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Seltsame Lichter in der Dunkelheit

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12.01.2024
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Anmerkungen zum Text

Viel Freude :bla:
:drool:

Seltsame Lichter in der Dunkelheit

Den meisten fallen sie gar nicht auf. Wenn man sie sehen möchte und sich auf nichts Anderes sonst konzentriert, nur darauf, dann bemerkt man die Anwesenheit leuchtender Augen in der Dunkelheit, und zwar überall. Ich starre aus dem Fenster und sehe schon wieder verschwommen, weil meine Augen seit Stunden weit aufgerissen sind, während ich am Fenster stehe und erwartungsvoll in die Dunkelheit gaffe, ich kann nur noch starren und alles draußen fokussieren. Wie versteinert zwingt mich die Nacht dort am Fenster zu verharren und raus auf die Bäume zu gucken, auf die Wiese und zwischen die Äste - nichts bewegt sich, es ist dunkel und still da draußen. Also schaue ich in die Dunkelheit aus dem Fenster – starre so lange, bis ich es endlich schaffe, mehr zu sehen als nur den dunklen Garten. In der Dunkelheit funkelt es, kleine Punkte leuchten auf, schwach und kaum zu erkennen schleichen sich die Lichter in das Bild und leuchten auf, sie blitzen immer wieder hier und da zwischen den Ästen und unter Bäumen auf. Je länger man in die Dunkelheit hineinblickt, desto sichtbarer werden all die leuchtenden Punkte. Ich weiß, dass sie da sind. Ich weiß nicht so genau, was genau da leuchtet... ich denke, es sind die Augen geheimnisvoller Wesen! Und ihre Augen reflektieren an jeder Ecke, die Nacht ist voll von diesen Wesen, wie besessen suche ich flimmernde Punkte, kann nicht wegschauen– ich bemerke sie bald überall da draußen. Ich habe sie schon so oft beobachtet, ich denke ich lasse sie dadurch existieren, und deshalb gucke ich so lange hinaus ins Dunkle, bis sie da sind und sich zeigen.

Wie eine Katze liege ich auf der Lauer, und es werden immer mehr Augen und mehr funkelnde kleine Lichter, verstreut wie Sterne am Himmel, funkelt es zwischen Büschen, Blättern und sogar auf den entfernten Tannen blitzen immer wieder Augen auf, von den unbekannten Wesen, mit denen ich versuche in Kontakt zu treten. Sie sind scheu, denn sie bemerken sicher wie ich sie stundenlang regungslos anstarre, wie versteinert, bis die Morgendämmerung einbricht und mich aus meiner Trance erlöst. Beine und Hände tuen weh, der Rücken ist gekrümmt, die ganze Nacht habe ich gebannt am Fenster gekauert und nun ist es hell, und der Verstand kehrt langsam auf andere Bahnen zurück, die Besessenheit muss warten. In der Helligkeit ist der Bann verpufft, die mystischen Wesen sind nicht mehr da. Die nächsten Stunden werde ich mich wieder dem Alltag zuwenden und mein Gefühl in Bezug auf Übernatürliches und der Anwesenheit bizarrer, fremder Wesen lässt schleichend nach. Meine Augen entspannen sich endlich und meine Sinne sind nicht mehr zwanghaft geschärft. Mit der Helligkeit nimmt der Tag schon bald seinen Lauf, ich widme mich wieder ganz üblichen Dingen, wie sonst auch. Nachdem der bizarre Wahn der Nacht mich nicht mehr packt und mich zwingt aus dem Fenster zu sehen ist die Realität wieder die Alte– ganz unspektakulär und vertraut.

