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Schwarzer Vogel

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02.07.2001
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Schwarzer Vogel

Eines Tages begegnete der kleine Zwerg einem schwarzen Vogel. "Schwarzer Vogel!" sprach er, und betrachtete das Tier neugierig von unten. Um den großen gelben Schnabel zu sehen, mußte er den kleinen Kopf ganz weit in den Nacken zurückbeugen. "Schwarzer Vogel! Sag, was weißt Du von der Welt?". Der schwarze Vogel senkte ganz ruhig das Haupt und schaute den kleinen Wicht mit seinen klugen Augen an. Lange standen sie stumm. Der Zwerg sah das Gefieder des schönen Tieres im warmen Sonnenlicht glänzen. Um sie war der Duft des Waldes und das zarte Säuseln des Windes. Endlich öffnete der schwarze Vogel den Schnabel. Neugierig blickte der Zwerg ihn an. Fast beiläufig senkte das Tier den Kopf zur Brust und riß sich eine der schönen Federn heraus. Behutsam legte er sie dem Zwerg vor die Füße. Dann schnappte er erneut zu, entriß sich eine zweite Feder und legte auch diese vor den kleinen Mann. Dann eine dritte, eine vierte, eine fünfte, eine sechste ... immer schneller, immer verzweifelter, immer weiter. Auf der Brust des Tieres breiteten sich bald große kahle Stellen aus. Schwarz und rauh zeigte sich die nackte Haut. Und der Vogel zerrte weiter an seinem Gefieder, griff nun auch die langen Federn der Flügel und des Schwanzes und rupfte sie eilig und grob wie eine Bäuerin, die ein Huhn rupft. Erschrocken schaute der Zwerg ihn an. Er sah deutlich den Schmerz und die Furcht in den Augen des einst so edlen, nun aber jämmerlich zerstörten Tieres. "Schwarzer Vogel!" seine Stimme war ein ersticktes Flüstern, auf das der Angesporochene nicht reagierte. Endlich legte er die letzte seiner Federn auf den großen Haufen, der sich zwischen den beiden gebildet hatte.
Nocheinmal schaute er den Zwerg an. Wieder lag sanfte Ruhe und eine tiefe Klugheit in seinem Blick. Dann wandte er sich um und verschwand mit stolzen Schritten im nahen Unterholz.

 

Eines schönen Tages schaute sich Rainer, der Zwerg-Ösi, eine der neuen Geschichten auf KG an.
Verstört fragte er sich: "Was mag diese Geschichte mir wohl sagen?", raufte sich die Haare aus, schneller und immer schneller, bis seine Platte so kahl wie Jan Lauterbachs Rübe war, wenn dieser nicht ständig Toupets tragen würde, die ihm beim Liebesspiel mit doofen Blondinen doch nur behinderlich waren.
Traurig sah er auf den Haufen, der einstmals seine stolze Haarpracht war, befingerte seinen Gamsbart, murmelte "Und du bist der nächste" und ließ die Geschichte einsam und verlassen zurück ohne Hoffnung, jemals Antwort auf seine Frage zu bekommen.

 

fürchte, die Hoffnungslosigkeit in Bezug auf die Frage und eine eventuelle Beantwortung ist berechtigt

tut mir Leid um Deine Haare ...

 

Also ich verstehe die Geschichte und finde sie wirklich gut! Hat Charme!!!!!!!!! <IMG SRC="smilies/thumbs.gif" border="0">

Zur Welt gibt es auch nur das zu sagen; traurig, traurig, traurig - und die Menschheit, die rupft sich selbst, das stimmt. Das stimmt. DAS STIMMT !!!!!!!! ;) :(

Grizze
stephy

 

:mad: Mensch, heute krieg ich wieder lauter Fehlermeldungen vom Server ...

Na gut, also der Text hat mir gefallen. Er war unzweifelhaft lyrisch. Der Zwerg hat eine Frage gestellt und hat eine Antwort bekommen. Er muß sie nur noch deuten. Alle Informationen sind anwesend.

Hat mir gefallen.

Heiko

 

Die Geschichte finde ich gut.sie bringt ihre Aussage rüber, ohne sie gleich auszubreiten.

was mir jetzt bei mehreren Deiner Geschichte aufgefallen ist, ist, daß meist ein einziger Gedanke dahinter steht ( vorrangig oder als auslöser, meine ich ) und daß Du den dann in einem Bild verpackst.
meine Versuche dazu enden gelegentlich mit einem verzweifelten Papierkorb!
..

 

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