Was ist neu

Sturmzeiten

Mitglied
Beitritt
24.06.2001
Beiträge
13

Sturmzeiten

Sturmzeiten

Das Meer.
Mächtig, Ehrfurcht gebietend und unerbittlich in seiner Gewalt. Ein ganz besonderes Spektakel - mächtiger als jede von Menschenhand erschaffene Attraktion und älter als das Leben selbst. Eine beängstigende Schönheit. Vor allem, wenn man an einem grauen, stürmischen Tag hoch oben auf den Klippen steht, hinunter auf die tosenden Brecher schaut, die sich an den kantigen Felsen brechen. In solchen Momenten fühlt man die Relationen, nimmt sich selbst als kleines Rad in der Maschinerie des Lebens wahr. Was sind wir? Menschen, die ihre kleinen Spiele spielen um Erfolg und Liebe, Sieg oder Niederlage. Unsere Technik - so ausgefeilt und modern. Doch auch sie verblasst gegen die Techniken der Natur, schon seit Jahrmillionen bewährt. Geburt und Tod, der ewige Kreislauf des Werdens, Seins und Vergehens.
Der Himmel hatte sich an jenem Tag verfinstert. Schwere, schwarze Wolken hingen über der Steinküste, jagten dahin nur um sich irgendwo im Landesinnern auszuregnen. Doch hier in dem kleinen Küstendörfchen bekamen wir nur den Wind mit, und das Rauschen der aufgewühlten Wellen. Schaumkronen zeichneten sich darauf ab - und das war niemals ein gutes Zeichen. Sie kündeten von weiteren Unwettern, machten es den Fischern unmöglich, hinaus zu fahren um ihren Fang einzuholen. Auch die vielen Touristenboote mussten im geschützten Hafen bleiben, wippten an ihren Anlegeplätzen auf und nieder.
Es war nicht der perfekte Urlaub, und doch passte es zu meiner Stimmung. Kein Trip in ein fernes Paradies, keine Erholung sondern eine Flucht. Vor den Problemen, welche zu Hause warteten und vor einer Beziehung, die längst gescheitert nur noch aufrecht erhalten wurde, um den schönen Schein zu wahren. Allein, damit wir unseren Freunden keinen Anlass zum Spott boten lebten wir unter einem Dach. Doch dies war rein körperlich. Emotional waren wir einander so weit entfernt wie Mars und Erde. Lichtjahre trennten uns - eine unüberbrückbare Distanz. Jeder hatte sein Leben, jeder seine kleinen Affären und ein jeder von uns seinen Hass auf den anderen. Es wäre gut gewesen, es zu beenden. Je schneller, je besser. Doch wie gesagt - unseren Freunden keinen Anlass zum Spott bieten, ihnen niemals zeigen, wie es um uns stand. Dadurch ergaben sich groteske Situationen. Abendessen, bei denen geheuchelte Zweisamkeit zum Besten gegeben wurde. Rührstücke, von einem schlechten Autor erdacht und von einem drittklassigen Regisseur in Szene gesetzt. Händchen halten und angewidert von der Nähe des Partners. Besuche, bei denen schon die Fahrten zu einer Tortur wurden, angefüllt mit nichtssagenden Diskussionen, lächerlichen Argumenten und vorsätzlichen Sticheleien. Glück darin findend, den anderen zu verletzen. Ihm weh zu tun, statt auf seine Gefühle Rücksicht zu nehmen. Wie es dazu kommen konnte? Keine Ahnung. Irgendwann hatten wir aufgehört, einander zu achten. Die Folge waren Vorwürfe, die tiefer gingen als jemals zuvor. Damit trieben wir wohl den letzten Rest von Liebe aus dem Haus, begaben uns auf das große, weite Feld persönlicher Beleidigungen und respektloser Missachtung der Grundzüge einer jeder Beziehung. Gescheitert. So einfach und doch so tragisch. Scheiße.
Wie bereits gesagt - der Wind jagte die Wolken über meinen Kopf dahin, während ich durch das Dorf schlenderte, den steifen Kragen hochgeklappt und den Hals eingezogen. Meine Nase und auch meine Wangen leuchteten in einem intensiven Rot, doch dies war mir egal. Was einen nicht tötet, härtet ab. So oder so ähnlich geht wohl der alte Spruch. Dämlich zwar, aber dennoch voll Weisheit. Das Wissen der Alten…
Das Haus, zu welchem ich wollte lag etwas außerhalb auf einem kleinen Hügel. Eine Wiese umgab es, und selbst jetzt im dämmerigen Zwielicht machte es einen guten Eindruck. Rauch stieg aus dem kleinen Schornstein auf, wurde jedoch sofort vom Wind erfasst und davon getrieben.
Früher einmal hatte dort ein Schäfer gewohnt, seine Tiere auf dem Anwesen grasen lassen. Doch inzwischen gehörte es meiner Schwester. Sie war vor ein paar Jahren hierher gezogen. Damals, als sie sich von ihrem Freund trennte und beschloss, in einem Nest die Dorfärztin zu spielen. Nun, beides konnte sie verwirklichen. Das Nest hatte sie gefunden, und auch ihre Bestimmung.
Meine Gedanken wanderten zurück, während ich den sanften Hügel hinan stieg. Zurück zu einer Zeit, als wir noch in Frankfurt wohnten. Geschwister im besten Sinne mit nur vier Minuten Altersunterschied. Sie war die Ältere, die große Schwester. Und sie war es auch, die ein Studium begann, während ich mich auf der Handelsschule abmühte. Später konnte ich zwar nachziehen, doch erst einmal war sie der Star in der Familie. Nun waren wir beide knapp Sechsunddreißig, standen mit beiden Beinen fest auf dem Boden und hatten die Erwartungen unserer Eltern längst erfüllt, übertroffen und auch wieder enttäuscht. Keine Enkel, nicht einmal richtige Schwiegerkinder. Geld und Erfolg können kaum den Nachwuchs ersetzen. Doch dies ist ein anderes Thema.
Die Tür des Hauses öffnete sich, noch bevor ich es erreicht hatte. Offenbar hatte sie mich kommen sehen, wollte mich keine Minute länger als notwendig frieren lassen.
Etwas schneller ging ich, schlüpfte durch den Spalt ins Innere und schüttelte die Kälte im Flur ab.