Als Ich mittags bei einer Tasse Tee erschöpft auf meinem Klappsessel weg nicke, mein Kopf ist nach hinten in den Nacken gefallen, überkommt mich ein tiefer Schlaf. Ich liege da und schnarche und grummele unruhig vor mich hin, so als hätte ich schon tagelang kein Auge mehr zubekommen. Den Kopf noch immer nach hinten geneigt reiße ich dann plötzlich erschrocken und geschockt meine Augen auf und kriege vor Schreck keinen Ton raus: Ich liege im Garten unter einem Baum, es ist inzwischen wieder Nacht, und ich kann meine Beine nicht bewegen. Mit weit aufgerissenen Augen schaue ich rüber zum Haus zu meinem Fenster, wo ich gestern noch stand. Was war passiert? Wieso liege ich unter einer Tanne, die Beine mit Blättern bedeckt, keine Kraft sie zu bewegen, da die Kälte in die Knochen eingedrungen ist und …. Scheiße mein Knie fühlt sich wie ein altes Verschleißteil an, ich bin wie eine alte Puppe, die früher mal beweglich gewesen war und nun unter den Baum geschmissen wurde. Am Fenster steht doch jemand! "HILFE!" – denke ich und will es laut rufen, doch ich habe vergessen, wie ich meine Stimme benutze, ich kann nicht mehr sprechen. Ich kann nur gucken und glotze bettelnd zum offenen Fenster rüber, in der Hoffnung, dass der Unbekannte reagiert. Nichts. Er bemerkt mich nicht. Ich gucke zur Seite, drehe meinen Kopf, doch die Anstrengung ist zu groß, mein Kopf so schwer, dass ich ihn nur wieder sinken lassen kann. Ich kauere unter dem Baum und bekomme Panik. Was geht hier ab? Atme ich? Fließt Blut durch meine Adern und funktioniert mein Herz noch? Oder bin ich nur noch ein Puppenkopf, zwei krampfende Hände und ein unterkühltes Knie, dass sich nicht bewegen lässt? Die Tanne über mir wippt gelassen im Wind hin und her, so herzlich und wohlgesinnt wippt sie hin und her. Ich liege darunter und wippe gedanklich mit. Ich verstehe schon – die Welt dreht sich weiter, nicht dein Problem, sondern allein mein Problem. Gelassen weht das Gras im Wind. Und ich kann nur zum Fenster sehen, doch der Unbekannte sieht meine Augen nicht, er ist nicht in meiner Welt. Ihn beschäftigen die Augen der Nacht nicht, in seiner Wahrnehmung findet das Szenario hier gerade nicht einmal statt, er lebt seine eigene Wirklichkeit. Ich gucke zu den leuchtenden Sternen und die Sterne schauen zu mir zurück. Ich kapituliere, schließe die Augen, um dem Wind zuzuhören und um zu begreifen. Der Wind hat so eine wunderbare Gelassenheit, segelt durch den Garten, als würde er auf Wellen reiten – er scheint gut gelaunt zu sein, wie er da so umherpfeift. Ich freue mich für ihn und höre weiter zu.

Plötzlich: Bumm! Ein Baum ganz in der nähe fällt um, der Knall hallt nach und alles scheint für ein paar Sekunden die Luft anzuhalten. Der Wind wird stärker und bläst nun in alle Richtungen. Schlagartig wechselt das Wetter von einer unbeschwerten Brise, zu peitschenden Böen und unruhigen Tannen über mir, die wild all ihre Äste umherschlagen. Der Unbekannte schließt schnell das Fenster, ich versuche Blickkontakt herzustellen und hoffe, dass er mich wahrnimmt und mir helfen kann, doch er bemerkt mich nicht. Im Garten zeichnen sich auch diese Nacht wieder überall leuchtende Augen ab, ich fühle mich beobachtet, eingekreist von unheimlichen Bestien und überlege, ob die Gestalten harmlos, oder doch bösartig sind. Die ganze Sache ist unbehaglich und ich halte die beklemmende Atmosphäre kaum aus, diese Blicke! Diese Augen in der Finsternis! Ich falle wieder erschöpft in eine Art Ohnmacht, die Ohren dröhnen und ein dumpfer Ton klingelt in meinem Ohr, ich resigniere, dann verliere ich das Bewusstsein.

Als ich aufwache, liege ich in meinem Bett und mir geht es gut. Es dauert einige Sekunden, bis ich realisiere, dass ich mich in Sicherheit befinde, und ich gestehe mir ein, dass ich das wohl alles nur geträumt haben muss. Meine Faszination für geheimnisvolle Beobachtungen und Übernatürliches in der Finsternis sind heute Nacht der Stoff für Schauergeschichten und Alpträume geworden. Meine Stimmung ist noch immer düster und unheimlich, der Traum lässt mich erstmal nicht los. Ich bin froh, dass ich nicht wirklich hilflos unter einem Baum im Garten liege. Liebes Unterbewusstsein, deine Ideen sind mal wieder bescheuert und total überzogen! Egal, erst einmal wach werden und zurück ins richtige Leben denke ich mir. Ich will gerade die Nachttischlampe einschalten, als ich zwei leuchtende große Lichter, rechts neben mir bemerke. Ich bin nicht allein. Die Augen sind hier in meinem Zimmer. Sie kommen näher, ganz nah an mein Gesicht heran. Ich erstarre vor Angst und halte sofort die Luft an, instinktiv verberge ich jedes Lebenszeichen und bewege mich nicht mehr.

