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Tagebuchberichte eines Infizierten

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17.04.2009
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Tagebuchberichte eines Infizierten

Tagebuchberichte eines Infizierten


Er war fiebrig, sein Haar hing ihm schweißnass und strähnig ins Gesicht. Sein Körper zuckte krampfartig bei jeder Bewegung die er machte.
„Das werdet ihr mir büßen! Die ganze Welt soll erfahren, mit was ihr schlauen Forscher, dort in euren teuren Labors experimentiert. Ihr habt mein Leben zerstört! Verdammt, eigentlich bin ich schon so gut wie tot!“

Der Kranke wischte sich mit einem Stofftaschentuch den Schweiß von der Stirn, stopfte es sich danach wieder in die Hosentasche und torkelte stöhnend zu einem Schrank in seinem Wohnzimmer. Er öffnete ihn, holte eine Videokamera heraus und legte sie auf den Wohnzimmertisch. Plötzlich wurde ihm schwindelig, er musste sich an einer Sessellehne festhalten, um nicht zu stürzen.
„Verdammt, was passiert mit mir, mein Gesicht und meine Hände kribbeln, hoffentlich werde ich nicht ohnmächtig.“
Mühsam schleppte sich der Kranke zum Bücherregal und nahm zwei dicke Wälzer heraus, um der Kamera die richtige Höheneinstellung zu geben. Nun ließ sich der Infizierte schwerfällig in einen Sessel gegenüber der Kamera fallen und dachte darüber nach, wie er seinen Bericht anfangen sollte.

Fünf Jahre hatte er für die Firma gearbeitet und erst vor einigen Tagen war ihm aufgefallen, dass wohl dort einiges nicht mit rechten Dingen zuging.
Tierversuche waren an der Tagesordnung und obwohl Jack Tiere mochte, hatte er damit kein Problem, denn es war ja für eine wichtige Sache. Schließlich würden die Impfstoffe, die durch sie entwickelt wurden, später mal Menschenleben retten. Doch seit einiger Zeit, hatte er das ungute Gefühl, dass dort auch noch andere Versuche stattfanden und er war sich nicht sicher, ob das legal war. Zumindest fragte er sich, wozu es in manchen Zellen plötzlich Bahren gab, die man sonst nur in Krankenhäusern fand, was sonst noch nie der Fall war. Wurde dort mit Menschen experimentiert?

Jack Frost war mit seinen 35 Jahren nicht der klügste Kopf, doch er erzählte jedem, der es hören wollte, dass er für die Black and White Corporation arbeitete.
„Diese Firma ist zurzeit eine der mächtigsten und erfolgreichsten, wenn es darum geht, neue Impfstoffe zu entwickeln und auf den Markt zu bringen und genau für die arbeite ich. Ich trage den ganzen Tag so einen Schutzanzug, der wie ein Astronautenanzug aussieht und meine Arbeit ist sehr wichtig. Es gibt nur drei Männer die diese Art von Arbeit machen. Jeder von uns wohnt und arbeitet abwechselnd eine Woche in der Firma, dann hat man zwei Wochen frei, super nicht?“
Doch er wechselte stets schnell das Thema, wenn sein Gesprächspartner fragte, was genau er denn dort mache und was er gelernt oder studiert habe.
Denn Jack Frost arbeitete nämlich nur als Reinigungskraft in der Firma und nicht als Forscher.

Darüber konnte er jetzt selbst nur noch den Kopf schütteln, denn in seinen Augen waren alle Forscher die dort arbeiteten Verbrecher. Er, Jack Frost, war dort wahrscheinlich der Einzige, der eine schneeweiße Weste hatte. Wenn man von dem einen Mal absah, bei dem er ein Päckchen Zigaretten an einem Kiosk mitgehen ließ, weil er nicht genug Geld dabei hatte.

Jack versuchte sich zu konzentrieren, doch er merkte schon, dass es ihm schwerer viel als sonst. Er hoffte, dass es die Aufregung war, die ihn so durcheinander bracht. Schweißnass im Gesicht und mit zitterigen Händen, beugte er sich vor, um den Aufnahmeknopf der Kamera zu drücken.
„O.k., also mein Name ist Jack Frost und ich arbeite, …das heißt, eigentlich bin ich mir da nicht mehr ganz so sicher, vielleicht sollte ich lieber sagen, arbeitete für die Black and White Corporation. Nicht nur eine mächtige sondern auch gefährliche Firma, wie ich jetzt weiß. Wenn die merken, dass ich mich angesteckt habe, werden die Typen mich holen und als Testperson benutzen. Denn ich habe die Bahren gesehen, die in einigen Zellen standen. Dort machen sie Versuche mit Menschen, da bin ich mir ganz sicher. Hoffentlich bin ich überhaupt noch in der Lage, die Geschichte zu Ende zu bringen.“

Ein langer, heftiger Hustenanfall quälte seinen Körper und ließ ihn fast nicht mehr genug Luft bekommen. Nach Atem ringend versuchte er weiter zu sprechen.

„Ich arbeitete in der Forschungsabteilung von dieser skrupellosen Firma, allerdings nur als Reinigungskraft. Trotzdem habe ich viel aufgeschnappt, Gespräche und Videoaufzeichnungen. Die Forscher dort, experimentierten mit irgendwelchen Viren an Tieren. Ich glaube bei den Tieren sollte das Virus verschiedene Arten von Krankheiten und Verletzungen schneller heilen. Die Tiere wurden teilweise absichtlich verletzt, um zu sehen, wie schnell der Körper in der Lage war, die Wunden und Knochenbrüche zu heilen. Doch mit den Tieren hatten die Forscher immer wieder Ärger. Sie wurden alle rasend, fast wie tollwütig, mit Schaum vor dem Mund haben sie bei jeder Gelegenheit versucht zu beißen.“

Mit zitterigen Händen fischte sich Jack das alte Taschentuch aus der Hosentasche und fuhr sich damit durch das schweißnasse Gesicht und sprach dann weiter in die Kamera.

„In der Zeit, in der ich noch für die Corporation gearbeitet hatte, haben die Wissenschaftler ausschließlich an Tieren Versuche durchgeführt. Dass ich mich mit diesem Mist infiziere, hätte ich nie gedacht. Dabei war es eigentlich nur ein dummer Zufall, dass ich mich angesteckt habe. Aber trotz allem würde mir die Firma nicht helfen, die Forscher würden mich lieber verrecken lassen, anstatt mir ein Gegenmittel oder so was zu spritzen, nur um zu sehen, was mit mir geschieht.“

Jack musste sich zusammenreißen um nicht wie ein kleines Kind los zu heulen, er hatte Angst, unbeschreibliche Angst. Fast konnte er fühlen, wie diese winzig kleinen Viren in seinem Körper wüteten und ihn krank machten. Wieder war sein Gesicht von einem Schweißfilm überzogen und wieder wischte er sich mit seinem Taschentuch über die Stirn, es war so nass, dass man es schon auswringen konnte.

„Ich war noch zu hause und machte mir gerade Frühstück, um danach zur Arbeit zu fahren. Beim herausnehmen des Messers, mit dem ich mein Brötchen aufschneiden wollte, griff ich genau in die Schneide hinein und fügte mir eine tiefe Schnittwunde zu. Alles noch nicht so schlimm, ich klebte mir ein Pflaster drauf und die Sache war schon fast vergessen. Eigentlich auch halb so wild, denn bei der Arbeit trage ich immer noch Schutzhandschuhe.“

Jack musste schluchzen und verfluchte sich gleich danach, denn er wollte auf seiner vielleicht letzten Videobotschaft, nicht wie ein Weichei rüberkommen, doch er konnte nichts dagegen tun.

„Als ich bei der Arbeit angekommen war, zog ich meine Schutzhandschuhe an und machte mich an die Arbeit. Zuerst kamen die Mäusekäfige an die Reihe, meine Aufgabe war es, die toten Mäuse aus den Käfigen zu sammeln und den Boden des Käfigs mit Desinfektionsmittel zu reinigen. Erst ging wie immer alles gut, doch die Maus im letzten Käfig war nicht tot, zumindest noch nicht richtig, denn sie biss mir in den Handschuh. Sie sah komisch aus, ihre kleinen Augen waren milchig weiß und blutiger Speichel tropfte ihr aus dem Maul, so etwas hatte ich noch nie zuvor bei den Tieren gesehen. Ich schüttelte meine Hand in dem Käfig bis sie plötzlich abfiel und tot liegen blieb. Wahrscheinlich habe ich sie ein oder zweimal zu kräftig an die Käfigwand geschlagen und ihr aus versehen das Genick gebrochen. Ich wusste nicht genau, ob ich jetzt etwas Schlimmes getan habe, schließlich hatte ich ein Versuchstier getötet, von dem man noch viele Testergebnisse hätte bekommen können. Ich schnappte mir die Maus und entsorgte sie wie die anderen, ohne etwas zu sagen.“

Das Telefon klingelte. Jack zuckte zusammen, beugte sich vor um den Pauseknopf der Kamera zu drücken und erbrach sich. Vom heftigen Würgen geschüttelt kippe er zurück ohne auch nur in die Nähe des Kopfes gekommen zu sein. Der Anrufbeantworter schaltete sich ein.

„Hey Jack, ihr ist dein Vater, wenn du da bist nimm mal ab…na ja, dann rufe ich eben gleich noch mal an.“

Jack wischte sich mit demselben Taschentuch, mit dem er sich den Schweiß von der Stirn wischte, das Erbrochene vom Kinn und drückte sich die Hände an die Ohren.

„Verdammt, als ob es mir nicht schon schlecht genug geht.“

Jack hatte nicht das beste Verhältnis zu seinem Vater. Doch war es immerhin noch so gut, dass Jack wusste, wenn er nicht spätesten in einer halben Stunde ans Telefon oder an sein Handy gehen würde, sein Vater Abends an der Tür klingelte, um zu sehen ob er da war oder ob ihm etwas passiert wäre. Jacks Gedanken überschlugen sich, warum musste sein Vater gerade jetzt anrufen, am besten wäre es, wenn er die Geschichte so schnell wie möglich zu Ende bringen würde. Sein Vater sollte nichts davon mitbekommen.

„Also weiter, wo war ich stehen geblieben…ach ja die Mäuse. Gut…danach ging ich zum Hundzwinger um die Biester zu füttern. Ich warf rohe Fleischstücke hinein, denn Hundefutter rührten die Viecher nach der Infizierung nicht mehr an und sah zu, wie sich die Bestien darüber her machten.“

Bei dem Gedanken daran drehte sich ihm schon wieder der Magen um und Jack erbrach sich erneut.

„Oh mein Gott,…o.k. weiter… was ich zuerst nicht sah war, dass durch den Virus auch unbeabsichtigte Mutationen hervorgerufen wurden. Den Hunden wuchsen, wie bei einem Hai, mehrere Zahnreihen hintereinander und die Krallen waren um einige Zentimeter gewachsen und messerscharf. Als ich das dritte Stück Fleisch hineinwarf, blieb ich mit meinem Schutzanzug an einer Strebe des Käfigs hängen. Die Hunde bearbeiten, von morgens bis abends die Käfigstäbe mit ihrem Gebiss um auszubrechen. Dabei wurde eine Querstrebe so gelockert, dass ich mit dem Ärmel hängen blieb. Ich geriet in Panik, die Hunde merkten das sofort. Mein Anzug war so verhakt, dass ich mit den behandschuhten Händen versuchte ihn wieder zu lösen. Dabei muss ich den Handschuh noch mehr kaputt gemacht haben, denn an der Stelle wo die Maus zuvor rein gebissen hatte, klaffte plötzlich ein großes Loch. Die Hunde fingen schon an am Käfig hochzuspringen und so riss ich den Ärmel vom Käfig. Bei der Drehbewegung, die ich machte um loszukommen, rutsche ich aus, fiel hin und stützte mich mit meiner verletzten Hand auf dem Boden ab. Sofort merkte ich, dass meine Hand total feucht wurde, nicht von meinem Blut, ich hatte genau in eine riesige Pfütze Hundeurin gefasst. Ich riss mir das Pflaster runter und versuchte die Wunde zu desinfizieren. Ich hoffte, dass es noch nicht zu spät war und sagte zu niemandem ein Wort über diesen Unfall. Meinen Schutzanzug warf ich in den Müll und ging so schnell es ging nach Hause, denn es war Wochenende und dann hatte ich meine zwei Wochen frei. Doch schon unterwegs fühlte ich mich krank.“

Das Telefon klingelte erneut.

„Scheiß Telefon!“ Jack zwang sich den Hörer abzunehmen, sonst würde er seinen Vater nie loswerden.
„Hallo?“
„Jack, ich bin´s, wie geht es dir, du hörst dich krank an?“
„Ist nicht so schlimm, was gibt´s denn?“
„Ich und deine Mutter haben uns überlegt, wir könnten dich doch dieses Wochenende mal wieder besuchen, wir haben uns so lange nicht gesehen?“
„Also,…ich glaube…lieber nicht, so gut geht es mir dann doch nicht.“
Jack hörte seine Mutter im Hintergrund fragen: „Was hat er denn, Grippe?“
„Ja,…eine schwere Grippe, es ist also doch besser, wenn ihr nicht kommt.“
„Ach was, deine Mutter wird dir eine kräftige Suppe und einen Tee kochen und danach geht es dir gleich wieder besser, also dann bis später.“

Jack hörte das Klicken in der Leitung, sein Vater hatte einfach aufgelegt. Das war genau der Grund, warum er mit seinem Vater immer wieder aneinander geriet. Sein Vater lies überhaupt keinen Widerspruch zu. Was sollte er jetzt tun, seine Eltern durften ihn so nicht sehen, womöglich würde er sie auch noch anstecken. Er musste die Tür verbarrikadieren, seine Eltern hatten einen Schlüssel zu seiner Wohnung, einfach abschließen brachte ihm also gar nichts. Er versuchte aufzustehen und torkelte in Richtung Flur, er sah nur noch verschwommen. Plötzlich stieß er mit dem Kopf gegen einen Garderobenharken und sank auf die Knie. Jack stützte sich am Schuhschrank ab und wartete bis er wieder ein halbwegs klares Bild vor Augen hatte. Dann schob er den Schrank vor seine Wohnungstür und setzte sich erschöpft darauf. Auch von dieser Position wurde er von der Kamera gefilmt und so entschloss er sich, die Geschichte von dort weiter zu erzählen.

„Es war also ein Freitag, an dem ich mich infizierte. Natürlich war alle Hoffnung umsonst, denn nur ein kleiner Kratzer reicht aus und man hat sich angesteckt. So war es dann auch bei mir. Zuerst wurde die Stelle rot und begann zu jucken. Das passierte schon in den ersten Minuten nach dem Unfall. Dann geschah erst mal nichts mehr. Doch das Virus breitete sich rasch in meinem Körper aus ohne, dass ich etwas merkte. Als ich heute in den Spiegel schaute, traf mich der Schock wie ein Schlag ins Gesicht. Jetzt konnte ich niemanden mehr verheimlichen, was mit mir geschehen war. Ich habe den ganzen Arm voll mit Pusteln die eitrig und blutig sind. Sie juckten fürchterlich.“

Jack konnte sich nicht mehr beherrschen und heulte los. Tränen liefen ihm über die Wangen und als er sie mit seinem schmutzigen Taschentuch abwischte war es rot vom Blut. Angeekelt und erschrocken, ließ er es auf den Boden gleiten. Der Kranke ließ sich nach vorne fallen, um zu dem großen Flurspiegel zu kriechen, als er sich sah, war er weiß wie eine Leiche. Seine Augen lagen tief in den Höhlen und waren mit blutroten Äderchen durchzogen. Jack versuchte aufzustehen, um wieder in das Blickfeld der Kamera zu gelangen. Diesmal wischte er sich mit der Hand den Schweiß von der Stirn, als er sie ansah, erschrak er erneut.

„O.k., …also so wie es aussieht… habe ich wohl nicht mehr viel Zeit. Mir ist übel und ich habe Schmerzen. Der ganze Körper tut mir weh. Außer die verletzte Hand, die fühlt sich ganz taub an und ich habe den Eindruck, dass sich das Gefühl langsam ausbreitet. Die taube Hand tut zwar nicht mehr weh, aber dafür fängt sie an zu stinken und die Haut hängt in Fetzen hinunter, sodass ich sie einfach so abziehen kann. Scheiße…es sieht so aus, als würde ich bei lebendigem Leib verwesen!“

Das war zuviel für Jack. Seine Knie gaben nach, alles wurde schwarz um ihn herum, dann sackte er zusammen. Jack träumte er würde fallen. Immer weiter in ein tiefes schwarzes Loch. Vielleicht war es ein Fahrstuhlschacht oder ein Brunnen. Er hörte, wie jemand gegen etwas schlug, ein dumpfes Hämmern und Stimmen die seinen Namen riefen. Die Geräusche wurden lauter. Etwas hämmerte gegen… die Tür, dann schrillte eine Glocke, dann wieder das Hämmern.

„Jack, hier ist dein Vater mach auf, der Schlüssel klemmt wohl, die Tür geht nicht auf.“

Jack öffnete langsam die Augen, doch plötzlich wurde er von einer Panikwelle erfasst. Seine Eltern standen vor der Tür. Er versuchte zu sprechen: „Äh…ich…ich bin… gerade unter der Dusche.“
„Na und, ich bin dein Vater, ich habe dich schon oft nackt gesehen, mach schon auf!“

Jacks Gedanken überschlugen sich, er musste sie wieder wegschicken oder zumindest etwas Zeit gewinnen.

„Äh…könntet…ihr mir vielleicht eine Schachtel… Aspirin aus der Apotheke besorgen, danach bin ich dann auch bestimmt fertig mit Duschen?“
„Seit wann stellst du dich so an?“
Jack hörte seine Mutter leise sagen: „Lass ihn doch, musst du denn immer stänkern.“
„Na gut mein Junge, dann kommen wir gleich wieder.“

Nachdem seine Eltern gegangen waren, durchflutete ihn eine eigenartige Ruhe. Erschöpft und etwas starr in den Gelenken, schleppte er sich zurück zum Sessel und erzählte weiter.

„Ich weiß nicht, wie lange ich noch klar denken kann. In meinem Kopf blitzen andauernd seltsame Bilder auf. Es ist, als ob mein Leben rückwärts läuft und ich alles noch einmal kurz sehen kann, doch dazwischen sehe ich immer wieder Bilder von… Blut und rohem Fleisch.“

Jack schloss die Augen und lächelte schwach. Eine blutige Träne lief ihm an der Wange herunter und tropfte schließlich auf seine Hand. Er riss die Augen auf und leckte sich gierig die Träne mit einer blitzschnellen Bewegung ab. Verlegen sah er in die Kamera, als ob ihm das Ablecken der Träne peinlich war und fuhr schnell mit seiner Geschichte fort.

„Eigentlich müsste ich in Panik geraten oder zumindest traurig darüber sein, dass ich sehr bald sterbe. Es ist mir scheißegal,… aber ich habe einen riesigen Hunger. Mein Körper juckt.“

Jack kratzte sich, während er sprach, seinen rechten Arm blutig und leckte dann sein Blut von den Fingern. Ein unheimliches befriedigendes Gefühl durchflutete ihn.

„Eigenartig, …das ist das Leckerste was ich je geschmeckt habe. Wenn ich jetzt an… das rohe Fleisch denke, welches ich den Kötern zu fressen vorgeworfen habe, …läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Könnte… mir nicht vorstellen je was anderes zu fressen.“

Wieder wurde alles schwarz um Jack und er brach zusammen, sein Kopf fiel nach hinten und seine Arme hingen seitlich vom Sessel hinunter.
Diesmal hörte er das Klopfen seiner Eltern nicht mehr. Doch Jacks Vater gelang es, die Wohnungstür zu öffnen und den Schuhschrank beiseite zu schieben.

„Ist der Junge jetzt total übergeschnappt, wieso stellt er denn den Schuhschrank vor die Tür!“

Die Kamera filmte alles. Das wütende Geschnauzte seines Vaters, der sich immer noch über den Schuhschrank aufregte. Das zaghafte Rufen seiner Mutter und schließlich den markerschütternden Schrei den sie von sich gab, als sie ihn entdeckte. Jacks Mutter sackte vor ihm auf die Knie und schluchzte, sein Vater stand nur da und starrte ihn an.

„Oh mein Gott,… was ist mit dir geschehen?“

Jacks Mutter nahm das Gesicht ihres Sohnes in die Hände und küsste es ein letztes Mal. Sein Vater hockte sich neben ihn und nahm seine Hand.

„Was ist mit meinem Jungen geschehen. Er hat doch eben noch mit uns gesprochen und jetzt liegt er tot in seinem Sessel. Das kann doch alles nicht wahr sein. Das ist ja ein Alptraum.“ Flüsterte Jacks Mutter unter Tränen.

Ein langes Stöhnen drang aus Jacks Kehle, seine Mutter schreckte zurück. Jack hatte die Augen geöffnet, sie waren milchig weiß, genau wie seine Haut, die von schwarzen Adern durchzogen wurden. Mit festem Druck umschloss seine verweste Hand die seines Vaters. Ungläubig sah Jacks Vater zu, wie sein “toter“ Sohn seine Hand zum Mund führte und dabei die Zähne fletschte. Er versuchte sich aus seinem Griff zu winden, doch es war schon zu spät. Jack hatte in die Hand seines Vaters gebissen und riss ein großes Stück Fleisch heraus. Danach lockerte sich seine Umklammerung und Jacks Vater konnte sich, wild schreiend, losreißen. Doch es war schon zu spät, denn das Virus strömte schon durch seine Adern, genau so wie bei seiner Frau, die sich ansteckte, als sie ihren Sohn küsste.

2 Stunden später waren die Batterien der Kamera leer.

Zwei Wochen später.

Um 10:00 Uhr morgens wurde die Wohnungstür von Jack Frost mit einem Dietrich aufgeschlossen. Fünf Männer in Schutzanzügen und bis an die Zähne bewaffnet, traten in die Wohnung und erstarrten bei dem Anblick der sich ihnen bot. Drei lebende Leichen im vorgeschrittenen Verwesungsstadium torkelten im Wohnzimmer auf und ab.

„Ein Glück, das diese Monster nicht in der Lage sind Türen zu öffnen, sonst hätten wir ein großes Problem. Überwältigen, knebeln, fesseln und in die Forschungseinrichtung für weitere Test.“

Der Mann im Schutzanzug überflog mit einem Blick die Wohnung.

„Moment mal was ist das denn? Es sieht so aus, als ob die Kamera etwas Bestimmtes aufnehmen sollte. Am besten nehmen wir die auch gleich mit, vielleicht ist dort Material drauf, das uns weiter hilft. Oder schlimmer noch, irgendetwas das die Firma belastet. Wenn der Typ sich angesteckt hatte, wollte er bestimmt, dass unsere geheimen Versuche an die Öffentlichkeit gelangen, um uns in Schwierigkeiten zu bringen.“

Ein anderer Mann im Schutzanzug fragte: „Was soll mit der Wohnung geschehen? Hier ist ja alles voll mit Blut.“

„Wenn wir hier mit unserer Arbeit fertig sind, zünden wir die Bude an.“

Eine halbe Stunde später fuhr ein Löschfahrzeug vor die Wohnung um den Brand zu löschen. In der Zeitung stand später, dass keine Leichen in der verbrannten Wohnung gefunden wurden. Jack und seine Eltern wurden nie wieder gesehen, doch ob sie wirklich tot sind?

 

Dies ist meine erste Kurzgeschichte, habt Nachsicht ich übe noch. ;)

Hallo Evil und Willkommen auf kg.de!

Anmerkungen zur Geschichte in Zukunft bitte immer in einen Extra-Beitrag unter die Geschichte.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo und willkommen, Evil,

„Das werdet ihr mir büßen! Die ganze Welt soll erfahren, mit was ihr schlauen Forscher, dort in euren teuren Labors experimentiert. Ihr habt mein Leben zerstört! Verdammt, eigentlich bin ich schon so gut wie tot!“

Das Komma hinter Forscher kann raus. Klischess passieren uns allen, manchmal ist es richtig überraschend, wenn man darauf hingewiesen wird und feststellt, wie tief sich bestimmte Hollywood-Zutaten in die Hirnhaut eingegraben haben. Hier geht’s gleich in die Vollen: „Das werdet ihr mir büßen!“ Das sagen Leute nur in Filmen. Früher in A-, dann, mit der Stereotyp-Werdung, in B-, C- und schließlich Steven-Seagal-Filmen. Außerdem verrätst du hier gleich die ganze Geschichte. Gleiches gilt für den Titel. Das ist nicht per se schlecht, eine gute Werwolf-Geschichte kann durchaus „Der Werwolf von wasauchimmer“ heißen, aber da muss man sich seines Stoffes schon extrem sicher sein. Hübscher ist es meist, lässt man den Leser erst einmal ein paar Sätze lang im Dunkeln tappen. Das kennst du selbst. Man fragt sich „Worum zum Teufel geht es hier eigentlich“, und zack, ist man drin, kann nicht mehr aufhören, will eben wissen, worum zum Teufel es hier eigentlich geht. Da fällt mir auf, „Warum zum Teufel“ ist glaube ich auch so'n Klischee … :)

Er öffnete ihn, holte eine Videokamera heraus und legte sie auf den Wohnzimmertisch.

Das mache ich auch noch sehr oft. „Er öffnete die Tür und ging nach draußen.“ Details auf solche beschränken, die wichtig sind. „Er nahm eine Videokamera heraus“ reicht.

„Verdammt, was passiert mit mir, mein Gesicht und meine Hände kribbeln, hoffentlich werde ich nicht ohnmächtig.“

Solche Selbstgespräche sind fast immer belustigend. In Comics geht das irgendwie, aber sonst auch nicht. Ausnahmen gibt es immer, aber das hier ist keine.

Tierversuche waren an der Tagesordnung und obwohl Jack Tiere mochte,

Komma vor und. Nenn ihn von Anfang an Jack. Figuren mit Namen lassen sofort ein Bild im Kopf des Lesers entstehen.

was sonst noch nie der Fall war.

gewesen war

Jack Frost war mit seinen 35 Jahren nicht der klügste Kopf,

Ey, ich bin auch dreißig! :fluch: Im Ernst: Klingt so, als würde man mit zunehmendem Alter verdummen.

Diese Firma ist zurzeit eine der mächtigsten

„mächtig“ klingt nach dunklem Imperium. Stell dir mal vor, dir sagt jemand, er arbeitet für eine mächtige Firma. Klingt komisch, oder?

Denn Jack Frost arbeitete nämlich nur als Reinigungskraft in der Firma und nicht als Forscher.

Den Gag finde ich gut, der Satz ist schräg und versaut so die Pointe. Sein Pieper könnte plötzlich klingeln, „Oh, ich muss los“, und dann beschreibst du, wie er sich in seinen Anzug zwängt und sorgsam etwas zusammenrührt (von wegen Forscher), von dem wir im nächsten Satz erfahren, dass er den Boden der Herrentoilette im zweiten Stock damit wienert.

Wenn man von dem einen Mal absah, bei dem er ein Päckchen Zigaretten an einem Kiosk mitgehen ließ, weil er nicht genug Geld dabei hatte.

Die Geschichte steht im Präteritum, deshalb müssen Ereignisse, die davor stattfanden, in der Vorvergangenheit stehen: hatte mitgehen lassen, dabei gehabt hatte.

…das heißt

… das heißt

Ein langer, heftiger Hustenanfall quälte seinen Körper und ließ ihn fast nicht mehr genug Luft bekommen.

Der zweite Teil des Satzes ist überflüssig, zudem du im nächsten darauf hinweist, dass Jack Atemprobleme hat.

Ich glaube bei den Tieren sollte das Vi

Ich glaube, bei den Tieren sollte das Vi

ihr ist dein Vater

:D

mit dem er sich den Schweiß von der Stirn wischte

gewischt hatte

„Verdammt, als ob es mir nicht schon schlecht genug geht.“

Ja, ich bin mit einer tödliche Seuche infiziert und obendrein klingelt auch noch das Telefon, verdammt nochmal, heute ist aber auch echt der Wurm drin!

en…ach ja die Mäuse. Gut…da

en … ach ja, die Mäuse. Gut … da

Sein Vater lies

ließ

Sie juckten fürchterlich.

Zu dem Zeitpunkt nicht mehr?

Das wütende Geschnauzte seines Vaters

Geschnauzte???

Jack und seine Eltern wurden nie wieder gesehen, doch ob sie wirklich tot sind?

Uff, bloß raus damit, das ist ganz, ganz schlechter Stil, Pro7-Mystery oder so was.

Geschichten in einem romeroesken Zombieversum spielen zu lassen ist eigentlich legitim, auch die Originalfilme macht ja die Tatsache so stark, dass die Zombies quasi nur den bedrohlichen Hintergrund für Geschehnisse geben, die kaum direkt mit ihnen zu tun haben. So recht will das hier nicht funktionieren, zu viele zu bekannte Zutaten, ohne dass man das Gefühl hat, der Autor sei sich ihrer bewusst und spiele absichtlich damit. Für eine erste Geschichte geht das aber insgesamt klar, denke ich.


Grüße
JC

 

Hallo Proof.

Vielen DANK für dein Kommi. Es war sehr hilfreich, denn man selbst findet natürlich alles gut was man so schreibt und Freunde sagen einem auch nicht immer die ehrliche Wahrheit ins Gesicht.

Ich werde mir deine Ratschläge zu Herzen nehmen und hoffe, das ich die zweite Geschichte besser schreibe. Oder ich schreibe diese Geschichte noch einmal um...mal sehen.

Also auf jeden Fall - DANKESCHÖN!!!

 

Hallo Evil,

den kommentaren von Proof habe ich nicht viel hinzu zu fügen. Dein Stil benötigt sicherlich einiger Überarbeitung, auch wenn du einige recht nette Ideen hast.
Was mich stört ist, dass die Geschichte genau so gut in der Umbrella-Coporation spielen könnte, will sagen, schon oft gelesen/gesehen.

lg
Dave

 

Hallo Dave Nocturn,

DANKE für das Kommentieren. Ja du hast recht, diese Geschichte war oder ist mal eine FF gewesen. Aber ich glaube es ist mir ganz gut gelungen sie umzuschreiben, oder? Ich hoffe natürlich, dass ich mit der Zeit und viel Übung besser werde.

LG

Evil;)

 

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