Sandra schaute mir lächelnd zu, eine Hand in die Hüfte gestemmt, am Küchentisch lehnend. Sie sah gut aus. Nicht wie Sechsunddreißig und auch nicht wie eine gestresste Ärztin. Irgendwie schaffte sie es, ihren Körper in Form zu halten. Anders ihre Psyche. Die Einsamkeit in diesem Haus und der Stress im Beruf setzen ihr zu. Hin und wieder brauchte sie Tabletten, um am Abend abschalten zu können und manchmal auch, um am Morgen aus dem Bett zu kommen. Sie wusste besser als ich, welch verdammter Teufelskreis es sein konnte, doch irgendwie fehlte ihr die Kraft, ihrem Leben den letzten, entscheidenden Kick zur Wende zu geben. Halbherzige Versuche gab es zwar, doch sie alle waren von vornherein zum Scheitern verurteil.
„Tee?“.
Damit hob sie eine Tasse, noch immer lächelnd. Dampf stieg aus dem Gefäß auf, trieb zu mir rüber. Kein Tee, sondern eher ein Grog. Genau das Richtige, um den Körper auch innerlich aufzuheizen und auch, um auf andere Gedanken zu kommen. Wir hatten beide unsere Päckchen zu tragen. Jeder für sich, ohne die Chance, andere um Hilfe zu bitten. Auch nicht unsere Eltern. Vor allem nicht unsere Eltern.
Dankbar griff ich zu, stellte mich dann an das kleine Fenster und starrte hinaus in die triste Natur. Jetzt im Herbst hatte diese Gegen herzlich wenig zu bieten. Man musste schon suchen, um schöne Fleckchen zu finden. Entsprechend gering auch das Touristenaufkommen. Nur die Hartgesottenen kamen, oder eben jene, welche Verwandte besuchten. Anders im Sommer. Wenn die Felder im Hinterland blühten und sich das Meer ruhig, friedlich gab, zum Baden einlud. Die Steinküste bot viele Plätzchen, an denen man sich unentdeckt der Sonne hingeben konnte. Selbst nackt, wenn man wollte. Zudem hatten Schmuggler in früheren Jahren Höhlen in den Felsen unter dem Dorf getrieben. Ob es noch Schätze gab, wusste niemand zu sagen. Auf jeden Fall machten sich öfters einmal Wagemutige auf, das Labyrinth aus Gängen, Höhlen und Schlüpfen zu erforschen. Auch Kinder tobten und spielten gerne dort unten. Während sich die Eltern auf den aufgeheizten Steinen der Sonne hingaben, schlüpften der Nachwuchs in die Rolle von Störtebeker oder einem anderen Piraten, um ihrer angeborenen Abenteuerlust zu frönen. Früher einmal war es vorgekommen, dass sich die Kinder dabei verirrten und erst nach Tagen gefunden wurden - teils völlig verängstigt und teils auch tot. Doch inzwischen hatte die Regierung reagiert und Schilder angebracht. Den Ausgang zu finden war daher nicht sonderlich schwer, und seit mehr als zehn Jahren war es zu keinen Unglücksfällen mehr gekommen. Eine Tatsache, welche die Höhlen vor einer endgültigen Schließung bewahrt hatte.
Nach dem Essen können wir einen Spaziergang machen“, schlug Sandra nach ein paar Minuten vor. „Es gibt eine Stelle, in der man von Wind und Regen geschützt das Meer beobachten kann.“
Nickend leerte ich meinen Grog, spürte die Wärme des Alkohols durch meinen Körper fließen. Sandra nahm derweil einen Auflauf aus dem Ofen, stellte ihn auf den Tisch und legte auch Teller sowie Besteck bereit. Im Grunde war es nicht mein Ding, mich bedienen zu lassen. Doch in diesen Tagen fehlte mir einfach der Elan. Es war, als wäre ich in ein tiefes Loch gefallen, aus dem es keinen Ausweg gab. Alles erschien sinnlos, und diese nihilistische Grundeinstellung übertrug sich auf jede noch so kleine Alltäglichkeit.
Kurz noch wartete ich, nahm dann an dem kleinen Holztisch Platz. Gerade ausreichend für zwei Personen und doch groß genug, um Teller, Gläser und auch den Römertopf abzustellen.
Der Auflauf duftete köstlich, und während des Abendessens unterhielten wir uns über das Leben im Besonderen und im Allgemeinen. Alte Geschichten, verflossene Liebe. Mit Sandra konnte ich über meine unglückliche Beziehung sprechen, ohne mich lächerlich zu machen. Konnte ihr sagen, wie die Dinge standen ohne Hohn oder Spott zu ernten. Und sie konnte mir von ihren Gefühlen erzählen. Ohne Hemmungen und ohne dieses verschämte Lächeln, wenn die Details zu intim, zu persönlich wurden. Wir hatten einander stets vertraut, und vielleicht war dieser Urlaub längst überfällig gewesen. Eine Reinigung der Seele sozusagen, welche uns zurück in Jugendzeiten führte und hinein in die langen Nächte in ihrem oder meinem Schlafzimmer. Wenn wir zusammengesessen hatten, um über Frauen, Männer, Liebe und das Verlassenwerden zu sprechen. Über schlechte Zensuren, der Angst vor der nächsten Prüfung oder über unseren Problemen mit den Eltern.
Selbst in meinen Beziehungen hatte ich es vorgezogen, mich Sandra anzuvertrauen statt meiner jeweiligen Freundin. Und Sandra - nicht anders. Wie oft hatten wir telefoniert, uns unseren Kummer geschildert in der Hoffnung, dass allein das Sprechen, das teilen der Probleme zu einer Linderung führte.
„Wollen wir aufbrechen?“.
Meine Schwester schaute mich aufmunternd an, hatte offenbar beschlossen, die trüben Gedanken zu vertreiben, welche in unseren Köpfen wir ein noch beschisseneres Regenwetter sorgten, als es ohnehin vor der Tür tobte.
Nickend erhob ich mich, griff nach einer metallenen Thermoskanne und füllte etwas von dem Tee-Rum-Gemisch hinein, welches noch auf dem Herd stand, dampfte. Ein heißes Getränk, dass die Kälte vertreiben sollte.
Anschließend räumten wir die Spülmaschine ein, schlüpften in unser Gummizeug und verließen das Haus, ergaben uns den Winden.
Die Wellen krachten inzwischen heftiger gegen die Felsen, umspülten die tieferliegenden Höhlen, überfluteten sie. Nun war die Schifffahrt endgültig eingestellt, gab es auch niemanden mehr, der an der felsigen Küste spazieren ging. Nicht einmal die Einheimischen. Sie hockten wahrscheinlich zu Hause und hofften, dass sich der Sturm bald legte. Oder aber sie hatten sich damit abgefunden, gingen ihrem Tagesgeschäft nach.
„Wohin gehen wir?“, rief ich gegen das Tosen des Windes an. Sandra drehte den Kopf, griff nach meinem Arm und zog mich zu einem schmalen Pfad, der sich entlang der Felsen in die Tiefe schlängelte. Wenn man ihm bis zu seinem Ende folgte, stand man irgendwann unweigerlich im Wasser. Doch dies war nicht unser Ziel und wäre bei diesen Naturgewalten mehr als fahrlässig gewesen. Statt dessen bog Sandra nach knapp fünfzig Meter ab, legte einen noch schmaleren Pfad frei, den Kinder während der Sommermonate angelegt hatten und zog mich kurzerhand mit sich zu einer Höhle, welche sich schräg in den Felsen bohrte. Der Eingang war recht schmal, bot dem Wind wenig Angriffsfläche. Nach gut drei Metern jedoch klappte diese Höhle auf, entfaltete ihre Pracht. Grünschimmerndes Gestein und ein paar Stalagmiten verliehen ihr einen ganz besonderen Charme. Zudem war es erstaunlich warm im Innern. So, als würde sie über eine natürliche Beheizung verfügen. Ob dem wirklich so war oder ob es lediglich die außen herrschende Kälte war, welche uns so empfinden ließ - ich vermochte es nicht zu sagen. Und ehrlich gesagt - es war mir auch egal. Irgendwie schien es nicht der richtige Moment zu sein, um über irgendwelche Dinge nachzugrübeln. Die Schönheit der Natur offenbarte sich uns, und es war nur klug, sie einfach anzunehmen. Keine tiefschürfenden Betrachtungen und keine wissenschaftlichen Erkenntnisse. Nur genießen.
Sandra schüttelte sich kurz, zog dann ihre Gummijacke aus und warf sie achtlos nach hinten. Dort auf dem warmen Gestein konnte sie trocken, ohne uns zu stören. Anschließend nahm sie Platz, zog die Beine an und deutete an, ich solle mich hinter sie setzen, um ebenfalls in die wild heranrollenden Fluten zu schauen. Ein guter Rat, denn der Eingang war einfach zu schmal, um nebeneinander zu sitzen. Entsprechend dem machte ich es mir hinter ihr bequem, legte meine Hände locker um ihre Hüften und umfasste ihren Bauch etwas, damit sie sich anlehnen konnte. Ich selbst folgte in meiner Position dem Verlauf des Gesteins, konnte mich an einem etwas abgerundeten Felsen abstützen.
Das Schauspiel, welches sich uns bot war nahezu atemberaubend. Die Wellen bäumten sich weit draußen auf dem Meer auf, rollten heran und wurden - von Schaumspitzen gekrönt - zu einer mächtigen Bedrohung. Nur Sekunden später trafen die Brecher auf die Steinküste, platzten dort auseinander und warfen feine Gischt empor. Je länger ich in das Wasser starrte um so mehr kam ich zu der Überzeugung, in einen tiefen, hässlichen Schlund zu starren, der uns nur zu gerne verschlungen hätte. Ein Sog herrschte dort unten, ein Zischen und Grollen. Wieder und wieder bäumten sich die langen Zungen auf, leckten über das Gestein um uns aus der Höhle zu saugen. Vergebens. Wir saßen zu hoch, triumphierten über die Natur.
Ein zugegebenermaßen idiotischer Gedanke und doch hatte er etwas bedrückend Reales. War es nicht so, dass ganz andere Dinge an uns leckten, nagten und uns verschlingen wollten. Dinge wie der ganz normale Alltag - zu einem Horrortrip mutiert weil der Absprung aus der Beziehung nicht klappte? Hatte uns die Tristesse nicht längst verschlungen, hinabgewürgt in einem Schlund so viel grässlicher als das Meer?
Irgendwann - ob Minuten oder Stunden später öffnete Sandra die Thermoskanne, schüttete etwas von dem noch heißen Getränk in den als Kappe dienenden Becher, nippte daran und reichte ihn dann über ihre Schulter. Inzwischen hatten die Wolken die Oberhand über die ohnehin winterlich geschwächte Sonne gewonnen, verdunkelten sie das Land. Und - als geschehe es zum Trotz - ließen sie auch dem Mond keine Chance - geschweige denn einem einzigen, verdammten Stern.
Wir saßen schweigend in dem engen Eingang, starrten hinaus und tranken, ließen uns von der Atmosphäre, dem Moment gefangen nehmen. Noch immer ruhten meine Hände auf dem Bauch meiner Schwester, strichen sanft über eine nackte Stelle hinweg, welche kess unter dem etwas nach oben gerutschten Stoff hervorlugte. Ihr Atem floss über ihre Lippen, scheinbar geräuschlos. Doch am rhythmischen Heben und Senken ihrer Bauchdecke konnte ich ihre tiefen, gleichmäßigen Atemzüge erkennen, sie nachempfinden. Sie übertrugen eine tiefe Ruhe auf mich, ließen mein Bewusstsein auf einer merkwürdigen Wolke aus Faszination Betreff des Naturschauspiels und innerem Frieden davon treiben. Es war, als seien alle Sorgen fern. In diesem Augenblick gab es einfach keinen Raum mehr für Bedenken und Zweifel. Mit einem Mal schien alles einfach und klar vor mir zu liegen. Nach meiner Rückkehr diese unselige Beziehung beenden, in eine kleine Wohnung ziehen und das Leben neu ordnen. So wie das Meer die Steine tief unter uns formte, mit Gewalt und Ausdauer glättete und ihnen jenen unverwechselbaren Charakter verlieh, so wollte ich mein Leben glätten. Zu lange schon war es ein Existieren gewesen, ein täglicher Kampf. Ja, in diesen Minuten war es, als habe ich all die Kraft des Sturmes in mich aufgesaugt, um endlich einen Schlussstrich zu ziehen.
Sandra hatte sich etwas zurückgelehnt, lag nun regelrecht in meinen Armen. Ein weiterer Becher mit Grog kreiste zwischen uns, wurde geleert. Längst sorgte der Alkohol für eine wohlige Wärme, trug sein Scherflein zu der in mir herrschenden Ruhe bei. Meine Hände begannen unbewusst, in immer größer werdende Kreisen den Bauch meiner Schwester zu streicheln, krochen dazu unter den Pullover.
Obwohl es inzwischen völlig finster war, konnten wir noch immer auf das Meer schauen. Doch der Anblick hatte sich verändert. Die zuvor weißen Schaumkronen hatten sich in ein schmutziges Grau verwandelt, tanzten einen steten Tanz. Hypnotisch vielleicht, uns umschmeichelnd. Hinzu kam Sandras weiche Haut sowie ihr Atem, ihren an meine Schulter gelehnten Kopf. Und meine Hände, welche all das ertasteten, über ihren Oberkörper strichen und schließlich ihre Brüste berührten. Sie trug einen seidenen Büstenhalter, welcher ihre weiblichen Rundungen umspannte. Ein leises Seufzen entfloh ihrem Mund, als meine Finger ihre Knospen unter dem Stoff ertasteten, kurz berührten, liebkosten. Und genau dieses Seufzen war es, welches mich aus dem Bann riss, der mich umfangen gehalten hatte.
Was geschah hier? In meinen Armen lag nicht irgend eine Frau und auch nicht meine Partnerin, sondern Sandra - meine Schwester.
Schnell, mit dem Gefühl etwas verbotenes, unsagbar unanständiges getan zu haben zog ich meine Finger zurück, inständig hoffend, sie möge mir diesen Fehltritt verzeihen. Doch noch bevor ich unter ihrem Pullover hervorschlüpfen konnte, waren ihre Hände da, hielten meine Arme fest.
Gleichzeitig drehte sie den Kopf, schaute mich mit einem Blick an, den ich von ihr nicht kannte. Ein hungriger Blick vielleicht, und voll sanfter Hingabe. Ein unausgesprochenes Versprechen, welches niemals eingelöst werden durfte. Nicht in diesem Leben. Und doch schien es in diesem Moment so richtig, meine Hände genau dort zu lassen, wo sie sich noch vor Sekunden befunden hatten. Vorsichtig, um sicher zu gehen ihren Blick und auch ihre Geste richtig gedeutete zu haben setzte ich meine kreisenden Bewegungen fort, strich über ihre Haut hinweg. Abermals spürte ich ihre Knospen, während sie wieder auf das Meer schaute, es einfach geschehen ließ.
Bald schon kam mir der seidene Stoff störend vor, krochen meine Finger unter die Körbchen. Ihre Brüste fühlten sich gut an. So weich, so empfindsam. So unnötig, sie zu bedecken. Der BH ließ sich locker nach oben streifen, gab so sein Geheimnis preis. Sandra seufzte erneut, zog dann den Pullover aus, um schließlich ihren BH folgen zu lassen. Dabei drehte sie sich etwas, so dass sie mir fast gegenüber saß. Ihr Mund stand etwas offen, während ihre Hände unter mein Hemd krochen, es aus der Hose zogen und schließlich öffneten. Ihre Finger strichen über mein Gesicht, den Hals und folgten den Körperlinien über die Brust bis hin zum Bund meiner Hose. Dabei beugte sie sich vor, suchte meine Lippen.
Unser erster wirklicher Kuss jenseits des Geschwisterlichen. Atemlos betörend gab er uns das Gefühl, niemals zuvor geküsst zu haben. Was wir taten, war verboten. Es war verrucht, im Grunde undenkbar. Es war falsch - und doch so richtig in diesem Augenblick. Nie zuvor wäre die Zeit für etwas derartiges reif gewesen, und wahrscheinlich auch niemals danach. Doch der Augenblick mit all seiner Magie hielt uns umklammert, erzwang sich diesen Akt auf dem Drahtseil.
Wir versanken in unseren Küssen, berührten uns. Erst langsam, unsicher und nicht sicher, das Spiel wirklich bis zum Ende spielen zu wollen. Doch letztlich gab es keine Grenzen mehr. Hungriger, gieriger ließen wir unsere Zungen tanzen, streiften die noch am Körper verbliebene Kleidung ab um schließlich auf den harten, aber warmen Höhlenboden zu sinken. Niemals hatte ich meine Schwester mit den Augen eines Liebhaber betrachtet. Doch nun geschah es und ich musste feststellen, wie schön, wie begehrenswert sie war. Ihre schwarzen Haare, welche ihr Gesicht umrahmten. Die festen Brüste, der schlanke Körper und dieses nur leicht behaarte Dreieck, welches ihr Geheimstes barg.
Wir ließen es geschehen, ließen zu, dass die Lust einer Woge gleich über uns hereinbrach. Bald war vergessen, dass wir Geschwister waren und kein Liebespaar. Wir fanden einander an jenem Abend, wissend, dass nur diese eine Chance, diese einzige und einzigartige Gelegenheit gab. Allein dieses Wissen beflügelte uns, kein Ende zu finden. So, als müssten wir den Morgen mit all seinem Schrecken mit Gewalt von uns und dieser Höhle fernhalten. Ihr Geruch, ihr Geschmack betörte mich, ließ mein Innerstes Beben. Wieder und wieder erlebten wir die Gipfel der Lust, um anschließend abzutauchen in die tiefen Täler der Erschöpfung, nur um sofort wieder von vorne zu beginnen.
Schließlich verließ uns die Kraft, blieben wir erschöpft und glücklich liegen. Eng umschlungen den Morgen erwartend, bereit uns dem Moment der Ernüchterung zu stellen. Wenn der Bann riss, uns zurück in die Wirklichkeit katapultierte.
Der Sturm hatte sich gelegt, und die Sonne stieg auf über einem ruhigen, fast friedvollen Meer. Noch immer hielten wir uns umschlungen. Keine Vorwürfe. Kein Bedauern. Nur eine Liebe, inniger als zuvor.
„Lass uns frühstücken“, flüsterte Sandra schließlich, griff nach ihren Kleidern und zog sich an. Ich folgte ihrem Beispiel, ein letztes mal ihren Körper bewundernd.
Als wir die Höhle verließen, waren wir wieder Bruder und Schwester. Doch was wir einander geschenkt hatten, konnte uns niemand mehr nehmen. Wir trugen es tief in unseren Herzen, bewahrten es dort auf für die Ewigkeit und all die dunklen Stunden, welche uns das Leben noch zu schenken vermochte.
Nach meiner Heimkehr beendete ich meine Beziehung, zog einen endgültigen Schlussstrich. Ein halbes Jahr später lernte ich meine jetzige Frau kennen und lieben, heiratete sie schließlich.
Auch Sandra fand nach dieser Nacht recht schnell eine neue Liebe, verließ das Küstendorf und kehrte zurück nach Frankfurt. Unser Erlebnis von einst hatte sich niemals wiederholt. Es war schön, es war einmalig und es hatte uns geholfen. Auf viele verschiedene Arten.
Doch manchmal, wenn der Wind um das Haus pfeift und der Regen gegen die Fenster peitscht, ist da eine ganz leise Sehnsucht. Eine Wehmut, welche mich zurückwünscht zu jener Nacht in der Höhle hoch oben über dem Meer.

Ende

By G. Arentzen 2001. All rights reserved. Jede Veröffentlichung - auch im Usenet / auf Homepages - bedarf der schriftlichen Genehmigung des Autors. Ebenso die Kopie oder Vervielfältigung der Geschichte als Ganzes oder in Teilen.
Diese Geschichte ist geistiges Eigentum des Autors und ist daher international geschützt.

 

Puh, Inzest, was für ein Thema! Ich habe zwei Brüder, aber für mich ist allein der Gedanke daran "undenkbar" oder besser: käme gar nicht auf.

Bereits am Anfang der Geschichte spürte man, worauf Du hinaus wolltest, aber ich sagte mir, nee, kann ja nicht sein. Irgendwie widerstrebt es einem, darüber nachzudenken. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen, meine Geschwister in einem anderen Licht sehen als das, was sie eben sind. Wegen des Tabus? Nein, eigentlich nicht, aber man ist doch als Geschwister aufgewachsen und daher würde man die Vertrautheit, die man empfindet, doch nie mißbrauchen wollen. Außerdem könnte sich in meinem Fall keine sexuelle Anziehungskraft entwickeln.

Ich kann Inzest nicht nachvollziehen. Wenn ich wüßte, daß mein Mann jemals etwas mit einer seiner Schwestern gehabt hatte, dann würde ich mich scheiden lassen. Ohne darüber weiter nachzudenken, ohne Gnade und ohne Ausflüchte. Ich würde das nicht tolerieren können. Das ist eine Überschreitung der Grenzen, wie ich sie nicht gelernt habe und auch nicht lernen will.

Kleopatra hatte ihren Bruder geheiratet und es war da gesellschaftlich akzeptiert und in ihrem Falle gefordert. Ich habe darüber gestutzt. Andere Gesellschaftsform, andere Normen und Werte. Schwierig, das nachzuvollziehen, jedenfalls für mich.

 

Hallo Kristin,

danke für Deine Kritik. Manche Punkte kann ich nachvollziehen - da habe ich geschlunzt. Andere nicht - aber das ist okay :-)
Werde in Zukunft wieder besser aufpassen :-))

Hab eine gute Zeit

Dark

 

Dark Dreamer,

Gabriela hatte eine Frage zum Textverständnis gestellt. Es ist nicht gerade fair, das einfach so zu übersehen, nur weil sie Inzest nicht befürwortet. Ich halte es für Arroganz auf Deiner Seite.

Heike

[Beitrag editiert von: Roswitha am 16.11.2001 um 02:20]

 

hi dark dreamer, nimms mir nicht übel, dass ist keine kritik über deine geschichte sondern eine kurze antwort zu der ersten kritik von roswitha...

ich finde deine aussage komplett krass und unglaublich rückständig. Ja fast unterjochung unter gesellschaftliche normen, und am ende noch dazu grotesk paradox: du sagst, du würdest dich sofort ohne wenn und aber von deinem mann scheiden und ich würde nun gerne wissen: WARUM? wegen unserer gesellschaftlichen ansicht über die inzest??? das witzigste finde ich ja deine meinung über cleopatra und das das bei ihr alles ok war weil ihre gesellschaft es zugelassen hat.... jetzt frage ich dich: definierst du und deine meinung dich komplett über deine gesellschaft? was machst du, wenn du in ein land ziehst, in welchem inzest toleriert oder gar akzeptiert wird? änderst du dann deine meinung und akzeptierst du es auch? bist du eine sklavin der gesellschaft?

also das verwundert mich wirklich. abgesehen davon, dass (ausser genetisch, aber das kann man heutzutage ja verhindern) an inzest eigentlich nichts auszusetzten ist. was soll denn daran schlimm sein???? wenn sich geschwister nun mal verlieben, so what? in einer individualistischen, hedonistischen gesellschaft wie der unseren, warum sollten wir solche antiquierten, aus der natur übermittelten schutzmechanism gegen genetischen verfall der menschheit, weiterhin künstlich aufrechterhalten?

eine frage an dich noch, dann ein kleiner lesetip: wenn es keine wirklichen geschwister sind, sie aber miteinander aufgewachsen sind (z.B. kinder aus zwei verschiedenen ehen...), ist es dann ok? oder halbgeschwister?

ok, der kleine lesetip: hundert jahre einsamkeit. hat viel mit dem thema zu tun und bringt es auch recht gut rüber, finde ich.

wer sich liebt, soll sich lieben, denke ich. Und wer miteinander vögeln will, soll das auch tun. Warum gefühle unterdrücken, nur weil diese alberne gesellschaft, die sowieso völlig hinfällig ist in der zeit des lichts, es verlangt. Wer hat recht: die liebe oder die gesellschaft?

saludos,

tt

 

Hallo Gabriela,
erst mal sorry, dass ich Dir eine antwort schuldig blieb.
An Roswitha:
Ich habe die Frage als rethorische Frage aufgefasst, so als ob Gabriela damit ausdrücken wollte, dass etwas in der Geschichte fehlt. Darum keine Antwort meinerseits.
Wenn ich aber nun eine Antwort geben soll - ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, was in der Beziehung schief lief, da ich mir darüber keine Gedanken gemacht habe. Die Seele war verletzt, eines führte zum anderen - wie Gabriela erkannt hatte. Das war der Kern, und der kam offenbar rüber.

Gruß
Dark

 

Nein, Truetype, ich betrachte mich nicht als "Sklave der Gesellschaft", aber kann man das eigentlich so objektiv sagen? Wird man nicht von der Gesellschaft, in der man aufwächst, auch beeinflußt? Ich denke schon, obwohl in meinem Fall, nun seit 6 Jahren in einer etwas anderen Gesellschaft lebend, hat natürlich auch das neue Umfeld gewisse Einflüsse (und das ist eher tolerant und friedlich).

Zum Thema "Inzest": was ich ausgedrückt habe, ist meine eigene, persönliche Meinung. Ich habe zwei ältere Brüder und daher erscheinen die Gefühle, die Dark Dreamer beschrieben hat, absolut unmöglich. Aber da ich von mir selbst ausgegangen bin, habe ich das Beispiel von der ägyptischen Königin angeführt, für deren Gesellschaft es eben Normalität war.

Ich kann in diesem Fall nur meine Meinung ausdrücken und das nicht unbedingt, weil mich diese spießige deutsche Gesellschaft geprägt hat (nicht "was würden denn die Leute sagen?"), sondern weil ich mit zwei "schrecklichen" Monsterbrüdern aufgewachsen bin, an denen ich nichts anregend/aufregend finden kann. :D Ich habe sie zwar gern, aber nee...