Die Augen kommen noch näher, werden größer. Verrückte, riesige Pupillen glotzen mich barbarisch an, glotzen mich einfach nur an wie ein Tier seine Beute. Oh nein, mir wird bewusst, ich bin die Beute. Ich sitze in der Falle, mein Herz schlägt so laut, kurz habe ich Angst es springt mir gleich aus der Brust. Es pocht mir bis in den Kopf, glaube ich. Auf der andern Seite meines Zimmers funkelt es plötzlich aus der Dunkelheit und es kommen weitere Lichter zum Vorschein. Meine Mundwinkel ziehen sich zusammen. Entsetzt gucke ich in die Ecke. Dutzende Augenpaare bewegen sich direkt in meine Richtung und fallen über mich her. Ich fühle wie meine Stirn durchwühlt wird. Mein Verstand setzt sofort aus, mein Gehirn wird erst warm, dann heiß, und immer heißer. Ich fühle wie meine Stirn schmilzt, es tropft Gehirn über meine Wange, ein kleines Stück purzelt über mein Gesicht herunter auf meinen Schoss. Ich glotze verwirrt und blöde auf meine Beine, überall Blut. Mein Arm bekommt unkontrollierte Spastiken, klatscht gegen die Wand, immer wieder hinter mich gegen die Wand, ich habe keinen Verstand mehr, kein Bewusstsein, keine Persönlichkeit.

Ich gebe auf - und kratze ab. Ende.

 

Moin @nin_shady und herzlich willkommen bei den Wortkriegern.

Ich habe gesehen, Du hast schon in andere Texte hineingeschaut und versucht den Autoren ein Feedback dazulassen. Die Seite hier lebt eindeutig vom Geben und Nehmen, also schaue ich gerne mal in Deinen Text.
Nimm es nur als Leseeindruck meinerseits, außer klare Fehler (von denen mir aber angenehm wenige aufgefallen sind, wobei meine Kommasetzung eher ein Glücksspiel ist). Unten rechts ist ein Bearbeitungsbutton, damit kommst Du in Deinen Text rein und kannst entweder direkt verbessern oder den Text durch eine überarbeitete Version ersetzen.
Ich habe rauszitiert, lass Dich nicht erschrecken, ich bin gerade recht motiviert.

Den meisten fallen sie gar nicht auf. Wenn man sie sehen möchte und sich auf nichts Anderes sonst konzentriert, nur darauf, dann bemerkt man die Anwesenheit leuchtender Augen in der Dunkelheit, und zwar überall.
Der erste Satz soll neugierig machen, mich in den Text ziehen und vor allem zum Weiterlesen bringen.
Klappt für mich so medium. Im Prinzip hätte ich ja hier abbrechen können - aha, da sind Augen im Dunklen. Aber frage ich mich halt mal, was er da sieht.

Ich starre aus dem Fenster und sehe schon wieder verschwommen, weil meine Augen seit Stunden weit aufgerissen sind, während ich am Fenster stehe und erwartungsvoll in die Dunkelheit gaffe, ich kann nur noch starren und alles draußen fokussieren.
Es gibt bestimmt noch drei, vier andere Wörter für schauen, aber Du warst schon recht kreativ. Allerdings erzählst Du mir mit jeweils anderen Worten dreimal das Gleiche. Daran ändert sich auch in den nächsten Sätzen nichts. Das wäre meine nächste Abbruchstelle, wenn ich nicht hätte kommentieren wollen. Es geht nicht darum, dir gefühlte Fehler vorzuführen, sondern zu zeigen, wo der Text für mich nicht funktioniert. Hier geht es nur um die Geschichten, si möglichst rund zu machen, von einander zu lernen.

Wie versteinert zwingt mich die Nacht dort am Fenster zu verharren und raus auf die Bäume zu gucken, auf die Wiese und zwischen die Äste -
Hier springst du (passiert mir auch oft. Bäume - Wiese - zurück zu den Bäumen/Ästen. Ich versuche ja, mit deinen Wörtern Bilder entstehen zu lasen, so etwas macht es schwieriger.
Und der Bezug von versteinert ist falsch. Dort steht, eine versteinerte Nacht zwingt ihn.
In der Dunkelheit funkelt es, kleine Punkte leuchten auf, schwach und kaum zu erkennen schleichen sich die Lichter in das Bild und leuchten auf, sie blitzen immer wieder hier und da zwischen den Ästen und unter Bäumen auf. J
Auch das wiederholt sich. Es ist eher romantisch geschrieben, wirklich schön. Darauf komme ich noch einmal zurück.

Ich weiß, dass sie da sind.
Wissen oder glauben?

Und ihre Augen reflektieren an jeder Ecke, die Nacht ist voll von diesen Wesen, wie besessen suche ich flimmernde Punkte, kann nicht wegschauen– ich bemerke sie bald überall da draußen.
Ah, jetzt sind es Wesen? Du beginnst es zu steigern.

Ich habe sie schon so oft beobachtet, ich denke ich lasse sie dadurch existieren, und deshalb gucke ich so lange hinaus ins Dunkle, bis sie da sind und sich zeigen.
Hä? Was soll mir der Satz sagen? Was bringt er der Geschichte?

blitzen immer wieder Augen auf, von den unbekannten Wesen, mit denen ich versuche in Kontakt zu treten.
Mit gutem Willen ist das die nächste Steigerung, denn jetzt behauptet der Protagonist, er wolle Kontakt aufnehmen. Davon war vorher nichts zu merken oder lesen.

