen und Wochen vorgestellt, sie zu küssen? Als sie am Freitag hier war, habe ich nichts getan, als sie anzustarren und nervös zu schwitzen. Grandios. Wir haben geredet. Über Unwichtiges, nichts Persönliches. Zwischendurch habe ich mich völlig deplatziert gefühlt. Ich grinste, weil die Situation mir so surreal erschien. Sie ist irgendwie immer noch ein Fremdkörper in meiner Wohnung. Ein Produkt meiner Fantasie, das plötzlich real vor mir steht oder sitzt. Auf der einen Seite möchte ich meine Gefühle zulassen und ihr zeigen. Andererseits fühle ich mich elendig entblößt und verletzlich. Sie hat mir mit keinem Wort signalisiert, dass sie mir mir zusammen sein möchte. Allein meiner Wunschvorstellung entsprang die Idee, sie wolle das vielleicht auch. Nein, sie möchte es nicht. Genau andersherum ist es nämlich: es fehlt ihr nicht der Mut, mir zu sagen, dass sie sich auch nach meiner Nähe sehnt, sondern der Mut, mich zu verletzen und mir ins Gesicht zu sagen, dass es kein „wir“ und kein „uns“ geben wird. Ist sie so abgebrüht, wie Hannelore denkt? Hält sie mich vielleicht absichtlich hin oder merkt sie nicht, dass ich mir blöderweise Hoffnungen mache? Jetzt gerade liegt sie in jemand anderes Armen und denkt gar nicht an mich. Habe ich mir beim ersten Treffen nach so langer Zeit noch das Gefühl unserer Umarmung einbrennen wollen, verschwimmt dieses Mal die Erinnerung bereits. Dabei liegt es nur zwei Tage zurück, als sie vor mir stand und ich auf eine Begrüßungsumarmung bestand. Die Umarmung war fest und (ihr zu) lang, trotzdem ist die Erinnerung so schwach. Bezeichnend war der Umstand, den ich bei der Verabschiedungsumarmung auch aussprach: „Dieses Mal höre ich gar nicht dein Herz.“ Ach, du weißt, wie man es noch schrecklicher macht: „Wer sagt, dass du wirklich mein Herz und nicht dein eigenes Herz gespürt hast?“ Ja, vielleicht habe ich es mir auch eingebildet. Guck mich doch nicht so traurig, nachdenklich, eindringlich, aufmerksam, fordernd, sehnsuchtsvoll an! Du stehst vor der Tür, bist bereits im Begriff zu gehen, da schaust du auf eine Strähne an meinem rechten Ohr. Du zögerst, deine Hand zuckt. Was ist? Hab ich da was? Nein, da ist nichts, schon gut. Ach, ich wollte nur. Ist schon gut. Da fühlst du dich mutig und unvernünftig genug und streifst meine Haare nach hinten. „Ach, Kleines“, hättest du jetzt noch sagen können. Tatest du aber nicht. Stattdessen schautest du mich an. Traurig, fordernd, schockiert, ängstlich, sehnsuchtsvoll. Du wolltest mich küssen, ich wollte dich küssen. Gesagt haben wir nur „bis dann“, und du gingst. Nicht zögerlich, sondern beinahe überstürzt, ranntest förmlich zur ersten Stufe im Treppenhaus, stießest dir fast den Kopf an der niedrigen Decke. Alles ok, nichts passiert, schnell weiterlaufen. Hattest du ernsthaft Angst, ich könne dich aufhalten und dir einen Kuss aufdrücken? Warst du erschrocken darüber, dass du dir vorgestellt hattest, mich zu küssen? Es war nur ein flüchtiger Gedanke, keine Panik, du bist ihr treu, kein schlechtes Gewissen nötig.

 

Hallo Janluca,
gerne kommentiere ich als Erster hier Deine erste Geschichte.
Ich musste den Text zweimal lesen, um für mich die Geschlechter auseinanderzuklamüsern. Sehe ich richtig, dass es eine Beziehung zwischen zwei Frauen ist und die Feststellung mit Manfred, dass Frauen immer nur ... ironisch gemeint ist? Ich hoffe, ich hab das richtig verstanden.
Aber ist ja eh egal. Es geht um enttäuschte Liebe und Dein Text reflektiert in losen, assoziativen Kurzszenen Vergangenes und beschreibt den Schmerz, ohne es einmal zu sagen. Und das gefällt mir ausgesprochen gut. Die Melancholie und der Fatalismus am Ende kommen ausschließlich durch die knappen Szenen zum Ausdruck, ohne dass einmal ein Gefühl im Detail beschrieben wird. Die Szenen sind sprachlich locker, spontan, ein wenig experimentell und ironisch gebrochen gestaltet. Das wirkt einer schwülstigen Theatralik entgegen und hält den Schluss, den ich mit der Strähne und dem nur gedachten "Kleines" wirklich berührend geschildert finde, in einer schönen Schwebung zwischen Traurigkeit und einem fast heiterem Fatalismus.
Das fand ich unklar. Ich fände "in der Beziehung zu mir" eindeutiger.

zu meiner Beziehung
dass
Beide sind überzeugt, das sie mir
Finde ich in der insgesamt homogenen Leichtigkeit des Textes recht kompliziert.
Bezeichnend war der Umstand, den ich bei der Verabschiedungsumarmung auch aussprach:
Schönes crescendo.
Guck mich doch nicht so traurig, nachdenklich, eindringlich, aufmerksam, fordernd, sehnsuchtsvoll an!
Gelungene Taktung. Tatest könnte man vielleicht durch "machst du aber nicht" ersetzen. Geschmackssache. Ebenso "schaust" statt "schautest", vorher ist es ja auch im Präsens: Du zögerst ... Und das wirkt unmittelbarer.
Du zögerst, deine Hand zuckt. Was ist? Hab ich da was? Nein, da ist nichts, schon gut. Ach, ich wollte nur. Ist schon gut. Da fühlst du dich mutig und unvernünftig genug und streifst meine Haare nach hinten. „Ach, Kleines“, hättest du jetzt noch sagen können. Tatest du aber nicht. Stattdessen schautest du mich an. Traurig, fordernd, schockiert, ängstlich, sehnsuchtsvoll.
Wenn ich den Text nochmal überfliege, bin ich erstaunt, warum diese Nabelschau, die ja auch unerquicklich heulsuselig geraten könnte, so traurig unterhaltsam ist. Es passiert ja nicht viel, eine eigentliche Handlung gibt es nicht. Aber den Grund für mich hab ich schon geschrieben: Es ist das Leichte in der Sprache, was hier das Schwere nicht nur erträglich, sondern vergnüglich macht.
Schöne Grüße
rieger

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Janluca

Ich finde, dein Text hat ganz wunderbare Passagen drin, und denke, es würde sich lohnen, einige Stellen zu bearbeiten, damit der gesamte Text noch etwas homogener, dichter, intensiver wird – zumindest aus meiner Sicht.

Du stehst vor der Tür, bist bereits im Begriff zu gehen, da schaust du auf eine Strähne an meinem rechten Ohr. Du zögerst, deine Hand zuckt. Was ist? Hab ich da was? Nein, da ist nichts, schon gut. Ach, ich wollte nur. Ist schon gut. Da fühlst du dich mutig und unvernünftig genug und streifst meine Haare nach hinten. „Ach, Kleines“, hättest du jetzt noch sagen können. Tatest du aber nicht. Stattdessen schautest du mich an.

Das ist meines Erachtens eine der stärksten Passagen. Szenisch, kleine Gesten mit eingebetteten Dialogen. Ich finde das sehr rhythmisch und nahe dran.

Es ist anders, manches ist besser. Pause. Anderes ist vielleicht nicht so gut. So oder zumindest so ähnlich sprach sie über ihre aktuelle Beziehung im Vergleich zu vorherigen, zu meiner Beziehung. Diesen Satz wollte ich mir eigentlich merken, um mir keine falschen Illusionen zu machen. Trotzdem gelingt es mir nicht, den Gedanken an eine Zukunft mit ihr aus meinem Kopf zu schlagen.

Auch die ersten drei Sätze gefallen mir sehr gut. Dann aber wird es ein wenig umständlich. Ich denke, das könnte man direkter formulieren, Relativierungen und Präzisierungen weglassen.

Nur ein Vorschlag, um zu verdeutlichen, was ich meine:
„Es ist anders, manches ist besser. Pause. Anders ist vielleicht nicht so gut. So sprach sie über ihre aktuelle Beziehung. Im Vergleich zu der mit mir. Den Satz habe ich mir gemerkt, um mir keine Illusionen zu machen. Trotzdem gelingt es mir nicht, den Gedanken an eine Zukunft mit ihr aus meinem Kopf zu schlagen.“

. Garniert war dieses hässliche Wort noch mit einem traurigen Smiley, als sie mich per SMS über die Intention des überraschenden Kleidungsfundes aufklärte.

„noch“ würde ich streichen. Klassisches Füllwort. Ich würde den gesamten Text auf solche Füllwörter abklopfen. Bei dieser Art von Text, der kurz ist und dicht und intensiv sein kann, zählt jedes Wort.

als sie mich per SMS über die Intention des überraschenden Kleidungsfundes aufklärte.

Das lässt sich m.E. nicht sagen. Intention heisst Absicht. Sie kann die Erzählerin nicht darüber aufklären, mit welcher Absicht die Erzählerin den Pulli gefunden hat. Vielleicht: Über den Hintergrund des Fundes o.ä.?

Beide sind überzeugt, das sie mir nur wieder weh tun wird.

dass

Vor einer Woche hatte ich noch diese naive Überzeugung, ich werde schon gegen meine Konkurrenz gewinnen.

Füllwort. Insgesamt gefällt mir der Satz nicht mehr so gut. Hier wird es analysierend, erklärend, es wirkt auch sehr distanziert (wegen Formulierungen wie „naive Überzeugung“)
Wenn, dann würde ich das so formulieren. Wiederum natürlich nur als Vorschlag gemeint, um meinen Punkt zu verdeutlichen:
„Vor einer Woche dachte ich noch, ich werde siegen. Die andere besiegen.“

Wie ernst es zwischen den beiden ist, merke ich bisher an wenigen Dingen.

Würde ich streichen.

Jedoch fürchte ich, dass es immer mehr werden.

Das macht es umständlicher als nötig. „Ich fürchte, dass es immer mehr werden“ ist einfacher und hat denselben Effekt.

Für sie hat sie aufgehört und ist nunmehr seit gut einem Jahr Nichtraucherin.

Überlege bei jedem „ist + Substantiv“, ob sich das nicht besser durch ein Verb ausdrücken lässt. Ich habe den Eindruck, dass du ein wenig zu Substantivierungen neigst. Ausserdem hast du hier eine Verdoppelung drin (hat aufgehört und ist nun Nichtraucherin)
Also: „Für sie hat sie aufgehört, (schon) vor einem Jahr.“

Ich bin so leicht zu haben und eben deswegen will mich keine haben. Ganz leichtes Naturgesetz.

Das finde ich wieder klasse.

Ich bin zu nett, sie ist genau gemein genug.

Auch diesen Satz. Schöne Alliteration!

Sie ist irgendwie immer noch ein Fremdkörper in meiner Wohnung.

Ich bin kein Freund des Wortes „irgendwie“. Entweder Tatsachen schaffen: Sie ist noch immer ein Fremdkörper. Punkt. Oder das „irgendwie“ zeigen. Manchmal passt es schon, aber ich wäre vorsichtig mit dem Ausdruck.

Andererseits fühle ich mich elendig entblößt und verletzlich. Sie hat mir mit keinem Wort signalisiert, dass sie mir mir zusammen sein möchte.

mit

Hält sie mich vielleicht absichtlich hin oder merkt sie nicht, dass ich mir blöderweise Hoffnungen mache?

Würde ich streichen. Ist durch die Frageform bereits impliziert. Und dass die Erzählerin ihre Hoffnungen blöd findet, ist längst gezeigt, braucht sie nicht mehr zu sagen.

Ich habe den Text gerne gelesen und hoffe, meine Anmerkungen können dir weiterhelfen.

Lieber Gruss
Peeperkorn

 

Hallo Janluca,

hinsichtlich der Kritik werde ich dir nichts Neues bieten können . Meine Vorgänger waren da ein Tick schneller als ich und ich hoffe, dass du ihre wertvollen Anmerkungen sinnvoll nutzt, denn es wäre wirklich schade, wenn du deine Geschichte nicht durch eine Überarbeitung polieren würdest.

Melancholie kann auch schön und poetisch sein und das hast du mit der 'Geschichte' bewiesen. Auch ich hatte meine Lieblingspassagen und fand deine Wortwahl und stilistische Umsetzung der geschilderten Atmosphäre ziemlich gelungen. Normalerweise bin ich kein Fan der Aufzählung, weil sie eine -meine Meinung nach- zu überrumpelnde Wirkung hat, aber hier hatte sie eine Funktion und wurde wirklich sinnvoll eingesetzt um die -teilweise widersprüchliche- Gefühlswelt der Charaktere zu reflektieren. Die Monologe waren authentisch und nicht gekünselt, aber trotzdem ausdrucksstark und man merkt, dass du Stil hast.

Ich würde mich freuen, wenn du bei einer möglichen Bearbeitung an mich denkst und mich zitierst, weil ich mir die Geschichte gerne ein zweites Mal durchlesen würde und das will was heißen!

Liebe Grüße

Nova

 

Ich würde mich freuen, wenn du bei einer möglichen Bearbeitung an mich denkst und mich zitierst, weil ich mir die Geschichte gerne ein zweites Mal durchlesen würde ...

Hallo Nova,

ganz kurz:
Wenn du die weiteren Kommentare einer Geschichte weiterverfolgen möchtest, kannst du die entspr. Geschichte auch "abonnieren".
Unter "Themen-Optionen" (oberhalb der Story) kannst du "Thema abonnieren" auswählen, dann noch, wie du informiert werden möchtest, z.B. per sofortiger E-Mail.

Schönen Abend noch.

Beste Grüße,
GoMusic

 

Hallo GoMusic,

vielen Dank für den Hinweis und die hilfreiche Erklärung. Das Thema wurde abonniert!

Ich wünsche dir ebenfalls einen schönen Abend

MfG- Nova

 

Hej Janluca,

eine nahezu atemlose Darstellung zu Wort gewordener Gefühle. Das macht für mich den Reiz deines Textes aus. Es vergeht ja wenig Zeit und findet kein Ausstausch statt.
Ich bin eine Freundin von Staccato und in diesem Fall passt es auch inhaltlich sehr schön.

So bin ich im Grunde nur leicht verwirrt aufgrund der Namensgebung Hannelore und Mechthild und Manfred. Ich hätte keine Frauen älteren Jahrgangs erwartet. Aber ok, Liebe und Liebesschmerz ist alterlos.

Ich bin dir sehr gerne gefolgt und voller Mitgefühl mit der liebeskranken Protagonistin, die ihren Wunsch nach Erwiderung ihrer Gefühle weit streut.

Freundlicher Gruß, Kanji

 

Vielen Dank für die Rückmeldung und teilweise sogar sehr konkreten Anmerkungen.
Ich will konstruktive Kritik gerne für mein zukünftiges Schreiben berücksichtigen.

Den obigen Text kann (oder will?) ich allerdings nicht verändern, da er wie ein Polaroid ist. Ein digitales Foto lässt sich in Photoshop geraderücken, kleinere und größere Makel lassen sich retuschieren. Auch ein Polaroid ließe sich einscannen und anschließend bearbeiten, um das perfekte Kunstwerk zu schaffen. Man müsste nur in Kauf nehmen, dass die Einzigartigkeit, das Festhalten dieses einen flüchtigen Moments verloren ginge.

Dieses Polaroid hat seine Fehler, daher will ich den Mittelweg gehen. Nicht das bestehende Bild soll glatt gebügelt werden, sondern die nächsten sollen von vorne herein besser abgelichtet sein.

Mein Polaroid ist ein handschriftlicher Tagebucheintrag. Das erklärt die verfremdeten Namen.
Vielleicht werden meine nächsten "Fotos" durch eure Kritik an Tiefenschärfe gewinnen und haben eine höhere Tiefenschärfe.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Janluca

Den obigen Text kann (oder will?) ich allerdings nicht verändern, da er wie ein Polaroid ist. Ein digitales Foto lässt sich in Photoshop geraderücken, kleinere und größere Makel lassen sich retuschieren. Auch ein Polaroid ließe sich einscannen und anschließend bearbeiten, um das perfekte Kunstwerk zu schaffen. Man müsste nur in Kauf nehmen, dass die Einzigartigkeit, das Festhalten dieses einen flüchtigen Moments verloren ginge.

Das ist natürlich deine Entscheidung und völlig legitim. Die Begründung kann ich nicht wirklich nachvollziehen - du kannst ja diese erste Version als einzigartiges Was-auch-immer abspeichern, damit sie nicht verlorengeht - aber das ist nicht relevant.
Relevant ist, dass ich das für eine schlechte Entscheidung halte, wenn es darum geht, seine Fähigkeiten zu verbessern.
Für mich ist das vergleichbar mit einem Tischler, der an seinem Möbelstück nicht schleifen, die Kanten nicht glätten etc. möchte. Damit verhindert er aber, dass er sich elementare Techniken des Tischlerns aneignet.

Dass ich diesen Vergleich deinem vorziehe, liegt übrigens daran, dass ich Schreiben in erster Linie als ein Handwerk begreife. Wenn man das Handwerk einmal beherrscht, kann man dann vielleicht darüber nachdenken, (einzigartige) Kunst zu produzieren. Aber, wie gesagt: Deine Entscheidung.

Lieber Gruss
Peeperkorn

 

Hallo Janluca,

Ich denke, zu den Kommentaren der anderen Wortkrieger habe ich nur Wenig hinzuzufügen. Ich fand die Sprache vorallem anfangs sehr schön. Direkt, gefühlvoll, erwas verspielt. Hat mir gefallen. Leider scheint sich für mich die Sprache im Verlauf der Geschichte immer mehr in ein "Herumplappern" zu verlieren. Das kannst du ja bei deinem nächsten Polaroidbild berücksichtigen.

PS. Wenn ich meine Kurzgeschichten zu sehr verändere, kann ich das Gefühl kriegen, dass etwas von ohnen verloren geht. Aber ich denke, man sollte doch sich die Kritik wenigstens mal zu Herzen nehmen, wenn man sich verbessern will :)
LG,
alexei

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom