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Sie
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Da war plötzlich die Email da. Sie hatte geschrieben. Die Magensäure schoss mir in den Hals. So wie damals, als Marion mir unter der Schulbank das Zettelchen mit den kleinen Liebesherzchen zuschob. Meine Finger begannen zu zittern. Mir war, als ob ich schrumpfte und dabei jene Festigkeit und Stärke wiedererlangte wie damals in der Jugendzeit.
Sie, jubelte ich innerlich, ist endlich den Schritt gegangen, den mir meine Feigheit verbot. Es war mein Verstand, der den Bann ausgesprochen. Die Menschen unterwerfen dies der Konvention oder dem Tabu, wenn sich ein verheirateter Mann einer andere Frau zuwendet. Und wie sehr ich Sie begehrte.
Es war nicht ihr Aussehen. Das war Durchschnitt. Eben brünett, etwas schlank augeschossen, an anderer Stelle etwas rund, dann wieder strahlende Augen und volle Lippen in einem etwas bleichen Gesicht. Ihre Brüste habe ich gar nicht beachtet. Sie waren wohl auch mittelgroß und von nicht allzu starker Festigkeit.
Sie hatte mir sofort imponiert. Nie wäre ich auf den Gedanken gekommen, Sie auch nur ein halbe Stufe unter mir zu sehen. Sie überragte mich eher. Vielleicht nur ein klein wenig. Aber es genügte, um zu ihr mit Ehrfurcht aufblicken zu können.
Dabei haben wir uns über etliche Jahre kaum ein Dutzend Mal gesehen. Es waren gemeinsame Dienstbesprechungen, in die Sie ihr Arbeitgeber entsandt hatte. Aber die waren stets ganztägig, so dass ich ausreichend Gelegenheit hatte, Sie zu studieren. Ich weiß nicht weshalb. Aber wir haben vom ersten Tag an nebeneinander gesessen. Immer war der Platz neben ihr frei, wenn ich kam. Und auch meinen Nachbarstuhl hielt ich stets frei für Sie. Jede Pause verbrachten wir zusammen. Ich wunderte mich schon, dass mein Kollege mich nicht darauf ansprach. Entweder hat er es nicht bemerkt oder er hat schamhaft darüber hinweg gesehen.
Eigentlich musste jeder sehen, dass wir ungemein zugetan waren. Das bedeutete nicht, dass wir einer Meinung waren. Die Auseinandersetzungen waren in der Sache durchaus hart. Aber irgendwie verstanden wir es am Ende, eine für beide Seiten vorteilhafte Lösung zu erarbeiten.
Sie hatte mir tatsächlich eine Email geschrieben. Obwohl ich sie noch nicht geöffnet hatte, wusste ich, dass ihr Inhalt ganz privat war. Eine private Email auf einer dienstlichen Internetadresse. Das war unglaublich. Als ich die ersten Worte überflog, bestätigte sich meine Vermutung. Es war ja keine Vermutung. Ich wusste doch, dass Sie auf diesem Wege endlich den lang ersehnten Kontakt suchte.
Diese Email nahm mir den Rest an innerer Hemmung. Verantwortung gegenüber meiner geachteten Ehefrau samt Bruch des Tabus waren nun keinen Gedanken wert. Ich wollte zu ihr. Sie sollte bei mir sein.
Und dennoch verlief jener Abend ganz entspannt, an dem ich mich von zu Hause nicht abgemeldet und auch das Handy abgeschaltet habe, damit ich nicht erreichbar bin. Wie von Alters her gewohnt haben wir gemeinsam in einem kleinen Restaurant französisch gespeist. Es wurde Wein gereicht, von dem wir nur in Maßen genossen. Und wir hielten uns auch nicht länger auf als zum Abendessen geboten. Dann sind wir in ihre Wohnung gelaufen. Es war ein schöner, sonniger Herbsttag. Die Zugvögel begleiteten unseren Weg.
Ihre Wohnung kam mir so vertraut vor. Der Flur, die Küche, das Wohnzimmer. Es war mir, als ob ich es mit eingerichtet hätte. Auch das Schlafzimmer mit dem großen französischen Bett war nach meinem Geschmack.
Im Nachhinein denke ich, wie betulich doch alles vor sich ging. Sie hat sich direkt vor mir entkleidet. Ich konnte ihre festen Schenkel betrachten. Ihre kleinen Brüste wackelten beim Ablegen der Unterwäsche. Welch eine Sehnsucht nach Zärtlichkeit uns umgab. Wir fuhren mit sachten Fingern und Händen über den Körper des anderen. Sie hatte eine wunderbar glatte, feine Haut. Ihre Küsse schmeckten nach Weite und Sanftmut. Mein Geist begann zu träumen, als wir bereits ineinander versunken aufeinander lagen.
Da erst bemerkte ich unsere Leidenschaft. Es war als ob wir über die Jahre alles füreinander aufgespart hätten. Lüstern bewegte Sie konvulsiv zuckend ihren biegsamen Leib. Mein Stachel sollte Sie immer und immer wieder reizen. Ihr genügte nicht das mechanische Reiben ihres Kitzlers. Sie wollte meinen Riemen an jeder Stelle ihres nassen Spalts spüren. Es wäre vollkommen ungenügend, einen Höhepunkt zu erleben. Sie wollte einen Schlag erleben, der ihren Leib schier zerreißen sollte. Deshalb hämmerte ich unentwegt und unter ständigem Wechsel der Position in Sie ein. Was hatte ich sonst für Schwierigkeiten, nicht zu früh zu kommen. Bei ihr wurde ich zum Langläufer, zum Triathleten, zum Marathonmann. Meine Latte blieb hart. Der Reiz war enorm. Doch mir machte es nichts aus, dass ich vor Geilheit schwitzte und keuchte und rackerte. Weil doch die empfundene Lust, die innige Verbindung so riesig war. Mein Glied sollte sich von Augenblick zu Augenblick weiten und stärken, damit wir endlich unser gemeinsames Ziel erreichen..
Dann kam der gemeinsame Höhepunkt. Wir schrien ihn laut hinaus. Zur gleichen Zeit, mit denselben kehligen Lauten. Ich pumpte und spritzte und verfloss. Und doch hielt das Glied seine Härte. Sie gluckste und juchzte und stöhnte und sabberte mich und das Bettzeug dabei mit immer weiteren Säften ihres Leibes voll. Obwohl wir schon ausgelaugt waren und an entscheidender Stelle getrocknet, verharrten wir ineinander vertieft und verbunden.
Ich blieb. Wo sollte ich mich auch sonst hinbegeben?