Die nächsten Stunden werde ich mich wieder dem Alltag zuwenden und mein Gefühl in Bezug auf Übernatürliches und der Anwesenheit bizarrer, fremder Wesen lässt schleichend nach.
Ich beobachte den Protagonisten jetzt schon eine Weile, aber er bietet mir keine Gegenleistung. Ich erfahre nicht wirklich etwas über ihn, es ist alles recht abstrakt.

Mit der Helligkeit nimmt der Tag schon bald seinen Lauf, ich widme mich wieder ganz üblichen Dingen, wie sonst auch.
Das Fette ist eine klassische Phrase, da fällt dir vielleicht etwas eigenes ein. Und du sagst dreimal das Gleiche.

Als Ich mittags bei einer Tasse Tee erschöpft auf meinem Klappsessel weg nicke, mein Kopf ist nach hinten in den Nacken gefallen, überkommt mich ein tiefer Schlaf.
Ich >ich
wegnicken und mich überkommt der tiefe Schlaf - nicht weit auseinander, doppelt

Den Kopf noch immer nach hinten geneigtKommareiße ich dann plötzlich erschrocken und geschockt meine Augen auf und kriege vor Schreck keinen Ton raus: Ich liege im Garten unter einem Baum, es ist inzwischen wieder Nacht, und ich kann meine Beine nicht bewegen.
Hier fängt der Text an unsauber zu werden, also hinsichtlich der Formulierungen, der Sprache. Da geht mehr, das hast Du weiter vorne ja gezeigt.

Was war passiert? Wieso liege ich unter einer Tanne, die Beine mit Blättern bedeckt, keine Kraft sie zu bewegen, da die Kälte in die Knochen eingedrungen ist und …. Scheiße mein Knie fühlt sich wie ein altes Verschleißteil an, ich bin wie eine alte Puppe, die früher mal beweglich gewesen war und nun unter den Baum geschmissen wurde.
Warum mit einmal Präteritum?
Und dann wechselst du in eine Umgangssprache, inklusive Schimpfwort. Ist das gewollt? Natürlich kann man so seine veränderte geistige Haltung klarstellen. Aber es fühlt sich nicht konsequent an.
Das Bild mit der Puppe finde ich generell prima, aber du erklärst es über. Vertraue doch Deinen Lesern!

Am Fenster steht doch jemand! "HILFE!" – denke ich und will es laut rufen, doch ich habe vergessen, wie ich meine Stimme benutze, ich kann nicht mehr sprechen.
Die Großbuchstaben haben in literarischen Texten keinen positiven Effekt, es ist ein billiger Trick. Ich hoffe jetzt nur, das hier nicht die übliche "Traumauflösung" kommt, aber Du kannst mich noch überraschen.

Oder bin ich nur noch ein Puppenkopf, zwei krampfende Hände und ein unterkühltes Knie, dass sich nicht bewegen lässt?
Ja, das Puppenbild ist gut, aber auch schon wieder doppelt.

Die Tanne über mir wippt gelassen im Wind hin und her, so herzlich und wohlgesinnt wippt sie hin und her. Ich liege darunter und wippe gedanklich mit.
Ich würde mal versuchen den fetten Teil wegzulassen.

Ich kapituliere, schließe die Augen, um dem Wind zuzuhören und um zu begreifen. Der Wind hat so eine wunderbare Gelassenheit, segelt durch den Garten, als würde er auf Wellen reiten – er scheint gut gelaunt zu sein, wie er da so umherpfeift. Ich freue mich für ihn und höre weiter zu.
Jetzt ist es wieder ein romantischer Sprachmodus. Ich frage mich nun doch sehr laut: Was will mir der Autor erzählen?

Schlagartig wechselt das Wetter von einer unbeschwerten Brise, zu peitschenden Böen und unruhigen Tannen über mir, die wild all ihre Äste umherschlagen.
Manchmal ist ein Punkt sinnvoller als ein Komma. Hier passen die unruhigen Tannen nicht in die Aufzählung, sie sind kein Wetter.

Der Unbekannte schließt schnell das Fenster, ich versuche Blickkontakt herzustellen
Das kann ja nicht funktionieren. Er schließt schnell das Fenster und danach erfolgt erst der Kontaktversuch? Zu langsam, sage ich vor mich hin.
Hier hatte ich getippt, das er sich selbst beobachtet, wäre ja eine interessante Idee, die Lösung hätte mich interessiert.

Die ganze Sache ist unbehaglich und ich halte die beklemmende Atmosphäre kaum aus, diese Blicke!
Die ganze Sache - hört sich extrem allgemein und uninteressant an, da glaube ich die beklemmende Atmo nicht.

dass ich das wohl alles nur geträumt haben muss.
ach ne! Okay, dass kannst Du natürlich nicht wissen - diesen Geschichtenstil gibt es wie Sand am Meer. Aber, bei Dir kommt ja noch etwas.

Liebes Unterbewusstsein, deine Ideen sind mal wieder bescheuert und total überzogen! Egal, erst einmal wach werden und zurück ins richtige Leben denke ich mir. I
Okay! Wieder völlig anderer Erzählstil - Gespräche mit dem Unterbewusstsein, locker, flockig.

Ich erstarre vor Angst und halte sofort die Luft an, instinktiv verberge ich jedes Lebenszeichen und bewege mich nicht mehr.
sofort ist ein unnötiges Füllwort (generell hast Du davon nicht so viele, halt vieles doppelt erzählt)
Wie verbirgt man ein Lebenszeichen? Das Herz verstecken? = unsaubere Formulierung
Erstarren = nicht mehr bewegen - doppelt erzählt

Verrückte, riesige Pupillen glotzen mich barbarisch an, glotzen mich einfach nur an wie ein Tier seine Beute.
Hier sind es mächtige Behauptungen. Was macht die verrückt, barbarisch - Show, don't tell (dazu findet man eine Menge im Internet)
Das Fette sind wieder Füllwörter, wen man sie weglässt, bekommt man meist eine klarere Sprache, wobei auch da viel Geschmack hineinspielt.

Oh nein, mir wird bewusst, ich bin die Beute.
Soll das jetzt eine Steigerung sein? Wie fühlt er sich damit?

Ich sitze in der Falle, mein Herz schlägt so laut, kurz habe ich Angst es springt mir gleich aus der Brust.
Kein schöner Satz! Auch wieder nur behauptet.

Dutzende Augenpaare bewegen sich direkt in meine Richtung und fallen über mich her.
Das ist gruselig. Nur die Augenpaare? Biologische Katastrophe, aber als Horror lasse ich es gelten.

Ich fühle wie meine Stirm durchwühlt wird.
kleiner Vertipper - Stirn
Ja, und jetzt wird es seltsam. Denn Dein Ich-Erzähler berichtet es ja locker flockig weiter.

mein Gehirn wird erst warm, dann heiß, und immer heißer.
Hier melde ich dann doch Zweifel an, wo soll die Logik liegen. Ja, ich weiß, Fantasy ist nicht logisch, aber glaubhaft, hergeleitet und logisch dargestellt erleichtert das darauf einlassen.

Ich gebe auf - und kratze ab. Ende.
Und berichte aus der Grube!
Jetzt bin ich nochmal neugierig: Wozu benötigt ein Autor das Wort Ende? Als Leserin fällt es mir durchaus alleine auf, dass die Wörter hier alle sind :-)
Ich bin gespannt. Lust am Schreiben ist bei Dir offensichtlich vorhanden. Man kann hier Unmengen lernen und findet eigentlich immer jemanden, der mal draufschaut. Lass Dich nicht entmutigen, auch hieraus kann eine gute Geschichte werden. Und mit Glück, sieht ein anderer Leser das ganz anders.
Viele Grüße
greenwitch

 

Vielen Dank dass du dir so ausführlich Zeit für meine Kurzgeschichte genommen hast. Ich bin all deine Punkte durchgegangen und danke für die hilfreiche Rückmeldung. Ich stimme dir in allen Punkten zu, du hast die Schwachstellen klar auf den Punkt gebracht 😊 Besonders die ewige Wiederholung in der Einleitung ist wirklich etwas außer Kontrolle geraten 😄 Der romantische, düstere Stil gefällt mir beim Schreiben sehr gut. Ich lese unheimlich gerne H.P. Lovecraft und wollte eine ähnliche Stimmung wie er schaffen, einige Passagen werden dem nicht ganz gerecht. Lieben Dank für deine Hilfe ☺️Lg

 
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Hallo @nin_shady ,

und herzlich willkommen im Forum! :gelb: Ist wirklich klasse und lobenswert, dass du dich auch mit Kommentaren unter Fremdtexten engagierst - gern auch etwas ausführlicher. Du lernst dabei selbst am meisten, glaub mir. :)

Der romantische, düstere Stil gefällt mir beim Schreiben sehr gut. Ich lese unheimlich gerne H.P. Lovecraft und wollte eine ähnliche Stimmung wie er schaffen, einige Passagen werden dem nicht ganz gerecht.
Ja, klassische Gespenstergeschichten / Gothic Tales lese ich auch sehr gern (ich nehme an, du meintest die mit 'romantisch', weil HPL ...), und vor allem auch Lovecraft. Das ist der Autor, zu dem in der Dunklen Phantastik seit sicher 10 Jahren die mit Abstand meisten Pastiches verfasst werden. So viele, dass es in manchen Ausschreibungen zu Horror-Anthologien untersagt wird, weil es langsam niemand mehr lesen will.
Und kaum jemand wird Lovecraft auch nur ansatzweise gerecht - ich sehe das eigentlich nur bei einem Autor als erfolgreich an: Alexander Blumtritt.

HPL ist mehr als nur ein paar schräge Adjektive hier und ein paar Tentakel dort. Cosmic Horror ist ein relativ abstrakter, auch - wie der Name schon sagt - umfassender und unerklärlicher Schrecken. Das ist sehr schwierig zu konzipieren.

Bitte nimm das Folgende als unbedingten Ansporn! Ich sehe einige Probleme in diesem Text, davon doppelt sich glaube ich einiges mit Witches Komm.

- Plot: Es tauchen Augen auf, die zu Wesen gehören, die dann den Erzähler killen. Hm. überleg mal selbst, ob das tatsächlich ein Plot ist. Konflikt (der über eine für die Figur unangenehme Situation hinausgeht), Figurenentwicklung, Spannungsbogen?

- Du wiederholst ständig Aussagen (inhaltlich), auch Phrasen (von den Worten selbst her). Damit tritt der Text stark auf der Stelle = das Gegenteil von Spannung.

- Register / Sprachebene: Extrem uneinheitlich. Du schwankst - teils im gleichen Satz - zwischen flapsiger Alltagssprache oder sogar Jugendslang des 21. Jhds. zum Versuch, etwas Erhabenes im Stil des frühen 20. zu schreiben. Schreib nur in einem Register, das dir vertraut genug ist, es gleichmäßig durchzuhalten. Dabei: Wäre das die Flapsigkeit, entstünde bei diesem Plot ein Humortext, Vorsicht.

- Ein Icherzähler, der reflektiert sein Sterben erzählen kann? Wie soll das gehen, selbst, wenn das im Präsens steht?

- Ziemliche Häufung an Tippfehlern, die dir zum Teil auch sicher im Textprogramm unterstrichen wurden (oder hier im Fenster). Die meisten hab ich im Komm ignoriert, das sind zu viele und ich bin sicher, wenn du aufmerksam durchgehst, findest du sie selbst. :-)


Den meisten fallen sie gar nicht auf. Wenn man sie sehen möchte und sich auf nichts Anderes sonst konzentriert, nur darauf, dann bemerkt man die Anwesenheit leuchtender Augen in der Dunkelheit, und zwar überall.
Das besser in einen einzigen, ganz kurzen Satz. Präzision statt Zerreden.
Man bemerkt die Anwesenheit leuchtender Augen = man bemerkt leuchtende Augen
Du hast einen Icherzähler - wer ist hier plötzlich 'man'? Wer sind 'die meisten'? Es klingt, als wäre der Erzähler da allein. Woher nimmt er diese Einschätzung? Wie lange hat er bereits Erfahrung mit dem Phänomen und warum schnappt ihn sich die Bestie nicht schon bei einer anderen Gelegenheit?
Solche Fragen kannst du vermeiden, indem du klarer schreibst und dich auf deinen Erzähler konzentrierst: Was sieht / empfindet er genau in dem Moment?

Ich starre aus dem Fenster und sehe schon wieder verschwommen, weil meine Augen seit Stunden weit aufgerissen sind, während ich am Fenster stehe und erwartungsvoll in die Dunkelheit gaffe, ich kann nur noch starren und alles draußen fokussieren.
Was soll der Leser damit anfangen? Ja, es sind teils Synonyme - aber das Register stimmt nicht überein (zwischen fokussieren und gaffen liegen mindestens zwei Sprachebenen) und dann weiß ich durch dieses Drehen um sich selbst am Ende fast nicht mehr, was ich eigentlich gelesen hab. Ein Text macht wenig Spaß, wenn ich alles erst mal durchsieben muss, um eine Aussage zu erhalten. Dann ist das ja denkbar einfach: Jemand schaut aus dem Fenster.

Ich weiß, dass sie da sind. Ich weiß nicht so genau, was genau da leuchtet... ich denke, es sind die Augen geheimnisvoller Wesen! Und ihre Augen reflektieren an jeder Ecke, die Nacht ist voll von diesen Wesen, wie besessen suche ich flimmernde Punkte, kann nicht wegschauen– ich bemerke sie bald überall da draußen.
Rot = Was für Ecken?!
Leerschlag nach und vor Gedankenstrich.
Lieber einen kurzen Satz aus all dem machen.
Wie eine Katze liege ich auf der Lauer, und es werden immer mehr Augen und mehr funkelnde kleine Lichter, verstreut wie Sterne am Himmel, funkelt es zwischen Büschen, Blättern und sogar auf den entfernten Tannen blitzen immer wieder Augen auf,
Ich rate zu: Keine Subjektwechsel im Satz. Achten auf Blickführung.
Mit der Helligkeit nimmt der Tag schon bald seinen Lauf,
Hm naja ... gut, ein Tag ist hell (wenn man nicht grad in der entsprechenden Jahreszeit nahe den Polen / 60 Grad südlicher oder nördlicher Breite ist), aber irgendwie auch eine totale Nullaussage. Sowas bringt doch deinem Text nichts. Würde ich kicken.

ich widme mich wieder ganz üblichen Dingen, wie sonst auch.
Das sagt zwei Mal das Gleiche. Irgendwie aber auch gar nix, weil ich nicht weiß, was für den Erzähler die üblichen Dinge sind. Lieber konkret ein, zwei Tätigkeiten nennen.
Nachdem der bizarre Wahn der Nacht mich nicht mehr packt und mich zwingt aus dem Fenster zu sehen ist die Realität wieder die Alte– ganz unspektakulär und vertraut.
Noch mal: Leerstelle vor Gedankenstrich.
Kommata
Das Drama des ersten Teils kann nicht gehalten werden.
Als Ich mittags bei einer Tasse Tee erschöpft auf meinem Klappsessel weg nicke, mein Kopf ist nach hinten in den Nacken gefallen, überkommt mich ein tiefer Schlaf.
Achte auch mal auf logische zeitliche Abfolgen. Auch überlegen, ob du alle diese Bilder / Infos benötigst. Und 'bei einer Tasse Tee' wegnicken / einnicken hieße eigentlich, sie müsste ihm aus der Hand gleiten.
Gilt für den gesamten Text: Google mal 'Ellipse'. Damit lässt sich gut das Tempo modulieren, lassen sich Sätze verkürzen.

Scheiße mein Knie fühlt sich wie ein altes Verschleißteil an,
Bitte was?
Wiechen?
Dunkle Romantik? Lovecraft? Alter! :D
(Komma: Scheiße, mein ...)
Diese Augen in der Finsternis! Ich falle wieder erschöpft in eine Art Ohnmacht, die Ohren dröhnen und ein dumpfer Ton klingelt in meinem Ohr, ich resigniere, dann verliere ich das Bewusstsein.
Was unterscheidet eine 'Art Ohnmacht' von einer Ohnmacht?
resignieren passt in diesem Satz nicht - Wortbedeutung knapp daneben.
Warum sagt er erst, er fiele in Ohnmacht und wird dann erst - einen langen Halbsatz später - bewusstlos? Ohnmacht und Bewusstlosgkeit sind synonyme Zustände. Viel zu viel Gedöns und - wie auch beim Ende - ein Weitererzählen in einer Situation, die ein Icherzähler nicht erzählen könnte (weil er ohnmächtig wurde).
Dann: klingeln erfordert einen hellen Ton.
Plötzlich: Bumm! Ein Baum ganz in der nähe fällt um
Machst du Witze?
Und: Artikel -> Substantiv = Nähe

Atmosphäre hat mit Sprachstil zu tun. Du willst eine lovecraftsche Atmosphäre? Lovecraft klingt so, nämlich vom Satzbau her extrem klar und stringent:
"I felt myself on the edge of the world; peering over the rim into a fathomless chaos of eternal night." (Dagon)
"The most merciful thing in the world, I think, is the inability of the human mind to correlate all its contents. We live on a placid island of ignorance in the midst of black seas of the infinity, and it was not meant that we should voyage far." (Call of Cthulhu)
"That is not dead which can eternal lie, and with strange aeons even death may die." (ebd.)

Anders als viele denken, schwurbelt Lovecraft eigentlich gar nicht rum (und die Autoren von georgianischen und viktorianischen Gothic Tales auch eher selten). Er verkleidet auch keine Redundanzen in vollmundig klingende Dramasätze, sondern erzählt ganz klar, ganz strukturiert und wirft nur hier und da ein seltsames (Fremd)Wort ein. Wer das imitieren möchte (ich kann das auch nicht, ganz nebenbei!), muss ganz klar haben, was er auf Textebene erzählen und was er auf Satzebene aussagen möchte. Dieser Stil dient nicht als Nebelmaschine, Schwächen im Plot und der Figurenzeichnung zu vertuschen.

Beine und Hände tuen weh, der Rücken ist gekrümmt, die ganze Nacht habe ich gebannt am Fenster gekauert und nun ist es hell, und der Verstand kehrt langsam auf andere Bahnen zurück, die Besessenheit muss warten. In der Helligkeit ist der Bann verpufft, die mystischen Wesen sind nicht mehr da.
wehtun = tun weh
Bitte prüfe an dieser und vielen weiteren Stellen noch mal die Semantik nach: Ergibt das bei genauerer Betrachtung tatsächlich einen Sinn? Ganz simpel auf Satzebene, die Kombi der Wörter?
"Die Besessenheit muss warten"? Ist das hier plötzlich Hardboiled Noir? Die Another Day - Der Tod muss warten? Das verrät doch eigentlich eine ganz selbstsichere, sogar arrogante Haltung - die besitzt dein Erzähler doch gar nicht.

Morgendämmerung einbricht
eine Dämmerung bricht an oder sie bricht herein.

Mein Arm bekommt unkontrollierte Spastiken, klatscht gegen die Wand, immer wieder hinter mich gegen die Wand, ich habe keinen Verstand mehr, kein Bewusstsein, keine Persönlichkeit.
Wie sehen kontrollierte Spastiken aus? :susp:
Bist du du sicher, dass du so einen medizinischen Begriff hier haben willst, der gar nicht auf den Prota zutreffen kann und das Ganze auch noch in den Slapstick kippen lässt?
Auch wieder: Register.
Wie kann er das im Präsens - also während das passiert - so geordnet erzählen, wenn er den Verstand verliert und sein Bewusstsein, seine Persönlichkeit (was soll das hier sagen?) erlöschen? Da müsste doch auch die Sprache selbst versagen.
Die Augen kommen noch näher, werden größer. Verrückte, riesige Pupillen glotzen mich barbarisch an, glotzen mich einfach nur an wie ein Tier seine Beute. Oh nein, mir wird bewusst, ich bin die Beute.
Das ist ein äußerst schwacher Twist. Das denkt sich der Leser doch bereits bei Zeile 5. Eine Erkenntnis muss aber auch für den Leser neu sein. Spannungsaufbau = Steigerung.
Was geht hier ab?
Fhtagn, Alter!
Ich gebe auf - und kratze ab. Ende.
Soll das ein Witz sein? "Abkratzen"?

Ja, in den USA wird bei Einreichungen echt manchmal verlangt, dass am Ende ENDE steht - weil viele Leute unvollständige Manuskripte einreichen oder solche, die keinen klar erkennbaren Abschluss haben. Aber wie Witch schon sagte: Gemeinhin merkt man schon, wenn da nix mehr kommt und es wirkt auch ziemlich kindisch. ;-)

Nimms mir bitte nicht krumm, ich meine das nicht gemein oder unnötig harsch, sondern möchte dir nur deutlich machen, wie sich die Geschichte (für mich) liest, was ich beim Lesen denke / empfinde.

Bleib bitte dran, wirklich. Wie sagt Friedel hier im Forum immer so schön: "Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, denn was hätte er von einem gebrochenen Genick?"
Ganz herzliche Grüße,
Katla

Liebe Witch,
ich weiß, es ist mega uncool, einen Komm zu kommentieren. Aber hier muss ich dezent widersprechen.

Hier sind es mächtige Behauptungen. Was macht die verrückt, barbarisch - Show, don't tell (dazu findet man eine Menge im Internet)
Behauptungen von starken Erzählern - egal, ob auktorial, personal oder Icherzählern - sind ganz typisch für den Stil, der hier angestrebt wurde: Dunkle Phantastik bis 1920 bzw. Weird bis 1950. Und diese eigenartigen, vollmundigen Adjektive sind Lovecraft-Referenzen (wenn auch nicht direkt Zitate, hier liegt das Register ebenfalls unterhalb dem des Vorbildes): die extrem berühmte, vielzitierte 'blasted heath' (lieh sich HPL aus Shakespeares Macbeth), stygisch, chthonisch, abgründig, blasphemisch, unaussprechlich, namenlos ... usw. usf.
Show, don't tell ist für dieses Untergenre, diesen Stil keine unbedingte Maxime und eh wesentlich neuzeitlicher. Also ist das nun grad etwas, das nicht korrigiert werden darf, wenn der Autor sich diesen literarischen Vorbilden nähern möchte. Sorry! :teach:

Alles Liebe,
Katla

 

Moin @Katla

Show, don't tell ist für dieses Untergenre, diesen Stil keine unbedingte Maxime und eh wesentlich neuzeitlicher. Also ist das nun grad etwas, das nicht korrigiert werden darf, wenn der Autor sich diesen literarischen Vorbilden nähern möchte. Sorry!
Alles gut! Das sehe ich genauso, leider war dieses Ziel aus dem Stil- und Sprachgeschwurbel für mich nicht erkennbar. Mit der nachträglichen Erklärung des Autoren dazu, nehme ich den Satz gerne zurück. Nochmal ein Hinweis, wie wichtig das Einhalten eines konsequenten Stils ist.
witch

 

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