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15.03.2003
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Da war plötzlich die Email da. Sie hatte geschrieben. Die Magensäure schoss mir in den Hals. So wie damals, als Marion mir unter der Schulbank das Zettelchen mit den kleinen Liebesherzchen zuschob. Meine Finger begannen zu zittern. Mir war, als ob ich schrumpfte und dabei jene Festigkeit und Stärke wiedererlangte wie damals in der Jugendzeit.
Sie, jubelte ich innerlich, ist endlich den Schritt gegangen, den mir meine Feigheit verbot. Es war mein Verstand, der den Bann ausgesprochen. Die Menschen unterwerfen dies der Konvention oder dem Tabu, wenn sich ein verheirateter Mann einer andere Frau zuwendet. Und wie sehr ich Sie begehrte.
Es war nicht ihr Aussehen. Das war Durchschnitt. Eben brünett, etwas schlank augeschossen, an anderer Stelle etwas rund, dann wieder strahlende Augen und volle Lippen in einem etwas bleichen Gesicht. Ihre Brüste habe ich gar nicht beachtet. Sie waren wohl auch mittelgroß und von nicht allzu starker Festigkeit.
Sie hatte mir sofort imponiert. Nie wäre ich auf den Gedanken gekommen, Sie auch nur ein halbe Stufe unter mir zu sehen. Sie überragte mich eher. Vielleicht nur ein klein wenig. Aber es genügte, um zu ihr mit Ehrfurcht aufblicken zu können.
Dabei haben wir uns über etliche Jahre kaum ein Dutzend Mal gesehen. Es waren gemeinsame Dienstbesprechungen, in die Sie ihr Arbeitgeber entsandt hatte. Aber die waren stets ganztägig, so dass ich ausreichend Gelegenheit hatte, Sie zu studieren. Ich weiß nicht weshalb. Aber wir haben vom ersten Tag an nebeneinander gesessen. Immer war der Platz neben ihr frei, wenn ich kam. Und auch meinen Nachbarstuhl hielt ich stets frei für Sie. Jede Pause verbrachten wir zusammen. Ich wunderte mich schon, dass mein Kollege mich nicht darauf ansprach. Entweder hat er es nicht bemerkt oder er hat schamhaft darüber hinweg gesehen.
Eigentlich musste jeder sehen, dass wir ungemein zugetan waren. Das bedeutete nicht, dass wir einer Meinung waren. Die Auseinandersetzungen waren in der Sache durchaus hart. Aber irgendwie verstanden wir es am Ende, eine für beide Seiten vorteilhafte Lösung zu erarbeiten.
Sie hatte mir tatsächlich eine Email geschrieben. Obwohl ich sie noch nicht geöffnet hatte, wusste ich, dass ihr Inhalt ganz privat war. Eine private Email auf einer dienstlichen Internetadresse. Das war unglaublich. Als ich die ersten Worte überflog, bestätigte sich meine Vermutung. Es war ja keine Vermutung. Ich wusste doch, dass Sie auf diesem Wege endlich den lang ersehnten Kontakt suchte.
Diese Email nahm mir den Rest an innerer Hemmung. Verantwortung gegenüber meiner geachteten Ehefrau samt Bruch des Tabus waren nun keinen Gedanken wert. Ich wollte zu ihr. Sie sollte bei mir sein.
Und dennoch verlief jener Abend ganz entspannt, an dem ich mich von zu Hause nicht abgemeldet und auch das Handy abgeschaltet habe, damit ich nicht erreichbar bin. Wie von Alters her gewohnt haben wir gemeinsam in einem kleinen Restaurant französisch gespeist. Es wurde Wein gereicht, von dem wir nur in Maßen genossen. Und wir hielten uns auch nicht länger auf als zum Abendessen geboten. Dann sind wir in ihre Wohnung gelaufen. Es war ein schöner, sonniger Herbsttag. Die Zugvögel begleiteten unseren Weg.
Ihre Wohnung kam mir so vertraut vor. Der Flur, die Küche, das Wohnzimmer. Es war mir, als ob ich es mit eingerichtet hätte. Auch das Schlafzimmer mit dem großen französischen Bett war nach meinem Geschmack.
Im Nachhinein denke ich, wie betulich doch alles vor sich ging. Sie hat sich direkt vor mir entkleidet. Ich konnte ihre festen Schenkel betrachten. Ihre kleinen Brüste wackelten beim Ablegen der Unterwäsche. Welch eine Sehnsucht nach Zärtlichkeit uns umgab. Wir fuhren mit sachten Fingern und Händen über den Körper des anderen. Sie hatte eine wunderbar glatte, feine Haut. Ihre Küsse schmeckten nach Weite und Sanftmut. Mein Geist begann zu träumen, als wir bereits ineinander versunken aufeinander lagen.
Da erst bemerkte ich unsere Leidenschaft. Es war als ob wir über die Jahre alles füreinander aufgespart hätten. Lüstern bewegte Sie konvulsiv zuckend ihren biegsamen Leib. Mein Stachel sollte Sie immer und immer wieder reizen. Ihr genügte nicht das mechanische Reiben ihres Kitzlers. Sie wollte meinen Riemen an jeder Stelle ihres nassen Spalts spüren. Es wäre vollkommen ungenügend, einen Höhepunkt zu erleben. Sie wollte einen Schlag erleben, der ihren Leib schier zerreißen sollte. Deshalb hämmerte ich unentwegt und unter ständigem Wechsel der Position in Sie ein. Was hatte ich sonst für Schwierigkeiten, nicht zu früh zu kommen. Bei ihr wurde ich zum Langläufer, zum Triathleten, zum Marathonmann. Meine Latte blieb hart. Der Reiz war enorm. Doch mir machte es nichts aus, dass ich vor Geilheit schwitzte und keuchte und rackerte. Weil doch die empfundene Lust, die innige Verbindung so riesig war. Mein Glied sollte sich von Augenblick zu Augenblick weiten und stärken, damit wir endlich unser gemeinsames Ziel erreichen..
Dann kam der gemeinsame Höhepunkt. Wir schrien ihn laut hinaus. Zur gleichen Zeit, mit denselben kehligen Lauten. Ich pumpte und spritzte und verfloss. Und doch hielt das Glied seine Härte. Sie gluckste und juchzte und stöhnte und sabberte mich und das Bettzeug dabei mit immer weiteren Säften ihres Leibes voll. Obwohl wir schon ausgelaugt waren und an entscheidender Stelle getrocknet, verharrten wir ineinander vertieft und verbunden.
Ich blieb. Wo sollte ich mich auch sonst hinbegeben?

 

Hallo achterlaub!

Hatte Lust, mal hier wieder was zu lesen. Liegts vermutlich am Frühling. :D Und jetzt zur Geschichte:

Ich musste oft lachen. Da gibt es ein paar Stilbrüche drin, die einen ziemlich unerwartet erwischen. Das hat mich einerseits unterhalten, andererseits bezweifle ich, dass die Komik von deiner Seite aus als Wirkung gewollt war. Deswegen im Einzelnen (wobei mir vielleicht das Eine oder Andere durch die Lappen ging):

Da war plötzlich die Email da. Sie hatte geschrieben. Die Magensäure schoss mir in den Hals.

Seine Körperreaktion finde ich doch ziemlich seltsam. Für jmden schwärmen und Magensäure passen für mich nicht zusammen. Oder ist hier die Übelkeit durch Aufregung gemeint? Dann fände ich so was wie „mir wurde kotzübel“ oder na ja zumindest „mir wurde schlecht dabei“ irgendwie echter.

Mir war, als ob ich schrumpfte und dabei jene Festigkeit und Stärke wiedererlangte wie damals in der Jugendzeit.

Jene? Welche? Ist das so ein Grunderlebnis in der Jugendzeit? Also, das Schrumpfen usw. Wie gesagt, möglicherweise liegt es auch mir, da ich es anders gefühlt habe und es so nie beschreiben würde. Ich kenne das nämlich, wenn einem das Gefühl ganz klar ist, das beschrieben wird, und dann kommen andere und schreien: Unglaubwürdig! :D

Ihre Brüste habe ich gar nicht beachtet. Sie waren wohl auch mittelgroß und von nicht allzu starker Festigkeit.

;)

Sie überragte mich eher. Vielleicht nur ein klein wenig. Aber es genügte, um zu ihr mit Ehrfurcht aufblicken zu können.

Nur nicht übertreiben mit dem Überragen, nä?, sonst kriegt der Erzähler noch Komplexe. :D - Das ist so eine leicht schiefe Stelle. Lass einfach das mit dem detaillierten Überragen weg.

Eigentlich musste jeder sehen, dass wir ungemein zugetan waren.
wir uns

Diese Email nahm mir den Rest an innerer Hemmung. Verantwortung gegenüber meiner geachteten Ehefrau samt Bruch des Tabus waren nun keinen Gedanken wert.
Das ging ja schnell. :)

Wie von Alters her gewohnt haben wir gemeinsam in einem kleinen Restaurant französisch gespeist.

(Schreibt man jetzt „Alters“ in der Redewendung groß???)
Ab der Stelle hier wird’s besonders heikel. War schon bis jetzt der Stil etwas umständlich, so dass man den Erzähler beim Schreiben sah, aber nicht beim Erleben und auch nicht beim Sprechen, wird ab hier noch mal eins drauf gesetzt: „gespeist“ – das sagt doch niemand mehr und wenn doch, ist es ironisch. Genauso:
Es wurde Wein gereicht, von dem wir nur in Maßen genossen. Und wir hielten uns auch nicht länger auf als zum Abendessen geboten.


Die Zugvögel begleiteten unseren Weg.
Und da musste ich lachen: Bis jetzt war es so, na ja, irgendwie bieder erzählt und dann kommt ein Satz Poetik pur.

Im Nachhinein denke ich, wie betulich doch alles vor sich ging. Sie hat sich direkt vor mir entkleidet.
Also, als „betulich“ würde ich Sich-direkt-nackt-ausziehen nicht beschreiben.

Ab da gibt es ein wenig rosa Romantik, die sich zu einer richtigen Sexszene entwickelt. Auch da wirkt die überwiegend indirekte Art unfreiwillig komisch: „Stachel“, „Riemen“ … Wer spricht bitte ernsthaft von seinem Penis als Stachel? (Höchstens ein Prol, der dein Erzähler aber nicht ist.) Solche Umschreibungen sind doch nur dazu da, damit der Wortschatz des Erzählers nicht arm erscheint. Als Ironie ginge das, aber die ist hier nicht vorhanden.

Was hatte ich sonst für Schwierigkeiten, nicht zu früh zu kommen. Bei ihr wurde ich zum Langläufer, zum Triathleten, zum Marathonmann.
Hier muss man sich unweigerlich fragen: Welche drei Disziplinen gibt es? :D

Der Reiz war enorm. Doch mir machte es nichts aus, dass ich vor Geilheit schwitzte und keuchte und rackerte. Weil doch die empfundene Lust, die innige Verbindung so riesig war.
Die wiederholte Betonung der innigen Verbindung erweckt bei mir eher Zweifel daran.


Das Problem der Geschichte ist, dass sie künstlich wirkt. Man geht nicht essen, sondern speisen, es wird niemandem schlecht, sondern die Magensäure schießt in den Hals, Arbeitgeber haben nicht geschickt, sondern entsandt … - Umständlich, unecht, unauthentisch und leider oft unfreiwillig komisch.
Aber! Es gibt auch ein paar gute Stellen! Das sind die, wo die Sachen beim Namen genannt werden und nicht über drei Ecken beschrieben und verschönert:

Ihre kleinen Brüste wackelten beim Ablegen der Unterwäsche.

Doch mir machte es nichts aus, dass ich vor Geilheit schwitzte und keuchte und rackerte.

Und doch hielt das Glied seine Härte. Sie gluckste und juchzte und stöhnte und sabberte mich und das Bettzeug dabei mit immer weiteren Säften ihres Leibes voll. Obwohl wir schon ausgelaugt waren und an entscheidender Stelle getrocknet, verharrten wir (der Rest hier müsste allerdings weg :D)

Also es ginge auch mehr vom Erzählen her, denke ich, es müsste nur der Drang zum Euphemismus überwunden werden. ;)

Das war's von mir – entschuldige die vielen Smilies. Denk dir noch ein paar dazu! Und viel Spaß hier noch.

Gruß
Kasimir

 

Danke,
so ist es nunmal, wenn man eine Geschichte einfach runterschreibt. Vielleicht muss ich doch mal etwas mehr nacharbeiten.
Nun kurz zum beabsichtigten Inhalt der Geschichte: Ich wollte jemanden beschreiben, der sich innerlich einer anderen Frau bereits zugewandt hatte, sich dies aber nicht selbst einzugestehen traute. Er ist sich der Gefühle dieser Frau aber auch nicht sicher. In dieser Richtung ist er auch nicht aktiv geworden. Die Bindung zu seiner Frau mag eher von Gewohnheit oder Prinzipienfestigkeit geprägt gewesen sein. Dann kam die Email...

Gruß
Achterlaub

 

Hallo Kasimir,
da du dich mit meiner Geschichte als einziger auseinander gesetzt hast, möchte ich dir folgendes erzählen:
Die Geschichte mit all ihren Mängeln mag dir merkwürdig vorgekommen sein. Nun aber, vor wenigen Wochen, ist mir dies tatsächlich passiert. Eine Frau, die ich gelegentlich dienstlich und zufällig auf der Straße getroffen habe, hat sich in meine Abteilung versetzen lassen. Meinetwegen. Wir hatten schon beim ersten dienstlichen Treffen große Sympathie füreinander. Wir waren flatterig wie die Teenager.
Es kam zu gelegentlichen Treffen in den Mittagspausen. Wir klebten aneinander. Nebenher lief intensiver Mailverkehr. Jeden Abend. Dann kam diese bewusste Email, in der sie mir ihre große Zuneigung gestand. Seitdem sind wir zusammen.
Als ich der Herzdame die Geschichte zeigte, war sie bass erstaunt. Es kam ihr vor, als ob ich dies alles vorausgesehen hätte.

Achterlaub

 

Moin, achterlaub.
naja, Kasi hat recht, dass da mehr drin ist.
Gestört haben mich die kleinen wackelnden Brüste, und die in Pornoüblichen, und daher völlig abtörnenden Beschreibungen des zwangsläufig erfolgten Beischlafs... Im Ganzen genau so vorhersehbar, wie das Leben eben meist so ist... dennoch, wenn Du Dir da nochmal Mühe gibst, könnte durchaus eine attraktive kleine Geschichte draus werden, die vielleicht auch der Wiklichkeit mehr respektvolle und vor allem liebevolle Rechnung trägt.

Gruß:
Lord

 

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