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Silbervogel

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11.10.2001
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Silbervogel

Müde schaute Jannice noch einmal auf ihren Bildschirm um zum letzten Male ihre Eingaben zu überprüfen. Sie saß allein in dem Großraumbüro, es war schon spät, doch der Vorstand wollte alle Berichte am nächsten Tag einsehen. Immer noch hoffte sie auf eine Beförderung um endlich in einem Raum mit Fenster arbeiten zu können.
Nachdem nun ihre Daten zum Großrechner geschickt waren räumte sie schließlich ihren Schreibtisch auf, Unordnung war nicht gern gesehen. Aus der Schublade nahm sie ihre Tasche, kramte die Codekarte heraus, stand auf und holte ihren Mantel aus der Garderobe. An der Tür stehend streifte ihr Blick noch einmal durch den einsamen Raum.
Einhundertundzwanzig weiße Tische, jeder mit Trennwänden umgeben und computerbestückt standen in Reih und Glied, alle Stühle sorgsam daran geschoben. Die Neonröhre, die vorhin zu flackern anfing würde morgen schon ausgetauscht sein.
Jannice ging durch die breite Glastür hinaus auf den Gang in Richtung der Fahrstühle, zog dabei ihren Mantel an und hängte die Tasche über die Schulter. Mit der Karte ließ sich die Fahrstuhltür öffnen und die 47 Stockwerke waren schnell hinunter gefahren.
In der riesigen Eingangshalle kam sie sich immer ganz verloren vor, nur der Wachmann saß am Empfang hinter seinen Überwachungsmonitoren. Als sie an ihm vorbei ging und die gläserne Drehtür mit ihrer Codekarte aktivierte schaute er nicht von seiner Arbeit auf.
Draußen war es schon dunkel. Der Nachthimmel war durch die Schutzkuppel über der Stadt, die Blick auf den Himmel leicht rot färbte, kaum zu erkennen. Die nächtlich konstant gehaltenen 14 Grad kamen Jannice heute etwas kühler vor als sonst. Den Weg durch den groß angelegten Park vor den Bürokomplexen zur Beförderungsstation genoß sie jedes Mal. Obwohl die Grünanlagen stets akkurat bearbeitet wurden und jede Asymmetrie ausgeschlossen war, fühlte sie sich hier ein wenig freier als woanders.
Die Überwachungskameras waren in den Parks nicht gleich auf den ersten Blick zu erkennen, und ab und zu konnte man doch tatsächlich das Glück haben, vielleicht ein verirrtes Eichhörnchen erschrocken einen Baum hoch flitzen zu sehen. Ein paar Tiere hatten es jedenfalls geschafft, wohl auf der Suche nach Futter, die äußere Barriere zu durchdringen, die die Stadt umgab. Leider wurden sie oft zu schnell gefunden und vom Säuberungsservice eingefangen.
„Die armen Tiere,“ dachte Jannice, wollten sie einfach der kargen Wüste dort draußen vor der Stadt entfliehen und unterschrieben damit ihr Todesurteil in ihr.
19 Jahre lebte Jannice nun hier, nachdem sie als Kind mit ihren Eltern nach „New Eden“ kommen mußte und die Stadt befand sich immer noch im stetigen Aufbau. Daß sie sich damals von ihren Freunden kaum verabschieden konnte und auch ihre Großeltern nie mehr wiedersah stimmte die junge Frau immer noch traurig. Doch ihr Vater wurde als Wissenschaftler schließlich zum Aufbau der Stadt und damit der Sicherung des Fortbestandes der Menschheit gebraucht. Alle Techniker, Wissenschaftler und Biologen hatten sich zu melden und wurden mit ihren Familien ins Innere der Barriere gebracht.
Diejenigen die zurückblieben, so wurde gesagt, hatten vielleicht noch ein paar Jahre, bis sie wegen der großen Verseuchung sterben würden.
Es war nicht einmal ein Krieg, der die Menschen in die Knie zwang. Ein Meteor, der am Südpol einschlug, trug den für die Menschen todbringenden Virus in die Atmosphäre. Diese Information bekamen die ausgewählten Familien erst, als sie in den paar sicheren Schutzzonen ankamen, die kurz nach dem Einschlag weltweit errichtet wurden.
Jannice schreckte aus ihren Gedanken hoch, als die Transportgondel in die Beförderungsstation einfuhr. Schnell rannte sie die Stufen zur Einstiegsplattform hinauf, um sie nicht zu verpassen.
Die Fahrt zu den Wohnblöcken dauerte nicht lange, die Gondeln fuhren fast geräuschlos über die Hochschienen, vorbei an den Versorgungsanlagen und dem Wasserreservoir.
Mit ihrer Codekarte aktivierte Jannice die Schleuse zu ihrem Wohntrakt, und wurde beim Eintreten in ihr Appartement mit einer Comuterstimme identifiziert und begrüßt. Der Bildschirm im Eingangsbereich meldete eine eingegangene Nachricht. Wohl wieder eine besondere Aufgabe, die die Firma für sie hatte. Seitdem ihre Mutter vor vier Jahren gestorben war, erhielt sie kaum noch persönliche Nachrichten. Ihr Vater meldete sich nur selten, so beschäftigt mußte er sein.
Nachdem sich Jannice geduscht und einen warmen Kakao gemacht hatte, setzte sie sich an ihren Schreibtisch um die Nachricht mit ihrem Computer abzurufen. Als sie auf dem Bildschirm erschien, stockte Jannice der Atem.
Nur ein Wort stand dort, in kleinen schwarzen Buchstaben:
„Silbervogel“.

Dieser Arbeitstag wollte einfach nicht enden. Jannice saß im Büro an ihrem kleinen weißen Schreibtisch, die ganze Nacht hatte sie nicht schlafen können. Immer wieder ging ihr dieses Wort durch den Kopf. Jimmy mußte doch längst tot sein, wer sonst konnte davon wissen? Ihr Vater? Und wenn, was wollte er ihr damit sagen?
Nervös schaute sie hoch auf die große Uhr, die an der Kopfwand des Raumes hing. Noch zehn Minuten. Endlich bald Feierabend. Schnell tippte Jannice die letzten Eingaben auf ihre Tastatur und sendete sie zum Zentralrechner. Da ertönte der Gong, der das Ende der Arbeitszeit für heute bekundete. Schnell räumte sie ihren Platz auf und lief zum Fahrstuhl, sie wollte nur noch hinaus in den Park, um einen klaren Gedanken fassen zu können. Doch auch ihre Mitarbeiter waren froh endlich ins Wochenende entlassen zu sein und so mußte sie den ersten Ansturm auf die recht kleinen Kabinen der Aufzüge abwarten.
Als sie schließlich vor dem Gebäude stand und auf den grünen Rasen blickte, kam ihr alles plötzlich unwirklich vor. Langsam ging sie in den Park hinunter und setzte sich auf eine Bank. „Silbervogel“ dachte sie. So hatten Jimmy und sie den großen Graureiher genannt, der oft am See hinter Großvaters Haus versuchte sein Abendessen zu fischen.
Als Kinder hatten sie dort oft gespielt, geangelt oder ein Wettschwimmen zum Floß in der Mitte des Sees veranstaltet. Jimmy war ihr bester Freund, der Nachbarjunge, der nicht das Glück hatte mit seinen Eltern mit in die Stadt kommen zu dürfen, da sie keine besonders hohe Stellung innehatten, waren sie doch nur eine Landwirtschaftsfamilie. Immer im Spätsommer, kurz vor der Ernte liefen sie durch die großen Maisfelder und spielten Verstecken in den gelbgrünen Reihen aus Stämmen und Blättern.
Im letzten Sommer, am Tag als Jannice´s Familie den Bescheid zum Umzug bekam, saßen sie und der kleine Jimmy abends noch einmal am See, um vor dem Zubettgehen nach den wilden Tobereien die rote Abendsonne zu genießen, und zu schauen, ob der Reiher diesmal wieder etwas auf den Tisch bekam. „Dies wird immer unser geheimer Platz sein,“ hatte Jimmy damals gesagt, „und nur der Silbervogel weiß davon. Bitte Jannice, versprich mir, auch wenn wir groß sind, das wollen wir nicht vergessen. Und wenn Du Sorgen hast, dann denkst du an unseren Platz und an den Silbervogel, der ist frei und hat keine Sorgen. Und dann sind wir in Gedanken immer zusammen.“ Der Graureiher hatte sein Mahl gefangen und machte sich davon. „Schau, Jannice, wie der fliegen kann, das möchte ich auch tun können. Der ist frei und kann überall hin! Der muß nicht nächste Woche zu Tante Naddie fahren. Man, das wird wieder langweilig da.“ Die beiden Kinder versprachen sich, es nicht zu vergessen.

Jannice blickte über den kurzgehaltenen Rasen hinüber zum Bürokomplex. Sie hatte es vergessen. Bis gestern.

Etwas bedrückt stand sie auf, nahm ihre Tasche und machte sich auf den Weg zur Beförderungsstation. Sie hatte nicht bemerkt, daß es schon langsam dunkel wurde, und sie mittlerweile allein war. Ein eigenartiges Gefühl kam in ihr auf. Sie fühlte sich beobachtet. Sie wußte, sie wäre durch die Kameras auf einigen Bildschirmen der Überwachungsorganisation zu sehen, doch sie hatte sich sonst nie beobachtet gefühlt, daran gewöhnt man sich schnell.
Ihre Schritte wurden schneller. Was war das? Ein Schatten huschte hinter der Buschreihe am Wegesrand vorbei. Ein Tier? Hatte es wieder eines geschafft durch die Barriere zu kommen? Aber so ein großes?
Das war unmöglich. Angst kam in ihr auf und sie fing an der Treppe zur Station entgegen zu rennen. Schließlich waren doch Gerüchte laut geworden, nachdem einige Verseuchte, die draußen vor den Städten überlebt haben sollen, versucht haben die Barrieren zu überwinden um sich in die Städte zu flüchten. Die Obersten hatten aber immer versichert, dies sei nicht möglich, aber wenn doch? Vielleicht hatte es jemand geschafft und war noch nicht entdeckt worden? Wie schrecklich, wenn der Virus in die Stadt käme.
Ihre Tasche viel zu Boden. Jannice hielt kurz inne, hob sie schnell auf und lief weiter auf die Stufen zu. „Nur noch ein paar Meter, gleich bin ich oben,“ dachte sie gehetzt. Ihre Füße stolperten die Hälfte der Treppe hinauf.
„Jannice!“ Ein durchdringendes Flüstern zischte von unterhalb zu ihr hinauf. Sie hielt inne. „Jannice, ich bin es, Jimmy!“ Es konnte nicht sein! Jannice setzte zum nächsten Schritt an, doch die Stimme hielt sie zurück: „Silbervogel!“
Verängstigt schielte sie zwischen die Stufen nach unten. In der Dunkelheit konnte sie nur einen Schatten ausmachen. „Bitte glaub mir,“ kam von dort, „bitte, es ist alles eine Lüge!“ Die Stimme war sanfter geworden. Der Klang war ihr vertraut. „Jimmy?“ Sie ging langsam die Stufen hinunter, bog am Absatz ein und blieb dort stehen. „Ja. Das ich dich endlich gefunden habe! Ich bin so froh!“ Ein junger Mann trat aus dem Schatten. In seinen blauen Augen war neben der Besorgnis immer noch das freche Grinsen zu entdecken, daß ihn früher so näckisch aussehen ließ.
„Bitte komm mit mir. Ich erkläre Dir alles später, wir müssen uns beeilen!“ Er reichte ihr die Hand entgegen. „Was..., aber wie...?“ Jannice nahm seine Hand und er zog sie unter die Schienen der Hochbahn. Darunter herlaufend, ein wenig von der Dunkelheit beschützt wies Jimmy sie ein: „Hör zu, wir müssen zur Versorgungsstation, da gibt es einen Weg nach draußen! Stell noch keine Fragen, wir haben wenig Zeit, die sind schnell. Die haben uns bald mit ihren Kameras! Wenn wir da sind, halte dich immer direkt hinter mir. Es wird ein wenig eng. Ich hoffe, du krabbelst immer noch so schnell wie im Mais?“
Die beiden hasteten unterhalb der fahrenden Gondeln im Zick-Zacklauf zwischen den Stützpfeilern entlang, in Richtung der riesigen grauen Gebäude, in denen die Lebensmittel für die Bewohner New Edens hergestellt wurden.
Nach einigen Minuten, die Jannice wie eine Ewigkeit erschienen, in der sich immer mehr Fragen in ihrem Kopf aufstauten, am Versorgungszentrum angekommen, duckte sich Jimmy unter einer Buschreihe her und zog sie hinter sich in den schützenden Schatten. Beide rangen kurz nach Luft. Jimmy blickte kurz in die verstörten Augen seiner Freundin. „Vertrau mir.“
Geduckt schlichen sie ein Stück an der Mauer entlang, bis sie einen kleinen Vorsprung erreichten. Dahinter war eine Klappe zu erkennen, die etwa eineinhalb Meter über dem Boden in das Innere des Gebäudes führte. Jimmy zog sie auf und half Jannice hinein zu klettern. Er folgte ihr und zog die Klappe hinter sich zu. Aus der Ferne ertönten plötzlich laute Sirenen. „Das ging diesmal aber schnell,“ schnaufte Jimmy, „die scheinen ihre Systeme angepasst zu haben.“ „Diesmal?“ Jannice starrte ihn ungläubig an. „Ja,“ entgegnete er und wies sie an, ihm zu folgen. „Ich weiß, es wird vielleicht für dich schwer zu glauben sein, aber alle wurden belogen.“ Er schaltete eine Taschenlampe ein und sie krabbelten auf allen Vieren durch ein enges Wirrwarr aus Schächten und Rohren. Hinter sich hörten die beiden Stimmen und Rufe, sie waren entdeckt worden.
Jannice und Jimmy kamen in einen großen Raum, sie durchquerten ihn und liefen an seinem Ende eine Stahltreppe hinab. Unter der Treppe bückten sie sich wieder in einen engen Schacht. „Jetzt haben wir es gleich geschafft, nur noch ein kleines Stück!“ In Jimmys Stimme war nun seine Besorgnis zu hören, die Verfolger waren ihnen dicht auf den Versen. „Jannice, hör zu, wenn Du draußen bist... .“ „Draußen?“ Erschrocken verstand sie erst jetzt, was sie eigentlich hier tat, „Jimmy, ich gehe doch nicht da raus! Hier mag ja nicht alles so toll sein, aber ich will doch nicht sterben! Der Virus...!“
„Es gibt keinen Virus!“ Sein Gesicht wurde sehr ernst, „Jannice, es war ein Abkommen der Regierungen! Der Virus war eine Erfindung! Du weißt, wie sehr es damals gekrieselt hat zwischen den Supermächten, sie haben schließlich das Abkommen getroffen, daß jeder, der mit Forschungen zu tun hat aus der Gesellschaft entfernt werden muß, damit es keine Weiterentwicklung von Waffen und biologischen Kampfstoffen mehr gibt. Draußen ist es wunderschön! Alle leben in Frieden, aber das hier ist falsch! Ihr wurdet eingesperrt!“
Ungläubig und wie betäubt kroch Jannice hinter ihrem Freund durch eine Luke. Ein kühler Wind schlug ihr entgegen. „Halt! Stehenbleiben!“ Der forsche Befehl ließ die beiden zusammenschrecken.
Sie sprangen etwa zwei Meter in die Tiefe. Über ihnen schloß sich die Luke mit einem dumpfen Knall. Zwei Männer, die dort auf die Flüchtenden gewartet hatten schraubten sie eilig zu, dann liefen die vier auf den nahe gelegenen Wald zu.
Jannice drehte ihren Kopf im Lauf zurück und blickte auf eine gigantische Mauer, die zu beiden Seiten kein Ende nehmen wollte und über der sich eine milchig rote Kuppel erhob.
„Wir sind sicher. Die haben uns hier außerhalb noch nie verfolgt,“ sagte einer der Männer, „gut gemacht, Jim!“ Im Wald angekommen stiegen sie gemeinsam in einen kleinen Jeep, der dort bereitgestellt war und fuhren los.
Durch das offene Dach schaute Jannice nach oben und sah die Sterne.

Der Wagen holperte langsam über den Waldweg. Jimmy und die beiden Männer erzählten der jungen Frau alles, was in den letzten 19 Jahren geschehen war.
Nachdem die Familien in den Städten praktisch hermetisch von ihrer Außenwelt abgeriegelt worden waren, und der Rest der Menschheit über die Entscheidung ihrer Regierungen informiert wurde, war die Akzeptanz zuerst groß, die Weltbevölkerung vereinheitlichte sich und lebte nach neuen Regeln in Frieden zusammen. Einige Jahre später wurden jedoch Stimmen laut, die im Nachhinein diese Entscheidung mißbilligten. Die Weltbevölkerung sah nach und nach ihren Fehler ein, doch man hatte Angst es käme zu Aufständen der Stadtbewohner und schließlich zu neuen Kriegen.
So beließ man es bei der Entscheidung, im Wissen, daß es den Menschen im Inneren der Anlagen an nichts fehlte.
Neu eingesetzte Obere, die die Stadtbevölkerungen langsam darauf vorbereiten sollten, daß alles nur ein Schwindel aus der Not der Hilflosigkeit war, mißbrauchten ihr Wissen und sahen in den Städten ein ungeahntes Machtpotenzial.
Während die gesamte Weltbevölkerung an dem Problem arbeitete, und nach einer Lösung suchte, trotz allem den Frieden zu erhalten, im Wissen um die Bedrohung, die bald von den Städten ausgehen konnte,
bildeten sich außerhalb einige Gruppen, die versuchten diesen Teufelskreis zu zerschlagen und Menschen aus den Städten zu befreien.
„Jannice,“ Jimmys Stimme hämmerte in ihrem Kopf, „sie müssen es erfahren.“
Sie nickte stumm und sah wieder in den Himmel hinauf.

Jannice saß am See hinter dem Haus ihres Großvaters, der sie freudig unter Tränen vor zehn Monaten in die Arme schloß. Die Abendsonne wärmte ihr Gesicht. Eine kleine Reiherfamilie stakte am Ufer durch das Gestrüpp auf der Suche nach Fröschen und kleinen Fischen.
Sie erinnerte sich an den letzten Abend, an dem sie als Kind hier mit ihrem besten Freund saß und sie beide so frei sein wollten, wie der Silbervogel, der auf seinen großen Schwingen über dem Wald verschwand.
Vor zwei Wochen hatte sie Jimmy zuletzt gesehen. Er ging in die Stadt, um wieder jemanden zu holen. An dem Abend wollten sie zusammen ihren neunundzwanzigsten Geburtstag feiern.
Jannice verstaute ihre kleine Taschenlampe in dem schwarzen Rucksack, der neben ihr im Gras lag und zog sich die dunkle Fliegerjacke an.
„Kommst du?“ Drei Männer waren hinter dem Haus in einen kleinen Jeep eingestiegen und warteten auf sie.
Jannice stand auf, schnallte sich den Rucksack um und blickte über den See, wo sich am Ufer kleine Nebelschwaden gebildet hatten. „Ja, ich bin soweit.“
Die Sonne ging unter, als sie in den Wagen stieg und sich die Freunde auf den Weg zur Barriere machten.

 

Hallo JumpinBedBug,

netter, vielversprechender Stil. Allerdings: Du versuchst "literarisch" zu schreiben. Deine Grammatik und deine Wortwahl ist oft für eine Erzählung eine halbe bis eine ganze Stufe zu hoch angesetzt.

Dann leider sehr viele Zeichensetzungsfehler - ärgerlich, aber nicht tötlich.

Zum Inhalt: Deine Formel "Techniker, Wissenschaftler und Biologen aus-, bzw. einzusperren" ergibt "Weltfrieden" ist arg gewagt.

Klaus

 

Eine sehr zwiespältige Story: Der Anfang verheißt eine interessante Geschichte über eine totalitär regierte Zukunfts-Gesellschaft.
Dann gleitet alles leider in das alte Klischee der abgeschotteten Städte ab. Das wäre ja noch ganz in Ordnung, aber es ist schon sehr naiv, alle (?) potenziell gefährlichen Wissenschafter einfach so in ein Ghetto zu stecken und ihnen einzureden, es sei zu ihrem besten. Das ist absurd weit hergeholt, weist außerdem, siehe Kläuschen, eine merkwürdige Logik auf: Wegsperren, dann kommt der Weltfrieden automatisch.

Letztendlich eine total unbefriedigende Story, die stark anfängt und dann immer mehr nachlässt, bis sie nur eine "ganz normale SF-Geschichte" ist. Schade drum! Du hättest mehr draus machen können.

 

Hm, vielleicht habt ihr recht. Ich denke darüber nach sie umzuschreiben, habe evtl. schon eine Idee, danke also für den Anstoß!

Grüße,
Maja. :)

 

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