Mitglied
- Beitritt
- 18.09.2023
- Beiträge
- 16
- Zuletzt bearbeitet:
- Kommentare: 18
Sophie & Tom
Tom saß zurückgezogen am Tresen, er hatte diese Bar ausgewählt, weil die Barkeeperin nicht übel war.
Hier traf er sich mit seinen einzig wahren Freunden, Jack Daniels und die Einsamkeit.
Er bestellte seinen dritten Drink, den ihm die Barkeeperin mit mehr Eis als üblich servierte, um den Alkohol etwas zu verdünnen, sie machte diesen Job schon viel zu lange, um solche Menschen nicht verstehen zu können und zu wissen dass Alkohol nicht die Lösung ist.
Die Atmosphäre in dieser schäbigen Bar war stickig und heiß, doch dann drang frische Luft durch die Eingangstür, gemeinsam mit dieser schönen Brünette, welche mit einer roten Robe gekleidet war, das sich an ihren perfekten Körper schmiegte und ihre üppigen Formen betonte. Ein tiefer Ausschnitt enthüllte den Ansatz ihrer vollen Brüste und schürte das Verlangen, das durch das vielversprechende Kleid noch verstärkt wurde. Mit ihren High Heels, die ihre endlosen Beine betonten, war sie die Verkörperung der Göttin der Schönheit.
Als sie mit ihrem weißen Blazer über dem Arm und einer kleinen zum Blazer passenden Tasche in der Hand die Bar betreten hatte, schloss sie behutsam die Tür. Mit ihrer freien Hand lockerte sie ihr wunderschönes Haar. Sie war die reine Verkörperung der Vollendung.
Der Abend war noch jung und die Bar schon voll, aber seit diese unsagbar schöne Frau eingetreten war, herrschte Stille, alle Blicke richteten sich auf sie.
Mit ihren schokoladenbraunen Augen sah sie sich um, ihr Blick fasste Tom, welchen sie mit einem zierlichen Schmunzeln musterte. Sie sich auf den Weg zum Tresen, wie in Zeitlupe wirkten ihre Bewegungen, es schien so als ob sie den Augenblick verlangsamte! Tom glaubte, er habe Halluzinationen und nippte weiter seinen Whiskey. Die Verwunderung war umso krasser, als Sophie, trotz der überall genügenden Plätze, sich auf den Hocker genau neben ihm setzte und ihn absichtlich mit einem schielenden Blick betrachtete. Jeder in der Bar, einschließlich der Frauen, beneidete ihn dafür, dass er dieses Glück genießen durfte. Die Eifersucht war in allen Gesichtern eingeprägt.
„Was trinkst du da?“ Fragte sie ihn. „Whiskey?“
„Äh, ja, Jack Daniels.“ Brachte er stotternd hervor, woraufhin sie die Barkeeperin bat ihr auch einen einzuschenken. Tom beobachtete, wie sie das Glas an ihre sanften erotischen Lippen setzte und das starke Getränk in kleinen, sinnlichen Schlucken trank. Die Zeit schien stehen zu bleiben, während sie das Getränk mit geschlossenen Augen genoss. Strahlend lächelnd drehte sie sich zu ihm und begann ein unterhaltsames Gespräch. Er bemerkte, dass sie gemeinsame Interessen hatten. Wie Musik, Filme und noch vieles mehr.
Sie stellte sich anschließend vor.
„Übrigens, ich heiße Sophie, und wie heißt du?“
„Tom, antwortete er.“
„Freut mich sehr.“ Sagte sie.
„Mich ebenfalls.“ Mein Gott, dachte er, was für eine hübsche Frau.
So folgte der Abend bis spät in die Nacht seinen Lauf.
Tom bemerkte nicht, dass etwas Unnatürliches von dieser Frau ausging, er war wie von einem Magneten von ihr angezogen. Alle anderen im Gegensatz schienen es immer mehr zu bemerken, denn sie begannen sich von dieser Frau zu entfernen.
„Ich habe einen wunderbaren Abend verbracht Tom, ich danke dir, aber es ist schon spät und ich möchte gerne noch einen Abendspaziergang unternehmen.“
Sie verließ ihren Hocker und zog sich ihren weißen Blazer über, hängte ihre Tasche über ihre Schulter und küsste ihn auf die Wange.
Sie machte zwei Schritte, drehte sich um und fragte:
„Kommst du, Tom?“
Als er bemerkte, dass sie es ernst meinte, riss er sich zusammen, leerte sein Glas in einem Zug, um sich ihr anzuschließen, wobei er dachte, das kann nicht sein, ich bin betrunken und träume, aber was soll's, ich war ja hier, um zu träumen.
Sie war die erste Frau, die für ihn irgendein Interesse zeigte und noch dabei war es eine solche Schönheit, dies war effektiv ein Traum.
Sie verließen gemeinsam die Bar, dieses Mal aber war die Stimmung wie trübe, er glaubte auf manchen Gesichtern Angst zu erkennen und bevor er die Tür hinter sich schloss sogar Erleichterung. Das nächste Mal trinke ich weniger dachte er für sich.
Die Nacht war warm und wunderschön, beinahe so wunderschön wie Sophie. Beinahe.
„Ich liebe die Nacht“! Äußerte Sophie.
Tom bemerkte nicht dass ihre Augen schwarz waren als sie das sagte.
Am Ende ihres romantischen Spaziergangs, dem wundervollsten in Toms Leben, sagte sie zu ihm:
„Wollen wir zu dir gehen?“
Ohne Zögerung sagte er ja.
Als sie in Toms Wohnung eintrafen, stellte er fest, dass er vergessen hatte, in welchem Zustand sie sich befand. Sie sah aus wie die eines Mannes, der allein mit seiner Verzweiflung lebte, was auch der Wirklichkeit entsprach. ein schreckliches Unbehagen ergriff ihn, aber sie sah ihn an und sagte:
„Ich liebe diese "wilde" Seite deiner Wohnung! Diese Frau ist perfekt, dachte er.
Einige Drinks später tanzten sie eng aneinander, getragen vom melancholischen Gary Moore Song "Need your love so bad". Zärtlich legte sie ihre Arme um ihn und begann ihn zu küssen, erst sanft, dann heftiger. Er gab sich ihr völlig hin und erwiderte Leidenschaftlich ihre Küsse. Nach einigen Stunden, erfüllt mit außergewöhnlicher Liebe, flüsterte er ihr ins Ohr:
„Mein ganzes Leben lang habe ich auf eine Frau wie dich gewartet, mein ganzes Leben lang habe auf dich gewartet!“ Sie lächelte ihn an und murmelte ein leises:
„Ja, ich weiß.“
Sie küsste ihn noch heftiger, zum ersten Mal in seinem Leben nahm der Begriff "begehrenswert" eine echte Bedeutung an, er war glückselig.
Am nächsten Morgen durchflutete die Sonne alle Straßen mit ihren goldenen Strahlen, so wie auch Toms Seele. Sie dachten zu Frühstücken, aber Tom hatte keinen Hunger. Verliebt umarmten sie sich. Nach einem Augenblick stellte Tom ihr die Frage:
„Als ich gestern zu dir sagte, dass ich mein ganzes Leben auf dich gewartet habe, sagtest du zu mir, du wüsstest es, kannst du mir das erklären?“ Sophie sah ihn an.
„Hast du eine Ahnung, wer ich bin?“ Fragte sie.
Tom nahm einen Moment und schluchzte. Ein seltsam unheimliches Gefühl beschlich ihn.
„Nein.“ Antworte er ängstlich.
Unerwartet kam Toms Schwester in die Wohnung, sie hatte sich vorgenommen diese aufzuräumen. Tom war erfreut seine Schwester zu sehen und wollte ihr Sophie vorstellen.
„Hallo, Schwesterherz, wie geht es dir? Ich möchte dir jemanden vorstellen.“
Sie reagierte nicht, nein, schlimmer noch, es war, als hörte und sähe sie ihn nicht, sie ging einfach an ihn vorbei und begab sich ins Schlafzimmer. Vom Horror ergriffen sah er Sophie an und stellte mit Erschrecken fest, dass diese ihn traurig ansah.
Da stieß Toms Schwester, die gerade ins Schlafzimmer eingetreten war, einen Entsetzensschrei aus. Tom lief dorthin und zu seinem Entsetzen sah er seinen leblosen Körper mit friedlichem Gesichtsausdruck in seinem Bett liegen.
Mit feuchten Augen, sagte er ergriffen:
„Ich schätze, ich weiß jetzt wer du bist, ja, das wäre einfach zu schön gewesen, nicht wahr?“
Sie sah ihn mitfühlend und mit einem Lächeln auf ihren hübschen Lippen an, und sagte:
„Bereue nichts, Tom, von nun an werden wir uns nie wieder trennen.“
Er sah zu seiner Schwester, die über seinem Körper lag und wimmerte.
„Komm Tom, es ist Zeit, zu gehen.“
Sie schlenderten mit einem eigenartigen Wohlgefühl gemächlich aus der Stadt, hinaus in ein geheimnisvolles Schicksal.
Tom hatte seine linke Hand lässig in der Hosentasche, die rechte um Sophies schmale Taille.
Sophie lächelte, sie umarmte Tom mit ihrer linken Hand.
In ihrer rechten hielt sie ihre unheimlich scharfe große schwarze Sense.