Was ist neu

Teddy´s Wunschzettel

Mitglied
Beitritt
21.05.2003
Beiträge
210
Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Teddy´s Wunschzettel

Teddys Wunschzettel
09.07.2003

Mama brachte Mia ins Bett und deckte sie zu, als ihr plötzlich etwas einfiel.
„Wir haben etwas sehr Wichtiges vergessen, Mia! Heute ist der erste Advent. Da musst Du doch Deinen Wunschzettel auf die Fensterbank legen, damit ihn die Englein abholen können.“
„Oh ja!“, rief Mia aufgeregt und sprang aus ihrem Bett heraus. Sie hüpfte zu ihrem Schrank und zog den Wunschzettel heraus, den sie ein paar Tagen zuvor zusammen mit ihrem Papa geschrieben hatte. Ein neue Puppe und einen Tretroller wünschte sie sich zu Weihnachten, und vielleicht noch ein paar Süßigkeiten.
Sorgfältig legte sie den Papierbogen mittig auf ihre Fensterbank, damit ihn die Englein sofort finden und zum Christkind bringen konnten. Dann kroch sie zurück in ihr warmes, wohliges Bett.
Nachdem Mama ihr einen dicken Gute-Nacht-Kuss gegeben hatte, schlief sie sofort ein. Ganz im Gegensatz zu ihrem Teddy.
Mias Teddy saß hellwach im Bett und kratzte sich nachdenklich hinter seinen Plüsch überzogenen Ohren. Wie hatte er das nur vergessen können? Die letzten Tage hatte er kistenweise leckere Kekse gebacken und Weihnachtssterne gebastelt. Dabei hatte er überhaupt nicht daran gedacht, seinen Wunschzettel zu schreiben.
Erschrocken klimperte Teddy mit seinen Knopfaugen und kletterte, an Mia vorbei, aus dem Bett heraus. Im halbdunklen Zimmer tapste er umher und suchte verzweifelt nach einem brauchbaren Stück Papier, auf das er seine Wünsche schreiben konnte. Leider fand er nichts, nicht einmal einen klitzekleinen Fitzel.
Als er überlegte, kam ihm die Idee, heimlich in die Toilette zu schleichen und sich ein Stück Toilettenpapier zu besorgen. Darauf wollte er seine Wünsche schreiben. Auf Tatzenspitzen huschte er über den kalten Flur ins Badezimmer und mit einem Blatt Papier unterm Arm wieder zurück.
Dann setzte er sich an Mias Basteltisch, auf dem eine bunte Dose mit Malstiften stand, und dachte darüber nach, was er sich zu Weihnachten wünschte. Und das war gar nicht so einfach.
Ein wenig Spielzeug, etwas zum Anziehen und eine gute Freundin, nämlich Mia, hatte er bereits, aber was er noch nicht hatte, war eine Lokomotive. Aus Holz sollte sie sein und so groß, dass Teddy mit ihr mitfahren konnte. Immer und immer wieder im Kreis, das wäre toll.
Teddy legte das Papier bereit, nahm sich einen roten Filzstift aus der Dose und wollte anfangen, als ihm einfiel, dass er ja gar nicht schreiben konnte.
„Daran habe ich ja gar nicht gedacht!“, murmelte Teddy verzweifelt. Letztes Jahr hatte Mias Vater ihm geholfen, aber der lag nun selber in seinem Bett und schlummerte tief und fest.
Nachdenklich kaute Teddy auf seinem Stift herum und überlegte, wer ihm beim Wunschzettelschreiben helfen konnte. Da es aber bereits ziemlich spät war und alle schliefen, konnte er niemanden finden.
„Dann muss es eben anders gehen!“, sagte Teddy zu sich selbst und beschloss, seinen Wunschzettel nicht zu schreiben, sondern zu malen. Die Englein würden ihn schon verstehen.
Er suchte sich ein paar Stifte heraus und begann eine große, rote Dampflok mit Schienen auf das Stück Toilettenpapier zu zeichnen. Zum Schluss malte er noch einen braunen Teddy in die Lok hinein, damit das Christkind auch wusste, dass er selber mitfahren wollte.
Als er fertig war, hielt Teddy sein Kunstwerk hoch und betrachtete es.
„Gar nicht so schlecht!“, sagte er stolz und tapste leise zur Fensterbank hinüber. Vorsichtig legte er seinen Wunschzettel direkt neben Mias und schlich zurück ins Bett. Er kuschelte sich unter die warme Daunendecke und schlief friedlich neben Mia ein.
(altes Ende)
In der Nacht wurde er jedoch noch mal durch ein leises Geräusch geweckt. Verschlafen öffnete er eines seiner Knopfaugen und sah den Schatten zweier Engelchen, die auf der Fensterbank hockten.
„Oh welch ein schöner Wunschzettel! So eine schöne Lok!“, hörte er sie leise flüstern und sah ihre Schatten anschließend davon fliegen. Glücklich grinsend drehte Teddy sich um und schlief wieder ein. In dieser Nacht träumte er vom Heiligen Abend und von seiner tollen, roten Lokomotive, auf der er im Kreis fuhr, immer und immer wieder.

(neues Ende)
Die Zeit bis Heilig Abend ging leider nur sehr langsam vorüber, aber endlich, endlich war es soweit.
Draußen wurde es dunkel und Teddy war fürchterlich aufgeregt. Ungeduldig hüpfte er von einem Bein auf das andere.
Als das helle Glöckchen des Christkindes ertönte, rannte er zusammen mit Mia zum Wohnzimmer. Vorsichtig und erwartungsvoll öffneten sie die Tür, blickten um die Ecke und staunten. In der Mitte des Raumes stand der prächtig geschmückte Tannenbaum und leuchtete mit hunderten von Kerzen. Wie schön, dachte Teddy und schaute sich um. Was er dann jedoch sah, war noch viel schöner. Um den Weihnachtsbaum herum fuhr eine wunderschöne, rote Holzeisenbahn. Teddys Eisenbahn. Freudig strahlend lief er zu ihr herüber und sprang in die Lok. Sein kleines Bärenherz hüpfte vor Glück, dann fuhr er mit ihr im Kreise, immer und immer wieder.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo sumsebiene!
Mal wieder eine herrlich rührende und schöne Kindergeschichte!
Konnte mir gut vorstellen wie der Teddy mit den Knopfaugen klimpert (*lach*)
Schade nur, das die Geschichte, für mich persönlich, kein Ende hat. Ich würde zu gerne wissen, ob er denn die Lok wirklich bekommt, oder ihm schlecht wird beim "immer im Kreis fahren".
Ansonsten schon mal: Frohe Weihnachten :xmas:

LG Ulrike

 

Hallo Sumsebiene,
ganz süße Geschichte. Konnte mir den kleinen Teddy auch richtig vorstellen.Nur schade das du gar nicht schreibst, ob Teddy seine Lokomotive bekommt.:)
Viele Grüße Mercedes

 

Hallo sumsebiene!
Eine niedliche Geschichte. Gewohnt gut und kindgerecht geschrieben. :)

Ich wüsste natürlich auch gern, ob Teddy seine Lok bekommt. Und ich würde mich freuen, wenn du das Ende nochmal umschreibst ;). Aber ich denke, die Geschichte kann auch so stehen bleiben. Müssen die Kinder halt mal ihre Fantasie gebrauchen und sich selbst ausmalen, ob Teddy seine Lok bekommt. ;) :D

bye und tschö

 

Na, wenn ihr alle die Lok haben wollt, dann muss ich noch mal am Ende arbeiten;)
Gruss
Sabine

 

Ja, auch Lok haben wollen. :D

Nee, ich finde die Geschichte mit dem jetzigen Ende gut. Es ist schon so, wie Moonshadow sagt, so können sich die Kleinen das alleine ausmalen, wie der Teddy mit glänzenden Knopfaugen unter dem Weihnachtsbaum seine Lok auspackt.
Wie immer eine niedliche, kindgerechte Geschichte.

LG
Blanca

 

Ich werde vielleicht trotzdem ein neues Ende dazuschreiben und es zur Diskussion stellen. Aber wahrscheinlich ist es wirklich Geschmackssache.

Gruss
Sabine

 

Ich habe ein neues Ende bebastelt;)
Das alte habe ich zum Vergleich mal stehenlassen.
Und nun bin ich wirklich gespannt, wie die Meinungen sind.

Gruss
Sabine

 

Hallo Sabine,
auch nicht schlecht, das neue Ende, aber mir gefällt trozdem das erste Ende aus oben genannten Gründen besser. Teddy träumt von seiner neuen Eisenbahn und die Kinder, denen die Geschichte vorgelesen wird, träumen in der Nacht bestimmt auch von ihren Weihnachtsgeschenken.
Aber das ist wohl Geschmackssache. Mal sehen, was die anderen meinen.

LG
Sylvia

 

Hallo sumsebiene!
Also mir kommt die Geschichte mit dem 2. Ende jetzt vollkommener vor. Ich konnte schon nicht schlafen, weil ich nicht wußte, ob er die Lok jetzt bekommt oder nicht. (Als Kind hat mich das immer irre gemacht, wenn eine Geschichte offen ausging *smile* -das gilt natürlich nicht für alle Kinder)


LG Ulrike

 

Ich weiß selbst noch nicht, welches Ende mir am besten gefällt. Vielleicht ist das ja noch eine Marktlücke: Geschichten mit verschiedenen Endungen zur Auswahl für die Eltern
:lol:
Gruss
sabine

 

Hallo Sumsebiene!
Mir persönlich gefällt das zweite Ende besser.
Irgendwie ist es schön das Teddys Wunsch in Erfüllung ging.Ganz süß wie du geschrieben hast, Teddy fährt mit der Lok um den Weihnachtsbaum.(grins)
Schöne Grüße und mach weiter so, Mercedes:)

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom