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Symbiose zweier Seelen

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22.03.2006
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Symbiose zweier Seelen

Symbiose zweier Seelen


Gedankenverloren stand ich auf meinem Balkon, der sich im achten Stock eines Hochhauses befand und blickte über die Silhouetten der Stadt. Dabei hatte ich eine Hand auf das Geländer gelegt während die Andere auf meiner Hüfte ruhte.
In dieser Haltung verweilte ich eine Zeitlang als sich ein kleiner Vogel, der sich wohl aus Neugierde hierher verirrt haben mußte, auf dem besagten Geländer niederließ. Er war nur wenige Zentimeter von meiner Hand entfernt gelandet. Scheinbar hatte er gar keine Angst da er sich ihr sogar noch etwas mehr näherte. “Ein Rotkehlchen“ stellte ich verwundert fest, da ich aufgrund seiner Zutraulichkeit eher mit einem Spatz gerechnet hätte. Dennoch wagte ich nicht mich zu bewegen und verharrte in der selben Stellung. Behutsam, ja fast zärtlich, hüpfte es sogar auf meinen Handrücken. Ein unbeschreibliches Gefühl von Wärme, ja Geborgenheit breitete sich in meinem ganzem Körper aus. Fasziniert und liebevoll betrachtete ich dieses kleine, zerbrechlich wirkende Geschöpf. Ohne eine Spur von Schreckhaftigkeit, fast frech, erwiderte es meine Blicke.
Dies bewirkte eine solche Fröhlichkeit in mir, dass ich lächeln mußte. Ich fühlte mich plötzlich so glücklich, dass ich am liebsten laut gelacht hätte um meine Freude auszudrücken.
Auch das kleine Kerlchen schien sich über unsere Bekanntschaft zu freuen, da es wohlig sein Gefieder aufplusterte. Eine Weile genoß ich regungslos diese Zweisamkeit, doch bald bemerkte ich, dass ich nicht mehr lange ruhig in dieser Position bleiben konnte.
Als hätte es diese Anspannung in meinem Körper gespürt, stieß es sich schnell mit seinen kleinen Füßchen von mir ab und flog mit kurzen flinken Flügelschlägen davon. Kaum hatte es sich von meiner Berührung gelöst, fühlte ich schlagartig eine vollkommene Leere in mir. Schnell beugte ich mich über das Geländer um ihm nachzusehen, konnte es aber nicht entdecken, da es wie ins Nichts verschwunden zu sein schien.
Eine seltsam tiefe Traurigkeit befiel mich urplötzlich, lähmte mich und ich mußte mich völlig kraftlos auf der kleinen Gartenbank, die hinter mir stand, niederlassen. Tränen stiegen mir heiß in die Augen, mein Magen verkrampfte sich und ich hatte das Gefühl nicht mehr richtig atmen zu können. Ein übermächtiges Gefühl von Verlust und Melancholie schien jede einzelne Zelle meines Körpers ergriffen zu haben. Auf einmal kam mir der Gedanke, dass sich so wohl ein neugeborener Säugling, kurz nachdem er die Geborgenheit und Wärme seiner Brutstätte verlassen hat , fühlen könnte. Vielleicht erging es einem Jungvogel genauso, wenn der schützend warme Körper seines Brutpflegers das Nest verläßt um auf Nahrungssuche zu gehen? Verloren und Alleingelassen! Ungeschützt und traurig! Benommen von diesem starken Gefühl, hatte ich nicht gleich bemerkt, dass das Rotkehlchen wieder zurückgekommen war und abermals auf dem Geländer saß.
Als sich unsere Blicke trafen, flog es auf mich zu und setzte sich auf die Handfläche meiner linken Hand, deren Rücken auf meinem Oberschenkel ruhte. Als ich die zarte Sanftheit die dieses winzige Wesen ausstrahlte vernahm, überwältigte mich ein so unsagbares Gefühl von Liebe zu ihm, dass ich gleichzeitig lachen und weinen mußte. Ich wollte es beschützen, dieses kleine unschuldige Ding, das völlig wehrlos in dieser schrecklichen Welt leben mußte. Wollte es festhalten und nie wieder loslassen. Als das kleine Rotkehlchen auch noch behutsam sein kleines flaumiges Köpfchen an meinen Daumen schmiegte, konnte ich nicht mehr an mich halten und fing an zu schluchzen. Wie eine gewaltige Flutwelle brach ein unbeschreiblicher Schmerz voll irrsinniger Trauer über mich ein und ich weinte die Tränen, die sich im Laufe meines Lebens angestaut hatten. Es war wie eine Sucht und ich konnte nicht mehr damit aufhören. Immer wieder bildete sich ein neuer Tränenfluß, den ich nicht zurückhalten konnte.
Ich weiß nicht mehr wie lange wir dort saßen. Vielleicht Minuten vielleicht Stunden. Irgendwann jedoch versiegte das salzige Seelenwasser. Dann auf einmal war ich ruhig. Voller Liebe, aber ohne Schmerz sah ich meinen kleinen Vogelfreund an und hob leicht die Hand, auf der er die ganze Zeit gesessen hatte- so als ob ich ihn sanft wegstupsen wollte. Er bewegte sich kaum , sondern versuchte nur vorsichtig sein Gleichgewicht zu bewahren. Ich wiederholte diese Bewegung und sagte: „Flieg!“ Schließlich flog er das kleine Stück bis zum Geländer und sah mich dann scheinbar unglücklich an.
Mit einem letzten liebevollen Blick verabschiedete ich mich von ihm um kurz darauf durch die geöffnete Balkontür ins Innere zu verschwinden. Kaum hatte ich ihm den Rücken zugedreht, war er mir nachgeflogen und klammerte sich nun vorsichtig an meiner Schulter fest. Durch diese Geste war mir klargeworden, dass uns scheinbar eine gegenseitige Sehnsucht verband. Zärtlich streichelte ich sein weiches kleines rotes Bäuchlein und verspürte wieder diese innige Liebe zu ihm. Doch ich wußte, dass es für uns keine gemeinsame Zukunft geben konnte. Er war ein Leben draußen in Freiheit gewohnt und ich wollte nicht, dass er sie für mich aufgab. Ich streckte ihm meinen Zeigefinger waagerecht entgegen und ganz behutsam klammerte er sich erst mit dem einen und dann mit dem anderen Füßchen daran fest. Dann ging ich mit ihm auf den Balkon und ermutigte ihn abermals davonzufliegen. Wieder weigerte er sich, wie schon beim ersten Mal, und umschloß mit seinen schmalen Krallen meinen Finger etwas kräftiger. Wehmütig sah er mich mit seinen kleinen schwarzen Äuglein an. Das schnürte mir kurz die Kehle zu und beinahe hätte ich doch wieder angefangen zu weinen. Langsam beugte ich meinen Kopf ein wenig vor und küßte ihn sanft auf sein zartes Köpfchen. Wir sahen uns ein letztes Mal sehnsüchtig in die Augen- dann flog er fort. Auch er hatte verstanden. Es war jedoch nicht das Ende unserer unbeschreiblichen Freundschaft. Ab und zu besuchte er mich und saß auf meinem Balkongeländer.
All dies habe ich nur geträumt. Dieser Traum ging mir eine zeitlang sehr nah- vorallem, weil ich immer wieder, innerhalb von ein paar Wochen, von diesem Rotkehlchen geträumt hab. Sehr oft habe ich mir Gedanken um die Bedeutung dieser Träume gemacht. In gewisser Weise verstand ich sie schon, aber ganz klar gesehen habe ich doch nie. Erst als ich heute diese Zeilen niederschrieb ist es mir bewußt geworden!

 

Nein, tut mir leid, aber das war einer der seltenen Fälle, wo sich das Lesen leider nicht lohnte. Der Inhalt der Geschichte ist erschreckend wenig vorhanden und spätestens, als der Vogel auftauchte, konnte ich mir, in Verbindung mit der Überschrift, den Rest denken. Obwohl ich zunächst noch hoffte, dass ich mich irren würde. Dinge wie Spannungsbogen, Pointe oder Aussage vermisse ich zur Gänze.
Auch der Stil vermag hier nicht mehr zu retten. Er ist zwar nicht im klassischen Sinne schlecht, aber Atmosphäre oder starke Bilder erzeugt er nicht. In Zusammenhang mit der offenkundigen Sinnleere, die das Verhalten des Erzählers völlig irrational, regelrecht irre erscheinen lässt, vermochten die teils kitschigen Schilderungen mich regelrecht zu verärgern Bei Sachen wie

liebevoll betrachtete ich dieses kleine, zerbrechlich wirkende Geschöpf
die zarte Sanftheit die dieses winzige Wesen ausstrahlte
Zärtlich streichelte ich sein weiches kleines rotes Bäuchlein und verspürte wieder diese innige Liebe zu ihm
Er war ein Leben draußen in Freiheit gewohnt und ich wollte nicht, dass er sie für mich aufgab
Wehmütig sah er mich mit seinen kleinen schwarzen Äuglein an.
und dergleichen mehr, verspürte ich bald richtig Lust, in die Geschichte zu stürmen, das kleine, hilflose, zuckersüße Vögileinichen mit all seinen watteweichen Federchen und liebeheischenden Äugchen aus dem Fenster zu werfen, dem Protagonisten eine Ohrfeige zu verpassen und zu schreien: "Es isn verdammter Vogel, krich dich wieder ein und such dirn anständigen Seelenklempner!"
Dinge, die ich nie gegen Ende einer Geschichte einfach so lesen will, Platz Nummer eins:
All dies habe ich nur geträumt.

Erst als ich heute diese Zeilen niederschrieb ist es mir bewußt geworden!
Dann kläre mich bitte auf.


Gruß und nichts für ungut,
Abdul

 

mein Senf

Mhh Abdul ich kann deine Meinung nicht teilen. Die eigentliche heschichte ist sher kurz ok. aber hey wir sind hier im philosophischem bereich. und menschen die noch ein klein bischen achtung vor der natur haben werden diese Geschichte schön finden. sie bewegt einen emotional.
aber bischen meckern muss sein. du hast ein bischen zu dick aufgetragen. sonst schöne geschichte.

 

@UmiDennis

Du befindest dich hier in einem Literaturforum. In einem solchen hält man sich für gewöhnlich an die Gepflogenheiten der üblichen Rechtschreibung und schreibt nicht, als würde man gerade eilig eine SMS-Nachricht in sein Handy tippen. Ist das angekommen?

 

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