Und das mit meinem Mann: auch rein persönlich. Ich würde es eben nicht dulden können, das heißt nicht, daß andere Menschen es nicht dulden könnten. Jeder sucht sich einen Partner nach bestimmten Kriterien und ich "messe" (oder auch "maß") eben alle vergangenen und meinen jetzigen Partner an diesen Kriterien. Werden diese erfüllt, lasse ich mich auf die Partnerschaft ein, werden sie es nicht, dann lasse ich die Finger davon. So einfach ist das (für mich). :)

Danke, Dark Dreamer, für Deine Stellungnahme für Gabriela, find ich cool von Dir (dachte schon, Du wärst beleidigt ;) :p :D )

Grüße
HEike

 

hi roswitha,

ist cool. wurde da ein wenig weggetragen von einer 'macht euch doch alle mal ein wenig locker' welle. Meiner meinung nach sollte einfach jeder machen, was er möchte, und es geht andere einfach komplett einen scheiss an. Gut. Will nicht in details gehen. Das persönliche argument lasse ich natürlich komplett gelten, denn per definition unterstützt meine lebenseinstellung natürlich auch das recht, dass du denkst was du willst. nur über das mit den partner komm ich nicht weg... aber gut.

hasta la victoria escribiendo.

 

Ich habe noch andere "Partner-Auflagen": ich würde nie jemanden heiraten, der mit mehr als drei Frauen vor mir geschlafen hatte. :D :D

Was sagst Du nun dazu? Ja, ja, ich bin eben spießig! ;) :D :D

 

hi ros,
jo, krass. Das schmeisst ja 98% der modernen westlichen population über 18 raus.

interessant. aber deine kriterien scheinen ja trotzdem noch welche durchzulassen. Allerdings gibt es ein phänomen, welches 'adverse selection' heisst, und ich denke, das könnte hier greifen, und deine kriterien verbessern nicht das sample, sondern verschlechtern es. Das unterstellt jedoch eine nutzenfunktion allgemeiner art und gilt nicht uneingeschränkt. Weisst du diesem einen kriterium ein sehr hohes gewicht zu - bzw. hast du eine lexicographische nutzenfunktion - dann ist dein handeln natürlich (lokal) nutzenmaximierend und voll nachzuvollziehen.

Ich verstehe nur nicht warum? also, was macht das für ein unterschied? vor allem habe ich schon so viele leute erlebt, die sich wahnsinnig ändern, und wenn man dann zuviel gewicht auf die handlungsweisen in der vergangenheit legt, dann könnte man leute diskriminieren, welche ihre lebenseinstellung geändert haben und echt coole partner wären. Also schlage ich dir eine gewichtete vergangenheitsfunktion bzgl. sex vor:

0,3 * Anzahl Sex mit leuten vor 3 jahren +
0,6 * Anzahl Sex mit leuten vor 2 jahren+
1 * Anzahl Sex mit leuten im letzten jahr...

ist das ergebnis > 3, wird der kandidat (ohne diskussion und wenn und aber :) ) abgelehnt....

hmm. wird langsam ein wenig absurd. Aber, wie wir seit sex in the city wissen, ist die partnersuche nun mal eine sehr individuelle und oft auch absurde sache...

wie gehen denn morde in den letzten jahren, durchschnittliche masturbation pro tag und intelligenzquotient in deine formel ein?

naja. interessant auf jeden fall. hab sowas noch nie gehört... aber man ist nun mal durch sein direktes umfeld geprägt.

freue mich auf weitere einsicheten in deine partnersuche.

mal welche von mir:
- vorherige sexpartner: egal, mehr tendenziell besser (erfahrung, spass dran usw)

- iq und bildung: wichitg

- offenheit gegenüber allem. Keine pauschalen ablehnungen. open mind: elementar

kiss
tt

 

!Buenas dias, tt! ¿Qué tal?

Falls ich jemals eine Partnervermittlung aufmachen werde, wirst Du natürlich sofort in meiner Kartei aufgenommen werden! Versprochen! ;)

Zitat: "Das schmeisst ja 98% der modernen westlichen population über 18 raus."
Ist ja wohl auch besser so, ich will ja keinen Männer-Harem aufmachen!


Zitat: "Ich verstehe nur nicht warum? also, was macht das für ein unterschied? vor allem habe ich schon so viele leute erlebt, die sich wahnsinnig ändern, und wenn man dann zuviel gewicht auf die handlungsweisen in der vergangenheit legt, dann könnte man leute diskriminieren, welche ihre lebenseinstellung geändert haben und echt coole partner wären. "

Echt coole Partner WÄREN, warum wären, sind sie's denn nicht? Was verhindert das? Aber mal im Ernst: die meisten "üblen Brocken" bleiben auch üble Brocken. Es gibt kaum Leute, die sich komplett umdrehen (das ist jetzt nicht auf das Sexvorleben bezogen). Man kann sich etwas durch positive Einflüsse ändern, aber Grundcharakterzüge bleiben doch. Ein Lügner z.B. hat große Probleme, das Lügen einzustellen, weil es so sehr seine Wirklichkeit geworden ist, auch wenn er es versucht.


Zitat: "Also schlage ich dir eine gewichtete vergangenheitsfunktion bzgl. sex vor:

0,3 * Anzahl Sex mit leuten vor 3 jahren +
0,6 * Anzahl Sex mit leuten vor 2 jahren+
1 * Anzahl Sex mit leuten im letzten jahr...

ist das ergebnis > 3, wird der kandidat (ohne diskussion und wenn und aber ) abgelehnt...."

Äh, wozu denn die Diskussion über "wenn und aber"? Wenn man jemanden kennenlernt, merkt man doch gleich, was für eine Person das ist. Ein Typ, der hinter allem hinterher läuft, was unter der Kategorie "weiblich" einzustufen ist (und (hoffentlich) dem Homo sapiens angehört), ist meist auf Anhieb erkennbar. Und zwar an einem hin- und herschweifenden Blick (umzu sehen, was sich denn noch so in unmittelbarer Nähe aufhält), an oberflächlichen Komplimenten ("Du bist ja soo schön"), an dummen Konversationen ("mein Auto ist ein 8 Zylinder BWM…"), an wilden Gesten ("amore mio, ich übe mich in italienischem Flirtverhalten") und an Prahlereien ("for all the girls I loved before").


Zitat: "Aber, wie wir seit sex in the city wissen, ist die partnersuche nun mal eine sehr individuelle und oft auch absurde sache..."

Aha! Nun hast Du Dich selbst geoutet! Du guckst "Sex is the city" und das als Mann! Das ist doch nicht zu fassen! Das dürfen nur Frauen sehen, weisst Du das denn nicht? Ein frauenspezifisches Programm ist das und für Männer nicht geeignet! Ähnlich wie Küchenrezeptshows.


Zitat: "wie gehen denn morde in den letzten jahren, durchschnittliche masturbation pro tag und intelligenzquotient in deine formel ein?"

Da sprichst Du äußerst wichtige Kritererien an:
Morde: möglichst keine Morde in der Vergangenheit!
(Na, was für eine blöde Frage ist denn das? Wer will denn schon einen Mörder haben? Ist doch ein bißchen unsicher, das ganze, oder? Ah, aber vielleicht ist ein Mörder ein guter Match für einen Suizidkandidaten! Fair enough! Aber nee, ich bringe mich momentan nicht gerne um, daher dulde ich keine Mörder als potentielle Partner.)
Masturbation: was ist denn das? Steht nichts davon in der Bibel!
Intelligenzquotient: der ist abhängig von Schönheit! Ist der Mann schön, braucht er nur einen geringen IQ, ist er nicht so attraktiv, braucht er natürlich einen ausgleichenden IQ, d.h. die meisten häßlichen Männer sollten mindestens einen IQ von 200 mitbringen.


Zitat: "freue mich auf weitere einsicheten in deine partnersuche."
Äh, habe ich irgendwo erwähnt, daß ich auf Partnersuche bin???


Zitat: "mal welche von mir: - vorherige sexpartner: egal, mehr tendenziell besser (erfahrung, spass dran usw)"
Mein Tipp: versuch's doch mal als Callboy!


Zitat:"- iq und bildung: wichitg"
So so, "Phantast" ist dann also eine abgeschlossene Berufsausbildung?!? Ist die neu?


Zitat: "- offenheit gegenüber allem. Keine pauschalen ablehnungen. open mind: elementar"

Offenheit gegenüber ALLEM? Ich denke, Offenheit gegenüber allem ist nicht möglich. Denk an Sodomie, kann man da offen sein? Wie offen bist Du Pädophilen gegenüber? (Das hier hat jetzt nichts mit der Story von Dark Dreamer zu tun).

Ist dies nicht auch eine Ausrede dafür, daß man selbst akzeptiert werden möchte, ohne wenn und aber und mit allem abstrusen Eigenarten, die man denn so an den Tag legt, ohne daß man es aussprechen/sich verraten will? Heißt es nicht, wenn DU Offenheit in Deinem Partner suchst, daß Du in Wirklichkeit Zweifel an Dir hast? Bist Du solch ein seltsamer Typ, daß eine Partnerin "offen für alles" sein muß, um das zu verkraften? Züchtest Du Maden? Bist Du ein Transvestit? Hast Du eine seltene ansteckende Krankheit? :p :D

See ya
Heike :) :D ;)

[Beitrag editiert von: Roswitha am 20.11.2001 um 22:49]

 

ah, senorita, empiezo disfrutar hablar contigo, mona.

so. erstmal deine fragen bzgl. meiner exzesse.... muss dich leider entäuschen, bin weder transe, noch sodomist, nicht pädphil, noch nicht mal ein normaler homo. Ich strippe nur selten, und bin denke ich, oberflächlich betrachtet, ein ganz normales teilchen unserer gesellschaft.

.... aber ich bin halt phantast. Ich glaube an eine bessere welt, an eine welt, die offen ist gegenüber neuem, dinge nicht ablehnt, nur weil man das 'nicht macht'.... ah, mit einem hattest du recht, ich esse tatsächlich maden, heuschrecken und grillen. Finde ich jetzt aber nicht zu abgedreht, in kolumbien oder afrika ist das normal und sie schmecken - richtig zubereitet - wirklich gut und sind auch sehr gesund. Soviel dazu.

nun kurz zu den extremen beispielen pädophile und vielleicht auch sodomisten: dagegen bin ich tatsächliche auch, denn meine 'open mindness' basiert gleichzeitig auf einer persönlichen definition des altruismus, der, wenn von allen richtig gelebt, die welt revolutionieren würde:

mache etwas, wenn es den nutzen des anderen stärker erhöht als es deinen eigen nutzen schmälert.

ist recht pauschal gefasst, und funktioniert nicht im limes, aber für alltägliche handlungen reicht es allemahl und würde wirklich die welt verbessern.....

so, um dir mal ein wenig neue angriffsfläche zu bieten (gegen altruismusgelaber kann man meist nicht viel sagen): ich hoffe, das die gentechnik bald komplett erlaubt wird (in irgendeinem land) und wir eine optimierte spezies kreieren.... stell dir vor, die menschheit ersetzt sich selbst... mit etwas besserem. Vor allem sollten diese leute geklont werden, damit sie gleich sind. Dies würde viele barrieren und probleme, leiden usw. dieser welt beseitigen. Und die könnten sich dann auf die vollendung der schöpfung konzentieren.

Es wird zeit, dass eine vollendete biologische lebensform kreieren, die im idealfall gottgleich wäre (dies könnte zum bsp. durch unendliches leben erreicht werden - genetiker sind kurz davor, stabile dna zu erstellen, daher keine mutation, daher kein altern!)...

na gut, der phantast muss arbeiten. ich führe das mal wann anders aus....

dark, ich hoffe du freust dich, dass deine geschichte so eine initialzündung für diese diskussion war.

bueno, bonita, un saludo cordial y espero que estes bien.

tt

 

Zitat:
„Die Geschichte ist nicht so einfach zu verstehen. Was ist wirklich in der gescheiterten Beziehung passiert?
Sich zu einem Geschwisterglied hingezogen fühlen und dann mehr geschehen lassen, als erlaubt ist , läßt schon tief blicken. Die Seele des Erzählers hat großen Schaden erlitten. Also was ist in der gescheiterten Beziehung wirklich passiert?
Liebe Grüße von Gabriela“

@gabriela:
Es ist ja so einfach.
Wir ziehen uns die Scheuklappen auf, blicken stur nach vorne, die Anleitung zur Unterteilung der Welt in Gut und Böse allgegenwärtig im Kopf.
Und alles und jeder kann und muß beurteilt werden. Nach dem christlichen Gutmenschenraster, der intoleranten SchwarzWeißIdeologie.

Deine Beiträge – und eine Form der Entschuldigung wenn ich persönlich werde – glänzen durch ein „Nichtauseinandersetzenwollen“, eine intolerante Beschränktheit, die es mir schwer macht nicht einfach böse Wörter aneinanderzureihen.
Hier ist ein Ort, wo man sich hin und wieder auseinandersetzen kann, wo Offenheit vorhanden sein sollte. Drang zu überdenken. Meinungen zu revidieren. Sich auch einzulassen auf andere Sichtweisen.
Alles das bringst du nicht mit, wanderst wie ein Missionar durch die Foren und meinst Deinen Senf zugeben zu müssen.

Ja Gabriela: Für Dich ist diese Geschichte nicht zu verstehen und Punkt. Niemals und nicht mit diesem ausschließlich bibelkategorischem Horizont.

Du läufst mit einem Dogma durch die Welt, konfrontierst andere damit, wunderst Dich über deren Agression und definierst darüber am Ende noch Deine elitäre Einstellung als Missionar. Klasse. Eliten werden immer angegriffen. War es nicht so?

Und weil Dein Verstehen ein mehr oder anders nicht zulässt, ist die story natürlich autobiografisch – was sollte sie sonst sein – einem normalem Menschen fällt derart schweiniges nicht ein – und dark ravens Seele natürlich verloren.

Und natürlich kann man sich alles – nett verpackt – sagen. Auch das man jemanden als psychisch sehr krank einstuft, um sich dann mit „lieben Grüssen“ zu verabschieden.
Vielleicht spiegelt sich hierin die ganze Verlogenheit wider.

Geh in den Bibelkreis und wende Dich wieder dem Licht zu. Hier sind für Dich doch ohnehin zu viele „verlorene Seelen“.


Frank

[Beitrag editiert von: Frank am 21.11.2001 um 15:36]

 

Hola, amigo, ¿qué tal? Quizas podrías escribirle un cuento sobre la clonación de la gente... :p ;)

 

bueno, senorita, voy a hacerlo, solamente en este momento me falta el tiempo. Pero despues ano nuevo creo que voy a escribir lo que pienso sobre cloning y sobre las ventages que podria traer al mundo.

entonces, disfruta y no haces malas cosas, entendiste? tu proximo tipo podria entenderles mal.... (yo se, estes casada, pero tu sabes que nada esta hecho por siempre :) )

tt

 

Me pareces medio fresco, pero muy simpatico.

Ich bin überrascht, das noch niemand auf Deine Überlegungen zur Kreation einer neuen Herrenrasse reagiert hat, aber alle sind wohl damit beschäftigt, sich mit Jesus Christus, Erziehungsproblemen und Harry Potter im "Kaffeekranz" auseinander zu setzen. Aber Deine Geschichte, falls Du jemals die Zeit zum Schreiben finden wirst (was komisch ist für jemanden, der von Beruf "Phantast" ist), wird sicherlich auf entrüstete Ablehnung stossen, wenn nicht bei anderen, dann wenigstens bei mir.

Seit Menschengedenken will sich die menschliche Rasse verbessern, sei es durch Gehorsam zu einem/mehreren Gott/Göttern, philosophischen und ethischen Prinzipien oder dadurch, bevorzugte Wesenarten speziell zu züchten. Trotzdem ist es bislang nicht gelungen, die Menschheit zu verbessern. Warum nicht dann einfach so lassen, wie sie ist?

Wenn Menschen bestimmen würden, welchen bevorzugten Wesensarten sie erzeugen/züchten möchten, wird es sowieso wieder schief gehen. Daher halte ich Deine Ideen für gefährlich und hoffe, sie werden für eine lange Zeit undurchführbar sein. Wenigstens so lange, bis ich unter der Erde bin! Nun bin ich aber mal wieder egoistisch, aber egal! Nach mir die Sintflut… ;)

Que tengas un buen fin de semana… :)
Heike

 

hi ros,

nun ja, also, mit der herrenrasse, so ist das nicht gemeint. das hört sich ja total nach addi an und weltdominanz. Nein. das nicht. es soll vielmehr eine verbesserung sein, ein neues system, welches unsere drei obersten ziele vereinigt: Freiheit, Brüderlichkeit und Chancengleichheit. Aber was ist denn die erste und ultimative determinante des lebens??? die scheiss gene, die du in dir trägst!!! und vielleicht hatten wir glueck... aber die meisten haben es einfach nicht, und das ist die ungerechtigkeit schlechthin in unserer welt, da die mit den guten genen einfach auch keine lust haben, denen mit den weniger guten genen etwas abzugeben.... daher: alle sollten die gleichen chancen haben, ergo gleich gene....

ok, egal, mal mehr dazu wenn die zeit es zulässt (als phantast ist die problematik raum-zeit einfach gewaltig... schwer vorzustellen, aber ist so...)

jan

 

Zitat: "die scheiss gene, die du in dir trägst!!!"

Danke, Jan! Nett von Dir! :( ;) :p


Zitat: "da die mit den guten genen einfach auch keine lust haben, denen mit den weniger guten genen etwas abzugeben.... daher: alle sollten die gleichen chancen haben, ergo gleich gene...."

Mmh, die mit den weniger guten Genen... Woran erkennt man die denn? An der Dummheit, an der Häßlichkeit, an der Hautfarbe, woran? Wer entscheidet, was gute und was schlechte Gene sind (ich nehme mal krankmachende und mutierende Gene hier raus)?

Ist es nicht umgekehrt, dass die mit den "guten" Genen diejenigen Leute sind, die gütig sind und gerne geben, während die mit den "schlechten" Genen (die habsüchtigen, egozentrischen, die auch durchaus schlau sein können etc.), diejenigen sind, die gar nichts teilen wollen/können.

Meinst Du dann nicht vielleicht die mit dem guten Charakter?

Ich persönlich würde jedenfalls niemandem darin vertrauen wollen, die "richtigen" Gene zusammenstellen zu können. Dazu ist die Menschheit doch zu korrupt.

Grüße auch an die schwierige "Raum-Zeit-Problematik"! :D Work harder! :D
Heike

[Beitrag editiert von: Roswitha am 25.11.2001 um 23:58]

 

Sorry, Dark Dreamer, wir sind wohl von Höxchen auf Stöxchen gekommen :D ;) ...

 

also, das mit den scheiss genen war natürlich ein genereller ausspruch und nicht auf dich bezogen, ich kenne dich ja gar nicht und habe keine ahnung von den genen, die du erwischt hast.

'gut' meine ich in diesem kontext nicht moralisch oder etisch. Das würde zu viel definition vorraussetzen und in einem ewigen ethischen definitionsstreit ausbrechen. Ich versuche eher die klassisch darwinistische position einzunehmen: gene, welche es einem individuum ermöglichen, mehr ressourcen im weiten sinne (essen, geld, macht, sex) als individuuen mit durchschnittlichen oder unterdurchschnittlichen genen zu bekommen. Und bitte komme nicht mit "es kommt darauf an, was man mit seinen genen und fähigkeiten macht", denn die betrachtung hier ist ceteris paribus.

hat man doofe gene (niedrige intelligenz, abstossendes aussehen, geringe soziale kompetenz, gestörte wahrnehmung irgendwelcher sinne usw.) hat man es einfach wesentlich schwerer. Entweder musst du 3 mal härter arbeiten als andere, oder du rutscht unten durch und kackst ab. Vielleicht schaffst du es, dein gehirn zeitweise davon zu überzeugen, dass du mit deinem leben ganz zufrieden bist und deine eigene ruhe gefunden hast, aber das ist einfach ein selbstschutz, eine illusion, eine seifenblase die eines tages - platsch - zerplatzt.

naja, nach so viel negativem noch eine kleine schöne botschaft an die welt: GEILER PLANET!

soviel steht fest :)

jan

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom